Mittwoch, 30. November 2011

Wasser in der Sinnwüste ebl


Losung: O dass du auf meine Gebote gemerkt hättest, so würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen. Jesaja 48,18

Lehrtext: Paulus schreibt an Timotheus: Halte dich an das Vorbild der heilsamen Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe in Christus Jesus. 2.Timotheus 1,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

die heutigen Sätze aus der Bibel knüpfen nahtlos an das an, was wir gestern durchdacht haben. "O dass du auf meine Gebote gemerkt hättest, so würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen (Jesaja 48,18)," lesen wir als Losung. Die Bilder vom Wasserstrom und von den Meereswellen müssen die Menschen in Israel, die oft von Hitze und Dürre geplagt waren, sofort angesprochen haben! Sie leben bis heute in fast wüstenartigen Landstrichen - da ist Wasser besonders kostbar.
Innerer Frieden wird den Menschen versprochen, die sich an Gottes Gebote halten. Als säßen wir in dürrem Land ganz gelassen an einem breit dahin fließenden Strom, an einer verlässlichen (Über)Lebensquelle - so dürfen wir uns selbst sehen, wenn Gottes Wille uns etwas bedeutet. Uns muss keine Sinnwüste schrecken und auch keine vorweihnachtliche Konsumwüste, wenn wir den Blick für's Wesentliche, den Blick auf Gott behalten.
In ganz ähnlichem Sinn schreibt Paulus an seinen Freund Timotheus: "Halte dich an das Vorbild der heilsamen Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe in Christus Jesus. (2.Timotheus 1,13)

Eine klare und gut zu verstehende Botschaft ist das - sie könnte in diesen Tagen bedeuten, das vorweihnachtliche Fest-Vorbereitungs-Tempo zu drosseln, die ein oder andere Weihnachtsfeier ausfallen zu lassen und zur Ruhe zu kommen.

Mut zum Rückzug und zum Reduzieren wünscht dir, Ihnen und mir in diesen Tagen

Eure / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 29. November 2011

Gelten Gottes Gebote heute noch? ebl


Losung: Behalte meine Gebote, so wirst du leben, und hüte meine Weisung wie deinen Augapfel. Sprüche 7,2

Lehrtext: Christus spricht: Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Matthäus 5,17

Liebe Leserin, lieber Leser!

Hand auf's Herz: Könnten Sie/könntest du sie aus dem Stand aufsagen, die zehn Gebote? Nicht zwingend der Reihe nach, aber doch in der Zahl vollständig?
Ich bin ganz froh, dass ich sie immer wieder im Zusammenhang mit Religions- und Konfirmandenunterricht mit Kindern und Jugendlichen durchspreche. So bleiben sie mir im Kopf. Diesen Vorteil haben viele von Ihnen/von Euch nicht. Sie können die einzelnen Gebote entweder, weil das  sie irgendwann lernen mussten - oder Sie nehmen sich bei nächster Gelegenheit eine Bibel her und lesen nach im 2. Buch Mose im zwanzigsten Kapitel. (Das wäre eine Konsequenz meiner Mini-Auslegung, die mich sehr freuen würde!)
Warum bitte ich Sie darum? Ganz einfach wegen der heutigen Tageslosung. Sie lautet nämlich: "Behalte meine Gebote, so wirst du leben, und hüte meine Weisung wie deinen Augapfel." (Sprüche 7,2) Ich weiß, dass es viel verlangt ist, sich im ganz normalen Wochenverlauf nur daran zu halten, über niemanden zu ratschen (8.Gebot). Oder sich konsequent neidlos zu verhalten (9. und 10 Gebot). Trotzdem: Gott bittet uns, dass wir uns an seinem Willen orientieren. Und er weiß, warum.
Auch für Jesus war das, was er als den Willen seines Vaters erkannt hat, bindend. Er sagte selbst: "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen." (Matthäus 5,17) Da spricht auch Jesus Klartext.
Meine Erfahrung ist die: Ohne die Hilfe des Heiligen Geistes bin ich ganz schnell 'aufgeschmissen' in dem Wunsch, Gottes Willen zu tun. Aber da, wo er mir ein anderes Denken, eine veränderte innere Haltung schenkt, da kann ich manches anders machen als früher. Mein Verhalten ändert sich langsam, doch Gott arbeitet mit großer Geduld an mir. Sicher auch an dir, wenn du es zulässt oder sogar ausdrücklich willst.

Ermutigende Erfahrungen bei der Orientierung an dem, was Gott will, wünscht dir und Ihnen

deine/Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 28. November 2011

Viel mehr als ein bisschen Frieden ebl



Losung:  Zur letzten Zeit wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Jesaja 2,4

Lehrtext: Christus ist unser Friede.  Epheser 2,14

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Leserinnen und Leser!

Gestern haben wir einen wunderbar bunten und fröhlichen Gottesdienst zum ersten Advent in der Thanner Kirche gefeiert. Alle Kinder, die bei der Adventsnacht dabei waren, kamen auch noch mit ihren Eltern in den Gottesdienst und so war die Peterskirche voll. Am Schluss haben wir zweistimmig den Adventskanon gesungen, den Sie vielleicht auch kennen/den du vielleicht auch kennst: "Seht, die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde. Kommt und ist für alle da, kommt, dass Friede werde." Da wurde mir während des Singens klar - und das war eine beruhigende Erkenntnis für mich! - dass der Friede in unsere Welt eine Sache ist, für die Gott sich verantwortlich fühlt.
In dieser Einsicht, die ich da plötzlich in der Kirche mitten unter den vielen Leuten hatte, bestärkt mich die Losung für heute: "Zur letzten Zeit wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen." (Jesaja 2,4) Weil Gott an und  in unserer Welt arbeitet, kommt letztendlich eine Friedensoption, die nichts mit unseren Bemühungen zu tun hat. Gott selbst bringt sie ins Spiel: "Christus ist unser Friede." (Epheser 2,14) Gott geht an unsere zwischenmenschlichen Konflikte auf seine Weise heran - manchmal auf ganz andere Weise, als es mir und uns möglich ist. Wo ich schon um 'ein bisschen Frieden' dankbar bin, schafft er den vollkommenen Frieden. Wie sagt Schlunz so schön? "So soll es sein!!!"

Einen friedlichen Start in diese Woche, die vor uns liegt, wünscht euch und Ihnen

Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Freitag, 25. November 2011

Gott fürchten? hl


Losung: Ach dass sie ein solches Herz hätten, mich zu fürchten! 5.Mose 5,29

Lehrtext: Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung. Wer das nun verachtet, der verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der seinen Heiligen Geist in euch gibt. 1.Thessalonicher 4,7-8

Liebe Leserin, lieber Leser,

nein, Gott ist nicht der "Schwarze Mann" vor dem wir uns zu fürchten hätten, kein furchterregender Außerirdischer, kein furchtbarer Richter oder sonst wie zum Fürchten. Gott ist der König des Universums, der über allem thront, alles regiert und alles in der Hand hat, auch Sie, auch dich. Diesem König der Könige erweisen wir Respekt. Ihn allein ehren wir. Ihm gehorchen wir vor allen anderen. Ihn allein beten wir an. Vor ihm allein gehen wir voll Ehrfurcht auf die Knie. Ihm allein vertrauen wir ganz und gar rückhaltlos und ohne jede Reserve. Ihm allein danken wir für unser Leben und alles was wir sind und haben. Das alles zusammen heißt „Gott fürchten“.
Wenn wir ein solches Herz hätten, das ihn auf diese Weise fürchtet, müssten wir uns vor nichts und niemandem mehr in der Welt und in der Zeit fürchten, nicht einmal vor dem Tod.
„Gott fürchten“ heißt aber auch, dass wir ihn ganz und gar ernst nehmen und uns bemühen, seinen Willen zu tun, den Jesus so zusammengefasst hat: »Du sollst Gott und deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. Vielleicht klingt es paradox, aber Gott in diesem genannten Sinn zu fürchten heißt, ihn zu lieben. Wir brauchen uns nicht aus Angst vor ihm zu verstecken wie Adam und Eva im Paradies. Wir brauchen ihm nicht davonzulaufen, wie der Prophet Jona. Wir brauchen ihn nicht zu verleugnen wie Petrus und nicht zu verraten wie Judas. Wir sollen und können ihn schlicht und einfach „lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und mit aller unserer Kraft“ (Jesus). Dann geschieht nahezu von selbst, dass wir uns um eine Lebensführung bemühen, die ihm Ehre macht (= Heiligung). Denn ein Liebender verhält sich aus freien Stücken und gern so, wie es dem, den er liebt, gefällt.
Aller Respekt, alle Ehrfurcht, alles Vertrauen und alle Liebe unserem Gott! Ihn loben und preisen wir an diesem Tag, indem wir darauf achten, was wir denken und fühlen, was wir sagen und wie wir uns verhalten.

Gebet: Herr Jesus Christus, in dir ehren wir den Vater und in den Menschen, die unsere Hilfe brauchen und denen wir sie geben. Danke, dass du uns gezeigt und gesagt hast, wem wir gehören. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Donnerstag, 24. November 2011

Der Ring am Finger hl

Losung: Ich will gedenken an meinen Bund, den ich mit dir geschlossen habe zur Zeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten. Hesekiel 16,60

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. Philipper 1,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Ich denke an dich“, sagt Gott durch den Mund seines Propheten zu Ihnen / zu dir. „Ich habe nicht vergessen, dass ich mich dir versprochen habe wie sich ein Mann seiner Frau vor dem Traualtar verspricht. Wir beide gehören zusammen für immer. Uns kann niemand scheiden, nicht einmal der Tod.“
Kinder schenken sich gegenseitig Freundschaftsbändchen, Brautpaare Ringe – äußere Zeichen von Freundschaft, Liebe und Treue. Gott schenkt dir Jesus, seinen Sohn, Mensch gewordenes Zeichen für seinen Bund mit dir. Er ist sozusagen der Ring, den Gott dir an den Finger steckt.
Ich weiß von Menschen, die machen das buchstäblich so. Die tragen einen Ring, in dessen Innenseite „Jesus“ eingraviert ist, damit sie sich täglich daran erinnern, wem sie gehören. Sie wollen nicht nur, dass Gott an sie denkt, sondern dass auch sie selbst Gott nicht vergessen.
Ob du ihm ein Leben lang treu sein wirst, steht dahin. Dass er dir treu ist, steht fest. Zu ihm kannst du wieder umkehren, jederzeit.

Gebet: Mein guter Gott und Vater, auch wenn ich nicht an dich denke, du denkst an mich. Du schaust mich liebevoll an und begleitest mich durch den heutigen Tag. Auf dich kann ich mich verlassen wie auf sonst niemand. Was immer der Tag heute bringen mag und alle Tage, die noch für mich werden sollen – du wirst vollenden, was du mit mir angefangen hast. Ich danke dir für deine Liebe und Treue. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr



Mittwoch, 23. November 2011

Wo ist dein Bruder? hl


Losung: Soll ich meines Bruders Hüter sein? 1.Mose 4,9

Lehrtext:  Hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. 1.Johannes 4,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Kain, wo ist dein Bruder Abel?“, so fragte Gott, und der Brudermörder sagte ihm mit einer Lüge ins Gesicht: „Ich weiß nicht . Soll ich meines Bruders Hüters sein?“ –  So also begann die Geschichte Gottes mit den Menschen. Nach der Enttäuschung mit Adam und Eva, nun die Tragödie mit ihrem Sohn Kain. Schonungslos hält die Bibel uns allen einen Spiegel vor und sagt: „Schaut nur hinein. So seid ihr. Alle!“ 
„Aber das stimmt doch nicht“, möchten wir sagen. Wir haben noch nie jemanden umgebracht. Na ja, vielleicht nicht mit eigenen Händen, dafür aber mit Blicken und Worten, aus denen der mörderische Wunsch durchschien. Adam und Eva, Kain und Abel – das sind keine historischen Personen, sondern Symbolfiguren für das gesamte Menschengeschlecht.  Sie stehen stellvertretend für uns alle. Jeder von uns trägt die Möglichkeit zu solchen Sünden in sich, wie sie von der Bibel in der Geschichte von Adam und Eva und Kain und Abel geschildert wird.
Erst mit Jesus ist ein neuer, ein ganz anderer Mensch erschienen, der uns vom Erbe des Kain erlöst hat. Er hat vorgelebt, was er von denen erwartet, die seine Brüder und Schwester sein wollen, also von uns. Er war und ist der Hüter nicht nur von Abel, sondern der gute Hirte für jeden Menschen, der sich ihm anvertraut. Und er ruft auch uns in diesen Dienst und sagt: „Liebt euch untereinander, weil ihr von Gott geliebt seid. Seid Hüter nicht nur eurer Kinder, sondern auch eurer Feinde. Euch, die ihr auf meinen Namen getauft seid, habe ich zu Hirten über die Menschen bestellt, mit denen ihr zu tun habt. Und ihr sollt keinen verlieren und verloren geben, der euch über den Weg läuft.“
Ein hoher Anspruch. Kaum zu erfüllen. Aber nur so wird die Kette von Lüge und Gewalt gebrochen, die von den Anfängen der Menschheit bis in unsere Zeit reicht. Vielleicht werden wir diesem Anspruch nicht gerecht. Aber wir sollten es wenigstens versuchen.

Gebet: Großer Gott, es ist ein Wunder, dass es nach so vielen Jahrtausenden voll Mord und Todschlag, Krieg und Gewaltverbrechen immer noch Menschen auf deiner Erde gibt. Aber du hast einen Damm gegen die Flut des Bösen gebaut, dass es nicht überhandnehmen darf.  Du willst, dass auch wir in Jesu Namen daran mitbauen. Das ist eine große Ehre für uns. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Dienstag, 22. November 2011

Dr. Murkes hl


Losung: Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten, zu Gott, der meine Sache zum guten Ende führt. Psalm 57,3

Lehrtext: Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. 1.Korinther 15,43

Liebe Leserin, lieber Leser,

von Heinrich Böll stammt die wunderbare Satire „Dr. Murkes gesammeltes Schweigen“. Darin bekommt der Kulturchef eines Rundfunksenders plötzlich Bedenken, dass seine Beiträge zu religiös seien. Nun muss ein junger Mitarbeiter aus dem letzten aufgenommenen Vortrag vor der Sendung noch schnell das Wort „Gott“ heraus schneiden und durch die Phrase ersetzen „Jenes höhere Wesen, das wir verehren“. Diese Phrase muss der Kulturchef aber erst noch so oft auf Band sprechen, wie das Wort Gott in seinem Vortrag vorkommt. Dann erst kann sie im Schneideraum in den Vortrag eingefügt werden.
Diese Szene ist urkomisch, weil sich der Kulturchef damit selbst zum Narren macht. Besonders peinlich wird es, als er den Ausruf „Um Gottes willen“ ersetzen muss durch den Ausdruck „Um des höheren Wesens willen, das wir verehren“. Und das Wort "Gottvertrauen" ist gleich gar nicht zu ersetzen. Gott ist offenbar nicht so ohne weiteres auszutauschen, nicht einmal in einem Vortrag. Und wenn es doch geschieht, dann wirkt es verkrampft und fehl am Platz.
Der Beter im Psalm 57 weiß genau, an wen er sich wenden muss. Nicht an irgendein nebulöses höheres Wesen, sondern an Gott, den Allerhöchsten, der seine Sache zum guten Ende führt. Er hat in ihm ein klares Gegenüber, nicht nur irgend eine Idee, sondern eine Person, die er ansprechen, der er seine Bitten und seinen Dank sagen kann. Er vertraut auf diesen Gott, dass bei ihm seine Sache in besten Händen ist.
Ich wünsche Ihnen / dir, dass Gott dir auch vertraut ist und du mit ihm reden kannst, wie mit einem guten Freund. Manchmal gibt es Dinge, die möchte man keinem anderen anvertrauen, aber Gott kannst du alles sagen, auch deine Ängste und dein Versagen. Mit ihm muss ich mir auch nicht den Kopf über mein Ende zerbrechen. Da weiß ich, dass einmal alles gut wird, auch mit mir.

Gebet: Mein himmlischer Vater, ja, ich weiß, dass du einmal alles zu einem guten Ende bringen wirst. Denn das, was du geschaffen hast, wirst du auch vollenden. Das weiß ich im Kopf. Aber ich möchte es auch im Herzen glauben und ganz und gar darauf vertrauen können. Erfülle mir bitte diesen Wunsch. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr





Hier der Link zu einem Filmausschnitt von "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen" mit Dieter Hildebrandt in der Rolle des jungen Mitarbeiters: http://www.youtube.com/watch?v=-JQ6NzeMsGU

Montag, 21. November 2011

Trostbuch – Trostlicht hl


Losung: Der HERR wird Zion wieder trösten. Sacharja 1,17

Lehrtext: Was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben. Römer 15,4

Liebe Leserin, lieber Leser,

kann ein Buch trösten? Ja. Die Bibel ist so ein Buch. Mehr noch, sie ist das Trostbuch schlechthin. Aber sie tröstet nur, wenn mir irgendwann einmal klar geworden ist: Was in der Bibel steht, ist für mich aufgeschrieben. Denn was Gott damals für Menschen der Bibel getan hat, das kann er auch für dich und für mich heute tun.
Vielleicht brauchen Sie / brauchst du, der du diese Zeilen liest, zur Zeit viel Trost. Vielleicht hast du einen Menschen verloren, der dir sehr nahe gestanden hat. Vielleicht hast du eine schlechte Nachricht vom Arzt bekommen. Vielleicht läuft es in der Ehe oder in der Familie oder beruflich nicht gut. Es gibt so viele Möglichkeiten, dass Unglück über uns herein bricht.
Ich weiß nicht, woher andere die Hoffnung nehmen, dass es schon wieder besser werden wird. Aber ich weiß von gläubigen Menschen, die mir ein Vorbild sind, dass sie ihre Hoffnung auf Gott gesetzt haben und geduldig gewartet haben, bis er ihr Schicksal wieder zum Guten gewendet hat.
Ja, Gott hat Zion, die Stadt Jerusalem und ihre Bewohner nach vielen Jahren der Unterdrückung und Zerstörung wieder getröstet. Und was er für die Menschen von Jerusalem getan hat und für viele andere damals bis heute, das kann und wird er auch für dich tun. Wenn es auch in deinem Leben zur Zeit finster sein mag, es wird so nicht bleiben. Am nächsten Sonntag zünden wir die erste Kerze am Adventskranz an. Sie ist ein Zeichen der Hoffnung, dass das Licht wieder zunimmt und die Finsternis weichen muss. Dann dauert es nicht mehr lang, bis viele Kerzen am Christbaum brennen und wir wieder die Geburt Jesu feiern. Er ist das tröstende Licht aus der Krippe für dich und für mich.

Gebet: Großer Gott, ich bin so ungeduldig und möchte, dass sich die negativen Dinge schnell ändern. Und wenn das nicht geschieht, bin ich schnell enttäuscht. Darum bitte ich dich um Geduld, dass ich auch in schwierigen Zeiten am Glauben festhalten kann. Du hast mich bisher schon immer wieder getröstet. Du wirst das auch in Zukunft tun. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Freitag, 18. November 2011

Mit Gottes Möglichkeiten rechnen ebl


Losung: Fürchte dich nicht, Zion! Lass deine Hände nicht sinken! Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Zefanja 3,16-17

Lehrtext: Als ihn die Jünger sahen auf dem See gehen, erschraken sie und riefen: Es ist ein Gespenst!, und schrien vor Furcht. Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin's; fürchtet euch nicht! Matthäus 14,26-27

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Angst ist eine der Empfindungen, die zu uns Menschen untrennbar dazu gehört. Wir haben sie in die Wiege gelegt bekommen. Einen Menschen, der nie in seinem ganzen Leben Angst hat, gibt es nicht. Auch ich kenne die Angst. Ich kenne aber verschiedene Arten von Angst. Die Angst vor einem Sturz hält mich davon ab, die sichtlich angerostete Leiter eines Turmes überhaupt erst hochzuklettern. Da wirkt eine Angst in mir, die mich schützt vor möglicherweise schweren Verletzungen. Daneben gibt es aber auch eine Angst, die mich lähmt. Die mich mutlos macht und mich denken lässt: "Du bist ausgeliefert, du hast keine Chance mehr." Gegen eine solche Stimmung richtet sich die heutige Losung: "Fürchte dich nicht, Zion! Lass deine Hände nicht sinken! Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland." (Zefanja 3,16-17) Ursprünglich war diese Ermutigung für die Leute in und um Jerusalem gedacht - heute gilt sie für jeden, dem Gott wichtig ist in seinem
Leben. "Die äußeren Umstände sind nicht alles - Gott hat oft ungeahnte Möglichkeiten!" so werden wir ermutigt.
Gott kommt auch manchmal auf ganz überraschenden Wegen - das müssen sogar seine Jünger erfahren, als ihnen der Gottessohn völlig unvermutet begegnet und ihnen einen riesigen Schrecken einjagt: "Als ihn die Jünger sahen auf dem See gehen, erschraken sie und riefen: Es ist ein Gespenst!, und schrien vor Furcht. Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin's; fürchtet euch nicht!" (Matthäus 14,26-27)

Unerschrocken mit Gottes Möglichkeiten rechnen - dazu sehe ich mich heute durch Losung und Lehrtext ermutigt. Gehen Sie / gehst du diesen Weg im Glauben mit mir mit?

Von Herzen grüßt Sie/Euch

Ihre/eure
Elfriede Bezold-Löhr

Donnerstag, 17. November 2011

Die Chance auf den neuen Anfang ebl

Losung: Sie sollen erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich ihr Joch zerbrochen und sie errettet habe. Hesekiel 34,27

Lehrtext: Nun, da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr darin eure Frucht, dass ihr heilig werdet; das Ende aber ist das ewige Leben. Römer 6,22

Liebe Leserinnen und Leser,

der Prophet Hesekiel, von dem die heutige Tageslosung stammt, ist der Sohn eines Priesters. Im kriegerischen Durcheinander wird er (im Jahr 597 v.Chr.) gemeinsam mit seinem König Jojachin von den Feinden nach Babylonien als Gefangener mitgenommen. Er wird dort in der Fremde erst zum Propheten von Gott bestimmt und hilft seinen Landsleuten, dass sie ihr Volk zuhause und ihren Gott auch in der Fremde nicht vergessen. Hesekiel macht seinen Leuten im Exil Mut, indem er ihnen einschärft, dass Gott mit seinem Volk einen neuen Anfang machen will. Gott sagt durch Hesekiel: "Sie sollen erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich ihr Joch zerbrochen und sie errettet habe." (Hesekiel 34,27)
Für Paulus ist diese Situation vergleichbar mit seiner eigenen - nur dass er nicht durch ein fremdes Volk geknechtet wird, sondern durch seine eigenen Verfehlungen. Doch Paulus ist sich sicher: Für ihn selbst und für jeden Christen gibt es ihn, den Heilsplan Gottes, weil/wenn er sich in den Dienst der Sache Jesu stellt: "Dass ihr ihm (Jesus) dient, veränderte euer Leben zum Guten. Im Gegensatz zu eurem früheren Leben bringt ihr nun Frucht, die Bestand hat und Gott gefällt. Und anstelle des Todes dürft ihr nun ewiges Leben erwarten." (Römer 6, 22)

In dieser Ermutigung klingt für mich die hoffnungsvolle Seite des Buß- und Bettages nach.

Einen guten Start in den Tag wünscht Euch und Ihnen

Eure/Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 16. November 2011

Reich beschenkt ebl


Losung: Freuet euch und seid fröhlich immerdar über das, was ich schaffe. Jesaja 65,18

Lehrtext: Wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind. Römer 5,10

Liebe Leserinnen und Leser,

"Freuet euch und seid fröhlich immerdar über das, was ich schaffe." (Jesaja 65,18) Vorher hatte Gott versprochen, eines Tages "einen neuen Himmel und eine neue Erde zu schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird." Dieses Versprechen wartet noch darauf, von Gott erfüllt zu werden. Denn hier in der Welt, in der wir leben, gibt es vieles, was uns zu Herzen geht, im Guten wie auch im Schlechten. Und doch ist es gerade heute, am Buß- und Bettag, gut und heilsam, wenn wir es uns neu klar machen: Gott ist einer, der mit uns und für uns neue, GUTE Wege gehen will.
Den ersten und entscheidenden Schritt hat Gott selber schon gemacht - in Jesus. Weil er gelebt hat, können wir Gott viel, viel besser kennen und lieben lernen. Gott hat in Jesus eine Verbindung zwischen sich und uns geschaffen, die wie eine starke, tragfähige Brücke ist: Wir sind eingeladen zu einem Leben als seine Kinder. Alles, was trennend zwischen ihm und uns gestanden hat (unsere Sünden), ist vergeben, sozusagen 'überbrückt'. Und diese Art von Leben macht uns reich, das 'verklickert' und der heutige Lehrtext von Paulus: "Denn wenn wir durch den Tod seines Sohnes mit Gott versöhnt wurden, als wir noch überhaupt nichts mit ihm zu tun haben wollten, wie viel mehr werden wir Erlösung erfahren durch das Leben, das er uns geschenkt hat. (Römer 5,10)

Nicht vergessen: Wir sind reich beschenkt! Grund für ein dankbares Lächeln, oder?

Herzlich grüßt euch und Sie

Eure/Ihre Elfriede Bezold-Löhr


Dienstag, 15. November 2011

Heilende Kräfte führen auf neuen Wege ebl


Losung: Ihre Wege habe ich gesehen, aber ich will sie heilen und sie leiten und ihnen wieder Trost geben. Jesaja 57,18

Lehrtext: Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden. Jakobus 5,15

Liebe Leserinnen und Leser,

wie ist es Euch, wie ist es Ihnen ergangen, als Ihr die Bilder von jubelnden Menschen in Italien in den Nachrichten gesehen habt? Endlich Schluss mit den Machtspielen eines eitlen Mannes, der jede Bodenhaftung verloren und damit viele Hundertausend Menschen in einem 'kranken' Staaat in Not gestürzt hat!
Neue politische Wege sind es, nach denen sich die Leute dort sehnen. Sie sind erleichtert, zutiefst erleichtert, dass jetzt hoffentlich unter überlegter Führung gute Wege in der Politik beschritten werden. Ich bin sicher, dass viele Frauen und Männer diese politische Wendung als eine Gebetserhörung erleben.
"Ihre Wege habe ich gesehen, aber ich will sie heilen und sie leiten und ihnen wieder Trost geben." (Jesaja 57,18) So heißt passgenau der Text unserer heutigen Losung. Dass Gott im Leben von Menschen mitsprechen darf, weil sie an ihn glauben, ist nie nur Privatsache. Es hat immer eine Wirkung in die Gesellschaft hinein. Was wir glauben, zeigt sich nämlich letztlich immer an unserem Handeln. Reden können wir viel - doch viel aussagekräftiger ist das, was wir tun.
Der Lehrtext für heute macht uns Mut, unser Vertrauen auch in Gott zu setzen, wenn wir körperlich angeschlagen sind: "Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden." (Jakobus 5,15)

Gott können wir offenkundig nie zu viel zutraue! Das macht mir Mut für den heutigen Tag.

Herzlich grüßt Sie und Euch

Ihre / Eure Elfriede Bezold-Löhr


Montag, 14. November 2011

Zündender Funke ebl

Losung: Gedenke der vorigen Zeiten und hab Acht auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht. Frage deinen Vater, der wird dir's verkünden, deine Ältesten, die werden dir's sagen. 5.Mose 32,7 

Lehrtext: Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt. Apostelgeschichte 14,17 

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde!

Gestern Nachmittag saßen wir zusammen, mein Mann und ich, und sinnierten über einer Tasse Kaffee mit Freunden über die Zukunft unserer Gemeinden. Wir spürten alle den rauen Wind des Wandels und der Schnelllebigkeit - und wünsch(t)en uns doch trotz und in alledem eine gute, lebendige Weise des Zusammenlebens in unseren Kirchengemeinden. Eine offene Atmosphäre für alle, die dazu kommen wollen und ein vertrautes Dach für diejenigen, die sich der Gemeinde schon seit Jahrzehnten verbunden wissen. Gute Wege in die Zukunft zu finden, ist eine wirklich herausfordernde Aufgabe - das haben wir gemeinsam festgestellt.
Die Losung für den heutigen Tag macht mir Mut für diese Aufgabe. "Ich, der HERR, wandle mich nicht." Das lesen wir als Losung im Alten Testament beim Propheten Maleachi (3,6). Sprich: Was mich schreckt und stresst an der Schnelllebigkeit und Sprunghaftigkeit vieler Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, das brauche ich bei Gott nicht zu befürchten. Ein 'heute hier, morgen da' gibt es bei ihm nicht. Er ist und bleibt verlässlich mein und unser Begleiter. Den Lehrtext von heute will ich deshalb auch voller Überzeugung unterschreiben: "Gott, unserm Vater, sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit!" (Philipper 4,20)

Dass der Funke dieser Ermutigung auch in deinem/Ihrem Herzen zündet,
wünscht dir/Ihnen von Herzen

Elfriede Bezold-Löhr 

Freitag, 11. November 2011

Anders als Berlusconi hl

Losung: Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben. Hesekiel 36,26

Lehrtext: Erneuert euch in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. Epheser 4,23-24

Liebe Leserin, lieber Leser,

auch wenn Sie / wenn du einmal alt bist, kann doch einiges an dir und in dir neu sein. Neue Kleider und Schuhe kannst du dir bis zum Lebensende kaufen. Auch eine neue Brille, ja sogar neue Knie und neue Hüften. Wenn du genug Geld hast, kannst du wie Berlusconi herumlaufen: vielfach geliftet, mit implantierten Haaren und Zähnen und was weiß ich. Im Extremfall können dir sogar neue Organe verpflanzt werden, auch ein neues Herz. Aber deswegen bleibst du trotzdem immer noch der alte Mensch, der du bist. Ja, es ist unter uns sogar ein Kompliment, wenn wir von einem, der nicht mehr laufen konnte, sagen: „Jetzt, da er sein neues Knie hat, ist er wieder ganz der alte“.
Gott sieht das offenbar etwas anders. Er will aus dir – pardon – altem einen neuen Menschen machen. In einer Übertragung des Neuen Testament ("Willkommen daheim") heißt es dazu: »Wer zu Christus gehören will, sollte wissen, dass er mit dem alten Menschen auch seine alten Gewohnheiten mit in das Wassergrab der Taufe versenkt hat. Gebt den verkehrten Wünschen und Sehnsüchten in euch keinen Raum; sie wollen euch nur betrügen. Lasst euer Denken von dem prägen, was den Menschen auszeichnet, den Gott neu in euch geschaffen hat: In Wahrheit von Gott gerecht gesprochen und angenommen zu sein.« (Epheser 4, 23-24).
Ja, wenn das nur so einfach wäre, den neuen Menschen anzuziehen (Lehrtext) wie frische Wäsche. Aber offenbar ist es möglich, sonst würde uns die Bibel nicht dazu auffordern. Offenbar ist es möglich die Lüge abzulegen und die Wahrheit anzulegen. Die Angst auszuziehen und das Gottvertrauen anzuziehen. Offenbar ist es möglich sich in Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit zu kleiden. Es käme auf einen Versuch an. Wann? Jetzt zum Beispiel.
Neues Herz, neuer Geist, neuer Mensch neuer Himmel, neue Erde – „siehe, ich mache alles neu“ (Jesus). Es fällt auf, wie oft in der Bibel davon die Rede ist, dass in dieser alten Welt etwas neu werden soll. Neu heißt nicht jung. Auch ein alter Mensch kann ein neues Herz und einen neuen Geist empfangen, kann ein neuer Mensch werden. Auf andere Weise als Berlusconi und - ohne Geld.

Gebet: »Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.
Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus. Amen« (Ps. 51,12-14)

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Donnerstag, 10. November 2011

einmischen hl


Losung: Hasset das Böse und liebet das Gute, richtet das Recht auf im Tor, vielleicht wird der HERR, der Gott Zebaoth, doch gnädig sein. Amos 5,15

Lehrtext: Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist. Epheser 5,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist nicht gleichgültig, wie wir leben, ganz und gar nicht. Was der Mensch sät, wird er ernten – heißt es in der Bibel. Böses oder Gutes – wir haben die Wahl. Und weil das nicht nur für christliche Gemeinden gilt, sondern für die ganze Gesellschaft, müssen wir uns in die Politik einmischen, so wie es der Prophet Amos und viele andere Propheten mit ihm getan haben.
Es ist gerade mal ein Menschenalter her, dass eine Clique von gottlosen Verbrechern in Deutschland ein ganzes Volk in den Abgrund gerissen, mehr noch, ganz Europa in einen grausamen Krieg gestürzt hat. Sie konnten das auch deshalb tun, weil viele, zu viele Christen damals nicht mehr danach gefragt haben, was der »Wille des Herrn« ist, sondern der Wille eines Hitler. »Führer befiehl, wir folgen!« So hat man damals gegrölt.
Die Bibel verlangt von uns, verständig zu sein, also unseren Verstand zu gebrauchen, aber einen, der vom Glauben erleuchtet ist. Dann wird schnell deutlich was gut und was böse ist, was recht und was unrecht. Ein Finanz- und Wirtschaftssystem wie das gegenwärtige jedenfalls, dem so viele Menschen in den ärmeren Ländern zum Opfer fallen, ist nicht recht und der "kleine" Betrug mit der Steuererklärung auch nicht.

Gebet:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann.
Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Mittwoch, 9. November 2011

Die Uhr meiner Frau hl

Losung: Der HERR wird sich wieder über dich freuen, dir zugut, wie er sich über deine Väter gefreut hat. 5.Mose 30,9

Lehrtext: Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut. Lukas 15,10

Liebe Leserin, lieber Leser,


»über einen Sünder, der Buße tut« – woran denken Sie / woran denkst du bei diesem Satz? Ich habe da so ein armes Würstchen vor Augen, das etwas aus gefressen hat, nun von einem schrecklich schlechten Gewissen geplagt wird und seinen Fehler kleinlaut zu gibt. Die Worte „Sünder“ und „Buße“ sind in unserer Sprache so oft missbraucht und verhunzt worden, dass man sie in ihrer eigentlichen Bedeutung gar nicht mehr erkennt.
Ein Sünder ist zum Beispiel die Uhr meiner Frau. Sie war nicht ganz billig. Ich weiß das. Ich hatte sie ihr geschenkt. Doch auf einmal war sie nicht mehr da, wo sie hingehörte, am Handgelenk. Sie tickte in der Finsternis der Bademanteltasche allein und sinnlos vor sich hin. Was ist schon eine Uhr, die niemandem zeigt, wie spät es ist?! Doch meine Frau hat sie diesem Schicksal nicht überlassen. Sie hat sie so lang gesucht, bis sie sie gefunden hat. Dann kam sie freudestrahlend, um mir die frohe Botschaft mitzuteilen.
Ein »Sünder, der Buße tut« ist wie diese Uhr. Er lebt sein Leben ohne Gott, macht alles mit sich allein aus, ist für Gott verloren. Doch dann, aus irgendeinem Grund, bezieht er ihn in sein Leben wieder mit ein. Ist er wieder "an Gottes Handgelenk". Sie / du meinst, der Vergleich hinkt? Lies Lukas 15,8-10. Für Jesus ist ein »Sünder, der Buße tut« jemand, der sich von ihm hat finden lassen, ein Gefundener. Darüber freut er sich mit Gottes Engeln wie meine Frau sich über ihre Uhr freut. Mindestens!

Gebet: Herr, du weißt, wie schnell ich dich immer wieder aus dem Blick verliere und dann auf eigene Faust leben muss. Doch der Blick auf dich ändert alles. Dann bin ich nicht mehr allein mit mir. Dann weiß ich, dass deine Gnade über mir leuchtet und du mir den Weg zeigst, den ich gehen kann. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Dienstag, 8. November 2011

Gott wartet hl


Losung: Der HERR harrt darauf, dass er euch gnädig sei.
Jesaja 30,18

Lehrtext: So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen. Römer 9,16

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gott wartet darauf, dass er sich mir wieder freundlich zuwenden kann. Mit diesem Losungswort gehe ich heute in den Tag und Sie / du auch. Jeder von uns kann sich fragen: Was ist es denn, dass Gott bei mir warten muss und wie kann ich das aus dem Weg räumen? Vielleicht bin ich selbst das Problem, wenn ich so mit mir beschäftigt bin, dass ich ihn darüber vergesse. Vielleicht ist es ein schlechtes Gewissen, das mich abhält, an ihn zu denken.
Wie ist es denn jetzt in diesem Augenblick bei dir? Bist du offen für Gott? Bist du bereit, dich in deinem Tagesablauf gegebenenfalls von ihm unterbrechen und in deinen Plänen von ihm stören zu lassen? Es geht ja nicht darum, dass Gott dir deinen Tag vermasseln will. Im Gegenteil. Er wartet auf die Chance, dir zu begegnen. In einem ruhigen Augenblick will er dich wissen lassen, dass er für dich da ist, gerade jetzt. Das ist sein Geschenk, seine Gnade. Und alles, was du dafür tun musst, ist, für ein paar Augenblicke still zuhalten. Schließe deine Augen, öffne deine Hände und sage (Gebet): „Herr, ich will dich nicht länger warten lassen. Komm und nimm weg, was mich von dir trennt. Danke, dass du für mich da bist. Daran halte ich mich bei allem, was heute geschieht.«

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Montag, 7. November 2011

Heiratsantrag hl

Losung: Was du, HERR, segnest, das ist gesegnet ewiglich. 1.Chronik 17,27

Lehrtext: Die, die aus dem Glauben sind, werden gesegnet mit dem gläubigen Abraham. Galater 3,9

Liebe Leserin, lieber Leser,

mein künftiger Schwiegersohn Brian ist Amerikaner. Vor kurzem rief er mich an und sagte, dass er meiner Tochter einen Heiratsantrag gemacht habe. Und dann hielt er um ihre Hand an und fragte mich in seinem, schon recht passablen Deutsch: „Hans, gibst du uns deinen Segel?“ Ich sagte dann: „Ein Segel hab ich zwar nicht, aber meinen Segen habt ihr.“
Sein Anruf war eine schöne Geste. Mich freut, dass er Manieren hat. Aber braucht es bei einer Hochzeit den Segen der Eltern? Viele heiraten ohne ihn. Viele kommen nicht einmal auf die Idee, die Eltern um ihren Segen zu bitten. Und trotzdem, wenn ich sage „meinen Segen habt ihr“, dann ist das nicht nur so dahingesagt. Dann sage ich damit auch, dass mir die Verbindung recht ist, dass der künftige Schwiegersohn in der Familie willkommen ist und das junge Paar mit meiner Unterstützung rechnen kann.
„Meinen Segen hast du“, sagt Gott zu dir, wenn du ihn darum bittest. Er hat dich bei deiner Taufe gesegnet, bei der Firmung oder Konfirmation und am Schluss eines jeden Gottesdienstes. Er segnet dich auch heute. Und darum kannst du in diesen Tag gehen und sagen: „Ich gehöre zu Gott und bin ihm willkommen. Mit seiner Unterstützung kann ich heute rechnen. Ich bin gesegnet. Das ist so und das bleibt so.“

Gebet: Herr, segne mich und behüte mich; lass dein Angesicht über mir leuchten und sei mir gnädig; erhebe dein Angesicht auf mich und gib mir Frieden. Amen

Herzliche Grüße und Gottes Segen für die neue Woche!

Hans Löhr