Donnerstag, 21. August 2025

unendlich sanft hl

Losung: Gott spricht: Im Schweiß deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück. 1. Mose 3,19

Lehrtext: Wer auf den Boden seiner selbstsüchtigen Natur sät, wird von seiner Selbstsucht das Verderben ernten. Aber wer auf den Boden von Gottes Geist sät, wird von diesem Geist das ewige Leben ernten. Galater 6,8

Liebe Leserin, lieber Leser.

bin ich Staub? 

Was ich weiß

Nun ja, wissenschaftlich gesehen, besteht mein Körper samt allen Organen und dem Gehirn aus Sternenstaub, aus Milliarden und Abermilliarden Atomen. Sie alle entstanden vor unvorstellbar langer Zeit in fernen Sonnen, die bei ihrem „Tod“ explodierten und ihre Bausteine ins Universum schleuderten. 

Daraus bildeten sich durch die Schwerkraft neue Sonnen mit Planeten. Vor 4,6 Milliarden Jahren entstand so auch unser Sonnensystem mit unserer Erde - und auch das wieder nur auf Zeit. So gesehen und nüchtern betrachtet bin ich Staub, Sternenstaub. 

Aber was ist mit dem Leben selbst? Und mit meinen Gefühlen und Gedanken, mit Glaube, Liebe und Hoffnung? 

Für mich ist das alles ein unfassbares Wunder. Und ich bin froh, glauben zu können, wem ich Staubkörnlein dafür danken kann, dass es die Welt und mich in ihr gibt.

Einmal, vielleicht schon bald, werde ich nicht mehr sein, was ich auf materieller Ebene war, nämlich ein äußerst kunstvolles und kompliziertes Zusammenspiel von Atomen. Dann wird, was ich war, zerfallen und wieder so sein wie zuvor, ehe es mich gegeben hat, und ich „ich“ sagen konnte. 

Soweit ein Blick aus naturwissenschaftliche Sicht. Und wie verhält es sich dabei mit meinem Glauben?

Was ich glaube

Ja, ich bin Staub. Doch wie alles, wie jeder Stern und jede Blume bin ich von Gott geschaffen nach seinem Willen, aus seiner Liebe.

Und seine Hand, die mich am Anfang gemacht hat, wird mich auch am Ende halten. In sie will ich mich legen, wie man ein Samenkorn in fruchtbare Erde legt. Ja, ein solcher Same will ich sein von seiner Gnade und Kraft. Der sterbende Jesus hat das so gesagt: „Vater, deinen Händen vertraue ich mich an.“

Ich glaube über alle wissenschaftlichen Betrachtungsweisen hinaus, dass auch ich einmal nicht verloren sein werde. Dann wird geschehen, worauf ich hoffe, mehr noch, worauf ich vertraue und was der Dichter Rainer Maria Rilke so gesagt hat:

Gedicht:

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke

Gebet: Mein Gott, du klaubst noch jeden Menschenkrümel am Wegrand auf, dass nichts verlorengehe und nichts umsonst war, was du geschaffen hast. Aus dem Kleinsten kannst du wieder Großes schaffen, und was vergehen wird, bleibt doch in deiner Hand. 
„Du hast alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hast du uns Menschenkindern ins Herz gelegt; nur dass ich nicht ergründen kann das Werk, das du tust, weder Anfang noch Ende.“ * Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

* Prediger 3,11 Altes Testament

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 1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 

 Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen.. Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.

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6 Kommentare:

  1. Herzlichen Dank für Wort , Gedicht und Gebet lieber Herr Löhr . Sanft in der Hand Gottes gehalten sein - wie schön . Ich wünsche es allen und auch Gottes Segen für uns ....

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  2. Wie wunderbar ist das zu wissen: wir sind gehalten in Gottes Händen. Ich bitte auch heute um seine Güte und Barmherzigkeit in meiner so schwierigen Situation. Möge uns allen sein Segen und seine Bewahrung geschenkt werden.

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  3. Oggi e' una bella giornata. Grazie mio DIO ❤️ Heute ist ein schöner Tag. Danke mein GOTT ❤️ Ja, was für ein schöner Start in den Tag. GRAZIE ❤️ DANKE ❤️ lieber Herr Pfarrer Hans Löhr. DANKE für Ihre Zeit, Mühe und Sichtweise, die Sie uns immer wieder schenken. Gott segne, behüte und beschütze Sie lieber Hans und alle Menschen, die diesen Blog lesen. Alles Liebe und habt Alle einen schönen Tag. Herzlichst Ursula Anna

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  4. Lieber Her Löhr vielen Dank für alles bes. Für das Gebet dazu kann ich nur Amen sagen ohne Gott kann und will ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen auch wenn ich viele Tage habe wo ich die Lieblosigkeit und Kälte um mich herum kaum noch aushalte weiß ich Gott macht alles gut zu seiner Zeit ihnen ihrer Familie und allen anderen wünsche ich Gottes reichen Segen herzliche Grüße Angelika

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  5. So wunderbare Worte, Danke Ihnen lieber Herr Löhr. Bleiben Sie und alle Mitbeter behütet und bewahrt in Jesus Christus unseren Herrn. 🙏🕊🕯🌈🙏

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  6. Danke Herr Löhr!
    So ein schöner Vergleich mit dem Samenkorn, das man in die Erde legt.
    Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre Losungsauslegungen. Sie sind für mich der beste Start in den Tag.
    Seien Sie behütet und gesegnet! 🙏

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