Losung: Ich will in der Wüste Wasser und in
der Einöde Ströme geben, zu tränken mein Volk, meine Auserwählten. Jesaja 43,20
Lehrtext: Jesus sprach zu der Frau: Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe,
den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben
werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben
quillt. Johannes 4,14
Liebe Leserin, lieber Leser,
lebst du zur Zeit in einer Wüste? Dürstet deine Seele nach dem lebendigen Gott, nach seinem Trost? Wüstenzeiten sind mir nicht fremd. Ich muss bestimmte Dinge hin- und annehmen, die sich nicht mehr ändern werden. Aber damit bin ich nicht allein. Viele haben früher oder später mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu kämpfen oder mit Enttäuschungen, dass manches nicht so gekommen ist, wie sie sich das erhofft hatten. Meine Herausforderung ist, wie kann ich damit trotzdem einigermaßen gut leben?
Gott sei Dank
kenne ich Menschen, die es gut mit mir meinen, mich unterstützen und mir Gutes
tun.
Gott sei Dank
kann ich meine Sorgen immer wieder ihm ans Herz legen und mit Martin Luther
darauf vertrauen, dass er es schließlich und endlich „aufs Beste mit mir machen
wird“.
Gott sei Dank
kann ich ihm auch noch in meinen kargen Zeiten danken.
Ich habe es ja erlebt,
dass er mich nicht sofort aus meiner Wüste führt. Doch wie das Volk der Israeliten
in seiner, so lässt er mich auch in meiner Wüste nicht verdursten und umkommen, auch wenn die Zeit sich dehnt.
Plötzlich ist da eine Quelle, wo ich keine gesucht habe:
Da steht ein Blaubeerkuchen vor meiner Tür;
jemand
schickt eine WhatsApp-Nachricht: „Ich fahre zum Einkaufen, kann ich dir was
mitbringen?“;
die Nachbarn
laden mich zum 5-Uhr-Tee ein
oder ein
Freund sendet ein Signal, dass er gerade an mich denkt ...
Und dann die
Losungsauslegungen, die ich - offengestanden - in erster Linie für mich selbst
schreibe.
Ich habe
jetzt bewusst nicht meine Kinder erwähnt. Sie sind ebenso eine solche Quelle,
die ich aber nicht erst lang suchen muss. Sie sind bei Bedarf für mich da, haben mich im Blick, ohne sich aufzudrängen, auch
wenn sie zurecht ihr eigenes Leben leben.
Das alles
sind Quellen, ja Brunnen manchmal des Trostes, manchmal der Freude, manchmal der Kraft -
Brunnen in meinen Wüsten, die es nach wie vor gibt. Gott sei Dank!
Warten in Wüstenzeiten
Das alles klingt erfreulich und ist es oft auch. Aber manchmal bin ich in meinen Wüstenzeiten auch allein. Manchmal muss ich länger warten, bis wieder eine Quelle sprudelt. Menschen wie ich haben ihre Grenzen, sind verständlicherweise oft genug mit sich selbst beschäftigt und in ihrem Alltag versunken. Sie können nicht immerzu an andere denken. Wer will ihnen das verdenken? Bin ich denn anders? Es bedeutet schon viel, wenn wir einander nicht komplett vergessen. Darum will ich keine überzogenen Erwartungen haben. Das würde mich nur enttäuschen.
Die Quelle in mir
Dennoch brauche ich eine Quelle in mir, die auch dann noch meinen Durst stillt, wenn sonst niemand
mehr da ist. Nein, ich selbst bin nicht diese Quelle. Aber der, der von sich
sagt: „Das Wasser, das ich dir gebe, wird in dir eine lebenspendende Quelle
sein, die nie versiegt.“ (Lehrtext). Dieses "Wasser", genauer: sein Wort, stillt den Durst meiner
Seele nach dem lebendigen Gott, nicht nur in Wüstenzeiten, aber da ganz
besonders. So hat es Jesus versprochen. So will ich es glauben.
Gebet: Herr, auch in
meinen Wüstenzeiten muss ich nicht verzweifeln. Immer wieder lässt du mich neue
Quellen finden. Immer wieder „führst du mich zum frischen Wasser und erquickst
meine Seele“ (Psalm 23). Du stillst meinen Durst, meine Sehnsucht nach dir. Hab Dank für die
liebevollen Zeichen und Gesten derer, denen ich nahe bin, für ihre freundlichen
Worte und Taten. Hab Dank, dass du dich auch dann finden lässt, wenn ich allein
bin und mich vergessen fühle. Du selbst bist der Trostbrunnen in mir und
spendest Wasser des Lebens, das nicht vergeht. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und
Wahrheit“
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Vielen Dank Herr Löhr ja Wüstenzeiten kenne ich genug und wann immer ich meine nicht mehr einen Schritt weiter zu können bekomme ich von dem lebendigen Wasser unseres Herrn und ich kann wieder weitergehen Gott segne sie und ihre Familie herzliche Grüße Angelika
AntwortenLöschenLieber Herr Pastor Löhr, vielen Dank für Ihre Gedanken zur Auslegung !
LöschenQuellen, die versiegen wollen, kenne ich auch!
Aber ich habe mir angewöhnt, für alles zu danken, was trotzdem möglich ist! Für die die Gnade, die unendliche Geduld, die Gott immer wieder mit uns hat!
Sie tun das auch und deshalb werden unsere Quellen des Trostes der Fürsorge und Liebe bleiben, auch wenn es manchmal wie ein kleiner Rinnsal erscheinen mag!
Alles Liebe und einen gesegneten, beschützten Tag für Sie und Ihre Lieben!🙏
Lieber Herr Löhr, herzlichen Dank für Ihre Mühe u. Die Ermutigungen.
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