Losung: Werdet ihr der Stimme des HERRN nicht gehorchen, so wird die Hand des HERRN gegen euch sein wie gegen eure Väter. 1.Samuel 12,15
Lehrtext: Wer sich vertieft in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seinem Tun. Jakobus 1,25
Liebe Leserin, lieber Leser,
wer – der (Lehrtext); wenn – dann (Losung): das ist die Stimme des Gesetzes und nicht des Evangeliums. Luther hat schon gewusst, warum er den Jakobusbrief am liebsten in den Ofen gesteckt hätte.
Das Geschäft mit der Angst
Wer - der, wenn - dann: das ist die Stimme der Religionen. Du musst den religiösen Gesetzen und Vorschriften, musst der Kirche oder dem Tempel usw folgen, dann bist du nicht nur den Priestern und Pfarrerinnen recht, sondern vor allem Gott und den Göttern. Dann hast du sie auf deiner Seite und musst dich vor ihnen nicht fürchten Dann wirst du belohnt, ja sogar erlöst von Sünde und ewigem Tod. Wenn aber nicht, dann drohen dir Heulen und Zähneklappern in alle Ewigkeit.
Diese Art von Gesetzlichkeit ist für die Institution Kirche oder Tempel auch noch ein einträgliches Geschäft. Doch darauf will ich dieses Mal nicht weiter eingehen.
Das Geschenk der Gnade
Mit dem Evangelium aber, das auf Drohungen und Zwang verzichtet, kann man keine Geschäfte machen. Gottes Gnade und Liebe bekommst du, bekommen alle geschenkt, gratis. Das war neu und ist es noch immer. Dafür lag Jesus im Futtertrog. Dafür hing er am Kreuz. Deshalb feiern wir Weihnachten, Karfreitag und Ostern.
Die vielen Gebote und Verbote in der Bibel aber haben keinen Einfluss auf Gottes Gnade und Liebe. Doch sie haben Einfluss auf dein Leben. Wer sich an ihnen orientiert, wird dadurch nicht gerettet für immer (selig). Aber er wird selig (glücklich) sein in seinem diesseitigen Tun (Lehrtext). Er hat eine Orientierung besonders in dieser orientierungslosen Zeit und wird von seinen Mitmenschen geschätzt.
Gebet: Herr, du selbst bist die vollkommene Freiheit und die Liebe ist dein Kind. So kommst du zu mir, wenn ich mich in die frohe Botschaft von dir vertiefe. Doch ich will von deiner Liebe nicht nur lesen. Ich will sie leben und tun. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
2 Kommentare:
Thomas Jakob22.12.23, 07:21
Diese Betonung des Handelns als Konsequenz des Hörens von Gottes Wort hat mir immer gefallen. Nicht von ungefähr habe ich mir damals Jakobus 1,22 als Konfirmationsspruch ausgesucht. Dass Luther den Jakobusbrief nicht leiden konnte und verächtlich gemacht hat ("stroherne Epistel"), habe ich erst hinterher erfahren, und es geht bei mir zu Lasten Luthers und nicht zu Lasten des Jakobusbriefs.
Anonym 22.12.23, 10:04
Billige Gnade? Da kann ich dir nur Recht geben Thomas. Zum Beispiel die Geschichte vom Sündenfall erklärt die zwiespältige Natur des Menschen,der nach dem Höchsten strebt,den es aber auch in die tiefsten Abgründe zieht. Am Anfang des Malheurs steht der fatale Versuch,gottgleiche Weisheit zu erlangen und sich vom Ursprung des Seins unabhängig zu machen. Der Abbruch der intensiven Beziehung zu Gott führt auch zum Liebesverlust der Menschen untereinander. Sie denunzieren sich gegenseitig, unterdrücken einander, nehmen sich sogar das Leben.Die Sünde will dich zu Fall bringen,warnt Gott den neidischen Kain, du aber beherrsche sie. An Kain zeigt sich die Unfähigkeit des Menschen zur Selbstregulierung. Er gibt dem bösen Trieb nach und tötet seinen Bruder. Selbst Paulus schrieb: Das Gute das ich will tue ich nicht, das böse das ich nicht will tue ich. Und wie sagte unser alter Bundespräsident einmal, der sich noch Gott verpflichtet fühlte. Die Herren dieser Welt gehen, unser Herr kommt. 🙏
Es gibt wieder mal Probleme mit der Veröffentlichung. Deshalb die ungewöhnliche Formatiertung. HL
----------------------------------------------------------------
1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
---------------------------------------
Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Losungsauslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
*********************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Twitter, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
*********************
Diese Betonung des Handelns als Konsequenz des Hörens von Gottes Wort hat mir immer gefallen. Nicht von ungefähr habe ich mir damals Jakobus 1,22 als Konfirmationsspruch ausgesucht.
AntwortenLöschenDass Luther den Jakobusbrief nicht leiden konnte und verächtlich gemacht hat ("stroherne Epistel"), habe ich erst hinterher erfahren, und es geht bei mir zu Lasten Luthers und nicht zu Lasten des Jakobusbriefs.
Billige Gnade?
AntwortenLöschenDa kann ich dir nur Recht geben Thomas.
Zum Beispiel die Geschichte vom Sündenfall erklärt die zwiespältige Natur des Menschen,der nach dem Höchsten strebt,den es aber auch in die tiefsten Abgründe zieht.
Am Anfang des Malheurs steht der fatale Versuch,gottgleiche Weisheit zu erlangen und sich vom Ursprung des Seins unabhängig zu machen.
Der Abbruch der intensiven Beziehung zu Gott führt auch zum Liebesverlust der Menschen untereinander.
Sie denunzieren sich gegenseitig,unterdrücken einander, nehmen sich sogar das Leben.
Die Sünde will dich zu Fall bringen,warnt Gott den neidischen Kain, du aber beherrsche sie.
An Kain zeigt sich die Unfähigkeit des Menschen zur Selbstregulierung.
Er gibt dem bösen Trieb nach und tötet seinen Bruder.
Selbst Paulus schrieb:
Das Gute das ich will tue ich nicht, das böse das ich nicht will tue ich.
Und wie sagte unser alter Bundespräsident einmal, der sich noch Gott verpflichtet fühlte.
Die Herren dieser Welt gehen, unser Herr kommt.
🙏