Losung: Ich will den
HERRN loben in den Versammlungen. Psalm 26,12
Lehrtext: Sie waren
täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in
den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten
Gott. Apostelgeschichte 2,46-47
Liebe Leserin, lieber Leser,
letzten Mittwochabend hat der eher kleine Bundesligaverein
VfL Wolfsburg das große Real Madrid, auch „die Galaktischen“ genannt, 2:0
besiegt. In den letzten Spielen der Fußballbundesliga waren die Wolfsburger
nicht gut. Da gab es kaum mal einen Sieg. Deshalb wettete auch kaum jemand auf
einen Sieg in der Championsleague gegen Madrid. Aber die Mannschaft war
gegenüber dem letzten Spiel wie ausgewechselt. Plötzlich standen da elf Mann
auf dem Platz, denen man es ansah, ja abspürte, dass jeder denselben Gedanken
hatte: „Ich will! Ich will mein Bestes geben für den Sieg.“
Es standen aber auch weitere elf Mann aus Madrid auf dem
Platz, denen man es ansah, ja abspürte, dass jeder denselben Gedanken hatte: „Ich
muss. Ich muss hier als Sieger vom Platz gehen. Und das wird schon irgendwie
klappen, da wir ja eine gute Mannschaft sind.“ So hat sich der eine auf den
anderen verlassen und am Schluss standen die ‚Galaktischen‘ mit leeren Händen
da.
Ich meine, das gilt in vielen Lebenssituationen. Wenn ich
eine Sache nur halbherzig mache, wird oft nichts draus. Das ist im Beruf so,
das ist beim Kochen so, das ist im Sport so, das ist im Glauben so. Wer nur
halbherzig glaubt, weil er nicht motiviert ist, weil er nicht sagt: „Ich
will!“, der wird Gott nicht erleben. Der spult bestenfalls ein religiöses
Programm ab. Wer in einen Gottesdienst kommt und dort nur die Zeit absitzt,
weil er sonst nichts Besseres zu tun hat, – wie soll der mit Freude bei der
Sache sein? Wie soll Gott dessen Herz berühren und dessen Leben verändern
können?
Also, liebe Leserin, lieber Leser, besuche am Sonntag einen
Gottesdienst nicht aus Pflicht, sondern weil du es willst. Suche dir einen aus,
von dem du annehmen kannst, dass es dir da gut geht – und wenn du dafür eine
halbe Stunde mit dem Auto fahren musst. Und dann, ja dann sei mit ganzem Herzen
dabei, lobe Gott für alles, was im Augenblick gut bei dir ist. Lobe ihn zuerst
einmal, bevor du ihm deine Sorgen klagst und ihn bittest, dir zu helfen.
So machten es Christen von Anfang an, damals in Jerusalem,
wo sie sich in ihren Häusern trafen und miteinander aßen (Lehrtext). Später in den Katakomben Roms, wo sie sich heimlich
zu Gottesdiensten trafen, weil sie blutig verfolgt wurden. Und auch da, wo sie
heute verfolgt werden wie in Saudi Arabien, Nordkorea oder im Iran (Persien),
auch da loben sie Gott. Um wie viel mehr haben wir Grund ihn zu loben, die wir
das in Deutschland frei und ungehindert tun können.
Wer auch im Glauben mit ganzem Herzen dabei ist, wer nicht
nur so mitmacht, sondern sagt „ich will“ und Gott durch seinen Einsatz zeigt,
dass er es ernst meint, der hat gute Chancen, seine Wunder zu erleben.
Gebet:
Du, meine Seele, singe,
wohlauf und singe schön
dem, welchem alle Dinge
zu Dienst und Willen steh‘n.
Ich will den
Herren droben
hier preisen auf der Erd;
ich will ihn herzlich loben,
solang ich leben werd.
(Paul Gerhardt, EG 302 Vers 1)
Herzliche Grüße
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