Mittwoch, 31. Juli 2019

Ein Ohr leihen hl

LosungDer HERR ist in seinem heiligen Tempel. Es sei stille vor ihm alle Welt! Habakuk 2,20 

Lehrtext: Wer Ohren hat, der höre! Matthäus 11,15 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wo läuten die Kirchenglocken? Im Kirchturm? 
     Da erzeugen sie nur bestimmte Schallwellen-Muster. Tatsächlich läuten sie im Ohr derjenigen, zu denen diese Schwingungen oder Wellen gelangen. Genau genommen läuten sie auch nicht im Ohr, welches nur Nervenimpulse weiterleitet. Sie läuten im Gehirn, das diese durch Schallwellen erzeugten Impulse zu Tönen zusammensetzt: bimm, bamm, ding, dong.
Wo spricht Gott zu einem Menschen? In der Bibel? In der Kirche?
     Auch in diesem Fall werden durch optische und akustische Sinneseindrücke, also durch Lesen, Hören und Singen Nervenimpulse erzeugt, die im Gehirn eines Menschen bewertet werden: wichtig – unwichtig, berührend – belanglos, feierlich – langweilig, belebend – wirkungslos. „Großer Gott, wir loben dich“ oder „Was ist denn das für ein Quatsch?!“
     Zwar reden wir Menschen in Dingen von Religion und Glaube, Liebe und anderen Gefühlen meistens vom Herzen. Aber genau genommen ist das nur ein Muskel. Auch Religion, Liebe und Glaube finden im Gehirn statt.
     Als mir das zum ersten Mal klar wurde, hat es mich sehr ernüchtert. Aber mir blieb nichts anderes übrig. Ich musste mich dieser Erkenntnis stellen. Und inzwischen stellt sie für mich kein Problem mehr dar. Wenn ich mir beispielsweise eine Schubert-Symphonie von einer CD anhöre, dann denke ich dabei auch nicht an die technischen Vorgänge im CD-Spieler, im Verstärker, in den Lautsprechern und auch nicht an die biologischen Vorgänge in meinem Kopf. Dann lasse ich mich von der Musik ansprechen und berühren. Und darauf kommt es doch wohl an. Andere wiederum, die ich kenne, werden nicht von einer Symphonie berührt, sondern von anderen Arten von Musik oder überhaupt nicht.
     Manche, die nicht glauben können oder wollen, sagen etwas vornehm von sich: „Ich bin religiös unmusikalisch.“ Ich glaube zwar nicht, dass es das gibt, aber sie bringen damit zum Ausdruck, dass sie der Glaube nicht erreicht und sie demzufolge kein Organ dafür haben, das ihnen den Glauben erschließt und sie Gottvertrauen empfinden lässt. So jedenfalls verstehe ich das Wort Jesu aus dem heutigen Lehrtext, wo es heißt: »Wer Ohren hat, der höre!« Damit sagt er zugleich, dass es Menschen gibt, die für ihn kein Ohr haben.
     Ich nehme mal an, dass du ein Ohr für ihn hast, sonst würden dich diese Losungsauslegungen wohl nicht interessieren. Aber auch wenn wir solche Ohren haben, die hören, werden wir von ihm aufgefordert, sie auch zu gebrauchen und hinzuhören. Und das geht am besten, wenn man mal dem Getöse der Welt kein Ohr leiht und auch selbst ruhig, ja still wird (Losung). Dann kann es sein, dass er plötzlich aus einem Bibelwort, einem Lied oder auch einem Gebet zu reden beginnt. Eine Garantie ist das nicht, aber eine Voraussetzung.

Gebet(klick)

Stille vor dir, mein Vater
Neue Stille vor dir suche ich, Herr.
Stille vor dir ist Gnade.

Aus der Stille vor dir schöpfe ich Kraft.
Stille vor dir will schweigen,
und ich öffne mein Herz nun für dein Wort.


Rede du, mein Vater, heute zu mir.
Worte der Wahrheit kommen von dir.
Rede du, mein Vater, heute zu mir.
Du willst mich beschenken. Herr, hab' Dank dafür.
(Elke Reichert) 

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Dienstag, 30. Juli 2019

Vom Durst der Seele hl

LosungIch glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen. Psalm 27,13 

Lehrtext: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Offenbarung 21,6 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein langer, nicht enden wollender Pilgerzug von Menschen aus allen Jahrtausenden zieht über die dunkle Erde und singt. Singt vom brennenden Durst der Seele, von der Sehnsucht und davon, dass er endlich gestillt werde. Alle ziehen mit, Junge und Alte, Kinder und Greise, Hungrige und Satte, Mächtige und Ohnmächtige, Kranke und Gesunde, die Lebenden und die Toten:

De noche iremos, de noche 
que para encontrar la fuente,
sólo la sed nos alumbra,
sólo la sed nos alumbra.   

Nacht liegt auf unserem Wege,
wir suchen das Wasser des Lebens.
Um die Quelle zu finden,
ist der Durst unser Licht.
(Nachdichtung: Hans Löhr)

Sie suchen und suchen und suchen.
Doch wie sollen sie finden ohne den Hirten, der sie auf rechter Straße zum frischen Wasser führt, zur "Quelle des lebendigen Wassers"? 

Gebet: Herr, ich bin des Suchens müde. Führe du mich zur Quelle. Führe du mich ins Licht. Führe du mich zu dir. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Montag, 29. Juli 2019

reich beschenkt hl

LosungNun hat der HERR mir gegeben, was ich von ihm erbeten habe. 1.Samuel 1,27 

Lehrtext: Jesus spricht: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Matthäus 7,7 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie oft habe ich nicht schon Gott gebeten, dass er mich auf Reisen behüte und ebenso meine Angehörigen. Dass ich wieder gesund werden darf, als ich krank war. Dass ich vor großem Unglück und Katastrophen verschont bleibe. Dass er mich gut durch den Tag bringe und gut durch die Nacht. Und vieles andere mehr. Nicht jeder Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Aber die meisten, die allermeisten Gebete hat er erhört. Und er hat mir gegeben, was ich von ihm erbeten habe (Losung).
     Vieles gibt er dir und mir, worum wir zunächst gar nicht gebeten haben, weil es schon da war, als wir auf die Welt kamen und uns darüber noch keine Gedanken gemacht haben. So zum Beispiel der Frieden unserem Land, der Wohlstand, der Rechtsstaat, fruchtbare Böden, ein gesundes Klima, eine funktionierende Regierung und Verwaltung. Wie sehr sehnen sich Menschen in anderen Ländern danach, die so etwas noch nie erlebt haben. Aber für uns hier ist das selbstverständlich. Und trotzdem ist auch das alles seine Gabe, wofür ich ihm danke. 
     Nein, ich will das alles nicht einfach so hinnehmen. Ich will immer wieder aufs Neue darum bitten und ihm dafür danken.

Gebet: Herr, wenn ich mich in meinem Zimmer umblicke und durch unser Haus gehe, dann wird mir erst klar, wie reich du mich und meine Familie beschenkt hast. Wenn ich an meine großen und kleinen Kinder denke und an die Enkel und alle meine Freunde und Verwandten, wenn ich an all die Menschen denke, die mir wohlgesonnen sind und die mir helfen würden, wenn ich in Not geriete, dann wird mir erst klar, wie reich du mich beschenkt hast. Wenn ich auf die Jahre zurück blicke, durch die du mich geführt hast und auf das, was mir gelungen ist und auf das, was mir vergeben ist und auf das, was mich erfreut, dann wird mir erst klar wie reich du mich beschenkt hast. Wenn ich deine Schöpfung am Tag bewundere und die Sterne über mir in der Nacht, die kleinsten und größten Dinge, Pflanzen, Tiere, Menschen und Himmelskörper aller Art, dann wird mir erst klar, wie reich du mich beschenkt hast. Wenn ich an meinen Glauben denke, an die Liebe, die du mir gibst und das Vertrauen, das ich in dich setze, dann wird mir erst klar, wie reich du mich beschenkt hast. Ja, ich will oft an all das denken besonders dann, wenn es mir mal nicht gut geht, damit ich wieder dankbar und zufrieden werde. Und dann will ich dich auch um die Kraft bitten, das zu tragen, was auch ich tragen muss. Jetzt aber lobe und preise ich dich, meinen wunderbaren Gott, für deinen Segen und danke dir von Herzen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Sonntag, 28. Juli 2019

Hilfe für die Ohnmächtigen hl

LosungDie ihr Gott sucht, euer Herz lebe auf! Psalm 69,33 

Lehrtext: Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu. Lukas 10,39 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn du in der Bibel liest, willst du vermutlich Gottes Wort lesen. Aber sehr oft wirst du Worte von Menschen lesen. So auch die heutige Losung und die Verse, die ihr vorausgehen. Was du da liest, sind die Rachegefühle eines Einzelnen, der Gott anfleht, ihn für das ihm zugefügte Unrecht zu rächen. Und so sagt er: 
     »Herr, erbarmungslos verfolgen mich meine Widersacher, der du mich doch schon gestraft hast. Schadenfroh erzählen sie von meinen Schmerzen. Vergib ihnen nichts! Rechne ihnen jede einzelne Schuld an, damit sie nicht vor dir bestehen können! Lösche ihre Namen aus dem Buch des Lebens, damit sie nicht bei denen aufgeschrieben sind, die zu dir gehören!  Beschütze mich, Gott, und hilf mir wieder auf! Dann will ich dich loben mit meinem Lied und dir danken! Wenn die Unterdrückten das sehen, werden sie froh. Ihr, die ihr nach Gott fragt, fasst neuen Mut!« HFA 
     Was mir an diesen Worten gefällt, ist, dass sie ehrlich sind. Da lässt einer seinen negativen Gefühlen freien Lauf und macht aus seinem Hass und seinem Rachedurst kein Hehl. Ja, so sind wir Menschen damals wie heute. Auch die Psalmbeter sind keine Unschuldsengel und schon gar keine Heiligen. Sie sind Menschen wie du und ich mit ihren Charakterfehlern, Verletzungen und Aggressionen. Auch solche Menschen glauben. Auch solche Menschen beten zu Gott. Doch ob er solche Gebete erhört, steht auf einem anderen Blatt.
     Wenn ich in der Bibel lese, will ich Gottes Wort lesen. Und wenn ich Menschenworte lese, dann sollen sie von der frohen Botschaft sprechen, von Gottes Liebe in Jesus Christus für alle Welt.
     Und als Maria, die Schwester von Martha und von Lazarus, Jesus zu Füßen saß, um zu hören, was er ihr zu sagen habe (Lehrtext), da hat sie aus seinem Mund keine Verwünschungen, keinen Hass und keine Rachsucht gehört. Da hat sie Worte gehört, die segnen und heilen. Da hat er ihr Gott ins Herz gesprochen und sie damit glücklich gemacht.
     Und doch konnte Jesus auch anders. Gegenüber den Mächtigen in Staat und Kirche hat er mit seiner Kritik nicht hinterm Berg gehalten. Das ist ihm auch übel bekommen. Und so hat man mit ihm kurzen Prozess gemacht.
     Alles hat seine Zeit, die Verkündigung von Gottes Liebe hat ihre Zeit und die Kritik an den Mächtigen hat ihre Zeit. Das heilende Wort hat seine Zeit und das Wort, das andere herausfordert. Doch Jesus ging es dabei nicht um sich. Es ging ihm um seinen Vater im Himmel und um sein Reich, dass es komme und sein Wille geschehe.

Gebet: Herr, die Ohnmächtigen wünschen sich, dass du ihren Unterdrückern das Leid heimzahlst. Und auch ich verstehe nicht, warum in dieser Welt die Stärkeren so oft über die Schwächeren triumphieren, sie demütigen und quälen. Warum schlägst du nicht drein und stellst wieder Gerechtigkeit her? Doch du willst nicht, dass wir zur Selbstjustiz greifen. Du gehst deine eigenen Wege, die ich manchmal nicht verstehe. Trotzdem bitte ich dich, dass du die Erniedrigten und Gequälten nicht im Stich lässt, sondern ihnen auf deine Weise zu Hilfe kommst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Samstag, 27. Juli 2019

alternativlos hl

LosungDie Erlösten des HERRN werden heimkehren. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen fliehen. Jesaja 51,11 

LehrtextWir werden beim Herrn sein allezeit. 1.Thessalonicher 4,17 

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennst du die Erfahrung, dass es dich nach einer Zeit in der Fremde wie magisch wieder nach Hause zieht? Den Soldaten und Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs ging es so. Manche haben sich Tausende von Kilometern zu Fuß nach Hause durchgeschlagen (siehe Roman und Film „Soweit die Füße tragen“). Und auch viele Flüchtlinge bei uns möchten am liebsten so schnell wie möglich wieder heim. So wie auch manche Russlanddeutsche, enttäuscht vom Leben in der Bundesrepublik, wieder in ihre alte Heimat zurückgegangen sind. So ging es auch den Israeliten, als sie in Babylon im Exil leben mussten (Losung).  
     Doch in der heutigen Losung heißt es, dass Gott sie aus der Gefangenschaft dort befreien und nach Hause bringen werde. So wie es die Bibel beschreibt, sahen sie ihr Schicksal in Zusammenhang mit ihm, ihr Glück und ihr Unglück. Und darum hofften sie, dass mit Gottes Hilfe einmal alles gut werde.
     Christen übertrugen diese Sichtweise und Hoffnung nicht nur auf innerweltliche Vorgänge, sondern auf das Ganze, auf ihr Leben und den Tod. Und so hat sich zur Zeit des neuen Testaments der Glaube herausgebildet, dass Gott durch Jesus Christus die Menschen auch aus Hölle und Tod erlöst (= befreit) und ihnen ewiges Leben in seiner Gegenwart schenkt. Für meinen Glauben heißt das: Alles und somit auch mein Leben hat bei Gott begonnen. Alles in meiner Lebenszeit spielt sich vor seinen Augen ab. Und alles wird er vollenden. Denn was er geschaffen hat, das gibt er nicht verloren.
     Manchmal ist dieser mein Glaube stärker und manchmal schwächer. Manchmal schleichen sich Zweifel ein und manchmal spüre ich in mir ein stabiles Gottvertrauen. Bis jetzt überwiegt Letzteres. Aber ich weiß nicht, wie es sein wird, wenn ein großes Unglück in mein Leben einbricht. Werde ich Gott auch dann noch vertrauen können? Das werde ich wohl nicht, wenn ich jetzt im Glauben nachlässig werde und nur hin und wieder den Kontakt mit ihm suche und bete. Meine Hoffnung und mein Gottvertrauen lebt auch davon, dass ich mich regelmäßig darin übe. Und dann mache ich die Erfahrung, dass es letztlich doch nicht an mir und meiner Zuverlässigkeit liegt, sondern an ihm und seiner Gnade, dass er mir beides schenkt.

Gebet: Herr, wenn ich zu zweifeln beginne, worauf ich denn hoffen kann, wenn ich unsicher werde, worauf ich vertrauen kann, dann frage ich mich, was denn die Alternative zu dir ist. Dann frage ich mich, wer oder was mich denn sonst hoffen und vertrauen lässt. Dann finde ich keine Antwort und kehre zu dir zurück. Du bist die Heimat, nach der ich mich sehne. Du bist der Fels, auf dem ich mein Lebenshaus baue. Und wenn es zerbricht, so bist du auch dann noch bei mir. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Freitag, 26. Juli 2019

zuvorkommend hl

LosungKehrt um zu mir, spricht der HERR Zebaoth, so will ich zu euch umkehren. Sacharja 1,3 

Lehrtext: Jesus spricht: Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder. Matthäus 9,13 

Liebe Leserin, lieber Leser,

weißt du eigentlich, was du tun musst, damit Gott sich dir freundlich zuwendet? Ich weiß aus der Bibel, dass du nichts tun musst und nichts tun kannst, weil alles Gnade ist, alles Geschenk. Halt, das solltest du schon tun, nämlich dich von ihm beschenken lassen und sein Geschenk auspacken, damit du weißt, was du bekommen hast. Und worin ist es verpackt? Zwischen zwei Buchdeckeln. Und auf dem oberen stehen fünf Buchstaben: Be I Be E eL Darin findest du zum Beispiel die heutige Losung und den Lehrtext und einen Hinweis, wie du dich in diesem Buch orientieren kannst. 
     Selten lässt sich der Unterschied zwischen Altem und Neuen Testament deutlicher zeigen als in der Gegenüberstellung der beiden Bibelworte heute. Der Prophet Sacharja aus dem Alten Testament spricht, wie er glaubt, im Namen Gottes. Er spricht davon, dass die Israeliten zum Herren umkehren sollen. Dann wäre auch er bereit, sich ihnen zuzuwenden. 
     Hier haben wir wieder das traditionelle Wenn-dann-Gesetz der Religionen: „Wenn du Mensch tust, was ich, dein Gott, will, dann werde auch ich etwas für dich tun. Wenn du mir opferst, dann will ich dir gnädig sein. Wenn du betest, dann will ich dich erhören. Wenn du an mich glaubst, dann will ich dich erretten. Wenn du mich verehrst, dann will ich dein Gott sein. Wenn du brav deine Kirchensteuer zahlst, dann will ich deine Kinder bei der Taufe und dich bei deiner Trauung oder Bestattung segnen. Wenn aber nicht, dann verstoße ich dich und du kannst sehen, wo du bleibst (das steht zwar so nicht in der Bibel, ist aber offizielle Praxis der Kirche)  …“
     Demgegenüber sagt Jesus im Neuen Testament: „Ich komme zu dir. Ich wende mich dir zu. Ich rufe dich zu mir (Lehrtext). Ich tue den ersten Schritt. Ich verlange von dir keine Vorleistungen, weder moralisch noch finanziell. Du musst nicht erst ein Heiliger werden, damit ich zu dir komme. Sondern ich komme zu dir, weil du ein Sünder bist, einer, der Gott aus den Augen verloren hat. Als solchen liebe ich dich, weil du meine Liebe brauchst und nicht meinen Zeigefinger.“

Gebet: Herr, du bist zuvorkommend. Noch bevor ich dich in mein Leben einladen kann, bist du schon da. Noch bevor ich dir etwas geben könnte, hast du mir schon alles gegeben. Wo sonst ist ein so zuvorkommender Gott wie du? Lass mich von dir lernen gegenüber meinen Mitmenschen zuvorkommend zu sein. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Donnerstag, 25. Juli 2019

Was ich von Gott und der Welt sagen kann hl

LosungDer HERR antwortete Hiob: Wo warst du, als ich die Erde gründete und zum Meer sprach: »Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!«? Hiob 38,4.11 

Lehrtext: Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist. Hebräer 11,3 

Liebe Leserin, lieber Leser,

im Vergleich zu deinen Großeltern und Urgroßeltern weißt du viel. Kein Wunder, du stehst ja auch auf ihren Schultern und kannst darum weiter sehen als sie konnten. Und außerdem gibt's ja inzwischen die Internet-Suchmaschinen, wo du auf fast alles eine Antwort findest. Aber auf folgende Frage wissen weder Google noch die klügsten Naturwissenschaftler eine ernstzunehmende Antwort: Was hat dazu geführt, dass unser Universum und mithin auch die Erde und wir Menschen entstanden sind? Wir können schon recht viel über die Entstehung des Weltalls und des Lebens wissen - wenn auch noch längst nicht alles. Aber wer oder was ist dafür verantwortlich? 
     Wie alles entstanden ist, darauf geben die Evolutionswissenschaften plausible und vielfach überprüfte Antworten. Aber sie haben keine Ahnung, was vor dem Urknall lag. Da gibt es nur wilde Spekulationen.
     Im Lehrtext heißt es zutreffend, dass wir durch den Glauben erkennen, wer die Welt geschaffen hat. Der Verfasser des Hebräerbriefs hatte nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung, wie gigantisch und großartig Gottes Schöpfung wirklich ist – davon hatten auch meine Großeltern noch keine Ahnung; und die meisten Menschen, die heute leben, haben das  auch nicht. Dennoch stimmen alle, die wir glauben, darin überein, dass Gott der Schöpfer aller Dinge ist. Aber was für eine unfassbare Macht und Kraft, was für ein unbegreiflicher Geist Gott ist, das können nicht die gescheitesten Theologen und auch sonst niemand in Worte fassen. 
Was ich aber von diesem Gott aufgrund meines Glaubens, den ich aus der Bibel schöpfe, sagen kann, ist dies:
1. Alles was ist, wurde geschaffen aus der Liebe des Vaters zum Sohn in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes. Auch du bist von ihm aus Liebe geschaffen. Aber der Mensch, den du nicht magst, auch. Doch der liebende Gott ist nicht „lieb“ im menschlichen Sinn, sondern heilig. Er bewahrt uns nicht vor Leid und Tod, da beides mit zu den Bedingungen der Möglichkeit von Leben gehört. Aber er bewahrt uns durch seine Liebe in Leid und Tod und rettet uns.
2. Dieser Gott ist in seinem Sohn Jesus Mensch geworden, lag in Bethlehem in der Krippe, hing auf Golgatha am Kreuz und ist in Jerusalem auferstanden. Er hat an sich selbst Leid und Tod erfahren und beides durch seine Liebe überwunden.
3. Dies alles ist für dich und mich geschehen, weil wir weitgehend gottesblind sind und seine Liebe brauchen, damit sie uns heil und sehend macht, damit sie uns die Augen öffnet und uns selbst lieben lässt: Gott, der uns in Jesus nahe kommt, unseren Nächsten und unseren Feind.
Gottes Liebe ist die Voraussetzung, der Grund, die Mitte und das Ziel von allem. Darum ist sie auch das Zentrum des Evangeliums und somit der Bibel. Darum muss und will auch ich immer wieder davon reden, weil ich sonst Gott und mich verfehle.

Gebet: Herr, sooft ich über den Anfang des Universums und die Entstehung des Lebens nachdenke und sooft ich die Schönheit dieser Welt sehe, muss ich dich loben und preisen, weil ich nicht anders kann. Du gibst allem, was ist, seine Würde und seinen Wert. Du gibst meinem Leben Sinn. Du ganz persönlich bist für mich da in guten wie in bösen Tagen. Danke, du wunderbarer Gott!

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Mittwoch, 24. Juli 2019

Was ich mir vornehmen und was ich tun kann hl

LosungIch will auf den HERRN schauen und harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören. Micha 7,7 

Lehrtext: Hoffnung lässt nicht zuschanden werden. Römer 5,5 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ja das kann ich mir vornehmen, was die Losung sagt, dass ich auf Gott schauen und auf ihn warten will, bis er mein Gebet erhört. Aber werde ich, was ich mir vornehme, auch wirklich tun? Wird meine Kraft auch in schweren Zeiten reichen, an der Hoffnung auf seine Hilfe festzuhalten?
     Ich weiß es nicht. Und darum will ich meinen Mund nicht zu voll nehmen und Dinge behaupten, die ich vielleicht nicht einlösen kann. Aber das kann ich mir nicht nur vornehmen, sondern jetzt schon tun, dass ich ihn um diese Kraft bitte und mit diesem Lied bete:

Gebet:
Du bist die Kraft, die mir oft fehlt,
du bist der Wert, der wirklich zählt.
Alles bist du mir, Herr.

Falle ich hin, stehst du mir bei,
stillst meinen Durst und sprichst mich frei.
Alles bist du mir, Herr!

Jesus, Gottes Lamm, Ehre deinem Namen.
Jesus, Gottes Lamm, Ehre sei dir, Herr!

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Und hier der (klick) Song zum Gebet (engl. Version)

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Dienstag, 23. Juli 2019

Mein letzter Wunsch hl

LosungAus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Herr, höre meine Stimme! Psalm 130,1-2 

Lehrtext: Jesus sprach zu den Jüngern: Seid getrost, ich bin's; fürchtet euch nicht! Matthäus 14,27 

Liebe Leserin, lieber Leser,

warst du schon einmal tief unten? So tief, dass du Gott nur noch anschreien und anflehen konntest? Auch in unserem wohlhabenden Land können Menschen seelisch und körperlich tief unten sein. Aber solange du noch einen Funken Glauben und Hoffnung in dir hast, so lange bist du noch nicht ganz unten. So lange bist du nicht verloren.
     Als Jesus am Kreuz starb, betete er den Psalm 22, der mit den Worten beginnt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Und dann heißt es noch in diesem Psalm: »Ich schreie verzweifelt, doch du bist so weit weg, nirgendwo scheint mir Rettung in Sicht zu sein. Mein Gott, Tag und Nacht rufe ich zu dir um Hilfe, aber du antwortest nicht und schenkst mir keine Ruhe. Du bist doch der heilige Gott! Unsere Vorfahren haben sich auf dich verlassen, und du hast ihnen immer wieder geholfen. Und was ist mit mir? Ein Wurm bin ich, kein Mensch mehr.«
     Hoch am Kreuz war Jesus als leidender und sterbender Mensch tief unten. Aber er war nicht ganz unten. Er hatte noch die Hoffnung, dass Gott seine Klage hören würde. Ganz zuletzt wandte er sich noch einmal an seinen Vater im Himmel. Er starb. Und doch wurde er nicht enttäuscht. Gott war bei ihm auch in seiner letzten, tiefen Einsamkeit und hat ihn auch im Tod nicht verlassen. Das lässt mich hoffen, dass auch ich, wenn ich tief unten bin, nicht gottverlassen bin.
     Aber was ist mit denen, die Gott nicht vertrauen und nicht auf ihn hoffen können? Denen, wenn's ans Sterben geht, kein Mensch mehr helfen kann? Die sind dann wohl nicht nur tief, sondern ganz unten. Jedenfalls denke ich mir, dass sie sich dann so vorkommen. In meinem Glauben bleibt Gott auch ihnen treu und gilt auch für sie der Satz »Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand«. Aber was hilft ihnen mein Glaube, wenn sie nicht selbst glauben können? Es ist tragisch, dass sie in die tiefste Einsamkeit stürzen, weil sie nicht vertrauen können, dass Gott da ist.
     Ich wünsche mir, dass Jesus den Satz aus dem Lehrtext auch zu mir sagt, wenn ich einmal völlig verzweifelt und einsam bin. Ich wünsche mir, dass ich ihn dann mit den Augen des Glaubens sehe und mit den Ohren des Glaubens höre, wie er sagt: »Hans, sei getrost, ich bin's; fürchte dich nicht!« Und dir wünsche ich das auch.

Gebet: Herr, ich bitte dich von Herzen, dass ich bis zuletzt auf dich vertrauen kann. Ich bitte dich, dass ich auch dann deine Nähe spüren darf, wenn ich tief unten bin. Schenke mir dieses Gottvertrauen. Schenke es so vielen Menschen wie möglich. Und wenn sie nicht glauben und vertrauen können, so lass auch sie in ihrer letzten Not deine Nähe spüren. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Montag, 22. Juli 2019

Mit Sorgen und Ängsten umgehen hl


LosungWer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verlässt sich auf dich. Jesaja 26,3 

Lehrtext: Wir begehren, dass jeder von euch denselben Eifer beweise, die Hoffnung festzuhalten bis ans Ende. Hebräer 6,11 

Liebe Leserin, lieber Leser,

nicht wenige, die ich kenne, erwecken den Anschein, als seien sie souverän und hätten alles im Griff. Sie wollen oder können vor anderen nicht zugeben, dass auch sie Sorgen und Ängste haben und dass auch in ihrem Leben längst nicht alles so läuft, wie sie sich das wünschen. Doch zwischen der Souveränität, die ich nach außen zeige und dem Frieden im Herzen ist ein Unterschied. 
     Auch ich habe Sorgen und Ängste. Sie betreffen meine Zukunft und andere Familienmitglieder. Sie betreffen aber auch große gesellschaftliche Fragen wie die nach der politischen Stabilität im Land, nach dem Frieden weltweit und nach dem Zustand unserer Umwelt, besser Mitwelt. Und so frage ich mich durchaus sorgenvoll: Wie werden und können meine Kinder und Enkel mal in 20, 50 und 70 Jahren leben?
     Doch wem sonst außer Gott kann ich meine Sorgen und Ängste abgeben? Wem sonst außer ihm kann ich rückhaltlos vertrauen? Ich will nicht im Dauerstress von Sorge und Angst leben. Das würde mich zermürben und krank machen. Tief in mir brauche ich Gottvertrauen und Zuversicht. Das hilft mir, mich in Ruhe auch mit den Fragen zu befassen, die mich beunruhigen, ohne deswegen gleich in Panik zu geraten.
     Der Lehrtext heißt in einer neueren Übersetzung: »Wir haben nur einen Wunsch: Jeder von euch soll mit diesem Eifer an der Hoffnung festhalten, dass sich einmal alles erfüllt, was Gott versprochen hat. Ja, haltet daran fest, bis ihr das Ziel erreicht!« Woran ich festhalte? An der Hoffnung, dass der, der alles begonnen hat, auch alles vollenden wird. An der Hoffnung, dass Gott seine Schöpfung nicht im Stich lässt. An der Hoffnung, dass er sich mir in Liebe zuwendet und auch im finsteren Tal von Sorge, Leid und Angst bei mir ist, mich tröstet und stärkt.

Gebet: Herr, gib mir den Glauben, an dir festzuhalten und an der Hoffnung, die du in mir weckst. Dir gebe ich meine Sorgen und Ängste. Gib mir dafür deine Kraft, dass ich die Herausforderungen in meinem Leben annehmen und die Lasten tragen kann, die ich tragen muss. Schenke mir in allem Unfrieden dieser Welt deinen Frieden. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Sonntag, 21. Juli 2019

Noch einmal: Opfer und Liebe hl

LosungSo spricht der HERR: Ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer. Hosea 6,6 

Lehrtext: Nun bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. 1.Korinther 13,13 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich glaube, das ist mir noch nicht passiert, dass ich bei dem Bemühen, die Tageslosung und den Lehrtext auszulegen auf die Losungsauslegung des vorherigen Tages verweisen kann (klick). Ich habe zum Thema "Opfer und Liebe" von gestern auf heute keine grundlegend neuen Erkenntnisse. Jedenfalls gehören die heutigen beiden Bibelworte für mich zum Maßstab, an dem sich andere Bibelworte messen lassen müssen. 
     Es genügt einfach nicht, ein Bibelwort nach dem andern zu zitieren und zu meinen, dass man damit im Recht sei. Wie auch sonst, so kommt es in der Bibel auf die Qualität der Aussage an. Enthält ein Bibelwort aus dem Alten wie dem Neuen Testament die Qualität des Evangeliums, also der frohen Botschaft von Gottes Liebe in Jesus Christus, dann ist es für mich maßgeblich. Tut es das nicht, ist es für mich nicht maßgeblich, bestenfalls noch interessant.
     Es würde mich freuen, wenn auch dir dieser Maßstab helfen würde, die Bibel immer besser und tiefer zu verstehen und damit im Glauben zu wachsen.

Gebet: Herr, schenke mir das rechte Verständnis deines Wortes, dass ich dich in deinem Sohn Jesus Christus und in seiner Liebe zu den Menschen erkennen kann. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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