Samstag, 30. April 2016

Kostbares Augenlicht hl

Losung: Er behütete sein Volk wie seinen Augapfel. 5.Mose 32,10

Lehrtext: Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. 1.Johannes 4,16

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn etwas in Kopfhöhe auf dich zufliegt, machst du automatisch die Augen zu. Unser Augenlicht schützen wir mit reflexartigen Bewegungen, über die wir nicht nachdenken müssen, die wir einfach spontan und blitzschnell ausführen. Darum kostet es eine gewisse Überwindung, bei Kopfbällen in einem Fußballspiel die Augen offen zu lassen. Ja, unsere Augen sind uns besonders wertvoll. Sie sind wichtige Sinnesorgane, die wir zum Überleben brauchen. Und nun sagt die Bibel, dass Gott die Menschen, die zu ihm gehören, wie seinen Augapfel behütet. Vielleicht könnte man sogar zugespitzt sagen: Ohne seine Menschen, ohne dich wäre Gott blind. Jedenfalls bringt das heutige Losungswort zum Ausdruck, wie wichtig und kostbar du für Gott bist.
Nun gut, du hast das schon öfter gehört und gelesen. Doch entscheidend ist nicht, ob du das weißt, sondern ob dir das in ‚Fleisch und Blut‘ übergegangen ist. Im Lehrtext heißt es: »Wir haben … erkannt die Liebe, die Gott zu uns hat.« Aber als Johannes diesen Satz geschrieben hat, hat er gemerkt, dass das nicht genügt. Erkennen und wissen kann man viel, ohne dass es dich im Innersten berührt und betrifft. Aber glaubst du das auch? Ist es deine innerste Überzeugung? Und bestimmen diese Bibelworte auch heute dein Selbstwertgefühl, dass du Gott so wichtig bist und er dich liebt? Dieser Glaube, dieses Gefühl könnte ein Lächeln auf dein Gesicht zaubern und die Leute sich wundern lassen, warum du eine so positive Ausstrahlung hast.

Gebet: Herr, ich bin immer wieder verblüfft, dass du mich mehr wertschätzt und liebst, als ich mich selbst. Ich kann mit dem Kopf nicht begreifen, warum ich kleiner Mensch für dich so wichtig bin. Aber ich will es im Herzen glauben und danach leben. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Freitag, 29. April 2016

Greif zu! hl

Losung: Gott spricht: Ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen. Jesaja 57,16

Lehrtext: Gott hat uns errettet und uns berufen mit heiligem Ruf, nicht aufgrund unseres Tuns, sondern aufgrund seiner freien Entscheidung und seiner Gnade, die uns in Christus Jesus zugedacht wurde schon vor aller Zeit. 2.Timotheus 1,9

Liebe Leserin, lieber Leser,

es gibt Dinge, dafür oder dagegen kannst du einfach nichts tun. Du bist das Kind deiner Eltern. Du bist ein Mann oder eine Frau. Du hast eine bestimmte Hautfarbe... Dir und mir bleibt gar nichts anderes übrig, als dass wir das alles akzeptieren und uns so annehmen wie wir sind.
Es gibt Dinge, dafür oder dagegen kannst du etwas tun. Du kannst dich weiterbilden. Kannst gesund leben. Kannst die Beziehung zu anderen Menschen pflegen oder beenden frei nach dem Motto: ‚Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.‘ In der Regel siehst du über kurz oder lang die Resultate deines Verhaltens.
Und wie ist das mit Gott? Kannst du etwas dafür tun, dass er dir wohlgesonnen ist?
Wer den Lehrtext aufmerksam gelesen hat, weiß die Antwort. Gottes Beziehung zu dir steht fest schon vor aller Zeit. Er hat sich ein für allemal aus freien Stücken für dich entschieden. Du kannst darauf keinen Einfluss nehmen weder im Guten noch im Bösen. Du kannst aber alles tun, deine Beziehung zu ihm zu gestalten. Und das Beste dabei ist, dass du ihn nicht erst irgendwie für dich einnehmen musst. Du kannst einfach die Hand, die er dir hinstreckt, ergreifen und so mit ihm durch‘s Leben gehen wie ein verliebtes Paar. Er ist dazu bereit. Und du?

Gebet: Herr, es geht mir gut dabei, mit dir durchs Leben zu gehen. Ich muss keine Angst haben, dass du mich wieder verlässt. Achte aber du auf mich, dass ich dich nicht wieder verliere. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Donnerstag, 28. April 2016

Seelenhunger hl

Losung: Ich bin arm und elend; der HERR aber sorgt für mich. Psalm 40,18

Lehrtext: Jesus dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie unter ihnen austeilten, und die zwei Fische teilte er unter sie alle. Und sie aßen alle und wurden satt. Markus 6,41-42

Liebe Leserin, lieber Leser,

bist auch du arm und elend? Vielleicht nicht, was die äußeren Verhältnisse anbelangt. Aber viele sind innerlich arm und elend, trotz ihres gut bezahlten Jobs, ihres Ansehens und ihres Besitzes. Manche können sich das nicht eingestehen. Sie gleichen diese innere Leere durch Statussymbole aus, durch ein großes Auto, ein außergewöhnliches Haus, durch ein ungutes Geltungs- und Machtbedürfnis, durch Mitgliedschaft in exklusiven Clubs usw. Das ist so wie bei Heranwachsenden, die ihre innere Unsicherheit durch ein forsches, manchmal auch rüdes Auftreten auszugleichen versuchen.
Der Mensch, der im heutigen Lehrtext sich eingesteht und vor Gott bekennt, dass er arm und elend ist, war kein Geringerer als König David. Nein, arm im wörtlichen Sinn war der König nicht. Im Psalm 40 ist auch nicht näher beschrieben, was seine Probleme waren. Er sagt: » Unlösbare Schwierigkeiten haben sich vor mir aufgetürmt, sie nehmen kein Ende. Meine Verfehlungen haben mich eingeholt, und die Folgen sind nicht mehr zu überblicken. Jeder Mut hat mich verlassen.« (Vers 13, HFA) Aber er sagt und bekennt auch: »Der Herr sorgt für mich.« Inmitten seiner Schwierigkeiten weiß er doch auch, wo die Hilfe ist.
Das wünsche ich mir ebenfalls, dass ich ehrlich zu mir selbst sein und mir eingestehen kann, wie es wirklich um mich steht. Aber auch, dass ich mich vertrauensvoll an den wende, der mir helfen kann und hilft.
Jesus, so sagt der Lehrtext, schickt niemand weg, der hungrig zu ihm kommt, auch die nicht, die es anscheinend ‚geschafft‘ haben und doch seelisch am Verhungern sind.

Gebet: Herr, du bist der Geber aller Gaben. An wen sonst sollte ich mich wenden, wenn ich in Not bin? Ja, du wirst für mich sorgen, so wie du schon bisher für mich gesorgt hast. Ich will aber auch das Meine dazu tun, dass es mir wieder besser geht. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Mittwoch, 27. April 2016

Der Gott der Christen hl

Losung: Wo Träume sich mehren und Nichtigkeiten und viele Worte, da fürchte Gott! Prediger 5,6

Lehrtext: Von törichten Fragen aber, von Geschlechtsregistern, von Zank und Streit über das Gesetz halte dich fern; denn sie sind unnütz und nichtig. Titus 3,9

Liebe Leserin, lieber Leser,

mancher lässt sich in seinem Glauben leicht verunsichern. Wenn jemand im Brustton der Überzeugung behauptet, dass der andere dies und jenes glauben und sich so und so verhalten müsse, dann kann es schon mal sein, dass man an sich selbst zu zweifeln beginnt. Denn wer kann schon von sich behaupten, so unerschütterlich im Glauben zu sein, dass er durch nichts und niemanden beeinflussbar wäre? 
   Auch in diesen Losungsauslegungen ist ja immer wieder vom Glauben die Rede. Doch die große Überschrift über allem, was hier zu lesen ist, heißt: Nachdenken über die Bibel. Sie ist der Prüfstein für jede Aussage über das Wort Gottes und den Glauben der Menschen.
   Was immer jemand über Gott sagt und darüber, was der rechte Glauben sei, - er muss sich an der Bibel messen lassen. Aber es reicht nicht, ein Bibelwort nach dem anderen zu zitieren. Das Wort Gottes will in seinem Zusammenhang verstanden werden. Einzelne Bibelworte, die aus diesem Zusammenhang gelöst werden, können darum leicht missverstanden werden. 
   Der Zusammenhang aller Bibelworte aber hat für uns einen Namen: Jesus Christus. Alles, was in der Bibel steht, hat nur dann eine Bedeutung für uns heute, wenn es die gute Nachricht von Jesus Christus unterstreicht und ihr nicht zuwiderläuft. Er ist in der Bibel keine Person neben anderen, durch die Gott spricht. Er ist die Person, durch die Gott sich zeigt und dir und mir begegnet.
   Auf das Alte Testament zum Beispiel berufen sich ja auch die Juden und zum Teil auch die Muslime. Doch sie verstehen die Bibelworte im Zusammenhang ihrer Religion, in der Jesus keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt. Wir Christen (!) aber kennen Gott nur und ausschließlich als ‚Vater Jesu Christi‘ und somit als unseren Vater im Himmel, dessen Name geheiligt werde und dessen Reich komme.
   Ist das so wichtig? Ich meine schon. Bei allem Respekt und aller Toleranz gegenüber Andersgläubigen, - für uns Christen ist der Glaube unverwechselbar, der Glaube an den Gott der Liebe und Barmherzigkeit, der für seine Menschenkinder da ist und nicht umgekehrt. Der uns das Leben nicht mit Gesetzen schwer macht und auch nicht mit rituellen Vorschriften. Der von uns keine Opfer fordert, sondern sich für uns ‚opfert‘ (am Kreuz sein Leben hingibt). Dessen höchstes Gebot heißt, ihn und unsere Mitmenschen zu lieben wie uns selbst. 
   Diesen unseren Gott erkennen wir daran, wie Jesus zu den Menschen war und was er von ihm gesagt hat (= Offenbarung Gottes). Ihn fürchten, wie Luther in der Losung übersetzt hat, heißt, ihn als die höchste Autorität anerkennen und sich an ihn halten.

Gebet: Mein Gott, Du bist mehr als die höchste Idee, die größte Macht, der tiefste Geist. Du bist die Liebe. Du kommst in deinem Sohn Jesus Christus zu mir. Du suchst die persönliche Beziehung und lädst mich ein, Dir zu vertrauen und Dich wiederzulieben. So bist Du für mich da. So füllst Du mich mit Lebensmut und Lebensfreude. Erhalte mir diesen Glauben und bewege mich dazu, Deine Liebe weiterzugeben. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Dienstag, 26. April 2016

Nicht allein hl

Losung: Sieht Gott nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte? Hiob 31,4

Lehrtext: Kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen. Hebräer 4,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

Jesus sagt: Gott hat jedes Haar auf deinem Kopf gezählt. Hiob sagt: »Gott zählt alle meine Schritte.« Im Psalm 139 steht: »Herr, du siehst alle meine Wege« sowie ‚Alle meine Tage sind in Gottes Buch geschrieben, auch die, die noch nicht sind.‘ Und im Lehrtext heißt es: »Alles ist aufgedeckt vor seinen Augen«. Selbst den blinden Grottenolm in den nachtschwarzen Berghöhlen und den Scheibenbauch-Fisch in der ewigen Finsternis auf 8000 Meter Meerestiefe sieht Gott. Doch er sieht noch tiefer. Er sieht in dein und in mein Herz. Ja, er kennt mich durch und durch und weiß, wie es um mich steht.
Sind wir also total überwacht? Wer krumme Dinger drehen will, der mag bei den genannten Bibelworten ein schlechtes Gewissen bekommen. Allen anderen sei versichert: Du bist nicht allein. Gott ist bei dir auch im finsteren Tal deiner Angst (Psalm 23). Sei froh, dass er dich sieht und kennt.
Zum Abschluss noch ein Witz, den – zu meiner Entschuldigung sei es gesagt ;-)  ein berühmter evangelikaler Prediger erzählt hat:
Ein Dieb bricht nachts in ein Haus ein und will gerade ein Handy stehlen. Da hört er eine Stimme: „Jesus beobachtet dich“. Er erschrickt und leuchtet mit seiner Taschenlampe in die Richtung, woher die Stimme kommt. Er sieht einen Papagei. „Hast du das gerade zu mir gesagt?“ „Ja“, antwortet der Papagei. „Ich wollte dich nur warnen.“ „Du mich warnen? Was redest du da für Blödsinn. Wer bist du überhaupt?“ Der Papagei sagt: „Mein Name ist Moses“. „Ha“, lacht der Dieb,  „was sind das bloß für doofe Leute, die einen Papagei Moses nennen?“ Darauf der Vogel: „Dieselben, die den 50 Kilo schweren Rottweiler hinter dir Jesus nennen.“

Gebet: Herr, wo ich auch bin, du bist da. Nur einen Gedanken weit bist du von mir entfernt. Jederzeit kann ich mit dir reden. Jederzeit darauf vertrauen, dass du hilfst. Doch du siehst auch, dass ich mich immer wieder mal so verhalte, als wärst du ganz weit weg, als wäre ich allein. Stärke meinen Glauben und gib mir dadurch Lebensmut und Zuversicht. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Montag, 25. April 2016

Kind der Liebe hl

Losung: Gedenkt des Vorigen, wie es von alters her war: Ich bin Gott und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht. Jesaja 46,9

Lehrtext: Wir haben doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn. 1.Korinther 8,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Alle Dinge sind von dem einen Gott und durch Jesus Christus (geschaffen)« – Was meint der Lehrtext, was meint Paulus damit?
   Die Theologen sagen, Gott ist der Schöpfer und Christus der Schöpfungsmittler, durch den Gott alles geschaffen hat, auch dich und mich. Dieser Gedanke ist nicht ganz einfach zu verstehen, aber es lohnt sich, dran zu bleiben und auch in diesem Fall über die Bibel nachzudenken.
   Unserem Bekenntnis zufolge lebt der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn Jesus Christus und der Heilige Geist von Ewigkeit her. Er ist vor aller Schöpfung und vor aller Zeit. In seinem Sohn Jesus kommt er in die Schöpfung und wird in Bethlehem als Mensch geboren. Deshalb ist Jesus auch an der Schöpfung beteiligt, wie die Bibel sagt.
   Doch wie? Es ist die Liebe, durch die Gott die Welt und eben auch dich und mich geschaffen hat. Sie hat in seinem Sohn Jesus Gestalt angenommen.
   Im Unterschied dazu wurde in der Vorstellung anderer Religionen jener Zeit die Welt durch mörderische Gewaltakte geschaffen, durch geschlachtete Götter (Sumerer) oder durch Götter- und Drachenkämpfe (Babylon).
   Doch was hat das mit uns zu tun?
Aus der Sicht unseres Glaubens ist jeder Mensch ein Gotteskind der Liebe. Wir sind nicht das Ergebnis von Krieg, Kampf und Gewalt, nicht Produkte des Zufalls oder einer evolutionären Notwendigkeit. Du und ich, wir sind von dem einen, unvergleichlichen Gott und Vater gewollt und durch die Liebe, die in Jesus ist, geschaffen. Aber nicht nur wir Menschen, sondern alles, was ist.
   Das macht mein Selbstverständnis als Mensch aus, dass ich von jeher geliebt bin und bleibe, auch wenn mich sonst kein Mensch liebt. Und auch das gehört dazu, dass ich in Gottes Welt lebe und nicht in der Welt des Teufels, auch wenn es bisweilen den Anschein hat.
   Manchmal magst du dich selbst nicht und bist mit dir unzufrieden. Manchmal sieht dich aus dem Spiegel ein Gesicht an, das dich depressiv macht. Okay, das ist so. Aber Gott liebt dieses Gesicht und den, der es trägt. Darum sollte eigentlich an jedem Spiegel ein Zettel kleben mit dem kleinen Satz: „Gott liebt mich und ich mich auch.“

Gebet: Herr, wo ist ein Gott wie du, so einzigartig und wunderbar! Alles was ist, verdankt dir sein Dasein. Auch ich. Du hast mich gewollt, du hast mich geschaffen, du liebst mich durch Jesus. Weil ich in deinen Augen wertgeachtet bin, bin auch ich mir selbst etwas wert. Weil du mich liebst, will auch ich dich lieben und meine Mitgeschöpfe wie mich selbst. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Sonntag, 24. April 2016

Dein Kopfkissen und dein Gott. hl

Losung: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Ich will sie zu Wasserbächen führen auf ebenem Wege, dass sie nicht zu Fall kommen; denn ich bin Israels Vater. Jeremia 31,9

Lehrtext: Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. Johannes 16,22

Liebe Leserin, lieber Leser,

sind Sie / bist du schon mal weinend zu Gott gekommen, zu ihm heimgekommen in seine Arme? Es ist gut, wenn du einen Menschen hast, der dich in die Arme nimmt, wenn dir zum Weinen zumute ist. Gott tröstet auch durch einen solchen Menschen. Aber manchmal hat man eben niemanden. Dann hat man nur noch sein Kopfkissen - und Gott.
Viele machen ihren Kummer mit sich selbst aus. Manche ertränken ihn dann in Alkohol oder nehmen Medikamente. Du musst das nicht. Du kannst deinem Gott  sagen, wie dir zumute ist, was dir auf der Seele liegt, welches Leid du tragen musst. Er weiß und sieht das sowieso. Aber es tut dir gut, den Kummer auszuweinen. Ihn in Worte zu fassen und aus-zu sprechen. Ihn aus dir heraus- und in Gottes Ohr hineinzusprechen. Dein Kummer ist deswegen nicht weg. Aber du teilst ihn mit ihm und er trägt ihn mit dir. Gott ist nicht nur »Israels Vater«, er ist auch dein Vater und führt dich zu den Wasserbächen des Trostes.
In Jesus zeigt Gott noch einmal besonders eindrücklich, wie einfühlsam er mit mir ist, wie er mitleidet und meine Gefühle achtet. Jesus spürte die Traurigkeit seiner Jünger und er spürt auch deine und meine. Aber er belässt es nicht dabei. Er lässt dich auch nicht warten bis zum Ende aller Tage, wenn er, wie versprochen, wiederkommen wird. Er kommt jetzt schon, wenn auch nicht sichtbar, so doch spürbar in deine Gebete. Er kommt in seinem Geist, den er selbst den ‚Tröster‘ nennt. Er kommt zu allen, die auf ihn hoffen, vor allem aber zu dir.

Gebet: Herr, tröste mich, wenn ich untröstlich bin. Trockne meine Tränen. Nimm mich in deine Arme. Und hilf mir, meinen Kummer zu tragen. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Samstag, 23. April 2016

Was ist Liebe? Haltung! hl

Losung: Hass erregt Hader; aber Liebe deckt alle Übertretungen zu. Sprüche 10,12

Lehrtext: Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit. 1.Korinther 13,4-6

Liebe Leserin, lieber Leser,

was ist Liebe? Fragen wir das Internet-Lexikon Wikipedia: »Liebe ist im Allgemeinen die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung und Wertschätzung, die ein Mensch einem anderen entgegenzubringen in der Lage ist.«
    Im Gegensatz dazu werden im Rotlicht-Milieu auch Sex und Pornographie unter dem Begriff ‚Liebe‘ verkauft. Da geht es um ‚Liebesdienste‘, um ‚Liebe machen‘, um ‚Liebeslohn‘. Aber hinter dieser Maskerade geht es um knallharte finanzielle Interessen und manchmal verstecken sich dahinter auch Zwangsprostitution, Menschenhandel und seelisches Elend. Da geht es nicht mehr um »Zuneigung und Wertschätzung«. Da werden Menschen als Sexobjekte entwürdigt und manchmal auch gedemütigt.
    Paulus hat ganz andere Vorstellungen von Liebe. In einer modernen Übersetzung heißt der heutige Lehrtext:  »Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht verbissen, sie prahlt nicht und schaut nicht auf andere herab. Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil, sie lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend. Sie freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt.« Für Paulus ist Liebe eine Haltung, die ein Christ allen Menschen, ja allen Lebewesen entgegenbringen kann und soll.
    In der jüngeren Vergangenheit hat zum Beispiel der Arzt, Musiker und Theologe Albert Schweitzer diese Liebe, diese Haltung gegenüber Mensch und Tier gelebt. Er ist deshalb als Urwalddoktor von Lambarene weltberühmt geworden.
    So gesehen ist Liebe eine Haltung, die jeder Erwachsene einnehmen kann. Diese Haltung, einen anderen wertzuschätzen, zuvorkommend zu behandeln, geduldig, freundlich und verzeihend zu sein, - sie macht auch die Liebe zwischen Mann und Frau aus und ermöglicht eine glückliche Beziehung. Wenn die Liebe erkaltet, merkt man es am ehesten daran, dass diese Haltung bröckelt. Sex ohne diese Haltung ist dann nur noch Selbstbefriedigung und hat mit Liebe nichts zu tun.
    In der Bibel heißt es: »Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.« Das ist in Jesus anschaulich und erfahrbar geworden. Er hat auch die Verachteten, Ausgestoßenen, Kranken und die Kinder geliebt. Er hat auch die Sünder geliebt, die ihr eigenes Leben führen, ohne lang nach Gott zu fragen. Und darum ist er auch zu dir und mir geduldig und freundlich, voll Wertschätzung und Rücksicht, schaut nicht auf uns herab und ist nicht nachtragend.

Gebet: Herr, die Haltung der Liebe zu leben, das ist es, was mir Sinn gibt und mich glücklich macht. Ich weiß das im Kopf. Ich spüre das auch in meinem Herzen. Und doch bleibe ich im Alltag dahinter zurück. Lass mich erfahren, wie sehr du mich liebst, damit ich dich wiederlieben kann und auch meinen Mitmenschen und deinen Geschöpfen mit Liebe begegne. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Freitag, 22. April 2016

Lobpreis hl

Losung: Ich bin's, dessen Hände den Himmel ausgebreitet haben und der seinem ganzen Heer geboten hat. Jesaja 45,12

Lehrtext: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Offenbarung 15,3

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich kann es heute kaum noch glauben, dass ich die meiste Zeit, in der ich aktiver Pfarrer war, von Lobpreis-Liedern nichts gehalten habe. Ich bin in der theologischen Ausbildung und in der Kirche so geprägt worden, dass Lobpreis nichts für anständige, auf der Universität ausgebildete Theologen sei. Schließlich würden solche Lieder bei den fundamentalistischen Evangelikalen gesungen, in landeskirchlichen Gemeinschaften, von nicht ganz zurechnungsfähigen Charismatikern und in dubiosen Freikirchen.
Aber ich habe dieser ‚Prägung‘ immer mehr misstraut und dann für mich beschlossen, mit jedem gerne zusammenzuarbeiten und auch Gottesdienst zu feiern, der guten Willens ist. Und das war der wichtigste Beschluss in meinem Berufsleben, weil ich so viel dazugelernt und viel Unterstützung bekommen habe. Als mich eines Tages eine charismatische Gruppe bat, ob sie in der Kirche einen Gottesdienst feiern dürfe, habe ich zugestimmt und bin selbst hingegangen.
Da habe ich zum ersten Mal erlebt, wie stark neuere Lieder, die Gott loben und preisen und die nicht nur so dahin gesungen werden, sondern aus dem Herzen gläubiger Menschen kommen, - wie stark diese Lieder mich berühren und verändern können. Und warum, weil darin nicht verkopft über Gott geredet wird, sondern weil seine Größe und Herrlichkeit gepriesen wird mit herzlichen Worten und eingängigen Melodien. Ja, es hat mir gut getan und es tut mir noch gut, Gott einfach mal so und ohne jede Absicht mit Liedern zu loben und zu preisen. Das zieht mich nach oben, zu ihm und erhebt mich über den Alltag und die Sorgen und Probleme, die es eben so gibt.

Gebet:
Komm und lobe den Herrn, meine Seele, sing, bete den König an!
Sing wie niemals zuvor nur für Ihn und bete den König an!
Ein neuer Tag und ein neuer Morgen
Und wieder bring ich dir mein Lob,
Was auch vor mir liegt, und was immer auch geschehen mag -
Lass mich noch singen wenn der Abend kommt!

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

p.s.: Und hier mein derzeitiger Favorite Song (mit Text) oder live 1 oder live 2

Donnerstag, 21. April 2016

Den Mantel hinhalten hl

Losung: Merkt auf mich, ihr Völker, und ihr Menschen, hört mir zu! Denn Weisung wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich gar bald zum Licht der Völker machen. Jesaja 51,4

Lehrtext: Gott, unser Heiland, will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 1.Timotheus 2,3-4

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich weiß noch, wie ich mich als Theologiestudent mit der Frage herumgeschlagen habe, ob Gott nur für die Christen da ist und nicht auch für alle anderen Menschen, da er doch auch sie geschaffen hat. Und ich weiß noch, wie ich damals befreit aufgeatmet habe, als ich jenes Bibelwort im heutigen Lehrtext las: »Gott will, dass allen Menschen geholfen werde…«
Dazu hat Jesus seinen Freunden, den Jüngern, beim Abschied den Auftrag gegeben, in alle Welt zu gehen und dafür zu sorgen, dass alle Menschen seine Freunde werden können und so leben, wie er es gesagt hat (Matthäus 28, 19+20).
Ich wusste allerdings nicht, wie man am besten diesen Auftrag Jesu umsetzt. Heute weiß ich, dass ich ihn anderen Menschen nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen darf, sondern wie einen Mantel hinhalten soll, damit auch sie Jesus „anziehen“ können.
Damals gab es zwei Kommilitonen, die das Theologiestudium abgebrochen hatten und meinten, sie müssten radikale Bußprediger werden. Einerseits beeindruckte mich ihre Konsequenz. Andererseits stießen mich ihre Methoden ab. Ich sah sie in der Fußgängerzone in Nürnberg auf einer Apfelsinenkiste stehen und hörte sie die Leute anbrüllen, sie sollten endlich ihre Sünden bekennen, Buße tun und unters Kreuz kriechen.
Auch Jesus hatte, als er mit dem Predigen begann, die Leute aufgefordert, zu Gott umzukehren. Aber er hat bezeichnenderweise nicht gesagt, sonst kommt ihr in die Hölle, sondern: »denn das Himmelreich ist (in mir) nahe.«
Ich denke, Menschen kann man zum Glauben nur einladen und nicht zwingen. Und man darf ihnen auch nicht mit der Hölle drohen, damit sie so glauben, wie man es selbst für richtig hält. Wegweisend ist für mich der sogenannte „Heilandsruf“, in dem Jesus zu Gläubigen und zu Ungläubigen sagt: »Kommt alle zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde es euch leicht machen. Lasst euch von mir in den Dienst nehmen, und lernt von mir! Ich meine es gut mit euch und sehe auf niemanden herab. Bei mir findet ihr Ruhe für euer Leben (Matthäus 11,29)«.
Er ist das Licht für alle (Losung), in deren Leben es finster geworden ist und die sich in dieser Welt nicht zurechtfinden.

Gebet: Herr, ich möchte dir für die Menschen danken, die dazu beigetragen haben, dass ich zum Glauben gekommen bin. Ich bin so froh, dass man mir mit dir nicht gedroht, sondern dich als guten Hirten gezeigt hat, der sein Schäflein sucht und findet. Das hat mir schon als Kind gut getan. Das tut mir heute noch gut. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Mittwoch, 20. April 2016

umdrehen hl

Losung: Kehrt euch zu mir, spricht der HERR Zebaoth, so will ich mich zu euch kehren. Sacharja 1,3

Lehrtext: Der Herr hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde. 2.Petrus 3,9

Liebe Leserin, lieber Leser,

das heutige Bibelwort erweckt den Eindruck, als hätten die Israeliten damals Gott den Rücken gekehrt, als er mit ihnen redete. Vielleicht war es ja auch tatsächlich so. Dieses Problem damals ist vergangen. Die Frage ist, wie Menschen heute von ihm erreichbar sind, die ihm den Rücken kehren.
Er jedenfalls hat weder damals seinen Menschen den Rücken gekehrt noch tut er das heute. Er tut das nicht bei dir und auch nicht bei mir. Er bleibt uns zugewandt. Das kann ich aber nur feststellen, wenn ich mich zu ihm umdrehe. Erst dann merke ich, dass er mich anspricht und ansieht mit einem »Gesicht voll Wärme und Licht«, mit dem Gesicht Jesu.
Er zwingt mich nicht, dass ich mich zu ihm umdrehe. Er packt mich nicht bei den Schultern und reißt mich herum. Er respektiert meine freie Entscheidung. Denn eine Liebe, die nicht aus freien Stücken kommt, die erzwungen wird, ist keine Liebe. Aber er wendet sich auch nicht enttäuscht und verbittert von mir ab und geht ohne mich seine Wege. »Der Herr hat Geduld« heißt es im Lehrtext, Geduld mit mir, mit dir, mit allen seinen Menschenkindern weil »er nicht will, dass jemand verloren werde«. Das tröstet mich vor allem im Hinblick auf die Menschen, die mir nahe stehen, aber sich bisher noch nicht zu ihm umgedreht haben.

Gebet: Herr, eigentlich ist das doch ganz einfach zu spüren, dass du da bist. Ich muss mich nur umdrehen, mich dir zuwenden und eine Beziehung zu dir aufnehmen. Warum nur fällt das vielen so schwer? Warum verzichten sie auf deinen Anblick und dein Wort? Wenn du willst, so lass mich mit meinem Glauben ein Beispiel für sie sein. Bleib weiterhin geduldig, auch mit mir. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Dienstag, 19. April 2016

Ja, aber die anderen auch hl

Losung: Der HERR ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für. Psalm 100,5

Lehrtext: Gott hat uns mit sich selber versöhnt durch Christus. 2.Korinther 5,18

Liebe Leserin, lieber Leser,

‚Gott ist freundlich, er ist gut zu dir‘. So sagt es das heutige Bibelwort. Lass es dir jetzt einfach mal gesagt sein und ziehe es nicht gleich wieder in Zweifel. „Gott ist freundlich und gut zu uns“ - so sprachen die alten Israeliten von sich in ihren Tempelgottesdiensten. Solche Worte bestärkten sie in ihrem Glauben trotz aller negativen Erfahrungen, die sie auch kannten.
Das ist schon mal tröstlich und wunderbar, dass auch die Menschen des Alten Testamentes von Gottes Freundlichkeit gesprochen haben und nicht nur von seinem Zorn. Diese Einsicht des Glaubens wanderte durch die Bibel und die Geschichte der Kirche bis zu dir und mir.
Die meisten Juden beten den Psalm 100 mit diesen schönen Worten auch heute noch und beziehen sie ganz selbstverständlich auf sich. Zu Recht. Aber zugleich grenzen sie sich damit von anderen ab, weil sie der Überzeugung sind, dass Gott nur zu ihnen freundlich und gut sei, weil sie sein Volk seien und andere, gerade auch die Christen, nicht dazugehörten. Zu Unrecht. Nun gibt es aber auch nicht wenige Christen, die ganz ähnlich denken, die sich für auserwählt halten und alle anderen, die nicht so glauben wie sie, als Verlorene ansehen. Zu Unrecht, wie ich meine.
Nahezu alle Religionen tragen in sich die Tendenz, die jeweils einzig wahre zu sein, weshalb die anderen falsch sein müssen. Dieser Irrtum lebte bis in die Nachkriegsjahre selbst in christlichen Konfessionen. Viele Gläubige hatten die Auffassung: Der Herr ist unser Gott. Er gehört uns. Er ist nur uns treu, sonst niemandem. Erst gestern erzählte mir eine Frau, die als Kind mit ihren Eltern aus Schlesien hierher geflohen war, dass die fränkische Nachbarin damals zu ihr sagte: „Der Monsignore  (= katholischer Priester) hat gsocht, dass die Lutherischen auch in Himml kumma. Des hob i ja no gor ned gwisst.“
Ich muss bei dieser Frage, zu wem denn Gott nun freundlich und gut ist, wieder mal an den großen Theologen Karl Barth denken, der von einer Frau gefragt wurde: „Herr Professor, werde ich nach dem Tod meine Lieben wiedersehen?“ Und Barth antwortete: „Ja, aber die anderen auch.“
Hat Gott nur uns versöhnt? (Lehrtext) Und was ist mit den anderen? Mit der Mehrheit der Christen in Deutschland, die zwar getauft sind, aber sich für ihn nicht (mehr) interessieren? Und mit denen, die einer anderen Religion anhängen? Und den vielen, vielen Menschen aus dem Osten Deutschlands, die aufgrund der atheistischen Religionspolitik in der ehemaligen DDR bis heute keinen Glauben mehr haben und auch ihre Kinder glaubenslos erziehen? Müssen die für die Politik der Kommunisten Ulbricht und Honecker bis in alle Ewigkeit büßen? Meine Antwort kennen Sie / kennst du. Und wie ist deine?

Gebet: Herr, es wäre schön, wenn möglichst viele Menschen diese gute Nachricht annehmen könnten, dass du gut und freundlich zu uns allen bist. Das würde unser Zusammenleben deutlich zum Besseren verändern. Aber ich selber will diese Nachricht ja auch annehmen, nicht nur im Augenblick, da es mir gut geht, sondern gerade auch dann, wenn es anders ist. Auf deine Freundlichkeit und Güte will ich mich verlassen können ein Leben lang. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Montag, 18. April 2016

Unter wem lebst du? hl

Losung: Der Gott des Himmels wird ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird. Daniel 2,44

Lehrtext: Der Seher Johannes schreibt: Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus. Offenbarung 12,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

unter wem lebst du? Unter der Bundesregierung? Unter – das ist jetzt ein Scherz! – deiner Schwiegermutter? Unter – das ist jetzt kein Scherz – deinem Chef?
Die meisten Menschen in unserem Land haben einen Vorgesetzten oder eine Vorgesetzte. Diese Person kann bestimmen, was du tun sollst. Sie kann gegebenenfalls auch darüber befinden, ob du befördert oder entlassen wirst. Aber diese Person steht nur in ihrer Funktion über dir, nicht aber als Mensch. Was deine Würde und deine Selbstachtung betrifft, bist du mit ihr auf Augenhöhe.
Es gibt keinen anderen Menschen, der mehr wäre als du. Es gibt zwar andere, die mehr Macht haben als du und mehr Geld und mehr Einfluss. Aber von Mensch zu Mensch bist ihnen ebenbürtig und hast keinen Grund, dich in irgendeiner Weise unterwürfig zu fühlen oder zu verhalten.
Du lebst nicht unter irgendwelchen Machthabern, sondern unter dem, dem allein alle Macht und Ehre gehört, unter Gott. Du arbeitest nicht unter irgendeinem Chef, sondern unter dem, der dir deine Kraft, deine Begabungen und deine Einsatzbereitschaft gegeben hat, unter Gott. Was du im Betrieb tust, das tust du, weil du Gott mit deiner Arbeit ehren und dich selbst achten willst. Und wenn das nicht mehr geht, ist es besser, du suchst dir einen neuen Job.
Gottes Reich ist da, wo er herrscht und Menschen sich nach ihm richten. Jetzt ist es noch für die Augen der meisten verborgen und niemand weiß, wann er es für alle und für immer offenbaren wird. Aber sein Reich, sein Herrschafts- und Einflussbereich liegt nicht irgendwo in der Zukunft. Sein Reich ist, wie Jesus sagt, mitten unter uns. Es ist in dir, der du ihn als deinen Herrn anerkennst und nach seinem Gesetz lebst, nach dem Gesetz der Liebe und Barmherzigkeit. Wo du bist, bringst du sein Reich mit und trägst dazu bei, dass sein Wille geschieht.

Gebet: Herr, durch den Glauben lebe ich hier und jetzt schon in deinem Reich. Durch den Glauben weiß ich, wem ich gehöre und wem ich diene. Durch den Glauben vertraue ich darauf, dass du dich auf Dauer durchsetzt, auch wenn es zur Zeit nicht danach aussieht. Du gibst mir meine Würde, die mir kein anderer Mensch nehmen kann. Durch dich ist es mir möglich, dass ich mich selbst achten kann und nicht unter Wert ‚verkaufe‘. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Sonntag, 17. April 2016

Du, meine Seele, singe! (Predigt) hl

Lichtblickgottesdienst am 17. April 2016 von Hans Löhr

Begrüßung zu Beginn des Gottesdienstes:

Liebe Freunde,

für die meisten Menschen unserem Land ist dieser Tag ein ganz gewöhnlicher Sonntag. Die meisten haben frei und lassen es heute mal ruhig angehen.
Doch für uns, die wir uns jetzt zum Lichtblick-Gottesdienst getroffen haben, unterscheidet sich dieser Sonntag von anderen. Denn er hat einen Namen und dieser Name fordert uns auf, heute etwas ganz bestimmtes zu tun. Er heißt „Jubilate!“, auf Deutsch: „Lobt und preist Gott!“
Dieser Sonntag fragt uns nicht erst lang, ob er uns auch genehm ist. Ob es uns heute passt, Gott zu loben und zu preisen oder ob uns nicht danach ist, weil wir vielleicht schlecht drauf sind oder aus anderen Gründen nicht so recht in Lobpreis-Stimmung. Dieser Tag ist schlicht und einfach auf uns zugekommen, unausweichlich. Jetzt ist er da. Und es liegt an uns, ob wir ihn beachten oder nicht. Ich schlage vor, dass wir das tun. Und egal, in welcher Stimmung jeder von uns gerade ist, ich lade jeden ein, all das, was ihm sonst so durch den Kopf geht oder auf dem Herzen liegt, beiseite zu lassen und mit dem ersten Lied Gott schlicht und einfach zu loben. Dieses Lied ist ein Klassiker, eine Hymne für Gott, ein Hit seit 400 Jahren. Stehen wir also auf und singen wir unserem wunderbaren Gott unser Lob zu: »Du, meine Seele, singe!«…

Lesung:

»Du, meine Seele, singe; wohlauf und singe schön!« So haben wir eingangs gesungen. Und nun, liebe Freunde, hören wir wie König David im Psalm 103 Gott gelobt hat:
»Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! 
Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: 
der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen, 
der dein Leben vom Verderben erlöst und dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit, 
der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler…
Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte… 
Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat. 
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die Ehrfurcht haben. So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsre Übertretungen von uns sein.« 

Ein paar Takte aus dem Concerto Grosso Opus 6 Nr. 6 g-moll
von Georg Friedrich Händel. Hier auf Youtube. Abspielen ab Minute 16:07

Predigt: »Du, meine Seele, singe!«

Das, liebe Freunde, was wir soeben gehört haben, ist für mich Frühlingsmusik pur. Da hüpft und tanzt der Lenz in unser Land hinein und breitet verschwenderisch seine Blumenteppiche aus. Und auch wenn wir zwischendurch kühle und regnerische Tage haben, so sind doch immer wieder Sonnenstunden dazwischen, in denen man hinausgehen und beobachten kann, wie es die Blumen aus der Erde treibt, wie die Vögel mit ihren Melodien wetteifern, wie die Schmetterlinge trunken sind in der sonnenwarmen Luft.
Ja den Wetterwolken und den Sorgenwolken zum Trotz, gibt es zurzeit viele Gründe, zu sich selbst zu sagen: »Du, meine Seele, singe!« Aber kann denn die Seele singen? Natürlich, denn die Seele, das ist deine Lebendigkeit, die in den Adern pulsiert und dir aus den Augen schaut. Deine Seele ist dein einzigartiges Wesen. Das, was dich unverwechselbar macht.

Ich finde bemerkenswert, dass die Menschen der Bibel die Fähigkeit hatten, neben sich zu stehen und sich zu beobachten. Sie haben nicht nur in den Spiegel geschaut, sondern auf sich selbst geachtet und dem nachgespürt, wie es ihnen im Moment ging. Und wenn sie niedergeschlagen waren, haben sie sich selbst einen Stups gegeben und sich ermuntert mit einem Satz wie diesem: »Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.« Und wenn es ihnen gut ging, perlte ihnen das Lob Gottes wie von selbst von den Lippen.
Und genau das wollen auch wir heute Morgen tun. Wir wollen uns dazu anstupsen, Gott zu loben und uns anstoßen lassen von diesem Sonntag, der im Kirchenjahr den Namen ‚Jubilate‘ trägt. Jubilate, auf Deutsch, lobt und preist Gott, jubelt ihm zu. Dazu fordert uns dieser Sonntag auf so wie ein Mann eine Frau zum Tanz auffordert.
Also, meine Damen und auch meine Herren, lasst eure Herzen tanzen für Gott. Werft alle eure schweren Gedanken, eure Sorgen und Bedenken ab, wenigstens für diese eine Stunde jetzt, wenigstens für diesen Sonntag Jubilate, wenigstens für die Woche, die auf ihn folgt. Bleibt nicht in eurer Asche sitzen und auf euren Scherben stehen, auf dem, was kaputt gegangen ist, auf dem, was ihr bedauert und bereut. Geht weiter, weil es weitergeht. Tanzt weiter, damit ihr auch innerlich nicht erstarrt, sondern in Bewegung bleibt. Lobt und preist mit mir den Herrn, unseren wunderbaren Gott.

Unter uns sind einige, denen es heute Morgen nicht zum Singen zumute ist. Und wenn jeder einzelne von uns jetzt nachdenkt, findet er ebenfalls Gründe, kleinlaut zu werden. Aber wir singen trotzdem. Wir loben Gott trotzdem oder gerade deswegen, um uns von ihm über alles erheben zu lassen, was uns runterziehen und niederdrücken will. In der Kraft der Auferstehung seines Sohnes Jesus Christus stehen auch wir auf, immer wieder, sooft wir am Boden liegen und gehen weiter, Schritt um Schritt.  Und damit ich das nicht nur so sage, sondern ihr das auch wirklich erlebt,  machen wir jetzt eine kleine Aktion.

Ich habe hier alte Zeitungen der vergangenen Tage dabei. Jeder nimmt sich bitte nun ein Blatt.

Zeitungsseiten werden verteilt.

Ihr könnt ruhig einen Blick darauf werfen, was da geschrieben steht. Die Politik-Seiten berichten von den Katastrophen, Kriegen, Flüchtlingen und den Leiden in dieser Welt, von politischen Auseinandersetzungen, Feindseligkeiten und Machtkämpfen.
Die Wirtschaftsseiten berichten vom Auf und Ab der Aktienkurse, von Pleiten und Erfolgen, von düsteren oder helleren Prognosen, vom Arbeitsmarkt, von der Rentenentwicklung.
Die Werbeanzeigen haben es auf deinen Geldbeutel abgesehen und wollen dich dazu verleiten, so viel wie möglich zu konsumieren selbst um den Preis hoher Schulden.
Die Sportseiten berichten vom Sieg der Bayern gestern und der Niederlage vom ‚Club‘.
Und dann gibt es noch die verschiedenen Meldungen über Unglücksfälle und Verbrechen, über das Leben von Prominenten. Welches Kleid Königin Maxima in München getragen hat oder und was so alles in unserer Region passiert ist.
Und schließlich findest du in jeder Zeitung auch Seiten mit Todesanzeigen, die täglich von vielen genau studiert werden.
Und nun nimm deine Zeitungsseite, knülle sie zusammen und wenn du magst, pack noch deine eigenen Sorgen hinein, Sorgen um deine Kinder, um deine finanzielle Situation, um die Gesundheit, am Arbeitsplatz, in der Schule… Was auch immer dich belastet und bedrückt, pack es in die zusammengeknüllte Zeitungsseite hinein und wirf es nach vorne zu mir. Und wer nicht so weit werfen kann, werfe so gut es geht und andere werfen dann diesen Papierball weiter.

Gottesdienstbesucher werfen Papierknäuel nach vorne

Bei mir hier vorne hat sich ein richtiger Berg mit Sorgen und schlechten Nachrichten angehäuft.
Wenn ich mir vorstelle, was da jetzt so alles um meine Füße herum liegt, ist das kein sehr angenehmes Gefühl. Diese Flut von schlechten Nachrichten und Sorgen aus der großen Welt und auch aus unserer kleinen droht mich zu erdrücken und zu ersticken. Ich spüre, wie sich in mir in mir ein ungutes Gefühl breitmacht, wie Trauer, Enttäuschung und Wut in mir aufsteigen.
Aber das will ich nicht. Ich will kein frustrierter Wutbürger sein. Und du sollst das auch nicht wollen. In unserem Land wird schon genug geschimpft. Ich will mich daher über all diese negativen Nachrichten und Sorgen erheben, mich aufrichten und hochziehen lassen durch das Lob Gottes, denn „loben zieht nach oben“. So will ich es allen Problemen zeigen, wer wirklich groß und mächtig ist, wem ich meine Sorgen abgeben kann und wer mich immer wieder herausholt aus dem Sumpf der negativen Botschaften.

Während ich jetzt auf all dem Negativen und den Sorgen-Knäuel stehe, die ihr weggeworfen habt, will ich euch von zwei Männern erzählen. Der erste ist der Apostel Paulus.
Als er in die Stadt Philippi, in Nordgriechenland, kam, war da eine Sklavin, die einen Dämon hatte. Heute würde man sagen, die psychisch krank war. Die Leute glaubten, dass sie die Zukunft voraussagen könne. Das ließ sich ihr Herr bezahlen. Aber Paulus heilte die Frau im Namen von Jesus Christus. Daraufhin wurde er vom Besitzer der Sklavin angezeigt, weil der mit ihr nun kein Geld mehr machen konnte. Paulus wurde verhaftet und zusammen mit seinem Begleiter Silas ausgepeitscht. Danach, so heißt es in der Bibel, warf man sie ins Gefängnis. Gegen Mitternacht beteten Paulus und Silas. Sie lobten Gott laut, und die übrigen Gefangenen hörten ihnen zu. 
Liebe Freunde, Paulus hatte ein dickes Problem. Die meisten Menschen wären wohl an seine Stelle deprimiert gewesen, verzweifelt und seelisch am Ende. Und was macht Paulus: er singt. Er sagt sinngemäß zu sich selbst, was viele hundert Jahre später der Dichter Paul Gerhardt in diese Worte gefasst hat: »Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schön, dem, welchem alle Dinge, zu Dienst und Willen steh‘n«. Da singt und lobt einer laut Gott und bringt damit zum Ausdruck, dass es in seinem Leben Größeres gibt, als dieses Problem. Dass seine Seele frei ist, auch wenn man seinen Körper in Ketten gelegt hat. Und, so heißt es in der Bibel, die übrigen Gefangenen hörten zu.

Vielleicht bist du ja auch in der einen oder anderen Weise gefangen, vielleicht in einer schlechten Angewohnheit, vielleicht in einer Sucht, vielleicht in einer destruktiven Beziehung, vielleicht bist du auch ein Gefangener deiner Sorgen und Ängste. Ich weiß, von alledem kann man sich nicht so ohne weiteres befreien. Aber ich weiß auch, ein entscheidender Schritt in die Freiheit ist, Gott trotz alledem zu loben und ihm zu danken.

Der Pfarrer und Liederdichter Paul Gerhardt, den ich eben schon erwähnt habe, war im Jahr 1618, als der 30-jährige Krieg begann, zehn  Jahre alt. 30 Jahre lang lebte er in unsicheren, friedlosen, gewalttätigen Zeiten, durchsetzt mit Hungersnöten und Seuchen. Ein Jahr nach Kriegsbeginn starb sein Vater, da war Paul gerade mal elf. Als er 17 war, starb seine Mutter. Später musste er vier seiner fünf Kinder begraben. Aus Glaubens- und Gewissensgründen konnte der evangelische Pfarrer Paul Gerhardt den Anordnungen seines Kurfürsten nicht Folge leisten. Daraufhin wurde er entlassen. Erst Jahre später bekam er anderswo wieder eine Anstellung. So musste er seine letzten Lebensjahre in bescheidenen Verhältnissen zu bringen.

Und, liebe Freunde, dieser Paul Gerhardt hat mit die schönsten Loblieder geschrieben, die es in der Christenheit gibt, zum Beispiel »Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben« oder »Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzenslust« oder »Sollte ich meinem Gott nicht singen? Sollte ich ihm nicht dankbar sein?« Alles wunderbare Lieder. Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass auch spätere Generationen sie noch singen und dadurch in ihrem Glauben gestärkt werden. Aber das schönste Loblied von allen ist das, was diesem Gottesdienst heute seinen Namen gegeben hat und was wir bereits gesungen haben: »Du, meine Seele, singe!«
Dieses Lied hat Paul Gerhardt gedichtet und gesungen und sich damit über die Scherben seines Lebens erhoben. Mit diesem Lied hat er seine Seele zum Tanz aufgefordert und sich von Gott hochziehen lassen. Vielleicht ist genau das das Höchste und Beste und Schönste, wozu ein Mensch fähig ist, dass er seine Seele singen und loben heißt allem zum Trotz, was ihm den Mund verschließen möchte, allen Sorgen, allem Leid, aller Angst zum Trotz.

Seitdem haben zahllose Menschen mit diesem Lied das Gleiche erlebt. Manchmal haben sie es im Überschwang ihrer Freude gesungen. Manchmal im Leid und unter Tränen. Und dann hat die wunderbare Melodie die Worte des Dichters durch den Raum getragen, durch die Kirchen und Bauernstuben, durch Ställe und Höfe und hinaus auf die  Wiesen und Felder und hinauf, immer weiter hinauf zu den Engeln. Und diese haben das Lied aufgenommen und mitgesungen zum Lob und zur Ehre Gottes und seines Sohnes Jesus Christus. Und jetzt nehmen wir es noch einmal auf und stimmen ein und singen gemeinsam: »Du, meine Seele, singe; wohlauf, und singe schön!« Amen

Alle stehen auf und singen Vers 1

(Das gesprochene Wort weicht vom geschriebenen Text leicht ab)

Samstag, 16. April 2016

In Rufweite hl

Losung: Du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen! Psalm 22,20

Lehrtext: Der blinde Bartimäus fing an, zu schreien und zu sagen: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und viele fuhren ihn an, er solle stillschweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Markus 10,47-48

Liebe Leserin, lieber Leser,

das passiert leider immer wieder mal, dass du das Gefühl hast, Gott ist jetzt weit weg. Aber wie weit ist er wirklich weg? Ich bin überzeugt, dass er nur einen Hilferuf weit weg ist. Er ist für dich und für mich immer in Rufweite. Aber manche rufen ihn nicht zu Hilfe. Entweder glauben sie nicht, dass er sie hört. Oder sie schämen sich vor ihrer Männlichkeit oder vor ihrer Vernunft oder vor anderen Menschen und verzichten darauf, Gott um Hilfe zu bitten.
Der blinde Bartimäus war anders. Als Jesus in Rufweite für ihn war, sah er seine Chance gekommen. Da schrie er nach ihm aus Leibeskräften, dass es den Leuten peinlich war und sie ihn anfuhren, doch endlich still zu sein. Viele hätten klein beigegeben und sich gefügt. Bartimäus nicht. Als es um seine Chance ging, endlich Hilfe zu bekommen, waren ihm die Leute egal. Und er schrie weiter, so lange bis Jesus ihn hörte und zu ihm ging, um ihn zu heilen.
Jesus war das Geschrei des Bartimäus nicht peinlich. Gott sind deine Gebete, Rufe und vielleicht sogar Schreie auch nicht peinlich. Nimm dir Bartimäus zum Vorbild und höre nicht auf die Leute. Höre auf dein Herz und tue, was es dir sagt. Es geht um deinen Glauben und nicht um den Glauben anderer. Es geht um deine Gesundheit, um dein Glück, um deine Zukunft und nicht um die anderer. Lebe dein eigenes Leben und nicht das Leben der Leute.
Ich bin einst auch so erzogen worden, dass mir gesagt wurde: Tu dies und lass das, was werden denn sonst die Leute sagen. Es fiel mir nicht leicht, mich davon zu befreien. Aber jetzt bin ich froh, heilfroh, dass ich so lebe, wie ich es will und vor Gott verantworten kann. Und was ist, wenn die Leute über mich reden? Dann haben sie wenigstens was zu tun.
Übrigens, ob es den Besuchern der Kirchengottesdienste klar ist, dass sie jedes Mal mit den Worten des Bartimäus Jesus zu Hilfe rufen, wenn sie auf das „Kyrie eleison“ des Pfarrers ihr „Herr, erbarme dich“ singen?

Gebet: Herr, jetzt in diesem Augenblick rufen überall auf der Welt so viele Menschen nach dir um Hilfe. Lass sie nicht warten. Erhöre ihre Gebete und erhöre auch mich, wenn ich deine Hilfe brauche. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Freitag, 15. April 2016

5 Fragen. 5 Antworten. hl

Losung: Der HERR, euer Gott, ist gnädig und barmherzig und wird sein Angesicht nicht von euch wenden, wenn ihr euch zu ihm bekehrt. 2.Chronik 30,9

Lehrtext: Kehrt also um und richtet euch aus auf die Vergebung eurer Sünden, damit vom Angesicht des Herrn her Zeiten der Erquickung kommen. Apostelgeschichte 3,19-20

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn -  dann. So denken wir in aller Regel. So funktioniert auch das Leben: Wenn du eine rote Ampel überfährst, dann musst du 90 Euro Strafe zahlen. Wenn du dabei jemanden gefährdest, sind es 200 Euro plus ein Monat Fahrverbot plus 2 Punkte in Flensburg. Wenn du kein Geld hast, dann kannst du auch nichts kaufen. Wenn du ungesund lebst, dann wirst du krank. Und so weiter. Im Alten Testament funktioniert auch der Glaube weitgehend so: Wenn du dich zu Gott bekehrst, dann wird er dir auch gnädig sein (Losung). Und wenn nicht?

Das Nachdenken über die Bibel hat mich eines besseren belehrt:
Mit Jesus hat sich etwas grundlegend verändert. Jetzt muss ich als Mensch keine Vorleistung mehr bringen, damit Gott mir gnädig ist. Jetzt tut er den ersten Schritt. Jetzt wendet er sich mir zu, wird in Jesus Mensch, kommt im Stall zur Welt und stirbt am Kreuzgalgen – für mich und für dich. Mehr geht nicht.

Dazu fünf Antworten auf fünf Fragen:

1.      Wie ist das mit der Vergebung der Sünden? Muss ich da nicht zuerst bekennen, beichten, bereuen und Buße tun?
Nein, sonst hätte Gott nicht Mensch werden müssen. Sonst hätte der Glaube genügt, von dem im Alten Testament die Rede ist. Stattdessen sind mir meine Sünden von Gott längst vergeben, die vergangenen, die gegenwärtigen und sogar die zukünftigen.

2.      Ist es dann nicht egal, wenn ich sündige, da mir die Sünde doch bereits vergeben ist?
Nein, weil ich damit meinem Vater im Himmel, seinen Menschenkindern und mir selbst weh tue. Sünde entfremdet mich Gott und damit der Quelle des Lebens. Sie zerstört meinen Glauben und damit den Kern meiner Identität, meines Selbstverständnisses. Darum ist sie auch so brandgefährlich. Sünde raubt mir die Gewissheit, dass auch sie mich nicht von Gottes Liebe trennen kann.

3.      Warum sprechen wir dann in den Kirchengottesdiensten trotzdem ein Sündenbekenntnis und feiern hin und wieder Beichte?
Weil unser Glaube schwach ist und uns diese Rituale bestärken, dass Gott vergibt.

4.      Aber muss ich nicht doch noch irgendetwas tun, damit Gott mir vergibt und Christus mich rettet?
Nein. Denn wenn dein Kind ins Wasser fällt und am Ertrinken ist, ziehst du es doch auch heraus, selbst wenn es von dir nichts wissen will. Um wie viel mehr ist Gott willens, alles zu tun, damit er keines seiner Geschöpfe verliert, auch dich nicht.

5.      Wenn das so ist, muss ich dann überhaupt noch glauben?
Niemand muss glauben. Aber die gute Nachricht, dass Gott mir gnädig ist und mir meine Sünden bereits vergeben hat,  ist für mich wertlos, wenn ich ihr nicht glaube. Erst der Glaube bewirkt, dass das Evangelium von Jesus für mich zu einer lebensbestimmenden Kraft wird. Christus hat zwar auch denen die Sünden vergeben, die nicht glauben, die nicht beichten, bereuen und Buße tun. Er hat auch sie alle durch sein Leiden und Sterben am Kreuz erlöst. Nur haben sie jetzt nichts davon, weil sie es nicht wissen oder wissen wollen, nicht glauben können oder nicht glauben wollen. Das ist, vereinfacht gesagt, so, wie wenn jemand sechs Richtige im Lotto hat, doch seinen Gewinn nicht abholt, weil er nicht daran glaubt und weil es ihm niemand sagt. Er ist zwar der große Gewinner, lebt aber als Verlierer.

Gebet: Mein Herr und mein Gott, du bist so ganz anders als wir Menschen. Bei dir geht es nicht um Leistung und Gegenleistung. Nicht um Belohnung und Strafe. Nicht um Befehl und Gehorsam. Du kennst meine Schwächen und hilfst mir auf. Du kennst mein Versagen und gibst mir eine neue Chance. Du siehst, wenn ich mich von dir entferne und kommst mir in Jesus entgegen. Danke.

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

p.s.: Ihr / dein Kommentar ist erwünscht.

Donnerstag, 14. April 2016

Leichter gesagt als getan. hl

Losung: Dies Volk naht mir mit seinem Munde und ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir. Jesaja 29,13

Lehrtext: Jesus sprach: Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. Markus 3,35

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich stelle mir vor, wie es wäre, wenn bei uns Menschen Herz und Mund in Einklang wären, wenn wir das Herz auf der Zunge trügen und nicht lügen könnten. Wäre das gut oder würden wir uns gegenseitig mit unseren Wahrheiten verletzen? Zwischen einer Lüge und dem Verschweigen einer Wahrheit besteht ein Unterschied. Nicht umsonst gibt es ja den beherzigenswerten Rat: „Man soll nicht alles sagen, was wahr ist, aber was man sagt, soll wahr sein.“
Gott gegenüber ist das allerdings unmöglich. Er kennt ja mein Herz. Was sollte ich ihm da verschweigen können? Und er weiß manchmal besser als ich, dass es mit meinem Mund nicht immer in Einklang steht. Ihn kannst du nicht belügen. Aber du kannst selbst beim Beten gedankenlos sein bzw. an alles Mögliche denken, nur nicht an ihn. Wie viele Vaterunser werden nicht täglich gebetet, ohne dass dabei an Gott überhaupt gedacht wird!
Der beste Beweis, dass Mund und Herz im Einklang sind, ist die Tat. Wenn ich das, was ich sage, auch tue, wenn ich für mein Gebet arbeite und für meine Arbeit bete, gehöre ich zur Familie Gottes. Denn dann geschieht sein Wille. So sagt es Jesus. Und so will ich es mir von ihm gesagt sein lassen..

Gebet: Herr, es ist leicht dich mit den Lippen zu bekennen, aber es ist schon nicht mehr so leicht, danach zu leben. Doch weil, wie du selbst sagst, der Geist willig, das Fleisch aber schwach ist, bitte ich dich um deine Kraft, dass ich tun kann, was du willst.

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Mittwoch, 13. April 2016

Sich über Gott freuen hl

Losung: Unser Herz freut sich des HERRN, und wir trauen auf seinen heiligen Namen. Psalm 33,21

Lehrtext: Setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi. 1.Petrus 1,13

Wir, liebe Leserin, lieber Leser,…

…haben einen Gott, über den wir uns freuen können.
Ich hoffe jedenfalls, dass du das auch kannst. Es soll Christen geben, die vor Gott Angst haben, die glauben, dass er so eine Art Oberpolizist ist, der jedes Vergehen ahndet. Bei allem Respekt vor der Polizei, aber Gott ist kein Polizist und auch kein Pfarrer. Er ist mein Vater, der mich gewollt und geschaffen hat, der mich am Leben erhält, mich behütet und beschützt. Natürlich hat er auch einen Anspruch an mich. Als sein Kind soll ich ihm mit meinem Leben Ehre machen. Soll nach seinem Willen fragen. Nicht ihn, aber mich selbst infrage stellen, ob der Weg, den ich gehe, ein guter Weg für mich und meine Mitmenschen ist. Soll gegebenenfalls um Vergebung bitten und mich neu ausrichten. Aber Angst haben soll ich nicht und du auch nicht. Auf keinen Fall. Stattdessen können wir tun, was die heutige Losung sagt: Uns über Gott freuen und ganz und gar auf ihn vertrauen.
Ich weiß nicht, wie es den Muslimen und Juden mit ihrem Gott und den Hindus mit ihren Göttern geht. Ob sie sich auch vorbehaltlos darüber freuen können? Aber ich weiß den Grund, warum wir das können. Ich weiß es vom Lehrtext, in dem es heißt: »Setzt eure ganze Hoffnung auf die Gnade, die Gott euch schenken wird, wenn Jesus Christus in seiner Herrlichkeit erscheint(Übersetzung GN) Dann, dann wird nicht mit uns abgerechnet, dann werden wir beschenkt (= Gnade). Dann nimmt Gott uns das verschmutzte und verschlissene Erdenkleid ab und schenkt uns das reine, leuchtende Kleid seines Sohnes. Darin sind wir ihm recht. Damit können wir im wahrsten Sinn des Wortes vor ihm be-stehen.
Vor diesem, vor unserem Gott müssen wir keine Angst haben. Im Gegenteil. Über ihn können wir uns freuen, weil wir ihm trauen können jetzt und in Zukunft.

Gebet: Herr, ich freue mich, dass du mein Gott bist und ich dir über den Weg trauen kann. Über meinem Leben drohen keine dunklen Wolken. Da scheint deine Gnadensonne, da leuchtet dein Antlitz, das ich in Jesus erkenne. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Dienstag, 12. April 2016

Die Zeichen der Zeit hl

Losung: Siehe, er ist's, der die Berge macht und den Wind schafft; er zeigt dem Menschen, was er im Sinne hat. Amos 4,13

Lehrtext: Jesus sprach: Über das Aussehen des Himmels könnt ihr urteilen; könnt ihr dann nicht auch über die Zeichen der Zeit urteilen? Matthäus 16,3

Liebe Leserin, lieber Leser,

toll, was wir Menschen inzwischen alles können. Wir sind in der Lage das Wetter 4 bis 7 Tage vorherzusagen. Wir sind in der Lage, eine Sonnenfinsternis vorherzusagen. Wir sind in der Lage, das Licht auch noch der fernsten Sterne und Galaxien zu analysieren und daraus Schlüsse zu ziehen über ihr Alter, ihre Größe, ihre Entfernung und chemischen Eigenschaften. Und dann gibt es noch so viele andere staunenswerte Dinge, zu denen wir in der Lage sind. Aber können wir auch, wonach Jesus fragt, »die Zeichen der Zeit« beurteilen?
Er selbst war das Zeichen seiner Zeit und ist es auch für uns heute. Die damaligen Religionsführer, die gelehrten Theologen, die Pfarrer und Bischöfe (die damals nur andere Titel hatten), sahen seine Bedeutung nicht. Sie fühlten sich von ihm bedroht. Und das zu Recht. Er zog ihnen mit seiner Botschaft vom gnädigen Gott den religiösen Boden unter den Füßen weg. Doch er bot auch ihnen die Chance, sich neu auf Gott auszurichten.
Sieht unsere Kirche heute die Chance? Siehst du sie? Und ich muss mich das auch fragen. So viel ist für mich nach vielen Jahren des Nachdenkens über die Bibel klar: Jesus geht es nicht um bürgerliche Moral, auch wenn das manchen vielleicht jetzt schockt. Ihm geht es auch nicht um Sozialethik, wie man sich heute zu den öffentlichen Themen politisch korrekt verhält. Ihm geht es auch nicht um religiöse Rituale und Bräuche; nicht um die richtige Kleidung von Pfarrern und Priestern, nicht um die richtigen Lieder, Gebäude und Kirchengesetze; auch nicht um die richtige Konfession; ja noch nicht einmal um die richtige Religion.
Immer wieder hat er zu den führenden Mitgliedern der jüdischen Religion, zu der er ja gehörte, den provozierenden Satz gesagt: ‚Solch einen Glauben wie bei diesem Heiden habe ich bei euch nicht gefunden.‘ Und genau darum geht es ihm, um den Glauben, genauer: um das rückhaltlose Vertrauen auf den himmlischen Vater, das sich im Umgang mit den Mitmenschen bewährt.
Und das ist den Religionsbeamten bis heute ein Dorn im Auge, weil es ihre Betriebsamkeit und Wichtigkeit infrage stellt. Wenn alles auf den Glauben des einzelnen Menschen, auf sein Gottvertrauen ankommt, wozu braucht man dann noch einen aufgeblähten und sündhaft teuren Kirchenapparat? Jedenfalls bleibt dieser Apparat heute den Nachweis schuldig, dass er hinreichend leisten kann, wozu Kirche da sein soll: Menschen für den an der Bibel orientierten Glauben zu gewinnen, sie zu bestärken und zu begleiten. Ob die Kirchenfunktionäre endlich die Zeichen der Zeit verstehen, dass es mit ihrer Zeit zu Ende geht und die Organisation einer konfessionellen, kirchensteuerfinanzierten Amtskirche keine Zukunft hat?
Wichtiger als das aber ist, dass du und ich, dass wir die Zeichen der Zeit verstehen und uns mehr denn je auf Gott verlassen, der uns in Jesus begegnet.

Gebet: Herr, ich schaue auf die politischen Zeichen der Zeit und frage bang, ob sie auf Sturm deuten oder auf ruhigeres Wetter. Noch mehr aber will ich auf dein Zeichen schauen, auf das Kreuz, mit dem du mir sagst: Du bist erlöst. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Montag, 11. April 2016

Investitionen in Segen hl

Losung: Bringt die Zehnten in voller Höhe und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle. Maleachi 3,10

Lehrtext: Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen. 2.Korinther 9,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

säen, das ist Investition in die Zukunft. Es war ein Quantensprung in der Entwicklung der Menschheit, als man die Samenkörner nicht allesamt aufgegessen hat. Obwohl Nahrung knapp und darum kostbar war, hat man einen Teil davon in den Boden gesteckt, in der Hoffnung, dass einige Monate später daraus etwas wächst, das mehr bringt als man eingesetzt (investiert) hat. Wer aber für den Augenblick zu gierig war und deshalb zu wenig Saatgut übrig behalten hat, der hat dann naturgemäß zu wenig geerntet und musste hungern.
Zur Zeit des Alten Testamentes sollte der zehnte Teil des Einkommens für den Tempel, die Priester und für Kulthandlungen gegeben werden. Man hatte das als Gabe für Gott selbst verstanden und ging davon aus, dafür von ihm auch künftig mit Gedeihen von Vieh und Feldfrüchten gesegnet zu werden. In unserem Erntedankfest lebt ein winziger Rest dieser Tradition fort.
Aber stimmt das denn auch heute noch? Werden Menschen mit einem guten Leben gesegnet, denen nicht nur die Kirchensteuer abgezogen wird, sondern die ganz bewusst namhafte Beträge für ihre Kirchengemeinde und für gute Zwecke stiften?
Meiner Meinung nach ist das kein Automatismus der Art, dass man oben in den Segensautomaten sein Geld reinsteckt und unten den Segen herausholt. Und trotzdem bin ich überzeugt, dass es sich positiv auswirkt, wenn Menschen nicht nur an sich denken, sondern auch etwas für andere übrig haben, die bedürftig sind. Sie üben sich damit in Großzügigkeit und schützen sich gegen die ansteckende und zerstörerische Krankheit des Egoismus und der Gier. Das wirkt sich spürbar auf das Zusammenleben in der Familie und darüber hinaus aus.
Wer seine Kirchengemeinde mit Spenden unterstützt, und sei es, dass er in den Klingelbeutel ein bisschen mehr steckt als eine Euromünze, der zeigt Gemeinschaftssinn und stärkt diesen mit jeder weiteren Spende. Der trägt dazu bei, dass da, wo er lebt, Menschen sich treffen können, um gemeinsam Gott zu loben, von ihm gesegnet zu werden und ihn um das zu bitten, was allen zugutekommt: Frieden, Versöhnung, soziale Gerechtigkeit.
Man kann sein Geld natürlich auch in Briefkastenfirmen ver-stecken, es selbstsüchtig der Gemeinschaft entziehen und damit die eigene Gier noch mehr anheizen. Doch dieses Verhalten wendet sich über kurz oder lang gegen den Gierigen selbst. Er untergräbt damit nicht nur das Zusammenleben. Er vergiftet auch seine Seele mit seiner Geiz-ist-geil-Gesinnung.
Heute nicht alles verbrauchen, sondern einen Teil davon in die Zukunft investieren – nur so hatten die Bauern, nur so haben wir heute auf der Erde eine gemeinsame Zukunft. Man kann aber auch in Glaube, Hoffnung und Liebe investieren, damit Menschen weiterhin Gott ihre offenen Herzen und Hände hinhalten und er sie mit Segen fülle.

Gebet: Herr, was ich bin und habe, kommt von dir. Du gibst mir viel, obwohl ich das nicht mehr verdiene als Menschen, die in schwierigen Verhältnissen leben müssen. Schenke mir auch ein großzügiges Herz, damit ich von meinem Überfluss wieder abgebe und einen kleinen Beitrag für die Zukunft von uns allen leiste. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Sonntag, 10. April 2016

Haltepfahl hl

Losung: Es ist nicht eins dahingefallen von allen seinen guten Worten, die der HERR geredet hat durch seinen Knecht Mose. 1.Könige 8,56

Lehrtext: Treu ist er, der euch ruft; er wird's auch tun. 1.Thessalonicher 5,24

Liebe Leserin, lieber Leser,

zu wem sind Losung und Lehrtext heute gesagt? Zunächst einmal zu denen, für die diese Worte zuerst gedacht waren, für die Israeliten, die Mose aus der ägyptischen Sklaverei in die Freiheit geführt hat und dann für griechische Christen, denen Paulus einen Brief in die Stadt Saloniki geschrieben hat. Aber was waren das für Leute? Das waren Zweifler. Sie wurden immer wieder unsicher, ob den Gott zu seinem Wort auch steht. Ob er treu ist und hält, was er verspricht.

Ob du es auch nötig hast, daran erinnert zu werden, dass Gott in jeder Hinsicht verlässlich ist? Ich hab's nötig. Solche Worte sind für mich wie ein starker Pfahl, der meinem Glaubensbäumchen Halt gibt, wenn die Winde der Gleichgültigkeit wehen, oder Sorgen auf mich einstürmen oder unversehens die Böen des Leids an mir rütteln.

Falls es dir manchmal ähnlich geht, dann wünsche ich dir, dass dir solche Bibelworte Halt geben und du nicht gleich umgeworfen wirst, wenn dir ein rauer Wind ins Gesicht bläst.

Gebet: Herr, auf dich kann ich mich verlassen. Das hast du mir in der Vergangenheit gezeigt. Aber kann ich das auch in Zukunft tun? Wirst du auch dann mein starker Halt sein, meine Hilfe und mein Trost? Ich will mir nicht Sorgen machen um das, was nicht ist, sondern mich über das freuen, was ich bisher mit dir erlebt habe und noch immer erlebe. Du bist treu und darum will auch ich dir treu sein. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag!

Ihr / dein Hans Löhr