Losung: Was vom Hause Juda errettet und übrig geblieben ist, wird von Neuem
nach unten Wurzeln schlagen und oben Frucht tragen. 2.Könige
19,30
Lehrtext: Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte
Jojachin Schealtiël. Schealtiël zeugte Serubbabel. Serubbabel zeugte Abihud. Abihud
zeugte Eljakim. Eljakim zeugte Asor. Asor zeugte Zadok. Zadok zeugte Achim.
Achim zeugte Eliud. Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Mattan. Mattan zeugte
Jakob. Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der
da heißt Christus. Matthäus 1,12-16
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Das Leben geht weiter.“ – Was für ein banaler und doch
immer wieder auch tröstliche Satz. Als Elke ihr Kind verloren hatte, sagte sie
sich diesen Satz immer wieder vor, obwohl sie längere Zeit nicht daran glauben
konnte. Und dann war es doch so weit, dass sie allmählich wieder ins Leben
zurückkehrte oder besser gesagt, dass das Leben wieder nach ihr griff und sie behutsam
hinein zog ins Alltägliche. Und ihre Gedanken waren immer mehr mit der
Gegenwart beschäftigt. Sie nahm wieder mehr Anteil am Leben anderer und begann auch
wieder zu lachen.
Das Leben geht weiter – So war es auch beim Volk der Israeliten
(Haus Juda), das schon ausgelöscht schien, nicht nur damals, im fünften
Jahrhundert vor Christus, sondern mehrmals noch im Lauf der folgenden Jahrhunderte.
Immer wieder von neuem hat dieses Volk nach unten Wurzeln geschlagen und nach
oben ausgetrieben, wie sehr man auch mit Kriegen, Pogromen und Verfolgung
versucht hatte, es auszurotten.
Ein Gottesbeweis
König Friedrich der Große von Preußen (1712-1786),
der mit dem Glauben nichts am Hut hatte, wollte einmal seinen Leibarzt in
Verlegenheit bringen und sagte: „Nenne Er mir einen einzigen Gottesbeweis, aber
kurz!“ Da ist dieser einen Schritt vorgetreten und hat sich mit den Worten
verbeugt: „Majestät, die Juden“. Dass sie selbst den Holocaust im 20.
Jahrhundert überlebt haben, ist ein Wunder von dem, der allein Wunder tun kann.
Das größte Wunder aber ist, dass dieses kleine Volk die größte Frucht getragen
hat (Losung): Jesus, den Retter der Welt. Nur schade, dass er von den meisten
Juden bis heute nicht als solcher erkannt wird. Und noch bedauerlicher ist,
dass so viele Angehörige von Völkern, die einmal gläubige Christen waren, nun trotz
Taufschein gar nichts mehr sind.
Nicht besser und nicht schlechter
Auch die Geschichte der Juden ist bis zum heutigen Tag alles
andere als geradlinig verlaufen. Bei allem, was sie erlebt und getan haben, sind
sie kein bisschen besser, aber auch kein bisschen schlechter als andere Völker.
Sie sind das, was die allermeisten von ihnen auch sein wollen: normale Menschen
mit ihren Licht- und Schattenseiten. Meistens hatten sie unter anderen zu
leiden. Heute leiden sie in Israel unter sich selbst, unter der Unfähigkeit zu
Frieden und Versöhnung. Aber auch das wird sich eines Tages wieder ändern. Wie
gesagt, das Leben geht weiter. Das war bei uns in Deutschland nach dem letzten Krieg
so. Das wird auch in Israel so sein. Denn das Leben von Elke, von den Israelis
und von uns hier in Deutschland hat Gott in der Hand.
Gebet: Herr, Du bist ein Gott, der Wunder tut,
damals in der Geschichte und heute in der Gegenwart. Du lenkst die Geschicke
der Völker und Du lenkst mein Leben. Ich weiß nicht, wohin alles führt. Aber Du
weißt es, weil Du uns Menschen führst. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr