Mittwoch, 31. Oktober 2018

FÜR DICH! hl

​​​​Losung: Mose wollte den HERRN, seinen Gott, besänftigen und sprach: Ach HERR, kehre dich ab von deinem glühenden Zorn und lass dich des Unheils gereuen, das du über dein Volk bringen willst. 2.Mose 32,11.12 

LehrtextWer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt. Römer 8,34 

Liebe Leserin, lieber Leser,

hast du manchmal Angst vor Gott? Da wärst du nicht allein. Seit Jahrtausenden fürchten sich Menschen vor ihren Göttern. Auch viele Menschen der Bibel fürchteten sich vor Gottes Zorn und seinen Strafen. Und selbst für Martin Luther, der heute vor 501 Jahren mit seinen Thesen die Reformation einleitete, war Gott bisweilen noch dunkel und unheimlich. Aber dann hat er doch seine mittelalterliche Gottesangst immer wieder überwunden und sich an Jesus Christus gehalten. In ihm begegnete ihm der gnädige und barmherzige Vater, der seine Menschen liebt und ihnen ihr Versagen vergibt.
     Dabei hat dem Reformator unter anderem auch das Bibelwort aus dem heutigen Lehrtext geholfen. Mit Jesus kam das Evangelium, die gute Botschaft, in die Welt, dass Gott die Menschen retten und nicht vernichten will, heilen und nicht verletzen, aufrichten und nicht hinrichten. Doch es hat lange gedauert, bis sich diese Erkenntnis auch unter Christen durchgesetzt hat. Und manche fürchten sich noch immer vor Gott und seinem Gericht.
     Hast du manchmal Angst vor Gott, weil du dich fragst: „Könnte nicht eine Krankheit oder sonst ein Unglück eine Strafe sein, weil ich ihn vernachlässigt oder gekränkt habe, weil ich ungehorsam war und sündige Gedanken hatte?“ Wenn das so ist, dann frage dich auch, ob du nicht zu klein von Gott denkst. Er ist doch nicht in einem wütenden, verbitterten alten Mann Mensch gewordenen und auch nicht in einem religiösen Fanatiker. Er ist in Jesus Mensch geworden. Nur in ihm „wohnt er in seiner ganzen Fülle“ 
(Kolosser 2,9). Und er hat das nicht für die Frommen, Braven, Guten getan (wer sollte das auch sein?), sondern FÜR DICH!

Gebet: Herr, wie bin ich froh, dass ich mich nicht vor einem dunklen Schicksal fürchten muss noch vor sonst einer bösen Macht. Wie bin ich froh, dass ich mich auch vor dir nicht fürchten muss. Im Gegenteil. Wenn ich Angst habe in dieser Welt, fliehe ich zu dir. Du hast überwunden, was Angst macht (Johannes 16,33). Du tröstest und heilst. Du hilfst und rettest. Du trittst für mich ein. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Dienstag, 30. Oktober 2018

Gott oder Zufall? hl

Losung: Der Mensch wirft das Los; aber es fällt, wie der HERR will. Sprüche 16,33 

LehrtextTrachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Matthäus 6,33 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gott oder Zufall? Was bestimmt dein Leben? Verstehst du dich als Geschöpf Gottes oder als ein Produkt des Zufalls? Glaubst du, dass das, was in deinem Leben bisher geschehen ist, auf Zufall beruht oder auf Gottes Fügung? Beides zugleich passt irgendwie nicht zusammen, wenigstens nicht in meinem Kopf.
     Doch gehen wir gleich mal ganz groß ran. Wie ist das denn mit der Welt im ganzen und dem Leben hier auf der Erde? Gott oder Zufall? Kann uns vielleicht die Wissenschaft weiterhelfen?
     Damit es überhaupt Leben geben kann, damit es uns geben kann, ist das Universum in allen Bereichen, sowohl auf der Ebene der kleinsten Teilchen wie auch auf der Ebene der gigantischen Galaxienhaufen auf das Allergenaueste abgestimmt. Die Wissenschaftler nennen das „Feinabstimmung“. Wer oder was bewirkt diese unfassbare Feinabstimmung? Der Zufall scheidet aus. Denn das wäre etwa so, wie wenn man alle Teile, auch die kleinsten Schräubchen eines Jumbojets auf einen großen Haufen schmeißt und dann ein Wirbelwind kommt, der sie zum fertigen Flugzeug zusammenwirbelt. Damit sind seriöse Wissenschaftler mit ihrer Erklärung schon am Ende. Die wohl einzige Antwort, die sie geben können, lautet: „Wir wissen es einfach nicht. Wir haben nicht die leiseste Ahnung, warum das gesamte Universum so fein abgestimmt ist, dass es Leben, dass es uns geben kann. Wir können das zwar berechnen, aber nicht begreifen oder gar erklären.“
     Christen, die sich für die Kosmologie, also für die Lehre vom Universum interessieren, sagen: Die gesamte Welt, so wie wir sie kennen, einschließlich wir selbst, sind von einem super intelligenten Designer geschaffen. Etwas weniger kompliziert gesagt: „Ich glaube an Gott …, den Schöpfer des Himmels und der Erde.“ Und was sagt nun ein Naturwissenschaftler, der glaubt? Er wird wohl, wenn er seriös sein will, diese beiden Antworten geben und nebeneinander stehen lassen müssen: „Als Wissenschaftler habe ich in diesem Fall keine Ahnung. Als jemand, der glaubt, sage ich: Es ist Gott, der dieses, für meinen menschlichen Geist nicht fassbare Wunderwerk vollbracht hat.“ Wer sich dafür näher interessiert, kann sich dieses informative, sieben Minuten lange Video anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=p2I7qBArM3E 
     Ich glaube nicht an einen Zufall, ich glaube an Gott. Auch dann verstehe ich vieles nicht, was sich in der Welt oder in meinem kleinen Leben ereignet. Ich muss ja auch nicht alles verstehen. Aber ich lasse mir von Jesus sagen, dass Gott für mich sorgt wie auch für die Vögel unter dem Himmel und die Blumen auf dem Felde. Ich nehme die Bibel beim Wort, wenn es heißt: »Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch.« Ich glaube, dass mich Gott durch mein Leben bis zu diesem Tag geführt hat und dass er es weiter tun wird, solange ich lebe. In diesem Glauben bin ich geborgen. Er hilft mir, für jeden neuen Tag dankbar zu sein. Und wenn auch mal in mein Leben eine große Katastrophe einbricht oder das Überleben der Menschheit insgesamt auf dem Spiel steht, dann wird mich nicht meine Angst retten, sondern dass ich nur umso fester an meinem Gott festhalte. 
     Nein, an einen Zufall glaube ich nicht, aber dass mir, wie der Lehrtext sagt, von Gott her etwas zufällt. Was das ist? Die Bibel sagt Jesus Christus. In ihm begegnet mir seine Liebe.
     
Gebet
1) Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht, 
die Weisheit deiner Wege, 
die Liebe, die für alle wacht, 
anbetend überlege, 
so weiß ich, von Bewundrung voll, 
nicht, wie ich dich erheben soll, 
mein Gott, mein Herr und Vater.

2) Mein Auge sieht, wohin es blickt, 
die Wunder deiner Werke; 
der Himmel, prächtig ausgeschmückt, 
preist dich, du Gott der Stärke. 
Wer hat die Sonn an ihm erhöht? 
Wer kleidet sie mit Majestät? 
Wer ruft dem Heer der Sterne?

Evang. Gesangbuch Nr. 506. Christian Fürchtegott Gellert 1757  

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Montag, 29. Oktober 2018

Mit Kraft und Mut hl

Losung: So spricht der Herr: Mache dich auf, Jeremia, und predige ihnen alles, was ich dir gebiete. Denn ich will dich heute zur festen Stadt, zur eisernen Säule, zur ehernen Mauer machen wider das ganze Land: wider die Könige Judas, wider seine Großen, wider seine Priester, wider das Volk des Landes, dass, wenn sie auch wider dich streiten, sie dir dennoch nichts anhaben können; denn ich bin bei dir, spricht der HERR, dass ich dich errette. Jeremia 1,17.19

Lehrtext: Paulus schreibt: So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit und beschuht an den Füßen, bereit für das Evangelium des Friedens.  Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. Epheser 6,14-15.16+17 

Liebe Leserin, lieber Leser,

nein, du bist nicht der Prophet Jeremia. Du musst nicht gegen die Bundesregierung aufstehen und auch nicht gegen die Bischöfe und Pfarrer. Und du musst dich auch nicht allein gegen die ganze deutsche Gesellschaft wenden. Jedenfalls glaube ich nicht, dass Gott das von dir verlangt. Natürlich hättest auch du Themen, die du den Großen in unserem Land vorhalten könntest. Dazu müsstest du dich mitten hinein in den Streit unserer Zeit begeben, ohne dass du dich von irgendeiner Seite vereinnahmen lässt. 
     Nein, allein gegen alle - das verlangt Gott nicht von dir. So denke ich wenigstens. Aber da, wo du lebst und arbeitest, sollst du deine Meinung ruhig und klar vertreten, ohne dabei fanatisch oder fundamentalistisch zu werden. Und je weniger man dir zustimmt, desto wichtiger ist deine Meinung. Es kommt auch nicht darauf an, dass dir alle Beifall klatschen, sondern dass du denkst, was du sagst und sagst, was du denkst. Und dass du das in Übereinstimmung mit deinem Glauben tust. 
     Und dann, liebe Leserin, lieber Leser, dann wird etwas geschehen, was du womöglich gar nicht mitbekommst. Dann werden selbst die, die dir widersprechen, anfangen nachzudenken und vielleicht ihre eigene Position überprüfen oder gar ändern. Nein, du musst nicht aus einem Gespräch als Sieger hervorgehen. Aber du sollst selbst das sagen, was deiner Meinung nachgesagt werden muss.  Damit leistest du einen wichtigen Beitrag für die politische Kultur in unserem Land. Denn allzu viele halten sich aus Angst oder Bequemlichkeit zurück. Sie möchten keine Konflikte. Sie scheuen eine Auseinandersetzung. Und darum halten sie mit dem hinterm Berg, was sie selbst für richtig halten. 
     In einem Satz gesagt: Du sollst das, was du für richtig hältst, um seiner selbst willen sagen unabhängig davon, ob du damit Erfolg hast, ob du dich damit beliebt machst oder nicht. Natürlich kannst du dich irren. Natürlich kannst du falschen Informationen aufsitzen. Natürlich hast auch du die Wahrheit nicht gepachtet. Aber darauf kommt es nicht an; denn das ist ja immer so. Und trotzdem sollst du den Mund aufmachen auch auf die Gefahr hin, dass du dich irrst. 
     Und ich? Ich auch. Ich darf mich nicht hinter dir verstecken. Ich muss genauso sagen, was Sache ist, weil jetzt die wichtigen Entscheidungen anstehen, wie wir künftig leben wollen und wie unsere Kinder und Enkel künftig leben müssen. Wohin soll es gehen mit Biotechnologie, künstlicher Intelligenz, Friedenspolitik und Klimawandel?
     Aber hat das nun mit dem Glauben zu tun, dass ich mich in den Streit dieser Welt einmische? Sollte ich mich nicht lieber heraushalten um des eigenen Seelenfriedens willen? Nun ja, die Propheten des Alten Testaments haben ihren Mund weit aufgemacht und die Missstände in ihrem damaligen Land beim Namen genannt. Da ging es nicht nur um religiöse Fragen, um den richtigen Glauben und den richtigen Kult. Da ging es auch um soziale Probleme, wenn die Reichen die Armen unterdrückt haben, um die Außenpolitik, wenn sich der König und seine Berater auf zweifelhafte Bündnisse eingelassen haben und sogar um die Rüstungspolitik. Und immer wieder ging es um scharfe Kritik an der damaligen Kirche, wo gepredigt wurde, dass doch alles in Ordnung sei und dass die Propheten Störenfriede seien, auf die man nicht hören dürfe. 
     Diese Kritik an den Mächtigen in Staat und Kirche war damals im alten Orient beispiellos. Sie war ein erster starker Fingerzeig, dass Gott und die Religion nicht Eigentum der Regierung und der Kirche sind, sondern dass er Partei ergreift für die kleinen Leute und den Frieden im Land. Doch den Propheten ist das nicht gut bekommen. Die meisten wurden verfolgt, etliche umgebracht, manche eingesperrt. Jahrhunderte später griff Jesus die Kritik der Propheten wieder auf und sagte das unerhörte Wort: Weh euch, ihr politischen und religiösen Führer (Schriftgelehrte und Pharisäer), ihr Heuchler, die ihr den Propheten Grabmäler baut und schmückt die Gräber der Gerechten und sprecht: Hätten wir zu Zeiten unserer Väter gelebt, so wären wir nicht mit ihnen schuldig geworden am Blut der Propheten! Damit bezeugt ihr von euch selbst, dass ihr Kinder derer seid, die die Propheten getötet haben. Wohlan, macht auch ihr das Maß eurer Väter voll! Ihr Schlangen, ihr Schlangenbrut! Wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?...“ (Matthäus 23,29-33)
     Da spricht kein liebes Herzjesulein. Da geht's um Leben und Tod. Und das hat ihm auch das Leben gekostet, dass er die Mächtigen seiner Zeit im Namen Gottes so herausgefordert hatte.
     Nein, du bist kein Prophet, und ich auch nicht. Aber was man von uns schon erwarten kann, ist, dass wir fest auf dem Boden des Gottvertrauens stehen und ohne Menschenscheu für das "Evangelium des Friedens" eintreten. Was das ist? Dass wir unsere eigenen negativen Gefühle im Griff haben. Dass wir das Vertrauen nicht vergiften, indem wir hinter dem Rücken anderer Schlechtes sagen. Dass wir nicht gegen einzelne oder Menschengruppen hetzen oder uns aufhetzen lassen. Dass wir nicht noch Öl ins Feuer gießen, wo ohnehin schon Streit ist. Sondern zur Versöhnung raten und selbst versöhnlich sind. Dass wir Minderheiten verteidigen, wenn sie angegriffen werden. Dass wir das Recht der Schwachen schützen. Dass wir auf alle Überheblichkeit verzichten und niemanden herabsetzen. Dass wir Gott die Ehre geben, dem Vater aller Menschen, und die Würde seiner Geschöpfe achten, die allen in gleicher Weise gilt. Dass wir uns an die Regel halten, die Jesus uns gegeben hat: »Alles, was ihr euch von anderen wünscht, das tut ihnen auch.« Genauer, darin kommt ihnen zuvor.

Gebet: Herr, du hast mir nicht versprochen, dass mein Leben ein Spaziergang ist. Du forderst mich heraus, dass ich mich im Namen deines Geistes gegen den Ungeist der Gier, der Menschenverachtung, des Hasses, der Gewalt und der Selbstgerechtigkeit stelle. Du verlangst von mir, dass ich bereit bin zur Versöhnung und zum Frieden auch mit denen, die mir nicht gut sind. Ohne dich habe ich nicht die Kraft und den Mut dazu. Doch weil du mit mir bist, will ich mich trauen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Sonntag, 28. Oktober 2018

Segnen und gesegnet werden (Predigt) hl

Predigt von Hans Löhr im Abendmahlsgottesdienst in Wernsbach b.W.

Liebe Leserin, lieber Leser,

oh meine Tochter! Neulich habe ich es miterlebt, wie sie sich aus der Kammer mit den Gartengeräten einen Apfel holt und beim Hinausgehen mit Schwung die Tür hinter sich zuwirft. Doch die Tür schnappt nicht ein, sondern geht wieder auf. Aber das interessiert sie nicht. Sie schaut nicht zurück. So bleibt die Tür offen. Warum sie das macht? Darauf gibt es nur eine Antwort: Pubertät. Das mag vieles erklären. Trotzdem geht sie mir manchmal auf den Keks.
     Wie gesagt, ich hab die Sache mit der Tür neulich miterlebt und konnte gleich reagieren. Meine Ansage, dass sie die Türe sofort zumachen solle und das auch künftig immer, klang nicht sehr freundlich. Sie fauchte zurück, dass ich sie nicht so anfahren solle. In diesem Augenblick hatte ich so etwas wie eine Eingebung. Statt noch eins draufzusetzen, sagte ich zu meiner eigenen Überraschung: „Meinst du, mir macht das Spaß, so mit dir zu reden? Ich hab doch auch keine Lust, an dir rumzuerziehen. Viel lieber sage ich dir was Schönes und bin freundlich.“ Damit war die Sache erledigt. Und wenn die Tür demnächst wieder offensteht? Naja, dann mach ich sie halt zu. Auch diese Zeit geht mal vorbei.
     Diese kleine Begebenheit ist mir eingefallen als ich über die beiden Bibelworte für diesen Sonntag nachgedacht habe? Ich lese sie euch jetzt vor:
LosungDer HERR sprach zu Abram: Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein. 1.Mose 12,2 
LehrtextVergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr Segen erbt. 1.Petrus 3,9 
     Aber was haben diese Bibelverse mit dem Wortwechsel zwischen meiner Tochter und mir zu tun? Es ist das Wort „segnen“. Wenn ich euch jetzt frage, wann habt ihr das letzte Mal einen Menschen gesegnet? Dann werdet ihr euch vielleicht verdutzt fragen: Habe ich das überhaupt schon mal getan? Ist das nicht Sache des Pfarrers? Nein, ist es nicht. Wenn die Bibel zum Segnen auffordert, dann meint sie nicht nur Geistliche, sondern genauso dich und mich. Nun gut. Aber vielleicht fragt ihr euch jetzt ein weiteres Mal: „Was soll ich denn sagen und tun, wenn ich segne? Irgendwas Religiöses?“
    Nein. Segnen ist viel einfacher. Auf Latein heißt dieses Wort benedicere. Und wenn ich es wortwörtlich ins Deutsche zurückübersetzte, dann heißt es „Gutes sagen“. Genau das meint segnen, nicht mehr und nicht weniger. Und einander Gutes sagen, das kann jeder und das hat auch jeder von euch schon oft getan. Dazu muss man nicht mal Christ sein.
     Was sagst du zum Beispiel, wenn du dich von einem anderen verabschiedest? Auf Wiedersehen? Das ist schon mal ein freundlicher Gruß. Bei uns in Franken sagt man zum Abschied oft „ade“. Das ist mehr als freundlich. Das ist ein Wort, mit dem ich den anderen ausdrücklich segne. Nur wissen das die wenigsten. Denn das französische „Adieu“ heißt ja ins Deutsche übersetzt: „Geh hin zu Gott!“ oder „Geh mit Gott!“
     In dem Wort an Abraham, das ich vorhin vorgelesen habe, sagt Gott: »Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein.« Was für Abraham gilt, gilt auch für dich. Du bist von Gott ebenso gesegnet wie er. Du wurdest bei deiner Taufe gesegnet, bei deiner Konfirmation oder Firmung, bei der kirchlichen Trauung, am Ende eines jeden Gottesdienstes und am Ende deines Lebens wirst du ausgesegnet. So ist dein ganzes Leben eingehüllt in seinen Segen.
     Vielleicht fragst du dich, woran merke ich denn, dass ich gesegnet bin? Dann atme mal tief durch, lege deine Hand auf dein Herz und spüre wie es schlägt. Jetzt weißt du, dass du gesegnet bist, weil du lebst. Und du bist jetzt zumindest mit so viel Gesundheit gesegnet, dass du hierher in diesen Gottesdienst kommen kannst. Du bist vielleicht gesegnet mit Kindern oder Enkeln, einem Ehemann oder einem Partner. Du bist gesegnet mit dem Frieden und dem Wohlstand in unserem Land. Mit einer guten Gesundheitsversorgung. Mit dem Rechts- und Sozialstaat, in dem wir leben. Mit fließendem Wasser aus dem Wasserhahn und Strom aus der Steckdose. Mit alledem und noch viel mehr bist du, bin ich gesegnet. Leider vergessen das viele, wenn sie auf die Politik schimpfen. Aber bei allen Unzulänglichkeiten, die es auch in unserem Land gibt, sind wir im Vergleich zu anderen Ländern gut dran. Und du bist gesegnet mit Glauben. Das zumindest wünsche ich dir.
     Also, wann immer du in den Spiegel schaust und mit dir nicht zufrieden bist, wann immer es dir nicht gut geht, sage zu dir, was du bist. Sage: „Ich bin von Gott gesegnet. Er hält seine Hand über mir. Er hat mir das Leben geschenkt und ist für mich da. Er liebt mich.“ Ja, das bist du und ich bin das auch. Und das gilt überall und immer, wo du auch bist, wie es dir auch geht, was auch zwischen dir und Gott schiefgelaufen sein mag. Er nimmt seinen Segen nicht zurück. Wem Gott einmal treu ist, dem bleibt er treu.
     Als einer, der so gesegnet ist, sollst nun auch du ein Segen für andere sein. So sagt es Gott. Ja, es gibt Menschen, die sind ein echter Segen für ihre Familie, für die Schule oder die Firma oder für wen auch immer. Manche Kindergärtnerin, manche Altenpflegerin, mancher Kirchenvorsteher, mancher Mitarbeiter, manche Oma ist ein wahrer Segen. Und du? Vielleicht bist du ja auch so jemand und weißt es gar nicht. Dann sollten diejenigen, die es wissen, dir das mal sagen.
     Benedicere, Gutes sagen – heißt segnen. Das gilt nicht nur beim Verabschieden. Das gilt generell, wenn man es mit anderen zu tun hat. Im Deutschen haben wir das für jede Situation zutreffende Sprichwort „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“. Eigentlich ist das banal, weil jeder diese Erfahrung gemacht hat und weiß, dass es sich so verhält. Aber warum halten sich viele nicht  daran? Warum sind in unserer Gesellschaft so viele mürrisch, unfreundlich, abweisend? Warum vergelten so viele Böses mit Bösem, statt diesen verhängnisvollen Teufelskreis mit einem versöhnlichen Wort zu durchbrechen?
     Freundlich sein ist doch gar nicht so schwer. Neulich bin ich in Nürnberg durch die Bahnsteigunterführung gelaufen. Da sind mir die vielen Menschen aufgefallen, an deren Haut- und Haarfarbe, an deren Kleidung ich sah, dass sie irgendwann mal zugewandert sind. Sie hasteten von Bahnsteig zu Bahnsteig genauso wie die anderen. Da hatte ich die Idee, jeden von ihnen anzuschauen und anzulächeln. Und, was soll ich sagen, ganz viele haben zurückgelächelt. Vielleicht ist das die einfachste Form von Segnen, einem anderen sein Lächeln zu schenken und wenn er dann zurücklächelt, dann bist du selbst auch gesegnet.
     Also, lasst uns damit anfangen, gleich morgen früh, wenn wir vor dem Spiegel stehen. Machen wir den Test und sagen wir zu uns selbst: „Du bist gesegnet“ und dann lächeln wir uns selbst mal an. Und wenn beim ersten Mal das Lächeln noch etwas schief im Gesicht hängt, beim zweiten Mal wird’s  schon klappen. Ich möchte wetten, dass das wirkt. Irgendwie werden sich diese zwei, drei Sekunden vor dem Badezimmerspiegel positiv auf deinen Tag auswirken.
     Und wenn du dann später dein Enkelkind in den Kindergarten, dein Kind in die Schule, deine Frau in die Arbeit verabschiedest, dann kannst du ihnen ins Ohr flüstern: „Gott segne dich!“ Es wird ihnen gut tun und dir auch.
     Viele Franken sind Minimalisten. Sie beschränken sich beim Reden auf das, was unbedingt gesagt werden muss. Na gut, das ist halt so. Aber zumindest an einer Stelle solltest du doch ein paar Worte mehr machen. Wenn du das nächste Mal jemanden zum Geburtstag gratulierst, dann sage nicht nur „Glückwunsch!“, sondern „Gottes Segen zum Geburtstag!“. So viel Zeit muss sein. Und der, dem du so gratuliert hast, wird diesen Wunsch nicht vergessen.
Gutes sagen und segnen, so schwer ist das doch nicht. Ich glaube, viele sehnen sich nach einem guten Wort und einem freundlichen Lächeln. Gerade uns hier sollte das nicht schwer fallen. Wissen wir doch, dass wir von Gott gesegnet sind, um selbst ein Segen für andere zu sein.

Amen

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Samstag, 27. Oktober 2018

Menschengemachte Götter hl

​​​Losung: Lauft nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und um euch vor ihnen niederzuwerfen, und reizt mich nicht mit dem Machwerk eurer Hände. Jeremia 25,6 

LehrtextLasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens. Hebräer 12,1-2 

Liebe Leserin, lieber Leser,

bist du schon mal einem solchen Gott nachgelaufen, von dem die Bibel sagt, dass er das „Machwerk menschlicher Hände“ oder auch einfach nur ein Mensch ist? Wer oder was könnte das sein? Wer oder was war oder ist in deinem Leben so wichtig, dass du dich zumindest innerlich vor ihm niederwirfst, dich ihm unterwirfst und ihm Macht über dich einräumst? Das könnte ja auch dein Partner / deine Partnerin sein oder dein Chef oder vielleicht auch jemand von deinen Eltern und Schwiegereltern.
     Aus meiner Sicht ist ein solcher "Gott" oft die Meinung der anderen, wenn man sich fragt, „Was denken denn die Leute?“ Ja was denken die denn? Manchmal gar nichts, manchmal alles Mögliche. Und wenn sie sich mit ihrer Meinung in dein Leben einmischen, dann meistens deshalb, weil ihr eigenes Leben so entsetzlich langweilig ist. Ich weiß schon, dass man sich der Meinung anderer nicht so ohne weiteres entziehen kann. Aber man kann es deutlich öfter, als es gewöhnlich geschieht. Schließlich geht es um dich; darum, dass du dein Leben lebst und nicht das Leben der anderen.
     Aber da ist noch etwas, dem sich viele, vermutlich die allermeisten unterwerfen, das Geld. Es ist zweifellos wichtig. Aber wenn einen der Gedanke ans Geld ganz und gar beherrscht, läuft irgendetwas schief. Soweit darf es einfach nicht kommen. Nun gut, das sage ich, der ich nicht am Hungertuch nagen muss. Wenn es so wäre, würde vielleicht auch mich der Gedanke ans Geld beherrschen. Doch wie kann man da gegensteuern?
     Ich habe auch kein Patentrezept. Meine aber, dass es hilft, sich zu fragen: Was ist es eigentlich, was mich so oft ans Geld denken lässt? Ist es meine Gier, dass ich immer mehr und mehr haben will? Ist es meine Angst, zu kurz zu kommen und als Verlierer dazustehen? Ist es mein Bedürfnis nach Anerkennung, das mich zwingt, teure Statussymbole zu besitzen wie zum Beispiel einen SUV? Oder ist es eine Mischung aus alledem? Vielleicht hilft das schon mal, für sich eine Antwort auf diese Fragen zu finden. Vielleicht hilft auch der Glaube. Er kann mir eine andere Sichtweise auf diese Welt, auf mein Leben und auf mich selbst ermöglichen. Er kann mir eine Antwort geben auf die Frage, was wirklich wichtig ist.
     Auch aus diesem Grund heißt es im heutigen Lehrtext: »Lasst uns ablegen, was uns beschwert und aufsehen zu Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens.« Statt immer nur auf die Probleme zu starren, die mir vor den Füßen liegen, kann ich von ihnen absehen, meinen Kopf heben und auf den sehen, der zu mir sagt: »Dein Vater im Himmel weiß, was du zum Leben brauchst. Bete nicht deine Sorgen an, sondern ihn. Halte dich nicht an deinen Ängsten fest, sondern an mir. Lass dich nicht von deinen menschengemachten Göttern gefangen nehmen, sondern gib mir, was dich quält. Ich sorge für dich.«

Gebet: Ja Herr, du hast recht. Ich muss nicht das Leben führen, das ich mir einbilde oder das mir andere vorschreiben. Darum will ich mich entlasten von allem, was mich beschwert. Auch von meinen problematischen Erwartungen. Stattdessen mache ich mir bewusst, was trotz aller Probleme gut ist. Stattdessen mache ich mir klar, dass so viele Menschen auf der Erde sofort mit mir tauschen würden, wenn sie es denn könnten. Wenn ich mit deinen Augen auf meine Probleme sehe, beginnen sie zu schrumpfen. Denn du bist größer als alles, was mir Angst und Sorgen macht. Darum bete ich dich an. Darum vertraue ich dir mein Leben an. Du kannst mir einen Ausweg zeigen, den ich jetzt nicht sehe. Ich danke dir, dass du mir Tag für Tag hilfst und meine Lasten mitträgst. Das macht es mir leichter ums Herz. Aus diesem Glauben schöpfe ich neue Energie und Zuversicht. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Freitag, 26. Oktober 2018

So sage … hl

Losung: Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Psalm 73,23-26 

LehrtextIn der Nacht stand der Herr bei Paulus und sprach: Sei getrost! Apostelgeschichte 23,11 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn du ganz durcheinander bist, nicht mehr aus noch ein weißt und dich die Panik beschleicht, so sage: „Mein Gott, ich gehöre dir.“ Wenn es dir den Boden unter den Füßen wegzieht, weil deine Partnerschaft zerbricht, deine Finanzen zerrüttet sind und du gesundheitliche Probleme hast, so sage: 

Gebet: Mein Gott, ich gehöre dir. Du hältst mich, dass ich nicht ins Bodenlose stürze. Du weißt den Weg für mich, den ich nicht kenne. Was auch immer geschieht, du bist und bleibst mein Gott; denn ich habe keinen anderen Trost und keine andere Hilfe als dich. Amen

Wenn du nachts nicht schlafen kannst, dich von einer Seite auf die andere wälzt und dir das Herz bis zum Hals schlägt, so sage: 

Gebet: Herr, ich weiß, dass du da bist. Aber lass mich auch deine Nähe spüren. Hülle mich ein in deinen Frieden und lass mich Ruhe finden in dir, damit ich Kraft habe für den Tag, der kommt. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Donnerstag, 25. Oktober 2018

Das doppelte Nachdenken hl

Losung: Ich denke an die Taten des HERRN, ja, ich denke an deine früheren Wunder und sinne über alle deine Werke und denke deinen Taten nach. Psalm 77,12-13 


LehrtextMaria behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Lukas 2,19 

Liebe Leserin, lieber Leser,

auch du wirst wohl ab und zu darüber nachdenken, was Gott in deinem Leben getan hat. Vielleicht denkst du dann an schwierige Zeiten, in denen du gelitten, die du aber mit seiner Hilfe bestanden hast. Vielleicht denkst du an besondere Glücksmomente, wie die Geburt deiner Kinder oder wie es war, als du dich Hals über Kopf verliebt hattest. Vielleicht denkst du auch daran, dass Gott dir einen Menschen wieder genommen hat, der dir lieb war. Und bei allem Schmerz war es möglicherweise auch ein Trost für dich, dass Gott ihn zu sich genommen und nicht ein schwarzes Loch ihn für immer verschluckt hat. Oder es sind noch ganz andere Dinge, die dir besonders wichtig waren und die er dir geschenkt hat. Ein solches Nachdenken über Gott kann den Glauben wachsen lassen, weil es dankbar macht.
     Maria, die Mutter von Jesus, hat ein Leben lang über Gott nachgedacht, insbesondere darüber, was die Engel von ihrem neugeborenen Kind gesagt und was Bethlehems Hirten an sie weitergegeben hatten (Lehrtext). Und weil das nicht nur für Maria wichtig war, sondern auch für uns heute wichtig ist, lasse ich hier noch einmal den Engel zu Wort kommen: »Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird: Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr. Und daran werdet ihr ihn erkennen: Das Kind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe! Ehre sei Gott in der Höhe! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu.« (Lukas 2,10-14)
     Das nenne ich das „doppelte Nachdenken“, wenn ich mich sowohl dessen erinnere, was Gott in meinem Leben getan hat als auch darüber nachdenke, was er für seine Menschenkinder insgesamt getan hat. Und dann höre ich, wie der Weihnachtsengel auch zu mir sagt: „Fürchte dich nicht! Was auch immer die Zeitungen schreiben, welch ernste Nachricht auch immer der Arzt für dich hat. Denn Gott ist in Jesus bei dir, um dich zu retten und zu beschützen. Er wendet sich auch dir in Liebe zu.“ 

Gebet: Herr, sooft ich über mein Leben nachdenke, staune ich, wie du mich geführt hast. So wie es gekommen ist, hätte ich es nicht planen können. Aber du hast den Weg für mich gewusst und weißt ihn noch. Es waren nicht immer einfache Zeiten. Und manchmal war der Weg auch beschwerlich. Doch du hast mir die Kraft gegeben, diese Herausforderungen zu bestehen. Herr, sooft ich über dich nachdenke, staune ich, was für ein fürsorglicher Gott du bist. Du wendest dich deinen Geschöpfen in Liebe zu, auch mir. Du hast uns Jesus, den Retter, geschenkt, um aus aller Furcht zu erlösen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr


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Mittwoch, 24. Oktober 2018

Weder ist Gott groß noch gibt es ihn hl

LosungWie kann ein Mensch sich Götter machen? Jeremia 16,20 

LehrtextSeht zu, dass euch niemand einfange durch die Philosophie und leeren Trug, die der Überlieferung der Menschen und den Elementen der Welt folgen und nicht Christus. Kolosser 2,8 

Liebe Leserin, lieber Leser,

die meisten Menschen in allen Religionen können sich Gott nur "groß", nur als höhere Macht vorstellen. Andere halten sich selbst für so großartig in dem, was sie zu wissen meinen, dass sie sich Gott gar nicht vorstellen können. Ihrer Meinung nach gibt es ihn nicht. Doch wie sagt Steven Hawking: »Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.« Für wieder andere ist es zu anstrengend, sich mit Gott zu befassen. Sie möchten ihn am liebsten vergessen. 
     Aber Gott ist nicht groß. Mit welchem Maßstab könnte ich ihn denn messen? Womit ihn vergleichen? Er sprengt alle unsere Vorstellungen. Außerdem kann man einen Gott, den man sich vorstellen kann, auch wieder wegstellen. Und es stimmt: Gott gibt es auch nicht so wie es zum Beispiel den Bodensee gibt. Wer nach einem solchen Gott sucht, und sei er noch so klug, wird ihn nicht finden. Ihn gibt es nicht. Er ist. Er ist der ewige IchBinDa. So nennt er sich selbst. Doch als solchen erkenne, finde, erfahre ich ihn nicht. Sondern dieser IchBinDa widerfährt mir – unversehens, ungebeten, hinterrücks.
     Von ihm sagt der heutige Lehrtext: »Passt auf, dass ihr nicht auf Weltanschauungen und Hirngespinste hereinfallt. All das haben sich Menschen ausgedacht. Nur in Christus ist Gott wirklich zu finden, denn in ihm lebt er in seiner ganzen Fülle. Deshalb lebt Gott auch in euch, wenn ihr mit Christus verbunden seid. Er ist der Herr über alle Mächte und Gewalten.« (Kolosser 2,8+9)
     Manche, vor allem orthodoxe Christen, meinen darum, Christus so groß machen zu müssen wie Gott. Sie entrücken ihn als Weltenherrscher und Richter der Endzeit aus dem alltäglichen Leben. In dieser Gestalt malen sie ihn in die Apsis ihrer Kirchen und bannen ihn auf Ikonen. So entfremden sie ihn den Menschen.     Doch Jesus wurde nicht Gott, sondern Gott wurde Mensch – in ihm, in dem Krippenkind von Bethlehem, um dir und mir hier unten auf der Erde nahe zu sein, wo immer wir sind, wie immer es uns geht. Gottes Größe zeigt sich darin, dass er groß genug ist, sich mir kleinem Menschen zuzuwenden. Damit gibt er mir meine Bedeutung und Größe als Mensch. So begegnet er mir „in seiner ganzen Fülle“ in Jesus.
     Diesen Gott hat sich niemand ausgedacht. Er ist so ganz anders als alle anderen Götter, die von Menschen verehrt wurden und angebetet werden. Ich meine, wir Christen müssen aufpassen, ihn in seiner Einzigartigkeit zu lassen, statt ihn wieder zu einem Gott unter Göttern zu machen, dessen Größe man mit anderen vergleichen kann, den man sich vorstellen kann, den man wegstellen kann, den man suchen und finden kann in der irrigen Annahme, dass es ihn gebe wie den Bodensee.

Gebet: Herr, deine Größe zeigt sich darin, dass du dich dem zuwendest, was klein und unbedeutend ist, unvollkommen und schwach. Deine Göttlichkeit zeigt sich darin, dass du es nicht verschmäht hast, Mensch zu werden. Deine Kraft zeigt sich in deinem Leiden. Deine Gerechtigkeit in deinem Erbarmen. Und deine Liebe, dass du mir mein Versagen vergibst und für mich da bist zu jeder Zeit, an jedem Ort. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Dienstag, 23. Oktober 2018

Gott erleben hl

​​Losung: Was verborgen ist, ist des HERRN, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unsern Kindern ewiglich. 5.Mose 29,28 

LehrtextDie Samaritaner sprachen zu der Frau: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland. Johannes 4,42 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

in meinen rund 2000 Losungsauslegungen habe ich viel über Gott geschrieben. Doch ich scheue mich zu behaupten, dass ich viel über ihn weiß. Was ich über ihn schreibe, kommt aus den engen Grenzen meines menschlichen Verstandes und aus meinen ganz persönlichen Glaubenserfahrungen. Ich schreibe von ihm, wie er mir in Jesus begegnet. Ich schreibe von ihm, was ich aus der Bibel von ihm erfahre und was ich von anderen Menschen über ihn gelernt habe. Recht viel mehr kann ich nicht von ihm sagen. Ich glaube aber auch, dass Gott uns Menschen insgesamt so viel von sich zeigt, wie wir von ihm wissen sollen und was zum Glauben und zum Leben hilft.
     Aber auch wenn man alles zusammenträgt, was Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten jemals von Gott glaubten, sagten und schrieben, es würde nur einen winzigen Ausschnitt seiner wahren Macht und Größe zeigen. Vielleicht gibt es ja auf einem Planeten in einer fernen Galaxis intelligente Lebensformen, die Gott geschaffen hat, die aber ganz anders sind als hier auf der Erde und die mit uns Menschen so gut wie keine Ähnlichkeit haben. Die haben vielleicht eine ganz andere Vorstellung, ein ganz anderes Wissen, einen ganz anderen Glauben von ihm. Vielleicht ist das so. Andererseits ist die Tatsache, dass es überhaupt Leben auf unserem Planeten gibt und erst recht menschliches Leben mit Bewusstsein von so unglaublich vielen Voraussetzungen abhängig, dass sich das der klügste Wissenschaftler nicht vorstellen kann. Man kann das zwar weitgehend berechnen, aber nicht begreifen. Sind wir also doch „allein“ in den Weiten und Tiefen dieses gigantischen Universums?
     Jedenfalls können wir von und über Gott nur auf menschliche Weise in für uns verständlichen Bildern sprechen. Doch was Gott an und für sich ist, bleibt uns in diesem Leben für immer verborgen. 
So viel ist mir allerdings klar: Eines ist es, etwas von Gott aus der Bibel und von anderen Menschen zu erfahren. Ein Anderes aber, eigene Glaubenserfahrungen zu machen. Gott erschließt sich nicht über Gedanken und Wörter. Ich erlebe ihn in meinen Gefühlen, wenn solche Gedanken und Wörter Gestalt annehmen, lebendig werden, wenn ich zu ihm bete, von ihm singe, eine Passion von Johann Sebastian Bach höre oder das Musical „Jesus Christ Superstar“. Ich erfahre ihn in der Zuneigung, die mir andere schenken, und bestaune ihn in den Wundern der Natur.
     Meine letzte, intensive Gotteserfahrung hatte ich nach einer Operation, als ich unter dem Einfluss starker Schmerzmittel stand. Ich kenne durchaus die Einwände, die man dagegen vorbringen kann. Aber sie verdunsten wie Wasser auf heißem Asphalt angesichts des Glücksgefühls, das ich empfunden hatte. Schmerzmittel allein können das nicht bewirken. Deshalb ist diese Erfahrung auch nicht wiederholbar. Da muss schon mehreres zusammenkommen, damit sich so eine einzigartige Gotteserfahrung einstellt. So viel will ich noch dazu sagen: Ich fühlte mich in dieser Situation absolut geborgen, geliebt und war zutiefst dankbar, dass ich leben darf.
     Meiner Meinung nach gibt es keinen für alle verbindlichen Glauben, den man in dogmatische Sätze gießen und so konservieren und weitergeben könnte. Glaube war und ist etwas sehr Persönliches und Lebendiges. Das spricht auch aus den Sätzen der Samariter im Lehrtext, wenn sie sagen: »Jetzt glauben wir nicht nur deshalb an Jesus, weil du uns von ihm erzählt hast. Wir haben ihn jetzt selbst gehört und wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt!« Doch, es ist schon gut, wenn mir andere von Gott erzählen, der sich uns Menschen in Jesus zeigt. Aber besser ist es, wenn er selbst mir im Glauben begegnet, wenn er aus der Bibel zu mir spricht und ich spüre, dass er für mich da ist und für die anderen auch (Lehrtext).     

Gebet: Herr, unfassbar bist du und nicht zu begreifen. Du bist meinen Augen verborgen. Wo keine Zeit ist und kein Raum, da bist du - und bist doch zugleich in meiner Zeit und meiner Welt. Das Universum ist für dich ein Bandoneon aus Sternenlicht, auf dem du die Melodie der Schöpfung spielst in Dur und Moll. Und alles, was du geschaffen hast, tanzt dazu den Tanz von Liebe, Tod und Ewigkeit. Du zeigst dich mir in Jesus, damit ich in ihm dein Wesen erkenne. Du lässt mich deine Nähe spüren und machst mich gewiss, dass ich dir gehöre, was auch geschieht. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Montag, 22. Oktober 2018

Die Verantwortung der Gemeindeleiter hl

​​Losung: Wir warten auf dich, HERR, auch auf dem Wege deiner Gerichte. Jesaja 26,8 

Lehrtext: So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit. 1.Petrus 5,6 

Liebe Leserin, lieber Leser,
gestern wurden in der evangelischen Landeskirche in Bayern die Kirchenvorstandswahlen durchgeführt. Passend dazu geht es im heutigen Lehrtext um Menschen in Leitungsfunktionen und wie man in der Gemeinde miteinander umgehen soll. Da heißt es: »Jetzt noch ein Wort an die Leiter eurer Gemeinden: Versorgt die Gemeinde gut, die euch Gott anvertraut hat. Hütet die Herde Gottes als gute Hirten, und das nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern aus freien Stücken. Das erwartet Gott. Seid nicht darauf aus, euch zu bereichern, sondern arbeitet gern, auch ohne Gegenleistung. Spielt euch nicht als die Herren der Gemeinde auf, sondern seid ihre Vorbilder. Den jungen Leuten unter euch sage ich: Ordnet euch den Leitern eurer Gemeinden unter! Und für euch alle gilt: Euer Umgang miteinander soll von Bescheidenheit geprägt sein! Deshalb beugt euch unter Gottes mächtige Hand. Dann wird Gott euch aufrichten, wenn seine Zeit da ist
     Ich verstehe das so, dass jemand, der eine Leitungsfunktion hat, nicht automatisch erwarten kann, dass andere (Jüngere) auf ihn hören. Es kommt darauf an, ob er auch den anderen Ansprüchen genügt, die an Gemeindeleiter gestellt werden. Und diese sind, ich wiederhole: Die Gemeinde gut zu versorgen; die Herde Gottes als gute Hirten zu hüten (vergleiche Johannes 21,15); freiwillig und nicht nur aus Pflichtgefühl zu handeln; auch mal ohne Gegenleistung zu arbeiten; auf Gewinnstreben zu verzichten; sich nicht als Herren aufzuspielen; in jeder Hinsicht Vorbild zu sein; bescheiden zu bleiben und Gott als den einzigen Herrn über sich, die Gemeinde und die Welt anzuerkennen.
     Wie würden die Christen, ihre Gemeinden und Kirchen heute dastehen, wenn man das von Anfang an so gemacht hätte! Sie wären tatsächlich ein Licht für die Welt gewesen und vielleicht auch ein Vorbild dafür, wie man in anderen gesellschaftlichen Bereichen miteinander umgeht. Doch ich will nicht auf die Vergangenheit schimpfen, sondern den heutigen Lehrtext und seinen Zusammenhang als ein Licht für die Gegenwart und Zukunft sehen. Jetzt haben die Gemeindeleiter, Pfarrer/innen wie Kirchenvorsteher, neu die Chance, ihrem Leitungsauftrag nachzukommen und sich so um die Menschen zu kümmern, wie es von Anfang an von ihnen erwartet wird. Und jetzt haben auch die Menschen in den Gemeinden wieder das Recht, die Gemeindeleiter daraufhin kritisch zu befragen, ob sie sich gut um die Kinder und Jugendlichen kümmern, ob sie gut besuchte Kindergottesdienste, Jungschargruppen und Jugendgruppen anbieten. Und wenn das nicht der Fall ist, ist es die Pflicht eines jeden Gemeindeglieds, nachzufragen, warum es nicht geschieht und sich nicht mit Ausreden zufrieden zu geben. Denn eine richtig gute Arbeit für Kinder und Jugendliche ist durchaus möglich. Es gibt eine ganze Anzahl von Gemeinden, wo das geschieht. Warum soll das dann in der eigenen Gemeinde nicht möglich sein? Warum sollen dann die eigenen Pfarrer und Kirchenvorsteher das nicht hinbekommen? Und gleiches gilt auch für andere Arbeitsbereiche in der Gemeinde.
     Eine Voraussetzung dafür ist, sich in einer Gemeinde gemeinsam unter Gottes Hand zu beugen (Lehrtext). Ihn, wie er uns in Jesus Christus begegnet, als den gemeinsamen Herrn anzuerkennen, ihn um seinen Geist, seinen Segen und den Mut zu bitten, neue Wege zu gehen. Aber auch das gehört dazu: Wenn Durststrecken kommen, wenn sich kein Erfolg einstellt, wenn die Gebete scheinbar nicht erhört werden und die eigenen Anstrengungen zu nichts führen, auch dann noch auf ihn zu hoffen (Losung). Ich habe es mehrmals erlebt, dass in einer Gemeinde unverhofft neue Mitarbeitende mit neuen Ideen auftauchen, die neue Impulse geben und einen neuen Aufbruch bewirken. Und dann geschieht, was viele nicht mehr geglaubt haben, dass sich eine Gemeinde wieder aufrichtet, die schon am Boden lag.

Gebet: Herr, segne die Menschen, die in deinen Gemeinden zu deiner Ehre arbeiten. Öffne ihnen die Augen, für die vielen, die bereit sind, sie zu unterstützen. Lass sie ihre eigenen Fähigkeiten entdecken, dass sie tun, womit du sie begabt hast. Amen

Herzliche Grüße
Hans Löhr