Freitag, 28. Juni 2013

allmächt! hl

Losung: Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer. Hiob 42,2

Lehrtext: Jesus sprach: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich. Lukas 18,27

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn ich bei uns in Franken an einer Haustür klingle, dann sagen die Leute, die mich durchs Fenster sehen: »Allmächt, etz kummt der Pfarrer!«. Manchmal ist dieses „allmächt“ ein Ausdruck der Verwunderung, manchmal des Schreckens.  Ich war schon ein junger Erwachsener, als mir zum ersten Mal bewusst wurde, dass das mit dem Allmächtigen zu tun hat, nein, nicht der Pfarrer, sondern der Ausruf. Damit ruft man den Allmächtigen zu Hilfe. Gegen den Pfarrer? Vielleicht auch. Denn dem Allmächtigen ist es nicht einmal zu schwer, den Leuten gegen sein eigenes Bodenpersonal zur Hilfe zu eilen.
Leider ist das vielen von uns Franken gar nicht bewusst, wenn wir „allmächt“ sagen. Wären wir uns bei jedem „allmächt“ darüber im Klaren, dass wir damit Gott zutrauen, dass er alles vermag und ihm nichts zu schwer ist, wir würden zuversichtlicher und gelassener leben. Denn diesen Gott haben wir ja zum Vater. Er hat die Macht, alles zum Guten zu wenden und, aufs Ganze gesehen, tut er das auch.
Jesus sagt im Lehrtext sinngemäß: ‚Werft nicht gleich die Flinte ins Korn, wenn Ihr mit Euren Möglichkeiten am Ende seid. Jetzt fangen Gottes Möglichkeiten erst an. Traut ihm zu, dass er auf seine Weise Dinge vermag, die Euch unmöglich erscheinen.‘ Und in der Tat, wenn ein Lehrer über Deinem Kind den Stab gebrochen hat, wenn der Arzt Dir eine negative Prognose gesagt hat, wenn andere sagen, dass Du nie wieder auf einen grünen Zweig kommen wirst – glaube ihnen nicht! Glaube Gott! Er hat das letzte Wort und kann Dinge tun, dass Du Dich wundern wirst.

Gebet: Allmächtiger, Du hast schon öfter in meinem Leben und in dieser Welt Dinge getan, die ich für menschenunmöglich gehalten hatte. Du hast mich vom Tod errettet, als ich schon keine Hoffnung mehr hatte. Du hast mir neues Glück geschenkt als es schien, dass ich für immer unglücklich bleiben müsste. Du hast Türen geöffnet, wo ich keinen Ausweg sah. Dir danke ich und Dich preise ich; denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Donnerstag, 27. Juni 2013

Ohne Liebe ist alles nichts hl

Losung: Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege. Psalm 139,23-24

Lehrtext: Petrus sprach: Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe! Johannes 21,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

eigentlich sollten nur solche Menschen andere zum Glauben führen und im Glauben stärken, die, wie Petrus, Jesus lieb haben. Was nützt die gesamte Ausbildung, was nützen Abitur, 12 bis 15 Semester Theologiestudium, zwei Examina, Praktika und ein Vikariat, wenn die Person, die das alles durchlaufen hat, Jesus nicht lieb hat? Wenn ihr die Grundvoraussetzung zum Hirtendienst fehlt, die Liebe zu Gott und aus ihr heraus die Liebe zu den Menschen.
Diese Liebe ist nicht alles. Da sind durchaus noch viele zusätzliche Kenntnisse nötig und mancher Ausbildungsschritt, um den Beruf einer Pfarrerin, eines Pfarrers, einer Diakonin, eines Diakons ausüben zu können. Aber ohne diese Liebe ist alles nichts. "Wüsste ich alle Geheimnisse und alle Erkenntnis", sagt der Apostel Paulus, "...und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts." (1. Korintherbrief Kapitel 13 Vers 2)
Und wie ist es daheim, wenn man seinen eigenen Kindern oder den Enkeln den Glauben nahe bringen möchte? Ich meine, auch da ist die Voraussetzung, dass man Gott, wie er sich uns in Jesus gezeigt hat, liebt. Da hilft es, Grundkenntnisse zu haben, die man in jeder Kinderbibel findet. Und es genügt, sich Gott anzuvertrauen und seine Liebe zu erwidern und an die Kinder oder Enkel weiterzugeben. Darauf können dann andere im Religionsunterricht aufbauen oder im Kindergottesdienst.
Wir alle haben Teil an dem Hirtendienst, zu dem Jesus den Petrus berufen hat. Und so möchte ich auch Sie / Dich für diese wunderschöne Aufgabe gewinnen, anderen zu helfen, dass sie im Glauben wachsen und sich ihr Herz mit Freude an Gott füllt. 
Um dafür die richtige innere Einstellung zu haben, hilft es, ab und zu so zu beten wie es die heutige Losung (hier in einer anderen Übersetzung) sagt:

Gebet: Durchforsche mich, Gott, sieh mir ins Herz, prüfe meine Gefühle und Gedanken! Und wenn ich in Gefahr bin, mich von dir zu entfernen, dann bring mich zurück auf den Weg zu dir! Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Mittwoch, 26. Juni 2013

Unbeschwerter leben, fröhlicher glauben hl

Losung: Der HERR sprach zu Mose: Du hast Gnade vor meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen. 2.Mose 33,17

Lehrtext: Das Fundament Gottes wankt nicht, und es trägt das Siegel mit der Aufschrift: Der Herr kennt die Seinen. 2.Timotheus 2,19

Liebe Leserin, lieber Leser,

gibt es jemanden, dem Sie / Du gnädig bist? Vielleicht bringt Dich diese Frage jetzt ins Grübeln. Gnädig? Du kennst doch den Ausdruck „Tu doch nicht so gnädig!” Das sagt man, wenn jemand bei einer Selbstverständlichkeit so tut, als sei das eine große Gunst, die er einem erweist: »Na ja, weil Du es bist, will ich ausnahmsweise mal den Abfall rausbringen.« Auf diese Art von „Gnade” kann man gerne verzichten. Aber bestimmt gibt es jemanden, demgegenüber Du Zuneigung empfindest. So war das auch mit Gott gegenüber Mose. Er hat ihn einfach gemocht. Er hat sich nicht von ihm abgewandt, sondern sich ihm freundlich zugewandt. Das meint Gnade. Und Mose hat diese Gnade geradezu eingefordert, als Gott ihm den Auftrag gab, das Volk der Hebräer aus der Sklaverei in das Land der Freiheit zu führen. Er wusste, dass sie alle miteinander ohne Gottes Hilfe niemals dahin kommen würden. Und darum sagt er: »Woran sollen wir denn erkennen, dass wir in deiner Gunst stehen (= vor Deinen Augen Gnade gefunden haben), ich und dein Volk? Doch nur daran, dass du mit uns ziehst.« Und darauf antwortet Gott mit dem Wort, das zugleich unsere Tageslosung ist.
Vor vielen Jahren haben wir im Kindergottesdienst diesen Kanon gesungen: »Gott, Gott, Gott geht mit, worauf Du Dich verlassen kannst!« Diese Botschaft sollte die Kinderherzen erreichen. Aber ich brauche sie als Erwachsener genauso und vielleicht noch mehr, weil da kein Vater und keine Mutter mehr ist, die Dich bei der Hand nimmt und durch ein finsteres Tal führt. Wie soll ich als junger Mensch durchs Leben und als alter Mensch durchs Alter finden, ohne Gefahr zu laufen, mich zu verirren, wenn Gott nicht mitgeht? David wusste schon, warum er gebetet hat »Der Herr ist mein Hirte… Er führet mich auf rechter Straße« und wir wissen, warum wir diesen Psalm 23 gelernt haben und immer wieder einmal beten. Und Jesus wusste schon, warum er von sich sagte »Ich bin der gute Hirte… und kenne die Meinen«. Das ist das Fundament Gottes (Lehrtext), auf dem wir sicher stehen und gehen.

Gebet: Mein Gott und mein Vater, Du schenkst mir Deine Zuneigung und ich stehe in Deiner Gunst. Manchmal vergesse ich das. Manchmal kann ich es nicht glauben. Und doch ist es so. Du hast es versprochen. Weil das so ist, könnte ich noch viel unbeschwerter und zuversichtlicher leben. Könnte ich noch fröhlicher glauben und die Probleme in meinem Leben noch mutiger anpacken. Und warum sollte ich es nicht tun? Ich will heute Ausschau halten nach Zeichen Deiner Zuneigung und Gunst und es wird nicht schwer sein, sie zu finden. Amen

Herzliche Grüße, Hans Löhr 

Dienstag, 25. Juni 2013

Ehebruch, Mord und Vergebung hl

Losung: König David betet: Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde. Psalm 51,4

Lehrtext: Der Herr Jesus Christus hat sich selbst für unsre Sünden dahingegeben, dass er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt nach dem Willen Gottes, unseres Vaters. Galater 1,4

Liebe Leserin, lieber Leser,

David, ausgerechnet David, der Liebling Gottes, mit dessen Hilfe er Goliath besiegt hat und schließlich König in Israel geworden ist. Ausgerechnet David tut so etwas. Er kann seine sexuelle Gier nicht im Zaum halten. Er lässt sich die schöne Frau, die er gesehen hat, in den Palast bringen. Er geht darüber hinweg, dass sie verheiratet ist, hat Sex mit ihr und – zeugt ein Kind. Und um die ganze Sache zu vertuschen, macht er sie noch schlimmer. Mit List und Tücke lässt er Uria, ihren Mann, sterben. (Diesen Krimi findet man im Alten Testament, im 2. Buch Samuel in den Kapiteln 11 und 12 Verse 1 bis 25).
Naja, schließlich war er König. Im alten Orient konnte ein König machen, was er wollte. Über ihm stand nichts und niemand mehr. Er war gottgleich. Nicht aber in Jerusalem.
Und so kommt Nathan, ein machtloser Prophet zu König David und verkündigt ihm Gottes Strafgericht. Anderen Königen wären die Worte eines Propheten – was ist schon ein Prophet! – egal gewesen. Nicht so David. Er weiß ja im Grunde seines Herzens, was er Übles getan hat. Und da David mit Gott auf Du und Du war, hat er erst gar nicht versucht, sich herauszureden, sondern hat mit den Worten des Psalms 51, aus dem unsere heutige Losung ist, alles zugegeben. Und Gott hat sein Schuldbekenntnis akzeptiert. Zwar ist das Kind, das David gezeugt hatte, gestorben, aber David durfte am Leben bleiben und die Frau behalten. Mit ihr hat er noch einmal einen Sohn gehabt, den großen König Salomo. Und was besonders erstaunlich ist, diese Geschichte taucht wieder im Stammbaum von Jesus auf, im Matthäusevangelium, Kapitel 1 Vers 6. Die Bibel ist schon brutal ehrlich.
Haben Sie / hast Du schon mal einen Ehebruch begangen, den Du mit einem Mord hast tarnen wollen? Was für eine monströse Frage! Aber ich stelle sie deshalb, um Dir zu sagen, dass auch die schlimmste Sünde, die Du in Deinem Leben begangen hast, von Gott vergeben ist, vorausgesetzt, Du bekennst sie und bittest ihn um Vergebung. Es kann sein, dass die Sünde dann trotzdem an Dir klebt und Du sie einfach nicht los wirst. Dann brauchst Du einen diskreten Menschen, wie den Propheten Nathan, dem Du das sagen kannst und der Dir im Namen Gottes die Vergebung zuspricht.
‚Die Welt ist böse‘, sagt der Apostel Paulus im Lehrtext. Aber sie ist hauptsächlich deshalb böse, weil Menschen böse sind. Und darum muss und wird uns Jesus nicht nur »von dieser gegenwärtigen, bösen Welt« erretten, sondern auch von unserer eigenen Bosheit. Damit er das tut, hat Gott ihn Dir und mir geschickt. Er sei uns willkommen!

Gebet:
Ich bete mit David (Psalm 51,12-14): »Gott, schaffe mich neu: Gib mir ein Herz, das dir völlig gehört, und einen Geist, der beständig zu dir hält. Vertreibe mich nicht aus deiner Nähe, entzieh mir nicht deinen Heiligen Geist! Mach mich doch wieder froh durch deine Hilfe und gib mir ein gehorsames Herz!« Amen

Herzliche Grüße und eine gute neue Woche!

Hans Löhr 

Montag, 24. Juni 2013

Was die Himmel erzählen hl

Losung: Ein Psalm Davids: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes. Psalm 19,2

Lehrtext: Als Jesus getauft worden war, da tat sich der Himmel auf, und der Heilige Geist fuhr hernieder auf ihn in leiblicher Gestalt wie eine Taube, und eine Stimme kam aus dem Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. Lukas 3,21.22

Liebe Leserin, lieber Leser,

können Sie / kannst Du mit einem Satz wie die heutige Losung etwas anfangen: »Die Himmel erzählen die Ehre Gottes«? In ihm steckt Poesie, Dichtkunst. Und ein Dichter wie König David einer war, sagt nicht, was wirklich ist, sondern was wahr ist. Denn was wirklich ist, steht in den Zeitungen, das kannst Du fotografieren, das kannst Du auf Video aufnehmen. Aber was wahr ist, lässt sich nicht dingfest machen. Es leuchtet uns Menschen entweder ein oder nicht. Und wem Gott einleuchtet, der, so sagt es die Bibel, ist erleuchtet.
»Die Himmel erzählen die Ehre Gottes« – so hat Martin Luther den Anfang dieses Psalms übersetzt. In einer neuen Übersetzung lautet er so: »Der Himmel verkündet es: Gott ist groß! Das Heer der Sterne bezeugt seine Schöpfermacht.« Jetzt kann man den Satz vielleicht besser verstehen, aber der poetische Zauber, der in der Übersetzung Martin Luthers liegt, geht verloren. Wie schön ist die Vorstellung, dass die Himmel einander ehrfürchtig von Gott erzählen, von seiner Schönheit, von seiner Majestät, von seinen großen Taten und von seiner Liebe! Wenn ich nachts zum Sternenhimmel aufblickte, höre ich förmlich das Wispern und Flüstern, das Murmeln und Raunen. Urururalt sind die Sterne. Sie haben viel zu erzählen von längst vergangenen Zeiten, von Äonen, da es noch keine Menschen gab und noch keine Erde, als Gott ihnen den Weg wies im weiten All, den sie noch heute ziehen. So erzählen sie Gottes Ehre.
Aber sie erzählen noch etwas anderes. Sie erzählen von seinem Sohn Jesus, in den Gott das hineingelegt hat, wovon die Welt im Ganzen und Du und ich im Besonderen leben. Sie erzählen von grenzenlosem Vertrauen und grenzenloser Liebe und davon, dass solches Vertrauen und solche Liebe immer wieder einmal in den winzigen Menschenkindern aufblitzen, die der Allmächtige geschaffen hat und dass sich der Vater im Himmel an diesen „Blitzen” mehr freut als an den hellsten Sonnen und Galaxien.

Gebet: Allmächtiger Schöpfer, barmherziger Vater, wenn die Himmel Deine Ehre erzählen, dann will auch ich nicht schweigen. Und so rühme ich Dich, meinen wunderbaren Gott, weil Du mich kennst, mich am Leben erhältst und mich liebst, und weil ich Dir vertrauen und Dich wieder lieben kann. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Samstag, 22. Juni 2013

Gekröntes Jahr hl

Losung: Herr, Du krönst das Jahr mit deinem Gut. Psalm 65,12

Lehrtext: Gott hat sich nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt. Apostelgeschichte 14,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

   in unseren Kirchen in Sommersdorf und Thann haben wir große Erntekronen aus Getreide-Halmen, die am Erntedankfest aufgestellt werden. Sie weisen auf unser heutiges Losungswort aus dem Psalm 65 hin. Die Erntezeit war bis in die jüngste Vergangenheit hinein der Jahreshöhepunkt. Viele Menschen können sich auch heute noch erst in dieser Zeit satt essen und Vorräte für die folgenden Monate sammeln. Ist die Ernte gut, so ist es für sie ein königliches Jahr, gekrönt von Gottes Gnaden.
   Wer von uns einen Bezug zur Landwirtschaft oder selber einen Garten hat, kann nachvollziehen, was der Lehrtext sagt: Gott bezeugt sich durch seine Güte, die sich in den Blumen und Ernte-Früchten zeigt. Jeder Bissen auf meinem Teller ist ein Hinweis auf ihn, darauf, dass er für mich sorgt, dass er mein Vater ist und mich liebt. Und während ich mit sonst was beschäftigt bin, wächst gleichzeitig auf den Feldern und in den Gärten, was ich zum Leben brauche, kommt vom Atlantik ein Tief mit Regen und danach wieder ein Hoch aus Osten mit Sonne, dass die Pflanzen wachsen und die Früchte reifen können.
   Viele meinen, dass es die Natur sei, die das alles hervorbringt und dass man ihr mit Chemie und Medikamenten, mit Pflanzengiften und Hormonen auf die Sprünge helfen müsse. Und dann wundern sie sich über die Folgen für die Gesundheit. Doch inzwischen wächst die Erkenntnis, dass man dem Schöpfer nicht ins Handwerk pfuschen, sondern die Pflanzen so wachsen und reifen lassen soll, wie von ihm vorgesehen. Ich glaube, wenn wir im Einklang mit ihm die Erde bebauen und bewahren, dann sind die Nahrungsmittel vielleicht etwas teurer, aber leben wir wieder gesünder. Und vielleicht kehrt dann in unsere, von Gier bestimmte Welt wieder mehr Zufriedenheit und Freude ein.

Gebet: Großer und gütiger Gott, wir gehen manchen Irrweg und nennen es Fortschritt. Wir sind stolz auf unsere Maschinen und Produktionsverfahren, auf unsere Wissenschaft und Erfindungen, aber wenn dabei hauptsächlich die Gier im Vordergrund steht, kommen wir unter die eigenen Räder. Hilf uns, nicht zu vergessen, dass Du es bist, von dem wir alles haben, was uns gut tut, damit wir mit unseren Kindern den richtigen Weg in die Zukunft finden.  Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!

Hans Löhr 

Freitag, 21. Juni 2013

- Ja - hl

Losung: Der HERR wird sein Volk nicht verstoßen noch sein Erbe verlassen. Psalm 94,14

Lehrtext: Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor erwählt hat. Römer 11,2

Liebe Leserin, lieber Leser,

brauchen Sie / brauchst Du jetzt Trost? Dann ist das heutige Bibelwort und der Zusammenhang, in dem es steht, genau richtig. Und wenn Du heute keinen Trost brauchst, dann vielleicht morgen. Irgendwann kommt die Zeit, da Dir ein anderer tröstende Worte sagen muss, die Du Dir selbst nicht sagen kannst. Dann ist es gut, wenn Du nicht erst lang herumsuchen musst, sondern weißt, wo die Bibel tröstend zu Dir spricht:
»Der Herr wird sein Volk nicht verstoßen; er wird niemanden verlassen, der zu ihm gehört…  Sooft ich dachte: "Jetzt ist alles aus!", halfst du mir in Liebe wieder auf. Als quälende Sorgen mir Angst machten, hast du mich beruhigt und getröstet.« (Psalm 94,14.18.19)
Wie in jeder Beziehung kann auch mal das Verhältnis zwischen Dir und Gott gestört, kann der Gesprächsfaden gerissen, der Kontakt unterbrochen sein. Dann hast Du vielleicht den Eindruck, dass Gott Dir die kalte Schulter zeigt so als ob er Dich verstoßen hätte. Aber das tut er nicht, weil Du zu ihm gehörst, weil er Dich in der Taufe gesegnet und als sein Kind erwählt hat. Du bist und bleibst ein Teil seines Volkes, seiner Familie.
Gott hat in der Taufe ja zu Dir gesagt. Er steht zu seinem Wort. Du hast bei der Konfirmation oder Firmung ja zu Gott gesagt. Erinnerst Du Dich noch? Vielleicht konntest Du damals die Bedeutung dieses „Ja” nicht ermessen. Doch um zu Gott ja zu sagen, brauchst Du keine Konfirmation und keine Firmung. Dazu brauchst Du zuerst Vertrauen in Deinen Vater im Himmel.
Sag ja zu ihm. Sage es jetzt. Zeige ihm und Dir selbst damit, dass Du ihm vertraust.
»Sooft ich dachte: "Jetzt ist alles aus!", halfst du mir in Liebe wieder auf. Als quälende Sorgen mir Angst machten, hast du mich beruhigt und getröstet.« Was Gott damals getan hat, das kann er auch heute für Dich und für mich tun und tut es auch.

Gebet: Herr, Du weißt, dass Du Dich auf meine Treue nicht hundertprozentig verlassen kannst. Aber ich weiß, dass ich mich auf Dich verlassen kann ohne jede Einschränkung. Und selbst wenn es den Anschein hat, als hättest Du mich vergessen oder gar verstoßen, so stimmt das nicht. Zu oft habe ich erlebt, dass Du mir in Liebe wieder aufgeholfen hast, wenn ich am Boden lag. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Donnerstag, 20. Juni 2013

Gott und die Sieger ebl

Losung: HERR, lass den Geringen nicht beschämt davongehen. Psalm 74,21

Lehrtext: Jesus sprach: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Matthäus 25,40

Liebe Leserin, lieber Leser,

"So seh'n Sieger aus, schalalala!" ist ein beliebter 'Schlachtgesang' nach Fußballspielen oder anderen Wettkämpfen. Die Gewinner singen oder gröhlen ihn mit breiter Brust, die Verlierer nehmen lieber den Hinterausgang.
Diese Erfahrung ist so alt wie die Menschheit. Umso größer die Überraschung, dass unser Gott nicht automatisch der Gott der Siegertypen und der Gewinner ist. Im Gegenteil: Er hat ein großes Herz für diejenigen, die auf der Schattenseite stehen, die nicht schlagfertig, geistesgegenwärtig und taff sind, sondern ein bisschen langsam, nicht besonders attraktiv, nicht erfolgreich. Die liebt unser Herr. Deshalb kann ihn der Beter unserer heutigen Losung auch bitten: "HERR, lass den Geringen nicht beschämt davongehen." (Altes Testament, Psalm 74, Vers 21)

Jesus als Gottes geliebter Sohn hat diese Bitte tausendfach erhört. Immer wieder erzählen die Evangelien im Neuen Testament davon, dass er gerade auf die 'Loser' eingegangen ist und ihnen geholfen hat.
Wenn wir uns Christen nennen, erben wir diese Aufgabe von Jesus. Und was er zu seinen Jüngern als Ermutigung sagt, gilt uns genauso: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan." (Neues Testament, Evangelium des Matthäus, Kapitel 25, Vers 40)

Gebet: "Vater, du machst uns heute wieder einmal klar, für wen dein Herz schlägt. Du bittest uns, wenn wir 'Reserven' haben, sie dann mit denen zu teilen, die keine haben. Du willst, dass wir auf den Verlierern nicht noch herumhacken, sondern dass wir sie aufrichten. Es braucht Mut, in deinem Namen gegen den Zeitgeist zu handeln. Du bittest uns darum. Gib uns dafür die Kraft - das bitten wir dich. Danke, Gott. Amen.

Dir und  Ihnen einen herzlichen Gruß aus dem Pfarrhaus!

Deine / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 19. Juni 2013

Von Gott verwöhnt hl

Losung: Danket dem HERRN und rufet an seinen Namen; verkündigt sein Tun unter den Völkern! Psalm 105,1

Lehrtext: Paulus sprach: Ich achte mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes. Apostelgeschichte 20,24

Liebe Leserin, lieber Leser,

gestern Morgen haben Elfriede und ich unsere Arbeit umorganisiert, haben uns Zeit genommen (siehe Lichtblickpredigt vom letzten Sonntag) und sind kurzerhand zum Baden an unseren Lieblingsweiher gefahren. So früh am Tag waren wir die einzigen „Badegäste”. Was soll ich sagen? Es war einfach traumhaft! Und, haben wir gefaulenzt? Natürlich! Das Ergebnis ist folgender Gedanke, der mir gekommen ist, als ich in der Sonne lag, um wieder trocken zu werden:
Ja, ich hatte da in der Sonne allen Grund „dem Herrn zu danken(Losung) und hab das auch getan. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, wie das warme, weiche Wasser beim Schwimmen unsere Körper umschmeichelt hat, wie die Sonne lachte und der Himmel in einem intensiven Sommerblau strahlte, wie die Vogelstimmen aus den angrenzenden Wäldern über den See hüpften, Reiher über unseren Köpfen schwebten und uns anschließend der warme Wind streichelte und trocknete. Solche Erlebnisse und Gefühle sind nicht daran gebunden, dass Du an Gott glaubst. Aber dass Du darüber ins Danken kommst und Dich über Deinen Gott freust, das schon. Und noch eins: Wenn er Dich so verwöhnt wie uns gestern am Badeweiher, dann streichelt sein Wind nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Dann spürst Du, was für eine Gnade es ist, ihn zu kennen und ihm zu gehören. Auch dieses sein Tun soll unter den „Völkern” verkündigt sein (Losung). Daraus schöpfen Elfriede und ich von neuem Kraft, »den Auftrag auszuführen, den uns  Jesus Christus gegeben hat: die rettende Botschaft von Gottes Gnade und Liebe zu verkünden« (Lehrtext, neue Übersetzung).
Lassen Sie sich / lass Du Dich auch immer wieder mal besten Gewissens von Gott verwöhnen. Dazu sind doch die Sommertage da. Und damit wir sie zu schätzen wissen, hat er sie begrenzt und uns genug Wolken- und Regentage gegeben, damit uns Zeit für die Arbeit bleibt :-)

Gebet: Herr, damit Du mich glücklich machen kannst, muss ich nicht in die Karibik, da reicht auch ein fränkischer Badeweiher. Damit ich spüre, wie gut Du zu mir bist und dass Du mich liebst, gibst Du mir Dein Wort und dazu Zeichen Deiner Güte: Den Wind und die Sonne, die warme Luft und das Wasser, die Ruhe der Natur und in alledem Dein Versprechen, dass Du da bist. Amen

Herzliche Grüße aus Sommersdorf, das in diesen Tagen seinem Namen alle Ehre macht.

Hans Löhr 

Dienstag, 18. Juni 2013

Aufrecht leben ebl

Losung: Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet. Psalm 30,12

Lehrtext: Als Jesus die verkrümmte Frau sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, sei frei von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott. Lukas 13,12-13

Liebe Leserinnen und Leser,

die heutige Losung betet David, so stelle ich mir vor, mit glänzenden Augen und dem Gesichtsausdruck tiefster Dankbarkeit: "Du, HERR, hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet." (Altes Testament, Psalm 30, Vers 12) Ich stimme in diesen Psalm ein - immer wieder dann, wenn ein Problem, das lange unlösbar schien, sich doch klären hat lassen. Oder wenn eine gesundheitliche Einschränkung, die einfach nicht weichen hat wollen, dann doch abklingt und Heilung möglich wird. "Lass die Hoffnung nicht sinken, auch wenn du viel Geduld haben musst. Gott ist einer, der helfen will und helfen kann - zu seiner Zeit und auf seine Weise." So würde David uns heute bestimmt ermutigen und aufrichten, wenn wir es brauchen.

Jesus hat dieses Wesen mit seinem Vater geteilt. Auch er ist einer, der liebend gerne hilft und es möglich macht, dass Menschen (wieder) 'aufrecht' leben. "Als Jesus die verkrümmte Frau sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, sei frei von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.' (Neues Testament, Evangelium des Lukas, Kapitel 13, Verse 12-13)

Gebet: Vater, du willst, dass wir aufrecht leben können. Du richtest uns deshalb wieder auf, wenn wir am Boden zerstört sind. Es geht oft anders als wir es uns denken und wir brauchen Geduld - doch du greifst ein. Danke für deine Fürsorge. Gib denjenigen unter uns, die schon lange darauf warten, von dir aufgerichtet zu werden, den langen Atem und den Blick dafür, wie du in ihrem Leben wirken willst. Amen.

Einen warmen Sommergruß schickt

dir und Ihnen

deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 17. Juni 2013

WUNDERsam ebl

Losung: Amos sprach: Ich bin ein Hirt, der Maulbeeren züchtet. Aber der HERR nahm mich von der Herde und sprach zu mir: Geh hin und weissage meinem Volk Israel!
Amos 7,14-15

Lehrtext: Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.
Lukas 5,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

vor einer Woche im Jugendgottesdienst FIRE in Neuendettelsau habe ich als Prediger einen Mann erlebt, der uns alle in sein sehr bewegtes Leben hineinschauen hat lassen. Für ihn als den Sohn eines schwer alkoholkranken Vaters mit einer ziemlich kaputten Kindheit schien das Leben schon gelaufen, bevor es überhaupt richtig angefangen hatte. Aber er hat in dieser schmerzhaften Kindheit Gott kennen und lieben gelernt. Viele Jahre später, nach aufregenden beruflichen Erfahrungen als gefragter Bodyguard, steht er heute vor unzähligen Schulklassen und in großen Hallen, um Kinder und Erwachsene in unserer Gesellschaft für das Thema 'Alltägliche Gewalt zwischen Menschen in unserem Land' empfindlich zu machen. Er hätte sich das selbst als Kind sicher nie träumen lassen, dass er einmal auf eine solche Weise das Evangelium, in dem Gewaltlosigkeit ein zentraler Gedanke ist, an Tausende von Menschen weitergibt.
Gottes Wege mit uns sind WUNDERsam, wenn wir uns darauf einlassen. Das war schon immer so, die heutige Losung bestätigt es: "Amos, ein einfacher Bauer, sprach: »Ich bin ein Hirt, der Maulbeeren züchtet. Aber der HERR nahm mich von der Herde und sprach zu mir: Geh hin und weissage meinem Volk Israel!« (Altes Testament, Buch des Propheten Amos, Kapitel 7, Verse 14-15)

Aus Bauern werden Propheten! Und aus Fischern werden laut dem heutigen Lehrtext Missionare und Apostel! "Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen." (Neues Testament, Evangelium des Lukas, Kapitel 5, Vers 10) Was kann aus Ihnen, aus dir und aus mir noch alles werden?!

Gebet:  "Vater, es ist faszinierend, welche Lebensgeschichten du mit Menschen schreibst, die sich ganz und gar auf dich einlassen. Du willst auch jeden von uns einbinden - mach uns dazu bereit, dass wir den Mut haben, uns auf die Wege mit dir einzulassen. Danke für das zurückliegende sonnenwarme Sommerwochenende, das uns Kraft gibt für den Start in die neue Woche. Amen."

Herzlich grüßt dich und Sie

deine / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

Sonntag, 16. Juni 2013

Mächtige Wunder hl

Losung: Gottes Zeichen sind groß, und seine Wunder sind mächtig, und sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währet für und für. Daniel 3,33

Lehrtext: Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hände des Paulus. Apostelgesch. 19,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Gottes Zeichen sind groß, und…« diesen Satz spricht der heidnische König Nebukadnezar, nachdem er durch das Erlebnis mit den drei jungen Männer im Feuerofen Gottes Macht erfahren hatte. Die drei Juden hatten sich geweigert, ein Götzenbild anzubeten, und als der König von Babylon ihnen mit dem Tod im Feuerofen drohte, sprachen sie den denkwürdigen Satz: "Wir werden gar nicht erst versuchen, uns vor dir zu verteidigen. Unser Gott, dem wir dienen, kann uns aus dem Feuer und aus deiner Gewalt retten. Aber auch wenn er es nicht tut, musst du wissen, o König, dass wir nie deine Götter anbeten oder uns vor der goldenen Statue niederwerfen werden(Altes Testament, Buch Daniel Kapitel 3).
Man mag darüber streiten, ob es den Feuerofen damals wirklich gab. Viel wichtiger sind die Feueröfen, in denen wir brennen können. Ich meine das im übertragenen Sinn. In unserer Sprache gibt es den Ausdruck der „brennenden Sorge”. Das ist zum Beispiel so ein Feuerofen, wenn Dich die Sorge um Deine Gesundheit, Deine Partnerschaft, Deine Finanzen oder um die Zukunft Deines Kindes wie ein Feuer verzehrt. Das kann geschehen, wenn Du vor Deinen Problemen kapitulierst und in die Knie gehst.
Geh besser vor Gott auf die Knie und bete ihn an. Warum solltest nicht auch Du seine mächtigen Wunder erleben und wie die drei jungen Männer die Erfahrung machen, dass inmitten der größten Probleme Gottes Engel kommt und Dich beschützt? Gott ist ja nicht nur ein Gott in der Bibel, sondern der Gott in Deinem Leben und in Deiner Welt. Er wirkt auch heute noch große Taten (Lehrtext) und mächtige Wunder durch Engel und Menschen. Und manchmal ist der Unterschied zwischen beiden gar nicht so groß.

Gebet: Mein Herr und mein Gott, was auch immer geschieht, verhindere, dass ich mich von Dir abwende und mein Heil anderswo suche. Du allein bist es, der auch in ausweglosen Situationen helfen kann. Und selbst wenn Du es nicht tust, so lass es nicht zu, dass ich Dich verliere, denn sonst bin ich erst recht verloren. Ich vertraue aber darauf, dass Du mir keine schwereren Lasten auflegen wirst als ich tragen kann und dass Du dann mein Schicksal wieder zum Guten wendest. Amen

Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag!

Hans Löhr 

Samstag, 15. Juni 2013

Wir leben vor Gott – immer! hl


Losung: Du, Gott, vergabst und warst gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte. Nehemia 9,17

Lehrtext: Vergib uns unsre Sünden; denn auch wir vergeben allen, die an uns schuldig werden. Lukas 11,4

Liebe Leserin, lieber Leser,

die heutige Losung ist ein kurzer Ausschnitt aus einem der längsten Gebete der Bibel. Darin bekennen die Priester der Israeliten, wie untreu ihr Volk Gott gegenüber gewesen und dass er ihm dennoch treu geblieben ist und die Schuld vergeben hat. In diesem Gebet wird die gesamte damalige Geschichte der Israeliten zur Sprache und mit Gottes Handeln zusammengebracht.
Wenn Sie, Du und ich etwas aus der Bibel lernen, dann das, dass wir unsere eigene Lebensgeschichte mit Gott zusammen sehen sollen: jedes Jahr, jeden einzelnen Tag. Was auch immer geschieht, was auch immer wir tun, alles geschieht vor Gott, auch wenn wir uns dessen oft nicht bewusst sind. Wenn wir öfter daran dächten, würden wir möglicherweise in unserem Leben weniger falsch machen, würden wir anderen und auch uns selbst weniger Leid zufügen, würden wir vor Gott und unseren Mitmenschen weniger schuldig werden. Nicht zuletzt deshalb ist es so wichtig, dass wir uns so oft wie möglich vergewissern, dass wir ständig in seiner Gegenwart leben.
Doch das soll uns kein schlechtes Gewissen machen. Vielmehr kann uns auf diese Weise klar werden, dass wir alle aus Gottes Vergebung leben, alle ohne Unterschied. Und dass wir einen gnädigen, barmherzigen, geduldigen und gütigen Gott haben, den wir im Vaterunser bitten »Vergib uns unsere Schuld«, und der sie uns auch immer wieder vergibt sofern – und diese Einschränkung bleibt – auch wir bereit sind, denen zu vergeben, die an uns schuldig geworden sind.

Gebet: Mein Gott, was wäre wohl aus mir geworden, wenn Du mir nicht immer wieder vergeben hättest, wenn Du mit mir bis zum heutigen Tag nicht geduldig wärst, wenn Du nicht so gütig wärst, sondern so nachtragend, unbarmherzig und hart wie wir Menschen manchmal sind? Danke, dass Du Gott bist und kein Mensch. Und als Du in Deinem Sohn Jesus Mensch geworden bist, hast Du mir gezeigt, wie ich Mensch sein soll. Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!

Hans Löhr 

Freitag, 14. Juni 2013

Das Flüstern eines leisen Wehens hl

Losung: Der HERR ging vorüber: ein großer, gewaltiger Sturm, der Berge zerriss und Felsen zerbrach, kam vor dem HERRN her; aber der HERR war nicht im Sturm. Nach dem Sturm ein Erdbeben; aber der HERR war nicht im Erdbeben. Nach dem Erdbeben ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Nach dem Feuer das Flüstern eines leisen Wehens. 1.Könige 19,11-12

Lehrtext: Jesus sprach: Was ich euch sage, das sage ich allen: Wachet! Markus 13,37

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Nach dem Feuer das Flüstern eines leisen Wehens« - Als das der Prophet Elia hörte, da, so sagt es die Bibel, verhüllte er sein Gesicht mit seinem Mantel und hörte Gott zu sich sprechen.
Wenn ich Gottes Gegenwart zu spüren meine, dann bestimmt nicht da, wo es laut, hektisch und turbulent zugeht. Er spricht zu mir ganz leise durch mein Gewissen oder während eines Gebets oder wenn ich Musik höre oder in der Natur bin und vor allem, wenn ich in der Bibel lese. Ob das auch wirklich Gott ist, der da zu mir spricht, kann ich nicht beweisen. Aber es genügt mir, dass ich es glaube.
Ich kann ihn aber auch nur dann hören, wenn ich für ihn aufmerksam bin. Darum sagt Jesus im Lehrtext: »Wachet!«. Er war ständig offen und aufmerksam für seinen Vater im Himmel. Damit gibt er mir einen Anstoß, dass auch ich öfter die Stille suche und in der Stille den, der mit leiser Stimme am eindringlichsten spricht.

Gebet (aus Evang. Gesangbuch Nr. 165 Verse 6+7):
Du durchdringest alles; 
lass dein schönstes Lichte, 
Herr, berühren mein Gesichte.
Wie die zarten Blumen 
willig sich entfalten 
und der Sonne stille halten,
lass mich so still und froh 
deine Strahlen fassen 
und dich wirken lassen.
Mache mich einfältig, 
innig, abgeschieden, 
sanft und still in deinem Frieden;
mach mich reines Herzens, 
dass ich deine Klarheit 
schauen mag in Geist und Wahrheit;
lass mein Herz überwärts 
wie ein' Adler schweben 
und in dir nur leben. Amen










Herzliche Grüße, Hans Löhr 

Donnerstag, 13. Juni 2013

Gott in die Falle locken hl

Losung: HERR, du bist unser Gott, gegen dich vermag kein Mensch etwas. 2.Chronik 14,10

Lehrtext: Ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Römer 8,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

haben Sie / hast Du schon mal versucht, Gott einzufangen? Haben Sie  / hast Du schon mal so kühn gebetet wie Asa in der heutigen Tageslosung? Die Bibel erzählt: Mit seinen wenigen Soldaten sitzt er in der Patsche. Die Feinde sind in der Übermacht. Und darum betet er zu Gott: »HERR, es ist dir nicht schwer, dem Schwachen gegen den Starken zu helfen. Hilf uns, HERR, unser Gott; denn wir verlassen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir gegen diese Übermacht der Feinde angetreten. HERR, du bist unser Gott, gegen dich kommt kein Mensch an(Altes Testament, 2. Chronik Kapitel 14 Vers 10). Nicht was Asa betet ist dabei so interessant, sondern wie er es tut. Er lockt Gott in die Gebets- und Vertrauensfalle. Er packt ihn bei seiner Ehre, bei seiner Göttlichkeit. Er sagt ihm, was er, Gott, kann: dem Schwachen gegen den Starken zu helfen. Er sagt ihm, wie mächtig er ist: gegen Dich kommt kein Mensch an. Er sagt Gott, dass er gar nicht erst zweifelt, sondern von vorneherein fest mit seiner Hilfe rechnet. - Und schnapp, die Falle ist zu. Gott ist mit dem Gebet gefangen. Jetzt kann er nicht mehr aus. Jetzt muss er tun, was Asa ihm sagt, weil dieser zugegeben etwas unverschämte Mensch schlicht und einfach Recht hat. Wie will Gott ihm da noch widersprechen?
So muss man Gott fangen: Mit der Falle eines kühnen Gebets und eines unverschämten Vertrauens. So wie Kind seinen Vater, wenn es sagt: ‚Papa, Du hast doch den Geldbeutel einstecken, also kannst Du mir auch ein Eis kaufen‘ (Lehrtext).

Gebet: Herr, weil Du mein ‚lieber Vater‘ bist, brauche ich mich vor Dir nicht unterwürfig zu benehmen. Ich darf Dir im Gebet geradeheraus sagen, was ich brauche. Und ich sage Dir auch, dass Du mir es geben kannst, weil Du Gott bist und kein Mensch. Und ich vertraue darauf, dass Du mir geben wirst, was für mich am besten ist. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Mittwoch, 12. Juni 2013

Kirchenchor und Höllenrock hl

Losung: Halleluja! Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen im Rate der Frommen und in der Gemeinde. Psalm 111,1

Lehrtext: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. Kolosser 3,16

Liebe Leserin, lieber Leser,

um es gleich vorweg zu sagen, das mit dem »Rat der Frommen ” im heutigen Bibelwort gefällt mir nicht. Am Ende kommt noch jemand auf den Gedanken, der Landeskirchenrat unserer bayerischen Landeskirche oder der Kirchenvorstand unserer Kirchengemeinde wäre der „Rat der Frommen”.  Darum zitiere ich das Losungswort noch einmal in einer neueren Übersetzung: »Halleluja - lobt den Herrn! Ich will dem Herrn von ganzem Herzen danken vor allen, die ihm treu sind - ja, vor der ganzen Gemeinde!« Das klingt schon besser, oder? Ja, die Frommen sind alle, die ihm treu sind und nicht diejenigen, die möglicherweise so tun als ob. Ob ich auch dazu gehöre?
Den Herrn loben (Halleluja) und ihm danken, das können Sie / kannst Du auch dann, wenn Du Dir Deiner Treue zu Gott nicht so sicher bist. Gründe für's Danken gibt es genug. Das geht allein, aber noch besser geht es in Gemeinschaft mit anderen, mit denen Du Loblieder singen kannst so wie letzten Sonntag, als wir am Schluss der Feier der Silbernen Konfirmation alle miteinander »Nun danket alle Gott« gesungen haben.
Mit welcher Art von Musik und Liedern (Lehrtext) man Gott lobt, ist ihm egal. Er freut sich über einen alten Choral genauso wie über ein neues Lobpreis-Lied, über die kunstvolle Motette eines Kirchenchores genauso wie über einen Rap. Und vielleicht sogar über den neuen Heavy-Metal-Song der alten Höllenrocker von „Black Sabbath“  mit der Zeile „I don’t believe that God is dead“ („Ich glaube nicht, dass Gott tot ist“). Nun gut, der Teufel glaubt das auch nicht. Hier der Song, aber bitte laut aufdrehen, ganz laut: God Is Dead? (Auf der Seite etwas nach unten scrollen).
Und wie lobt der Franke Gott?: ‚Nix g’sagt ist g’lobt g‘nug.‘ Hm, ob das langt?

Gebet: Ja, mein Gott, ich hab wirklich allen Grund, Dir von ganzem Herzen zu danken. Es gäbe auch ein paar Gründe, um zu jammern. Aber jetzt will ich mich einfach nur an Dir freuen und mit König David sagen: »Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er Dir Gutes getan hat! (Psalm 103, 2)« Amen

Herzliche Grüße, Hans Löhr 

Dienstag, 11. Juni 2013

Was für eine Macht! hl

Losung: Seine Macht ist ewig und vergeht nicht. Daniel 7,14

Lehrtext: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Hebräer 13,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Bibelwort für den heutigen Tag (Losung) ist Teil einer grandiosen Vision des Propheten Daniel im Alten Testament. Hier der Zusammenhang, in dem es steht: »Ich, Daniel, sah in meiner Vision einen, der aussah wie der Sohn eines Menschen. Er kam mit den Wolken heran und wurde vor den Thron des Uralten geführt. Der verlieh ihm Macht, Ehre und Herrschaft, und die Menschen aller Nationen, Völker und Sprachen unterwarfen sich ihm. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, seine Herrschaft wird niemals aufhören.«
Solche Visionen von Herrschaft und Unterwerfung haben von ihrer Anziehungskraft nichts eingebüßt. Heute werden sie in Fantasie-Filmen oder Computerspielen wie ‚Star Wars‘ umgesetzt und dienen der Unterhaltung jüngerer Generationen. Doch jenes Bibelwort will nicht unterhalten, sondern eine wichtige Wahrheit ans Licht bringen. Für Glaubende ist derjenige, von dem in der Vision des Daniel die Rede ist, Jesus Christus selbst. Ihm wurde von Gott unvergängliche Macht übertragen, um über Himmel und Erde und auch uns Menschen zu herrschen.
Doch jetzt kommt's: Jesus Christus herrscht anders und übt seine Macht auch anders aus, als Daniel und wir uns das vorstellen. Seine Macht hat mit der von Präsidenten und Vorstandsvorsitzenden großer Konzerne, von einer Kanzlerin oder Ministerin, von einem Papst oder Landesbischof nichts zu tun. Jesus zeigt seine Macht, indem er Kranke heilt und Schuldigen vergibt. Er herrscht, indem er die kleinen Leute nicht ausbeutet, sondern ihnen dient, indem er auf Geld, Ruhm und Gewalt verzichtet, indem er Kinder segnet und in uns Erwachsenen Vertrauen auf unseren Vater im Himmel stiftet, indem er seine Feinde liebt und den Tod besiegt. So übt Jesus seine Macht aus, eine Macht, die nicht vergeht, während doch die Macht aller Mächtigen vergangen ist. Dieser Jesus Christus – und kein anderer – bleibt derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.

Gebet: Herr Jesus Christus, gut, dass Du so bist wie Du bist. Sonst könntest Du mir gestohlen bleiben. So aber liebe ich Dich. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Montag, 10. Juni 2013

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt hl

Losung: Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt. Sprüche 16,9

Lehrtext: Der reiche Mensch sprach: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen. Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast? Lukas 12,18.20

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie steht es mit Ihren / Deinen Gedanken und Träumen, die Du als Jugendlicher gehabt hast? Kannst Du Dich noch erinnern, wie Du Dir damals die Zukunft vorgestellt hast? Was auch immer Du Dir damals gedacht haben magst, vermutlich gilt bei Dir wie auch bei mir das Sprichwort: „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.”
Die Bibel bringt mit dem heutigen Losungswort diese Wahrheit auf ihre Weise auf den Punkt. Wohl keiner kommt umhin, sich um seine Zukunft Gedanken zu machen, vor allem dann nicht, wenn er etwas erreichen möchte. Aber eine Garantie dafür, dass Du auch erreichst, was Du willst, hast Du nicht (Lehrtext). Ist das nun Schicksal? Die Bibel sagt, Gott lenkt deinen Schritt.
Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, kann ich sagen: Vieles ist anders gekommen, als ich mir das früher gedacht hatte. Manches ist gelungen. Mancher Traum ist geplatzt. Und dennoch glaube ich, dass Gott mich auch durch meine Niederlagen hindurch geführt hat und dass auch das, was nicht gelungen ist, nützlich war, weil es mir geholfen hat, stärker und reifer zu werden. Jetzt, in der Rückschau, kann ich nur staunen, wie mich Gott durch gute und schlechte Zeiten gebracht hat. Mich stärkt dieser „Blick zurück” in meinem Gottvertrauen, weil ich mich darauf verlasse, dass es auch in Zukunft mit mir weitergehen wird auch wenn ich manchmal nicht weiß wie.
Doch, ich selbst bin schon auch gefragt. Ich soll vorausschauend planen und durch unbedachtes Handeln meine Zukunft nicht aufs Spiel setzen. Gott will auch mein Bemühen segnen. Aber was letzten Endes daraus wird, steht in seiner Hand.

Gebet: Herr ich danke Dir, dass du mir immer wieder eine Tür aufgetan hast, wenn ich nicht mehr wusste, wie es weitergehen soll. Auf wundersame Weise hast Du mich durch gute und schlechte Zeiten gebracht bis hierher zu dieser Stunde. Dafür danke ich Dir. Und darum bitte ich Dich, dass Du auch weiterhin mich begleitest und meinen Schritt lenkst. Amen

Ich grüße Sie / Dich mit der Zusage, dass Du durch diese Woche nicht allein gehst, was auch immer sie bringt.

Hans Löhr 

Freitag, 7. Juni 2013

Ganz klar in Gottes Nähe ebl


Losung:  Alles, was der HERR will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen. Psalm 135,6

Lehrtext: Wollen wir den Herrn herausfordern? Sind wir stärker als er? 1.Korinther 10,22

Liebe Leserinnen und Leser unserer Losungsauslegung,

den für heute gelosten Vers aus dem Alten Testament können wir als eine Drohung lesen oder als eine Verheißung: "Alles, was der HERR will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen." (Altes Testament, Psalm 135, Vers 6) 'Gefühlt' sind wir dabei aber irgendwie passiv und beschränken uns darauf, abzuwarten, was Gott tut.
In Atlanta auf der ORANGE-Konferenz habe ich ein Denken kennen gelernt, das noch einmal ganz anders an diesen Vers herangeht. "Gott will mit uns Geschichte schreiben und wir können Teil dieser Geschichte sein" - so war dort immer wieder das Motto. Dieses Verständnis geht davon aus, dass Gott MIT uns und FÜR uns ist - und dass er DURCH uns das Leben und diese Welt gestalten will.

Im Lehrtext warnt Paulus die Christen in der griechischen Stadt Korinth vor einem Patchwork-Glauben der sich aus den verschiedenen Religionen, die es auch damals schon gab, das herauspickt, was gerade attraktiv ist. "Ihr könnt (...) nicht das Mahl des Herrn feiern und euch anschließend in einem der heidnischen Tempel zum Essen niederlassen. Welchen Zweck verfolgt ihr damit? Wollt ihr den Herrn dadurch etwa eifersüchtig machen? Meint ihr allen Ernstes, dass ihr euch so etwas erlauben könnt?" (Erster Brief von Paulus an die Korinther, Kapitel 10, Verse 21 und 22 in der Übersetzung 'Willkommen daheim'') Ich nehme aus diesen ernsten Fragen den Appell mit, dass Gott auch und gerade weil er uns 'braucht', von uns auch ein klares Bekenntnis zu ihm will.

Gebet: "Vater, du zeichnest uns aus, indem du uns ins Abenteuer 'Leben' mitnimmst, wie du es geschaffen hast und wie du es dir für heute und für morgen denkst. Danke, dass du MIT uns leben willst und nicht kalt ÜBER  uns herrschst. Lass uns wachsen in der Liebe und klaren Nähe zu dir - dann finden wir uns auch in unserem Leben immer wieder dank deines Willens zurecht. Amen."

Einen guten Wochenabschluss

wünscht dir und Ihnen

deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Donnerstag, 6. Juni 2013

Schwarzbrot für unsere Seele ebl


Losung: Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen. Jesaja 55,2

Lehrtext: Als Jesus mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach's und gab's ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Lukas 24,30-31

Liebe Leserin, lieber Leser,

"warum gibst du dein Geld aus für Brot, das nichts taugt, und deinen sauer verdienten Lohn für Nahrung, die nicht satt macht? Hör doch auf mich, dann hast du es gut und kannst dich an den erlesensten Speisen satt essen!" sagt Gott zu den Leuten aus dem Volk Israel und meint damit jeden einzelnen. (Nachlesen kann man diesen Vers im Alten Testament im Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 55, Vers 2) Wovon ernähren wir uns? Was konsumieren wir, um satt zu werden? Was meinen wir, haben zu müssen, um seelisch 'satt' und zufrieden sein zu können?
Gott behauptet kühn, dass nur er uns 'satt' im Herzen und in der Seele machen kann, so dass wir nicht mehr von einem Bedürfnis zum anderen taumeln.
Dieses Selbstverständnis trägt auch Jesus in sich. "Ich bin das Brot des Lebens", sagt er einmal zu seinen engsten Freunden. Und ich bin mir absolut sicher, dass ihnen dies siedend heiß einfällt, als sie nach der Kreuzigung und der Grablegung von Jesus mit einem rätselhaften Fremden ein Stück Weg von Jerusalem nach Emmaus gehen und am Abend noch gemeinsam essen. Wie er das Brot bricht und es ihnen gibt - das ist SEINE Geste. Darin drückt sich SEIN Selbstverständnis aus. Das ist ein ganz stiller und zugleich unverwechselbarer 'Machterweis' von Jesus.
Seine Freunde erkennen ihn daran wieder, dass er ihnen Brot gibt und sie satt macht. Im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. "Jesus nahm das Brot ( - als er sich mit seinen Freunden an einen Tisch gesetzt hatte - ), segnete es, dann brach er es und gab es ihnen. In diesem Moment fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen und sie erkannten ihn". (Evangelium des Lukas, Kapitel 24, Verse 30 und 31 nach der Übersetzung 'Willkommen daheim')

Gebet: Jesus, du bist das Brot des Lebens für uns. Du gibst uns Werte, die menschenfreundlich sind und für alle das Gute wollen. Du bist unser Halt in Krisenzeiten und hilfst uns, unser Leben mit anderen Augen als dem gängigen Blick zu sehen. Du hast uns begabt und wir liegen dir am Herzen. Danke für diese Lebensgrundlage, für dieses 'Schwarzbrot für unsere Seele'. Amen.

Herzlich verbunden grüßt dich und Sie

deine / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 5. Juni 2013

Entlastet ebl

Losung: Unsre Missetat drückt uns hart; du wollest unsre Sünde vergeben. Psalm 65,4

Lehrtext: Gott hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. Kolosser 2,14

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Sie und du und ich sind auf unsichtbare und doch intensive Weise miteinander verbunden, indem wir die Gedanken teilen, die uns zu Losung und Lehrtext für  heute durch den Kopf gehen. Das bedeutet mir viel und schafft eine ganz besondere Form von Gemeinschaft. Schön.
Heute ist das Thema 'Schuldbewusstsein' angesprochen - und es ist keines, über das ich mit leichter Hand schreiben kann. Denn es fühlt sich für mich nicht gut an, wenn mich eine Schuld drückt. Wenn ich - nur ein Beispiel - genau weiß, dass ich jemanden mit meinem Verhalten sehr verletzt habe und dass es jetzt an MIR ist, diese Sache noch einmal anzusprechen und mich zu entschuldigen, dann kann mich das sehr umtreiben.
Wie aber sieht es in einer solchen Situation zwischen mir und Gott aus? Ist meine 'Beziehung' zu ihm gestört (und das ist sie in dem Moment, wo ich mit einem anderen Menschen total im Clinch liege, auch), dann kann ich das recht lange erfolgreich verdrängen.
David, erst Schafhirte und dann König in Israel, macht die Erfahrung, dass eine Entlastung durch Gottes Vergebung der bessere Weg ist: "Die Verfehlungen lasten zu schwer auf uns, aber du kannst uns die Schuld vergeben." (Nachzulesen im Alten Testament, Psalm 65, Vers 4)

Weil Gott irgendwann erkannt hat, dass wir seinem Bild nicht aus eigener Kraft entsprechen können, weil wir immer wieder einmal Fehler machen und versagen, hat er sich für den Schritt entschieden, in Jesus Mensch zu werden, mit uns zu leben und für uns ans Kreuz zu gehen. Alles menschliche Versagen ist damit von ihm abgegolten. "Den Schuldschein, der uns wegen der nicht befolgten Gesetzesvorschriften (u.a. die zehn Gebote und das Dreifachgebot der Liebe) belastete, hat Jesus Christus für ungültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt." (Neues Testament, Brief von Paulus an die Kolosser, Kapitel 2, Vers 14). Wir sind voll und ganz entlastet!

Wir beten: "Vater, danke, dass du das Verhältnis zwischen dir und uns ein für allemal geklärt hast. Du hast uns den Weg zu dir frei gemacht. Das kann uns Flügel verleihen und uns fähig machen, um Entschuldigung zu bitten, wo wir andere verletzt haben. Und eine Entschuldigung auszusprechen, wo ein anderer uns darum bittet. Danke für diese  Möglichkeiten. Amen."

Fröhliche frühsommerliche Grüße aus Sommersdorf,

Deine / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 4. Juni 2013

Gute Deckung ebl

Losung: Der HERR wird vor euch herziehen und der Gott Israels euren Zug beschließen. Jesaja 52,12

Lehrtext: Paulus und Barnabas berichteten, was Gott alles durch sie getan und dass er allen Völkern die Tür zum Glauben aufgetan habe. Apostelgeschichte 14,27

Liebe Leserinnen und Leser,

von allen Seiten behütet, weder von vorne angreifbar noch hinterrücks zu überraschen - so führt Gott seine Leute in der Krise aus der Gefahrenzone: "Der HERR wird vor euch herziehen und der Gott Israels euren Zug beschließen", lässt er über den Propheten Jesaja an die Israeliten ausrichten, die in Babylonien (im heutigen Irak) schon länger als Kriegsgefangene aushalten müssen und nur noch nach Hause wollen. (Altes Testament, Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 52, Vers 12)
Gut 'gedeckt' führt Gott Menschen, die ihm vertrauen. Auch oder gerade in Zeiten, in denen es im Leben nicht problemlos rund läuft. Es tut gut, das heute wieder einmal bewusst zu hören.
Wer das erlebt und anderen gegenüber offen davon spricht, dass Gott ihn ermutigt und schützt, der ist Botschafter für ihn. Wie Paulus und Barnabas, zwei 'Jesusfreaks', die unter Einsatz ihres Lebens für den Glauben an Gott werben. Sie haben dafür weite Reisen unternommen. Wieder einmal müde, aber prall voll von Reise-Erlebnissen daheim angekommen, "riefen sie die ganze Gemeinde zusammen und berichteten, was Gott alles durch sie getan hatte und dass er den Nichtjuden die Tür zum Glauben geöffnet habe." (Apostelgeschichte im Neuen Testament, Kapitel 14, Vers 27)

Gebet: "Deine Hände und Füße sind wir, Gott" - also bitten wir dich, Vater, dass du durch uns zu den Leuten hier in unseren Dörfern kommst und dass wir Dinge tun, die deine Liebe durchscheinen lassen. Lass diejenigen unter uns, die sich zur Zeit schutzlos und angegriffen fühlen, deine fürsorgliche Liebe deutlich erfahren. Danke, Vater. Amen.

Herzliche Grüße aus dem sehr, sehr grünen Sommersdorf ...

Ihre / Eure

Elfriede Bezold-Löhr