Montag, 31. Dezember 2018

Was Gott dir verspricht hl

Losung: David betete: So bekräftige nun, HERR, Gott, das Wort in Ewigkeit, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, und tu, wie du geredet hast! 2.Samuel 7,25 

Lehrtext: Auf alle Gottesverheißungen ist in Jesus Christus das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen. Gott zur Ehre. 2.Korinther 1,20 

Liebe Leserin, lieber Leser,

weißt du, was Gott dir versprochen hat? Ja, dir persönlich. Dazu wäre es jetzt gut, du würdest deinen Taufspruch kennen oder deinen Konfirmationsspruch oder ein Bibelwort, das dir bei einer anderen Gelegenheit zugesprochen worden ist. Manchmal sind solche Bibelworte ein Versprechen wie jenes, das sich die meisten Eltern für ihr Taufkind aussuchen: »Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.« (Psalm 91,11) oder wie dieses: »Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!« (Jesaja 43,1) oder »Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein!« (1. Mose 12,2). Und mit deiner Taufe hat Gott dir in Jesus versprochen: »Du bist gerettet in Zeit und Ewigkeit. Du gehörst Jesus, dem guten Hirten, und niemand wird dich auch seiner Hand reißen.« (Johannes 10,28) Denn weder Tod noch Leben, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch irgendeine andere Kreatur kann dich von der Liebe Gottes trennen, die in Christus Jesus ist, deinem Herrn.« (Römer 8,38f.) Das gilt. Darauf baue ich mein Glaubens- und mein Lebenshaus, um darin zu wohnen.
     König David hat auf ganz andere Zusagen gebaut. Er glaubte seinem Propheten Nathan, der sagte: »Der HERR, der allmächtige Gott, lässt dir sagen: Deine Nachkommen werden für alle Zeiten Könige sein. Niemand wird sie je vom Thron stoßen.« Da kniete David vor dem HERRN nieder und begann zu beten: »Ich bitte dich nun, HERR, mein Gott: Lass deine Zusage für mich und meine Familie ewig gelten und löse dein Versprechen ein! (Losung). So wird dein Name für alle Zeiten berühmt sein.« Nun, Davids Nachkommen wurden vom Thron gestoßen. Offenbar hatte der Prophet Nathan gehört, was er hören wollte und gesagt, was der König hören wollte. 
     Gott sei Dank muss ich nicht so wie David mit Gott feilschen. Seine Verheißungen sind sein großes, bedingungsloses Ja zu mir und ebenso zu dir (Lehrtext). Oder kürzer gesagt: Jesus selbst ist das große Ja Gottes zu dir, zu mir und zu seiner gesamten Schöpfung. Er ist das positive Vorzeichen vor deinem und vor meinem Leben und vor allem, was lebt.
     Was auch immer du von dir hältst, was auch immer andere von dir sagen, vertraue darauf: Vor deinem Leben steht sein gutes Vorzeichen. Das macht alles gut, was ist. Vertraue darauf, auch wenn manches dagegen zu sprechen scheint.
     Und falls du unsicher bist, ob das stimmt, so lass dir sagen: Alles was Gott durch Jesus zu den Menschen in der Bibel gesagt hat, das sagt er auch zu dir, das gilt auch für dich. Er nimmt sein Wort nicht zurück. Auch wenn du nicht die Kraft haben solltest, dein Wort zu halten -  er hat die Kraft. Und darauf kommt es an, auch im neuen Jahr.

Gebet: Herr, alles liegt an deiner Verheißung und nichts an meinem Glauben oder meinem Zweifel. Du wirst tun, was du dir vorgenommen hast, und es wird gut sein. Es wird geschehen, was du willst, auch im neuen Jahr. Denn du bist es, der die ganze Welt regiert und auch mein kleines Leben. Du hast alles in der Hand, Zeit und Ewigkeit. So danke ich dir für allen Segen im alten Jahr und vertraue darauf, dass du auch im neuen deine schützende und segnende Hand über uns alle hältst. Amen

Herzliche Grüße und einen guten Jahresausklang!

Hans Löhr

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Sonntag, 30. Dezember 2018

kurz und gut hl

Losung: Siehe, Gott steht mir bei, der Herr erhält mein Leben. Psalm 54,6 

Lehrtext: Dem, der euch vor dem Straucheln behüten kann und euch untadelig hinstellen kann vor das Angesicht seiner Herrlichkeit mit Freuden, dem alleinigen Gott, unserm Heiland durch unsern Herrn Jesus Christus, sei Ehre und Majestät und Gewalt und Macht vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit! Judas 1,24-25 

Liebe Leserin, lieber Leser,

kurz und gut: Gott erhält dich am Leben. Er hat das all die Jahre hindurch getan bis zu diesem Augenblick, da du das liest. Er hat das getan auch ohne, dass du ihn ständig darum gebeten hattest. Er hat das am Tag getan und in der Nacht. In ruhigen Augenblicken und in Gefahr. In Gesundheit und Krankheit. In Zeiten großer Sorge und Angst und in deinen guten Zeiten. 
     Gott erhält dich am Leben. Auch jetzt. Er sorgt dafür, dass in diesem Augenblick dein Herz schlägt und deine Organe mit Blut und Nährstoffen versorgt. Er sorgt dafür, dass du Luft bekommst und deine Lungen deine Gehirnzellen mit Sauerstoff versorgen. Er sorgt dafür, dass durch die Schwerkraft die Erde in ihrer Bahn um die Sonne bleibt und so auch dein Leben möglich ist. 
     Das alles und noch viel, viel mehr geschieht jetzt in diesem Augenblick. Ja, Gott steht dir bei und erhält dein Leben. Warum solltest du das bezweifeln? Vertraue lieber darauf, dass er auch im neuen Jahr so für dich sorgen wird, wie er das heute tut und gestern getan hat.

GebetHerr, du bist der alleinige Gott. Du hast uns durch Jesus Christus gerettet. Dir sei Ehre und Ruhm, Stärke und Macht. So war es schon immer, so ist es jetzt und wird es in alle Ewigkeit sein. (Lehrtext) Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Samstag, 29. Dezember 2018

Was kann einem Besseres passieren als Gott? hl

​​Losung: Seid nicht bekümmert; denn die Freude am HERRN ist eure Stärke. Nehemia 8,10 

Lehrtext: Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Römer 15,13 

Liebe Leserin, lieber Leser,

warum soll ich eigentlich glauben? Weil andere das wollen? Weil Gott es so will oder die Eltern oder der Pfarrer oder andere, die Einfluss haben und wichtig sind? Soll ich glauben, weil ich glauben soll? Oder warum sonst? Aus Angst, dass ich sonst etwas falsch mache oder es mir mit Gott oder anderen verderbe? Und aus welchem Grund glaubst du? Ist dir das klar?     
     Manchen ist Gott egal. Manche fürchten ihn. Ich freue mich über ihn. Bisweilen denke ich: Mir kann gar nichts Besseres passieren als Gott. Mein Gottvertrauen lässt mich gelassener leben, gelassener als ich früher war. Lässt mich ruhiger sein, ruhiger als ich früher war. Lässt mich zufriedener sein, zufriedener als ich früher war. Deshalb sitze ich nicht im Lehnstuhl und lächle vor mich hin. Ich bin an dem interessiert, was in der Welt vor sich geht, und kann mich darüber aufregen. Ich mache mir Sorgen um meine Kinder und Enkel, wenn ich an die technologischen Möglichkeiten denke, die wenige in der Hand haben, um das Leben für alle zu ändern. Ich erschrecke, wenn ich von Bekannten höre, die nun an Demenz leiden, an Krebs oder urplötzlich an Herzversagen gestorben sind. Das alles lässt mich nicht unberührt.
     Aber dann sehe ich, wie jetzt in diesem Augenblick, da ich das schreibe, wie eine Blaumeise vor meinem Fenster in der Abendsonne am Meisenknödel pickt. Und dann denke ich mir: Was macht die Schönheit des Lebens, was macht die Freude an Gott aus? Sind es große, langanhaltende Zeiten des Glücks? Nein, es ist der Augenblick, in dem ich glücklich bin. Es ist der Moment, in dem ich dankbar bin. Es ist das Jetzt, dass ich mich meines Lebens und damit auch meines Gottes freue. Ich erinnere mich gern an das, worüber ich mich früher gefreut habe. Manchmal meine ich noch ein Hintergrundrauschen dieser vergangenen Freude zu spüren. Aber Freude empfinden und Glück erleben kann ich nur jetzt.
     Ich kenne Leute, die sind wahre Naturtalente darin, sich des Augenblicks zu freuen, gerade über die kleinen, unscheinbaren Dinge, die uns nahezu ständig umgeben und sich in einem fort ereignen. Früher konnte ich das nicht so gut. Jetzt kann ich das besser. Ich will schon auch noch Außergewöhnliches erleben: Ein mitreißendes Konzert, eine aufregende Reise, ein schönes Fest. Aber ich brauche nicht mehr ständig den großen Kick. Manchmal genügen die ersten Schritte meiner Lilly oder eine Blaumeise, ein Meisenknödel und ein Sonnenstrahl, dass ich mich freue und dankbar bin. 
Gebet: Herr, warum sollte ich nicht glauben? Du wirfst die Blumensamen der Freude mit beiden Händen in meine Welt. Nun liegt es an mir, dass ich sie nicht zertrete. Dass ich sie wahrnehme und behutsam bin, damit sie keimen und auch im Winter blühen. Ich will von diesen Blumen einen großen Strauß pflücken und dir schenken. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Freitag, 28. Dezember 2018

beschwingt, fröhlich, erfrischt hl

LosungEin fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, entfällt auch der Mut. Sprüche 15,13 

Lehrtext: Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, tröstet uns in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind. 2.Korinther 1,3.4 

Liebe Leserin, lieber Leser,

als Pfarrer hatte ich es mir in meiner aktiven Zeit zur Aufgabe gemacht, alle Geburtstagskinder ab 70 zu besuchen. Das waren sehr abwechslungsreiche Begegnungen. Da gab es solche, zu denen bin ich ausgesprochen gern hingegangen, weil sie guter Dinge waren, auch wenn sie manchen Schicksalsschlag erlitten oder gesundheitliche Probleme hatten. Und da gab es die anderen, die zu besuchen ich mich überwinden musste. Bei den einen bin ich wieder beschwingt weggegangen. Bei den anderen fühlte ich mich nach dem Besuch ausgelaugt und kraftlos. In der Regel sah ich den Geburtstagskindern an ihrem Gesichtsausdruck an, wie sie drauf waren. Unter denen, die kein „fröhliches Herz“ (Losung) hatten, waren doch viele, die zu mir freundlich waren. Sie erzählt mir zwar auf Nachfrage, wie es ihnen so ging, aber sie missbrauchten mich nicht, um ihre Lebensunzufriedenheit und ihren Ärger mit anderen Menschen bei mir abzuladen.
     Natürlich waren da auch Menschen in Notlagen, die mir manchmal unter Tränen von ihren Problemen erzählt haben. Das war auch in Ordnung. Dafür war ich ja auch da. Und manchen schien es dann besser zu gehen, nachdem sie das einmal aussprechen konnten, was ihnen das Herz schwer gemacht hatte. Auch zu ihnen bin ich gern gegangen.
     Aber wie kriegt man ein fröhliches Herz, sodass auch das Gesicht fröhlich wird (Losung)? Ein Patentrezept habe ich nicht. Doch eine Voraussetzung ist, dass ich mit meinem Leben im Großen und Ganzen zufrieden bin. Und dazu gehört, was im Grunde jeder weiß, dass ich mir dessen bewusst bin, wofür ich alles dankbar sein kann.
     Ich meine, dass man schon auch für seinen Gesichtsausdruck eine gewisse Verantwortung hat. Ich muss nicht eine aufgesetzte Fröhlichkeit zur Schau stellen. Aber ich kann meine Mitmenschen freundlich anblicken. Ich kann mir es angewöhnen, öfter zu lächeln und ein freundliches Wort für die übrig zu haben, die mir begegnen oder mit denen ich zu tun habe wie mit dem Zugbegleiter, dem Paketzusteller, der Kassiererin, der Verkäuferin, dem Tankwart, der Zeitungsausträgerin, den Männern von der Müllabfuhr, dem Schornsteinfeger und dem Postboten. 
     Freundlichkeit kann man lernen, kann man sich an gewöhnen. Und dabei hilft ein fröhliches Herz. Und dazu wiederum verhilft ein fröhlicher Glaube. Und dazu trägt Weihnachten bei, wo wir nicht umsonst singen „O du fröhliche Weihnachtszeit“ und „Fröhlich soll mein Herze springen“. Und die Weihnachtszeit ist darum fröhlich, weil ich nicht nur singe sondern auch glaube: „Gottes Sohn, o wie lacht Lieb' aus deinem göttlichen Mund ..."
     Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus, dass wir dann andere am besten trösten können, wenn wir selbst getröstet sind. Ein positiv gestimmter, lebensbejahender Mensch erfrischt mich und tut mir gut. Und darum will ich den alten Rat beherzigen, der so aktuell ist wie eh und je: Meide nach Möglichkeit Menschen, die dich runterziehen und suche die, die dich aufbauen.

Gebet
Gott gebe uns ein fröhlich Herz,
erfrische Geist und Sinn
und werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz
ins Meeres Tiefe hin.  
  
(Evang. Gesangbuch Nr. 322 Vers 5)

Herzliche Grüße


Hans Löhr

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Donnerstag, 27. Dezember 2018

Dazu bestimmt, frei zu sein hl

LosungHütet euch, dass sich euer Herz nicht betören lasse, dass ihr abfallt und dient andern Göttern und betet sie an. 5.Mose 11,16 

Lehrtext: Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! Galater 5,1 

Liebe Leserin, lieber Leser,

unter allen Göttern sind die am gefährlichsten, die man gar nicht als solche wahrnimmt, denen man aber wie ein Sklave dient. Die einem die Freiheit nehmen und lebenslang in ein Hamsterrad sperren. Ein solcher Götzengott ist der Druck, alles richtig machen zu wollen. Anders gesagt: Die Angst, etwas falsch zu machen.
     Da du dir aber nie ganz sicher sein kannst, dass du immer alles richtig machst, lebst du im Dauerstress: ‚Müsste ich nicht doch noch dies und das erledigen? Die oder den besuchen? Den Kindern mehr bei den Hausaufgaben helfen? Die Wünsche des Partners / der Partnerin genauer erraten, um ihn oder sie nicht zu enttäuschen? Müsste ich nicht gesünder leben? Weniger essen, mehr Fitness, früher ins Bett? Müsste ich nicht mehr lesen, um mitreden zu können? Überhaupt ordentlicher sein und mehr aufräumen? Müsste ich nicht? Müsste ich nicht? Müsste ich nicht? Puuh
     Ich meine, du entkommst dem Hamsterrad erst, wenn du nicht mehr alles richtig machen willst, sondern das Richtige tust. Und das Richtige ist, dass jeder das Leben führt, zu dem Gott ihn bestimmt hat. Für mich heißt das, dass ich zu Gott sage: 

  • Ich bin dein Kind, dein Sohn.
  • Ich bin von dir gewollt, geschaffen und geliebt.
  • Ich bin durch dich einzigartig und wertvoll. Meine Würde ist dein Geschenk.
  • Ich bin von dir gesegnet und behütet.
  • Ich bin und bleibe in dir, jetzt und für immer.
  • Ich bin gerettet aus der Macht des Bösen und des Todes.
  • Ich bin kein Sklave eines Menschen.
  • Ich bin frei für dich; frei, dir zu vertrauen .
  • Ich bin frei, für andere zu tun, wozu ich bereit bin. Frei, ja zu sagen und nein.
  • Ich bemühe mich, soweit es an mir liegt, mit ihnen in Frieden und Harmonie zu leben.
  • Ich achte deine Schöpfung.
  • Ich bin dir dankbar. 
     Vielleicht geht's dir ja gut damit, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Dann tu's. Vielleicht aber leidest du darunter. Dann frage dich, ob du bis zum Ende deines Lebens so weitermachen willst. Was für dich das Richtige ist, kannst nur du selbst wissen.
     Gott und seinen Nächsten kann man nicht lieben, wenn man das muss. Was wäre auch eine Liebe wert, die erzwungen wird. Irgendwo habe ich mal den Buchtitel gelesen „Die Liebe ist ein Kind der Freiheit“. Du bist ein Kind seiner Liebe. Du bist ein Kind der Freiheit. Dazu hat dich Christus befreit, wie es im Lehrtext heißt. Wirf das Joch ab, zieh die Zwangsjacke aus, verlasse das Hamsterrad! Bete nicht mehr den Götzen an, also das, was andere von dir erwarten. Dir gehört „die herrliche Freiheit der Kinder Gottes“. Nimm sie dir. Aber missbrauche sie auch nicht auf Kosten anderer.

 
Gebet: Herr, was hat man nicht in deinem Namen schon vielen aufgebürdet? Welche Lasten hat man ihnen nicht zugemutet und sie damit belogen, dass du das verlangst. Du bist der Gott der Freiheit und willst, dass deine Kinder frei sind. Frei im Glauben, ohne von anderen Menschen bevormundet zu werden. Frei zur Liebe, dass sie das, was sie für andere tun, freiwillig und gern tun. Auch ich möchte ein solcher Mensch sein, möchte keine falschen Kompromisse eingehen, keine falschen Rücksichten nehmen, mich nicht knechten lassen von der Meinung anderer und von Gewohnheiten, die mir schaden. Amen 

Herzliche Grüße

Hans Löhr


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Mittwoch, 26. Dezember 2018

Wir sind nicht allein hl

​​LosungGott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. 1.Mose 2,18 

Lehrtext: Simeon nahm das Kind Jesus auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Lukas 2,28-30 

Liebe Leserin, lieber Leser,

über Adam und Eva gibt's viele Witze. Viele schlechte und ein paar gute: Eva fragt Adam im Paradies: "Adam, liebst du mich noch?" Adam: "Wen denn sonst?". 
     Wäre Adam allein geblieben, gäbe es nicht nur keine Witze über die beiden. Dann gäb's auch niemand, der darüber lachen könnte. Und niemand, der sich in den Geschichten von Adam und Eva wiedererkennen würde. Denn es sind Geschichten über den Menschen schlechthin, über dich und mich.
     Nein, es wäre nicht gut, wenn ich allein sein müsste. Ganz allein ohne einen anderen Menschen. Auch ohne die anstrengende Tante Frieda und den unmöglichen Kollegen. Alleinsein ist nicht schlecht, solange es noch andere Menschen gibt, solange es noch Beziehungen gibt: Liebe und Streit, Freude und Ärger, Verständnis und Wut … Gut dran ist, wer auch mal allein sein kann. Doch wenn es gar keine Beziehungen mehr gibt, dann sind die anderen für dich gestorben und du für sie. Eine schreckliche Vorstellung. Darum ist es gut, dass der Mensch nicht allein ist. Ich nicht und du nicht. Es kann schon sein, dass wir uns manchmal einsam fühlen: unverstanden, im Stich gelassen, abgelehnt. Das tut weh. Aber ich bin auch dann nicht einsam. Es liegt auch an mir, ob ich noch andere Beziehungen habe, die halten und mich auffangen, wenn zum Beispiel die Beziehung zum Partner / zur Partnerin zerbricht. Darum sind mir ebenso meine Familienangehörigen wichtig, aber auch meine Freunde und eine Reihe von Bekannten. 
     Auch wenn es nicht gut ist, allein zu sein, so ist es auch nicht gut, sich von einem anderen Menschen völlig abhängig zu machen. Symbiosen, Lebensformen in denen der eine ohne den anderen nicht leben kann, sind etwas fürs Tierreich, aber nicht für uns Menschen.
     Über Maria und Josef gibt's viele Witze. Viele schlechte und ein paar mittelmäßige: Fritzchen schleicht sich am zweiten Weihnachtsfeiertag in eine Kirche. Er schaut nach links, dann nach rechts, dann nimmt er die Maria mit. Anschließend geht er in eine andere Kirche. Er schaut nach links, dann nach rechts und nimmt Josef mit. Zu Hause angekommen, schreibt er einen Brief: "Liebes Christkind, letzte Chance: Bringe mir nächstes Weihnachten eine Playstation, sonst siehst du deine Eltern nie wieder."
     Tja, würde das Christkind keine Geschenke bringen, könnten seine Eltern nicht erpresst werden. Aber im Lehrtext heute geht es nicht um diese drei, sondern um Jesus und Simeon und  von dem es in der Bibel heißt: 
     Damals  wohnte in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er wartete voller Sehnsucht auf den Retter Israels. Durch den Heiligen Geist wusste er, dass er nicht sterben würde, bevor er den Christus, den vom Herrn gesandten Retter, gesehen hätte. Als Maria und Josef ihr Kind in den Tempel brachten, um es Gott zu weihen, nahm Simeon Jesus in seine Arme und lobte Gott: »Herr, du hast dein Wort gehalten, jetzt kann ich, dein Diener, in Frieden sterben. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen: Du hast uns Rettung gebracht
     Simeon hoffte bis zuletzt, dass Gott sein Volk nicht im Stich lassen würde. Er war schon sehr alt und hat bestimmt schlecht gesehen. Aber da er durch den Glauben hellsichtig war, sah er in dem noch winzigen Jesuskind den lang ersehnten Retter Israels, den Retter der Welt. 
     Retter der Welt? Sie liegt doch noch immer im Argen. Nach wie vor drohen Leid, Elend und Gewalt. Auch wenn wir hier in Europa jahrelang in stabilen Verhältnissen gelebt haben, so spüren wir doch, dass sie zerbrechlich sind und auf einmal alles wieder ganz anders sein kann. Das betrifft auch das eigene Leben, die eigene Gesundheit, die eigenen Familienverhältnisse. Wird uns Jesus davor bewahren, dass unsere Welt zerbricht? Wird er uns retten, bevor wir untergehen?
     Ich weiß nicht, was sein wird. Ich vertraue aber darauf, dass er gerade auch dann bei dir und bei mir bleiben wird, wenn sich vieles ändert. Ich vertraue darauf, dass er meine Glaubenshand fasst und mit mir durch gute und schlechte Zeiten geht bis ich einmal ganz bei ihm bin. Nein, ich werde nicht einsam und verlassen zugrunde gehen. Ich werde, wenn es sein muss, bis zuletzt nach ihm schreien. Und er wird mich hören.

Gebet: Herr, ich danke dir, dass ich nicht einsam bin. Ich danke dir für meine Angehörigen, Freunde und Bekannten. Vor allem aber danke ich dir dafür, dass du bei mir bist und bleibst. Stärke mich im Vertrauen, dass du durch gute und schlechte Zeiten mit mir gehst und mich hörst, wenn ich dich rufe. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Dienstag, 25. Dezember 2018

Obladi oblada hl

LosungAuf den HERRN traut mein Herz, und mir ist geholfen. Nun ist mein Herz fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Lied. Psalm 28,7 

Lehrtext: Die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. Lukas 2,20 

Liebe Leserin, lieber Leser,

manche führen ein Tagebuch. Ich nicht. Manche führen ein Gebetstagebuch. Ich nicht. Ich bin nicht der Typ dafür. Und was ich erlebe, ist nicht so bedeutsam, dass es für die Nachwelt aufbewahrt werden müsste. Trotzdem fände ich es gut, ich würde bestimmte Dinge, wenn auch nur für mich, festhalten. Dann könnte ich in meinem Gebetstagebuch nachsehen, was ich Gott schon alles zugetraut habe und wie oft er mein Vertrauen bestätigt hat (Losung). Und so eine Lektüre wäre bestimmt glaubensstärkend und mutmachend. Und ich wäre noch dankbarer und zufriedener. Und vielleicht würde ich ihm dann öfter mal eine fröhliche Melodie pfeifen. 
     Pfeifen? Ist das auch ein Lobpreis? Warum nicht? Ich glaube, dass ich ihm mit jedem Ton danken und ihn loben kann. Hauptsache, er klingt danach, dass ich gut drauf bin. Das muss kein Kirchenlied sein. Das kann auch ein Schlager sein mit einem völlig weltlichen Text. Denn nicht auf den Text kommt es an, sondern auf mein Herz. Darauf, wie mir zumute ist. Und ich bin überzeugt, dass Gott sich über jede Melodie freut, die aus einem frohen Herzen kommt wie Obladi oblada life goes on brahhh Lala how the life goes on - Obladi oblada, o du fröhliche, das Leben ist schön oder so. 
     Und wer weiß, vielleicht haben auch die Hirten von Bethlehem Obladi oblada gesungen, als sie zu ihren Schafen zurückgekehrt sind (Lehrtext) und sind dazu vergnügt ums Feuer gehüpft. Ich sollte den Antrag stellen, dieses Lied als Weihnachtslied in die nächste Ausgabe des Gesangbuchs aufzunehmen. Na ja.
     Und welche Melodie singst oder pfeifst du, wenn du gut drauf bist? Denke daran, heute hat Jesus Geburtstag. Er freut sich über dein Ständchen. Aber wenn dir nicht danach zumute ist, freut er sich auch, wenn du ihm still deine Sorgen schenkst.

Gebet: Herr, ich wünsche mir zu deinem Geburtstag Gesundheit und Gottes Segen, ein fröhliches Herz und einen starken Glauben. Ich wünsche mir, dass du nicht nur in Bethlehem auf die Welt kommst, sondern auch in Sommersdorf. Das du nicht nur in der Krippe liegst, sondern auch in mir. Ich wünsche mir Frieden auf Erden. Fang du bei mir damit an. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Montag, 24. Dezember 2018

Die Liebe ändert, nicht die Scham Weihnachtspredigt 2018 hl

Predigt von Hans Löhr in den Christvespern in Thann und Sommersdorf.
                                                 
Liebe Weihnachtsgemeinde,

diese Predigt beginnt mit einer Geschichte, die auf den ersten Blick mit Weihnachten nichts zu tun hat. Doch sie kann uns helfen, besser zu verstehen, worum es an Weihnachten geht. Ich habe diese Geschichte kürzlich als WhatsApp Video von einem Freund ohne Kommentar zugeschickt bekommen. Ich weiß nicht, ob sie sich tatsächlich ereignet hat oder erfunden ist. Doch nun will ich sie euch erzählen:

     Verkleidet als ein Obdachloser mischt sich ein Mann unter die vielen Menschen vor einer Kirche. Zusammen mit ihnen wartet er gespannt auf den neuen Pfarrer, der sich an diesem Tag im Gottesdienst vorstellen will. Doch niemand ahnt, dass er schon da ist, verkleidet. Nur ein Kirchenvorsteher ist eingeweiht. 30 Minuten lang geht der neue Pfarrer in seiner Verkleidung als Obdachloser unter ihnen umher, während sich die Kirche mit Menschen füllt. In dieser Zeit sagt nur eine einzige Person „Hallo“ zu ihm. Als er um Wechselgeld bittet, um sich etwas zu essen zu kaufen, bietet ihm niemand was an. Er geht in den Altarraum, um sich hinsetzen zu können. Aber sofort kommt ein Platzanweiser und sagt ihm, dass er sich doch hinten hinsetzen könne. Als er dorthin geht, grüßte er die Leute in den Bänken. Doch niemand grüßt zurück. Niemand rückt, um ihm Platz zu machen. Man hat für den vermeintlich Obdachlosen nur abwertende Blicke übrig und sieht abschätzig auf ihn herab. Schließlich setzt er sich ganz hinten in die Kirche. Dann ist es soweit. Der Gottesdienst beginnt. Dann verkündete der Kirchenvorsteher die Ankunft des neuen Pfarrers: »Wir freuen uns, Ihnen jetzt unseren neuen Pfarrer vorstellen zu können. Bitte, Herr Pfarrer, kommen Sie.«
Die Leute recken die Hälse und klatschten erwartungsvoll. Zu ihrer Überraschung und Verwirrung steht der Obdachlose auf und geht langsam nach vorn zum Altar. Das Klatschen verstummt. Alle Augen sind auf ihn gerichtet. Als er den Altar erreicht, nimmt er das Mikrofon und hält für einen Moment inne. Er sieht die Gemeinde an und erzählt, was er an diesem Morgen erlebt hat. Dann sagt er: »Ich hoffe, dass ihr alle nach Hause geht und darüber nachdenkt, was hier heute Morgen passiert ist. Schaut in eure Herzen. Wir sehen uns nächsten Sonntag.« Viele Köpfe senken sich vor Scham. Betroffen erkennen sie ihre eigene Unfreundlichkeit. Manche beginnen zu weinen.
Es spielt keine Rolle, wie viele Sonntage du in der Kirche sitzt, oder ob du denkst, dass du erlöst wirst. Gott sieht, was du tust – und wie du andere behandelst. Das ist es, was wirklich wichtig ist.
     Damit endet die Geschichte. Und nun frage ich dich: Wie geht es dir damit? Gefällt sie dir? Bevor du antwortest, sage ich etwas dazu: Mir gefällt sie nicht.
     Die Menschen, von denen da erzählt wird, sind keine anderen als ihr, die ihr jetzt hier in der Kirche seid. Sie sind wie du – und wie ich.
     Was hat denn der als Obdachloser verkleidete Pfarrer mit ihnen gemacht? Er hat sie beschämt. Hat sie bloßgestellt. Hat einige von ihnen sogar zum Weinen gebracht. Ja, es stimmt schon, dass Jesus gesagt hat: „Ich bin fremd gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Was ihr einem von diesen geringsten meiner Menschenbrüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Das hat er gesagt. Doch er hat den Menschen, die ihm aufrichtig zuhörten, kein schlechtes Gewissen gemacht und mit einer fragwürdigen Moral von oben herab belehrt. Er kennt uns doch und weiß, dass wir nun mal so sind, wie wir sind, damals wie heute.
     Wenn Gott uns mit Jesu Augen anschaut, wenn er dir ins Herz schaut, was sieht er da? Sieht er einen Menschen mit Fehlern, der vor ihm immer wieder versagt, der die Gebote nicht einhält, der negative Gefühle und finstere Gedanken hat gegenüber anderen Menschen, der egoistisch sein kann und dem der Glaube oft egal ist? Ja, das sieht er.
     Aber er sieht noch etwas anderes, was ihm wichtiger ist. Er sieht deine Enttäuschungen. Sieht, womit dich andere verletzt haben. Sieht deine Wunden und die Narben an deiner Seele. Er sieht deine Zweifel, ob du überhaupt jemandem trauen kannst und deine Angst vor dem Altwerden. Er sieht, wenn du krank bist und Schmerzen hast. Sieht, ob du traurig bist und einsam.
     Doch das Wichtigste, was er in deinem Herzen sieht, ist deine Sehnsucht, geliebt zu werden. Und darum, liebe Freunde, ausschließlich darum ist es Weihnachten geworden, weil wir Liebe brauchen, weil wir liebesbedürftig sind, du und ich.
     Es mag schon sein, dass du an anderen Menschen schuldig geworden bist, auch an Gott und dir selbst. Das mag alles sein und das trifft ja alles auch auf mich zu. Aber gerade deshalb hat ja Gott  Jesus in Bethlehem auf die Welt kommen lassen, um dich zu beschenken. Er schenkt sich dir in dem Jesuskind. Er schenkt dir seine Liebe. Und du musst nichts dafür tun.
     In der Bibel heißt es dazu: Gottes Liebe zu uns ist für alle sichtbar geworden, als er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, damit wir durch ihn leben können. Das Einzigartige an dieser Liebe ist: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns seine Liebe geschenkt. 1. Joh. 4,9+10
     Wie sonst sollte etwas besser werden in meinem Leben und in deinem und überhaupt in der Welt? Würde etwas besser werden, wenn er dich beschämen würde und belehren wie jener Pfarrer in der Geschichte oder gar bestrafen? Bestimmt nicht. Man kann vielleicht einen Menschen in Schach halten, wenn man ihm tüchtig Angst macht. Aber man kann ihn nur dann zum Guten ändern und seine Seele heilen, wenn man ihn liebt. Uns ändert nur die Liebe und nicht die Scham.
     Ich weiß, liebe Freunde, dass man in dieser Welt mit ihren Problemen und Katastrophen auf den ersten Blick nichts davon merkt. Und vielleicht merkst auch du in deinem Leben nichts davon, weil dich Sorgen drücken und du mit Schwierigkeiten kämpfen musst. Aber vielleicht hast du trotzdem eine kleine Hoffnung, dass es dir gut tut, heute Abend hier zu sein. Vielleicht hoffst du, dass die Weihnachtsgeschichte, die Lieder, Gebete und was ich in dieser Predigt sage, trösten und ermutigen.
     Dann kann ich dir zusagen, dass Gott deine Hoffnung erfüllen wird. Du gehst anders wieder heim als du hergekommen bist. Und was du hier gehört hast, wird in dir fortwirken. Wie genau, das weiß ich nicht. Das weiß nur er. Doch er schickt dich nicht mit einem leeren Herzen wieder heim. Gott hat dich beschenkt und dabei bleibt es. Nun liegt es an dir, ob du sein Geschenk annehmen willst. Es liegt in der Krippe und wartet darauf, dass du es auspackst.
      Und ein Letztes: Wenn es dir gut tut, dass Gott dich in dem Jesuskind bedingungslos liebt, dann sag heute danke, einfach nur danke. Das genügt. Und wenn du einen Obdachlosen siehst, so verachte ihn nicht. Sieh ihn an und schenke ihm ein Lächeln. Auch er ist ein Gotteskind wie du und wird bedingungslos geliebt. Amen

Sonntag, 23. Dezember 2018

Engel hl

Losung: Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus. Psalm 34,8 

Lehrtext: Des Herrn Engel trat zu den Hirten, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Lukas 2,9-10 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wer oder was ist ein Engel? Als kleines Kind wollte ich von meiner Mutter unbedingt wissen, ob sie schon mal einen leibhaftigen Engel gesehen hatte. Erst ist sie mir ausgewichen. Aber als ich nicht nachließ, hat sie ‚ja‘ gesagt. Ich habe dann nachgefragt. Und da sie mich nicht enttäuschen wollte, hat sie irgendwas von einer weißen Gestalt mit Flügeln gesagt. Und ich, ich war mir trotzdem nicht sicher, ob das stimmt. Das hat mein Vertrauen zu meiner Mutter etwas angekratzt. Und darum weiß ich das noch heute . 
     Ja, ich hätte zu gern als Kind einen leibhaftigen Engel gesehen. Einen Engel, wie er auf dem Bild abgebildet war, das mir meine Großmutter geschenkt hatte und das über meinem Kinderbett hing. Und ich dachte mir: Wenn man schon einen Engel malen kann, dann muss man ihn doch auch zuvor gesehen haben, dann muss es ihn doch auch geben.
     So, und jetzt bist du dran. Was ist deine Geschichte mit Engeln? Haben sie dich interessiert? Interessieren sie dich noch heute? Glaubst du an Sie?
     Nach meinem letzten Motorradunfall haben alle, die davon erfahren haben, zu mir gesagt: ‚Da hattest du aber einen Schutzengel!‘ Manche meinten gar, dass es mehrere gewesen sein mussten. Letzten Dienstag bin ich mit einer Kirchenvorsteherin zu unserem Hauskreis gefahren. Auf ihrem Armaturenbrett klebte ein kleiner Engel mit Spiralfeder. Ich fragte sie: „Ist das dein Schutzengel?“ Und sie sagte ‚ja‘. Wenn man unter Erwachsenen von Schutzengeln spricht, bleibt es oft in merkwürdiger Schwebe, ob man das wirklich so meint, so glaubt oder halt so sagt. 
     Glaube ich an Schutzengel? Eigentlich nicht. Ich glaube an Gott oder besser, ich vertraue Gott, dass er mich behütet und beschützt. Eigentlich braucht es dann keine Engel mehr. Und trotzdem ist in der Bibel immer wieder von ihnen die Rede. Einerseits sind sie schlicht Boten Gottes, die Menschen eine wichtige Nachricht überbringen. So wie der Engel Gabriel Maria die Geburt und den Namen ihres Kindes verkündet hat. Andererseits sollen sie auch Menschen behüten wie in dem Psalmwort „Der Herr hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen …“ (Psalm 91). Nicht umsonst ist das einer der beliebtesten Taufsprüche, den sich Eltern für ihr Neugeborenes aussuchen. 
     Ja was jetzt? Gibt es Engel oder nicht? Weiß es wenigstens Mama? Oder weißt du es?
     Weißt du was, mir ist es nicht so wichtig, ob es sie nun gibt oder nicht. Aber wenn ich die Weihnachtsgeschichte aus dem zweiten Kapitel des Lukasevangeliums höre, dann sehe ich den Engel förmlich vor mir, wie er zu den „Hirten auf dem Felde“ sagt: »Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude …« Diese Szene ist viel zu schön und zu wichtig, als dass ich sie mir mit der Frage nach der Existenz von Engeln kaputtmachen ließe. Nein, ich glaube nicht an Engel. Ich vertraue Gott, der mir in Jesus begegnet. Und doch lasse ich sie mir gerne gefallen, wenn in der Bibel von ihnen erzählt wird. Sie gehören einfach zum Inventar meines Glaubens dazu. Und darum gehören sie auch zu Weihnachten. Denn Weihnachten ohne Engel – das geht gar nicht.

Gebet: Herr, ich bin von vielen guten Mächten treu und still umgeben. Du behütest mich durch sie und tröstest mich wunderbar. Du bist es, der zu mir auf verschiedene Weise spricht: durch die Bibel, durch andere Menschen, durch das, was ich erlebe. Gib mir ein Ohr für dein Wort. Gib mir einen Sinn dafür, dass du es bist, der mich beschützt.« Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

Samstag, 22. Dezember 2018

Lesen, denken und verstehen hl

Losung: Wohl allen, die auf ihn trauen! Psalm 2, Vers 12

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiss, dass er bewahren kann, was mir anvertraut ist, bis an jenen Tag. 2.Timotheus 1,12 

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Einst wird Gott der Herr mit den fremden Völkern reden in seinem Zorn, und mit seinem Grimm wird er sie schrecken: »Ich aber habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion (= Jerusalem).« Kundtun will ich den Ratschluss des HERRN. Er hat zu mir gesagt: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Bitte mich, so will ich dir Völker zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum. Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen, wie Töpfe sollst du sie zerschmeißen.« ... Küsst den Sohn, dass er nicht zürne und ihr umkommt auf dem Wege; denn sein Zorn wird bald entbrennen. Wohl allen, die auf ihn trauen!« - So heißt es im Psalm 2, aus dem unsere heutige Losung kommt. Vermutlich sind diese Worte Teil eines Rituals, das bei der Thronbesteigung eines jüdischen Königs vollzogen wurde. 
     Mit „küssen“ ist hier wohl die Geste gemeint, dass man einem Herrscher im Alten Orient zum Zeichen der Unterwerfung die Füße geküsst hat. Die Israeliten waren schon immer ein kleines, unbedeutendes Volk, das unter den großen Völkern im Westen (Ägypten) wie im Osten (Assyrer, Babylonier, Perser) und schließlich auch im Norden (Römer) zu leiden hatte. Darum plustern sie sich in manchen Aussagen der Bibel wie ein kleiner Gockel auf, um größer zu erscheinen und Eindruck zu machen. Ja, mit ihrem Gott und ihrem künftigen Messias, da wollten sie es den großen Nationen schon zeigen. Irgendwann einmal würden die Völker schon nach Jerusalem zu Kreuze kriechen. Aber daraus ist nichts geworden und wird nichts werden, auch wenn die orthodoxen Juden in Israel noch heute daran glauben. 
     Später haben dann die ersten Christen gesagt: „Nicht der König in Jerusalem, sondern Jesus ist Gottes Sohn. Auf ihn wollen wir trauen.“ Dieser Gottessohn hatte es nicht nötig, sich aufzuplustern und Eindruck zu schinden. Er hat nicht mit den anderen Königen dieser Welt konkurriert. Er war so ganz anders als sie. Statt in einem Palast, ist er in einem Viehstall zur Welt gekommen. Statt in einer goldenen Wiege, lag er in einem Futtertrog. Er kam nicht auf einem Schlachtross daher. Er war der arme Friedenskönig auf einem Esel. Seine Waffe war die Barmherzigkeit. Seine Krone war die Dornenkrone. Und sein Thron das Kreuz. Er hat nicht zurückgeschlagen, als man ihn schlug. Er hat seine Feinde nicht vernichtet. Er hat sie geliebt. Er hat seine Mörder nicht verflucht. Er hat sie gesegnet und Gott für sie um Vergebung gebeten. 
     Auf diesem Weg hätten seine Jünger ihm folgen sollen. Aber wohin haben wir Christen es im Laufe der letzten 2000 Jahre gebracht? Welchem Götzen hat man da gehuldigt, den man Jesus genannt hat, der er aber nicht war und nicht ist?
Wir haben Kreuzzüge und Konfessionskriege. Wir haben Papstthron und Bischofspaläste, Amtsträger und Amtskreuze, Kirchengesetze und Kirchensteuern. Ich selbst habe von der Amtskirche profitiert und profitiere nun von den Altersbezügen, die mir gezahlt werden.Ja, ich sitze im Glashaus. Aber muss man immer dessen Lied singen, wessen Brot man isst?
     Auch der Apostel Paulus hatte sich geirrt. Gründlich. Er war sich so sicher, dass er es noch erleben werde, wenn Christus vom Himmel wiederkommt, zu richten die Lebenden und die Toten. Doch er hat es nicht erlebt. Aber das, was an seiner Botschaft evangelisch war, was der guten Nachricht von Jesus entsprochen hat, das ist bis heute in der Bibel aufbewahrt. Und das werden auch künftige Generationen noch lesen.

Gebet: Herr Jesus Christus, ich vertraue auf dich. Ich vertraue darauf, dass der allmächtige Gott, der heilige und ewige, der barmherzige und gegenwärtige, der Schöpfer von Himmel und Erde - ich vertraue darauf, dass er mir in dir begegnet. Dieses Wunder will ich neu an Weihnachten feiern. Und will mich darüber freuen, dass du in mein Leben kommst und mich liebst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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