Sonntag, 31. Dezember 2023

Zeit und Ewigkeit hl

Bibelwort zum Jahreswechsel.: Meine Zeit steht in deinen Händen. Psalm 31,16 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

Gottes Hände sind ewig - meine Zeit ist vergänglich. Sie ist begrenzt und mit ihr auch ich. Meine Lebenszeit verrinnt unaufhörlich, Tag und Nacht, wenn es mir gut geht und wenn es mir schlecht geht. Beim Arbeiten, in meiner Freizeit, wenn ich allein bin oder in Gesellschaft mit anderen, wenn mich freue und wenn ich mich ärgere … ständig verrinnt meine Zeit. Ständig wird die Gegenwart unwiederbringlich zur Vergangenheit. Jetzt kann ich meine Zeit noch gestalten. Im nächsten Augenblick nicht mehr, dann ist sie schon Vergangenheit. Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens.

Meine Gottesbeziehung

Kann ich weiterbauen auf dem Grund, den ich bisher gelegt habe? Hält morgen noch stand, was heute entsteht? Und Gott? Wie steht es um meine Beziehung zu ihm? Man sagt, ich sei sein gemeinsam mit allen Geschöpfen. Aber ist er auch mein? Liegt mir daran, dass er, so wie er mir in Jesus begegnet, auf mein Leben Einfluss nimmt?

Mein sind die Jahre nicht,
die mir die Zeit genommen.
Mein sind die Jahre nicht,
die etwa möchten kommen.
Der Augenblick ist mein
und nehm' ich den in acht,
So ist der mein,
der Jahr und Ewigkeit gemacht.
(Andreas Gryphius, 1616-1764, lebte während des dreißigjährigen Krieges (1618-1648)

Gottes Hände sind ewig – meine Zeit ist vergänglich. Doch er nimmt jedes Sandkörnlein, das durch die Sanduhr meines Lebens rinnt, in acht, hebt es auf und bewahrt es bei sich, damit nichts verloren geht, was er geschaffen hat, was ich war und wer ich bin.

Gebet: Herr, meine Zeit steht in deinen Händen - das ist so. Aber habe ich auch Zeit für dich? Mache dir Platz in meinen Kopf und meinem Herzen, dann kann ich getrost und mit Zuversicht in das neue Jahr gehen. Amen 

Der du allein der Ewge heißt
und Anfang, Ziel und Mitte weißt
im Fluge unsrer Zeiten:
bleib du uns gnädig zugewandt
und führe uns an deiner Hand,
damit wir sicher schreiten.

Jochen Klepper, 1903 bis 1943

Herzliche Grüße und ein gesegnetes, gesundes und gutes neues Jahr!

Ihr / dein Hans Löhr

Vielen Dank allen Leserinnen und Lesern für die wohlwollende Aufnahme meiner Gedanken, das kritische Nachdenken, die Kommentare und die guten Wünsche zu Weihnachten und zum neuen Jahr. HL

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

Samstag, 30. Dezember 2023

Die sexuelle Lust hl

Losung: Josef sprach zur Frau des Potifar, die ihn verführen wollte: Wie könnte ich ein so großes Unrecht begehen und gegen Gott sündigen? 1.Mose 39,9 

Lehrtext: Gott hat uns nicht zur Unlauterkeit berufen, sondern zu einem Leben in Heiligung. 1.Thessalonicher 4,7 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

die sexuelle Lust, ich will sie nicht verteufeln. Wie auch. Ohne sie gäbe es keinen Nachwuchs, weder bei uns Menschen noch unter den Tieren. In der für mich schönsten Geschichte überhaupt, in der großen, biblischen Erzählung von Josef und seinen Brüdern, hat die sexuelle Lust noch eine weitere Bedeutung (Losung). Da will die Frau des ägyptischen Hofbeamten Potifar ihre Lust mit dem gutaussehenden, gebildeten und kompetenten hebräischen Sklaven Josef ausleben. Der will das nicht, weil er Potifar nicht betrügen und Gott gegenüber nicht ungehorsam sein möchte.

Abstieg und Aufstieg

Vor Wut über die Zurückweisung beschuldigt Potifars Frau den Josef, dass er sie vergewaltigen wollte. Daraufhin landet der junge Mann für lange Zeit im Gefängnis. Dort lernt er den Bäcker und den Mundschenk des Pharao kennen, die wegen verschiedener Vergehen ebenfalls einsitzen. Er deutet ihre Träume, die in Erfüllung gehen. Als der Pharao seltsame Träume hat, die ihm niemand erklären kann, erinnert sich der Mundschenk an Josef. Dieser wird aus dem Gefängnis geholt, er deutet die Träume des Pharaos zu dessen Zufriedenheit und legt einen märchenhaften Aufstieg hin bis zum Stellvertreter des ägyptischen Königs.

Die Geschichte geht noch weiter. Schlussendlich ist es Josef zu verdanken, dass während einer Hungersnot seine Brüder mit ihren großen Familien als „Wirtschaftsflüchtlinge“ nach Ägypten dürfen und da die Katastrophe überleben. Aus den zwölf Brüdern werden zwölf Stämme und schließlich das Volk der Israeliten. Erst unter Mose, lange nach Josefs Tod, fliehen sie aus Ägypten und kehren wieder in ihre alte Heimat zurück.

Die seltsamen Methoden Gottes

Diese Geschichte, die Thomas Mann in seinem großen Roman „Joseph und seine Brüder“ so wunderbar nacherzählt hat, handelt zwar von Menschen, doch zwischen den Zeilen erzählt sie von Gott. Er ist es, der immer wieder dafür sorgt, dass es mit Josef weitergeht und das Volk der Israeliten letztendlich überlebt. Und dazu gehört auch die Episode von Josef und Potifars Frau. Dazu gehört ihre sexuelle Lust, die Josef über den Umweg des Gefängnisses dorthin bringt, wo Gott ihn haben will und wo er seinen Brüdern und deren Familien nützt.

So ist diese Patriarchen-Geschichte beides: Sie soll der Moral dienen, indem sie die israelitischen Männer bis heute ermahnt, standhaft zu bleiben und sich nicht von fremden Frauen verführen zu lassen. Zugleich aber erzählt sie auch davon, wie Gott die verschiedensten Begebenheiten in seinen Dienst nimmt, um seine Pläne zu erfüllen, manchmal auf Umwegen, die für uns unerklärlich sind.

Fixiert auf Sex

Ich glaube, dass dieser Aspekt der Geschichte mehr Bedeutung hat, als die Moral, die sie mit jener Episode von Josef und Frau Potifar erzählt. Aber seit dem Apostel Paulus (Lehrtext) sind viele christlichen Kirchen und Gemeinschaften auf ungesunde Weise auf die Sexualität fixiert und stellen sie in den Mittelpunkt ihrer Morallehre. Nun schwingt das Pendel mit Macht zurück. Immer weniger Menschen lassen sich von außen in ihr Sexualleben hineinreden und fühlen sich an kirchliche Werte gebunden. Doch wie so oft bringt das neue Probleme und neues Leid mit sich. Kann es nicht auch mal weniger extrem gehen?

Wann endlich gelingt es wenigstens uns Christen und Christinnen realistischer, unverkrampfter, unbefangener und trotzdem verantwortungsvoll bei diesem Thema zu sein? Das würde allen gut tun. Denn auch die Sexualität, die Erotik und die Lust sind Geschenke Gottes und haben ihren Platz in seinem Plan. 

Gebet: Herr, du hast uns die Lust geschenkt, damit wir uns aneinander freuen. Doch immer wieder tun wir uns damit auch weh. Schade, dass wir deine Geschenke oft missbrauchen. Schenke den Liebenden Erfüllung und Glück. Lass die Enttäuschten nicht verbittern. Heile die an ihrer Seele Verletzten. Vergib Lüge und Betrug, aber auch die Doppelmoral derer, die das Verhalten anderer verurteilen. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

PS: hast du schon mal im Alten Testament das hocherotische Liebesgedicht „Das Hohelied“ (steht vor dem Buch des Propheten Jesaja) gelesen? Kann ich nur empfehlen.

Aus unerklärlichen Gründen kann ich seit einiger Zeit im eigenen Blog keine Kommentare posten. Deshalb mein Kommentar zu den gestrigen Kommentaren an dieser Stelle: 
"Das tut gut zu lesen, dass so viele Leserinnen und Leser meines Blogs der Bitte der Mutter entsprechen und ebenfalls für die Kinder beten. Danke! " HL

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Freitag, 29. Dezember 2023

Der Griff nach dem Rettungsring hl

Liebe Leserin, lieber Leser, 

er war gewarnt worden: ‚Schnall dich an, wenn du mit dem großen Schlauchboot allein über die Bucht fährst. Falls du rausfällst, ist niemand da, der dir helfen kann.‘ Doch er hörte nicht: ‚Für die paar hundert Meter lohnt sich das nicht. In einer dreiviertel Stunde bin ich ja schon da.‘ Er war nicht da. Auch nicht nach einer Stunde, auch nicht nach zwei. Eine tückische Welle hatte dem Schlauchboot einen heftigen Schlag versetzt und ihn ins Wasser geschleudert. Das führerlose Boot trieb ab. Er konnte es nicht mehr erreichen. Er hielt sich über Wasser so gut es ging. Aber nach und nach verließen ihn die Kräfte und mit ihnen die Hoffnung. 

Da hörte er ein Motorengeräusch. Oder bildete er sich das nur ein? Doch, ein Seenotkreuzer hatte sich auf den Weg gemacht, um ihn zu suchen. Für ihn war das Geräusch des Schiffsmotors das Schönste, was er je in seinem Leben gehört hatte. Und jetzt sah er auch den Kreuzer. Man warf ihm den Rettungsring zu und er griff zu. Er klammerte sich daran fest. Dann zog man ihn heraus: gerettet!

Diese Geschichte entstand vor meinen Augen, als ich über den Lehrtext nachdachte: 

LehrtextDie Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! Markus 1,15

Anders gesagt: ‚Die Zeit der Leiden und der Angst geht zu Ende. Glaubt mir, Hilfe ist schon auf dem Weg, ja, ist schon da. Klammert euch nicht länger an die falschen Dinge. Packt den Ring. Auch wenn ihr noch nicht an Bord seid, ihr seid gerettet!

Ich höre daraus die Zusage: ‚Alles wird getan, dir zu helfen. Doch deine Sache ist es, Gottes Hilfe anzunehmen und seine rettende Hand zu fassen.‘ Das, liebe Leserin, lieber Leser, ist kurz gesagt die frohe Botschaft, das Evangelium.

Die Losung heute hingegen ist ein menschlich verständliches, aber die göttliche Gnade entkräftendes Wort:

Losung: Wenn du dich bekehrst zu dem Herrn, deinem Gott, wird er deine Gefangenschaft* wenden und sich deiner erbarmen.“ 5. Mose 30,2.3

Muss ein Mensch in seiner Not wirklich erst den richtigen ‚Mitgliedsausweis‘ vorzeigen, bevor ihm geholfen wird. Muss er sich erst bekehren? Ich kann und will das nicht glauben. Aber das glaube ich, dass Gott seinen Geschöpfen hilft, ob sie ihn kennen oder nicht, ob sie auf ihn hören oder nicht. Nein, nicht irgendein Gott. Aber der barmherzige und gütige. Der keine Bedingungen stellt. Der in Jesus zuerst zu denen kam und noch immer kommt, die seine Hilfe brauchen.

Selbst die Antwort sein

Und was ist mit denen, die nach menschlicher Sichtweise offenbar keine Hilfe erfahren, die unheilbar Kranken, die Unterdrückten und Verfolgten ...? Ich weiß es nicht. Ich will Gott auch nicht weiß waschen als ob er das nötig hätte. Ich kann, soweit möglich, selbst eine vorläufige und unzureichende Antwort auf diese Frage sein, indem ich an meinem Nächsten in Not nicht achtlos vorübergehe (Lukas 10,31). Auch so hilft Gott und noch auf mancherlei Weise, die ich nicht sehe. Jedenfalls kann mein Fragen und mein Unverständnis keine Ausflucht sein, dass ich mich abwende von ihm und meinen Mitmenschen, die mich brauchen.

Gebet: Herr, du bist mein Rettungsring im Meer der Ängste und Sorgen. Dich ergreife ich im Glauben. Du hältst mich über Wasser, wenn die Wogen hoch gehen. An dir halte ich fest. Du bist auch bei denen, die dich nicht kennen. Warum trotzdem Menschen scheinbar ohne deine Hilfe bleiben, du weißt es, ich nicht. Du siehst weiter als ich. Auch ich muss früher oder später wieder gehen. Dafür darf ich jetzt leben. So hast du es bestimmt. Lass mich glauben, dass du mir und anderen hilfst, auch wenn ich es manchmal nicht sehe. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr

* Die babylonische Gefangenschaft der meisten Bewohner Jerusalems und Judäas dauerte von 597 bis 539 vor Christus

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Donnerstag, 28. Dezember 2023

Teil im Schöpfungspuzzle hl

Losung: Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, dass du Brot aus der Erde hervorbringst. Psalm 104,14 

Lehrtext: Sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Epheser 5,20 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

alles hängt mit allem zusammen, das Größte mit dem Kleinsten, das Jüngste mit dem Ältesten. Würden die großen Sonnen am Ende ihres Lebens nicht mehr explodieren (= Supernovae), gäbe es keine Elementarteilchen und Atome mehr, also keine „Bausteine“, aus denen alle Materie besteht, auch ich. Nichts besteht aus sich und für sich allein, auch du nicht.

Alles hängt mit allem zusammen, das Brot auf dem Tisch mit Wasser, Licht, fruchtbarer Erde und menschlicher Arbeit. 

Alles hängt mit allem zusammen, die Schöpfung und du und ich mit dem Schöpfer. Sein Geist mit unserem Geist, seine Liebe mit unserer Liebe, Jesu Kreuz mit unserer Erlösung …

Alles hängt mit allem zusammen, darum geht nichts verloren, sondern besteht fort, wenn auch in anderer Gestalt.

Gott ist das Ganze. Ich bin dankbar, dass ich ein Teil des Ganzen bin und mit dir, liebe Leserin, lieber Leser, in seinem Schöpfungspuzzle meinen Platz habe und du deinen.

Gebet: JaHerr,  das will ich tun und dir in Jesu Namen für alles danken, für den Tag und die Nacht, für die Freude und den Schmerz, den Segen und den Mangel, den Glauben und den Zweifel, das Leben und den Tod. Du, Herr, bist mehr als das Ganze. Du allein weißt, warum alles so ist, wie es ist und wie alles zusammengehört. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr


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Mittwoch, 27. Dezember 2023

Du bist wunderbar hl

Losung: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott. Jesaja 44,6 

Lehrtext: Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Matthäus 6,9 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gott war der Erste, der unsere Erde im Sinn hatte, der von ihr träumte und sie Wirklichkeit werden ließ mit allen Lebewesen, die geworden sind und noch werden würden. Er war der Erste, der seit Ewigkeit von mir wusste, noch bevor meine Eltern wissen konnten, dass ich sein und werden würde. 

Mit offenen Armen

Er wird als der Letzte bei mir ausharren, wenn ich wieder von dieser vergänglichen Welt gehen werde. Und wieder wird er der Erste sein, der mich mit offenen Armen bei sich willkommen heißt. 

Das glaube ich. Und dieser Glaube gibt mir das gute Gefühl, dass ich „weiß“, woher ich komme, wer ich bin und wohin ich gehe. Und im Glauben weiß ich, wem ich gehöre und kann ich mit Jesus sagen: „Mein Vater im Himmel (Lehrtext).

Wunder über Wunder

Auch die grandiosen Naturwissenschaften sind ein Wunder. Sie können mir erklären, wie alles geworden ist: das Kleinste, also die Elementarteilchen, und das Größte, also das Weltall insgesamt und wie beides zusammenhängt. Dennoch wissen sie keine Antwort auf die Frage, warum überhaupt etwas ist und nicht vielmehr nichts? Wozu entstand ein ganzer Weltenraum und in ihm dieser unglaublich schöne, einzigartige, blaue Planet Erde und auf ihm du und ich? Wunder über Wunder! Und du, liebe Leserin, lieber Leser, bist eines dieser Wunder, bist wunderbar!

Ja, ich „weiß“ in meinem Glauben, woher ich komme, wem ich mich und alles verdanke und wohin ich gehe. Manchmal vergesse ich das wieder und dann fällt es mir doch wieder ein, Gott sei Dank. Und dann sage ich:

Gebet: Mein Gott, du bist unglaublich! Wie soll ich kleiner Mensch dich auch glauben können und alle deine Wunder, die du getan hast und tust? Dich preise ich mit den Engeln. In Jesus bete ich dich an mit den Hirten. Du kommst zu mir in diesem Menschenkind, dass ich mich in ihm als dein Gotteskind erkenne, dass ich deine Liebe spüre und teile.  Du umgibst mich, dass ich in dir geborgen bin. Du gehst mir voraus und bahnst mir meinen Weg. Du folgst mir und hältst mir den Rücken frei. Wo ich war, da warst du. Wo ich bin, da bist du. Wohin ich gehe, da wirst du sein. Du bist der Erste und der Letzte in meinem Leben und der Lebendige (Offenbarung 1,17) Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr


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Dienstag, 26. Dezember 2023

Warmer Mantel - gute Macht hl

Losung: Ich, der HERR, bin dein Heiland, und ich, der Mächtige, dein Erlöser. Jesaja 60,16 

Lehrtext: Jetzt ist sichtbar geworden im Erscheinen unseres Retters, Christus Jesus: Er hat den Tod besiegt und hat aufleuchten lassen Leben und Unsterblichkeit, durch das Evangelium. 2.Timotheus 1,10 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

was liegt schon an mir und meiner Kraft? Ich bin nicht mein eigener Retter. Ich habe nicht den Tod besiegt und auch nicht aufleuchten lassen Leben und Unsterblichkeit (Lehrext). Ich kann nur glauben, dass da ein anderer ist, der das tut: Jesus Christus, der Heiland aus dem Stall. Und selbst dazu brauche ich seine Hilfe, seinen Geist.  

Zuhause

Wie genau das mit dem Aufleuchten in allen Einzelheiten sein wird, weiß ich nicht. Ich vertraue aber darauf, dass er die gute Macht in meinem Leben ist, die mich umgibt und die Seele wärmt wie ein warmer Mantel. Ich kann das nicht beweisen weder dir noch mir, aber glauben. Ich versuche in diesem Glauben zu wohnen wie in einem vertrauten Haus, in dem ich zu Hause bin.

Ob Gott mein Retter ist (Losung)? Ich will es glauben. Ob Christus mein Heiland ist (Lehrtext), der die Wunden heilt, die das Leben geschlagen hat und die ich mir selbst zugefügt habe? Ich will es glauben. Ich will es glauben wie ein Kind, dem man vom Christkind erzählt. Ich will es glauben, weil das Christkind für mich zum Christuskind geworden ist, in dem sich Gottes Herrlichkeit spiegelt.

Heimatlos und unbehaust

Denn, liebe Leserin, lieber Leser, was bleibt mir ohne diesen Glauben? Ich könnte auch ohne ihn leben wie fast alle meine Freunde, wie die meisten in meiner Verwandtschaft, wie wohl die meisten Menschen in meinem Land. Aber dann wäre meine Seele unbehaust und heimatlos. Was würde sie wärmen? Was nähren? Was trösten? Was würde mir bleiben?

Ja, meine Mitmenschen sind freundlich und hilfsbereit, aber sie haben mit sich selbst oft genug zu tun. Sie kommen und gehen. Doch letzten Endes bleibe ich mit mir allein. Und den letzten Schritt muss ich sowieso einmal ohne sie tun. Will ich das? 

Der „Mächtige“ (Losung), der Himmel und Erde und mich geschaffen hat, soll bei mir sein. Er soll es nicht nur, er tut es auch. Das glaube ich. Darauf verlasse ich mich.

Gebet: Herr, was liegt schon an mir und meiner Kraft? Ich bin nicht mein eigener Retter. Ich kann nur glauben, dass da ein anderer ist, dass du es bist, der das tut, Jesus, meine gute Macht. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten  Weihnachtsfeiertag!

Ihr / dein Hans Löhr

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Montag, 25. Dezember 2023

Für dich heute hl

Losung: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein! Jesaja 38,14 

Lehrtext: Euch ist heute der Heiland geboren. Lukas 2,11 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

es war König Hiskia, der König von Jerusalem und Juda, der so (Losung) gesprochen hat. In einer neueren Übersetzung heißt unser Bibelwort und der nachfolgende Vers:
»Herr, ich bin am Ende. Komm mir doch zu Hilfe! Was soll ich nun im Nachhinein noch sagen? Nur das: Er hat mir versprochen, mich zu heilen, und er hat es auch getan. Nun kann ich den Rest meines Lebens gelassen verbringen. Doch nie will ich vergessen, welch bitteres Leid ich erlitten habe.«

Adresse in der Not

Wie gut, wenn du in deiner Not eine Adresse hast, an die du dich wenden kannst. Allein das hilft schon. Einfach mal sagen, wie es einem zumute ist. Einfach mal „das bittere Leid“ klagen. Und wem kann ich es ohne Vorbehalt besser sagen als ihm, meinem Gott?

Der Weihnachtsengel sagt den Hirten von Bethlehem, dass gerade sie, die Letzten auf der sozialen Leiter, in Jesus ihren Heiland, ihren Retter und Erlöser haben. Sie sind die Ersten, die das erfahren: für euch heute.

Heute und immer wieder heute

Auf das, liebe Leserin, lieber Leser, kommt es entscheidend an, dass ich diese drei kleinen Wörter höre und darauf vertraue: „Für euch heute“ Genauer: „Für dich heute ist dein Heiland geboren.“ Nicht für irgendjemand irgendwann, sondern für dich und für mich und zwar heute. Und morgen heißt es wieder „heute“, an jedem Tag und in jeder Situation deines Lebens heißt es: Dir ist heute der Heiland geboren.

Halte bitte mal kurz inne und denke darüber nach: ‚Wozu brauche ich heute meinen Heiland, meinen Heiler? Was soll an mir und in mir heil und gesund werden? Aus welcher Not soll er mir heraushelfen?‘ Und dann sag es ihm, so wie auch König Hiskia Gott sein Leiden geklagt hat. Vielleicht hilft das auch dir, gelassener zu werden (Jesaja 38,16)

Gebet: Herr, dir kann ich alles sagen. Du weißt, was mir weh tut und worunter ich leide. An dich wende ich mich als meinen Heiland und Retter. Denn für mich lagst du in der Krippe und hingst am Kreuz. Für mich bist du auferstanden, dass ich eine Hoffnung habe, die nicht stirbt. An dich halte ich mich. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Weihnachtsfeiertag!

Ihr / dein Hans Löhr 

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Sonntag, 24. Dezember 2023

Ein Licht anzünden hl

Losung: Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Jesaja 60,2 

Lehrtext: Da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Lukas 2,15 

Liebe Leserin, lieber Leser,

schlag die Zeitung auf, schau dir den Jahresrückblick im Fernseher an – Finsternis allenthalben über der Erde und Dunkel über den Völkern (Losung). Es war im Grunde noch nie anders, aber so bedrückend wie jetzt, ist es eher selten. Und doch, liebe Leserin, lieber Leser, und doch will ich lieber ein Licht anzünden als auf die Finsternis schimpfen. Die Versuchung dazu ist groß. Es gibt ja auch genügend Anlässe. Aber ich will dieser Versuchung widerstehen, wenigstens heute, am Heiligen Abend 2023. Was auch immer um dich herum geschieht, auch über dir soll der Herr als deine Sonne aufgehen und seine Herrlichkeit erscheinen über dir (Losung).

Du und ich

Du und ich, wir können es nicht verhindern, dass an jedem Tag der Abend kommt und mit ihm die Nacht. Doch sind wir zuversichtlich, dass danach ein neuer Tag kommen wird und mit ihm das Licht.
Du und ich, wir konnten es nicht verhindern, dass die Tage immer kürzer wurden und die Nächte länger. Doch nun ist es wieder umgekehrt und wir können uns darauf freuen, dass das Tageslicht zunimmt und es wieder wärmer und heller wird, wo wir leben.
Du und ich, wir können unseren Teil dazu beitragen, dass es in unserem Leben nicht finster wird und bleibt. Wir sind Kinder des Lichts und nicht der Finsternis. Wir hoffen auf Christus, den Morgenstern, der uns Gottes Licht bringt.
Du und ich, wir bekommen von ihm die Kraft, in der Finsternis auszuhalten, bis das Licht kommt, in der Finsternis unserer persönlichen Probleme, in Depression und Streit, in Krankheit und Angst und was sonst unser Leben verdüstert.
Du und ich, lass uns heute wieder in die Krippe schauen, wo der liegt, der von sich sagt »Ich bin das Licht der Welt«, dann fallen die Schatten hinter uns, dann stiehlt uns die Finsternis nicht mehr die Freude, dann wird es in uns hell, auch wenn es um uns so dunkel ist.
 

Gebet: Herr, gerade heute brauche ich dein Licht ganz besonders. Gerade heute musst du in mir das Licht des Glaubens entzünden und die Schatten auf meiner Seele vertreiben. Ich sehne mich so nach dem Licht deiner Gnade, nach dem Friedenslicht, das mich tröstet und heilt. Segne mich mit deiner Nähe. Bleibe bei mir, wenn die Schatten länger werden, damit ich mich zurechtfinde in meinem Leben und in dieser friedlosen Welt. So kann auch ich ein Licht für andere sein. Dich lobe und preise ich mit deinen Engeln. Amen 

Herzliche Grüße und ein frohes, gesegnetes Christfest!

Ihr / dein Hans Löhr

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Samstag, 23. Dezember 2023

Keine Gewalt - nirgends! hl

Losung: So spricht der HERR: Ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer. Hosea 6,6 

Lehrtext: So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung. Römer 13,10 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

»Liebe und tu was du willst« – dieses Wort stammt vom sogenannten Kirchenvater Augustinus aus dem vierten (!) Jahrhundert. Wie es zu verstehen und anzuwenden ist, darüber wird bis heute gestritten. Viele Theologen und wohl auch Theologinnen versuchen den Wildfang „Liebe“ mit dem Lasso des Gesetzes wieder einzufangen. Da heißt es dann zum Beispiel: »Augustinus wollte mit seinem Wort sicher keinen Freibrief ausstellen in dem Sinne, dass man alles tun dürfe, wenn man es nur mit Liebe täte. Nein, er wollte dazu auffordern, sich in allem Tun von göttlicher Liebe leiten zu lassen«, und deswegen müsse sein lateinisch geschriebener Satz so übersetzt werden: „Liebe, und was du willst, das tu!" (Winfried Engel)

Noch immer pfeift das Lasso durch die Luft

So ganz verstehe ich das nicht. Ich höre nur schon wieder mal jenes Lasso durch die Luft pfeifen: Immer schön brav bleiben, immer schön bürgerlich anständig bleiben. Und es mit der Liebe nur ja nicht zu weit treiben, schon gar nicht mit Jesu Gebot von der Feindesliebe. Denn damit kann man weder Krieg führen noch Waffen liefern noch viel Geld verdienen.* Nur nicht ausbrechen aus den geschriebenen und ungeschriebenen Regeln der gutbürgerlichen Gesellschaft.

Niedrige Instinkte in der Politik

Ich hab das satt, so satt. Was ist denn aus diesen Regeln in den letzten 100 Jahren geworden? Zwei Weltkriege mit 60 Millionen (!) Toten, die Deutschland vom Zaun gebrochen hat. Verfolgung von Minderheiten aus angeblich rassischen Gründen. Verunglimpfung von Flüchtlingen. Umweltzerstörung im großen Stil. Und schon wieder breiten sich die niedrigen Instinkte in der Politik aus: Angst, Hass, Härte, Feindbilder, Rüstungswahn, Kriegsbereitschaft. Ja, auch die beiden Kirchen segnen wieder mal die Lieferung von Waffen ab. …

Die Losung heute sagt klar und deutlich: Gott kommt es nicht auf Riten und Rituale an, nicht auf Spenden und Kirchensteuern, aber »auf Liebe und Erkenntnis Gottes«. Und ihn erkennen wir als Christen in seinem Sohn Jesus Christus, der Gewalt und Waffen abgelehnt hat und stattdessen alle, die sich an ihm orientieren, dazu aufruft, das Böse nicht mit Bösem, sondern mit Gutem zu überwinden. Dem Angreifer auch die andere Backe hinzuhalten statt zurückzuschlagen. Das Schwert zur Verteidigung von Schutzlosen und Unschuldigen wieder wegzustecken (Johannes 18,11). Die Feinde zu lieben und zu segnen und ihnen Gutes zu tun. So, und nur so „wird Gottes Gesetz erfüllt“ (Lehrtext).

Die eigene Schwäche nicht rechtfertigen

Dass das alles einfach sei, hat Jesus nirgends gesagt, sondern mit seinem eigenen Schicksal gezeigt, wozu die Anbeter der Gewalt fähig sind. Ob ich zu alledem bereit wäre? Ich fürchte nicht. Aber ich will meine Schwäche nicht rechtfertigen und meine Schuld, die ich damit auf mich lade, nicht kleinreden. Hoffentlich bleibt mir eine solche Prüfung erspart.

Morgen singen die Engel wieder „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden!“ Und der Friedenskönig liegt nicht in einer goldenen Wiege, sondern in einem Futtertrog. Er wird ohne Feuer und Schwert, ohne Gold und Silber aber in der Kraft der Liebe Gottes sein Reich aufrichten. Dazu braucht er Menschen, die in dieser Welt von den Mächtigen und Neunmalklugen als töricht und naiv angesehen werden. Die lieben und tun, was sie mit Blick auf das Kind von Bethlehem für richtig halten. Dazu braucht er dich und mich. 

Gebet: Herr, armselig, zugig und kalt ist es im Stall, den wir Menschen dir zugewiesen haben. Doch für uns, für mich liegst du im Futtertrog. Doch für uns, für mich strahlt daraus das helle und warme Friedenslicht der Gnade Gottes. Lass es in mir hell werden und deine Liebe wie die Sonne aufgehen über dieser dunklen Welt voll Hass, Gleichgültigkeit und Gewalt. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

* Die Außenministerin: „Wir (die westlichen Länder) führen einen Krieg gegen Russland“; unsere Sanktionen „werden Russland ruinieren“. Und der Verteidigungsminister: „Deutschland muss kriegstüchtig werden“! Ist denn das Gedächtnis der nachwachsenden Politiker- und Journalistengenerationen wirklich so kurz?
Ich jedenfalls führe keinen Krieg gegen Russland. Mir ist es eine Lehre, dass mein Vater in Russland (!) gegen russische Männer in seinem Alter gekämpft hat. Und wer verallgemeinernd und vernebelnd von „Russland“ spricht, meint ja auch Frauen, Kinder und alte Menschen, die als „Nebenschäden“ verstümmelt und getötet werden, was zur Zeit in noch größerem Maß für die Menschen in der Ukraine gilt. Sie wären der Hauptgrund, sofort Friedensverhandlungen zu beginnen und mit dem Töten und Morden aufzuhören statt immer weiter Waffen zu liefern, wodurch die Kriegsgräuel und das Leid der Menschen nur verlängert werden.

 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

Freitag, 22. Dezember 2023

Das Evangelium ist nicht käuflich hl

Losung: Werdet ihr der Stimme des HERRN nicht gehorchen, so wird die Hand des HERRN gegen euch sein wie gegen eure Väter. 1.Samuel 12,15 

Lehrtext: Wer sich vertieft in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seinem Tun. Jakobus 1,25  

Liebe Leserin, lieber Leser, 

wer – der (Lehrtext); wenn – dann (Losung): das ist die Stimme des Gesetzes und nicht des Evangeliums. Luther hat schon gewusst, warum er den Jakobusbrief am liebsten in den Ofen gesteckt hätte.

Das Geschäft mit der Angst

Wer - der, wenn - dann: das ist die Stimme der Religionen. Du musst den religiösen Gesetzen und Vorschriften, musst der Kirche oder dem Tempel usw folgen, dann bist du nicht nur den Priestern und Pfarrerinnen recht, sondern vor allem Gott und den Göttern. Dann hast du sie auf deiner Seite und musst dich vor ihnen nicht fürchten Dann wirst du belohnt, ja sogar erlöst von Sünde und ewigem Tod. Wenn aber nicht, dann drohen dir Heulen und Zähneklappern in alle Ewigkeit.

Diese Art von Gesetzlichkeit ist für die Institution Kirche oder Tempel auch noch ein einträgliches Geschäft. Doch darauf will ich dieses Mal nicht weiter eingehen. 

Das Geschenk der Gnade

Mit dem Evangelium aber, das auf Drohungen und Zwang verzichtet, kann man keine Geschäfte machen. Gottes Gnade und Liebe bekommst du, bekommen alle geschenkt, gratis. Das war neu und ist es noch immer. Dafür lag Jesus im Futtertrog. Dafür hing er am Kreuz. Deshalb feiern wir Weihnachten, Karfreitag und Ostern.

Die vielen Gebote und Verbote in der Bibel aber haben keinen Einfluss auf Gottes Gnade und Liebe. Doch sie haben Einfluss auf dein Leben. Wer sich an ihnen orientiert, wird dadurch nicht gerettet für immer (selig). Aber er wird selig (glücklich) sein in seinem diesseitigen Tun (Lehrtext). Er hat eine Orientierung besonders in dieser orientierungslosen Zeit und wird von seinen Mitmenschen geschätzt. 

Gebet: Herr, du selbst bist die vollkommene Freiheit und die Liebe ist dein Kind. So kommst du zu mir, wenn ich mich in die frohe Botschaft von dir vertiefe. Doch ich will von deiner Liebe nicht nur lesen. Ich will sie leben und tun. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

2 Kommentare:

Thomas Jakob22.12.23, 07:21

Diese Betonung des Handelns als Konsequenz des Hörens von Gottes Wort hat mir immer gefallen. Nicht von ungefähr habe ich mir damals Jakobus 1,22 als Konfirmationsspruch ausgesucht. Dass Luther den Jakobusbrief nicht leiden konnte und verächtlich gemacht hat ("stroherne Epistel"), habe ich erst hinterher erfahren, und es geht bei mir zu Lasten Luthers und nicht zu Lasten des Jakobusbriefs.

Anonym 22.12.23, 10:04

Billige Gnade? Da kann ich dir nur Recht geben Thomas. Zum Beispiel die Geschichte vom Sündenfall erklärt die zwiespältige Natur des Menschen,der nach dem Höchsten strebt,den es aber auch in die tiefsten Abgründe zieht. Am Anfang des Malheurs steht der fatale Versuch,gottgleiche Weisheit zu erlangen und sich vom Ursprung des Seins unabhängig zu machen. Der Abbruch der intensiven Beziehung zu Gott führt auch zum Liebesverlust der Menschen untereinander. Sie denunzieren sich gegenseitig, unterdrücken einander, nehmen sich sogar das Leben.Die Sünde will dich zu Fall bringen,warnt Gott den neidischen Kain, du aber beherrsche sie. An Kain zeigt sich die Unfähigkeit des Menschen zur Selbstregulierung. Er gibt dem bösen Trieb nach und tötet seinen Bruder. Selbst Paulus schrieb: Das Gute das ich will tue ich nicht, das böse das ich nicht will tue ich. Und wie sagte unser alter Bundespräsident einmal, der sich noch Gott verpflichtet fühlte. Die Herren dieser Welt gehen, unser Herr kommt. 🙏

Es gibt wieder mal Probleme mit der Veröffentlichung. Deshalb die ungewöhnliche Formatiertung. HL

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.

Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

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Donnerstag, 21. Dezember 2023

Der Gottesatem hl

Losung: Ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt, und will euch in euer Land setzen, und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin. Hesekiel 37,14

 

Lehrtext: Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. 2.Korinther 3,17

Liebe Leserin, lieber Leser, 

Odem, im heutigen Deutsch: Lebensatem. Gott, so erzählt die Bibel, hat ihn Adam und Eva eingehaucht. Und auch jeder unserer Atemzüge könnte eine Erinnerung an diese Geste des Schöpfers sein, dass wir von seinem Atem leben. Am Tag und in der Nacht atme ich ein und aus, ohne dass ich das steuern kann. Manchmal fällt mir das Atmen leicht, manchmal schwer. Doch solange ich atme, lebe ich. Und wenn ich um Atem ringe, dann ringe ich um mein Leben bis zum letzten Atemzug.

Dass mein Herz unwillkürlich in meiner Brust schlägt und ich unwillkürlich atme, ohne etwas dafür zu  tun – für mich ist das eine Art Gottesbeweis. Und ich mache mir klar, dass das für jeden Menschen auf der Erde gilt, auch für den, den ich nicht ausstehen kann. Auch er schöpft seinen Atem aus Gottes Atem.

Wenn er uns doch seinen Geist ebenso eingehaucht hätte! Doch er gibt ihn, wem er will. Ja, ich kann um ihn bitten. Aber das ist schon ein Zeichen, dass Gott mit seinem Geist bei mir ist und ich den Geistern dieser Welt nicht mehr unterworfen bin.

Gebet: Herr, wo du bist, da ist Freiheit. Da muss ich mich nicht mehr fesseln lassen von dem, was andere von mir halten. Da bin ich nicht länger ein Knecht der Menschen, sondern dein Diener und Kind. Da muss ich nicht länger im Gefängnis der Angst sitzen, sondern kann zuversichtlich und im Vertrauen auf dich leben. Schenke mir deinen Geist, damit ich frei bin. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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