Lehrtext: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott. 2.Korinther 1,3-4
„Heile, heile Segen, drei Tage Regen, drei Tage Schnee, tut schon nimmer weh; drei Tage Sonnenschein, wird gleich wieder besser sein.“ Hat man das auch zu dir gesagt, als du ein Kind warst und dir weh getan hattest? Hat dich damals deine Mutter auf den Schoß genommen, sacht auf die schmerzende Stelle geblasen und dazu diesen Spruch gesagt? Und dann? Dann hat es zwar immer noch weh getan, aber nicht mehr so schlimm wie zuvor. Die Nähe der Mutter, ihre Fürsorge und Liebe hat getröstet und viel Leid gemildert. Wie schön wäre es, wenn alle Menschen so etwas in ihrer Kindheit erleben könnten! Wie schön, wenn du und ich, wenn alle erfahren könnten, was Gott durch den Mund seines Propheten Jesaja sagt: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“ (Jesaja 66,13). Ein starkes Wort!
Aber wie kann ich einen anderen angemessen trösten, ohne lästig zu sein? Inzwischen sind wir beide, du und ich, längst den Kinderschuhen entwachsen, aber trostbedürftig sind wir immer noch und bleiben wir solange wir leben. Und andere, die Leid tragen, sind es auch. Sie trauen sich nur oft nicht, das zu zeigen. Wie also kann man sich unter Erwachsenen angemessen trösten, wenn einem etwas Schlimmes widerfahren ist?
Trösten und getröstet werden
Mir würde Folgendes helfen: Eine stumme Umarmung. Eine Zeile mit den Worten »Ich denke an dich«. Wenn ich ganz versteinert wäre durch Schmerz und Leid und unfähig, etwas zu tun, wäre ein Topf mit Nudelsuppe vor meiner Wohnungstür ein starker Trost. Oder ein Zettel im Briefkasten: „Kann ich etwas für Sie einkaufen?“
Das würde mir sagen: „Ich fühle mit Ihnen. Aber ich will Sie jetzt nicht stören. Trotzdem sollen Sie wissen, ich denke an Sie und bin für Sie da.“ Damit signalisiert ein Mensch, dem das Leid eines anderen nicht egal ist, respektvolle Distanz und zugleich eine gewisse Nähe. Da braucht es nicht viele Worte und schon gar keinen oberflächlichen Trost. Manche Dinge werden eben nicht wieder gut und tun noch lange, vielleicht immer weh, allen Kinderreimen zum Trotz.
Respekt, Zeit und Geduld
Das Unglück kann der, den es trifft, erstmal nur hinnehmen und nach einer gewissen Zeit vielleicht auch annehmen. Und seine Mitmenschen müssen das respektieren. Müssen dem Unglücklichen Zeit lassen und geduldig mit ihm sein. Sie müssen sein, vielleicht merkwürdiges Verhalten ertragen und verständnisvoll sein, dürfen sich nicht aufdrängen, ihn aber auch nicht im Stich lassen. Keinesfalls dürfen sie etwas versprechen, was sie gegebenenfalls nicht halten können.
Doch sie können immer wieder für ihn beten und, wenn der Untröstliche darum bittet, auch mit ihm. Auch wenn man selbst betroffen ist, halte ich es für das Beste, mit wenigen und einfachen Worten Gott zu sagen, was ist und wie einem zumute ist. Freilich weiß Gott das längst. Aber werde auch ich das noch wissen und glauben, wenn ich einmal verzweifelt und untröstlich bin?
Gebet eines Untröstlichen: Mein Gott, keine Ahnung, ob du mich jetzt hörst. Ich weiß nicht mal mehr, ob es dich überhaupt gibt. Aber ich sage dir jetzt, wie es mir geht: Ich bin so elend, fühle mich so hilflos und allein. Ich weiß nicht mehr aus noch ein. Mein Leid lähmt mich. Der Schmerz zerreißt mich ... So, nun habe ich es dir gesagt. Nun weißt du es. Jetzt bist du dran. Hilf mir! Bitte! ... Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Vielen lieben Dank Herr Löhr ja der Trost Gottes ist so wichtig in unserem Leben ich wünsche mir jeder Mensch der Kummer und Leid hat würde ihn annehmen können Ihnen und Ihrer Familie Gottes Segen LG Angelika
AntwortenLöschenVielen Dank für Ihre Worte des Trostes! Erfahren auch Sie immer wieder den Trost Gottes!
AntwortenLöschenLG.
Ihre Worte des Trostes haben mir sehr geholfen heute. Möge der Herr allen Leidenden beistehen und seine Hände über sie halten und segnen. Danke für Ihre tägliche Mühe, die Sie auf sich nehmen, um uns die Losungen auszulegen!
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