Samstag, 9. April 2016

Ich will hl

Losung: Ich will den HERRN loben in den Versammlungen. Psalm 26,12

Lehrtext: Sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott. Apostelgeschichte 2,46-47

Liebe Leserin, lieber Leser,

letzten Mittwochabend hat der eher kleine Bundesligaverein VfL Wolfsburg das große Real Madrid, auch „die Galaktischen“ genannt, 2:0 besiegt. In den letzten Spielen der Fußballbundesliga waren die Wolfsburger nicht gut. Da gab es kaum mal einen Sieg. Deshalb wettete auch kaum jemand auf einen Sieg in der Championsleague gegen Madrid. Aber die Mannschaft war gegenüber dem letzten Spiel wie ausgewechselt. Plötzlich standen da elf Mann auf dem Platz, denen man es ansah, ja abspürte, dass jeder denselben Gedanken hatte: „Ich will! Ich will mein Bestes geben für den Sieg.“
Es standen aber auch weitere elf Mann aus Madrid auf dem Platz, denen man es ansah, ja abspürte, dass jeder denselben Gedanken hatte: „Ich muss. Ich muss hier als Sieger vom Platz gehen. Und das wird schon irgendwie klappen, da wir ja eine gute Mannschaft sind.“ So hat sich der eine auf den anderen verlassen und am Schluss standen die ‚Galaktischen‘ mit leeren Händen da.

Ich meine, das gilt in vielen Lebenssituationen. Wenn ich eine Sache nur halbherzig mache, wird oft nichts draus. Das ist im Beruf so, das ist beim Kochen so, das ist im Sport so, das ist im Glauben so. Wer nur halbherzig glaubt, weil er nicht motiviert ist, weil er nicht sagt: „Ich will!“, der wird Gott nicht erleben. Der spult bestenfalls ein religiöses Programm ab. Wer in einen Gottesdienst kommt und dort nur die Zeit absitzt, weil er sonst nichts Besseres zu tun hat, – wie soll der mit Freude bei der Sache sein? Wie soll Gott dessen Herz berühren und dessen Leben verändern können?
Also, liebe Leserin, lieber Leser, besuche am Sonntag einen Gottesdienst nicht aus Pflicht, sondern weil du es willst. Suche dir einen aus, von dem du annehmen kannst, dass es dir da gut geht – und wenn du dafür eine halbe Stunde mit dem Auto fahren musst. Und dann, ja dann sei mit ganzem Herzen dabei, lobe Gott für alles, was im Augenblick gut bei dir ist. Lobe ihn zuerst einmal, bevor du ihm deine Sorgen klagst und ihn bittest, dir zu helfen.

So machten es Christen von Anfang an, damals in Jerusalem, wo sie sich in ihren Häusern trafen und miteinander aßen (Lehrtext). Später in den Katakomben Roms, wo sie sich heimlich zu Gottesdiensten trafen, weil sie blutig verfolgt wurden. Und auch da, wo sie heute verfolgt werden wie in Saudi Arabien, Nordkorea oder im Iran (Persien), auch da loben sie Gott. Um wie viel mehr haben wir Grund ihn zu loben, die wir das in Deutschland frei und ungehindert tun können.
Wer auch im Glauben mit ganzem Herzen dabei ist, wer nicht nur so mitmacht, sondern sagt „ich will“ und Gott durch seinen Einsatz zeigt, dass er es ernst meint, der hat gute Chancen, seine Wunder zu erleben.

Gebet:
Du, meine Seele, singe,
wohlauf und singe schön
dem, welchem alle Dinge
zu Dienst und Willen steh‘n.
Ich will den Herren droben
hier preisen auf der Erd;
ich will ihn herzlich loben,
solang ich leben werd.
(Paul Gerhardt, EG 302 Vers 1)

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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