Samstag, 27. Juli 2024

Wo Vögel fliegen und Blumen blühen hl

Losung: Der HERR wird den Armen nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich. Psalm 9,19

Lehrtext: Jesus spricht: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. Lukas 6,20

Liebe Leserin, lieber Leser,                

hier zunächst meine Übersetzung des Lehrtextes: Jesus blickte seine Jünger an und sagte: »Glücklich, ja selig seid ihr, die ihr arm seid. Das Reich Gottes, da, wo sein Wille geschieht, ist euer Zuhause. Das ist es, was euch reich macht.

Aber wo ist das? Zum Beispiel überall da, wo Vögel fliegen und Blumen blühen, wo man sich keine Sorgen macht. So sagt Jesus in der Bergpredigt:
»Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt. 
Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid? Weshalb macht ihr euch so viele Sorgen um eure Kleidung? Seht euch an, wie die Lilien auf den Wiesen blühen! Sie mühen sich nicht ab und können weder spinnen noch weben. Ich sage euch, selbst König Salomo war in seiner ganzen Herrlichkeit nicht so prächtig gekleidet wie eine von ihnen.
Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: ›Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?‹ Nur Menschen, die Gott nicht kennen, lassen sich von solchen Dingen bestimmen. Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht
(Matthäus 6,25-33, gekürzt).

Vielleicht denkst du jetzt: „Ja, aber, aber, aber …“ Das denke ich auch. Mit Einwänden bin ich schnell bei der Hand: „Aber das ist doch naiv, besonders in unserer Zeit. Ich möchte schon gut essen und mich schön anziehen können. Und den möchte ich sehen, der sich keine Sorgen macht. Und wer will schon freiwillig obdachlos werden und darauf vertrauen, dass andere ihn durchfüttern?“

Wer sein eigener Gott ist, muss sich zurecht Sorgen machen

Lassen wir, liebe Leserin, lieber Leser, doch einmal alle unsere Einwände beiseite und dafür Jesu Worte auf uns wirken. Ihm geht es nicht darum, dass wir materiell arm werden. Ihm geht es darum, dass wir endlich einmal aufhören, uns ständig um dies und jenes Sorgen zu machen, so als ob es Gott nicht gäbe und alles nur von uns abhinge. Das mag zwar in unserer Zeit die vorherrschende Meinung sein. Aber interessieren mich die Meinungen anderer mehr als die Worte Jesu? Entscheidend ist doch, dass ich Gott mehr vertraue als dass ich mir Sorgen mache. Dass ich zuversichtlich bleibe, auch wenn die Zeiten schwierig werden.

Sorgen machen arm, Gottvertrauen macht reich

„Da, wo Gottes Wille geschieht, ist euer Zuhause“, heißt es in der neuen Übersetzung des Lehrtextes, „das ist es, was euch reich macht.“ Vereinfacht gesagt: Die Sorgen machen mich arm; das Gottvertrauen macht mich reich.“ Nun gut, das kann ich so hinschreiben. Aber danach leben, kann ich bestenfalls ansatzweise. Und doch, wo bin ich geborgener als in Gottes Willen? Wo muss ich mir weniger Sorgen machen als in seiner Gegenwart? Dass ich jetzt da bin, wo ich bin und bisher so leben konnte, wie es der Fall war, das habe ich doch nicht meiner Cleverness und meinem Können zu verdanken. Rückblickend erkenne ich darin Gottes Geschenk, also seine Gnade. Für mich Grund genug, ihm dankbar zu sein und zuversichtlich zu bleiben, allem zum Trotz, was nicht immer einfach war und ist. Für mich aber auch Grund genug, die nicht zu vergessen, die materiell arm sind. Denn Gott vergisst sie auch nicht (Losung).

Gebet: 
Was helfen uns die schweren Sorgen?
Was hilft uns unser Weh und Ach?
Was hilft es, dass wir alle Morgen
beseufzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid
nur größer durch die Traurigkeit!

Sing bet‘ und geh auf Gottes Wegen,
verricht‘ das Deine nur getreu;
und trau des Himmels reichem Segen,
so wird er bei dir werden neu.
Denn welcher seine Zuversicht
auf Gott setzt, den verlässt er nicht.
Amen
(Georg Neumark, Lied: „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, 1641, mitten im Dreißigjährigen Krieg 1618-1648)

Herzliche Grüße,    

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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6 Kommentare:

  1. Wie wunderbar Gott ist. Danke für die kraftgebende Auslegung. Einen gesegneten Tag 🙏

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  2. Danke, für Ihre Gedanken zur Auslegung!
    Wenn wir Danke sagen, für alles, womit wir beschenkt werden, schon am frühen Morgen, beginnt der Tag gut!
    Kommen auch Sie gut durch den Tag!🙏

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  3. Das schönste Geschenk 🎁, was wir Kinder Gottes unserem Vater im Himmel machen können ist: Ihm zu vertrauen!

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  4. Einen großen Trost haben Sie heute für mich geschrieben. Wie wahr doch, unser Vater sorgt für uns in allen Nöten und hilft aus den Bedrängnissen. Herzlichen Dank wieder für Ihre Auslegung !

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  5. Das war jetzt die Botschaft die ich heute gebraucht habe um meine kleine morgendepression zu überwinden: Sorgen machen arm und Gottvertrauen macht reich

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