Mittwoch, 24. Oktober 2018

Weder ist Gott groß noch gibt es ihn hl

LosungWie kann ein Mensch sich Götter machen? Jeremia 16,20 

LehrtextSeht zu, dass euch niemand einfange durch die Philosophie und leeren Trug, die der Überlieferung der Menschen und den Elementen der Welt folgen und nicht Christus. Kolosser 2,8 

Liebe Leserin, lieber Leser,

die meisten Menschen in allen Religionen können sich Gott nur "groß", nur als höhere Macht vorstellen. Andere halten sich selbst für so großartig in dem, was sie zu wissen meinen, dass sie sich Gott gar nicht vorstellen können. Ihrer Meinung nach gibt es ihn nicht. Doch wie sagt Steven Hawking: »Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.« Für wieder andere ist es zu anstrengend, sich mit Gott zu befassen. Sie möchten ihn am liebsten vergessen. 
     Aber Gott ist nicht groß. Mit welchem Maßstab könnte ich ihn denn messen? Womit ihn vergleichen? Er sprengt alle unsere Vorstellungen. Außerdem kann man einen Gott, den man sich vorstellen kann, auch wieder wegstellen. Und es stimmt: Gott gibt es auch nicht so wie es zum Beispiel den Bodensee gibt. Wer nach einem solchen Gott sucht, und sei er noch so klug, wird ihn nicht finden. Ihn gibt es nicht. Er ist. Er ist der ewige IchBinDa. So nennt er sich selbst. Doch als solchen erkenne, finde, erfahre ich ihn nicht. Sondern dieser IchBinDa widerfährt mir – unversehens, ungebeten, hinterrücks.
     Von ihm sagt der heutige Lehrtext: »Passt auf, dass ihr nicht auf Weltanschauungen und Hirngespinste hereinfallt. All das haben sich Menschen ausgedacht. Nur in Christus ist Gott wirklich zu finden, denn in ihm lebt er in seiner ganzen Fülle. Deshalb lebt Gott auch in euch, wenn ihr mit Christus verbunden seid. Er ist der Herr über alle Mächte und Gewalten.« (Kolosser 2,8+9)
     Manche, vor allem orthodoxe Christen, meinen darum, Christus so groß machen zu müssen wie Gott. Sie entrücken ihn als Weltenherrscher und Richter der Endzeit aus dem alltäglichen Leben. In dieser Gestalt malen sie ihn in die Apsis ihrer Kirchen und bannen ihn auf Ikonen. So entfremden sie ihn den Menschen.     Doch Jesus wurde nicht Gott, sondern Gott wurde Mensch – in ihm, in dem Krippenkind von Bethlehem, um dir und mir hier unten auf der Erde nahe zu sein, wo immer wir sind, wie immer es uns geht. Gottes Größe zeigt sich darin, dass er groß genug ist, sich mir kleinem Menschen zuzuwenden. Damit gibt er mir meine Bedeutung und Größe als Mensch. So begegnet er mir „in seiner ganzen Fülle“ in Jesus.
     Diesen Gott hat sich niemand ausgedacht. Er ist so ganz anders als alle anderen Götter, die von Menschen verehrt wurden und angebetet werden. Ich meine, wir Christen müssen aufpassen, ihn in seiner Einzigartigkeit zu lassen, statt ihn wieder zu einem Gott unter Göttern zu machen, dessen Größe man mit anderen vergleichen kann, den man sich vorstellen kann, den man wegstellen kann, den man suchen und finden kann in der irrigen Annahme, dass es ihn gebe wie den Bodensee.

Gebet: Herr, deine Größe zeigt sich darin, dass du dich dem zuwendest, was klein und unbedeutend ist, unvollkommen und schwach. Deine Göttlichkeit zeigt sich darin, dass du es nicht verschmäht hast, Mensch zu werden. Deine Kraft zeigt sich in deinem Leiden. Deine Gerechtigkeit in deinem Erbarmen. Und deine Liebe, dass du mir mein Versagen vergibst und für mich da bist zu jeder Zeit, an jedem Ort. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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