Mittwoch, 31. Oktober 2012

Unser Glaube macht's möglich ebl

Losung: Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, breitete der HERR seine Fittiche aus und nahm sein Volk und trug es auf seinen Flügeln. 5.Mose 32,11

Lehrtext: Ihr werdet durch Gottes Macht durch den Glauben bewahrt zur Seligkeit, die bereit ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit. 1.Petrus 1,5

Liebe Leserinnen und Leser,

sicher kennt mancher von Ihnen und von euch auch die Erzählung von Nils Holgersson und den Wildgänsen. Da sitzt im Filmabspann der winzige Niels auf den weiten Schwingen der Gans Martin und sie trägt ihn mit weichen Flügelschlägen in die Ferne. An dieses Bild musste ich denken, als ich die heutige Losung gelesen habe: "Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, breitete der HERR seine Fittiche aus und nahm sein Volk und trug es auf seinen Flügeln." (Altes Testament, 5.Buch Mose, Kapitel 32, Vers 11) Wildgans hin - Adler her: Die Vorstellung, dass Gott uns auf starken Schwingen trägt, spricht mich an, ich nehme sie gern an als ein Bild für die Verlässlichkeit Gottes.
Die wird auch mit dem heutigen Lehrtext bestätigt: "Ihr werdet durch Gottes Macht durch den Glauben bewahrt zur Seligkeit, die bereit ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit." (Neues Testament, 1. Brief des Petrus 1, Vers 5) Das ist doch eine ganz wichtige Zusage: DURCH GOTTES MACHT werden wird im Glauben bewahrt! Anders gesagt: Wenn wir auf ihn unser Vertrauen setzen, dann geht uns unser Glaube nicht verloren. "Sola fide!" Allein auf unser Vertrauen auf einen liebevollen Gott kommt es an! Das hat Martin Luther immer und immer wieder betont.
Weil das eine so wichtige und befreiende Botschaft von Martin Luther war, hat sie eine ungeheure Kraft entfaltet. Sie hat vieles re-formiert. Wir feiern deshalb heute, am Reformationstag, eine musikalische Abendandacht in der Sommersdorfer Schlosskirche um 19.30 Uhr. Da loben wir Gott und danken ihm für die Gnade seines Evangeliums, seiner befreienden Heilsnachricht für uns. Herzliche Einladung an Sie und an dich, dazu zu kommen und mitzufeiern. Wir haben allen Grund!
  
Von Herzen grüßt Sie und dich

Ihre/deine Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 30. Oktober 2012

Der König opfert sich ebl

Losung: Siehe, der HERR lässt es hören bis an die Enden der Erde: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Jesaja 62,11

Lehrtext: Christus ist zwar zuvor ausersehen, ehe der Welt Grund gelegt wurde, aber offenbart am Ende der Zeiten um euretwillen. 1.Petrus 1,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

mit 'Tochter Zion' fängt ein sehr schönes Adventslied an. Gemeint ist mit dieser Anrede zunächst die Stadt Jerusalem oder besser all die Menschen, die dort leben. Ihnen soll der Prophet Jesaja folgendes ausrichten: "Auf der ganzen Erde lässt der HERR ausrufen: "Sagt der Tochter Zion, der Zionsstadt: 'Deine Hilfe ist nahe! Der HERR kommt, und er bringt das Volk mit, das er befreit hat!'" (Altes Testament, Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 62, Vers 11). Darin steckt das Versprechen, dass die Welt wieder heil wird. Gott hat es zuerst den Israeliten gemacht, hat es dann aber auf die ganze Welt ausgedehnt. Deshalb singen wir in einigen Wochen, tausende von Kilometern von Israel entfernt und tausende von Jahren später, dieses Adventslied und beziehen es ganz zu Recht auch auf uns: 'Tochter Zion, freue dich! Jauchze laut, Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir." (Evangelisches Gesangbuch, Nummer 13, Vers 1)
Dass Gott sich wirklich der ganzen Welt annehmen will, macht er uns allen dadurch klar, dass er in Jesus Christus ein Mensch geworden ist. Das war nicht etwa eine spontane Idee Gottes, sondern schon lange 'beschlossene Sache'. Petrus schärft das mit dem heutigen Lehrtext einigen jungen Gemeinden ganz eindringlich ein. Es braucht für all das Elend in unserer Welt einen, der sich opfert und die Welt von diesem Elend erlöst - und dieser eine ist Jesus Christus. "Ihn hatte Gott schon zu diesem Opfer bestimmt, bevor er die Welt schuf. Jetzt aber, am Ende der Zeit, hat er ihn euretwegen in die Welt gesandt." (Neues Testament, 1.Brief des Apostels Petrus, Kapitel 1, Vers 20) Dass jemand König und 'Opferlamm' in einem sein kann, ist für uns schwierig nachzuvollziehen. Aber vielleicht spiegelt sich ja darin die tiefe Zuneigung, die Gott zu uns verspürt?

Gebet: "Gott, manches in der Bibel klingt für mich fremd, wie ein Echo aus einer anderen Welt. Ich möchte lernen, solche Verse zu verstehen. Dafür musst du mir die Augen öffnen und das Herz, du musst meinen Verstand berühren. Darum bitte ich dich." Amen.

Einen gesegneten Tag wünscht Ihnen und dir

Ihre / deine Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 29. Oktober 2012

Etappensiege mit Gott ebl


Losung: Bis hierher hat uns der HERR geholfen. 1.Samuel 7,12

Lehrtext: Der Herr stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Botschaft ausgebreitet würde. 2.Timotheus 4,17

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Leserinnen und Leser,

"Bis hierher hat uns der HERR geholfen" sagt Samuel, seine Hand ruht dabei auf einem mächtigen Stein. Um ihn herum die erschöpften und zugleich erleichterten Kämpfer aus dem israelitischen Volk. Sie hatten zum wiederholten Mal gegen die Philister gekämpft. Nach mehreren Niederlagen ist jetzt endlich ein Sieg erreicht. Ein Etappensieg, wie Samuel betont. Damit niemand das je wieder vergisst, lässt er ein Steinmal aufrichten und nennt es 'Stein der Hilfe'. Er meint damit die Hilfe und den Beistand, den Gott seinen Leuten gewährt hat. Ich habe, genauso wie Sie und wie du, auch schon die eine oder andere 'Schlacht geschlagen'. Schwierige Zeiten heil überstanden, harte Aufgaben doch hinbekommen. Ich könnte auch 'Steine der Hilfe' aufstellen und es wären schon jetzt viel mehr als einer ...
Gott hilft. Er hat den Menschen zu Samuels Zeiten geholfen vor gut 3100 Jahren und er hilft nachweislich auch denen, die sich darum bemühen, dass die Gute Nachricht von Jesus Christus weltweit die Runde macht. Paulus unterstreicht das immer wieder, unter anderem auch in seinem zweiten Brief, den er aus einem römischen Gefängnis heraus an den Gemeindeleiter Timotheus schreibt. Paulus berichtet dort von einer harten Gerichtsverhandlung, in der er völlig auf sich allein gestellt war und niemand aus der Gemeinde sich solidarisch gezeigt hatte. "Doch der Herr stand mir bei und gab mir Kraft. Denn durch mich soll ja die Verkündigung seiner Botschaft zum Ziel kommen: Alle Völker sollen sie hören", betont er gegenüber seinem Freund. Auch Paulus hätte jede Menge Steinmale aufstellen können ...

Gebet: "Gott, unser Vater, du hast mir in meinem Leben auch schon geholfen und solche Etappensiege geschenkt. Ich will sie nicht vergessen. Ich will mir davon Mut machen lassen für die Zeiten, in denen es für mich nicht (so) gut läuft. Ich will nicht aufgeben und darauf vertrauen, dass du mir Kraft gibst. Danke, Gott. Amen."

Herzlich grüßt Sie und dich

Ihre / deine Elfriede Bezold-Löhr

Freitag, 26. Oktober 2012

Kämpfen für Gerechtigkeit! hl

Losung: Er wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande. Jesaja 11,4

Lehrtext: Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen. Titus 2,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gerechtigkeit für die Armen – diese Forderung ist seit Menschengedenken aktuell, auch in unserer Zeit, in unserer Gesellschaft und sie wird es bleiben. In Deutschland haben wir viel erreicht: Die soziale Bewegung im 19 Jahrhundert, die linken politischen Parteien und Gewerkschaften, die damals entstanden sind, haben viel dazu beigetragen, das Massenelend in Deutschland zu beseitigen. Das ging nicht ohne Kämpfe ab. Heute profitieren sehr viele bei uns von denen, die damals für soziale Gerechtigkeit ihre Gesundheit und ihr Leben riskiert haben. Es wäre fatal für unser Land, wenn wir das vergessen würden, - wenn wir vergessen würden, dass die politischen und sozialen Errungenschaften alle erkämpft werden mussten und darum auch schnell wieder verloren gehen, wenn niemand mehr da ist, der sich in den Verbänden und politischen Organisationen dafür einsetzt. Und trotzdem gibt es auch heute unter uns Arme, die zum Beispiel mit einer beschämend kleinen Rente ihr Leben fristen müssen. Und wenn es bei den Niedriglohngruppen bleibt, dann wird die Altersarmut in unserem Land deutlich zunehmen, weil dann die Renten zu klein sind, die für einen normalen Lebensunterhalt gebraucht werden.
Ja, Gott wird mit Gerechtigkeit die Armen richten und rechtes Urteil sprechen den Elenden. Das stimmt. Aber dazu will er auch uns haben, dass wir uns in seinem Sinn für die Armen einsetzen. Das ist schlicht und einfach Christenpflicht. Das sind wir unserem Herrn Jesus Christus schuldig, dem die Armen in besonderer Weise am Herzen lagen.

Gebet: Mein Gott, Du bist der Vater aller Menschen, ob sie jung sind oder alt, krank oder gesund, arm oder reich. Schenke mir ein mitfühlendes Herz für die, die meine Hilfe brauchen. Gib mir den Mut und die Entschlossenheit, für ihre Rechte einzutreten und wenn es sein muss, auch zu kämpfen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Das gute Ende hl

Losung: Die Israeliten werden sich bekehren und den HERRN, ihren Gott, suchen und werden mit Zittern zu dem HERRN und seiner Gnade kommen in letzter Zeit. Hosea 3,5

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. Philipper 1,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

in diesem Leben bleibt alles vorläufig, unvollkommen, Bruchstück. Nichts und niemand ist perfekt. Selbst die schönste Frau im Film ist nur deshalb so schön, weil sie kräftig geschminkt worden ist. Darüber kann man einerseits traurig sein. Andererseits ist das auch entlastend. Gott ist gnädig mit uns, weil er weiß, dass wir nicht fehlerlos sind, nicht vollkommen.
Manch einer der ständig an anderen herum kritisiert, könnte sich davon etwas abschauen. Aber es bringt auch nichts, mit sich selbst streng ins Gericht zu gehen und sich ständig selbst Vorwürfe zu machen, weil nicht alles gelingt.
Natürlich ist jeder von uns herausgefordert, sich um ein Leben zu bemühen, das unserem Gott Ehre und unseren Mitmenschen Freude macht. Aber niemand muss verzweifeln, wenn ihm das nur ansatzweise gelingt. Gott selbst, so sagt es der Apostel Paulus, bringt Deine guten Ansätze letztlich zu einem guten Ende.

Gebet: Barmherziger Gott, Du nimmst mich auch mit meinen Mängeln an. Du verlangst von mir nichts Übermenschliches. Gib mir die Kraft, dass ich im Rahmen meiner Möglichkeiten mich bemühe, ein guter Christ zu sein. Alles andere überlasse ich Dir. Denn Du wirst vollenden, was in meinem Leben bruchstückhaft geblieben ist. Amen


Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Verloren, gesucht, gefunden hl

Losung: Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen. Hesekiel 34,16

Lehrtext: Christus spricht: Das ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich's auferwecke am Jüngsten Tage. Johannes 6,39

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir haben im Pfarrhaus mittlerweile drei Katzen: unseren, inzwischen alten, roten Kater Hägar, das Fleckchen, die grauweiß gescheckte Katze meiner verstorbenen Eltern und Keks. Seit einem halben Jahr gehört sie zu uns, weil sie schon rein optisch so gut zu uns evangelischen Pfarrern passt: pechschwarz mit einem weißen Fleck am Hals. Keks ist jung, niedlich und süß, das finden nicht nur unsere Kinder. Aber sie ist auch ein kleiner schwarzer Teufel. Kaum hatte sie sich bei uns eingewöhnt, hat sie das bedeutend größere Fleckchen aus dem Haus und aus dem Garten gejagt. Tagelang blieb unsere zweite Katze verschwunden. Immer wieder bin ich um unser Pfarrhaus gelaufen und habe nach ihr gepfiffen und sie gerufen. Sogar noch spät am Abend. Was wohl unsere Nachbarn gedacht haben? Und dann ist sie doch wieder aufgetaucht.
Damit sie von der blöden Keksi nicht gleich wieder verjagt wird, habe ich sie auf den Arm genommen und ins Haus getragen, ihr Trockenfutter und mit Wasser verdünnte Milch hingestellt. Inzwischen kommt sie regelmäßig einmal am Tag. Bleibt auch ein paar Stunden auf dem Sofa. Aber dann geht sie wieder ihre Wege. Damit können wir leben. Wir wissen, dass sie nicht verloren ist.
Wer einem mal ans Herz gewachsen ist, ob Mensch oder Tier, den vermisst man einfach, wenn er verschollen ist. Neulich habe ich einen Mann beerdigt, der hat als Erwachsener so lange nach seiner, in der Jugend verschollenen Schwester gesucht, bis er sie tatsächlich wieder gefunden hat. Das war für beide ein großes Glück.
Wenn schon wir Menschen uns so bemühen, unsere verlorenen Katzen und erst recht Geschwister wiederzufinden, um wie viel mehr bemüht sich nicht Gott, Dich, sein Kind, zu suchen und heimzubringen. Aber Du musst es auch wollen, dass er Dich findet. 
Ich glaube, dass kein Mensch von Gott verlassen wird, dass aber der Mensch Gott verlassen kann. Die gute Nachricht ist, dass er trotzdem von ihm gesucht wird so wie in einer Geschichte von Jesus der gute Hirte das verlorene Schaf sucht und findet.

Gebet: Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln. Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn Du bist bei mir. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Dienstag, 23. Oktober 2012

Unerschrocken reden hl

Losung: Der HERR sprach zu Mose: Du sollst alles reden, was ich dir gebieten werde. 2.Mose 7,1.2

Lehrtext: Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet. Matthäus 10,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Geh hin, Mose, geh ins Ägyptenland. Sag dem Pharao: ‚Lass mein Volk doch ziehen!‘« – Immer wieder habe ich mit den Kindern in der vierten Klasse Grundschule dieses Lied gesungen, das von der Unterdrückung der Israeliten in Ägypten und ihrer Befreiung durch Gott erzählt. Mose hat diesen Auftrag von Gott aus dem brennenden Dornbusch bekommen. Und als er nachfragte, wie Gott denn heiße, sagte dieser: »‚Ich bin da!‘, Das ist mein Name. Geh, rede und fürchte Dich nicht!«
Auch Du kommst immer wieder einmal in die Situation, wo Du eine unangenehme Wahrheit aussprechen musst. Wo Du spürst, dass Du nicht lügen darfst und Dich auch nicht drücken kannst. Dann bitte Gott, dass er Dir die richtigen Worte gebe. Und dann kannst Du auch unerschrocken sagen, was gesagt werden muss, weil Du nicht allein bist, sondern der »Ich bin da!« Dir den Rücken stärkt. Vielleicht bekommst Du von denen, die das nicht hören wollen, Gegenwind. Aber auf lange Sicht wird sich die Wahrheit, die Du mit seiner Hilfe ausgesprochen hast, durchsetzen. Denjenigen aber, die lügen und kneifen, wird ihre Feigheit nichts nützen. Sie werden von denen nur umso mehr verachtet, denen die Wahrheit zu sagen sie sich gefürchtet haben.

Gebet: Mein Gott, Du weißt, welche Überwindung es mich kostet, immer wieder zu sagen, was gesagt werden muss. Nimm mir alle Menschenscheu und lass mich im Vertrauen auf Dich auch Unangenehmes aussprechen. Lass es mich aber so sagen, dass es diejenigen, die es hören sollen, auch annehmen können. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Montag, 22. Oktober 2012

Wen liebt eigentlich Gott? hl

Losung: Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker - denn du bist das kleinste unter allen Völkern -, sondern weil er euch geliebt hat. 5.Mose 7,7-8

Lehrtext: Das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist. 1.Korinther 1,28

Liebe Leserin, lieber Leser,

wen liebt eigentlich Gott? Die Frommen? Die Gerechten? Die Braven? Er liebt die, die ihn am meisten brauchen. Und die er liebt, die hat er auch erwählt, dass sie seine Kinder sind und er ihr himmlischer Vater. Das hat uns Jesus gezeigt, als er betrügerischen Zöllnern, Nutten, Ausgestoßenen, Ausländern und Heiden Gottes Liebe gebracht hat. Und was ist nun mit den Frommen, den Gerechten und den Braven? Liebt er die nicht? Gehören sie nicht zu ihm? Doch, wenn sie einsehen, dass sie seine Liebe und Vergebung genauso brauchen wie die anderen. - Und wie ist das bei Dir?

Gebet: Vater im Himmel, Du weißt, wie sehr ich Dich brauche. Hilf mir, dass ich gegenüber anderen nicht überheblich werde, damit ich in Deiner Liebe bleibe. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr


Freitag, 19. Oktober 2012

Zuversichtlich leben ebl

Losung: Der Tag des HERRN kommt und ist nahe. Joel 2,1

Lehrtext: Christus spricht: Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. Markus 14,38

Liebe Freundinnen und Freunde,

bei manchen Leuten spielt die Frage, wann denn endlich das Reich Gottes anbricht und wie das passiert, eine ziemlich große Rolle. Beim Propheten Joel im Alten Testament ist das auch so. Die Israeliten leiden unter einer schrecklichen Dürrekatastrophe und dann kommt zu allem Unglück noch eine gigantische Heuschreckenplage dazu. Joel ist sich sicher: "Der Tag des HERRN kommt und ist nahe." (Joel 2,1) Höchste Zeit, selbstkritisch auf das bisherige Leben schauen und Gott um Vergebung bitten, wo man gegen seinen Willen verstoßen hat!

Ich sehe jeden Versuch, mit Prophezeiungen dieser Art Menschen Angst zu machen, äußerst kritisch. Damit wurde in der Vergangenheit viel verhängnisvoller Druck ausgeübt - gerade auch unter Christen. Freilich müssen wir eines deutlich heraushören, das auch uns heute angeht: Die Frage, wie wir es mit der Religion halten und wie ernst es uns mit unserem Glauben ist, bleibt hochaktuell und berührt manchen heutzutage unangenehm. Jesus sagt ganz klar im Lehrtext für diesen Tag: "Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach." (Neues Testament, Evangelium nach Markus, Kapitel 14, Vers 38) Lassen wir uns nicht von Vermutungen ängstigen, sondern bitten wir HEUTE Gott um eine Erneuerung unseres Herzens. Dann sind wir für alles gerüstet ...

Gebet: Gott, ich will mir nicht Angst machen lassen durch irgendwelche Weltuntergangsphantasien. Ich will aber auch nicht ins Blaue hinein leben. Ich möchte mit dir mein Leben so zuversichtlich leben, dass ich auf dem Sterbebett einmal sagen kann: 'Es ist gut gewesen, wie es war.' Hilf mir, mich jeden Tag neu zurecht zu finden. Mein Vertrauen auf dich kann gar nicht groß genug sein - ich will darin weiter wachsen. Amen.

Von Herzen grüßt dich und Sie

deine Elfriede / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Er hört. ebl

Losung: Des HERRN Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss. Psalm 33,4

Lehrtext: Durch den Glauben empfing Sara, die unfruchtbar war, Kraft, Nachkommen hervorzubringen trotz ihres Alters; denn sie hielt den für treu, der es verheißen hatte. Hebräer 11,11

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesen Tagen taucht in Losung und Lehrtext immer wieder das Thema 'Vertrauen in Gott' auf. "Des HERRN Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss", gibt David voller Überzeugung in einem seiner Lieder weiter. (Altes Testament, Psalm 33, Vers 4) Er hat es am eigenen Leib erfahren, hat Gott als den Retter und auch als den Richter erlebt. Doch ob liebevoll oder 'streng' - immer zeigte sich Gott letztendlich als verlässlicher Vater.

Der Lehrtext unterstreicht es. Er erzählt von einer Frau, die im Alten Testament eine starke Rolle spielt: Sara, die Frau von Abraham. Sie muss jahrzehntelang warten, bis sie endlich schwanger wird und den heiß ersehnten Sohn zur Welt bringen darf. Und auch wenn ihr Weg bis dorthin (und auch nach der Entbindung) von Höhen und Tiefen gezeichnet ist - in der Rückschau kann der Schreiber des Hebräerbriefes zusammenfassend feststellen: "Durch den Glauben empfing Sara, die unfruchtbar war, Kraft, Nachkommen hervorzubringen trotz ihres Alters; denn sie hielt den für treu, der es verheißen hatte", nämlich Gott. (Nachzulesen im Brief an die Hebräer, Kap. 11,11)

Also heißt die klare Botschaft heute:
Gebet: "Gott, was immer wir von dir erbitten, du hörst es. Du wirst unsere Gebete möglicherweise nicht so 'umsetzen', wie wir uns das vorstellen. Doch er hörst uns und du reagierst, denn du bist ein lebendiger, ein verlässlicher und liebevoller Gott. Danke, Vater. Amen."

Genießen wir diese geschenkten goldenen Herbsttage als Liebesbriefe Gottes!

Ihre/deine

Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Einfach tun ebl

Losung: Herr, tu meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige. Psalm 51,17

Lehrtext: Lobt unsern Gott, alle seine Knechte und die ihn fürchten, Klein und Groß! Offenbarung 19,5

Liebe Leserin, lieber Leser,

das ist doch höchst interessant: Gott ist es, der David 'die Zunge lösen soll', dass er (David) von Gott befreit reden kann! Von seinem Glauben zu reden - das scheint für die Menschen zu allen Zeiten mit der bangen Frage verknüpft zu sein: "Was denken jetzt die anderen Leute wohl von mir?" Oder auch: "Bin ich gut genug dazu, anderen von Gott zu erzählen?" (Altes Testament, Psalm 51, Vers 17) David bittet Gott deshalb: "Löse mir die Zunge, dann kann ich deine Güte vor allen rühmen". Dieser Bitte schließe ich mich an.
Der Lehrtext feuert uns an, offen und fröhlich unser Vertrauen in Gott nach außen zu tragen: "Lobt unsern Gott, alle seine Knechte und die ihn fürchten, Klein und Groß!" (Neues Testament, Buch der Offenbarung, Kapitel 19, Vers 5) Da gibt's nicht viel dazu zu erklären, das müssen wir --- einfach tun.

Gebet: "Gott, wir können dir auf ganz vielfache Weise die Ehre geben und dich loben. In Liedern, im Gebet, in dem, was wir sagen und in dem, was wir tun. Mach du uns 'durchscheinend' für dich und für deine Macht und Liebe. Nimm uns die Scheu davor, offen vor anderen Leuten zu dir zu stehen. Amen.

Herzlich grüßt dich und Sie

deine / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 16. Oktober 2012

Nicht einsam klein, sondern gemeinsam lebendig! ebl

Losung: Ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR. Jeremia 15,20

Lehrtext: Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Matthäus 18,20

Liebe Leserinnen und Leser,

gleich zwei Mutmacher für diesen Tag! Mit der heutigen Losung sagt Gott es mir als einzelnem Menschen zu, dass er an meiner Seite sein will: "Ich stehe dir zur Seite, ich schütze dich, ich, der HERR." (Altes Testament, Buch des Propheten Jeremia, Kapitel 15, Vers 20 nach der 'Guten Nachricht')
Im Lehrtext aus dem Neuen Testament dehnt Gott seinen Segen auf die Gemeinschaft von Christinnen und Christen aus und bewahrt uns damit vor der Gefahr der Vereinsamung: "Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte." (Neues Testament, Evangelium nach Matthäus, Kapitel 18, Vers 20)
Beides tut uns gut: die Zeit 'zu zweit allein mit Gott' (manche nennen das auch ihre 'stille Zeit') UND daneben der gemeinsam gelebte Glaube. Wenn man sich in Ruhe diese Losung durchliest und das Gebet in der Stille mit spricht, wenn man ein oder zwei christliche Songs hört, die einem aus der Seele sprechen, dann ist das die individuelle Seite unserer Glaubenspraxis. Die zweite Seite will uns ebenfalls stark machen - das Nachdenken über Gott in einem 'Hauskreis' von sechs oder sieben Leuten oder das gemeinsame Gottesdienst-Feiern, der Kindergottesdienst und das Frauenfrühstück. Auf beide 'Formen' des Glaubens legt Gott seinen Segen.

Gebet: "Gott, unser Vater, du siehst uns als Einzelne, unverwechselbare Menschen und bleibst an unserer Seite. Danke für die Augenblicke, in denen wir sicher wissen, dass wir bei dir geborgen sind. Zugleich machst du uns deutlich, dass gemeinsam glauben leichter ist als sich allein zu behaupten.
Dafür müssen wir den Mut haben, uns gegenüber anderen im Gespräch zu öffnen. Schenk du uns diesen Mut. Zeig uns, wo Kreise sind, denen wir uns anschließen können. Dann wachsen wir gemeinsam in unserem Vertrauen zu dir. Amen.

Mut zu neuen Schritten im Glauben
wünscht dir und Ihnen

deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 15. Oktober 2012

Den Tagesanbruch erleben ebl

Liebe Leserin, lieber Leser,

"Gott wird mich aus dem Dunkel ins Licht führen; ich werde es erleben, dass er mich rettet." Diese Sicherheit will der heutige Losungstext (aus dem Alten Testament, Buch des Propheten Micha, Kapitel 7, Vers 9) an uns weitergeben.
Was es im Wortsinn bedeutet, aus dem Dunkel ins Licht geführt zu werden, habe ich am eigenen Leib zum letzten Mal vor zwei Jahren erlebt. Da waren mein Mann und ich in Tansania bei unserem 'Patenprojekt' in Kalali. Am Schluss sind wir auf den Mount Meru gewandert, immerhin 4800 Meter hoch. Zur Wanderung auf den Gipfel bricht man in der Nacht auf, "damit das Warten auf das Morgenlicht dir die Kraft zum Durchhalten gibt", wie mir einer unserer tansanischen Bergführer erklärt hat. Und genau so ist es: Das Wissen, dass hundertprozentig sicher der neue Tag anbrechen wird, wie hart gerade das Laufen auch auch sein mag, hat uns zum Durchhalten fähig gemacht. Es ging eine Kraft von dem Licht aus, noch bevor wir es wirklich sehen konnten: erst mehr eine Ahnung, dann ein erster Grauschimmer am Horizont - und bald die Gewissheit: "Jetzt wird es Tag! Das Schlimmste ist geschafft."

Diese Erfahrung hilft mir manchmal im übertragenen Sinn, wenn ich glaube, dass eine Durststrecke einfach nicht mehr aufhören will. Ich bewahre mir die Hoffnung: Es wird wieder Tag. Gott lässt mich nicht hängen. Ich gebe nicht auf, halte die Augen offen nach den Zeichen einer Veränderung hin zum Besseren.

Paulus schreibt voller Überzeugung im heutigen Lehrtext  "Die Sünde WIRD nicht Herr werden über euch! Denn ihr lebt nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade." (Brief an die Römer, Kapitel 6, Vers 14) Da hat er unser Leben als Ganzes im Blick und sagt uns: Eure Verbindung zu Gott wird nicht abreißen. Ihr werdet Hochs und Tiefs auch als Christinnen und Christen erleben. Aber wenn ihr es als das Geschenk von Jesus für euch persönlich angenommen habt, dass ihr ihm wichtiger seid als sein eigenes Leben - dann kann nichts mehr schief gehen!"

Gebet: "Gott, unser Vater, wir können heute zuversichtlich in den Tag und in die neue Woche gehen. Sogar dann, wenn wir zur Zeit ziemlichen Stress haben oder wirklich in Not sind. Du wirst uns nicht hängen lassen. Du hältst zu uns die Verbindung. Du trägst uns. Wir werden wieder 'Tagesanbrüche' erleben. Danke, Vater."

In diesem Sinne grüßt Sie und dich von Herzen 

Ihre / deine Elfriede Bezold-Löhr

Freitag, 12. Oktober 2012

So nimm denn meine Hände hl

Losung: Ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!
Jesaja 41,13

Lehrtext: Jesus ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihm: Talita kum! - das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Markus 5,41

Liebe Leserin, lieber Leser,

zeige Gott, dass du glaubst. Zeige ihm, dass du ihn suchst und brauchst. Wenn du Sorgen hast oder Angst, wenn du dich vor dem Morgen fürchtest, wenn du deswegen nicht schlafen kannst, dann strecke deinen Arm aus und halte ihm deine Hand hin. Sage zu ihm: „Mein Gott, du hast mir versprochen, mich an der Hand zu nehmen und mich durch die schweren Zeiten meines Lebens zu führen. Hier hast du meine Hand. Nimm sie und löse dein Versprechen ein.” Und dann vertraue ganz fest darauf, dass Gott tut, was er sagt.

Gebet:
Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht,
du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht:
so nimm denn meine Hände und führe mich
bis an mein selig Ende und ewiglich. Amen!


Herzliche Grüße

Hans Löhr

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Herzwäsche hl

Losung: Wasche dein Herz von der Bosheit, auf dass dir geholfen werde. Wie lange wollen bei dir bleiben deine heillosen Gedanken? Jeremia 4,14

Lehrtext: Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Darum schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja ungesäuert seid. 1.Korinther 5,6-7

Liebe Leserin, lieber Leser,

das wär doch was, wenn man sein Herz in der Waschmaschine von Bosheit und heillosen Gedanken rein waschen könnte. Allerdings wäre unsere Waschmaschine dann schon kaputt, weil sie wegen meines Herzens dauernd laufen müsste. Da man aber sein Herz nicht selber waschen kann, muss ich einen anderen Weg finden. Die Bibel sagt mir, dass Gott mein Herz reinwäscht, dass er mir wegen Jesus vergibt, wenn ich ihm meine Bosheit, meine negativen Gedanken bekenne und ihn um Vergebung bitte.
Warum es keinen anderen Weg gibt, dass mir geholfen wird, weiß ich nicht. Ich will auch gar nicht lange herumrätseln, warum Jesus für das Böse in mir am Kreuz hat sterben müssen. Ich verlasse mich darauf, dass es so ist.
Nein, selber kann ich mein Herz nicht rein waschen, auch wenn die heutige Losung das zu sagen scheint. Da muss ich aus christlicher Sicht dem jüdischen Propheten Jeremia widersprechen. Aber ich kann versuchen, mich von vorneherein der Bosheit und heillosen Gedanken zu verschließen, damit sie mich nicht ganz und gar „durchsäuern“. Ich kann mich mit meinem Glauben in Jesu Namen dagegen wehren. Und du kannst das auch.

Gebet: Nein, Gott, ich möchte nicht, dass negative Gefühle und böse Gedanken mich „durchsäuern“. Und doch passiert es immer wieder. Darum brauche ich dich, dass du mich um Jesus willen davon wieder frei machst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Was ist gerecht? hl

Losung: Du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seiner Sache. 2.Mose 23,6

Lehrtext: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht - darauf seid bedacht! Philipper 4,8

Liebe Leserin, lieber Leser,
wir leben in einem Rechtsstaat. Gott sei Dank! Auch bei uns gibt es Mängel in der Rechtsprechung. Auch bei uns gilt: es ist ein Unterschied zwischen Recht haben und Recht bekommen. Aber im Vergleich zu vielen anderen Staaten können wir mit unserer Justiz zufrieden sein. Auch der „kleine Mann” kommt zu seinem Recht, obwohl man manchmal den Eindruck hat, dass die Prominenten und Einflussreichen mithilfe teurer Anwälte etwas besser wegkommen.
Doch die Frage der Gerechtigkeit betrifft nicht nur die Gerichte, sie geht uns alle an. Als Eltern und Großeltern müssen wir uns fragen, ob wir ein bestimmtes Kind oder Enkelkind anderen gegenüber nicht bevorzugen. Lehrer müssen sich fragen, ob es gerecht ist, wie sie die Leistungen ihrer Schüler bewerten, und mehr noch, ob sie dem einzelnen Schüler mit seinen Stärken und Schwächen auch gerecht werden. Wer alle über einen Kamm schert, ist nicht gerecht. Jesus macht das nicht. Er behandelt nicht einfach alle Menschen gleich, sondern gibt jedem das Seine. Das tut dir gut und mir auch.

Gebet: Mein Gott, du bist gerecht. Du urteilst nicht nach dem, was vor Augen ist. Du schaust mir ins Herz. Du weißt, wie es mir geht und was ich brauche. Dafür danke ich dir. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Dienstag, 9. Oktober 2012

Rutscht mir doch den Buckel runter! hl

Losung: Ich will dem HERRN singen, denn er hat eine herrliche Tat getan. 2.Mose 15,1

Lehrtext: Gott hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Epheser 1,5-6

Liebe Leserin, lieber Leser,

wann sind Sie / wann bist du das letzte Mal geringschätzig behandelt worden? Vielleicht hat man es am nötigen Respekt dir gegenüber vermissen lassen in der Ehe oder in der Familie oder auch am Arbeitsplatz. Manchmal kann man sich dagegen wehren. Manchmal ist man dem aber einfach nur ausgeliefert. Das tut weh, weil du verletzt bist. Das dauert dann oft eine Weile, bis du das wieder verschmerzt hast. Vielleicht hilft es dir ja, wenn du dir klar machst, was der heutige Lehrtext sagt: „Mögen mich Menschen herabsetzen und abschätzig behandeln, für Gott bin ich seine Tochter/sein Sohn. Er hat mich durch Jesus Christus dazu bestimmt. So sagt es die Bibel, und so werde ich es glauben.” Wenn dir das gelingt, wenn du dich nicht auch noch wertlos fühlst, weil andere dich entwertet haben. Wenn du weißt, dass du von Gott wertgeschätzt bist, dann musst du die Beleidigungen nicht mehr so an dich heranlassen. Dann sollen sie dir doch den Buckel runterrutschen. Du bist ein Kind Gottes. Das gibt dir eine Würde, die dir kein Mensch mehr nehmen kann.

Gebet: Lieber Vater im Himmel, manchmal hätten es andere gern, wenn sie mich soweit erniedrigen könnten, dass ich nur noch ein Häufchen Elend bin. Aber es soll ihnen nicht gelingen. Ich lass mir von ihnen die Würde, dein Kind zu sein, nicht nehmen. Darum werde ich nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, werde ich nicht in der Ecke sitzen und mich bedauern. Ich will dich vielmehr preisen, dass ich bei dir so geachtet bin. Ich werde nicht klagen, sondern dir ein Lied singen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / Dein Hans Löhr

Montag, 8. Oktober 2012

Mit dem Herzen hören hl

Losung: Wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst: Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang. 5.Mose 28,1.6

Lehrtext: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Markus 4,9

Liebe Leserin, lieber Leser,

was soll denn dieser Satz: »Wer Ohren hat zu hören, der höre!« Haben Sie, hast du, habe ich etwa keine »Ohren um zu hören«? Hm, es kommt wohl darauf an, was es zu hören gibt und wie du das, was du hörst, erlebst. In meinen jungen Jahren fand ich Lieder von Franz Schubert, die von einem Bariton oder einer Sopranistin vorgetragen werden, langweilig bis schrecklich. Ich hatte dafür einfach keine Ohren. Natürlich hörte ich Töne, aber sie berührten nicht mein Herz.
Jetzt kommen mir bei dem einen oder anderen Lied die Tränen, so sehr bewegt mich die Musik, der Text und der Ausdruck des Künstlers oder der Künstlerin.
Am Samstagabend, bei der Beicht- und Abendmahlsfeier zum Erntedankfest, habe ich von Franz Schubert das Lied „Im Abendrot” vom CD-Player im Gottesdienst eingespielt. Es ist ein gesungenes Gebet. Ob es die Kirchenbesucher berührt hat? Ich weiß es nicht. Ich hoffe es. [Hier der Link zu YouTube]
Ähnlich geht es mit den Bibelworten, die im Gottesdienst vorgelesen werden oder über die ich predige. Was sie bei denen bewirken, für diese bestimmt sind, weiß ich nicht. Aber wenn sie einen Menschen ins Herz treffen, können sie sein Leben verändern. Dann hört er nicht nur Gottes Wort, dann nimmt er es sich auch zu Herzen. In der Losung steht dafür das Wort „gehorchen”. Es kommt vom Wort „hören”. In der Geschichte „Der kleine Prinz” von Antoine de Saint-Exupéry heißt es, »Man sieht nur mit dem Herzen gut«. Das gilt auch für die Ohren: Du hörst nur mit dem Herzen gut.

Gebet: Herr Jesus Christus, unter den vielen Stimmen, die täglich an mein Ohr dringen, möchte ich deine Stimme heraus hören. Gib mir dazu ein Herz, das gut auf dich hört. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr


Samstag, 6. Oktober 2012

Werden auch Mörder erlöst? hl

Losung: Mit fröhlichem Schall verkündigt dies und lasst es hören, tragt's hinaus bis an die Enden der Erde und sprecht: Der HERR hat seinen Knecht Jakob erlöst. Jesaja 48,20

Lehrtext: Es hat Gott wohlgefallen, dass in Christus Jesus alle Fülle wohnen sollte und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz. Kolosser 1,19-20

Liebe Leserin, lieber Leser,

was meinen eigentlich Sie? Was meinst du? Kommen alle „in den Himmel”? Wirklich alle? Auch die Bösen? Auch die Mörder? Auch die Gottlosen? – Der Lehrtext legt diesen Gedanken nahe: „Gott versöhnte durch Jesus Christus alles mit sich, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz
Seit den Anfängen des Christentums gibt es Menschen, die glauben, dass nach dem jüngsten Gericht alle, wirklich alle wegen Jesus begnadigt und mit Gott versöhnt sind. Sie sind Anhänger der „Allversöhnungslehre“. Doch die, die so denken, sind eine kleine Minderheit in der Kirche. Sie werden von denen bekämpft, die meinen, Gott müsse gerecht sein so wie sie sich das vorstellen: die Guten belohnen und die Bösen bestrafen. Dabei berufen sie sich auf die Bibel und finden dort auch einige Hinweise, die ihre Meinung stützen. Sich selbst rechnen sie selbstverständlich zu den Guten.
Was stimmt also nun? Kommen alle „in den Himmel“ oder müssen die Bösen für immer „in der Hölle“ schmoren? Anders gesagt: haben auch die Gottlosen, die Verbrecher, die Sünder ewige Gemeinschaft mit Gott oder sind sie auf ewig von ihm getrennt?
Ich weiß es nicht und will es auch nicht wissen. Ich überlasse die Entscheidung Gott. Er richtet nach seinen Maßstäben, und die sind von meinen Maßstäben verschieden. Einem Gottlosen, einem Ungläubigen kann ich nicht mit Sicherheit zusagen, dass er Gottes Gnade erfährt und einmal aus dem ewigen Tod erlöst wird. Das wird dem Ungläubigen auch egal sein, weil er ja sowieso nicht glaubt. Aber jedem, der glaubt, dass Gott uns in Jesus Christus begegnet, jedem, der ihm vertraut, auch dem Verbrecher, kann ich mit biblischer Gewissheit zusagen, dass er für immer »von dem Bösen erlöst« (Vaterunser) wird. Das mag uns gefallen oder nicht. Gott hat es so beschlossen.

Gebet: Vater unser im Himmel, führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Freitag, 5. Oktober 2012

Gott wirkt weltweit ebl

Losung: Der HERR lässt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Psalm 98,2

Lehrtext: Es sei euch kundgetan, dass den Heiden dies Heil Gottes gesandt ist; und sie werden es hören. Apostelgeschichte 28,28

Liebe Leserin, lieber Leser,

manchmal erschließt sich mir persönlich das, was in der Bibel steht, erst bei genauerem Hinsehen und Hinhören. Auf den ersten Blick scheint mich die heutige Losung gar nichts anzugehen. Ich schlage sie in der 'Guten Nachricht für dich' nach: "Singt Gott, dem Herrn, ein neues Lied! Er hat Wunder für uns vollbracht: Durch seine große göttliche Macht hat der den Sieg errungen." So steht es in dem Vers vor unserer Losung, die dann folgt: "So hat er den Beweis erbracht, dass er rettet. Allen Völkern hat er gezeigt: Auf ihn ist Verlass." (Altes Testament, Psalm 98, Vers 2) Diese Verse sind zuerst von den Israeliten gesungen worden, die Jahrzehnte lang Gefangene in einem fremden Land waren und dort wie Sklaven gehalten wurden. Jetzt sind sie wieder frei. Sie danken Gott dafür und wollen, dass die ganze Welt es erfährt!

Gott rettet. Es ist nicht der Zufall oder das geschickte Taktieren von Anführern, das die Israeliten frei macht - es ist Gott. Aber - und das ist die gute Nachricht für uns heute! - Gott hat sein liebevolles Interesse nicht auf Israel beschränkt. Alle Menschen, dich und mich eingeschlossen, will er ein gutes Leben leben sehen. Deshalb ist Jesus in unsere Zeit gekommen. In ihm ist Gott uns so nahe wie er einem Menschen nur sein kann.

Im Gottesdienst, in der stillen Zeit, im Hauskreis, bei einem Waldspaziergang: Gott lässt sich hören, da ist sich auch Paulus ganz sicher: "Ich muss euch sagen", so unterstreicht er gegenüber der römischen Christengemeinde, "Gott hat dieses Heil jetzt den anderen Völkern angeboten. Und die werden es hören!" (Neues Testament, Apostelgeschichte Kapitel 28, Vers 28)

Gebet: "Gott, ich danke dir dafür, dass du deine Zuwendung nicht nur ausgewählten Menschen schenkst, sondern dass sie jedem gilt. Danke, dass ich dich kennen und im Vertrauen auf dich wachsen darf. Wo ich offen und einladend von dir reden soll, mach du mich mutig. Amen."

Herzliche Grüße!

Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Letztlich leitet Gott ebl

Losung: Der HERR war mit Josef, und was er tat, dazu gab der HERR Glück. 1.Mose 39,23

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. 1.Korinther 3,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Losung für heute fasst eine der schönsten Erzählungen zusammen, die im ersten Buch der Bibel steht: die Geschichte von Josef. Geboren als der Zweitjüngste in einer langen Reihe von Brüdern, gleicht sein Leben einer Achterbahnfahrt. Er wird als Sklave von seinen hasserfüllten Brüdern verkauft, arbeitet sich fleißig zurück ins bessere Leben, weckt falsche Begehrlichkeiten bei einer Frau mit Einfluss, ist wieder ganz unten, endet aber als die Rechte Hand des ägyptischen Königs und bewahrt dabei seine Familie vor dem Hungertod. Wer will, kann Josefs Lebensgeschichte nachlesen in den Kapiteln 37 bis 50 im ersten Buch Mose. "Der HERR war mit Josef, und was er tat, dazu gab der HERR Glück", so lautet das Résumée. (Altes Testament, 1. Buch Mose, Kapitel 39, Vers 23). Merkenswert für mich an dieser Zusammenschau ist es, dass Josef keineswegs immer auf Wolke 7 schwebt. Ganz im Gegenteil - er erlebt all das, was ich auch kenne: Anerkennung und  heftige Ablehnung, Erfolg und komplettes Scheitern, Liebe und Hass ... Erst im Ganzen zeigt sich schließlich, wie die Hand Gottes ihn geführt und niemals losgelassen hat.

Paulus schreibt als Lehrtext für heute: "Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben." (1. Brief an die Korinther, Kapitel 3, Vers 6) Er meint damit nicht etwa seine Balkonkästen, sondern er spricht von der Gemeinde in Korinth. Er hat ihr die anfänglichen Glaubensimpulse gegeben, ist dann weiter gezogen und Apollos, ebenfalls ein Missionar, hat sich um die junge Glaubensgemeinschaft gekümmert. Jeder hat seinen Verantwortungsbereich - doch auch da ist es letztendlich Gott, der lenkt und leitet und die Gemeinde wachsen lässt.

Gebet: "Gott, du rufst mir mit der Erinnerung an Josefs Lebensgeschichte ins Gedächtnis, dass du sogar dann segnen kannst, wenn wir krumme Wege gehen. Du hast die Macht, unsere Lebensabschnitte zu einem Ganzen zusammenzufügen, durch das sich der Faden deiner Liebe zieht. Das macht mich lebens-mutig. Danke, Gott. Amen."

Herzlich grüßt Sie und dich

Ihre / deine

Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Warum Sünde nichts mit Pralinen zu tun hat ebl

Losung: HERR, sei mir gnädig! Heile mich; denn ich habe an dir gesündigt. Psalm 41,5

Lehrtext: Es kamen einige zu Jesus, die brachten einen Gelähmten, von vieren getragen. Als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben. Markus 2,3.5

Liebe Leserin, lieber Leser,

was würden wir heute einem Vierzehnjährigen sagen, wenn er uns fragen würde, was 'sündigen' heißt? Ganz sicher hat es weder mit einer Praline zu viel oder dem unerlaubten Parken im Halteverbot zu tun. 'Sündigen' heißt in der Bibel: Getrennt von Gott leben. Sich nicht für ihn interessieren. Seine Gebote für uns ignorieren. Wenn wir das tun, verletzt es Gott. David hat eine solche Erfahrung nicht nur einmal gemacht. Er, der von Gott zum König über Israel bestimmt worden ist, hat seine Macht missbraucht. Unter anderem in der Weise, dass er sich die attraktive Bathseba angelacht und ihren lästigen Ehemann Uria aus dem Weg hat räumen lassen. Nachzulesen ist dieser Thriller im Alten Testament im zweiten Buch der Könige, Kapitel elf und zwölf. David weiß, dass er nicht nur viel Vertrauen zwischen sich und anderen Leuten damit zerstört hat, sondern auch Gott mit diesem Verhalten verwundet. David muss dafür ziemlich leiden. Was er macht, bleibt  nicht ohne Folgen. Schließlich ringt sich zu dem Gebet durch: "HERR, sei mir gnädig! Heile mich; denn ich habe an dir gesündigt." (Altes Testament, Psalm 41, Vers 5)

'Geheilt werden' hat in der Bibel immer zwei Seiten: eine innere und eine äußere. Wer körperlich krank ist, dessen Seele ist immer mit betroffen. Das weiß auch Jesus. Daher hat er zuerst die Seele im Blick, wenn jemand krank zu ihm kommt. Der heutige Lehrtext erinnert uns daran mit dem kleinen Ausschnitt aus der wunderbaren Erzählung von der Heilung eines gelähmten Mannes: "Es kamen einige zu Jesus, die brachten einen Gelähmten, von vieren getragen. Als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben." (Neues Testament, Evangelium nach Markus, Kapitel 2, Verse 3 und 5) Und dann, als seine Seele geheilt ist, kann der Mann sogar seine starren Beine wieder bewegen. Jesus macht ihn 'rundum' heil.

Gebet: Gott, unser Vater, wir brauchen dich als Arzt für unsere Seele und für unseren Körper. Du weißt, wo wir Beschwerden haben. Du weißt um diejenigen unter uns, die ernstlich krank sind. Sieh unsere Ängste und unsere Hilflosigkeit. Heile uns rduch den Rat und die Hände guter Ärztinnen und Ärzte. Lass uns erkennen, was du uns in und durch Leidenszeiten sagen willst. Amen.

Genießen wir den geschenkten freien Tag heute. Freuen wir uns darüber, dass bei der Wiedervereinigung Deutschlands der friedliche Widerstand den Sieg davon getragen hat!

Ihre / eure Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 2. Oktober 2012

‚Gnädige Jahre‘ für dich und mich ebl

Losung: Der HERR hat mich gesandt, zu verkündigen ein gnädiges Jahr des HERRN und einen Tag der Vergeltung unsres Gottes. Jesaja 61,1.2

Lehrtext: Jesus kam nach Nazareth und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge. Und er fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren. Lukas 4,16.21

Liebe Leserinnen und Leser,

heute wird der Gedanke noch vertieft, den wir in der gestrigen Losung schon gefunden haben: Gott hilft jetzt, nicht irgendwann. Der Prophet Jesaja kann diese tröstliche Nachricht von Gott an die Leute in Jerusalem weitergeben. Sie sind inzwischen aus ihrer Verbannung in Babylonien nach Israel zurückgekehrt, finden ihre Heimat aber als ein Trümmerfeld vor. "Der HERR hat mich gesandt, zu verkündigen ein gnädiges Jahr des HERRN und einen Tag der Vergeltung unsres Gottes", lässt Gott über seinen Propheten ausrichten. (Altes Testament, Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 61, Verse 1 und 2) Ein 'gnädiges Jahr' bedeutet: Die alten Besitzverhältnisse werden wieder hergestellt und alle Sklaven bekommen ihre Freiheit. Was der Krieg verwüstet und zerstört hat, kommt wieder ins Lot. Gott hilft seinen Leuten, macht sie frei und verschafft ihnen ihr Recht.
Dass diese Hilfs-Zusage nicht auf die Menschen aus dem Volk Israel beschränkt ist, macht Jesus deutlich, als er am Sabbat ( = Samstag, entspricht in seiner Bedeutung unserem christlichen Sonntag) in der Synagoge ( = das jüdische Gotteshaus, entspricht unserer Kirche) kurz und klar erklärt: "Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren." (Neues Testament, Evangelium des Lukas, Kapitel 4, Verse 16 und 21)Jesus sagt von sich selber, dass genau das sein Auftrag für alle Menschen, vor allem für die in Not geratenen ist: ihnen helfen, ihnen ihr Recht verschaffen, sie befreien von allem, was sie gefangen hält.

Gebet: Danke, Vater, dass du uns Menschen immer wieder ein 'gnädiges Jahr' schenkst. Danke, dass dir unsere Not nicht egal ist, in die wir unverschuldet oder durch unser eigenes Verhalten hineingeraten sind. Du hilfst uns heraus, du gibst uns die Kraft zum Durchhalten und zeigst uns Auswege. Wir wollen uns auf deine Zusage verlassen. Amen.

Das macht für heute Mut!

Herzlich grüßt dich und Sie

deine/Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 1. Oktober 2012

Trotzdem behütet ebl

Losung: Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen. Psalm 27,13

Lehrtext: Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils! 2.Korinther 6,2

Liebe Leserin, lieber Leser,

bei manchen Versen in der Bibel ist mir im ersten Moment nicht klar, ob sie sich auf unsre Zeit jetzt, also auf die Gegenwart beziehen, oder ob sie auf eine Zeit hinweisen, die erst noch kommt - vielleicht sogar erst am Ende aller Zeiten, also in der Ewigkeit. Mit unserer heutigen Losung geht es mir so, wenn ich lese: "Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen. " (Altes Testament, Psalm 27, Vers 13) In der Guten Nachricht für dich wird dieses Bekenntnis von David auf unser Leben hier bezogen. Dort können wir lesen: "Doch ich weiß, ich muss nicht hinab zu den Toten; ich darf weiterleben, um deine Güte zu sehen."
Bevor David das sagt, deutet er an, dass er durch ganz schwere Zeiten geht. Er hat das Gefühl, dass die ganze Welt gegen ihn ist, dass sich alle gegen ihn verschworen haben. Sogar seine Eltern. Doch einer bleibt ihm treu, darauf baut er ganz fest: Gott, sein himmlischer Vater. David erinnert Gott daran, dass er selber zu seinen geliebten Menschen sagt, dass sie mit allen ihren Sorgen zu ihm kommen und ihn um Hilfe bitten sollen. Das tut er jetzt und er erwartet mutig, dass Gott ihm bald hilft und David sich nicht selbst auf ein besseres Leben in der Ewigkeit vertrösten muss.

"Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!" lesen wir als Lehrtext im Neuen Testament (2. Brief von Paulus an die Leute in Korinth, Kapitel 6, Vers 2). Heute trägt und ermutigt uns Gott, heute ist er da mit seiner Kraft und seiner Hilfe für uns. Wir wollen beten, dass wir das erkennen und annehmen können.

Gebet: Gott, unser Vater, keiner von uns ist dir egal. Jeder liegt dir am Herzen. Darum bitten wir dich für diejenigen unter uns, die durch schwere Zeiten gehen: Lass sie in dieser Phase spüren, dass sie nicht allein sind, sondern dass du sie in deiner Liebe trägst. Gib ihnen eine Perspektive der Hoffnung und die Kraft zum Durchhalten. Danke, Vater. Amen.

Einen behüteten Start in diese neue Woche
wünscht dir und Ihnen

deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr