Losung: Die ihr den HERRN fürchtet, hoffet auf den HERRN! Psalm 115,11
Lehrtext: Jesus: „Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten auch nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?“ Matthäus 6,25.26
Liebe Leserin, lieber Leser,
ab dem 6. Mai
1945, dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus waren die Deutschen für
Wochen, Monate und länger frei wie die Vögel. So begann die Zeit des „Organisierens“,
des Schwarzmarktes, des Tauschens und Hamsterns. Die Städter fluteten die
Dörfer, um ihre Kostbarkeiten für einen Sack Kartoffeln und ein paar
geräucherte Bratwürste einzutauschen. Das Nazi-Geld war nichts mehr wert, und
auch sonst nichts, was vielen kurz zuvor noch heilig war.
Die staatlichen und wirtschaftlichen Strukturen der Diktatur waren
zusammengebrochen. Eine öffentliche Ordnung gab es nicht mehr. Es dauerte seine
Zeit, bis die Siegermächte in ihrer jeweiligen Zone neue Ordnungsstrukturen
eingeführt hatten und damit begannen, ihre deutschen Feinde, so gut es eben
ging, zu versorgen.
In jenen Tagen ging es für viele ums nackte Überleben. Ob man am nächsten Tag
was zu essen haben würde, war ungewiss. Ob es überhaupt mal wieder ein lebenswertes
Leben in Deutschland geben würde, war ungewiss. Zukunft? Keine Ahnung. Man
lebte mehr schlecht als recht von der Hand in den Mund, von Tag zu Tag, aber, o
Wunder, man lebte. Man lebte in den Ruinen der zerbombten Städte und in den von
Flüchtlingen überquellenden Häusern auf dem Land. Man hatte den Krieg überlebt,
anders als viele Millionen, die von ihrem „Führer“ sinnlos geopfert worden
waren. (Dazu Lesetipp:
„Wolfszeit“ von Harald Jähner)
Wie ein Wunder
Ja, das
Weiterleben war für die Überlebenden damals wie ein Wunder. Aber man hatte
keine Zeit, darüber groß nachzudenken. Man musste irgendwie was zu essen
herbekommen. Und wenn auch immer wieder gehungert wurde, irgendwie hat es dann
doch geklappt. Irgendwie? Ja, irgendwie.
Manche, die
auch während der Nazi-Zeit Christen geblieben waren, haben sich dabei wohl an
das Wort Jesu von den Vögeln aus dem heutigen Lehrtext erinnert: „Und euer himmlischer
Vater ernährt sie doch.“ Manche haben es damals auf die harte Tour gelernt,
wieder demütig und dankbar zu werden. Manche haben erfahren, dass es doch kein leeres
Wort ist, auf Gott zu vertrauen. Leider wurde das bald wieder vergessen, je
besser es den Deutschen ging. Die kriegsbeschädigten Kirchen, die zunächst
brechend voll waren, wurden wieder leerer. Man hielt sich selbst für clever
genug, das alles überstanden zu haben.
Vorteil für Optimisten und Menschen mit
Gottvertrauen damals wie heute
Soweit man das
im Nachhinein beurteilen kann, sind die am besten durchgekommen und mit den
miserablen Umständen fertig geworden, die entweder Optimisten waren oder sich
in ihrem Gottvertrauen nicht beirren ließen. Wer sich dagegen ständig Sorgen
machte und Angst vor der Zukunft hatte, der hatte nicht nur mit der äußeren Misere
zu kämpfen, sondern auch mit seiner inneren.
So ähnlich ist
es noch heute. Schwarz sehen, Angst haben, schimpfen, jammern und klagen … das
alles lähmt und deprimiert. Das raubt die Energie, die man doch braucht, um sich
den persönlichen wie den allgemeinen Herausforderungen zu stellen. Demgegenüber
weckt eine positive Einstellung die Lebensgeister: das Beste aus den Problemen
machen, sich nicht unterkriegen lassen, auf den Gesang der Vögel achten und auf das Lachen der Mädchen, den
Lebensmut behalten und immer wieder dankbar sein auch für noch so kleine Dinge
und Fortschritte. Das alles ist nicht neu.
Da müssten wir
Christen doch im Vorteil sein. Wer, wenn nicht wir kann seine Sorgen
an Gott abgeben und ihm vertrauen? Wer, wenn nicht wir hat allen Grund, zu
hoffen und sich seines Wertes bei Gott bewusst zu sein (Folgesatz nach dem Lehrtext)? Er hat mich
bis jetzt behütet und begleitet. Ihm verdanke ich, dass ich schon als Kind
immer wieder gesund geworden bin. Ihm verdanke ich meinen Glauben. Er hat mir
alles in allem ein gutes und schönes Leben geschenkt. Irgendwie ist es immer
wieder weitergegangen. Und wenn es eines Tages zu Ende ist, dann, so hoffe ich,
kann ich mich auf das freuen, was kommt. Ich lasse mich überraschen.
Gebetslied:
1. Bis hierher
hat mich Gott gebracht / durch seine große Güte; / bis hierher hat er Tag und
Nacht / bewahrt Herz und Gemüte, / bis hierher hat er mich geleit't, / bis
hierher hat er mich erfreut, / bis hierher mir geholfen.
2. Hab Lob und
Ehr, hab Preis und Dank / für die bisher'ge Treue, / die du, o Gott, mir
lebenslang / bewiesen täglich neue. / In mein Gedächtnis schreib ich an: / Der
Herr hat Großes mir getan / bis hierher mir geholfen. (EG 329)
Ämilie Juliane von Schwarzburg-Rudolstadt 1699
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus
dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der
Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen
erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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... wie wahr ...
AntwortenLöschenAllen einen gesegneten Tag
Ja,ein tragender und stärkerer Liedvers ,,Danke
LöschenHerzlichen Dank für die Bewusstmachung unserer Situation in der Vergangenheit und heute. Das sollte uns umso dankbarer gegenüber unserem Schöpfer machen. Wer, wenn nicht wir Christen sollten darüber mal wieder nachdenken und unserm Verhalten vielleicht eine andere Richtung geben. Dankbarkeit müsste die Menschen froh stimmen. Ich wünsche einen behüteten Tag!
AntwortenLöschenDanke Herr Löhr für dieses schöne und zum Nachdenken anregende Gebetslied. Es lässt uns wieder dankbarer werden.
LöschenEinen reich gesegneten Tag Ihnen und Ihrer Familie!
Bei denn allermeisten kann ich ihnen beipflichten Bruder Löhr.
AntwortenLöschenBesonders bei dem Gebet.
Aber als die Befreier kann ich unsere Befreier nun weiß Gott nicht sehen.
Er als unsere Besetzer.
Es gilt heute in Deutschland noch das Kriegsrecht.
Wir sind kein Souveränes Land,wir werden zwangsregiert.
Es gab ihnen nicht das Recht ganze Städte zu Bombardieren und es in Kauf zu nehmen noch mehr Leid und Menschen zu töten.
Und was hatten die Amerikaner eigentlich bei diesem Krieg verloren,wer gab ihnen das Recht dazu Menschen zu töten.
Ach ja die Doller Zeichen in den Augen,für die Dividende schreckt man auch vor Mord nicht zurück.
Es hat den Anschein,sie als Befreier war zu nehmen,hat unser Volk bis heute Traumatisiert .
Ganz zu schweigen vom Russischen Sektor.
Da wurden die Menschen sogar nach Russland verschleppt und kamen oft nicht wieder.
Und alles was nicht Niet und Nagelfest war wurde rausgeschlept.
Meine Glaubensbrüder die ,die KZ überlebt haben kamen in ihre Arbeitslager.
Da wurden die KZ einfach umfunktioniert.
Und zur Geschichte:
Die schreibt immer der Sieger,nach seiner Weltanschauung.
Es gibt keinen gerechten Krieg,auch keine guten und böse Waffen,sie töten alle Menschen.
Frieden schaffen ohne Waffen,oder besser noch wie die Friedensbewegung in der ddr
Schwerter zu Pflugscharen. 🙏
Auch in der BRD gab es die Friedensbewegung, mit vielen Slogans, unter anderem Schwerter zu Pflugscharen - oder das weiche Wasser bricht den Stein!!
LöschenAlles richtig,nur in der BRD warst du deswegen keinen Sanktionen ausgesetzt.
LöschenIn der ddr wurde dadurch viel im Untergrund gearbeitet.🙏