Losung: König
David betet: Wasche mich rein von meiner Missetat, und
reinige mich von meiner Sünde. Psalm 51,4
Lehrtext: Der Herr Jesus Christus hat sich selbst für unsre Sünden dahingegeben, dass
er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt nach dem Willen Gottes,
unseres Vaters. Galater 1,4
Liebe Leserin, lieber Leser,
David, ausgerechnet David, der Liebling Gottes, mit dessen
Hilfe er Goliath besiegt hat und schließlich König in Israel geworden ist.
Ausgerechnet David tut so etwas. Er kann seine sexuelle Gier nicht im Zaum
halten. Er lässt sich die schöne Frau, die er gesehen hat, in den Palast
bringen. Er geht darüber hinweg, dass sie verheiratet ist, hat Sex mit ihr und
– zeugt ein Kind. Und um die ganze Sache zu vertuschen, macht er sie noch
schlimmer. Mit List und Tücke lässt er Uria, ihren Mann, sterben. (Diesen Krimi findet man im Alten Testament, im 2. Buch
Samuel in den Kapiteln 11 und 12 Verse 1 bis 25).
Naja, schließlich war er König. Im alten Orient konnte ein
König machen, was er wollte. Über ihm stand nichts und niemand mehr. Er war
gottgleich. Nicht aber in Jerusalem.
Und so kommt Nathan, ein machtloser Prophet zu König David
und verkündigt ihm Gottes Strafgericht. Anderen Königen wären die Worte eines
Propheten – was ist schon ein Prophet! – egal gewesen. Nicht so David. Er weiß
ja im Grunde seines Herzens, was er Übles getan hat. Und da David mit Gott auf
Du und Du war, hat er erst gar nicht versucht, sich herauszureden, sondern hat
mit den Worten des Psalms 51, aus dem unsere heutige Losung ist, alles
zugegeben. Und Gott hat sein Schuldbekenntnis akzeptiert. Zwar ist das Kind,
das David gezeugt hatte, gestorben, aber David durfte am Leben bleiben und die
Frau behalten. Mit ihr hat er noch einmal einen Sohn gehabt, den großen König
Salomo. Und was besonders erstaunlich ist, diese Geschichte taucht wieder im Stammbaum
von Jesus auf, im Matthäusevangelium, Kapitel 1 Vers 6. Die Bibel ist schon
brutal ehrlich.
Haben Sie / hast Du schon mal einen Ehebruch begangen, den
Du mit einem Mord hast tarnen wollen? Was für eine monströse Frage! Aber ich
stelle sie deshalb, um Dir zu sagen, dass auch die schlimmste Sünde, die Du in
Deinem Leben begangen hast, von Gott vergeben ist, vorausgesetzt, Du bekennst
sie und bittest ihn um Vergebung. Es kann sein, dass die Sünde dann trotzdem an
Dir klebt und Du sie einfach nicht los wirst. Dann brauchst Du einen diskreten
Menschen, wie den Propheten Nathan, dem Du das sagen kannst und der Dir im
Namen Gottes die Vergebung zuspricht.
‚Die Welt ist böse‘, sagt der Apostel Paulus im Lehrtext.
Aber sie ist hauptsächlich deshalb böse, weil Menschen böse sind. Und darum
muss und wird uns Jesus nicht nur »von dieser gegenwärtigen, bösen Welt«
erretten, sondern auch von unserer eigenen Bosheit. Damit er das tut, hat Gott
ihn Dir und mir geschickt. Er sei uns willkommen!
Gebet:
Ich bete mit David (Psalm 51,12-14): »Gott, schaffe mich neu: Gib mir ein Herz, das dir völlig
gehört, und einen Geist, der beständig zu dir hält. Vertreibe mich nicht
aus deiner Nähe, entzieh mir nicht deinen Heiligen Geist! Mach mich doch
wieder froh durch deine Hilfe und gib mir ein gehorsames Herz!« Amen
Herzliche Grüße und eine gute neue Woche!
Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen