Dienstag, 30. April 2013

Volle Power ebl

Losung: So hört nun ihr, die ihr ferne seid, was ich getan habe, und die ihr nahe seid, erkennt meine Stärke! Jesaja 33,13

Lehrtext: Paulus schreibt: Wir wissen, dass ihr erwählt seid; denn unsere Predigt des Evangeliums kam zu euch nicht allein im Wort, sondern auch in der Kraft und in dem Heiligen Geist und in großer Gewissheit. 1.Thessalonicher 1,4-5

Liebe 'Losungsgemeinschaft',

"ihr Völker alle, fern und nah, hört, was ich tue, erkennt meine Macht!" Das sagt Gott - nicht nur zu den Leuten aus dem Volk Israel. (Nachlesen kann man diese Ankündigung im Alten Testament in dem Buch, das der Prophet Jesaja aufgeschrieben hat, dort im Kapitel 33 in Vers 13.) Wie mächtig Gott wirken kann, habe ich eindrücklich in den letzten Tagen erlebt, als ich auf der 'ORANGE-Konferenz' in Atlanta in den Vereinigten Staaten war. Knapp fünftausend Leute aus aller Welt haben sich dort neue Anstöße geholt und ihr inneres Feuer für die Gemeinde von Jesus Christus wieder anfachen lassen. Da spielte es keine Rolle, wer zu welcher christlichen Richtung gehört - alle haben wir es genossen, an einem Tisch zu sitzen, der im geistlichen Sinn so reich gedeckt war, dass er sich gebogen hat.
Paulus schreibt den Leuten in der griechischen Stadt Thessaloniki, die Jesus ihr Herz geöffnet haben: "Meine Schwestern und Brüder, wir wissen, dass Gott euch als seine Kinder erwählt hat und euch sehr liebt. Damals, als wir euch die Frohe Botschaft gebracht haben, kamen wir nicht nur mit bloßen Worten zu euch, sondern auch mit Taten, in denen sich die Kraft des Heiligen Geistes zeigte." (1. Brief von Paulus an die 'Thessalonicher', Kapitel 1, Verse 4-5) Stellen wir uns mal vor, in unseren Gemeinden würden wieder Menschen durch die Kraft Gottes seelisch und körperlich gesund (das passierte damals wohl ziemlich oft) - wie ginge es uns damit? Stellen wir uns vor, dass Leute spürbar vom Geist Gottes berührt würden und sich ihr Verhalten deutlich erkennbar veränderte - wie ginge es uns damit? Alles das ist uns auch heute noch versprochen und darüber hinaus noch viel mehr. Leben in Fülle, das spannend und herausfordernd ist, eben weil wir an die  Kraft und die Möglichkeiten Gottes in unserer Zeit und in unseren Dörfern und Häusern glauben! Das sollten wir uns nicht entgehen lassen.

Gebet:  "Danke, Vater, dass wir dich als lebendigen Gott erleben dürfen! Mache uns immer mutiger in dem, worum wir dich bitten und was wir von dir erwarten. Und lass unsere Bereitschaft wachsen, unser Vertrauen immer stärker auf dich zu setzen und dabei Wunder erleben. Danke, Gott.

Beeindruckt von vielen großartigen Erfahrungen in Atlanta

Grüßt

Ihre / Deine Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 29. April 2013

fett oder glücklich hl

Losung: Du sollst dein Herz nicht verhärten und deine Hand nicht zuhalten gegenüber deinem armen Bruder. 5.Mose 15,7

Lehrtext: Paulus sprach: Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.   Apostelgeschichte 20,35

Liebe Leserin, lieber Leser,

beim Nachdenken über die heutige Losung und den Lehrtext fiel mir eine Begebenheit aus der Grundschule ein. Einer meiner Mitschüler hatte ausnahmsweise auf seinem Brot dünne Schokoladenplättchen. Da „tropfte uns allen der Zahn”. Zu gerne hätte ich damals von diesem Brot gebissen. Schokoladenplättchen auf dem Pausebrot - das war in einer Zeit, in der Schokolade noch etwas Besonderes war, Luxus pur. Und als ich den Klassenkameraden frug, ob ich mal beißen dürfte, bekam ich zur Antwort: »Selber essen macht fett«. Mich hatte dieser Satz damals verletzt. Heute würde ich sagen, es war der blanke Egoismus, der mir weh getan und mich abgestoßen hat.
Das Wort Jesu, welches der Apostel Paulus zitiert, sagt das genaue Gegenteil: »Geben macht glücklicher als Nehmen«. Für mich bringt es der Gegensatz zwischen diesen beiden Worten auf den Punkt: Wer nach dem Motto vieler in unserem Land handelt »Ich bin doch nicht blöd!« und schaut, wie er ohne Rücksicht auf Verluste raffen kann, der wird fett. Vielleicht nicht äußerlich, aber sein Herz versteinert unter der dicken Fettschicht des Geizes. Wer aber eine offene Hand und ein Herz für andere hat, erlebt, wie Großzügigkeit ein gutes Gefühl gibt, mehr noch: glücklich macht.
Wenn das so ist, warum sind dann nicht alle großzügig? Vielleicht deswegen, weil sich auch der Großzügige immer wieder dazu überwinden muss, von dem, was er hat, anderen etwas abzugeben. In der eigenen Familie ist das nicht schwer. Aber wie ist das bei Fremden, die Not leiden und auf Hilfe von anderen angewiesen sind? Da findet man schnell Gründe, warum man ihnen nicht helfen möchte.
Gott sei Dank erleben meine Frau und ich in unserer Gemeinde viel Großzügigkeit. Wir sehen das zum Beispiel an den Spenden für unsere Waisenkinder in Kalali in Tansania. Natürlich müssen wir bei uns selber anfangen, wenn wir wollen, dass sich auch in unserem Land an diesem Punkt etwas ändert. Aber deshalb dürfen wir uns trotzdem nicht damit abfinden, dass besonders in Deutschland die Schere zwischen Arm und Reich so weit auseinander geht. Wir brauchen dringend eine Politik, in der die soziale Gerechtigkeit wieder ganz oben auf der Tagesordnung steht. Darum geht es auch in der Bibel. Wer sich Zeit nimmt, sie zu lesen, erfährt, dass ein Volk nur dann Zukunft hat, wenn es die Armen nicht vergisst.

Gebet: Herr, Du bist die Quelle aller Großzügigkeit. Alles, was ich bin und habe, kommt von Dir. Gib mir ein mitfühlendes  Herz, dass auch ich großzügig sein kann. Amen

Herzliche Grüße und Gottes Segen in der neuen Woche!

Hans Löhr 

Samstag, 27. April 2013

Schlag ein! hl

Losung: Kommt zu mir … Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen. Jesaja 55,3

Lehrtext: Werdet nicht träge, sondern Nachfolger derer, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.  Hebräer 6,12

„Kommt zu mir! Kommt zu mir! … Ich will mit euch einen unauflöslichen Bund schließen.“ So sagt es Gott im Alten Testament ein ums andere Mal zu seinem Volk durch den Mund seiner Propheten. „Kommt zu mir, dann seid ihr auf der sicheren Seite, dann wird es Euch gut gehen!” Aber das Volk hörte zu seinem Unglück nicht auf die Propheten und somit auch nicht auf Gott. So weit, so schlecht. Und Gott? Die Bibel sagt, dass er seine Strategie radikal geändert hat. Er hat die Menschen nicht mehr zu sich gerufen, sondern ist selbst zu ihnen gekommen nach Bethlehem, nach Nazareth, nach Kapernaum am See Genezareth und nach Jerusalem und schließlich auf Golgatha und hat gesagt: „So, jetzt bin ich da. Ich bin bereit, mit Euch zu leben, ja sogar für Euch zu sterben. Aber wollt auch ihr mit mir leben?” Hm, wollen Sie das? Willst Du das? Will ich das?
Das Angebot ist da. Gott hält uns in Jesus seine Hand hin und sagt: „Ich biete Dir einen ewigen Bund an. Willst Du das, so schlag ein! Ich verspreche Dir, Dich durch Dein ganzes Leben zu begleiten und aus dem Tod zu erretten.“  Nein, ich muss mich nicht mehr anstrengen, um zu Gott zu kommen, um ihn gnädig zu stimmen, um seinen Segen zu verdienen. Aber – und davon hängt nun mal alles ab, ich muss mich entscheiden, den Glaubensschritt zu tun und die mir gebotene Hand zu ergreifen. Dann gehe ich auf dem Weg meiner Eltern und Großeltern, die vor mir gelebt und geglaubt haben (Lehrtext). Dann erlebe auch ich, was er versprochen hat: »Ich bin bei Dir, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.«

Gebet: Mein Gott, manche sagen, dass der Glaube nur eine Einbildung sei. Aber ich habe seine große Kraft erlebt. Doch was nützt mir, was war, wenn ich nicht auch heute und morgen an Dich glauben, Dir vertrauen kann? Nein, ich habe keinen Grund an Dir zu zweifeln, aber an mir. Ich bin nicht der Glaubensheld, der ich gern wäre. Darum bete ich zu Dir und bitte Dich: Kommt Du zu mir, wenn ich Dich nicht finde. Nimm Du meine Hand, wenn ich Dich verfehle. Verteidige Du meinen Glauben, wenn ich mich gegen den Unglauben wehren muss. Amen

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!

Hans Löhr 

Freitag, 26. April 2013

Gott macht keine Fehler hl

Losung: Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen und gnädig in allen seinen Werken. Psalm 145,17

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. Philipper 1,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

neulich besuchte ich eine hochbetagte Patientin aus unserer Gemeinde im Krankenhaus. Im Nachbarbett lag eine andere Frau, die ein Tuch über dem Gesicht hatte, so dass ich sie nicht erkennen konnte. Ich wusste nicht, schläft sie oder ist sie wach. Ich hab mich dann mit der mir bekannten Patientin unterhalten und sie sagte, wie dankbar sie Gott sei, dass es ihr nach dem Schlaganfall wieder soweit gut gehe. Da kam vom Nachbarbett und unter dem Tuch hervor dieser Satz: »Gott macht keine Fehler!«
Daran erinnere ich mich, wenn ich jetzt über die heutige Losung nachdenke: »Der Herr ist gerecht in allem, was er tut; auf ihn ist Verlass!« Von den Tagen der Bibel an bis heute vertrauen Menschen darauf, dass es Gott schon richtig macht, auch wenn sie manches nicht verstehen. Das hilft ihnen, auch ein schweres Schicksal anzunehmen und nicht irre zu werden an der Frage nach dem Warum.
Ob ich das auch so sagen kann, wenn ich einmal mit Unglück und Leid zu kämpfen habe? Ich weiß es nicht. Aber offenbar ist der Satz, dass Gott keine Fehler macht, so etwas wie eine letzte Zuflucht und ein letzter Halt. Und vielleicht kann ich dann auch im Sinne des heutigen Lehrtextes beten und sagen:

Gebet: Herr, Du weißt, dass in meinem Glauben und in meinem Leben vieles bruchstückhaft geblieben ist. Aber ich verlass mich darauf, dass Du vollenden wirst, was Du mit mir begonnen hast. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Donnerstag, 25. April 2013

Anker, der mich hält hl

Losung: Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? Psalm 27,1

Lehrtext: Jesus sprach: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? Matthäus 8,26

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich mag dieses Bibelwort, mehr noch, ich liebe es. Was König David gesagt hat, kann ich auch sagen: Gott ist die Kraft meines Lebens. Manchmal, wenn ich nachts aufwache und plötzlich so komische Gedanken habe, ob ich wohl gesund bleibe und ob ich das, was im Alter auf mich zukommt, ertragen werde, dann suche und finde ich Halt an Bibelworten wie diesem. Dann sage ich wie ein Mantra vor mich hin: „Gott, Du bist meines Lebens Kraft, Du bist meines Lebens Kraft, Du bist meines Lebens Kraft…” Mir hilft das. Und ich bin überzeugt, dass ich nicht der einzige bin, dem es so geht.
Es sind die eigenen Jünger, die mit Jesus so eng zusammen waren wie sonst niemand, zu denen er sagt: »Warum habt ihr Angst? Habt ihr denn kein Vertrauen zu mir?« Er sagte das, als er mit seinen Jüngern auf dem See Genezareth in einen Sturm geraten war und sie Angst hatten, unterzugehen. In dieser Geschichte geht es nicht nur um einen echten Sturm, sondern um die Stürme des Lebens, die uns manchmal ins Gesicht blasen und aus der Bahn werfen. Und dann tobt der Sturm der Angst in uns, auch wenn äußerlich alles ruhig zu sein scheint.
In einem Nachtlied von Johann Wilhelm Berger heißt es: »Im Sturm der Welt sei Anker, der mich hält…“ (Evang. Gesangbuch Nr. 664) Nein, Gott ist nicht automatisch dieser Anker. Er wird erst dann dazu, wenn ich ihn darum bitte und darauf vertraue. Dann wird er auch zur Kraft meines Lebens, in der ich mich den Herausforderungen stellen kann.

Gebet: Mein Gott, auf Dich will ich mich verlassen können, komme was da wolle. Aber ich kann das nicht aus mir heraus. Ich brauche Dich dazu. Darum bitte ich Dich, dass Du den Glauben in mir wach hältst und das Vertrauen auf Dich stärkst. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / Dein Hans Löhr 

Mittwoch, 24. April 2013

Woher kommt das Gute? hl

Losung: Er dachte an uns, als wir unterdrückt waren, denn seine Güte währet ewiglich. Psalm 136,23

Lehrtext: Petrus sprach: Wenn wir heute wegen der Wohltat an einem kranken Menschen verhört und gefragt werden, wodurch dieser gerettet worden sei, dann sei euch allen und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Durch den Namen Jesu Christi. Apostelgeschichte 4,9-10

Liebe Leserin, lieber Leser,

woher kommt das Böse in der Welt? Viele haben sich das schon gefragt, vielleicht Sie / Du auch. Der heutige Lehrtext beantwortet diese Frage andersherum: Woher kommt das Gute in der Welt? Ich möchte das mit dem Apostel Paulus so beantworten: Die ganze Welt, das Weltall mit allen Sternen und unserem Planeten Erde mit allen Lebewesen hat eine gute Macht geschaffen, die wir Gott nennen. Auch Dich und auch mich. Wir sind ein Werk des guten Gottes und nicht ein Produkt des Zufalls oder einer bösen Macht. Damit wir das erkennen, hat sich Gott in Jesus uns Menschen zu erkennen gegeben. In ihm wird diese gute Macht sichtbar und erfahrbar, im Kind in der Krippe, im Mann am Kreuz, im Auferstandenen, der den Tod – die böse Macht schlechthin – besiegt hat.
Wo auch immer etwas Gutes geschieht, ist dieser Jesus-Gott am Werk (Lehrtext). Auch bei den Menschen anderer Religionen, auch bei Atheisten. Diese können oder wollen nicht wahrhaben, dass das Gute unter uns nicht unsere menschliche Erfindung ist und nicht auf unsere Entscheidungen zurückgeht, sondern dass Gott in Jesus durch uns wirkt.
Seine Güte währet ewiglich, sagt die Losung. Das Wort Güte kommt von gut, und deshalb verstehe ich diesen Satz so, als dass von Ewigkeit zu Ewigkeit ein guter Gott die Schöpfung in der Hand hat und über uns wacht. Auch wenn ich manchmal bei dem einen oder anderen, was ich erlebe, daran zweifeln möchte, halte ich gegen meine Zweifel oder sonstige Einwände daran fest. Gott ist gut, das ist mir an dem, wie Jesus war, klar geworden. Dieser guten Macht vertraue ich mich an. Und ich lade Sie / Dich ein, dass auch zu tun.

Gebet:
Von guten Mächten wunderbar geborgen, 
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

In diesem Sinn herzliche Grüße

Hans Löhr 

Dienstag, 23. April 2013

Es war einmal hl

Losung: Wenn dein Wort offenbar wird, so erfreut es und macht klug die Unverständigen. Psalm 119,130

Lehrtext: Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben. Hebräer 2,1

Liebe Leserin, lieber Leser,

es war einmal eine Zeit, die ist schon eine Ewigkeit her, da trauten sich Menschen doch  tatsächlich ohne Smartphones mit Navigationshilfe in fremde Städte und wenn sie den Weg nicht wussten, fragten sie den nächst besten, der ihnen begegnete. Und dieser blieb stehen und erklärte ihnen den Weg: ‚50 Meter geradeaus, dann links, dann wieder rechts, zwei Straßen weiter wieder rechts und dann sind sie nach 30 Metern da.‘ Und jene Menschen vertrauten dem Fremden und achteten genau auf die Worte, die zu ihnen gesagt wurden, damit sie das Ziel nicht verfehlten.
Es gibt eine Zeit und die ist jetzt, da achten Menschen genau auf das, was Gott ihnen durch das Wort der Bibel oder die Losung und den Lehrtext sagt. Sie nehmen sich das zu Herzen und kommen damit gut durch den Tag und die Woche, ja durch das Leben (Lehrtext).
Und für diese Menschen ist es keine Pflicht und keine Last auf Gottes Wort zu achten, sondern sie sind froh, dass sie es haben und dadurch lebensklug werden (Losung).
Sie / Du bist so ein Mensch, weil Du Gottes Wort in Losung und Lehrtext liest, darauf vertraust und darüber nachdenkst, was es Dir zu sagen hat. So machst Du Deinen Weg und kommst Du ans Ziel.

Gebet:
Führe mich, o Herr, und leite meinen Gang nach Deinem Wort,
sei und bleibe Du auch heute mein Beschützer und mein Hort;
nirgends als von Dir allein kann ich recht bewahret sein.
Heinrich Albert 1642

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Montag, 22. April 2013

Einfach mal losgehen hl

Losung: Ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. 3. Mose 26,12

Lehrtext: Es hat Gott wohlgefallen, dass in Christus alle Fülle wohnen sollte. Kolosser 1,19

Liebe Leserin, lieber Leser,

das heutige Losungswort klingt richtig gut, wenn Gott nur nicht eine Bedingung daran geknüpft hätte. ‚Das alles‘, so sagt er zum Volk der Israeliten, ‚soll sein, wenn ihr meine Gebote beachtet, aber wehe, wenn nicht, dann…‘ – Ich erspare es Ihnen / dir, die Folgen zu nennen, die Gott dem Volk im Falle seines Ungehorsams androht.
Ich erspare es deswegen, weil er in Jesus ein neues Kapitel in der Geschichte zwischen ihm und uns Menschen aufgeschlagen hat. Von nun an steht nicht mehr die Strafe im Mittelpunkt, sondern die Vergebung. In seinem Sohn hat er ein für alle Mal gezeigt, wie und was er zu mir ist: Ein guter Hirte, der das verirrte Schaf sucht und wieder zurückbringt. Ein himmlischer Vater, der seine Kinder liebt, gerade die, die sich im Leben und mit dem Glauben schwer tun. Ein Arzt, der Wunden verbindet und Krankheiten heilt. Ein Helfer, der meine Lasten und Sorgen auf sich nimmt und mitträgt…
Ich finde Gott nicht in einem fernen Himmel und nicht in einer unpersönlichen Energie. Ich finde ihn in Jesus. In ihm wohnt er in seiner ganzen Fülle (Lehrtext). Alles was ich über Gott wissen muss, lerne ich an ihm, daran, wie er mit den Menschen seiner Zeit umgegangen ist. In seinem Geist ist er mir auch heute nah. Und Dir auch.
Dieser Gott geht mit mir in den neuen Tag und in die neue Woche. Ich soll ihn zwar respektieren, aber ich muss ihn nicht fürchten. Im Gegenteil. Wer mein ganzes bisheriges Leben so gut zu mir war, dass ich auch schlechte Zeiten überstanden habe und überstehen werde, wie sollte ich den nicht lieben?!
Verliebte schweben auf rosa Wolken. Wer Gott liebt, steht mit beiden Beinen auf der Erde und geht mit sicherem Schritt in die Zukunft. Zugegeben, immer klappt das nicht. Aber öfter als man denkt. Manchmal muss man eben einfach mal losgehen, um zu sehen, wohin man mit ihm kommt, während andere noch sitzen bleiben, jammern, schimpfen und sagen ‚Ja wo kämen wir da hin?!‘.

Gebet: Mein Gott, wie gut, dass ich Dich nicht erst irgendwo suchen muss, sondern dass Du mir im Geist Deines Sohnes Jesus schon immer nahe bist und nahe bleibst. Lass diesen Glauben für mich zur Gewissheit werden, damit ich alles Sorgen um das, was auf mich zukommt, tiefer hängen kann. Amen

Herzliche Grüße und Gottes Segen in der neuen Woche!

Ihr / Dein Hans Löhr 

Sonntag, 21. April 2013

Für den Badezimmerspiegel hl

Losung: Der HERR denkt an uns und segnet uns. Psalm 115,12

Lehrtext: Wenn Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen! Lukas 12,28

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich freue mich jedes Mal, wenn Brautpaare dieses Bibelwort aus der heutigen Tageslosung zu ihrem Trauspruch wählen. Sie sollten es nach der Hochzeit mit großen Buchstaben ausdrucken, einrahmen und in ihrer Wohnung aufhängen. Und dann, wenn neben den guten auch die „bösen Tage“ kommen, von denen in der Traufrage die Rede ist, sollten sich beide davor stellen und gemeinsam sagen: »Der Herr denkt an uns und segnet uns.« Sofort würde auf ihre Probleme ein anderes Licht fallen und, davon bin ich überzeugt, sie könnten getroster und zuversichtlicher die Herausforderungen annehmen.
Mir gefällt an der Losung, dass es da nicht heißt ‚der Herr möge an uns denken und uns segnen‘, sondern dass das als schlichte Tatsache genommen wird: ‚Gott denkt an uns und gibt uns seinen Segen‘.
Jesus geht mit seinem Wort aus dem heutigen Lehrtext in die gleiche Richtung. Er schenkt uns einen neuen Blick auf diese Welt und auf unser Leben. Gerade jetzt im Frühling komme ich aus dem Staunen über die vielfältige Blütenpracht auf den Wiesen und in den Gärten nicht mehr heraus. Das ist schon recht. Aber ich sollte durchaus auch über das Wunderwerk meines menschlichen Körpers öfter mal staunen und Gott dafür preisen, wie sehr er an mich denkt, mich segnet und für mich sorgt.
Übrigens, das heutige Losungswort kann man auch dann an den Badezimmerspiegel kleben, wenn man nicht frisch verheiratet ist. Und wenn Du allein bist, dann schreibe mit bestem Gewissen: »Gott denkt an mich und segnet mich.« Wenn Du das beim Zähneputzen siehst, kannst Du getrost in den neuen Tag gehen.

Gebet: Wunderbarer Gott und treuer Vater im Himmel, es ist schon genial, wie Du für Vögel und Blumen sorgst. Aber noch genialer ist es, wie Du für mich sorgst. Lass mich das nicht vergessen. Denn wenn Du schon an mich denkst, will ich auch an Dich denken – zu meinem eigenen Glück. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag!

Ihr / Euer Hans Löhr 

Samstag, 20. April 2013

Dinge, die wir nicht begreifen hl

Losung: Gott tut große Dinge, die wir nicht begreifen. Hiob 37,5

Lehrtext: Jesus sprach: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht ärgert an mir. Lukas 7,22-23

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Gott tut große Dinge, die wir nicht begreifen.« – Das ist wohl wahr! Auch die Naturwissenschaft ist weit davon entfernt, die Schöpfung in ihrer ganzen Vielfalt und in ihren verschiedenen Dimensionen zu begreifen. Mehr als 80 Prozent der Materie im Weltall, so heißt es, ist „dunkel”, also unseren Erkenntnismöglichkeiten und unseren Instrumenten – bis jetzt – nicht zugänglich. Und selbst wenn sie es wäre, blieben Rätsel ohne Zahl.
Ähnliches gilt auch für unser Menschenschicksal. Manches, was wir erleben oder erleiden bleibt unergründlich. Wir können noch so intensiv nach einer Antwort auf die Frage nach dem Warum suchen, wir wissen einfach nicht warum der eine dieses und der andere jenes Schicksal hat, warum der eine in einen Unfall mit tödlichem Ausgang verwickelt wird und ein anderer mit heiler Haut davon kommt. Wir wissen nicht, warum wir Unglück erleiden und auch nicht warum Glück.
Und trotzdem sind wir nicht einer blinden Macht ausgeliefert, sondern leben in Gottes Hand. Er ist es, der jedes Menschenschicksal wenden kann. Von ihm kommt die Kraft, dass Kranke wieder gesund werden (Lehrtext). Er hat aber auch die Macht, die Mächtigen vom Thron zu stoßen, wie Maria sagt, und die Niedrigen zu erheben.
Mir fällt dazu ein Vers aus dem Gesangbuch aus dem Jahr 1607 ein (EG 345,1):

Auf meinen lieben Gott trau ich in Angst und Not;
der kann mich allzeit retten aus Trübsal, Angst und Nöten,
mein Unglück kann er wenden, steht all‘s in seinen Händen.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!

Hans Löhr 

Freitag, 19. April 2013

Seelenhygiene ebl

Losung: Du sollst dem Tauben (Gehörlosen) nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten. 3.Mose 19,14

Lehrtext: Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung. Wer das nun verachtet, der verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der seinen Heiligen Geist in euch gibt. 1.Thessalonicher 4,7-8

Liebe Leserin, lieber Leser,

unter den 'Gesetzen zur Heiligung des täglichen Lebens' findet sich auch folgende Vorgabe als unsere heutige Losung: "Du sollst dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten." (Altes Testament, 3.Buch des Mose, Kapitel 19, Vers 14) Letzteres wäre einfach nur gemein, da sind wir uns wohl einig. Jemandem, der nicht sehen kann, absichtlich eine Stolperfalle zu legen, ist hinterhältig.
Aber warum dem Tauben nicht fluchen? "Der hört es doch sowieso nicht!" könnten wir denken. Genau da liegt offensichtlich der 'Knackpunkt': Es geht bei diesen Fragen weniger um mein Gegenüber, sondern in erster Linie um mich. Um meine Gefühle, um meine Aggressionen, um meine Enttäuschung und um meine Wut. Und um die Emotionen, die Gott in meinem Leben groß machen möchte.
Die Verhaltensforscher sagen heute: Negative Emotionen müssen raus. Sonst wird unsere Seele krank. Ein Fluch ist nach ihrer Ansicht schlicht ein Akt der 'Seelenhygiene'. Doch wer schon einmal wütend mit Flüchen überzogen worden ist, der weiß, wie weh das tun kann. Ob ich tatsächlich jedes Wort verstehe, ist nicht maßgeblich. Ich fühle ja die Aggressivität und Wut des Anderen überdeutlich.
Das sollten wir als Christen sein lassen. Wir müssen lernen, mit Wut anders umzugehen. Sie loswerden - ja. Aber kein Verhaltensforscher hat im 'Spiegel-Online-Artikel zum Thema 'Fluchen' von der Möglichkeit des Gebetes für die 'Seelenhygiene' gesprochen. Genau DIESE Hilfe steht uns als Christen immer offen.
Paulus setzt im Lehrtext noch ein Ausrufezeichen hinter die heutige Losung, indem er den Christen in Thessaloniki etwas allgemeiner schreibt: "Gott hat uns nicht dazu berufen, dass wir zügellos und eigennützig leben, sondern dass wir sein heiliges Volk sind und ihm Ehre machen. Wer also diese Anweisungen in den Wind schlägt, lehnt sich nicht gegen einen Menschen auf, sondern gegen Gott, der euch ja mit seinem Heiligen Geist erfüllt, damit ihr so leben könnt, wie es ihm gefällt." (Neues Testament, 1. Brief von Paulus an die Thessalonicher, Kapitel 4, Verse 7-8)

Gebet: "Gott, du kennst uns - die Loblieder gehören genauso zu unserem Wortschatz wie die Flüche und Schimpfwörter. Hilf uns durch deinen Heiligen Geist, dass wir dir mit dem, wie wir reden, Ehre machen. Wo uns das extrem schwer fällt, zeig du uns bitte gute Wege, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen können. Danke, Vater. Amen."

Einen guten Start ins Wochenende

und Zeit für die schönen Dinge des Lebens

wünscht dir und Ihnen deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Donnerstag, 18. April 2013

Austausch hilft ebl

Losung: Du nahtest dich zu mir, als ich dich anrief, und sprachst: Fürchte dich nicht! Klagelieder 3,57

Lehrtext: Der Herr hat gesagt: »Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.« So können auch wir getrost sagen: »Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten; was kann mir ein Mensch tun?« Hebräer 13,5-6

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die heutige Losung verstärkt die Ermutigung von gestern: "Du, Gott, nahtest dich zu mir, als ich dich anrief, und sprachst: Fürchte dich nicht!" (Altes Testament, Klagelieder Jeremias, Kapitel 3, Vers 57) Jemand, den wir namentlich heute nicht mehr kennen, hat diese Glaubenserfahrung festgehalten und teilt sie mit uns.
Das ist wichtig: dass wir uns mit anderen Menschen über unsere Erfahrungen mit Gott austauschen. Im engsten Umfeld unserer Familie, aber darüber hinaus auch in unserem Freundeskreis oder auch in einem Hauskreis. Einander von den eigenen Erfahrungen mit Gott erzählen, von den Zweifeln und auch von mancher Ratlosigkeit, hilft fast immer weiter. Mir selber und demjenigen, mit dem ich rede.
Genau aus diesem Grund hat auch der zweite 'Unbekannte', der Verfasser des Hebräerbriefs, im heutigen Lehrtext seiner Gemeinde folgendes weitergegeben: "Der Herr hat gesagt: »Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.« So können auch wir getrost sagen: »Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten; was kann mir ein Mensch tun?« (Neues Testament, Brief an die Hebräer, Kapitel 13, Verse 5-6)

Wir teilen als die Gemeinschaft der 'LosungsleserInnen' diese Ermutigung heute miteinander auch in Briefform (wenn auch in der elektronischen Version :-). Ich bin froh über diese Möglichkeit, mich mit euch und Ihnen auf meinem und unserem Weg des Glaubens austauschen zu können.

Gebet: "Gott, du machst uns heute doppelt Mut mit den guten Erfahrungen, die andere vor uns schon mit dir gemacht haben. Danke dafür, dass du uns zusagst, uns jeden Tag zu unterstützen, wenn wir deine Hilfe brauchen. Hilf uns, dass wir uns als Gemeinschaft im Glauben immer sorgsamer vernetzen, über alle sozialen Unterschiede und über alle Altersgruppen in unseren Dörfern hinweg. Danke, Vater. Amen."

Herzliche Grüße

Eure / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 17. April 2013

Tagesform im Glauben – gibt's das überhaupt? ebl

Losung: Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft. Psalm 138,3

Lehrtext: Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen. Römer 10,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

vielleicht geht es dir und Ihnen ab und zu ähnlich: Manchmal lese ich Psalm-Verse wie eine 'Zustandsbeschreibung' und kann aus tiefster Seele zustimmen: "Ja, so ist es. Genau so erlebe ich es auch." Zu anderen Zeiten drücken genau diese Verse nur eine Sehnsucht aus, weil ich mein Leben gerade ganz anders erfahre und ich nur hoffen kann, dass aus meinem Hoffen wieder eine Wirklichkeit wird.
In der Losung für die Wochenmitte lesen wir: "Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft." (Altes Testament, Psalm 138, Vers 3). Das ist heute für mich eine Hoffnung. Mehr nicht - aber auch nicht weniger. Und Paulus ermutigt mich mit dem Lehrtext, in dem es heißt: "Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen." (Neues Testament, Brief von Paulus an die Römer, Kapitel 10, Vers 12)
Also rufen wir ihn einfach gemeinsam an, sagen ihm, was uns dankbar macht und das, was uns drückt, bedrückt oder sogar niederdrückt. Jetzt, im Stillen, jeder für sich. ......

Gebet: "Vater, danke, dass du immer bereit bist, uns zuzuhören. Wir wollen uns dort, wo wir gegen die Wand laufen und enttäuscht werden, nicht vollends entmutigen lassen. Bleib du unsere Kraft. Danke, Gott. Amen."

Frühlingsgrüße aus dem Sommersdorfer Pfarrhaus

schickt dir und Ihnen

deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 16. April 2013

Die Balance halten ebl

Losung: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. Sacharja 4,6

Lehrtext: Jage der Gerechtigkeit nach, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden mit allen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen. 2.Timotheus 2,22

Liebe Leserin, lieber Leser,

gerade für 'Power-Typen' ist die heutige Losung eine ganz schöne Herausforderung. "Nicht durch  menschliche Macht und Gewalt wird es dir gelingen, sondern durch meinen Geist!" (Altes Testament, Buch des Propheten Sacharja, Kapitel 4, Vers 6) Ursprünglich ist dieser Hinweis für einen gewissen Serubbabel gedacht, für den Statthalter in Judäa, den der fremde Perserkönig Kyros eingesetzt hat. Serubbabel hat die Juden aus einer Zeit der Gefangenschaft zurück nach Jerusalem geführt. Jetzt wird der Gottesdienst wieder eingerichtet und der zerstörte Tempel soll auch so schnell wie möglich wieder aufgebaut werden. Aber bald türmen sich die Probleme und Serubbabel droht sich tot zu laufen in seinem Bemühen. An diesem Punkt mischt sich Gott ein und macht klar: "Es geht um meine Sache. Also werde auch ich Meines dazu tun. Bleib geduldig - mein Zeitmaß ist nicht deines." Wie schwer Serubbabel diese Ermahnung wohl nur hat hören können - ich kann es mir  sehr, sehr gut vorstellen!

Paulus macht wiederum dem Timotheus 'Feuer unter dem Hintern', was den Einsatz für die 'Gute Nachricht' angeht! "Jage der Gerechtigkeit nach, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden mit allen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen." (Neues Testament, 2.Brief des Paulus an Timotheus, Kapitel 2, Vers 22)

Losung und Lehrtext motivieren uns heute, immer wieder nach der richtigen Balance auch in unserem Glaubensleben zu suchen. Im Alltag den Glauben mutig leben - das ist das eine. Gottes Möglichkeiten und sein tägliches 'Mitmischen' im Hinterkopf zu haben, ist das andere.

Gebet: Vater, du willst nicht, dass wir meinen, die Welt selber erlösen zu müssen. Das hast du bereits getan. Aber wir sind diejenigen, die es weitersagen sollen - dafür brauchst du uns. Danke, dass du uns nicht überforderst und mit deiner Macht auch heute gegenwärtig bist. Amen.

Einen Tag in guter geistlicher Balance wünscht dir und Ihnen deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 15. April 2013

Ich kriege meine Chance ebl

Losung: Wer meine Gebote hält und nach meinen Gesetzen lebt, der soll nicht sterben um der Schuld seines Vaters willen. Hesekiel 18,17

Lehrtext: Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Römer 14,8

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

"das ist ungerecht", habe ich gedacht, als ich zum ersten Mal in der Bibel die Stelle gelesen habe, in der Gott sagt: "Wenn sich jemand von mir abwendet, dann ziehe ich dafür noch seine Nachkommen zur Rechenschaft bis in die dritte und vierte Generation." (Das kann man nachlesen im 2. Buch Mose in Kapitel 20.) "Was können Kinder, Enkel und Urenkel dafür, wie die Eltern leben? Nichts!"
Und doch - darin trifft Gottes Wort die Realität - wirkt das Verhalten der Eltern noch hinein in das Leben der Kinder und Enkel, denken wir nur an die Ereignisse zur Zeit des Nationalsozialismus und die 'Last der Geschichte' für uns als folgende Generationen.
Gott scheint im Lauf der Menschheitsgeschichte dazu zu lernen. Er spürt, dass wir seine Gerechtigkeit und Gnade ganz stark brauchen und lässt durch den Propheten Ezechiel mit der heutigen Losung ausrichten, dass künftig jeder Mensch seine Chance von Gott bekommt: "Wer meine Gebote hält und nach meinen Gesetzen lebt, der soll nicht sterben um der Schuld seines Vaters willen." (Altes Testament, Buch des Propheten Hesekiel, Kapitel 18, Vers 17). Die Verkettung der Generationen wird aufgelöst, jeder bekommt SEINE Chance für ein 'Ja' zu Gott.
Paulus schreibt im heutigen Lehrtext radikal, dass es für ihn überhaupt keine Lebensphase oder keinen Lebensbereich mehr gibt, in dem er Gott ausklammern möchte: "Wenn wir leben, leben wir für den Herrn, und wenn wir sterben, sterben wir für den Herrn. Wir gehören dem Herrn im Leben und im Tod. (Neues Testament, Brief an die Römer, Kapitel 14, Vers 8.) Paulus ist die bedingungslose Liebe Gottes so richtig 'unter die Haut gefahren'. Weil Gott für uns Menschen sogar sein Leben einsetzt, will Paulus nun auch sein Leben für Gott einsetzen.

Gebet: Gott, unser Vater, du machst uns heute wieder einmal deutlich, dass du kein laues Gelegenheits-Christentum willst, sondern Menschen, die für dich brennen. Das ist manchmal schwer, fast unmöglich für uns. Weil wir dir wertvoll sind, kriegen wir für unser 'Ja' zu dir immer wieder neu die Chance. Auch heute, an diesem Montag. Danke!"

Einen guten Start in die neue Woche

wünscht dir und Ihnen

deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Samstag, 13. April 2013

Alt genug für die Liebe hl

Losung: Liebet den HERRN, alle seine Heiligen! Psalm 31,24

Lehrtext: Die Liebe freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit. 1.Korinther 13,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

Liebe – es gibt wohl kaum ein anderes Wort, das so missbraucht und geschunden wird wie dieses. Vielleicht noch das Wort ‚Gott‘. Doch bleiben wir beim Wort ‚Liebe‘. Wenn ich als Pfarrer davon rede, hört kaum noch jemand zu. Aus dem Mund von uns Predigern klingt es abgedroschen. Und wofür die Liebe nicht alles herhalten muss! Inzwischen wird schon Porno unter dem Deckmantel der Liebe verkauft. Aber die Liebe deckt nicht alles zu, weil sie nur gemeinsam mit ihrer Schwester, der Wahrheit, zu uns kommt (Lehrtext) .
Liebe und Gott – davon ist in der Bibel oft die Rede, aber merkwürdiger Weise passt das für viele in ihrem Glauben nicht zusammen. Neulich sprach ich mit einer guten Christen, wenn man das mal so sagen kann. Ich fragte sie: »Lieben Sie eigentlich Gott?« Sie sah mich mit großen Augen an und sagte: »Ich habe Respekt vor ihm und ehre ihn, aber das Wort ‚lieben‘ passt in diesem Zusammenhang nicht für mich.«
Ich bin überzeugt, sie ist mit dieser Auffassung nicht allein. Wir lieben unsere Kinder und unsere Partner, unsere Haustiere und das neue Smartphone. Aber Gott? Dabei sagt David, dass alle, die Gott gehören, ihn lieben sollen (Losung) und Jesus geht noch einen Schritt weiter. Er sagt, dass es das höchste Gebot sei, Gott von ganzem Herzen und mit aller Kraft zu lieben. Deutlicher geht es doch nicht. Aber manchmal mogelt man sich über die Liebe zu Gott hinweg, in dem man alles Gewicht nur auf den zweiten Teil des Gebotes legt »… und Deinen Nächsten wie Dich selbst.«
Wie ich es mit der Liebe zu Gott halte? Ich habe sie spät entdeckt, sehr spät. Leider. Aber glücklicherweise doch noch. Wie man das macht, Gott zu lieben? Ich hab damit einfach begonnen. Ich sagte ihm im Gebet, was mein Herz in seiner ganzen Tiefe noch nicht empfunden hat. Mein Herz kommt schon noch nach, so hoffte ich. Mir war wichtig, dass ich Gott auch wirklich lieben wollte, weil ich spüre, dass er mich in Jesus liebt. Und inzwischen kann ich das auch von Herzen sagen: »Herr, ich liebe Dich!« Früher hatte ich mich geschämt, so etwas im Gebet oder gar zu öffentlich sagen. Jetzt bin ich dafür alt genug :-)

Gebet: Mein Gott, ich danke Dir, dass ich Dich lieben kann, weil es mich glücklich macht. Amen

Herzliche Grüße und ein warmes und sonniges Wochenende!

Hans Löhr

Freitag, 12. April 2013

Für Tiere beten? hl

Losung: Ich will einige von ihnen, die errettet sind, zu den Völkern senden, wo man nichts von mir gehört hat; und sie sollen meine Herrlichkeit unter den Völkern verkündigen. Jesaja 66,19

Lehrtext: Christus spricht: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Markus 16,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

was würden Sie / was würdest Du sagen, wenn ich den Hunden und Katzen, den Bienen, Amseln und Mäusen predigen würde? Vielleicht würdest Du auf dem Handy heimlich den Notarzt rufen.
Als Franz von Assisi, der von 1182 bis 1226 in Italien gelebt hat, und nach dem sich der jetzige Papst ‚Franziskus‘ nennt, eben dies getan hat, gab es für ihn glücklicherweise noch keinen Notarzt und keine Psychiatrie. Er hat nichts anderes getan, als den Auftrag Jesu im heutigen Lehrtext wörtlich zu nehmen und allen Geschöpfen die gute Botschaft von Gottes Liebe weiterzusagen. Die Tiere, so sagt es die Legende, seien darum auch ganz zutraulich zu ihm gewesen.
Doch, mir gefällt der Gedanke, dass Gottes Liebe allen Geschöpfen gilt, weil er sie aus Liebe geschaffen hat. Und auch wenn die Tiere die Botschaft nicht verstehen, so spüren sie doch, mit welcher inneren Einstellung man ihnen begegnet. Ich glaube, man kann Gott nur lieben, wenn man auch seine Geschöpfe liebt.
Auch die heutige Losung enthält den Impuls, die Nachricht von Gott, wie er sich uns in Jesus gezeigt hat, in alle Welt hinauszuposaunen. Hätten nicht immer wieder Menschen diesen Impuls aus der Bibel aufgenommen, wäre das Evangelium nicht bis zu uns gekommen. Darum gibt es meines Erachtens keinen Grund, verächtlich über Missionare zu sprechen, auch wenn sie vielleicht nicht alles richtig gemacht haben.
Aber jetzt stelle ich noch eine Frage: Haben Sie / hast Du schon mal für ein Tier gebetet? Warum eigentlich nicht? Vor ein paar Wochen wurde unsere Katze „Fleckchen” überfahren. Wir hatten sie, nachdem meine Eltern gestorben waren, adoptiert und ihr bei uns ein neues Zuhause gegeben. Es hat Geduld und Liebe gebraucht, bis sie sich bei uns eingelebt hat. Ihr Tod ist uns nahe gegangen. Wir haben sie in unserem Garten begraben und dabei habe ich gebetet: »Lieber Gott, ich danke Dir für die Freude, die das Fleckchen Oma und Opa und uns gemacht hat. Du hast auch sie geschaffen. Wir hoffen, dass sie jetzt bei Dir gut aufgehoben ist. Amen«

Gebet: Herr, alles was lebt, hast Du geschaffen. Dafür bewundere ich Dich. Ich bitte Dich heute für die Bienen, dass sie dieses kalte Frühjahr überleben und für unsere Katzen, dass es ihnen gut geht und sie uns noch lange viel Freude machen. Ich bitte Dich für die vielen Tiere, die unter herzlosen Menschen leiden müssen. Wecke unter uns ein Gespür dafür, dass sie unsere Mitgeschöpfe sind, Dein Eigentum, und wir mit ihnen nicht machen dürfen, was wir wollen. Amen

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!

Hans Löhr 

Donnerstag, 11. April 2013

Lass die Wurzel los! hl

Losung: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein! Jesaja 38,14

Lehrtext: Wer den Sohn hat, der hat das Leben. 1.Johannes 5,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich beginne mit einem Witz zu einem ernsten Thema:
Ein Mann fällt über die Kante einer hohen Klippe und kann sich dabei gerade noch an einer Wurzel festhalten. Die Chance, aus eigenen Kräften nach oben zu kommen, ist gleich null. In seiner Verzweiflung schreit er: „Herr, hilf mir!“ (Losung) Da hört er Gottes Stimme von oben: „Dann lass die Wurzel los; ich fang Dich auf.” Einige Augenblicke Stille. Dann ruft der Mann: „Ist sonst noch jemand da oben?”
Eines ist es, Gott um Hilfe zu bitten. Ein anderes ist es, die Hilfe zu akzeptieren, die er anbietet. Zu unseren Glaubensschwierigkeiten gehört, dass wir Gott begrenzen. Manche meinen, dass er nur für die übernatürlichen Dinge zuständig sei. Aber er kommt auch im Notarzt zu Dir, selbst wenn dieser das gar nicht weiß. Er kommt im hilfreichen Medikament zu Dir, auch wenn die Pharmaindustrie damit hauptsächlich Geld verdienen will. Er kommt auch zu Dir, wenn Dich der Chirurg aufschneidet, weil nur so Dein Leben zu retten ist. Ja, manchmal hilft Gott auch durch Dinge, die weh tun und denen man am liebsten aus dem Weg gehen möchte. Dem König Hiskia, von dem das Wort aus der heutigen Losung stammt, hat er mit einem Feigen-Pflaster geholfen. Gott weiß viele Möglichkeiten, wie er mir helfen kann. Ich darf ihm mit meinem Kleinglauben nur nicht die Hände binden.
Und dann sind da auch die übernatürlichen Dinge, von denen der heutige Lehrtext spricht. In einer anderen Übersetzung heißt dieses Bibelwort im Zusammenhang: »Gott hat uns ewiges Leben gegeben, und wir erhalten dieses Leben durch seinen Sohn. Wer den Sohn Gottes hat, hat auch das Leben
Nein, Du brauchst Gott gar nicht mehr zu bitten, dass er Dich aus dem Tod errette und ewiges Leben schenke. Er hat das in Jesus längst getan. Das Einzige, was Dir und mir noch bleibt, ist, dass wir ihm und Jesus Christus vertrauen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Manchmal musst du wirklich die Wurzel los lassen und einfach vertrauen, damit Gott dich auffangen kann.

Gebet: Herr, ich habe keinen Grund daran zu zweifeln, dass Du mir hilfst. Sonst wäre ich längst nicht mehr da. Aber ich habe allen Grund aufmerksamer zu sein auf die vielen Kleinigkeiten, in denen Du still und im Verborgenen am Werk bist. Wenn ich doch mehr im Kleinen Deine Größe erkennte, im Unscheinbaren Deine Macht! Wie sehr würde das mein Vertrauen stärken. Amen

Herzlich grüßt
Hans Löhr

Mittwoch, 10. April 2013

Wofür schlägt dein Herz? hl

Losung: Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn. Psalm 143,10

Lehrtext: Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade. Hebräer 13,9

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie schätzen Sie sich / wie schätzt Du Dich ein? Schlägt in Deiner Brust ein festes Herz ? Nein, kein Herz aus Stein. Im Gegenteil, ein weiches Herz. Bist Du also barmherzig? Anders gesagt: Hast Du ein Herz für die Schwachen und Gescheiterten, für Benachteiligte und Außenseiter, für Kinder und Tiere? Ein solches Herz weiß, wofür es schlägt. Es lässt sich nicht beirren (Lehrtext) in einer Gesellschaft, in der hauptsächlich die Reichen und Schönen, die Jungen und Gesunden, die Mächtigen, Berühmten und Erfolgreichen zählen. Es schlägt im Einklang mit dem Herzen Gottes, des Barmherzigen, der auch für Dich ein Herz hat. Ein solches Herz will, was Gott gefällt und lässt sich von ihm den richtigen Weg zeigen (Losung), den Weg, den Jesus gegangen ist zu denen, die Gottes Hilfe brauchen.
Schlägt in deiner Brust so ein festes Herz?
Ja? Dann wirst Du deswegen auch  mal ausgenützt, belächelt und gering geschätzt, weil du dich mit den Geringen abgibst. Doch wenn das so ist, dann bist du in bester Gesellschaft, in der Gesellschaft Gottes, der in Jesus zu den zerlumpten Hirten in Bethlehem kam, zu den Aussätzigen und Behinderten, zu den Huren und betrügerischen Steuereintreibern, zu Versagern und Sündern, zu dir und zu mir.
Freuen wir uns, wenn Gott uns so ein Herz schenkt. Das ist nicht selbstverständlich. Das ist Gnade.

Gebet: Herr, gib mir ein solches Herz, das mit deinem in Einklang ist. Das weiß, wofür es schlagen soll. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Dienstag, 9. April 2013

Bodyguard (Leibwächter) hl

Losung: Der HERR ist bei mir wie ein starker Held. Jeremia 20,11

Lehrtext: Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. Philipper 4,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Film „Bodyguard” mit Whitney Houston und Kevin Kostner hat viele Kinobesucher zu Tränen gerührt, nicht zuletzt wegen des Welthits „I will always love you”. Kurz und gut, in dieser mittelprächtigen Liebesgeschichte geht es darum, dass sich ein Weltstar in seinen Bodyguard (Leibwächter) verliebt und dieser der Sängerin das Leben rettet, als ein Attentäter auf sie schießt. Der Bodyguard fängt die Kugel mit seinem Körper ab und überlebt schwer verletzt.
‚Gott ist mein Bodyguard‘, sagt der Prophet Jeremia in unserer Sprache; ‚er schützt mich und gibt mir Sicherheit‘. Und der Apostel Paulus fügt hinzu: ‚Durch ihn habe ich den Mut und die Kraft, Dinge zu sagen und zu machen, die ich mich sonst nicht trauen würde.‘ Er war und ist nicht nur Leibwächter (Bodyguard), sondern auch Seelenwächter (Soulguard).
Beide, Jeremia und Paulus, hatten trotzdem kein leichtes Leben. Als sie ihren Auftrag erfüllten, das Wort Gottes weiterzugeben, wurden sie misshandelt und eingesperrt. Aber ihre seelische Kraft und ihren Glauben konnte niemand einsperren. Gott kam auch durch die Gefängnistüren zu ihnen und machte ihnen Mut.
Was Gott für die Menschen der Bibel getan hat, das kann er auch für Dich heute tun. Er ist ja derselbe damals wie heute. Er beschützt auch Dich und Christus macht auch Dich mächtig, die Herausforderungen dieses Lebens anzunehmen und nicht aufzugeben. Vergiss nicht: Du hast einen Beschützer, der Tag und Nacht an Deiner Seite wacht. Manche sagen dazu Schutzengel. Wie Du ihn nennst, ist egal. Doch dass Du darauf vertraust, darauf kommt alles an. Dann kannst Du mit ihm furchtlos diesen Dienstag bestehen.

Gebet: Mein Herr und mein Gott, darauf verlasse ich mich, dass Du mir zur Seite stehst und was böse ist, von mir abwehrst. Weil ich Dir traue, traue ich mich auch die Dinge anzupacken, die heute getan werden müssen, die Dinge zu sagen, die heute gesagt werden müssen. Du bist mein Schutz und meine Kraft. Das macht mir Mut. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

PS: Hier die Lichtblickpredigt von Elfriede Bezold-Löhr „Familien im Glauben stark machen”

Montag, 8. April 2013

Bist du in deinem Element? hl

Losung: In Gottes Hand ist die Seele von allem, was lebt. Hiob 12,10

Lehrtext: Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir. Apostelgeschichte 17,27-28

Liebe Leserin, lieber Leser,

können Sie / kannst Du gut kochen? Wenn Gäste da sind, und das Essen schmeckt, sagt vielleicht einer zu Dir: „Ja, wenn Du kochst, bist Du in Deinem Element.” Und damit sagt er: Da fühlst Du Dich wohl, das kannst Du, das passt zu Dir. Und wenn Dein Kind oder Enkelkind begeistert hinter einem Fußball her jagt, dann denkst Du Dir vielleicht: Wie schön, dass unser Kind so munter ist wie ein Fisch im Wasser.
Das Element der Fische ist das Wasser. Das Element der Vögel ist die Luft. Das Element des Maulwurf ist die Erde. Dein Element ist Gott. In ihm lebst Du, webst du und bist Du, wie der Apostel Paulus sagt (Lehrtext). Außerhalb von Gott ist nichts und nochmal nichts. In Gott ist alles, was ist. Er hat das Leben in seiner Hand, das Leben der Fische, der Vögel, der Maulwürfe und Dein Leben (Losung). Dass das Herz in Deiner Brust unablässig schlägt – dafür sorgt er. Dass Du atmest – dafür sorgt er. Er ist für Dich und mich so wichtig wie das Wasser für die Fische, wie die Luft zum Atmen und wie das tägliche Brot. Nein, »Gott ist nicht fern von einem jeden unter uns«. Er ist nur ein Gebet weit weg:

Gebet: Großer Gott, ich lobe Dich! Du bist die Macht, die alles geschaffen hat. Du bist die Kraft in allem, was lebt. Durch Dich bin auch ich am Leben solange, wie Du es willst. Und so schenke ich Dir mein Leben, weil es Dir ja sowieso gehört. Und so nehme ich Deinen Willen an, weil er sowieso geschieht. Ja, in Deinem Willen bin ich geborgen, weil Du nur willst, was letzten Endes gut für mich ist. Danke, dass Du mich ins Leben gerufen hast. Danke, dass Du mich von allen Seiten umgibst und Deine Hand über mir hältst. Du bist für mich da und alle, die mir am Herzen liegen. Darauf verlasse ich mich. Amen

Herzliche Grüße und Gottes Segen in dieser Woche!

Hans Löhr 

PS: Hier die Lichtblickpredigt von Elfriede Bezold-Löhr „Familien im Glauben stark machen”

Sonntag, 7. April 2013

Familien im Glauben stark machen ebl

Predigt im Lichtblick am 07.04.3013 von Elfriede Bezold-Löhr

Familie – was war das früher? 
Was war es in den Zeiten des Alten Testaments, was war es zu Zeiten von Jesus, was ist Familie heute? Zu Abrahams Zeiten hat eine Familie sechzig, achtzig, hundert Leute umfasst. Da war im Zentrum der Patriarch mit zwei oder drei oder sogar noch mehr Frauen. Weil die Kinder die ‚Altersversicherung‘ waren, musste man möglichst viele haben. Es gehörten die Schwiegertöchter zur Familie und die Enkel, die Sklaven – und sogar ‚auf Zeit‘ die Gäste.
Wer zur Familie gehört, arbeitet mit und bringt sich ein. Auf den Feldern, beim Viehhüten, in den Hütten und am Herd – Arbeit gibt es für alle genug. Wer zur Familie gehört, akzeptiert, dass dem Vater gehorcht wird und dass den Eltern Ehrfurcht entgegen zu bringen ist. Nicht zufällig ist das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern auch Thema in den zehn Geboten. Es ist eine Grundgegebenheit unseres Lebens, deshalb ordnet Gott dieses Verhältnis bewusst.
Neben vielen Rechten haben die Eltern auch Pflichten gegenüber ihren Kindern. Sie haben für sie zu sorgen und sie zu beschützen – und sie haben eine weitere, ganz zentrale Aufgabe: Sie müssen die Glaubensüberzeugungen und die religiösen Traditionen weitergeben an die nächste Generation. Wenn eure Kinder später fragen, wozu all die Weisungen, Gebote und Rechtsbestimmungen gut sind, die ihr vom HERRN, eurem Gott, bekommen habt, dann gebt ihnen zur Antwort: „Als Sklaven mussten wir dem König von Ägypten dienen, doch der HERR befreite uns mit seinem starken Arm. Wir haben mit eigenen Augen gesehen, wie er durch seine Staunen erregenden Wundertaten Verderben über den Pharao und seine Familie und über alle Ägypter brachte. Uns aber hat er aus Ägypten herausgeführt und hierher gebracht, um uns das Land zu geben, das er unseren Vorfahren versprochen hatte. Er hat uns befohlen, ihn, unseren Gott, ernst zu nehmen und alle diese Gebote zu befolgen, damit es uns gut geht und er uns am Leben erhalten kann.“ (5. Buch Mose, Kapitel 5 Verse 20 folgende)
Jesus setzt im Neuen Testament nur eine Beziehung über die Familienbeziehungen: Unsere, meine Beziehung zu ihm. Ansonsten ist ihm durchaus bewusst, wie wertvoll eine gut funktionierende Familie ist. Die Keimzellen der ersten Gemeinden waren schlicht und einfach – Familien. Gläubige Familien, die sich in dem einen oder anderen Haus getroffen und zusammen Gottesdienst gefeiert haben.
Die Familie als Keimzelle der christlichen Gemeinde – was ist heute daraus geworden? Ich will mit euch darüber nachdenken. Ich will mit euch hinschauen, was in unserer Zeit eine Familie ausmacht. Ich entdecke, dass Familien für Gott wertvoll sind. Ich möchte euch auf diese Entdeckungstour mitnehmen.

Familie im dramatischen Wandel.
Unser Leben hat sich in den letzten zweihundert Jahren in rasender Geschwindigkeit verändert. Bis dahin hat fast jeder selber sein Land bebaut und sich ein paar Tiere gehalten. In der Folge haben auch alle den Tag gemeinsam verbracht. Arbeit und Freizeitleben, Essen und Schlafen – alles an ein und demselben Ort. Familien lebten ganz selbstverständlich zusammen, sieben Tage in der Woche rund um die Uhr. Alle lernen, lieben, leiden, leben und glauben gemeinsam. Die junge, nachwachsende Generation übernimmt selbstverständlich die Verantwortung von und für die Alten. Oft leben drei oder sogar vier Generationen unter einem Dach. Fast wie zu Abrahams Zeiten. (Ein altes Andachtsbuch / Hausbuch als anschauliches Beispiel)
Dann kommt die industrielle Revolution und damit die Arbeit in der Fabrik. In immer mehr Familien verschwindet der Mann und Papa morgens und kommt erst abends wieder. Oder er arbeitet in der Nacht und am Tag schläft er. Plötzlich sind Arbeitsraum und Lebensraum nicht mehr ein und dasselbe. Väter und Ehemänner sind den größten Teil der Woche für ihre Kinder ‚unsichtbar‘. Die Konsequenz liegt auf der Hand: Jetzt entscheiden daheim und im Umgang mit den Kindern immer stärker die Frauen. Die Hauptverantwortung in der Erziehung liegt jetzt bei ihnen. Der Mann verdient außer Haus das Geld.

Familie heute.
Schließlich folgt – erst in den letzten dreißig Jahren mit aller Wucht – die nächste Revolution durch den Siegeszug der Computer und durch den Anbruch des ‚Medienzeitalters‘. Die körperlich schwere Arbeit wird weniger, weil computergesteuerte Maschinen sie übernehmen. Diese Computer programmieren können auch Frauen.
Gleichzeitig wird das Leben teurer und die Ansprüche steigen. Die Folge: In vielen Familien arbeiten inzwischen beide Eltern. Gehen beide morgens aus dem Haus und kommen beide am Nachmittag oder Abend heim. Solange ist zuhause niemand. Weil die Arbeit heute die Bereitschaft zum Umzug ganz selbstverständlich voraussetzt, sind oft auch die Großeltern nicht in der Nähe. Also haben die Kinder schon früh einen Hausschlüssel. Gehen in die Mittagsbetreuung der Schule, kommen dann heim und sind erst noch eine gewisse Zeit auf sich gestellt. Alle lernen, lieben, leiden, leben und glauben inzwischen an ganz unterschiedlichen Orten und oft voneinander getrennt.
Das Bild von Familie hat sich ganz tief verändert. Nicht zu vergessen die vielen Alleinerziehenden mit Kindern. Die riesige Zahl der Patchwork-Familien, nach Scheidungen neu zusammengewürfelt. Die ‚Regenbogenfamilien‘ mit zwei Müttern und zwei Vätern.
Und doch: In aller dramatischen Veränderung bleibt noch immer die Familie der Ort, an dem Kinder pro Jahr durchschnittlich 3000 Stunden verbringen. Wenn ihre Eltern mit Gott und dem Glauben etwas anfangen können, dann tauchen sie mit Glück auch in der Kirche auf – im besten Fall 40 Stunden pro Jahr.
3000 Stunden gegenüber 40 Stunden – wie verhalten sich diese Größen zueinander? Wie kommen diese beiden Welten im besten Fall zusammen? Wer von uns versucht das schon heute? Überlegt immer wieder, wie sein Glaube sich auf das Leben in seiner Familie auswirkt? Ist ‚die Sache mit Gott‘ inzwischen jedermanns urpersönliche Geschichte- und nur seine Privatsache? Oder reden wir daheim darüber – bei Gelegenheiten, die sich nicht mehr von selbst ergeben, sondern die wir als Eltern wohl bewusst suchen oder gestalten müssten? Sagen wir unseren Kindern, wo wir zweifeln, worauf wir vertrauen, wo wir ratlos sind, wann wir Gott als Helfer erlebt haben? Wie war das vorhin mit dem Anstoß aus 5.Mose 20? „Wenn eure Kinder euch später fragen, wozu all das gut ist, was ihr von Gott im Lauf eures Lebens gelernt habt,“ --- können wir ihnen dann Antworten geben? Noch einen Schritt zurückgegangen: Fragen uns unsere Kinder überhaupt noch? Ist Gott daheim Thema? Meine Schulkinder sagen, von zwei oder drei Kindern abgesehen, ganz klar: „Nö.“ Ist er nicht. Reden von Gott tun wir nur in Reli (im Religionsunterricht).“
Bleiben Gott und Glaube auf der Strecke?
Ich folgere: Da ist in ganz vielen Familien (fast) keiner mehr, der ein Hausbuch aufschlägt und einträgt, wann Gott ein Kind geschenkt hat oder wann eine Ehe in seinem Namen gesegnet wurde oder wann der Opa in den Gottesacker gelegt worden ist. Da liest keiner mehr aus dem Predigtbuch am Sonntag Abend vor, wenn es morgens wegen der Heuernte für den Gottesdienst zu knapp geworden ist. Das gemeinsame Tischgebet ist abgeschafft, außerdem gibt es nur noch ganz wenige gemeinsame Mahlzeiten. Das Gebet am Abend vor dem Einschlafen sprechen viele von uns, wenn überhaupt, nur noch ganz leise innerlich für sich.
Das Gute an dieser Veränderung ist dies, dass die Bräuche, die als reine Gewohnheiten oder sogar als sinnleerer Zwang bestanden haben, verschwunden sind. Aber was passiert jetzt mit den ‚weißen, leeren Stellen‘ in unseren Seelen und in den Seelen unserer Kinder? Die bleiben ja nicht leer. Sondern werden von anderen Werten besetzt. Wer vermittelt uns jetzt Orientierung? Wer setzt uns Grenzen? Wer tröstet uns? Wer gibt uns Hoffnung oder lässt uns zufrieden werden?
Schauen wir noch einmal in die Bibel. Was gibt es da an familiären ‚Vorbildern‘?
- Noah hatte ein Alkoholproblem. (1. Buch Mose 9, 21)
- Abraham hat seine Frau Sarah einem anderen Mann angeboten. (1. Mose 20,2)
- Rebekka hat mit ihrem Sohn ihren Mann Isaak getäuscht. (1. Mose 27,13)
- Die Söhne von Jakob verkaufen ihren eigenen Bruder in die Sklaverei.
- David hatte eine heftige außereheliche Affäre (2. Samuel 11, 2ff.) 
- und sein Sohn zettelte später einen Aufstand gegen den eigenen Vater an (2.Samuel 15, 6).
- Eli verliert als Priester am wichtigen Heiligtum in Schilo völlig die Kontrolle über seine beiden erwachsenen Söhne. (1. Samuel 2, 12).
Genau mit diesen Leuten und diesen Familien schreibt Gott seine Geschichte. Das ist für heute unsere Lektion: Gott kann offensichtlich mit jeder Familie eine Geschichte erzählen, die von Rettung und Heilung handelt. „Behaltet die Gebote im Gedächtnis, die ich euch heute verkünde! Prägt sie euren Kindern ein und sagt sie euch immer wieder vor – zu Hause und auf Reisen, wenn ihr euch schlafen legt und wenn ihr erwacht.“ (5. Buch Mose 6, 6f.)
Reden wir daheim von Gott. Damit Gott mit unseren Familien seine Geschichte weiter schreiben kann. Amen.

Freitag, 5. April 2013

Der Ast, auf dem wir sitzen hl

Losung: Ich bin der HERR, dein Gott, und du solltest keinen andern Gott kennen als mich und keinen Heiland als allein mich. Hosea 13,4

Lehrtext: Das ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Johannes 17,3

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Tageslosungen führen uns bisweilen in die entlegensten Winkel der Bibel; dorthin, wo keine Sonntagspredigt reicht. Das heutige Bibelwort aus dem Buch des Propheten Hosea lässt uns in den Abgrund der Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel blicken. Brennender Zorn lodert aus dem Gotteswort, das der Prophet verkündet:  
»Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten geführt hat! Für euch gibt es keinen anderen Gott, und keiner kann euch helfen außer mir(Losung) Ich war es, der euch in der ausgedörrten Wüste am Leben erhalten hat. Doch als es euch immer besser ging, wurdet ihr satt und überheblich und ihr vergaßt mich. Darum bin ich euer Feind geworden: Wie ein Löwe oder Panther laure ich euch auf; ich falle euch an wie eine Bärin, der man die Jungen geraubt hat; ich zerfleische euch, ich reiße euch in Stücke, ich verschlinge euch. Es ist dein Untergang, Israel, dass du dich gegen mich, deinen einzigen Helfer, gewandt hast ... Ich denke nicht daran, euch vor dem Tod zu bewahren oder aus der Totenwelt loszukaufen. Tod, schicke deine Seuchen aus! Totenwelt, zeige deine Macht! Ich kenne kein Mitleid mehr.« (Die Bibel, Altes Testament, Hosea 13,4-9.14. Übersetzung: GNB)
Als Martin Luther diese Sätze übersetzte, traute er seinen eigenen Kenntnissen nicht und wendete den letzten Satz ins Positive. Aber dieses Wort steht nun mal so hart und schroff in der Bibel, dass es einem heute noch weh tut, es zu lesen. Und ich denke, ich muss es auch so stehen lassen. Darf es nicht abschwächen und weich spülen. Denn dass man Gott nur allzu leicht vergisst, wenn es einem gut geht – das gilt gerade auch für unsere Zeit. Wie dumm wir Menschen doch manchmal sind! Wenn wir Gott in guten Tagen vergessen, ist es genauso, als würden wir die Feuerwehr abschaffen, weil unser Haus noch nicht gebrannt hat oder die Krankenhäuser schließen, weil wir noch nicht ernstlich krank gewesen sind. Anders gesagt, wer Gott vergisst, sägt den Ast ab, auf dem er sitzt.
Bei genauem Hinsehen ist das Wort des Johannes (Lehrtext) nicht weniger eindringlich. Auch er spricht von der Rettung aus dem ewigen Tod und auch er kennt letztlich nur diesen einen Weg, zu erkennen und zu bekennen, dass Gott, so wie er sich in Jesus Christus gezeigt hat, der einzige Gott ist, unsere einzige Hilfe im Leben und im Sterben.
Ja, wir lassen uns gerne die aufbauenden und tröstenden Worte aus der Bibel sagen. Aber solche wie diese hier gehören nun mal auch dazu. Sie sind so etwas wie die Abwehrkräfte unseres Glaubens gegen die Infektion der Gottvergessenheit.

Gebet: Gott, Du bist allmächtig und heilig, meine einzige Hilfe und mein einziger Trost, wenn mir Unglück und Leid den Boden unter den Füßen wegzieht. Doch Du bist es auch, der mir gute Zeiten schenkt, mich segnet, behütet und liebt. Nie will ich Dich vergessen. Und wenn es doch geschieht, so vergiss Du mich nicht und bring mich wieder zur Besinnung. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr