Losung: Wer immer
den Tag des geringsten Anfangs verachtet hat, wird doch mit Freuden den
Schlussstein sehen. Sacharja 4,10
Lehrtext: Jesus spricht: Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; das ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum, dass die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen in seinen Zweigen. Matthäus 13,31-32
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie kümmerlich hat es doch mit dir
und mir begonnen! Hilflos sind wir auf die Welt gekommen. Konnten nichts außer
schreien und trinken. Waren total abhängig von der Mutter, waren aber trotzdem
von ihr geliebt. Oder soll ich besser sagen: deswegen? Und jetzt haben wir es
verhältnismäßig weit gebracht. Haben laufen und sprechen, lesen, schreiben und
rechnen gelernt und vieles andere mehr, um in dieser Welt irgendwie
zurechtzukommen. Und darum tun wir gut daran, die kümmerlichen Anfänge nicht zu
verachten.
Ich weiß noch
genau, wo im Spätwinter das erste Schneeglöckchen im Garten stand. Und jetzt
ist schon seit Monaten alles satt grün. Sind viele Bäume und Blumen schon
wieder verblüht und dafür blühen nun die Rosen und der
"Schneeball"-Strauch, der Wiesenklee und die Disteln - ja auch die
Disteln zur Freude bestimmter Falter und Wildbienen. Ich habe eine stehen
lassen, die anfänglich kaum zu sehen war und inzwischen mehr als mannshoch ist.
Die Natur lehrt
Geduld oder anders gesagt: Gott lehrt mich durch die Natur Geduld. Und das gilt
auch, wenn nach einer Krankheit oder Verletzung ganz allmählich in winzigen
Schritten der Genesungsprozess einsetzt. Das galt auch, als die Israeliten nach
ihrer Rückkehr aus dem babylonischen Exil die Stadtmauer Jerusalems und den
Tempel wieder aufbauten. Und ebenso galt das, als die Generation meiner Eltern
die Kriegsruinen beseitigte und vieles, was in Schutt und Asche lag, wieder
aufbaute.
Manche sind
damals wegen der Mühen und kümmerlichen Anfänge verzweifelt: "Das wird nie
wieder was. Wir kommen nie wieder auf die Beine". Doch die Pessimisten
sollten nicht recht behalten. Wie heißt es doch gleich? Der Pessi-Mist ist der
einzige Mist auf dem nichts wächst. Doch inzwischen ist viel gewachsen. Mehr
als man während der kümmerlichen Anfänge zu träumen wagte. Ja, "das Glück
ist mit den Tüchtigen", oder nicht?
Der
Zusammenhang, in dem das heutige Losungswort steht, legt etwas anderes nahe. Da
heißt es: "Dann gab mir, dem Propheten, der HERR folgende
Botschaft für Serubbabel (1): »Was du vorhast, wird dir nicht durch die Macht
eines Heeres und nicht durch menschliche Kraft gelingen: Nein, mein Geist wird
es bewirken! Das verspreche ich, der HERR, der allmächtige Gott. Ein Berg von
Hindernissen wird sich vor dir auftürmen, aber ich räume sie aus dem Weg. Wenn
der Tempel wieder aufgebaut ist, wirst du den Schlussstein einsetzen – unter
dem Jubel des Volkes!« Wer über die kleinen Anfänge enttäuscht war, der wird
sich noch von Herzen freuen, wenn er den Schlussstein in Serubbabels Hand
sieht!«
Der
Wiederaufbau des Tempels damals war ein Signal der Hoffnung für das ganze Volk.
Es bedeutete: "Ihr Menschen, lasst den Kopf nicht hängen. Der lebendige
Gott ist unter uns. Öffnet euch seinem Geist, dem Geist der Zuversicht und der
Kraft, dem Geist der Freude und der Geduld. Er wird euch die Energie geben,
klein anzufangen und groß zu vollenden." Dieser Geist wirkt heute wie
damals. Er lässt wachsen, genesen und gelingen. Er lässt keimen, blühen und
Frucht bringen. Er erfüllt dich mit Gottvertrauen und Lebensmut. Und wenn sich
"ein Berg von Hindernissen vor dir auftürmen wird" und du nicht
weißt, wie du ihn jemals beseitigen sollst, so ist er doch eines Tages fort.
Und du wunderst dich im Nachhinein, wie schnell das doch geschehen ist. Und
vielleicht denkst du dann an das Jesus-Wort, dass der Glaube Berge versetzen
kann.
Ja, auch der
Glaube beginnt oft kümmerlich und hat doch ein enormes Wachstumspotenzial in
sich wie ein Samenkorn, wie ein Senfkorn. Denn wo Gott zugange ist (=
Himmelreich), geht es um Zukunft und Segen, um Beginnen und Vollenden, um
Heilen, Erlösen und Auferstehen - auch bei dir. Da wächst aus dem Senfkorn der
Baum des Lebens. Da wohnen die Vögel in seinen Zweigen und wir darunter.
Gebet:
Herr, ich schaue nicht auf meine Kraft, sondern auf deine. Ich vertraue nicht
meiner Kunst, sondern deiner. Ich setze meine Hoffnung nicht auf Menschenwerk,
sondern auf dich. Du legst den Grundstein und setzt den Schlussstein. Denn dein
ist die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
(1) Wer mehr über Serubbabel wissen
will, kann hier nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Serubbabel
(2) Bin wieder wohlbehalten und
wegen der großen Hitze etwas früher als geplant von einer wunderschönen Tour
durch die französischen Alpen und an die Côte d'Azur zurück. Vielen Dank für
die guten Wünsche und Zeichen der Wertschätzung.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog: <http:// glaubenswachstum.blogspot.com/
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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