Sonntag, 30. April 2023

Asche und Glut hl

Losung: Als Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht! 1.Mose 28,16 

Lehrtext: Die Jünger sprachen: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? Lukas 24,32 

Liebe Leserin lieber Leser, 

der hebräische Name von Gott „Jahwe“ heißt auf Deutsch übersetzt „IchBinDa“. Ja das glaube ich gern, dass er ist, wo auch ich bin, in meinen guten und in meinen schlechten Zeiten. Jakob (Losung) war überzeugt, dass Gott in jener Nacht bei ihm war, als er von der Himmelsleiter träumte. Das war kein Albtraum, obwohl er allen Grund dazu gehabt hätte. Denn Jakob war auf der Flucht vor seinem Bruder Esau, den er schändlich betrogen hatte.

Auch ich bin überzeugt, dass Gott bei mir ist, und zwar nicht nur zu besonderen Zeiten an besonderen Orten, sondern immer und überall. Oft ist mir das nicht bewusst und doch ist es so. Denn ich vertraue darauf, dass er mein Hirte ist, der auch im finsteren Tal bei mir ist (Psalm 23,4). Und ich vertraue darauf, dass zutrifft, was der auferstandene Jesus sagt: »Ich bin bei euch in guten wie in bösen Tagen bis ans Ende der Welt.«

Grenzen des Glaubens

So weit, so gut. Doch mit meinem Glauben stoße ich an Grenzen. Damit kann ich für mich nicht alle Fragen beantworten, die immer wieder aufkommen. Auch ich frage mich „Wo ist Gott?“, wenn Kinder missbraucht und Menschen in Kriegen und Lagern vernichtet werden. Mit dieser Frage schaue ich auf den gekreuzigten Christus. Ist er die Antwort auf solche Fragen? Ich muss damit leben und glauben, dass ich manche Antworten nicht weiß.

Doch dann erzählt die Bibel auch das, dass der auferstandene Jesus zwei seiner Jünger unerkannt nach Emmaus begleitet hatte. Sie wussten nicht, wer da mit ihnen ging. Aber in seiner Nähe, bei seinen Worten „brannte ihr Herz“ (Lehrtext), waren sie Feuer und Flamme für ihn.

Ich kenne beides: Dass einerseits bestimmte Ereignisse meinen Glauben anfechten und ich andererseits von Gott auch wieder begeistert bin und mein Herz für ihn brennt. Oft fühle ich mich bei ihm geborgen, manchmal aber auch von ihm verlassen. Oft gibt mir mein Glaube Energie und Lebensmut, manchmal aber fühle ich mich auch leer und ausgebrannt. Oft bin ich Glut und manchmal Asche. So ist das bei mir. Und wie ist es bei dir?

Gebet: Herr, ich glaube, dass du mich schon oft begleitet hast, gerade in solchen Zeiten, da es mir nicht gut ging und es mir schien, als seist du weit weg. Aber gerade dann warst du mir nahe. Wie sonst wäre es weitergegangen? Dein Anblick am Kreuz hilft mir auch durch meine dunklen Stunden. Denn du bleibst mir treu in guten wie in bösen Tagen. Amen

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

Samstag, 29. April 2023

Vom Reichtum hl

Losung: Du sollst anbeten vor dem HERRN, deinem Gott, und sollst fröhlich sein über alles Gut, das der HERR, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben hat. 5.Mose 26,10-11 

Lehrtext: Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, zum Teilen bereit sind. 1.Timotheus 6,17-18 

Liebe Leserin lieber Leser, 

du meine Güte tun wir uns schwer in Deutschland mit Übergewinnsteuer, mit mehr Vermögensteuer, Erbschaftssteuer und dergleichen. In anderen Ländern, Beispiel Spanien, geht es ja auch. Auch die Reichen hierzulande profitieren von den Straßen und Kliniken, von den sozialen Sicherungssystemen, der Energie- und Wasserversorgung etc., die von den Steuern der Geringverdiener mitfinanziert werden.

Die Reichen sollen meinetwegen ruhig reich bleiben, wenn sie zugleich bereit sind, Verantwortung für das Allgemeinwohl in unserem Land zu übernehmen und sich an seiner Finanzierung proportional beteiligen. So könnten sie zum Beispiel freiwillig auf Staatsleistungen wie Kindergeld verzichten, die für ärmere Einkommensschichten gedacht sind, aber aus politischen, juristischen und bürokratischen Gründen an alle ausgezahlt werden.

Reichtum, ein Geschenk

Doch es gibt auch solche, die viel Geld in ihre privaten Stiftungen für notleidende Menschen bei uns oder in anderen Weltgegenden stecken. Ich bin seit langem mit einem solchen Ehepaar befreundet und weiß, wovon ich schreibe. Seine Motivation kommt auch aus der Einsicht, dass sie ihren Reichtum letztlich nicht sich selbst verdanken, sondern dem, »der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen, Gutes zu tun und gerne zu geben« (Lehrtext).

Ich bin kein Verfechter von Askese und Verzicht. Wer es sich leisten kann, soll auch genießen können, was ihm zuteil geworden ist. Niemand muss ein schlechtes Gewissen haben, dass er mehr hat, als andere. Im Weltmaßstab sind wir wohl alle reich. Aber was gar nicht geht, ist, wenn Wohlhabende undankbar, verantwortungslos und überheblich sind. Gerade wer reich und erfolgreich ist, hat allen Grund zur Verantwortung und Demut. 

Gebet: Herr, mein Leben lang musste ich keinen Mangel leiden. Musste nicht hungern, war nie obdachlos, musste nicht fliehen, nicht in den Krieg. Dafür und für vieles andere mehr bin ich dir dankbar. Ich weiß nur zu genau, dass ich mir nichts davon verdient habe, sondern dass alles dein Geschenk war und ist. Darum will ich die nicht vergessen, die es nicht so gut haben wie ich. Auch sie sind deine Söhne und Töchter, meine Geschwister. Amen

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr

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Freitag, 28. April 2023

Planen unter Vorbehalt hl

Losung: Wer den Harnisch anlegt, soll sich nicht rühmen wie der, der ihn abgelegt hat. 1.Könige 20,11 

Lehrtext: Erneuert euch in eurem Geist und Sinn. Epheser 4,23 

Liebe Leserin lieber Leser, 

wer meint, Krieg führen zu müssen, möge die heutige Losung beherzigen. Denn niemand weiß, wie ein Krieg endet, solange er noch in Gang ist und welche langfristigen Folgen er hat. Das galt in der Zeit der Israeliten unter König Ahab genauso wie es heute für uns gilt.

Wer das Fell des Bären verteilen will noch ehe er erlegt ist, sehe sich vor, ob er den Mund nicht zu voll genommen hat.

Wer den Tag loben will, muss den Abend abwarten. Wer weiß schon, was bis dahin noch alles geschehen kann.

Diese Lebensweisheiten kommen nicht aus der Mode. Sie werden auch in Zukunft gelten. Aus ihnen spricht der Vorbehalt im Brief des Jakobus (Jakobus 4,15): „So Gott will und wir leben werden wir dies und das tun“. Dass ich etwas will, reicht noch nicht, schon gar nicht, dass ich meine, über die Zukunft verfügen zu können.

Ich meine, wer so denkt wie Jakobus, hat einen anderen, „einen neuen Geist und Sinn“ (Lehrtext). Der ist nicht weniger tatkräftig als andere, aber zugleich besonnen und in einem guten Sinn bescheiden. 

Gebet: Du, Gott, bist Herr über Raum und Zeit. Du allein weißt was wird und kommt. Du hast mein Schicksal in der Hand und das der Welt. Deine Pläne werden in Erfüllung gehen und nicht meine. Du wirst mir deinen Segen geben zu dem, was ich mir vornehme, damit es gelingt. Und wenn es nicht in deinem Sinn ist, werde ich meine Pläne ändern müssen. Denn du allein weißt, was gut für uns alle ist, und sonst niemand. Amen

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr

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Donnerstag, 27. April 2023

Mit Würde und Anstand hl

Losung: Ich habe dich bereitet, dass du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse dich nicht! Jesaja 44,21 

Lehrtext: Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Römer 11,1 

Liebe Leserin lieber Leser,

das sollst du heute lesen und dir zu Herzen nehmen. Gott sagt: "Ich habe dich dazu bestimmt, dass du mein Kind seist. Ich vergesse dich nicht!" (vergleiche Losung). Ja, das sagt er zu dir, zu wem denn sonst? Und zu mir auch. Also seien wir, was wir sind und leben wir als seine Söhne und Töchter. Seien wir klar und ohne Falsch in dem, was wir sagen. Seien wir freundlich und hilfsbereit, zuversichtlich und dankbar. Als seine Kinder haben wir allen Grund dazu.

Und die schlechten Erfahrungen? Wie steht es damit? Gott erspart sie mir nicht. Ich nehme sie als Chance, zu lernen, zu wachsen und zu reifen. Mag sein, dass ich mich bei dem, was ich erlebe auch mal "verstoßen" (Lehrtext) vorkomme. Ich bin es aber nicht, und du auch nicht. Tragen wir, so gut es geht, auch unsere Lasten als seine Kinder mit Würde und Anstand. Gott wird uns die Kraft dazu geben.

Gebet: Mein Gott, durch Jesus erkenne ich mich als deinen Sohn. Du segnest mich und denkst an mich (Psalm 115,12). Ich aber vergesse dich immer wieder über all dem, was mich von dir ablenkt. Du trägst mir das nicht nach. Du nimmst mich an und bleibst bei mir jederzeit (Matthäus 28,20b). Amen

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr

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Mittwoch, 26. April 2023

heilsam hl

Losung: Man wird wieder hören den Jubel der Freude und Wonne, die Stimme des Bräutigams und der Braut und die Stimme derer, die da sagen: »Danket dem HERRN Zebaoth; denn der HERR ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.« Jeremia 33,11 

Lehrtext: Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen. Titus 2,11 

Liebe Leserin lieber Leser,

die Zeiten sollen wieder normal sein. Man soll sich wieder über die Geburt eines Kindes vorbehaltlos freuen können und sich nicht bang fragen müssen: In was für eine Welt wird es wohl hineinwachsen? Wie wird es ihm einmal gehen?

Aber wann waren die Zeiten jemals normal? Was gab es nicht zu meinen Lebzeiten für Krisen und Katastrophen, Konflikte und Kriege! Zahllose Menschen sind darin umgekommen. Doch das Leben ging weiter. Kriege wurden beendet, die Mauer fiel, Deutschland wurde Dank Gorbatschow gewaltlos wiedervereinigt. Und trotz aller Mängel gehört unser Land zu den Ländern, in denen man noch am ehesten leben möchte.

In all den Krisenzeiten der Weltgeschichte haben Menschen geheiratet, Kinder bekommen, gefeiert und Gott gedankt. Mal war die Freude ausgelassen und laut, mal war sie verhalten und gedämpft. Ja auch nach den furchtbarsten Katastrophen haben die Überlebenden den "Jubel der Freude" hören lassen und wieder gebetet: "Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich" (Losung).

Gottes Geschenk für die Welt

Dafür gibt es viele Gründe. Der wichtigste steht im Lehrtext: "Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen.“ Ja, das glaube ich, das erfahre ich: heilsam ist seine Gnade für den Leib und für die Seele, für unsere Beziehungen und das Zusammenleben im Kleinen wie im Großen. Diese Gnade grenzt nicht aus und straft nicht. Sie gilt allen, ausnahmslos. Sie hat einen Namen: „Jesus Christus“. Er ist Gottes Geschenk für die Welt. Er ist unser Friede (Epheser 2,14). Doch er zaubert nicht einfach so das Paradies herbei. Er wirkt sein Heil in uns und durch uns. 

Gebet: Herr, du bist ohne Ende freundlich und gütig. Das lasse ich mir nicht ausreden, auch nicht von mir selbst. Du gibst mir die Möglichkeit deinem Beispiel zu folgen. Ich will mich bemühen. Amen 

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr

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Dienstag, 25. April 2023

Anruf zur rechten Zeit hl

Losung: In der Finsternis erstrahlt den Aufrichtigen ein Licht, gnädig, barmherzig und gerecht. Psalm 112,4 

Lehrtext: Unsre Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. 2.Korinther 4,17-18 

Liebe Leserin lieber Leser, 

ich war zunächst im Zweifel, ob ich dieses kleine Erlebnis mit dir teilen soll. Doch dann habe ich mich dazu entschlossen. So ganz wohl fühle ich mich dabei noch immer nicht, weil es doch sehr persönlich ist. Nun denn:

    Es ist noch nicht lange her, da musste ich eines Morgens darum kämpfen, nicht depressiv zu werden. Mir ging es körperlich nicht gut und seelisch auch nicht. Ich sagte zu Gott:

Gebet: Herr, ich bin dir dennoch dankbar, denn ich habe keine starken Schmerzen, in der Familie gibt es keine schlimmen Probleme, ich hab genug zu essen, ich habe einen Ort, an dem ich Zuhause bin und ich habe dich. Ich verlass mich darauf, dass du mich aus diesem Tief wieder herausholst.

    Im nächsten Augenblick läutete das Telefon. Langsam bin ich aufgestanden und habe das Mobilteil aus der Ladeschale genommen. Am anderen Ende der Leitung war eine Frau, die ich nicht kannte. Sie sagte mir, sie habe neulich die Losungsauslegungen entdeckt und möchte mir danken, weil sie ihr gut tun ...  Ich habe mich gefreut und ihr gedankt. Nach dem Telefonat ging es mir spürbar besser. Ich hatte mehr Energie, Selbstvertrauen und war wieder motiviert.

Licht angeknipst

    Dass das Telefon gerade im richtigen Moment geklingelt hat, war Zufall, wenn ich nur auf das Sichtbare sehe. Doch wenn ich auf Gott sehe (Lehrtext), meine ich sagen zu können, dass er in mir rechtzeitig wieder ein Licht „angeknipst“ hat.

    Ich weiß, dass ich eine so persönliche Erfahrung nicht verallgemeinern darf. Ich weiß auch, dass in anderen Fällen, wo es mir nicht gut ging, kein Anruf kam und auch sonst nichts geschehen ist, was mich sogleich wieder aufgebaut hätte. Aber dieses Mal war es so.

    Natürlich hat das für dich, liebe Leserin, lieber Leser, keine Bedeutung, aber für mich. Ich könnte auch darüber hinweggehen, aber das will ich nicht. Ich nehme es als ein Zeichen, dass auch im Guten manches geschieht, das ich nicht verstehe, worüber ich mich aber freuen und wofür ich Gott danken kann - und der Anruferin auch.

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr

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Montag, 24. April 2023

Lange Nacht hl

Losung: Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. Psalm 130,6 

Lehrtext: Bewahrt euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. Judas 1,21 

Liebe Leserin. lieber Leser,

pechschwarz ist die Nacht über Jerusalem und kalt. Jetzt, Ende Februar, hat es sogar geschneit. Die Wächter auf der Stadtmauer frieren. Doch sie müssen Ausschau halten, ob sich nicht ein Feind nähert oder ob in der Stadt nicht irgendwo ein Feuer ausgebrochen ist. Wie spät mag es wohl sein? Mitternacht ist längst vorüber. Aber im Osten will es einfach nicht hell werden. Sie treten von einem Fuß auf den anderen und warten und warten. 

"Mehr als die Wächter auf den Morgen wartet meine Seele auf den Herrn." Wann endlich dämmert es in der Nacht meiner Leiden und Sorgen? Wann endlich geht mir seine Sonne auf, dass ich seine Nähe spüre und erlebe, dass er mir hilft? Wann? Ich denke an das Bibelwort: "Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker, aber über dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir" (Jesaja 60,2). Ich bete:

Gebet: Herr, du bist doch mein Licht. Warum sieht dich meine Seele nicht? Ich bin verschüttet unter meinen Ängsten. Wer hilft mir? Du bist meine Hilfe, der Himmel und Erde gemacht hat. Auf dich warte ich, auf dich hoffe ich. Du bist barmherzig und wirst mich nicht im Stich lassen. Komm und mach mich wieder froh. Befreie mich aus meiner Not und nimm mich in deinen Arm. Amen

Herzlichen Gruß und eine gesegnete, neue Woche!

Ihr / dein Hans Löhr

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Sonntag, 23. April 2023

Auferstehung heute (Predigt) hl

Predigt zu Johannes 21,1-4 in der Kirche in Thann

Liebe Leserin, lieber Leser, 

vielleicht tust auch du dich schwer mit dem Thema Auferstehung. Die meisten denken wohl dabei an Jesus, aber viele fragen sich auch, ob es für sie selbst ein Leben nach dem Tod geben wird. Ich will heute mit dir darüber nachdenken, welche Bedeutung dieses Thema für unser Leben vor dem Tod hat. Dazu reise ich mit dir zurück in die Zeit um das Jahr 80 nach Christi Geburt in eine Kleinstadt in Judäa.

Nahezu ein halbes Jahrhundert war schon vergangen, dass Jesus gestorben ist. Die ersten Gemeinden hatten inzwischen viele neue Mitglieder, die Jesus nicht mehr persönlich gekannt haben. Da fragte in einer ihrer Versammlungen eine junge Frau namens Mirjam:
„Wie war das nochmal mit der Auferstehung und was bedeutet sie für uns heute? Kann mir das jemand sagen? Nach einer kurzen Stille stand Thomas auf und sagte: „Mein Vater hatte Jesus noch persönlich gekannt. Und der erzählte mir diese Geschichte:

„Nachdem Jesus auferstanden war zeigte er sich seinen Freunden noch einmal am See Genezareth. Das geschah so:
Die Jünger waren dort zusammengeblieben. Doch jetzt waren sie ratlos. Wie sollte es nun weitergehen? Da sagte Simon Petrus: »Ich gehe jetzt fischen!« »Wir kommen mit«, meinten die anderen. Sie gingen zum Ufer, stiegen ins Boot und fuhren los. Aber während der ganzen Nacht fingen sie keinen einzigen Fisch.
Im Morgengrauen stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger erkannten ihn nicht. Er rief ihnen zu: »Freunde, habt ihr nicht ein paar Fische zu essen?« »Nein«, antworteten sie. Da forderte er sie auf: »Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, dann werdet ihr einen guten Fang machen!« Sie folgten seinem Rat und fingen so viele Fische, dass sie das Netz nicht mehr einholen konnten.
Jetzt sagte Johannes zu Petrus: »Das ist Jesus, das ist der Herr!« Kaum hatte Simon Petrus das gehört, zog er sein Obergewand an, das er während der Arbeit abgelegt hatte, sprang ins Wasser und schwamm an das nahe Ufer. Die anderen Jünger waren noch etwa hundert Meter vom Ufer entfernt. Sie folgten Petrus mit dem Boot und zogen das gefüllte Netz hinter sich her.
Als sie aus dem Boot stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer, auf dem Fische brieten. Auch Brot lag bereit. Jesus bat die Jünger: »Bringt ein paar von den Fischen her, die ihr gerade gefangen habt!«
Simon Petrus ging zum Boot und zog das Netz an Land. Es war gefüllt mit 153 großen Fischen. Und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.
»Kommt her und esst!«, sagte Jesus. Keiner von den Jüngern wagte zu fragen: »Wer bist du?« Aber sie alle wussten: Es ist der Herr. Da ging Jesus auf sie zu, nahm das Brot und verteilte es an sie, ebenso die Fische. (Johannes 21,1-13)
Und Thomas beendete seine Geschichte, indem er sagte: „Das war das dritte Mal, dass sich Jesus seinen Jüngern zeigte, seit er vom Tod auferstanden war.“ 

Alle in der Gemeindeversammlung schwiegen einen Moment. Das sagte Mirjam: „So ganz verstehe ich das nicht. Ich dachte immer, der auferstandene Jesus wäre so eine himmlische Lichtgestalt in einem Strahlenkranz und um ihn würden Engel schweben und Halleluja singen. Aber jetzt erzählst du uns eine ganz und gar irdische Geschichte ohne Glanz und Gloria. Was willst du uns denn damit sagen?“

Da antwortete Thomas: „Ich habe mit meinem Vater oft darüber geredet. Ich glaube, dass die Auferstehung Jesu erst einmal gar nicht so viel mit dem Jenseits zu tun hat als vielmehr mit unserem Leben hier und heute. Er ist sozusagen mitten hinein in unseren Alltag auferstanden. Seine Jüngerinnen und Jünger sind damals, als das Grab leer und er einigen von ihnen erschienen war, dorthin zurückgekehrt, wo alles angefangen hatte, nach Galiläa an den See Genezareth. Und da haben sie zunächst das gemacht, was sie gelernt hatten. Sie sind wieder fischen gegangen, denn irgendwie mussten sie ja weiterleben. Und es war wie immer: manchmal haben sie ein bisschen was gefangen, manchmal, wie in jener Nacht, auch gar nichts. Da hatten sie dann umsonst gearbeitet und waren entsprechend enttäuscht. Doch mitten hinein in ihren Hunger, in ihren Misserfolg und in die Enttäuschung ist der auferstandene Jesus gekommen, unser Herr. Nun war plötzlich alles anders. Nun war das Netz voll. Nun hatten sie etwas zu essen und konnten sogar den größten Teil ihres Fangs verkaufen.
Für mich ist das heute noch wichtig, dass mich in meinem Scheitern und meinen Schwierigkeiten Jesus immer wieder ermutigt, nicht aufzugeben. Mein Glaube macht mich zuversichtlich, dass es trotz aller Niederlagen weitergeht. Ich muss nicht am Boden zerstört liegen bleiben, sondern kriege wieder die Kraft, aufzustehen und weiterzumachen. Durch meinen Glauben gibt Jesus mir neuen Lebensmut.“

Doch Mirjam fragte noch einmal nach: „Warum ist denn Petrus ins Wasser gesprungen und zu ihm ans Ufer geschwommen?“ Und Thomas sagte: „Warum? Na weil er es nicht mehr ausgehalten hat, als er den Herrn am Ufer sah. Er war vor Freude ganz außer sich und wollte so schnell wie möglich bei Jesus sein.“

Und er fuhr fort: „Der Glaube an den auferstandenen Jesus heißt für mich, dass wie damals auch heute Hungernde satt und Niedergeschlagene aufgerichtet werden. Dass Enttäuschte ermutigt, Traurige getröstet und Kranke wieder gesund werden. Dass der Friede den Krieg besiegt und die Liebe den Hass. Dass sich Menschen nach einem Streit wieder die Hand zur Versöhnung geben und einander verzeihen können. Der Glaube an den auferstandenen Jesus heißt für mich, dass ich auf Gott vertraue und mich darauf verlasse, dass er bei mir ist und mir hilft. Und das nicht erst im Jenseits, sondern hier und jetzt. So war das damals mit der Auferstehung und das ist für mich heute noch wichtig. Wie das einst mit Jesu Auferstehung zugegangen ist, verstehe ich nicht so recht.  Aber das glaube ich, dass nicht der Tod, sondern Gott das letzte Wort haben wird.“ Und Thomas sah seine Freunde, die zur Versammlung gekommen waren, der Reihe nach an und sagte: "Das gilt für uns alle."

Danach war es einige Zeit still in der Versammlung. Viele dachten nach. Da begann Mirjam zu singen und nach und nach fielen alle ein:

"Er ist erstanden, Halleluja. Freut euch und singet, Halleluja. Denn unser Heiland hat triumphiert, all seine Feind gefangen er führt.
Kehrvers: Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!

Er war begraben drei Tage lang. Ihm sei auf ewig Lob, Preis und Dank; denn die Gewalt des Tods ist zerstört; selig ist, wer zu Jesus gehört. Kehrvers …

Der Engel sagte: »Fürchtet euch nicht! Ihr suchet Jesus, hier ist er nicht. Sehet, das Grab ist leer, wo er lag: er ist erstanden, wie er gesagt.« Kehrvers …

»Geht und verkündigt, dass Jesus lebt, darüber freu sich alles, was lebt. Was Gott geboten, ist nun vollbracht, Christ hat das Leben wiedergebracht.« Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!

(Hier der YouTube-Link: Lied EG 116,1-4 „Er ist erstanden, Halleluja“)

Ja, liebe Gemeinde, gut möglich, dass es so war und dass es heute noch so ist. Gut möglich, dass dir der auferstandene Jesus in unerkannter Gestalt begegnet und dir immer wieder inneren Frieden und neuen Lebensmut gibt, auch wenn dir das gar nicht bewusst ist. Denn er weiß, was du brauchst und gibt dir, auch ohne dass du ihn darum bittest. Amen

Einen gesegneten Sonntag und herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr

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Samstag, 22. April 2023

Hütte und Haus hl

Losung: HERR, lehre doch mich, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss. Psalm 39,5 

Lehrtext: Wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. 2.Korinther 5,1 

Liebe Leserin lieber Leser, 

Gott ist mein Haus (Lehrtext), „in ihm lebe, webe und bin ich“ (Apostelgeschichte 17,28). In ihm bin ich geboren, in ihm bin ich geborgen, in ihm freue ich mich meines Lebens und leide meine Leiden, in ihm werde ich sterben und auferstehen. Alles, was geschieht, geschieht in ihm, in seinem Reich, in seinem Haus. Er ist alles in allem und nichts ist außer ihm.

Gott ist mein Haus. Mein Körper ist meine Hütte. Mein Haus steht auf dem Felsen Ewigkeit. Meine Hütte steht auf dem Treibsand Zeit. Eines Tages wird sie abgebrochen (Losung). Doch mein Haus bleibt. Auch wenn ich meine Hütte verlassen muss, bin ich nicht obdachlos. Gott hält mir die Tür seines Hauses auf und sagt "Willkommen daheim!" Für ihn bin ich nicht Mieter, sondern Erbe. Da braucht es keinen Vertrag, weil niemand kündigt. 

Gebet: Ja, Herr, mein Leben hat ein Ziel, und das bist du. Ich komme von dir, ich bin in dir, ich gehe zu dir. Für dich ändert sich nichts. Für mich ändert sich alles. Was ich bin, vergeht. Doch du bleibst mein Gott und ich dein Kind in deinem Haus. Amen

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr

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Freitag, 21. April 2023

Alles zum Besten kehren hl

Losung: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. 2.Mose 20,16 

Lehrtext: Redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören. Epheser 4,29 

Liebe Leserin lieber Leser,

heute enthält die Losung das achte der zehn Gebote. Martin Luther hat es folgendermaßen ausgelegt:
»Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht belügen, verraten, verleumden oder seinen Ruf verderben, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.«

Gott und sich selbst zuliebe

Das Wort „fürchten“ benutze ich in diesem Zusammenhang nicht mehr. Damit wird nur der Glauben beschädigt. Stattdessen sage ich: „Gott und uns selbst zuliebe sollen wir uns an die 10 Gebote halten.“

Nun, der leicht aufbrausende Luther hat sich gegenüber seinen Gegnern oft selbst nicht daran  gehalten und mit Schimpfwörtern aller Art nicht gespart. Ich denke, er war aber auch immer wieder einsichtig genug, seine Heftigkeit zu bedauern. Jedenfalls war ihm klar, dass das 8. Gebot auch für ihn galt und wie es zu verstehen ist. Besonders gefällt mir, dass er es in seiner Auslegung nicht dabei belässt, was man nicht tun soll, sondern hinzufügt, wie man sich stattdessen verhalten soll. Und da trifft er meines Erachtens den Nagel auf den Kopf, wenn er schreibt: »Wir sollen unseren Nächsten entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.«

Ertappt

Hm, ertappt. Ich beklage mich auch manchmal über diesen oder jenen Zeitgenossen, über den ich mich ärgere. Statt ihm das selbst zu sagen, gebe ich ihm bei anderen die Schuld für das, was ich nicht gut finde, kritisiere ihn, unterlasse es, Gutes von ihm zu reden und schon gar nicht bemühe ich mich, was er tut und sagt in einem möglichst günstigen Licht erscheinen zu lassen. Aber damit sage ich mehr über mich aus als über ihn. Und auch wenn mir mein Gesprächspartner zustimmt, denkt er sich vielleicht doch insgeheim: ‚Wie wird er wohl über mich reden?‘

Der Lehrtext sagt, dass ich meine Mitmenschen mit dem, was ich sage, aufbauen und nicht herabsetzen soll, denn das tut allen gut und bestärkt sie, selbst Gutes zu sagen und zu tun. Das heißt aber nicht, dass ich schmeicheln soll, sondern bei der Wahrheit bleiben muss. Doch, um wieder mal ein Sprichwort zu zitieren, „man kann dem anderen die Wahrheit wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen oder sie ihm wie einen warmen Mantel hinhalten.“

Gebet: Herr, es tut mir für jeden Menschen leid, den ich mit meiner Zunge verletzt habe. Künftig will ich mich noch mehr bemühen, Gutes über andere zu sagen oder wenigstens den Mund zu halten. Du selbst hättest allen Grund, mich zu kritisieren. Stattdessen redest du mir gut zu. Und wenn ich am Boden zerstört bin, richtest du mich im Glauben wieder auf. Amen

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

Donnerstag, 20. April 2023

Leben in Gottes Reich hl

Losung: Der HERR sprach: Ich will diese Stadt beschirmen, dass ich sie errette um meinetwillen. 2.Könige 19,34
 

Lehrtext: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Lukas 12,32 

Liebe Leserin lieber Leser, 

das lerne ich heute aus der Losung: Wenn Gott etwas für mich tut, dann nicht um meinetwillen, sondern um seinetwillen. Einerseits ist das ernüchternd, weil ich so gar nichts dafür tun kann, dass er mir hilft. All mein Glaube, alle meine Gebete, Spenden und guten Taten können ihn nicht bewegen, etwas für mich zu tun. Andererseits ist das tröstlich für mich und entlastend. Ich bin frei von dem Druck, Gott gefallen zu müssen. Ich muss nicht mehr Sorge haben, ob ich denn auch wirklich genug getan habe, damit er etwas für mich tut. Ich soll und kann schlicht und einfach glauben, dass geschieht, was der Name ‚Jesus‘ bedeutet: ‚Gott hilft!‘ Und das tut er auf vielfältige Weise, auch durch andere Menschen, auch durch die Kraft, die er mir gibt.

Doch wenn er mir dann geholfen hat, kann auch ich etwas tun. Dann kann ich ihm danken und ihn loben. Natürlich bete auch ich und bitte ihn in meinen Sorgen und Nöten mir zu helfen und denen, die mir am Herzen liegen. Doch letztlich dient das zu meiner eigenen Beruhigung. Not-wendig ist das nicht; denn

nicht mein Gebet wendet die Not, sondern seine Gnade. Darauf will ich mich verlassen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Lehrtext. Dieser kleine Vers kann eine große Kraft entfalten. Denn was seiner Gemeinde (kleine Herde), was dir oder mir auch geschieht, - es gilt, woran Gott Freude hat (Wohlgefallen), dass wir in ihm (= Reich) sind und bleiben. 

Ich vertraue darauf, dass er tut, was er sagt. Es geschieht sowieso was er will. Was sollte auch sonst geschehen? Ich verstehe das nicht immer. Doch wenn ich glaube, dass sein Wille im Himmel und auf Erden geschieht, glaube ich auch, dass ich schon immer in seinem Reich bin, da, wo er alles bestimmt. Das schon begonnen hat, aber noch nicht vollendet ist. Ein anderes kann es dann nicht geben.

Oder aber ich müsste, wie die spätantike Sekte der Manichäer, wieder an ein „Reich der Finsternis“ glauben, in dem das Böse regiert, das gegen das Reich des Lichts (Gottes) kämpft. Was in der Welt passiert, all die Leiden und Katastrophen legen das sogar nahe. Doch ein solcher negativer Glaube verdüstert nur die gute Nachricht Jesu von Gott als dem barmherzigen Vater und seiner bedingungslosen Liebe für alle. 

Mir bleibt nichts anderes übrig, 
- als nicht nur Freude und Glück, sondern auch Leiden und Schmerzen aus Gottes Hand zu nehmen
- im festen Vertrauen, dass er weiß was er tut und tut was er will
- und dass für mich kleinen Menschen und die Schöpfung im Ganzen einmal alles gut wird.

Gebet: Herr, dass dein Wille geschieht, dass gut für mich ist, was du willst und tust, das will ich glauben. Doch ich weiß, dass auch Schmerzen und Leid dazugehören. Ich fürchte, dass das über meine Kraft gehen könnte und mein Glaube unter solcher Last zerbricht. Wirst du mir dann tragen helfen? Werde ich gerade dann deine Nähe und Kraft spüren? Ich hoffe auf dich. Amen 

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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Mittwoch, 19. April 2023

Segen werden, Segen sein hl

Losung: Ich will euch retten, dass ihr ein Segen sein sollt. Sacharja 8,13 

Lehrtext: Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott. 2.Korinther 3,5 

Liebe Leserin lieber Leser, 

du meine Güte, was Menschen nicht alles getan haben, um Gott zu gefallen - und nicht selten zugleich sich selbst! Man muss sich nur die romanischen Dome oder die gotischen Kathedralen ansehen. Aber auch im Kleinen ist bei Christen, Juden und Heiden eine Menge geschehen: alle möglichen Gottesdienste, Opfergaben, Spenden, Gelübde, Gebete, Feste, Prozessionen, Rituale und so weiter. Ja, Religion ist eine produktive Kraft, die Menschen zu größten Anstrengungen und Kunstwerken befähigt, die ihr Leben regulieren und ihm einen Sinn verleihen kann.

Doch was will eigentlich Gott? Genauer, was will er, der mir in Jesus begegnet? Denn einen anderen kenne ich nicht.

So wie ich die Bibel verstehe, sind es gerade mal drei Dinge. Im Buch des Propheten Micha, im Alten Testament heißt es: »Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.« (Micha 6,8) Jesus hat dieses Wort auf seine Weise präzisiert und sagt in seinen Gleichnissen und Predigten: Gott vertrauen, vor ihm demütig sein und ihn, Freund und Feind und sich selbst lieben. Mehr braucht es nicht für ein Leben im Glauben.. Alles andere ist menschliche Zutat.

Nun hat wohl jeder noch bestimmte Vorlieben, mit denen er seinen Glauben zum Ausdruck bringt. Dazu gehören Rituale und Feste, Lieder und Gebete, Gottesdienste und Hauskreise, in der Bibel lesen, meditieren und was es sonst noch so gibt. Das alles ist schön und gut und auch hilfreich, wenn es der Liebe, der Demut und dem Vertrauen dient. Wenn es dazu beiträgt, dass Menschen Mut zum Leben bekommen, getröstet und zuversichtlich werden. Aber warum gerade Demut? Ich denke, weil sie dich dankbar und zufrieden macht. Wer demütig ist, hat keine Minderwertigkeitskomplexe, die er mit Arroganz und Hochmut verdecken müsste.

Doch das will ich nicht vergessen, dass es Gott selbst ist, der in Jesus alles für mich tut, damit ich vertrauen, demütig sein und lieben kann. Er ist in jeder Hinsicht der Gebende und ich der Empfangende. Dass er für mich da ist – und für dich – bindet er nicht an irgendwelche Voraussetzungen, die wir zu erfüllen hätten. Und alles, was meine Sache ist, sogar mein Vertrauen, meine Demut und meine Liebe ist von ihm (Lehrtext). Mit meinem Leben hat er mir alles gegeben, alles, was ich bin und habe. Die Bibel nennt das Segen (Losung). Und dazu kann ich nur sagen:

Gebet: Danke, Herr, für alles, was mich ausmacht. Danke auch für die bitteren Erfahrungen und seelischen Schmerzen. Ich habe sie nicht verstanden, als ich darunter gelitten habe. Nun ist mir klar, dass auch sie zu mir gehören und mich und meinen Glauben formen. Was auch kommt, Gutes und Schweres, ich will es aus deiner Hand nehmen, denn es soll mir zum Segen werden. So kann ich nach deinem Willen auch anderen ein Segen sein. Amen 

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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Dienstag, 18. April 2023

Furcht und Geborgenheit hl

Losung: Der HERR, der König Israels, ist bei dir, dass du dich vor keinem Unheil mehr fürchten musst. Zefanja 3,15 

Lehrtext: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. 2.Timotheus 1,7 

Liebe Leserin lieber Leser, 

bist du ein furchtsamer Mensch? Gott sei Dank bin ich das in der Regel nicht. Doch jeder hat wohl so seine speziellen Gründe, weshalb er sich hin und wieder fürchtet, ich auch. In jungen Jahren sind es andere als im Alter. Einer Mathe-Schulaufgabe habe ich damals nicht besonders zuversichtlich entgegengesehen. In meinen Träumen hatte ich ab und zu die Angst, aus großer Höhe abzustürzen. Als ich dann im Ruhestand war, habe ich einen Tandem-Fallschirmsprung gemacht. Seitdem habe ich sowas nicht mehr geträumt. Aber dann gibt es, wie zur Zeit der Bibel, noch die Furcht vor allerlei politischem und privatem Unheil, welches das Lebensglück eines Menschen zerstören kann. Doch ich bin ihr nicht schutzlos ausgeliefert. So bete ich manchmal am Morgen:

Gebet: Herr,
du kommst zu mir in deiner Kraft. / Du schützest mich mit deiner Macht. / Mit deinem Segen füllst du mich. / In deine Liebe hüllst du mich. / Du bleibst bei mir in Jesu Namen. / Du bist meine Freude. Amen

Die formalen Schwächen dieses Gebetsreimes möge man mir bitte nachsehen. Aber ich habe ihn geschrieben, damit ich mir das, was mir im Glauben wichtig ist, immer wieder bewusst machen kann. Und dazu gehört, dass ich mich in Gott geborgen weiß. Dieser Glaube, dieses Gefühl macht mich wieder zuversichtlich, wenn mich Sorge und Furcht beschleichen. Ja, ich vertraue darauf, dass Gott dir und mir seinen „Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“ (Lehrtext) gibt, den Geist Jesu, der uns aufatmen lässt und wieder hoffnungsfroh macht.

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

Montag, 17. April 2023

Eine große Familie hl

Losung: Gedenkt des HERRN in fernem Lande und lasst euch Jerusalem im Herzen sein! Jeremia 51,50 

Lehrtext: Ihr seid nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Epheser 2,19
Andere Übersetzung:So seid ihr nicht länger Fremde und Heimatlose; ihr gehört jetzt zum Volk Gottes, ja sogar zu seiner Familie.(GNB) 

Liebe Leserin lieber Leser,

es wird Zeit, dass endlich warme Frühlingstage kommen und ich mal wieder bei einem Cappuccino in einem Straßencafé sitzen kann. Dann schaue ich mir die Menschen an, die vorbeilaufen und denke mir: ‚Der liebe Gott hat schon einen großen Tiergarten – und ich gehöre auch dazu.‘ Manchmal denke ich aber auch: ‚Sind das wirklich alles Töchter und Söhne Gottes? Sind sie meine Geschwister?‘ Und dann meine ich, wie er mit dem Mund Jesu zu mir sagt:

Bloß nicht die Nase rümpfen

„Na klar. Rümpfe bloß nicht die Nase über sie, vor allem über die, die dir nicht gefallen. Ich habe sie geschaffen wie dich. Geschwister sucht man sich nicht aus, die hast du einfach und sollst dich mit ihnen vertragen. Und vergiss nicht, ich habe jeden einzelnen von ihnen nicht weniger lieb als dich.“
Und ich antworte: „Bin ich denn gar nichts Besonderes für dich?“ „Doch, bist du, aber die anderen auch. Jeder einzelne von euch. Ihr seid keine Massenware, so viele ihr auch seid. Ich kenne jeden persönlich und bin für ihn da.“ „Auch für die, die dich nicht kennen?“ „Für die vor allem. Aber keine Sorge, du kommst schon nicht zu kurz. Denke einfach mal darüber nach, was es für dich bedeutet, dass jeder, den du heute siehst, deine Schwester und dein Bruder ist, und ich euer Vater. Wir alle sind eine Familie. Also haltet zusammen, damit ihr eure Probleme lösen könnt.“

Nächstes Wochenende soll es warm werden Dann werde ich mir bei einem Cappuccino meine Geschwister mal etwas genauer ansehen.

Gebet: Mein Gott, du unbegreifliche Macht und Kraft, durch die alles ist, was ist. Du begegnest mir in Jesus als Vater der Menschen, als Vater von allem, was lebt. Das anzunehmen fällt mir schwer. Und doch bin ich froh, dass auch ich zu deiner großen Familie gehöre. So will ich dich als dein Kind ehren, indem ich versuche, mit meinen Geschwistern gut auszukommen. Amen

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

Sonntag, 16. April 2023

freimütig hl

Losung: Erhebet den HERRN, unsern Gott, betet an vor dem Schemel seiner Füße; denn er ist heilig. Psalm 99,5 

Lehrtext: Als die Apostel gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut. Apostelgeschichte 4,31 

Liebe Leserin lieber Leser, 

die Apostel, so schreibt Lukas, »redeten das Wort Gottes«. Genau genommen heißt das: Sie redeten von Jesus Christus, in dem sich Gott selbst mitgeteilt hat. Und sie redeten freimütig, ohne Furcht, ohne Scham, ja, auch ohne Schonung für ihre eigene Person.

Ist denn Jesus so gefährlich, dass es Mut, dass es Freimut braucht, von ihm zu reden? Ich meine, nach 2000 Jahren Kirchengeschichte ist vielem, was an seiner Botschaft herausfordernd, anstößig und kritisch war, die Spitze abgebrochen. Seine Ecken und Kanten sind glatt geschliffen. Übrig geblieben ist ein Jesus, den man heute gefahrlos überall verkündigen kann*. Einer, der bequem in jede Tasche passt.

Befremdliches Evangelium

Doch er, vom dem die ersten Christen mit Freimut geredet hatten, verkündete mit Wort und Tat das Evangelium der Armut, der Gewaltlosigkeit, der Feindesliebe, der Freiheit von religiösen Gesetzen und von Moralvorschriften. Er verkündete das Evangelium der Demut und lebte vor, dass alle Menschen vor Gott gleich sind**. Sie alle, wir alle haben Gott zum Vater, der jedes seiner Geschöpfe aus Liebe geschaffen hat.

Jesus hat keine Kirche gegründet und keine kirchlichen Ämter geschaffen. Von Dogmen, Kirchenrecht, Kirchenstrafen, Kirchensteuer und kirchlicher Macht war keine Rede bei ihm. Doch er verkündete, dass jeder unmittelbaren Zugang zu Gott hat ohne Päpste und Heilige, ohne Bischöfe und Pfarrerinnen. Er verkündete den Frieden Gottes auf Erden, in jedem einzelnen und unter den Völkern. Er ist keinem Konflikt ausgewichen und hat doch auf Gewalt verzichtet. Er hat noch denen vergeben, die ihn umgebracht haben. Er sah durch alle Äußerlichkeiten hindurch einem jeden ins Herz und wusste, dass jeder ohne Ausnahme seiner Liebe bedürftig ist.

Gebet: Mein Gott, so wie du mir in Jesus begegnest, so möchte ich dir vertrauen können. Doch ich bin ein fehlbarer Mensch und mein Vertrauen ist schwach. Dennoch will ich mit dir mein Leben wagen, weil ich sonst keinen weiß, auf den ich mich ganz und gar verlassen kann. Amen

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

*außer in Nordkorea und fundamentalistischen, muslimischen Staaten
**
Frauen, Männer, Kinder, Ausländer, Sklaven, Schwarze und Weiße, Menschen mit anderer Religion, Geistliche und Verbrecher, Arme und Reiche, Kranke und Gesunde, Sünder und Gerechte.
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 
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Denkanstoß: Mein Jesus-Verständnis.
Wie Jesus war, was er gesagt, was er gewollt hat, haben sich die ersten Christen zunächst nur erzählt. Sie glaubten fest daran, dass er demnächst wiederkommen werde und mit ihm das Reich Gottes in Kraft und Herrlichkeit. Doch dann wurde die Zeit lang und länger und nichts geschah.
    Die frühen Gemeinden bekamen neue Mitglieder, die Jesus nicht gekannt hatten und die nun so viel wie möglich von ihm wissen wollten. Da erst, nach vielen Jahren und Jahrzehnten, begann man zu sammeln und aufzuschreiben, was er gesagt und getan hatte und wie es ihm ergangen ist. Aber wie wir Menschen nun mal sind, erinnert sich der eine an dies und der andere an das. Und was weitererzählt wurde, war oft vom eigenen Verständnis und den jeweiligen Umständen bestimmt.
    Am stärksten haften geblieben war Jesu Leiden, Kreuzigung und die unerklärliche Erfahrung, dass er trotzdem lebt. Doch vieles war offenbar so befremdend und anstößig, dass man es nicht verstanden hat und meinte, es annehmbar machen zu müssen. Also hat man seine Botschaft den damaligen Moralvorstellungen und religiösen Mustern teilweise wieder angepasst. Darum kommt man ihm da am nächsten, wo er am ungewöhnlichsten ist und nicht da, wo ihm Dinge in den Mund gelegt worden sind, die andere auch schon gesagt haben. Er war nicht besser als diese. Er war anders.

    Er hat uns allen eine neue Sicht auf Gott geschenkt, die es in dieser Klarheit zuvor nur ansatzweise gegeben hatte, am ehesten bei den Propheten des Alten Testaments, die den Tempelkult und das asoziale Verhalten der Mächtigen scharf kritisiert hatten. Wer und wie Gott ist, sehe ich nur mit seinen Augen und nicht durch die Brille religiöser Traditionen, kirchlicher Dogmen, moralischer Frömmigkeit, wissenschaftlicher Arbeit. Wer und wie Jesus ist, erfahre ich, wenn mich bestimmte Worte und Geschichten der Bibel immer noch „gegen den Strich bürsten“, mich im Innersten berühren und erschüttern.