Sonntag, 31. Juli 2022

Mit Gott gegen die Angst hl

Losung: Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer. Psalm 22,12 

Lehrtext: Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft. 1. Korinther 10,13 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Angst oder Gott? Eigentlich sollte das eine das andere ausschließen. Wo Gott ist, kann keine Angst sein und umgekehrt. Doch ich kann mir vorstellen, dass ein Mensch so betet und sagt: "Herr, ich habe große Angst, hilf mir, dir zu vertrauen. Lass mich nicht im Stich. Hol mich da raus."

So ähnlich beten vielleicht Eltern, die am Krankenbett um das Leben ihres Kindes fürchten. So ähnlich beten vielleicht junge Soldaten auf beiden Seiten der Front in der Ukraine. So ähnlich kannst auch du in deiner Angst beten.

Worte wie diese werden die Angst nicht in Luft auflösen, aber sie können helfen, dass du dich nicht völlig ausgeliefert fühlst. Und wenn ich einmal in den Strudel der Angst gerate, hoffe ich, dass sie wieder kleiner wird und weicht, wenn ich dranbleibe an ihm, meinem Gott, mit meinem Glauben und meinem Gebet.

Ja, Angst kann wie ein schwarzer Riese sein, gegen den ich keine Chance zu haben scheine. Doch mein Gott ist größer. Und deiner doch auch. Wir beide kämpfen gegen sie nicht allein. Wir haben die Waffe des Gebets und können sagen:

Gebet: Ja, Angst, du hast mich im Griff. Aber mein Gott hat dich im Griff. Du schnürst mir jetzt die Kehle zu, aber mein Gott wird mich wieder frei atmen lassen. Du willst mich erdrücken, aber mein Gott wird die Last von mir nehmen. Denn er ist treu und bleibt bei mir. Er wird mir die Kraft geben, dich zu überwinden. Ich weiß jetzt nicht wie und ich weiß nicht wann. Aber so wird es sein. Ja, HErr, so wird es sein. Ich verlasse mich auf dich. Amen  

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Samstag, 30. Juli 2022

Liebe und Wahrheit hl

Losung: Wir wollen dem HERRN, unserm Gott, dienen und seiner Stimme gehorchen. Josua 24,24 

Lehrtext: Jesus sprach zu Pilatus: Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. Johannes 18,37 

Liebe Leserin, lieber Leser,

was für ein Fürchtegott begegnet uns da in dem Bibelabschnitt, aus dem die heutige Losung kommt:
Das Volk der Israeliten sprach: „Wir wollen dem HERRN dienen; denn er ist unser Gott.“ Josua sprach zum Volk: „Ihr könnt dem HERRN nicht dienen; denn er ist ein heiliger Gott, ein eifernder Gott, der eure Übertretung und eure Sünden nicht vergeben wird. Wenn ihr den HERRN verlasst und fremden Göttern dient, so wird er sich abwenden und euch plagen und euch umbringen, nachdem er euch Gutes getan hat.“ Das Volk aber sprach zu Josua: „Nein, sondern wir wollen dem HERRN, unserm Gott, dienen und seiner Stimme gehorchen.“

O weh, ist das unser Gott: streng, unerbittlich und grausam? Der die Sünden nicht vergeben, sondern uns plagen und umbringen wird, wenn wir ihn verlassen? Nein, so war Gott nie. Aber Menschen, Priester vielleicht, haben mit diesem Gottesbild den Gläubigen Furcht und Schrecken eingejagt, um sie nur ja bei der Stange zu halten.

Die Wahrheit über Gott

Gott sei Dank ist das nicht die Wahrheit über Gott, sondern Jesus Christus ist Gottes Wahrheit, so wie er sprach, mit den Menschen umging und sich verhielt. Er droht und straft nicht. Er schlägt uns seine Wahrheit nicht um die Ohren. Sie ist der Mantel, in den er seine Liebe kleidet, in den er sich selbst kleidet, weil es Liebe ohne Wahrhaftigkeit nicht geben kann und genauso wenig Wahrheit ohne Liebe.

Jedenfalls möchte ich nicht im grellen Scheinwerfer einer menschlichen Wahrheitskommission sitzen und verhört werden, ob alles wahr ist, was ich jemals gesagt, behauptet und geglaubt habe.

Zu meiner Wahrheit gehört auch das Recht auf Irrtum. Und in der Tat habe ich mich in jungen Jahren öfter geirrt und irre ich mich noch heute. Ich bin nicht perfekt, so wie auch keine Wahrheitskommission der Kirche (Inquisition) oder irgendeiner politischen Partei oder Ideologie (Stalinismus) perfekt ist. Immer sind dabei Macht und Angst im "Spiel".

Bei Jesus nicht. Seine Wahrheit macht mich frei von allem Druck und aller Angst. Und so stehe ich vor Gott im Kleid seiner Wahrheit und werde nicht nach meinen Irrtümern und Halbwahrheiten beurteilt und auch nicht danach, ob ich nicht Gott immer wieder mal verlassen und mein Leben ohne ihn gelebt habe.

Ja, auch ich will auf ihn hören und mich an Jesus orientieren. Aber nicht aus Angst vor Strafe, sondern weil mir das gut tut und aus Dankbarkeit, dass er mich liebt. Er weiß, dass ich das aus eigener Kraft nicht kann, sondern ihn dazu brauche.

Gebet: Herr, was für ein Glück, dass ich mich vor dir nicht fürchten muss, sondern dankbar sein kann, dass du für mich da bist. Deine Liebe ist aufrichtig und wahrhaftig. Und deine Wahrheit ist, dass du barmherzig bist. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr
 

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Freitag, 29. Juli 2022

Gott sehen hl

Losung: Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag. Sprüche 4,18 

Lehrtext: Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. 1.Johannes 3,2 

Liebe Leserin, lieber Leser,

"will ich Gott gleich sein?* (Lehrtext) Will ich das wollen, was dem biblischen Mythos zufolge Adam und Eva wollten: „Sein wie Gott“? (1. Mose 3,4+5) Nein, das will ich nicht. Der Schreiber des ersten Johannesbriefes hat recht: Ich bin schon Gottes Kind, sein erwachsenes Kind, dem er durch Christus Freiheit und Verantwortung gegeben hat. Das genügt mir. Aber ich Winzling »ihm gleich sein«? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Da kann ich dem Verfasser des ersten Johannesbriefes nicht folgen. Schließlich bin und bleibe ich Gottes Geschöpf und bin nicht Schöpfer meiner selbst. Er ist immer mein Gegenüber und braucht keine anderen Götter neben sich und schon gar nicht jemand wie mich."

"Will ich, Gott, den Menschen gleich sein? Will ich zu ihnen kommen und unter ihnen leben, sie heilen, erlösen und ihnen vergeben? Will ich mich von ihnen verachten, verspotten, verhaften, verleumden, verleugnen, verraten und verkaufen lassen? Will ich, Gott, mich in Jesus von ihnen töten lassen? Ja, das alles will ich auf mich nehmen. Ich will sein, wie einer von ihnen und leiden, wie viele von ihnen und sterben, wie sie alle. Und ich will sie lieben, ob sie mich achten, ob sie mir die kalte Schulter zeigen oder ob sie meine Feinde sind. Das will ich und das kann ich und das werde, weil ich in Jesus nicht nur Mensch bin wie sie, sondern zugleich Gott und darum die Kraft dazu habe."

"Will ich, Hans, diesen meinen Gott „sehen, wie er ist“ (Lehrtext)? Ja, das will ich und das werde ich, weil das nicht von mir abhängt, sondern von ihm allein. Bis dahin aber zeigt er sich mir in „Jesus Christus, dem Ebenbild des unsichtbaren Gottes“. (Kolosser 1,15).

Gebet: Heiliger Gott und barmherziger Vater, ich will mich vor den Menschen nicht schämen, zu sagen, dass ich dein Kind bin. Im Gegenteil. Es ist mir eine Ehre und Freude. Denn dass du mein Gott und Vater sein willst, ist mein ganzes Glück. Und dass ich dir gehöre, macht mich zuversichtlich und froh. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr
 

* Andere, außer Luther und der Züricher Bibel, übersetzen etwas verschämter „Gott ähnlich sein“. Die Bibel „Hoffnung für alle“ übersetzt „Christus ähnlich sein“. Ich will hier nicht herumeiern, sondern dem Verfasser des ersten Johannesbriefs widersprechen. 

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Donnerstag, 28. Juli 2022

wichtig und nichtig hl

Losung: Die sich halten an das Nichtige, verlassen ihre Gnade. Jona 2,9 

Lehrtext: Die Welt vergeht, mit ihrem Begehren; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. 1.Johannes 2,17 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

was ist nichtig und was ist wichtig? Wer könnte das schon so einfach beantworten? Denn was für dich nichtig ist, kann für mich wichtig sein und umgekehrt. Ich mag zum Beispiel Musik, die du vielleicht gar nicht magst. Und du magst vielleicht Filme, die mir nichts sagen. Was davon ist nichtig und was wichtig?

Wenn ich die heutige Losung richtig verstehe, dann ist das Nichtige etwas, das mich von Gott ablenkt und ihn vergessen lässt. Und das kann im Prinzip alles sein, womit wir Menschen uns beschäftigen: die Arbeit und der Besitz, Unterhaltung und Sport, Vergnügungen aller Art und Medienkonsum, aber auch religiöse Betriebsamkeit, die mir wichtiger ist als dass ich mich von ihm einfach nur beschenken lasse und dankbar bin.

Auch das ständige Bitten und Beten kann etwas Begehrliches an sich haben, dass ich einfach nicht genug kriege und Gott mir das geben soll, was ich will. Auch so „verlasse ich meine Gnade“ (Losung), weil er kein Automat ist, den ich bedienen kann und kein Glücksgott, der alle meine Wünsche erfüllt.

Meine Gnade aber ist er selbst, denn er hat sich mir in Jesus geschenkt. Und sein Wille, den ich tun soll (Lehrtext), ist, dass auch ich mich und meine Zeit anderen schenke.

Gebet: Herr, wenn du mir nicht immer wieder in den Weg trittst, wenn du meine Aufmerksamkeit nicht immer wieder auf dich lenkst, wenn du mich nicht immer wieder ansprichst durch dein Wort, werde ich dich verlieren. Du weißt, wie schnell ich mich in dieser bunten Welt von dir ablenken lasse. Und doch will ich sie nicht verteufeln, da sie doch deine Welt ist und du mir in ihr immer wieder auf überraschende Weise begegnest. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr
 

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Mittwoch, 27. Juli 2022

Grundlos beschenkt hl

Losung: Danket dem Herrn aller Herren, der allein große Wunder tut, denn seine Güte währet ewiglich. Psalm 136,3.4 

Lehrtext: Einer unter den Aussätzigen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Lukas 17,15-16 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

ich weiß nicht, wie ich von Gott denken und wie ich glauben würde, stünde ich vor großen Herausforderungen. Aber wer weiß das schon von sich? Ich weiß aber, was ich jetzt von ihm denke und wie ich glaube am Ende dieses Tages, da ich diese Auslegung vorbereite:
Ich sitze bei einem Glas Frankenwein vor meinem Haus und höre leise Musik. Die große Hitze ist vorbei. Der Himmel färbt sich im Westen purpurrot. In der Ferne ein paar Fahrgeräusche. Sonst ist es still. 
Wie viele von solchen bezaubernden Sommerabenden ich wohl noch erleben werde? Darum will ich diesen mit allen Sinnen genießen und dem danken, der ihn mir schenkt.
Ich habe 
nichts dafür getan. Ich habe ihn mir nicht verdient. Ich werde von meinem Gott beschenkt, einfach so. Denn er ist ein barmherziger Gott. Er rechnet nicht ab und hält mir nicht kleinlich meine Fehler vor. In seiner Gegenwart kann ich glücklich sein. Seine Güte hat kein Ende und nichts kann sie schwächen oder begrenzen. Auf sie verlasse ich mich und danke ihm für die vielen kleinen und großen Wunder in meinem Leben.

Die Güte selbst ist so ein Wunder und dass es diese Welt überhaupt gibt und mich mittendrin. Das größte Wunder aber ist er selbst in dem Kind im Stall und dem Mann am Kreuz, in dem seine Liebe wohnt.

Gebet: Herr, als ich krank war, hast du mich wieder gesund gemacht. Als sich am Boden lag, hast du mich wieder aufgerichtet. Als ich keinen Ausweg mehr sah, hast du eine Tür für mich geöffnet. Als mein Glaube verdorrte, hast du ihn wieder wachsen lassen. Das alles und noch viel mehr hast du für mich getan. Du hast mich gesegnet und reich beschenkt, ohne dass ich mir das verdient habe. Darum will ich mit dem, was ich jetzt bin und habe zufrieden sein und dir dafür danken. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Dienstag, 26. Juli 2022

Himmlische Nachricht hl

Losung: Machet kund unter den Völkern sein Tun, verkündiget, wie sein Name so hoch ist! Jesaja 12,4 

Lehrtext: Johannes schreibt: Ich sah einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern. Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre. Offenbarung 14,6-7

Liebe Leserin, lieber Leser,

hier eine Nachricht für dich, die morgen noch genauso aktuell sein wird, wie sie heute ist, die dein Herz verändern und dein Tun bestimmen kann. Überall auf der Erde, Tag und Nacht, jetzt und allezeit kann man dieses himmlische Evangelium (Lehrtext) empfangen, die wunderbare Botschaft für alle in allen Nationen und allen Sprachen:

"Achtet Gott und ehrt ihn. Er ist euer aller Vater. Sein Name ist heilig. Er regiert im Himmel wie auf Erden. Sein guter Wille geschieht. Er gibt seinen Geschöpfen das tägliche Brot. Er vergibt alle Schuld, damit auch ihr denen vergebt, die euch etwas schuldig sind. Er tut niemandem Böses, sondern befreit aus Not und Leid. Denn er allein hat alle Macht in seiner Hand. Er ist die Quelle aller Kraft und zeigt seine Herrlichkeit in Jesus Christus denen, die ihm vertrauen. Amen"

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Montag, 25. Juli 2022

Stark durch Gott hl

Losung: David wusste sich stark durch den HERRN, seinen Gott. 1.Samuel 30,6 

Lehrtext: Die Apostel sprachen zu dem Herrn: Stärke uns den Glauben! Lukas 17,5 

Liebe Leserin, lieber Leser,

in dieser Welt bin ich unbedeutend, klein und schwach. Was kann ich schon bewegen? Was verändern? Ich habe auch den Glauben daran verloren, dass viele, die ein hehres, respektables Ziel haben, die Welt besser machen könnten. 

Was solche Werte und Ziele wert sind, zeigt sich wieder einmal in diesen Tagen: Wer gestern noch den Kriegsdienst verweigert hat, will heute Panzer nach Kiew schicken. Wer gestern noch die Atomkraftwerke verteufelt hat, sieht in ihnen heute den rettenden Notanker. Wer sich gestern noch für den Interessenausgleich zwischen den Nationen eingesetzt hat durch diplomatische Beziehungen, Handel und kulturellen Austausch, bläst heute in die Kriegstrompete. Waffenstillstand und ein Ende des Leidens und Sterbens? Nein, sondern weitermachen bis zur Erschöpfung. Ein freundschaftliches, friedliches Verhältnis zwischen den Nationen? Ja, aber nur zu den eigenen Bedingungen.

In dieser Welt bin ich unbedeutend, klein und schwach. Und doch bin ich „stark durch den Herrn“ (Losung). Er gibt mir die Kraft, auch gegen den Strom zu schwimmen. Er gibt mir den Mut, auch gegen die Mehrheit meine Ansichten zu vertreten. Er gibt mir die Orientierung, dass ich meinen Weg auch ohne die Meinungsmacher in Politik, Kirche und Medien gehen kann.

Alles was ich dazu brauche, ist ein starker Glaube. Den aber schöpfe ich nicht aus mir selbst. Um den bitte ich mit den Aposteln. (Lehrtext)

Gebet: Herr, was liegt daran, ob ich klein, unbedeutend und schwach bin. Ich muss ja die Welt nicht retten. Das hast du getan. Wenn ich irre, zeige du mir den Weg. Wenn ich verzage, gib mir neuen Mut. Wenn ich etwas tun kann, gib mir deine Kraft. Wenn ich hilflos bin, "stärke mir den Glauben". Amen 

Herzliche Grüße und eine gesegnete, neue Woche!

Ihr / dein Hans Löhr

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Sonntag, 24. Juli 2022

Die kleinen Götter und Teufel auslachen hl

Losung: Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben. Psalm 46,5-6 

Lehrtext: Siehe, die Wohnung Gottes bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird mit ihnen sein, ihr Gott. Offenbarung 21,3 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

»Ein feste Burg ist unser Gott« - so ist der Psalm 46 in der Lutherbibel überschrieben, aus dem die heutige Losung kommt und dessen wichtigste Verse ich hier zitiere:

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.
Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihrem Strom und ihren Brunnen, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben; Gott hilft ihr früh am Morgen.
Die Völker versinken im Chaos und Reiche zerfallen, das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt.
Er setzt den Kriegen ein Ende bis an die Grenzen der Erde. Den Bogen zerbricht er, / die Lanze zerschlägt er; Streitwagen verbrennt er im Feuer.
Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin, erhaben über die Völker, erhaben auf Erden!
 

Dieser Psalm lädt uns beide ein, ihn nachzusprechen und uns zu eigen zu machen. Und ich denke, wir sollten das auch tun, selbst wenn wir mit unserem Kleinglauben nicht dahinter stehen können. Denn nicht auf meinen Glauben kommt es an, sondern auf die großen, biblischen Verheißungen. 

Die Stadt Gottes, von der hier die Rede ist, ist das sogenannte „himmlische Jerusalem“, von dem es im evangelischen Gesangbuch heißt: „Jerusalem, du hochgebaute Stadt, / wollt Gott, ich wär‘ in dir. / Mein sehnend Herz so groß‘ Verlangen hat / und ist nicht mehr bei mir. / Weit über Berg und Tale, / weit über Flur und Feld / schwingt es sich über alle / und eilt aus dieser Welt.“

Dieses Lied mit seiner schönen Melodie (EG 150) war das Lieblingslied meines Großvaters Georg. Er hat zwei Weltkriege erlebt, zwei Inflationen, die Nazidiktatur und den kalten Krieg zwischen Ost und West. Er wird oft nicht gewusst haben, was in dieser Welt verlässlich ist und Bestand hat. Wo man sicher ist und in Frieden leben kann. Und so hat sein »sehnend Herz« einen Zufluchtsort, eine feste Burg dort gefunden, wo auch Luther sie gefunden hatte – in Gott.
Die Menschen, die da ihre Heimat haben „sollen fein lustig bleiben“, sollen die großen und kleinen Götter und Teufel dieser Welt auslachen und ihr ganzes staatsmännisches Gehabe. Denen seit jeher nichts anderes einfällt als Auge um Auge, Zahn um Zahn. Die Böses mit Bösem vergelten. Die selbstgerecht sind und sich für die Guten halten, andere aber ins Reich der Finsternis verdammen. Die große Worte im Mund führen, die kleinen Leute aber die Kohlen aus dem Feuer holen lassen.

Die, wie sie auch heißen und wer sie auch sind, sollen von den Bewohnern jener Stadt ausgelacht werden, weil sie wissen, wie armselig auch die Reichsten dieser Erde sind, wie klein auch die Größten, wie dumm auch die Klügsten, wie ohnmächtig auch die Mächtigsten. »Warum toben die Völker und murren die Nationen so vergeblich? Der im Himmel wohnt, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer.« (Aus Psalm 2) Ja, lasst uns lachen mit unserem Gott, auch wenn uns manchmal das Lachen im Halse stecken bleiben will. Denn wer mit Gott lacht, lacht am besten.

Gebet: Herr, wenn ich das mitansehe, was gerade in unserer Welt geschieht, ist mir zum Weinen zumute. Aber ich will mich nicht von den Menschen auf der Weltbühne und ihrem Theater vereinnahmen lassen. Ich will auf dich schauen, der du immer wieder nur lachen kannst über das, was wir für richtig, gerecht und nötig halten. Ich suche meine Hilfe nicht bei den Politikern und Politikerinnen, nicht beim Militär, nicht bei den Klugen und Reichen dieser Welt. Denn der Ort, an dem ich Frieden finde und sicher bin, bist du. Und wenn ich auf dieser Erde noch durch Feuer und Wasser gehen muss, wirst du mich auch da hindurch retten (Jesaja 43,2). Du bist der große Erlöser der Menschen und darum auch meiner. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Samstag, 23. Juli 2022

Guten Mutes bleiben hl

Losung: Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst. Josua 1,9 

Lehrtext: Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark. 2.Korinther 12,10 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

und wieder mal Josua Kapitel 1 Vers 9, worüber ich erst am 9. Juli bei einer Konfirmation (siehe hier) und einen Tag später bei einer Taufe gepredigt habe.

Eigentlich versteht sich dieses Bibelwort von selbst und muss nicht lang und breit ausgelegt werden. Doch damit es seine Wirkung entfalten kann, muss es gehört, gelesen, im Herzen bewegt und immer wieder erinnert werden, 

Und damit das geschieht, braucht es den berühmten Knoten im Taschentuch z.B. in Gestalt von kleinen Zetteln, die man in den Geldbeutel steckt, an den Spiegel klebt, an den Kühlschrank oder an die Tür des Kleiderschranks. Dann fällt dein Blick immer wieder einmal auf dieses Mutmachwort.

Denn das brauchen wir in dieser Corona-, Kriegs- und Klimakrisenzeit alle: Lebensmut, Zuversicht, Hoffnung. Mit einem Wort: Gottvertrauen. Natürlich habe auch ich meine Bedenken, Sorgen und im Hinblick auf die Zukunft meiner Kinder und Enkel auch Befürchtungen. Doch damit ändere ich nichts zum Besseren. Im Gegenteil. Pessimismus ist das Letzte, was ich und was wir alle jetzt brauchen können. Gerade als Christ, gerade als einer, der eine Adresse hat, wohin er sich wenden und wem er seine Probleme abgeben kann, will ich „guten Mutes“ bleiben. 

Niemand weiß, was sein wird 

Die Welt, also wir Menschen mit unseren Regierungen und Organisationen, Wissenschaftlern und Expertinnen, Meinungsmachern und unseren eigenen, oft genug zweifelhaften Ansichten – diese Welt bietet keinen Anlass zum Optimismus. Gerade die oben genannten Hauptprobleme machen überdeutlich, wie orientierungslos wir allesamt sind. Auch die klügsten Zukunftsforscher und genialsten Politiker wissen nicht, was morgen sein wird. Und ich weiß es erst recht nicht.

Doch ich vertraue darauf, dass der es weiß, der die Zeit in Händen hat und ohne dessen Willen nichts geschieht, was geschieht. Das lässt mich in allen meinen Unzulänglichkeiten dann doch wieder guten Mutes sein, »denn Gott ist mit dir und mit mir in allem, was wir tun werden«. Aber dazu muss ich wirklich etwas tun nach bestem Wissen und Gewissen. Denn wo ich zuständig und verantwortlich bin, soll ich auch in seinem Sinn wirken. 

Gebet: Herr, was wird auf meine Kinder und Enkel noch alles zukommen? Werden sie die Kraft haben, in den Herausforderungen zu bestehen? Wirst du sie behüten, dass sie sich auch künftig ihres Lebens freuen können? Die Antwort weißt nur du. Mit deiner Hilfe werden sie ihren guten Mut behalten und sich von den Problemen, die uns alle bedrohen, nicht einschüchtern lassen. Amen 

Herzliche Grüße,    

Ihr / dein Hans Löhr
 

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Freitag, 22. Juli 2022

Ruhe geben, Ruhe finden hl

Losung: Gelobet sei der HERR, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben hat, wie er es zugesagt hat. 1.Könige 8,56 

Lehrtext: Es ist noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes. Hebräer 4,9
(Hier im Zusammenhang und in einer neuen Übersetzung: 9 Gottes Volk erwartet also bis heute die Zeit der Ruhe. 10 Wer zu dieser Ruhe gefunden hat, wird von aller seiner Arbeit ausruhen können, so wie Gott am siebten Schöpfungstag von seinen Werken ruhte.) 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

lange habe ich dieses Wort von der „Ruhe“ nicht recht verstanden. Doch beim Nachdenken über den Lehrtext kam mir eine Idee. Vielleicht geht es ja bei den Werken, von denen wir ausruhen sollen, gar nicht um die täglichen Anforderungen, um das, was Tag für Tag getan werden muss und schon gar nicht um die Ruhe im Grab. Vielleicht geht es schlicht darum, dass wir einfach mal alle unsere religiösen Aktivitäten einstellen sollen, alles, womit wir meinen, Gott einen Gefallen tun zu müssen, damit er auch uns einen Gefallen tut. Vielleicht sollten wir einfach mal Ruhe geben und uns von Gott in Christus beschenken lassen.

Was könnten wir denn schon tun, um ihn zu beeindrucken, um ihm zu dienen, ihm zu gefallen? Wir können uns nur selber den Gefallen tun, auf Gott zu vertrauen, uns an Jesus zu orientieren, ihn, unsere Mitmenschen und uns selbst zu lieben und immer wieder dankbar zu sein für das Leben, das er geschenkt hat. 

Gebet: Herr, in dieser unruhigen Welt will nicht auch ich noch ein unruhiges Leben führen. Ich komme zur Ruhe, so ich dich in mir wirken lassen. Ich bete, lese dein Wort, gehe deinen Weg, weil mir das ein Bedürfnis ist und nicht, weil ich muss. Erlöse mich von allem religiösen Krampf und schenke mir deinen Frieden. Amen 

Herzliche Grüße,    

Ihr / dein Hans Löhr
 

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Donnerstag, 21. Juli 2022

Engel und Hexe hl

Losung: Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus. Psalm 34,8 

Lehrtext: Der Engel des Herrn kam herein und Licht leuchtete auf in dem Raum; und er stieß Petrus in die Seite und weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen Händen. Apostelgeschichte 12,7 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

wie vielen Engeln bist du in deinem Leben schon begegnet? Wenn du auch wolltest, du könntest sie nicht zählen. Denn jeder Mensch, der dir uneigennützig hilft, der dich mit einem guten Wunsch segnet, dich mit seiner Zuversicht aufrichtet und seiner Freundlichkeit erfreut, ist ein Engel Gottes.

Manchmal hat man aber schon den Eindruck, als würde noch eine höhere Macht eingreifen und etwas zum Guten wenden. Wenn man zum Beispiel plötzlich keine Angst mehr hat oder doch noch das Gefängnis einer langen Krankheit, einer Sucht, einer schlechten Angewohnheit verlassen kann (Losung / Lehrtext). Ob man diese Macht dann „Engel“ nennt oder gleich Gott, ist aus meiner Sicht nicht so wichtig. Hauptsache, es geschehen unverhofft Dinge zu deinem besten. Auf der Rückreise von meiner Tour durch die französischen Alpen habe ich so etwas erlebt. 

Um der großen Hitze zu entgehen, die einem ab Mittag den Spaß am Motorradfahren verdirbt, bin ich schon kurz nach sechs Uhr losgefahren. Nach tagelangem Slalom auf kleinsten Straßen durch zahllose Kurven und Kehren, über Pässe und durch Schluchten, wollte ich dieses Mal so schnell wie möglich die Strecke durch die Schweiz hinter mich bringen. Dazu musste ich notgedrungen die Autobahn nehmen.

Allmählich wurde ich auf dieser eintönigen Fahrt immer müder. Ich kämpfte dagegen an, um wach zu bleiben. Habe natürlich auch eine Pause eingelegt, etwas getrunken, einen Apfel gegessen. Aber schon nach einer Stunde wurde ich wieder müde. Ein Schild sagte mir, dass demnächst ein Rastplatz käme. Doch jetzt schon wieder eine Pause? Nein. Ich beschloss bis zur nächsten größeren Ratsstätte weiterzufahren.

Plötzlich war die Ausfahrt da. Ohne dass ich es wollte, bog mein Motorrad auf den kleinen Rastplatz ein. Dort bekam ich unverhofft alles, was ich mir gewünscht hatte: Eine saubere, sogar kostenlose Toilette. Eine Tasse Kaffee mit einem "Kipfli" (Croissant) von einem jungen Asiaten. Er sagte dazu auf  Schweizerdeutsch: "Jo, wir habe ein guete Preis." Und dann gab's auf dem Rastplatz auch noch einen steinernen Picknicktisch im Schatten, auf dem der müde Hans ein kurzes Nickerchen machen konnte. Gut gelaunt und erfrischt fuhr ich weiter.

Aber was war das, was ich da erlebt hatte: Zufall? Unterbewusstsein? Fügung? Was meinst du, wie man so etwas deutet? War es vielleicht ein unsichtbarer Engel, der das Motorrad lenkte und mich vor dem Sekundenschlaf rettete? Für mich war es einmal mehr mein fürsorglicher Gott, dem ich danken konnte. Und hatte er nicht auch noch gesagt: „Hans, das nächste Mal lenkst du dein Motorrad wieder selbst und machst rechtzeitig eine Pause“? Hm, mir schien es so.
Am Abend, auf meinem Hotelzimmer im Schwarzwald, kam statt eines Engels die Hexe und hat auf mich geschossen. Mit einer Schmerztablette habe ich mich zur Wehr gesetzt. Nun ja, manchmal, für kurze Zeit, meint man, die Welt sei ein Paradies. Und dann, peng, wird man wieder eines Besseren belehrt. Und trotzdem 
freue ich mich meines Lebens und liebe diese Welt und den, der mich und sie und dich geschaffen hat.

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

Lebe nach der Tour noch etwas außerhalb der Zeit und habe aus Versehen Losung und Lehrtext vom vergangenen Dienstag ausgelegt. Ich bitte um Nachsicht.

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Sonntag, 10. Juli 2022

Bange machen gilt nicht (Konfirmationspredigt) hl

Für Louisa von C.:

Liebe Festgäste, liebe Louisa,

gib mir doch bitte mal einen Schuh. Auf solchen Schuhen gehst du nun Schritt für Schritt in die Welt der Erwachsenen. Doch angefangen hat dein Lebenslauf mit ganz anderen Schuhen, mit solchen Babyschuhen (HL zeigt sie). 15 Jahre liegen dazwischen, in denen aus der kleinen Lulu die große Louisa geworden ist. Und ihr alle hier, schaut jetzt bitte auch mal auf eure Schuhe und denkt kurz darüber nach, welche Wege ihr inzwischen gegangen seid, durch Tag und Nacht, durch Regenwetter und Sonnenschein, durch trübe Tage und durch Festtage wie diesen, den wir heute be“gehen“.

Wohl jeder von uns hat mal am Beginn seines Lebensweges solche Babyschuhe getragen. In ihnen konnten wir noch nicht laufen. Aber Kinderfüße wachsen schnell. Und so steckten auch deine Füße, Louisa, bald in größeren Schuhen wie diesen (HL zeigt Louisas Kinder-Gummistiefel).

Diese Gummistiefel erinnern mich an einen Liedvers, den ich mal für meine Grundschüler gedichtet hatte. Darin heißt es: »Wir hüpfen in die Pfützen, dass es nur so spritzt, weil uns der Spaß am Leben aus den Augen blitzt. Wir springen hoch und …« Jetzt habe ich doch glatt die letzte Zeile vergessen. Im Original Song geht es dann so weiter: »Rockin‘ all over the world«.

Ja, liebe Louisa, mach das. Rock die Welt deiner Familie, rock die Welt der Erwachsenen. Spring weiter in Pfützen, wenn dir danach ist und du Spaß dabei hast. Und – jetzt alle Eltern mal weghören – wenn dir ein Fettnäpfchen im Weg steht, dann weiche nicht aus, sondern spring mit beiden Beinen hinein, „dass es nur so spritzt“ und die bürgerliche und die adelige Gesellschaft entrüstet die Hände über dem Kopf zusammenschlägt: „Nein sowas, die Louisa!“
Denke in solchen Fällen an deinen Konfirmationsspruch aus dem Buch Josua Kapitel 1 Vers 9, in dem es heißt: »Sei mutig und entschlossen! Hab keine Angst und lass dich nicht einschüchtern; denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!«

Weißt du, Louisa, wir Menschen haben viele gute Wünsche für dich. Bei deiner Taufe, hier vor 15 Jahren, haben dir die Taufgäste damals ihre Wünsche mit auf deinen Weg gegeben. Und heute, an deiner Konfirmation, wird das wieder so sein. Das ist schön, dass wir uns zu bestimmten Anlässen Gutes sagen. Auf Latein heißt das bene-dicere, wir sagen dazu auch segnen. Lass dich also heute von lieben und wohlmeinenden Menschen mit ihren guten Wünschen segnen.

Doch auch das muss an dieser Stelle gesagt werden: Gott erfüllt nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen. Ja, er schenkt uns viel Gutes und Freude. Aber er erspart uns auch die schlechten Erfahrungen nicht, nicht den Liebeskummer und nicht eine Krankheit, nicht den Streit und auch nicht das Leid. Es macht keinen Sinn, dem ausweichen zu wollen. Besser ist es, auch das Schwere im Leben erst einmal hinzunehmen und dann auch anzunehmen. Denn gerade solche Erfahrungen lassen uns seelisch wachsen und reifen.

Aber, Louisa, denk an deinen Konfirmationsspruch. Du bist in alledem nicht auf dich allein gestellt. Du hast deine Familie, die dich auch in schwierigen Zeiten begleitet. Doch unsere menschlichen Möglichkeiten sind begrenzt. Manches wirst du allein durchfechten müssen. Gerade dann soll dir dein Bibelwort in den Sinn kommen und sollst zu dir selbst sagen können: „Der Herr, mein Gott, ist bei mir, wohin ich auch gehe. Das hat er mir versprochen. Darauf verlasse ich mich. Und deshalb gehe ich mutig und entschlossen meinen Weg, gerade dann, wenn er nicht einfach ist. Nein, ich werde mich nicht einschüchtern lassen, von keinem Menschen. Denn mein Gott steht mir zur Seite und gibt mir Lebensmut. Und ich werde mir auch nicht Angst machen lassen. Denn bange machen gilt nicht für den, der auf Gott vertraut.“

Das, liebe Louisa, sollst du dir sagen können und mit diesem Wort im Herzen voll Zuversicht deinen Weg mit Gott weitergehen. Er ist ja nicht irgendeine anonyme Macht. Nicht bloß Energie oder Geist. Er hat sich uns allen in Jesus Christus bekannt gemacht. Durch ihn kannst du wissen, durch ihn kannst du glauben, dass Gott dich liebt, ohne dass du was dafür tun musst.

(HL hebt noch einmal den Babyschuh und den der Konfirmandin hoch:) Von hier bis hier hat er dich behütet und begleitet, auch wenn dir das zumeist nicht bewusst war. Er wird das auch in Zukunft tun. Denn er hat ein für alle Mal ja zu dir gesagt. Und heute sagst du ja zu ihm.

Amen

So, und jetzt kannst du dir deinen Schuh wieder anziehen.

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Hinweis: Ich bin ab Montag, 11. Juli bis voraussichtlich 21. Juli unterwegs. Danach werde ich wieder die Losungsauslegungen schreiben. Bis dahin

herzliche Grüße und eine gesegnete Zeit

Ihr / dein Hans Löhr



Samstag, 9. Juli 2022

Wasser in der Wüste hl

Losung: Sie litten keinen Durst, als der HERR sie leitete in der Wüste. Er ließ ihnen Wasser aus dem Felsen fließen. Jesaja 48,21 

Lehrtext: Jesus spricht: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Johannes 7,37 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

1975 hat Rio Reiser (1950 bis 1996) diesen Vers gesungen:

Ich komm aus der Wüste aus Stahl und Glas
Ich komm aus der Wüste aus Angst und Hass
Wo die Menschen verdursten auf der Suche nach Liebe
Krank vor Verzweiflung und vom Warten müde
.

Er beschrieb damit unsere Gesellschaft, so wie er sie erlebt hat. Doch er sang auch von sich selbst: Wo die Menschen verdursten auf der Suche nach Liebe…

Vielleicht finden sie keine, weil sie selbst zu wenig lieben. Weil sie das, was sie sich von anderen wünschen, nicht selbst tun. Weil so die Liebe nicht fließen kann von einem zum andern und wieder zurück. „Weil“, wie ich es im Bekenntnis zu Beginn eines Gottesdienstes sage, „wir Gott, einander und uns selbst die Liebe schuldig bleiben, die er uns gibt, um sie weitergeben …“ 
Die gute Nachricht heißt: Dazu ist Jesus gekommen, dass wir Menschen erfahren: 'Wir sind von Gott geliebt.' Seine Worte und Taten sind dieses Wasser, das vor dem Verdursten rettet. 

Stimmt das? Für mich schon. Ich kann mir zu eigen machen, was der Psalm 23 sagt: »Der Herr ist mein Hirte, er führet mich zum frischen Wasser und erquicket meine Seele« (Psalm 23) Er tut das durch die Liebe und Freundlichkeit, die mir von anderen zuteil wird. Er tut das, indem er mich im Glauben seine Nähe spüren lässt. So löscht er meinen Durst. So lässt er mitten in »der Wüste aus Stahl und Glas« Wasser fließen und wo ich sonst nur Steine sehe, entspringt plötzlich eine Quelle (Losung).

Das Lied von Rio Reiser endet mit einem erschütternden Hilfeschrei. Für mich ist das ein Gebetsschrei:

»Hilf mir, hilf mir!
Zeig mir den Weg hier raus
Lass mich nicht hängen, gib mir 'ne Antwort
Zeig mir den Weg hier raus
Hilf mir!«

Ich wünsche allen, die so wie er nach Liebe dürsten, dass sie sie auch erfahren. Dass sie nicht an den falschen Stellen suchen, sondern sich von Gottes Liebe finden lassen und sie weitergeben. 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr
 

Und hier der Song „Durch die Wüste auf YouTube (Coverversion mit Text). 

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Freitag, 8. Juli 2022

Fragen zum Nachdenken hl

Losung: Ich will euch heimsuchen, spricht der HERR, nach der Frucht eures Tuns. Jeremia 21,14 

Lehrtext: Paulus schreibt: Lasst uns Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen. Galater 6,9 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

was hast du denn Großartiges getan, dass Gott dich so unermesslich reich belohnt und dir das Leben gegeben hat? Was hast du denn Besonders getan, dass man dich gefüttert und gewickelt und sich in jeder Hinsicht um dich gekümmert hat? Was hast du getan für die Sonne, den Regen und die Fruchtbarkeit der Felder? Für den Gesang der Vögel und die Anmut der Rosen? Für die Kinder und Enkelkinder, die du vielleicht hast?

Was hast du dafür getan, dass du bis zu diesem Augenblick am Leben geblieben bist? Dass du dich freuen kannst und glauben und lieben und hoffen?
Dass das alles dir zugut geschieht, dafür musst du doch unglaublich viel geleistet haben. Denn warum sollte es sonst so sein? 'Man kriegt doch im Leben nichts geschenkt', heißt es. Also, warum belohnt dich Gott so sehr? Sind "die Früchte deines Tuns" (Losung) so toll?

Wird abgerechnet?

Hast du so viel Gutes getan, dass du Zeit deines Lebens so reich erntest (Lehrtext)? Oder wenn dir etwas Böses widerfährt, ein Unglück oder eine Krankheit oder sonst ein Leid - geschieht dies, weil du selbst so böse bist?

Geht es in den wichtigen Dingen deines Leben zu nach dem unerbittlichen Gesetz „wenn - dann": „wenn du etwas getan hast, dann wird mit dir entsprechend abgerechnet"? Oder geht es nach Gottes Gnade? Ist er dir etwas schuldig, oder kannst du ihm dankbar sein? Vielleicht wäre ja Letzteres Grund genug, Gutes zu tun. Das alles frage ich dich und mich und den Apostel Paulus (Lehrtext). 

Gebet: Herr, du weißt, manchmal bin ich wegen kleiner Dinge unzufrieden, manchmal enttäuscht, manchmal ärgerlich. Dabei habe ich allen Grund, dir dankbar zu sein für deinen täglichen Segen. Darum will ich das Gute, das du mir gibst, mit anderen teilen. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr
 

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Donnerstag, 7. Juli 2022

Groß und stark hl

Losung: In deiner Hand, HERR, steht es, jedermann groß und stark zu machen. 1.Chronik 29,12 

Lehrtext: Jesus herzte die Kinder und legte die Hände auf sie und segnete sie. Markus 10,16 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

auch du bist groß und stark. Groß und stark durch Gott. Äußerlich magst du auf den ersten Blick vielleicht klein und schwach erscheinen. Aber was sagt schon der äußere Eindruck? Deine Freundlichkeit macht dich groß und dein Gottvertrauen stark.
     Napoleon soll 1,66 Meter groß gewesen sein. Aber er war ein Riese an Willensstärke und Entschlusskraft. Für seine Soldaten und die französische Nation war er der Größte. Er hat damals ganz Europa umgekrempelt. Aber war er wirklich als Mensch groß? Für mich war ein Menschenvernichter großen Stils.
     Entscheidend ist meines Erachtens die seelische Größe eines Menschen. Groß ist, wer zum Beispiel einen Fehler zugeben und auch ein Kind um Verzeihung bitten kann. Wer Menschen dient, statt sie auszunützen. Wer sich beherrschen kann und geduldig bleibt.
     Groß sind für mich Altenpfleger und Sozialarbeiterinnen, Erzieher und Erzieherinnen, Sanitäter u.s.w. Groß ist für mich jeder Mensch in dem Augenblick, da er einem anderen uneigennützig hilft. Durch ihn wirkt Gott.
     Für Jesu Jünger waren nur Erwachsene groß, je angesehener, umso größer. Deshalb wollten sie die Kinder von Jesus fernhalten. Sie meinten, diese seien für Jesus zu unbedeutend und würden ihn nur stören. Wie erschrocken mögen sie gewesen sein, als er sie wütend anfuhr: "Untersteht euch, die Kinder zu verscheuchen und die Mütter, die sie mir bringen, damit ich sie segne. Sie sind in Gottes Augen wertvoll und größer als mancher Mann, den ihr verehrt." Und dann nahm er sich für die Kinder Zeit, war zärtlich und liebevoll zu ihnen und ließ Petrus und die anderen stehen.
     Was macht dich groß und stark, bedeutend und wertvoll? Dass Gott dich ansieht und Christus dich liebt. Dass du ihm gehörst und ihm vertraust. 

Gebet: Herr, du bist groß, weil dir auch das Kleinste wichtig ist. Und du machst mich groß und stark im Glauben. Er hilft mir, die Herausforderungen anzunehmen und trotz aller schlechten Nachrichten zuversichtlich zu bleiben. Denn darauf verlasse ich mich, dass du mir zur Seite stehst und mir in meinen Schwierigkeiten hilfst. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr
 

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Mittwoch, 6. Juli 2022

Licht der Welt, Licht des Lebens hl

Losung: Der HERR wird dein ewiges Licht und dein Gott wird dein Glanz sein. Jesaja 60,19 

Lehrtext: Das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. 1.Johannes 1,5 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

Gott ist Licht, heißt es im Lehrtext. Anders kann ihn weder die Bibel, noch können wir uns ihn vorstellen. Und doch ist auch das nur ein menschlicher Vergleich. Denn Gott ist mehr als das, was wir Menschen Licht nennen. Er ist mehr als die Sonne, er strahlt heller als das hellste Objekt im Universum.

Und nun halte dich fest: Dieses Objekt ist ein Quasar, ein gigantisches Schwarzes Loch, mehr als zwölf Milliarden Lichtjahre entfernt. Es leuchtet 700 Billionen Mal stärker als die Sonne und hat eine Größe von rund 20 Milliarden Sonnenmassen. Also demgegenüber ist unsere Sonne eine winzige, trübe Funzel.

Doch auch dieser Quasar ist eine kleine, trübe Funzel im Vergleich zu seinem Schöpfer. Nur kann man ihn nicht vergleichen, da das Licht, welches Gott ist, nichts zu tun hat mit dem Licht, das er geschaffen hat. Sein Licht erleuchtet und erfreut. Es vertreibt die Schatten der Trauer von deiner Seele und die Schatten des Todes. Es hat einen Namen: Jesus Christus, der von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis bleiben, sondern das Licht des Lebens haben.“ 

Gebet: Herr, mitten in der Nacht liege ich wach und mache mir Sorgen. In meinem Zimmer ist es finster und in meinem Herzen auch. Ich strecke meine Hand aus nach dir und gebe an dich ab, was mich bewegt. Da gibst du mir deinen Frieden, und es wird hell in mir. Denn wo du bist, weicht die Finsternis, und die Zuversicht wird zum Licht. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr
 

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