Freitag, 30. September 2011

Wir wären schön blöd, wenn hl

Losung: Ich, ich bin der HERR, und außer mir ist kein Heiland. Jesaja 43,11

Lehrtext: Alle Zungen sollen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. Philipper 2,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

in meiner Bibel, die ich schon als Student hatte, ist das heutige Losungswort dick angestrichen. Mir ist damals beim Lesen des Jesaja-Buches klar geworden, dass nur der Mensch wirklich frei ist, der niemand anderen außer Gott über sich hat. Äußerlich gesehen mögen wir viele verschiedene Herren haben: Vorgesetzte, Chefs, meinetwegen auch die Kanzlerin oder den Ministerpräsidenten – Menschen, die Macht und Einfluss haben. Aber innerlich dulde ich niemanden über mir als Gott allein. Das gibt mir eine große innere Freiheit auch gegenüber den menschlichen Herren und Vorgesetzten.
Wir Deutsche haben in der jüngeren Geschichte extrem schlechte Erfahrungen damit gemacht, dass sich ein großer Teil unseres Volkes an einen Führer gehängt hat und sich die Menschen damals zu allem Überfluss auch noch gegenseitig mit "Heil Hitler!" gegrüßt haben. Schon damals hätte denen, die Christen sein wollten, klar sein müssen, dass das nicht geht und darum auch nicht gut geht. Hoffentlich haben wir, die Nachgeborenen, für alle Zeiten aus diesem verhängnisvollen Unsinn gelernt.
Wir kennen nur einen Herrn, unseren Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat. Er ist der Garant für unsere Freiheit. Wir wären schön blöd, wenn wir diese Freiheit eintauschen würden gegen andere Dinge, von denen wir uns abhängig machen könnten wie Unterhaltung oder Konsum, Politik oder Karriere, Geld oder Besitz oder was auch immer.

Gebet: Ja, mein Gott, ich bekenne, dass du mein Herr und Heiland bist, so wie du dich mir in Jesus Christus gezeigt hast. Gib mir die Kraft und den Glauben, an diesem Bekenntnis auch in schwierigen Zeiten festzuhalten, damit ich nicht zum Sklaven anderer Menschen oder Dinge werde. Ich will dir mehr gehorchen als den Menschen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Donnerstag, 29. September 2011

Menschenhirten hl


Losung: Wehe den Hirten, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? Hesekiel 34,2

Lehrtext: Paulus schreibt: Die Obrigkeit ist Gottes Dienerin, dir zugut. Römer 13,4

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute geht es in der Tageslosung um die Verantwortung, die Führungspersonen für Menschen haben, die ihnen anvertraut sind. In der Bibel werden sie „Hirten“ genannt. Leitungsverantwortung haben aber nicht nur Politiker. Auch Lehrerinnen und Lehrer, Pfarrerinnen und Pfarrer, Verantwortungsträger in der Wirtschaft, im sozialen Bereich und in der Kultur sind solche "Hirten".
Vorgesetzte aller Art sind "Obrigkeit", wie der Apostel Paulus sagt, und dürfen nicht nur an sich denken. Sie sollen Gott dienen, das Zusammenleben so zu organisieren, dass es den Menschen nützt, die ihnen anvertraut sind. Darum kann zum Beispiel ein Chef, der Christ sein will, Mitarbeiter nicht einfach entlassen, wenn er so höhere Gewinne erzielen kann. Und wer Macht über andere hat, kann auch nur dann Loyalität und Folgsamkeit verlangen, wenn er selbst mit seiner Fürsorge für sie in Vorleistung geht.
Schließlich und endlich gilt das auch für uns Väter und Mütter. Auch wir sind unseren Kindern gegenüber so etwas wie Hirten, von Gott dazu bestimmt, ihm bei der Fürsorge für unsere Kinder zu helfen. Wir sind für unser Familienleben ihm gegenüber verantwortlich. Manchmal gelingt das mehr schlecht als recht. Manchmal lastet diese Verantwortung schwer auf unseren Schultern. Doch Gott, der uns bisher schon die Kraft gegeben, sie zu tragen, wird das auch in Zukunft tun.

Gebet: Herr Jesus Christus, du bist mein guter Hirte. An dir will ich mir ein Beispiel nehmen, für die da zu sein, die du mir anvertraut hast. Du führst mich, damit ich andere führen kann. Du gibst mir Kraft, damit ich andere unterstützen kann. Du liebst mich, damit ich andere lieben kann. Dafür danke ich dir. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr



Mittwoch, 28. September 2011

Du bist schön hl

Losung: HERR, mein Gott, du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt. Licht ist dein Kleid, das du anhast. Psalm 104,1-2

Lehrtext: Das Volk verwunderte sich, als sie sahen, dass die Stummen redeten, die Verkrüppelten gesund waren, die Gelähmten gingen, die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels. Matthäus 15,31

Liebe Leserin, lieber Leser,

was für wunderbare, spätsommerliche Septembertage! In unserem Garten blühen jetzt noch einmal die Herbstblumen und leuchten im Gegenlicht der tiefstehenden Sonne: Astern in verschiedenen Blautönen, pittoreske Dahlien, pinkfarbene Herbstanemonen, späte Rosen schneeweiß und glutrot. Rotbäckige Äpfel leuchten aus der dunkelgrünen Baumkrone. Die Himbeersträucher hängen noch voll. Die Haselnussbüsche werfen ihre Früchte ab und die Katzen räkeln sich in duftenden Heubetten, die ich ihnen in einer Hecke gemacht habe. Meine Frau und ich sitzen nach dem Mittagessen unter dem Apfelbaum und lassen uns den Cappuccino schmecken. Was wir sehen und was wir erleben bringt das heutige Losungswort auf den Punkt: »HERR, mein Gott, du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt. Licht ist dein Kleid, das du anhast.« Und ich antworte darauf mit einem tief empfundenen, dankbaren „Halleluja“ zu Deutsch „gepriesen sei Gott“.
Ja, wir haben einen wunderbaren, die Bibel sagt „schönen“ Gott. Die Werke seiner Hände sind ein Abglanz dieser Schönheit. Nicht nur die Blumen, sondern mehr noch die Menschen: die Kinder und jungen Frauen, aber auch alte Menschen mit ihrem Silberhaar und den Falten, die ihre Lebenserfahrung erzählen. Das ist unsere große Hoffnung, dass nichts, was in dieser Welt und in diesem Leben entstellt, krank, verkümmert und verdorben ist, so bleibt. In Jesus, Gottes Sohn, leuchtet die große Hoffnung auf, dass die ganze Schöpfung heil werden wird. Jetzt schon werden Kranke wieder gesund, Gefangene frei und Enttäuschte wieder glücklich. Jetzt schon beginnt hier und da etwas, was einmal ganz und gar sein wird: die große Blüte, das Fest des Lebens. Davon erzählen die Evangelien und die Blumen im Garten.

Gebet: Großer Gott, wir loben dich. Neben dir verblasst alles, was wir schön finden. Deine Pracht erfreut Auge und Herz. Du blendest nicht, du brauchst kein Make-up, du musst dich nicht verkleiden. Du bist einfach nur schön in deiner großen Liebe zu uns Menschen und zu allem, was du geschaffen hast. Einmal wird alles so sein, wie du es dir gedacht und wie du es gewollt hast. Dann verstummen die Schreie, vergehen die Schmerzen, trocknen die Tränen. Dann atmen wir auf und jubeln dir zu. Dann singen wir dir, Vater Sohn und Heiliger Geist, mit allen deinen Geschöpfen den großen Gesang. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Blumengrüße aus dem Sommersdorfer Pfarrgarten September 2011:



Dienstag, 27. September 2011

Solidarisch in der Schuld hl


Losung: HERR, gedenke meiner nach der Gnade, die du deinem Volk verheißen hast; erweise an uns deine Hilfe. Psalm 106,4

Lehrtext: Mein Gott wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. Philipper 4,19

Liebe Leserin, lieber Leser,

als Christ stehst du nicht allein vor Gott , hast Du kein exklusives Gottesverhältnis. Als Christ bist du immer Teil einer größeren Gemeinschaft, Teil deiner Gemeinde und Teil der weltweiten Kirche, die aus den verschiedensten Konfessionen besteht. Mehr noch, als Christ gehörst du zur großen Familie der Menschen, die Gott allesamt geschaffen hat. Und darum ist es unsere Aufgabe, dass wir nicht nur eigensüchtig für uns selbst und unserer nächsten Angehörigen glauben, hoffen und beten, sondern immer auch für die Gemeinschaft, zu der wir gehören. Im Losungstext ist davon die Rede, wie ein einzelner sich im Namen seines Volkes an Gott wendet und ihn um seine Hilfe bittet, nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Gemeinschaft, zu der er gehört. Und nach dieser Bitte zählt  dieser einzelne im Psalm 106 eine ellenlange Reihe von Sünden seines Volkes auf. Aber er distanziert sich nicht von seinem Volk, sondern bleibt mit ihm solidarisch auch in dessen Schuld. Er sagt: »Wir haben gesündigt samt unseren Vätern « Und so erinnert er Gott daran, wie sich dieser trotz aller Sünden immer wieder seines Volkes erbarmt hat.
Mich beeindruckt, dass der Mensch, der im Psalm 106 so betet, nichts beschönigt oder sich auf Kosten anderer sonstwie bei Gott einzuschmeicheln versucht. Indem er solidarisch bleibt auch mit dem Versagen und der Schuld seines Volkes, hofft er darauf, dass Gott sich der Gemeinschaft erbarmt, zu der er doch auch gehört. Aus dieser Hoffnung heraus konnte auch spätere Apostel Paulus den Satz sagen, aus dem der heutige Lehrtext besteht: »Mein Gott wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.«

Gebet: Herr, auch in dem Augenblick, da ich jetzt zu dir bete, geschieht so viel Böses in unserem Land. So viele Menschen müssen unter der Gewalt anderer leiden, Frauen unter ihren Männern Kinder unter Eltern oder ungerechten Lehrern, Berufstätige unter ihren Vorgesetzten oder Kollegen. Jetzt in diesem Augenblick werden in unserem Land hemmungslos deine Gebote gebrochen. Sie alle, die sich schuldig machen, sind deine Menschen, die du geschaffen hast. Aber du bist ein barmherziger Gott. Befreie sie aus ihrer Bosheit. Vergib den Sündern in unserem Land und fange bei mir damit an. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Montag, 26. September 2011

Sei kein Frosch! hl

Losung: HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief. Psalm 92,6

  Lehrtext: Hat nicht ein Töpfer Macht über den Ton, aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und ein anderes zu nicht ehrenvollem Gebrauch zu machen? Römer 9,21

Liebe Leserin, lieber Leser,

warum sind Sie / warum bist du kein Frosch, sondern ein Mensch und zwar genau der, der du bist? Ich kann es dir nicht sagen. Und du selbst weißt es auch nicht. Es kann ein Zufall sein. Dann wirst du es nie erfahren. Wenn es so ist, dann ist es doch eigentlich egal, ob du ein Frosch oder ein Mensch bist oder dass es dich überhaupt gibt. Oder nicht? Was ein Zufall ist, kann so oder auch ganz anders sein. Das hat keine weitere Bedeutung.
Aber du kannst auch Gott fragen, deinen Schöpfer, warum du genau der Mensch bist, der du bist. Seine Antwort heißt: „Weil ich es so wollte. Ich wollte und will, dass du lebst und dass ich mich mit dir an deinem Leben freuen kann. Ich hätte dich auch als Frosch erschaffen können. Aber ich wollte und will dich als den, den ich liebe und der mich wieder lieben kann.“
Also sei kein Frosch. Sei der Mensch, zu dem Gott dich gemacht hat. Er wird dich einst nicht fragen, warum du nicht Petrus gewesen bist oder Mutter Theresa. Er wird dich vielmehr fragen, warum du nicht du selbst gewesen bist, der, als den er dich erschaffen hat, mit deinen Möglichkeiten und Grenzen.

Gebet: Mein Gott und Vater, ich danke dir, dass ich bin. Ich hab mich ja nicht selbst ausgesucht, sondern du warst es. Du wolltest und willst mich so wie ich bin, als dein Geschöpf, als dein geliebtes Kind. Hilf mir, so zu leben, dass ich diese Bestimmung erfüllen kann und vergib mir alles, womit ich mir selbst und damit auch dir untreu geworden bin. Ja, mein Gott, ich danke dir von ganzem Herzen und preise dich mit allen deinen Geschöpfen. Amen

Herzliche Grüße und Gottes Segen für die neue Woche!

Hans Löhr

Samstag, 24. September 2011

Ökumene der Liebe hl

Losung: Weil die Elenden Gewalt leiden und die Armen seufzen, will ich jetzt aufstehen, spricht der HERR, ich will Hilfe schaffen dem, der sich danach sehnt. Psalm 12,6

Lehrtext: Jesus erzählte im Gleichnis: Der Herr sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Gelähmten herein. Lukas 14,21

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Frage der sozialen Gerechtigkeit steht in der Bibel unter den wichtigen Themen weit oben. Die Bücher der Propheten des Alten Testaments sind voll von Anklagen im Namen Gottes gegen die Oberschicht des alten Israel, die Arme und Ausländer ausgebeutet und unterdrückt hat.
Und heute? Päpste, Priester, Pfarrer, Kirchen und Gottesdienste, Choräle und Kirchenmusik, Predigten, Ansprachen und Gebete – das alles und noch viel mehr taugt nichts, wenn es nicht auch den Elenden, die Gewalt leiden, und den Armen in unserem Land und weltweit dient. Der Glaube an Gott und seinen Sohn Jesus Christus ist nicht parteipolitisch. Das stimmt. Aber er ist in hohem Maß politisch, wenn es um Recht und Gerechtigkeit geht, um Menschenwürde und Menschenrechte, um die Erhaltung der Schöpfung und den Frieden.
Als Christen müssen wir uns einmischen in den Streit um diese Werte, müssen Partei ergreifen für die Benachteiligten und Erniedrigten. Über den Weg, wie dies am besten geschehen soll, gibt es Streit. Das ist unvermeidlich. Über das Ziel aber, Hunger und Armut, Unrecht und Unterdrückung, Krieg und Umweltzerstörung zu bekämpfen, müssen wir uns einig sein. Da darf es zwischen katholischen und evangelischen Christen keinen Unterschied geben. Da müssen wir uns auch nach Bundesgenossen umschauen, die keiner Kirche angehören.
Wir brauchen keine Ökumene der Dogmen und Ämter. Aber wir brauchen eine Ökumene der Liebe, mit der wir den Willen Gottes erfüllen.
Wenn wir einmal vor Gott stehen, wird er uns fragen, wo denn die geringsten unserer Menschenbrüder und -schwestern sind, ob wir sie haben mitkommen lassen oder ob wir sie im Stich gelassen haben. Und er wird uns an das Wort Jesu erinnern, da er sagt: »Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Geschwistern, den Armen und Hungrigen, den Kranken und Gefangenen, den Kindern, Pflegebedürftigen, Flüchtlingen und Ausländern … – das habt ihr mir getan.«

Gebet: Ja, Herr, als Christen jeder Konfession und Kirche müssen wir dir bekennen, dass wir versagt haben. Seit 2000 Jahren nun gibt es deine Kirche. Aber noch immer gibt es auch Hunger und Elend, Krieg und Verfolgung. Noch immer fließen Ströme von Blut und Tränen auf dieser geschundenen Erde. Vergib uns dieses Versagen um deines Sohnes Jesus Christus willen. Weck uns auf aus dem Schlaf der falschen Sicherheit. Treib uns an, dass wir deinen Willen erfüllen und uns um die kümmern, die uns brauchen. Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!

Hans Löhr

Freitag, 23. September 2011

Mit Gott gegen die Gespenster der Nacht ebl


Losung: Von Herzen verlangt mich nach dir des Nachts, ja, mit meinem Geist suche ich dich am Morgen. Jesaja 26,9

Lehrtext: Gott hat den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! Galater 4,6

Liebe Leserinnen und Leser,

nie dehnen sich Stunden so lange wie in der Nacht. Wer unter uns schon einmal in der Nacht mit Schmerzen aufgewacht ist, weiß, wovon ich rede. Manchmal (zum Glück nur selten) nehme ich auch negative Erlebnisse vom Tag mit in die Nacht, die mich plötzlich wach werden und nicht mehr einschlafen lassen. So ging es wohl auch demjenigen, der die heutige Losung vor langer Zeit gebetet hat: "Von Herzen verlangt mich nach dir des Nachts, Gott, ja, mit meinem Geist suche ich dich am Morgen." (Jesaja 26,9). In der nächtlichen Stille können Ängste ins Riesenhafte wachsen. Ich erlebe es als sehr, sehr tröstlich, dass ich mich dann im Gebet mit Gott unterreden kann. Das hat mich schon oft zur Ruhe kommen lassen, so dass ich sogar wieder einschlafen konnte.
Im Lehrtext heißt es dazu: "Gott hat den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!" (Galater 4,6) Es ist der Heilige Geist, der Geist Gottes, der mir hilft, innerlich wieder zur Ruhe zu kommen. Er erinnert mich daran, dass Gott für mich sorgen und mich tragen will. Er gibt mir das nötige Vertrauen, dass sich am Morgen die Angst machenden Dinge in neuem Licht zeigen und dass jeder Tag auch eine neue Chance der Hoffnung in sich trägt.

Gehen wir mit Gott in diesen neuen Tag.

Ihre / Eure

Elfriede Bezold-Löhr

Donnerstag, 22. September 2011

Scharfer Blick ebl


Losung: Ich will rühmen des HERRN Wort. Psalm 56,11

Lehrtext: Dieses kostbare Gut, das dir anvertraut ist, bewahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt. 2.Timotheus 1,14

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde!

Am Freitag ist es wieder einmal so weit: Unser neuer Jahrgang von Konfirmandinnen und Konfirmanden befasst sich mit der Bibel. Für manchen von den Jugendlichen ist das ein 'Erstkontakt' - eher erschreckend als begeisternd in der Wirkung. Warum? Weil 'Das Wort' eher eine Bibliothek von Büchern darstellt als eine kurze, gut zu lesende Nachricht. Nur eine kleine Stichfrage an dich/an Sie: Würdest du/Würden Sie auf der Stelle, ohne das Inhaltsverzeichnis zu benutzen, die Klagelieder Jeremias finden?

Es ist allein das Sich-Zurechtfinden in der Bibel ein hartes Stück Arbeit für die Jugendlichen. Wie aber kann es dazu kommen, dass jemand sich vom Wort Gottes wirklich begeistern lässt? Die tägliche Bibellese zur Selbstverständlichkeit macht? Nur dann, wenn ich zumindest in einem gewissen Maß vertraut bin mit den Kerntexten der Bibel, wenn sie mir in meinen alltäglichen Herausforderungen etwas sagen, dann kann ich mit dem Beter von Psalm 56 die heutige Losung nachsprechen: "Ich will rühmen des HERRN Wort." (Psalm 56,11)

Paulus schärft im Lehrtext dem Gemeindeleiter Timotheus ein, dass sich auch in Zukunft ganz eng an das halten soll, was Paulus ihm im Blick auf Jesus erzählt, beigebracht - ja eingeschärft hat: "Bewahre du dieses kostbare Gut durch den Heiligen Geist, der in uns beiden lebendig ist."
(2.Timotheus 1,14)

Die Bibel lesen mit Augen, die geschärft sind durch den Heiligen Geist - damit sollen unsere Konfirmanden am kommenden Freitag anfangen. Das wünsche ich mir sehr. Und so bitte ich euch heute: Betet für uns fünf Frauen im Leitungsteam, dass unser Unterrichten am Freitag ganz besonders gesegnet sein möge und dass unsere Jugendlichen die Bibel vielleicht zum ersten Mal, aber auf keinen Fall zum letzten Mal in ihre Hand nehmen.

Danke!

Herzlich grüßt euch und Sie

Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr



PS: Wenn sich jemand von euch neu in der Bibel auf Entdeckungsreise begeben will - dem empfehle ich ohne Einschränkungen die Ausgabe 'Willkommen daheim'!
Herzliche Grüße

Mittwoch, 21. September 2011

Leben in bewusster Liebe ebl

Losung: Wandelt in allen Wegen, die euch der HERR, euer Gott, geboten hat, damit ihr leben könnt. 5.Mose 5,33

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher werde an Erkenntnis und aller Erfahrung, sodass ihr prüfen könnt, was das Beste sei, damit ihr lauter und unanstößig seid für den Tag Christi. Philipper 1,9-10

Liebe Leserinnen und Leser,

'Das Beste kommt zum Schluss' ist der Titel eines berührenden, sehr schönen Films. Er erzählt von einer Männerfreundschaft, die sich zwischen zwei Schwerkranken entwickelt. Beide Männer erfahren, dass sie nur noch kurze Zeit leben werden und nun stellen sich die entscheidenden Fragen: Wie die verbleibende Zeit nutzen? Worauf hoffen, wenn das eigene Herz aufhört zu schlagen?
Dahin führen auch Losung und Lehrtext des heutigen Tages. Im Alten Testament ist die Hoffnung der Auferstehung erst leise angedeutet, wenn es heißt: "Wandelt in allen Wegen, die euch der HERR, euer Gott, geboten hat, damit ihr leben könnt." (5.Mose 5,33) Aber spätestens mit dem Tod und der Auferstehung von Jesus und mit seiner Ankündigung, dass er uns zu sich holen will, wird die Hoffnung auf ein 'Danach' sehr lebendig. "Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben" beten wir deshalb in unserem Glaubensbekenntnis immer wieder gemeinsam.
"Unter welchen Bedingungen komme ich dann zu diesem ewigen Leben?" Es scheint Voraussetzungen zu geben, einen gemeinsamen Blick mit Gott auf unsere Geschichte, der entscheidend ist. Paulus schreibt: "Darum bitte ich Gott darum, dass eure Liebe noch tiefer wird und ihr mehr Einsicht und Verständnis erlangt, denn nur so könnt ihr immer besser prüfen, was wirklich wesentlich ist. Eine Liebe, die weiß, was sie tut, wird euer Leben vor allem Bösen bewahren, sodass ihr euch wirklich auf den Tag freuen könnt, an dem Jesus Gericht hält." (Philipper 1,9-10)

Leben in einer Liebe, die weiß, was sie tut - mit diesem Rat kann ich etwas anfangen.

Herzlich grüßt euch und Sie

Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 20. September 2011

Der Heilige Geist macht mutig ebl


Losung: Der HERR sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will. Jesaja 49,3


Lehrtext: Der Heilige Geist ist ein erster Anteil unseres Erbes, er wirkt auf unsere Erlösung hin zum Lob der Herrlichkeit Christi.                                                                                                                                                                                        Epheser 1,14

Liebe Leserinnen und Leser dieser Auslegung,

eigentlich gilt das heutige Losungswort Jesaja. Ihn nennt Gott seinen Knecht, weil Jesaja im Auftrag Gottes unterwegs ist und den Leuten sagt, was Gott von ihnen will. Zu eben diesem Jesaja sagt Gott: "Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will." (Jesaja 49,3) Gott will in dem, was dieser ganz normale Mann zu sagen hat, seine Herrlichkeit und Allmacht, seine Liebe und seine Barmherzigkeit erkennbar werden lassen.

"Gut, das kann schon sein - aber was hat das mit mir zu tun?" fragt sich mancher von uns sicher. Es hat insofern viel mit uns zu tun, als Gott uns alle als solche leidenschaftliche 'Gotteskämpferinnen' und 'Gotteskämpfer' in unserer Welt braucht. "Und - wie soll das gehen? Wenn ich das überhaupt will - wie werde ich dazu fähig?" Paulus ist so gefragt worden und das ist seine Antwort: "Euch wurde der Geist Gottes als erster Anteil an eurem Erbe geschenkt. Durch ihn wisst ihr, dass ihr erlöst und somit Gottes Eigentum geworden seid. Was für ein Grund, seine Herrlichkeit immer wieder zu preisen!" (Epheser 1, 14) Weil wir wissen, dass wir Gottes Kinder sind, kann Gott durch dich und mich heute handeln. Sein Heiliger Geist ist es, der und mutig und fähig macht. In allen möglichen Situationen, an allen Orten. Eigentlich ist das eine Auszeichnung ohnegleichen, oder?

Einen Tag mit Mut zum Einsatz für Gottes Sache wünscht Ihnen und Euch

Ihre / Eure

Elfriede Bezold-Löhr


Montag, 19. September 2011

Die Kunst der helfenden Kritik ebl


Losung: Bekehret euch, ein jeder von seinem bösen Wege und von euren bösen Werken. Jeremia 25,5

Lehrtext: Johannes der Täufer sprach: Bringt rechtschaffene Frucht der Buße! Matthäus 3,8

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freundinnen und Freunde,

können Sie das gut - einen Freund oder eine Freundin massiv kritisieren? Im Geschäftsleben offen ein ungerechtes oder ungerechtfertigtes Verhalten benennen? Oder dem Partner sagen, dass er sich in einer bestimmten Situation völlig falsch verhalten hat? Können Sie es so, dass der andere nicht sein Gesicht verliert und zugleich doch zum Nachdenken über sein eigenes Verhalten angeregt wird?
Ich finde das extrem schwierig. Und trotzdem ist es nötig. Das müssen wir auch heute noch tun 'dürfen': einem anderen, wenn wir sein Handeln als massives Unrecht erleben, dies auch sagen. Auch wenn das dem Trend 'leben und leben lassen' manchmal zuwider läuft. Wenn auch im Tonfall hart, so doch in der Botschaft völlig unmissverständlich macht das der Prophet Jeremia: "Bekehret euch, ein jeder von seinem bösen Wege und von euren bösen Werken." (Jeremia 25,5) Das kommt rüde rüber, die Betroffenen hat es sicher geschmerzt. Und doch: Manchmal ist es ein größerer Freundschaftsdienst, den Finger in die Wunde zu legen, als großzügig über alles einfach hinweg zu gehen und die eigenen oder die gemeinsamen Prinzipien zu verraten.

Johannes der Täufer hat sich im Neuen Testament auch nicht davor gescheut, unrechtes Verhalten anzuprangern. Es vielleicht noch mit dem Mäntelchen einer äußerlichen Frömmigkeit zuzudecken, macht ihn regelrecht wütend: "Es nützt euch nichts, wenn ihr irgendwelche frommen Handlungen über euch ergehen lasst. Euer Herz ist es, das sich ändern muss!" (Matthäus 3,8) Manchen hat sicher diese Deutlichkeit abgeschreckt oder sogar erbost. Andere haben sich ansprechen lassen und sich selbstkritisch geprüft. Für sie ist Johannes' Forderung zum Segen geworden.

Ich wünsche jedem von uns einen ehrlichen Menschen in seiner Nähe, der es wagt, ihn auf seine wunden Punkte hin anzusprechen - in einer Weise, die ihm die Würde lässt und trotzdem zu einem veränderten Verhalten Mut macht.

Einen guten Start in die neue Woche!

Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr 

Samstag, 17. September 2011

Feuer und Flamme für Gott hl

Losung: Dient dem HERRN von ganzem Herzen und folgt nicht den nichtigen Götzen nach; denn sie nützen nicht und können nicht erretten. 1.Samuel 12,20.21

Lehrtext: Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. Römer 12,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

warum wohl steht in der Bibel, dass die Gläubigen von ganzem Herzen Gott dienen und für ihn Feuer und Flamme sein sollen? Ich denke, darauf gibt es nur die Antwort: Weil es oft nicht so ist. Schon die Menschen der Bibel haben sich offenbar damit schwer getan. Mir geht es nicht viel anders. Immer wieder lasse ich mich von Gott ablenken. Immer wieder folgen meine Gedanken anderen Dingen. Zu den nichtigen Götzen, von denen im Lehrtext die Rede ist, gehören meine Sorgen, gehören die Dinge, die meinen Geist gefangen nehmen, weil sie mich ärgern, gehört mein Wunsch, vor anderen gut da zu stehen …
Manchmal verstehe ich mich selbst nicht, warum ich mich den Tag über nicht stärker an Gott ausrichte, warum ich nicht öfter an ihn denke, warum ich nicht bewusst in seiner Gegenwart lebe. Ich weiß, es würde mir gut tun. Ich wäre gelassener, zufriedener, dankbarer, nachsichtiger …
Nein, ich will dem Herrn nicht dienen, weil es ein Befehl ist, sondern weil ich ihn liebe. Und weil mich die Bibel daran erinnert, dass es meine Bestimmung ist. So werde ich der Mensch, der ich sein möchte. Ja, es stimmt schon, um Gott zu dienen, sei es in der Gemeinde oder sei es in der Art und Weise, wie ich anderen begegne – und seien es kleine Kinder – muss ich mir immer wieder mal einen Ruck geben. Doch danach bin ich froh, dass ich meine Trägheit überwunden habe.

Gebet: Ach Gott, ich wär gern ganz und gar für dich und deine Menschen da, so wie du es ja auch für mich bist. Aber du kennst ja meine Grenzen. Doch ich möchte mich damit nicht abfinden, sondern bitte dich, mich mit deiner Kraft zu segnen und mir zu helfen, meine Grenzen zu erweitern. Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!

Hans Löhr

Freitag, 16. September 2011

Prominent bei Gott hl

Losung: Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und wem ist der Arm des HERRN offenbart? Jesaja 53,1

Lehrtext: Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten, die von der Gnade geweissagt haben, die für euch bestimmt ist. 1.Petrus 1,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Prophet Jesaja sieht im heutigen Losungswort voraus auf einen Menschen, der nach den Maßstäben der Mächtigen und Reichen nichts gilt. Der für unsere weltlichen Begriffe ein unrühmliches Ende findet und doch von Gott erhöht wird über alle anderen Menschen dieser Welt. Christen haben diese Sätze des Propheten schon immer auf Jesus bezogen und daraus die Erkenntnis gewonnen, dass Gott gerade aus dem, was nach dem Urteil von Menschen wenig gilt, Großes machen kann. Immer wieder tauchen in der Bibel Geschichten auf, dass Gott aus kleinsten Anfängen etwas Großes entstehen lässt. Aus dem Sklavenkind Moses wird erst ein ägyptischer Prinz und dann der Befreier der Israeliten aus der Sklaverei. Aus dem Hirtenbuben David wird der größte König Israels. Aus dem im Stall geborenen Kind kleiner Leute, das als Mann am Kreuzgalgen gestorben ist, wird der König der Welt.
Alle diese Geschichten haben sich auch für dich und für mich ereignet, damit wir zum Glauben kommen an Gott, der Wunder tut. Wir müssen uns unserer gesellschaftlichen Bedeutungslosigkeit nicht schämen. Was liegt schon daran, ob unser Name in der Zeitung steht oder ob wir auf den Bildschirmen erscheinen?! Aber alles liegt daran, dass unsere Namen in Gottes Hände geschrieben sind. Ob ich in der Welt prominent bin, ist egal. Hauptsache, ich bin es bei Gott.

Gebet: Allmächtiger und ewiger Gott, ich preise dich, dass du mich kleinen Menschen kennst und auf mich aufmerksam bist. Nichts ist dir zu gering, der du selbst in Jesus gering geworden bist, damit du den kleinen Leuten nahe kommen kannst. Du großer Gott kümmerst dich um meine kleinen Sorgen. Wenn ich mit meinen Anliegen zu dir komme, nimmst du mich ernst und beschämst mich nicht mit Missachtung. Weil du ein so treuer Gott bist, will auch ich dir treu sein. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Donnerstag, 15. September 2011

Bis ans Ende der Erde hl

Losung: Aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes. Psalm 98,3

Lehrtext: Wir wollen das Evangelium auch denen predigen, die jenseits von euch wohnen, und rühmen uns nicht mit dem, was andere nach ihrem Maß vollbracht haben. 2.Korinther 10,16

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Bibelwort aus der heutigen Tageslosung ist so etwas wie ein Bekenntnis der Israeliten vor 2500 Jahren. Damit es auch Ihnen / dir heute etwas sagt, musst du es dir aneignen, muss es zu deinem Bekenntnis werden. In einer neueren Übersetzung heißt es: »Bis ans Ende der Erde ist es nun bekannt, dass unser Gott uns befreit hat.« Die Israeliten damals haben dabei an die Befreiung aus der Gewaltherrschaft der Ägypter und später der Babylonier gedacht. Als Christ denke ich daran, dass Gott mich durch Jesus aus der Gewalt des Bösen und des Todes befreit hat. Aber ist das wirklich nun bis ans Ende der Erde bekannt? Können das Menschen überall auf unserem Planeten buchstäblich sehen?
Noch vor wenigen Jahrzehnten hätte man diese Frage mit nein beantworten müssen. Aber inzwischen kann man die Geschichte unseres Retters Jesus Christus überall, wo moderne Technik zugänglich ist, sehen. Filme im Internet, im Fernsehprogramm, auf Smartphones sind noch im entlegensten Winkel unseres Planeten zu sehen. Und so kommen tagtäglich viele Menschen nicht mehr nur durch Bibellesen und Predigten zum Glauben, sondern durch die verfilmten Geschichten aus der Bibel.
Der Apostel Paulus musste noch weite Reisen auf sich nehmen, um auch denen, die jenseits der christlichen Gebiete wohnten, von Jesus zu erzählen. Diese Gedanken hier über Losung und Lehrtext können zum Beispiel durch unser Blog (www.glaubenswachstum.blogspot.com) überall auf der Erde gelesen werden, wo es einen Internetzugang gibt. Inzwischen wurde in den verschiedensten Ländern auch schon über 11.000 Mal davon Gebrauch gemacht.
Ja, überall soll von Jesus erzählt werden, soll seine Geschichte gelesen werden, sollen Filme von ihm gezeigt werden. Überall sollen Menschen zum Glauben kommen, sollen erfahren, dass sie nicht verloren sind, sondern der Gute Hirte sie sucht und rettet. Für uns ist dieses Wissen nicht neu. Aber jeden Tag ist es aufs neue eine Herausforderung, dass wir das, was wir wissen, auch leben und bekennen.

Gebet: Mein Herr und Gott, ich danke dir für die Menschen, die dazu beigetragen haben, dass ich zum Glauben gekommen bin. Hilf mir, so zu leben, dass auch ich für andere ein Wegweiser zum Glauben bin und kein Stoppschild. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mittwoch, 14. September 2011

Gebet in einer Notlage hl

Losung: Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. Psalm 34,16

Lehrtext: Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. Matthäus 6,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

hin und wieder bitten mich Menschen, die sich in einer großen Notlage befinden, für sie oder ihre Angehörigen zu beten. Dann denke ich meistens an das Bibelwort aus dem heutigen Lehrtext und bete ungefähr so: »Himmlischer Vater, du weißt besser als wir alle, wie es XY jetzt geht. Du weißt, was er/sie jetzt braucht, damit es ihm/ihr wieder besser geht. Du kennst auch die Sorgen der Angehörigen. Ich vertraue darauf, dass du es so machst, wie es für alle am besten ist. Wir sehen ja nur den augenblicklichen Zustand. Aber du hast den Überblick. Du weißt, wozu alles dient. Und doch bitte ich dich, dass du XY hilfst wie nur du helfen kannst. Jesus hat uns ermutigt, mit allem, was wir auf dem Herzen haben, zu dir zu kommen. Darum komme ich jetzt auch mit dieser Bitte und lege sie vertrauensvoll in deine Hand. Amen.«

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Dienstag, 13. September 2011

Schul-Hirten hl

Losung: Ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden sollen in Einsicht und Weisheit. Jeremia 3,15

Lehrtext: Christus spricht: Geht und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Matthäus 10,7

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute beginnt für die Schülerinnen und Schüler in Bayern wieder der Unterricht. Viele von ihnen (und ihre Eltern) schauen dem neuen Schuljahr mit gemischten Gefühlen entgegen. Wir wird es dieses Jahr gehen? Komme ich (kommt mein Kind) in der Schule mit den Lehrern, Lehrerinnen und Mitschülern zurecht? …
In der heutigen Tageslosung werden Menschen, die andere regieren, leiten und unterweisen „Hirten" genannt. Auch die Lehrerinnen und Lehrer sind für Schulkinder solche „Hirten". Sie haben eine große Verantwortung dafür, dass Kinder mit unterschiedlichen Begabungen mitkommen. Die Eltern tragen nicht zu Unrecht die Erwartung an sie heran, dass sie jedem einzelnen Kind gerecht werden. Nicht wenige Lehrkräfte fühlen sich davon überfordert.
Ich wünsche mir für meine Kinder Lehrerinnen und Lehrer, die wirklich von ganzem Herzen „Hirten" für die Schülerinnen und Schüler sein wollen, die aber zugleich über sich den großen Hirten wissen, der ihnen die Kraft für ihren Dienst und damit auch „Einsicht und Weisheit" gibt. Sie sollten sich ein Beispiel nehmen an den Apostel-Hirten, die Jesus ausgesandt hat. Er sagte ihnen ausdrücklich, dass sie den Menschen nicht mit der Hölle drohen, sondern Mut zum Leben machen sollen, weil Gottes Hilfe ihnen nahe ist.
Das Androhen von Strafen, wirkt vielleicht abschreckend, aber es bessert die Menschen nicht - und die Schülerinnen und Schüler erst recht nicht. Aber schon seit biblischen Zeiten hilft es, wenn einer den anderen mit Einsicht und Weisheit darin unterstützt, aus Fehlern zu lernen.

Gebet: Herr, unser Gott, zusammen mit den Eltern unserer Schulkinder bitte ich dich, dass du die die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer im neuen Schuljahr segnest. Schenke ihnen die Einsicht und Weisheit, die sie für ihre Schülerinnen und Schüler benötigen. Gib ihnen Einfühlungsvermögen und Geduld, aber vor allen Dingen ganz viel Kraft und Liebe für die Kinder, die ihnen anvertraut sind. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Montag, 12. September 2011

Durchhalten auf Durststrecken hl

Losung: Nach dir, HERR, verlanget mich. Mein Gott, ich hoffe auf dich; lass mich nicht zuschanden werden. Psalm 25,1-2

Lehrtext: Selig der, der die Prüfung besteht, denn wenn er sich bewährt, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott denen verheißen hat, die ihn lieben. Jakobus 1,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

unser Familienurlaub ist vorbei. Wir sind wieder gut aus Kroatien zurückgekehrt. Bei der Abfahrt und bei der Rückfahrt haben wir im Auto ein kurzes Gebet gesprochen. Es hat uns danach „ verlangt", wie es in der Tageslosung heißt. Oder anders gesagt, es war uns ein Bedürfnis. Jeder weiß, dass lange Autofahrten immer mit Risiken verbunden sind. Man muss gar nicht selbst einen Fahrfehler machen, es reicht schon, wenn das ein anderer tut. Mir ist beim Autofahren klar, dass ich zwar das Steuer in der Hand habe, aber nicht mein Leben. Gott sei Dank muss ich mich nicht in ein blindes Schicksal ergeben. Ich hoffe darauf, dass Gott mein Leben lenkt, auch wenn ich am Steuer sitze, damit ich und die Menschen, die mit mir im Auto sind, nicht zu Schaden kommen.
Mir ist aber auch klar, dass nicht immer alles glatt geht. Das Leben, sagt der Lehrtext, hält Herausforderungen (Prüfungen) bereit, die angenommen sein wollen: Krisen in der Partnerschaft, Probleme mit der Gesundheit, den Kindern, der Arbeit, den Finanzen … Sie sollen dich und mich nicht aus der Bahn werfen. Darum lass uns in guten Zeiten lernen, auf Gott zu hoffen, damit wir das auch in den schlechten können. Den Siegespreis, die „Krone", kriegt, wer auch auf Durststrecken durchhält. Das ist im Sport so wie im richtigen Leben.

Gebet: Herr, du bist mein Hirte, so sagt es die Bibel, und so habe ich es viele Male erlebt. Du hast mich immer wieder aus Gefahren errettet und vor Gefahren behütet. Dafür danke ich dir. Gib mir die Kraft, auch dann auf dich zu hoffen, wenn Probleme auf mich zukommen. Sei bei mir auch in den finsteren Tälern meines Lebens, damit ich diese Durststrecken mit dir überwinden kann. Amen

Herzliche Grüße auch von meiner Frau und Gottes Segen für die neue Woche!

Hans Löhr