Liebe Leserin, lieber Leser,
"Gott wird mich aus dem Dunkel ins Licht führen; ich
werde es erleben, dass er mich rettet." Diese Sicherheit will der heutige
Losungstext (aus dem Alten Testament, Buch des Propheten Micha, Kapitel 7, Vers
9) an uns weitergeben.
Was es im Wortsinn bedeutet, aus dem Dunkel ins Licht
geführt zu werden, habe ich am eigenen Leib zum letzten Mal vor zwei Jahren
erlebt. Da waren mein Mann und ich in Tansania bei unserem 'Patenprojekt' in
Kalali. Am Schluss sind wir auf den Mount Meru gewandert, immerhin 4800 Meter
hoch. Zur Wanderung auf den Gipfel bricht man in der Nacht auf, "damit das
Warten auf das Morgenlicht dir die Kraft zum Durchhalten gibt", wie mir
einer unserer tansanischen Bergführer erklärt hat. Und genau so ist es: Das
Wissen, dass hundertprozentig sicher der neue Tag anbrechen wird, wie hart
gerade das Laufen auch auch sein mag, hat uns zum Durchhalten fähig gemacht. Es
ging eine Kraft von dem Licht aus, noch bevor wir es wirklich sehen konnten:
erst mehr eine Ahnung, dann ein erster Grauschimmer am Horizont - und bald die
Gewissheit: "Jetzt wird es Tag! Das Schlimmste ist geschafft."
Diese Erfahrung hilft mir manchmal im übertragenen Sinn,
wenn ich glaube, dass eine Durststrecke einfach nicht mehr aufhören will. Ich
bewahre mir die Hoffnung: Es wird wieder Tag. Gott lässt mich nicht hängen. Ich
gebe nicht auf, halte die Augen offen nach den Zeichen einer Veränderung hin
zum Besseren.
Paulus schreibt voller Überzeugung im heutigen Lehrtext
"Die Sünde WIRD nicht Herr werden über euch! Denn ihr lebt nicht mehr
unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade." (Brief an die Römer, Kapitel
6, Vers 14) Da hat er unser Leben als Ganzes im Blick und sagt uns: Eure Verbindung
zu Gott wird nicht abreißen. Ihr werdet Hochs und Tiefs auch als Christinnen
und Christen erleben. Aber wenn ihr es als das Geschenk von Jesus für euch
persönlich angenommen habt, dass ihr ihm wichtiger seid als sein eigenes Leben
- dann kann nichts mehr schief gehen!"
Gebet: "Gott, unser Vater, wir können heute
zuversichtlich in den Tag und in die neue Woche gehen. Sogar dann, wenn wir zur
Zeit ziemlichen Stress haben oder wirklich in Not sind. Du wirst uns nicht
hängen lassen. Du hältst zu uns die Verbindung. Du trägst uns. Wir werden
wieder 'Tagesanbrüche' erleben. Danke, Vater."
In diesem Sinne grüßt Sie und dich von Herzen
Ihre /
deine Elfriede Bezold-Löhr
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