Dienstag, 30. Juni 2015

Dein Schutz- und Schildwort hl

Losung: Du bist mein Schutz und mein Schild; ich hoffe auf dein Wort. Psalm 119,114

Lehrtext: Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen. 2.Thessalonicher 3,3

Manchmal, liebe Leserin, lieber Leser, manchmal kommt das biblische Losungswort wie gerufen.
Ich kenne Geschichten, wie ein Mensch durch die Losung wieder aufgerichtet und ermutigt worden ist. Wie er Kraft bekam, dem, was ihn bedrängte, zu widerstehen zum Beispiel einer bösen Krankheit oder politischer Verfolgung. Der Psalm 119 spricht davon, wie sich ein Mensch mit Gottes Wort schützt und wehrt. Ein solches Schutz- und Schildwort ist der heutige Lehrtext: »Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.«
Womit auch immer du heute kämpfen musst, wehre dich mit diesem Wort, kämpfe mit diesem Schild, auf dem steht: »Der Herr ist treu!« Du bist deinen Problemen und Sorgen nicht schutzlos ausgeliefert. Gott selbst ist dein Schild und gibt dir die Kraft, dem was dir zusetzt, zu widerstehen.
»Der Herr ist treu« – Sei du auch ihm treu und wappne dich mit seinem Wort.

Gebet: Herr, in den Herausforderungen, die auf mich warten, bin ich nicht allein. Denn du hast mir versprochen, bei mir zu sein und mich zu schützen. Darauf verlasse ich mich. Dich will ich im Herzen tragen und im Sinn haben, wenn es schwierig wird. Das wird mir die Kraft geben, die ich brauche. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Montag, 29. Juni 2015

Die Macht des Segens hl

Losung: Der HERR, dein Gott, wandelte dir den Fluch in Segen um, weil dich der HERR, dein Gott, lieb hatte. 5.Mose 23,6

Lehrtext: Christus spricht: Ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte, sondern dass ich die Welt rette. Johannes 12,47

Liebe Leserin, lieber Leser,

manchmal geht der Schuss nach hinten los, wenn einer dem anderen eine Grube gräbt und selbst hinein fällt. Vielleicht haben Sie / hast du so etwas schon mal erlebt, dass man dir Böses wollte, aber das Gegenteil ist daraus geworden. Der Fluch hatte sich in Segen gewandelt.
Auf Sardinien durften früher die Frauen nur wertlose Grundstücke am Meer erben. Die wertvollen Ackergrundstücke landeinwärts gehörten immer den Männern. Doch jetzt hat sich das ins Gegenteil verkehrt. Die Landwirtschaft bringt längst nicht mehr so viel ein wie man sich erhofft hat. Aber die Grundstücke am Meer sind im Wert sprunghaft gestiegen, weil dort Hotels und Ferienhäuser gebaut werden. Jetzt profitieren die Frauen Sardiniens davon, dass man sie jahrhundertelang mit den billigen Meer-Grundstücken abgespeist hatte.
Manchmal stellt sich eben ein Nachteil später als Vorteil heraus. Das ist dann so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit. Die einen meinen, das sei Zufall oder Schicksal. Ich meine, dass Gott seine Hand im Spiel hat, wenn sich ein Fluch in Segen wandelt so wie damals bei den Israeliten. Sie sollten von Bileam, einem bezahlten Magier, verflucht werden. Doch als er seinen Fluch aussprechen wollte, kam ein Segenswort heraus und er erkannte: Wen Gott segnen will, den kann man nicht verfluchen (Losung).
Es gehört zum Wesen Gottes, dass er uns Menschen nicht verflucht, auch wenn er vielleicht manchmal Anlass dazu hätte. Gottes „Beruf“ ist es, die Welt und mit ihr auch dich und mich und diejenigen, die ebenfalls immer wieder scheitern und schuldig werden, zu retten (Lehrtext). Dazu ist Jesus in Bethlehem geboren und auf Golgatha gestorben. Dazu hat Gott ihn auferweckt als ein Hoffnungszeichen für dich und mich.
Davon bin ich überzeugt: Auf Gemeinheit, auf Ungerechtigkeit und Betrug ruht kein Segen. Doch Gott segnet, wer ehrlich und aufrichtig ist, gerecht und großzügig.

Gebet: Herr, wenn andere mir Böses wollen, so sollen sie mir nicht schaden, weil du für mich eintrittst. Was andere von mir und über mich sagen, soll mich nicht fertig machen, solange du gut von mir denkst und mich segnest. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Sonntag, 28. Juni 2015

Seine Maßstäbe sind nicht meine Maßstäbe hl

Losung: Mach dich auf, Gott, und führe deine Sache. Psalm 74,22

Lehrtext: Das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen. Matthäus 20,1

Liebe Leserin, lieber Leser,

manchmal habe ich so Anwandlungen, dass ich mir wünsche, Gott möchte doch bei den islamistischen Terroristen dreinschlagen. Allein vorgestern gab es wieder drei Terroranschläge. Wie soll das bloß weitergehen? Wer wäre denn sonst in der Lage, das zu beenden?
Aber Gott führt nicht meine, sondern seine Sache. Er ist nicht mein Polizist, der für mich die Welt in Ordnung bringt. Ist nicht der von mir bestellte Richter, der die Schuldigen nach meinen Gesetzen bestraft. Seine Gerechtigkeit ist anders als das, was ich für gerecht halte. Das gefällt mir zwar nicht, aber wenn ich's genau bedenke und auf mich selbst beziehe, bin ich ganz froh, dass er mich nicht mit dem selben Maßstab misst, mit dem ich messe, dass er nicht so richtet, wie ich richte.
Jesus bringt das auf den Punkt mit seinem Gleichnis von den „Arbeitern im Weinberg“. Der Eigentümer des Weinbergs stellt früh um 6:00 Uhr Tagelöhner ein und vereinbart mit ihnen einen Gulden, also einen vollen Tageslohn für damals 12 Stunden Arbeit. Untertags stellte er noch weitere Arbeiter ein. Zuletzt noch einmal um 17:00 Uhr, eine Stunde vor Arbeitsende. Als es an die Auszahlung des Lohns geht, erhalten alle einen vollen Tageslohn, diejenigen, die 12 Stunden gearbeitet haben genauso wie diejenigen, die nur eine Stunde gearbeitet haben. Darüber sind die Ersteren empört. Das widerspricht ihrem Gerechtigkeitsgefühl: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Aber der Weinbauer sagt zu ihnen, dass er doch die Verabredung mit ihnen eingehalten habe. Und was er sonst mit seinem Geld mache, wie viel er den anderen bezahle, das sei seine Sache. Sie hätten also keinen Grund sich zu beschweren, bloß weil er zu anderen großzügig sei.
Ja, Gott führt seine Sache, aber er führt sie so, wie er es für richtig hält und nicht wie ich es für richtig halte. Und, wie gesagt, es kommt auch für mich gewiss wieder eine Situation, in der ich froh sein werde, dass er mich mit seinem Maßstab misst, mit Güte und Vergebung.
Und was ist mit den islamistischen Terroristen? Ja, ich würde mir wünschen, dass Gott ihnen sofort das Handwerk legen möchte. Aber die Ursachen für den Terror führen auch zurück in die Geschichte, als die Europäer Kolonialherren in der islamischen Welt waren oder als vor nicht allzu langer Zeit die Amerikaner die Terroristen von Al Kaida finanziert, den irakischen Staat zerstört und Libyen bombardiert haben. Wo also soll Gott dreinschlagen?

Gebet: Ja, Herr, führe deine Sache, handle du so, wie es deinem Willen entspricht und nicht meinem. Auch wenn ich dann vieles nicht verstehe, so will ich doch darauf vertrauen, dass du es letzten Endes richtig machst. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Samstag, 27. Juni 2015

Das Seesternprinzip hl

Losung: Du hast den Menschen wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Psalm 8,6

Lehrtext: Aus freiem Willen hat Gott uns geboren durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam die Erstlinge seiner Geschöpfe seien. Jakobus 1,18

Liebe Leserin, lieber Leser!

Der Sturm in der Nacht hatte das Meer aufgewühlt. Nun hat es sich beruhigt. Am Strand sind Holz, Tang und Plastikreste angespült worden dazu zahllose Seesterne, die jetzt auf dem Trockenen in der Sonne liegen und bald sterben werden. Zwei Männer gehen am Strand entlang. Der eine von beiden bückt sich ab und zu und wirft einen Seestern zurück ins Meer. „Da fragt ihn der andere: „Warum tust du das. So viele Seesterne liegen hier herum. Da ist es doch egal, wenn du ein paar von ihnen ins Meer wirfst.“ „Du hast schon recht“, antwortet sein Begleiter, „aber denen, die ich zurück ins Wasser werfe, ist es nicht egal.“
»Herr, du hast dem Menschen eine hohe Stellung gegeben - nur wenig niedriger als die Engel. Mit Ruhm und Ehre hast du ihn gekrönt. Du hast ihm den Auftrag gegeben, über deine Geschöpfe zu herrschen. Alles hast du ihm zu Füßen gelegt: die Schafe und Rinder, die Tiere des Feldes, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im weiten Meer.« (Losung mit Folgesatz). Wie anders soll ich den Auftrag Gottes, über die Tiere zu herrschen, verstehen, als dass er mich in die Pflicht nimmt, für sie zu sorgen und ihr Lebensrecht zu respektieren?
Wer ein Tier quält, auf welche Weise auch immer, mutwillig oder indem es überzüchtet und nicht artgerecht gehalten wird, der missachtet die „hohe Stellung“, die Gott ihm gegeben hat und sinkt selbst noch unter die Tiere. Und wenn mir als Verbraucher egal ist, wie das Fleisch und die Eier „produziert“ worden sind und ich als Schnäppchenjäger, der alles möglichst billig will, vor der Fleischtheke stehe, dann ist das ebenfalls Tierquälerei, weil ich dann zur perversen Produktion billiger Nahrungsmittel beitrage.
Der heutige Lehrtext heißt in einer anderen Übersetzung: »Es war Gottes Wille, dass er uns durch das Wort der Wahrheit, durch die rettende Botschaft, neues Leben geschenkt hat. So sind wir der Anfang einer neuen Schöpfung geworden.« Ich verstehe das so: Wenn Gott mir neues Leben geschenkt hat, dann kann ich nicht auf die alte Art und Weise weitermachen wie bisher, dann soll ich mich in meinem Verhalten von anderen unterscheiden, die von Gott nichts wissen wollen, denen die Mitgeschöpfe egal sind und die nach dem Motto leben „Nach mir die Sintflut“. Wenn ich „der Anfang einer neuen Schöpfung“ geworden bin, soll ich die alte Welt mit anderen Augen sehen. Dann habe ich Verantwortung vor Gott, dass etwas von dem neuen Leben und der neuen Schöpfung dort zu spüren ist, wo ich bin.
Nein, ich kann die Welt nicht retten. Ich kann nicht verhindern, dass so viele Geschöpfe Gottes, Menschen wie Tiere, unter der Gier, der Gleichgültigkeit und der Grausamkeit anderer Menschen leiden müssen. Aber ich kann da, wo ich bin, wenigstens ein paar Seesterne ins Meer zurückwerfen.

Gebet: Herr, du hast mir deine wunderbare Schöpfung geschenkt, damit ich mich mit anderen Geschöpfen daran freue und meinen Teil dazu beitrage, sie zu erhalten. Du hast mir durch die rettende Botschaft Jesu neues Leben geschenkt, damit ich durch mein Verhalten zeige, dass dir die alte Welt nicht egal ist. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Freitag, 26. Juni 2015

Die Hoffnung nicht aufgeben ebl

Losung: Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden.
Jesaja 49,13

Lehrtext: Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen.
Titus 2,11

Liebe Leserin, lieber Leser,
ich laufe oft früh am Morgen ein Stück in den Altmühlgrund hinein. Wenn dann, wie vorgestern, nach einigen Regentagen wieder ein klarer Morgen mit blauem Himmel heraufzieht, laufe ich mitten hinein in ein ‚Schöpfungslob‘: Das feuchte Gras riecht wunderbar, der Storch stakst auf der Wiese dahin und der Graureiher fliegt auf und schwebt hinter dem Schloss davon. Die ersten Sonnenstrahlen fallen auf die Äcker und die Vögel zwitschern. Das bedeutet „Himmel und Erde, jubelt!“ – zumindest für mich.

In dieser Vollendung, die ganz allein Gottes Werk ist und die ich als Geschenk erlebe, steckt für mich eine tiefe Hoffnung: Gott ist da. Trotz der niederdrückenden ‚Tagesthemen‘ vom Vorabend, trotz vieler frustrierender Nachrichten in der ‚Fränkischen Landeszeitung‘. Wir Menschen sind ihm nicht egal, auch wenn wir so oft blind vor uns hinwursteln. Gott wendet sich uns freiwillig und voller Liebe zu. In Jesus Christus auf eine Weise, die unübersehbar ist.

Meine Aufgabe ist es, die Hoffnung nicht aufzugeben. Wie Gott mit unserem ‚menschgemachten‘ Chaos fertig wird und das in Ordnung bringt, ist seine Sache. Kann sein, dass er mich dazu braucht. Aber dann bin ich zum Glück nur seine Handlangerin. Die Verantwortung hat er.


Gebet: Herr, manchmal schenkst du uns  Momente, in denen alles stimmt. Da lässt du uns kurz durchs Schlüsselloch in deine erlöste Welt schauen. Damit gibst du uns eine Vision und die Kraft, an dir festzuhalten. In allem alltäglichen Gezänk, in allen Schwierigkeiten und Mühen. Danke, Herr, dass du dich uns zuwendest, uns wahrnimmst und liebevoll begleitest. Amen.



Herzliche Grüße und ein erholsames Wochenende wünscht dir und Ihnen

Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr








Donnerstag, 25. Juni 2015

Öffne ich die Tür? Losung und Lehrtext für Donnerstag, 25.06.2015 hl

Losung: Der HERR harrt darauf, dass er euch gnädig sei.
Jesaja 30,18

 Lehrtext: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer immer auf meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich einkehren und das Mahl   halten, ich mit ihm und er mit mir.
Offenbarung 3,20


Liebe Losungsgemeinschaft,
Gott drängt sich nicht auf. Er sehnt sich zwar danach, mir seine Zuneigung zu zeigen, aber es hängt von mir ab, ob ich mich ihm öffne. Das wird mir immer klarer. Und damit wird mir auch immer klarer, dass es Bereiche und Räume in meinem Leben geben muss, wo Gott überhaupt erst einmal die Chance bekommt, mit mir in Berührung zu kommen. Je schnelllebiger und gehetzter es bei mir zugeht, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Gott und ich zusammenkommen.

Wenn es bei mir an der Türe klingelt, bin ich diejenige, die entscheidet, ob ich die Tür öffne oder nicht. Gott nimmt dieses simple Beispiel, um seine Situation mir gegenüber zu beschreiben. Er steht vor der Tür, käme gern in mein Leben hinein, und ich bin diejenige, die entscheidet, ob sie aufmacht oder nicht.
Stille Zeiten zum Bibellesen daheim. Ein Gottesdienst, aus dem ich für die Woche etwas mitnehme. Glaubenslieder, die mich ansprechen. Ein Segenskreuz für meine Kinder und ein Gebet mit ihnen, bevor sie morgens in die Schule gehen. Spazierengehen draußen im Wiesengrund. Das ist die offene Tür für Gott.


Gebet: Gott, tritt ein. Die Tür zum Haus meines Lebens soll dir offenstehen. Und wenn sie sich zu schließen droht, drück du sachte von außen dagegen und komm trotzdem herein. Ein Leben ohne dich will ich nicht führen. Auch wenn ich mich manchmal so verhalte. Komm, sei und bleib jeden Tag mein Gott und Vater. Amen.

Herzliche Grüße und Zeit zum Genießen der Sonnenwärme wünscht dir und Ihnen

Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr








Mittwoch, 24. Juni 2015

Umkehren im eigenen Denken. Losung und Lehrtext für Mittwoch, den 24.06.2015 ebl

Losung: Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin euer Herr! Und ich will euch holen und will euch bringen nach Zion.
Jeremia 3,14

Lehrtext: Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste von Judäa und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!
Matthäus 3,1-2

Liebe Leserin, lieber Leser,
anderen Göttern sind sie hinterhergelaufen, die Israeliten. Was Gott ihnen zu sagen hatte, hat sie nicht mehr interessiert. Das lässt Gott so nicht stehen. Er erinnert sie daran, dass sie mit ihm einen Bund geschlossen hatten. Einen solchen Bund mit Gott kündigt man nicht mal ‚einfach so‘ auf. Da legt Gott Widerspruch ein und holt sich seine Menschen – im Bild gesprochen – zur Krisensitzung zusammen und es geht ans Eingemachte. Fehler und Schwächen werden da zum Thema, gehaltene und gebrochene Versprechen. (Aber immer macht Gott auch eine neue Perspektive auf.)

Aua. Dieses Verhalten widerspricht unserem Zeitgeist. Wir wickeln ‚Beziehungsthemen‘ inzwischen gern über soziale Medien ab. („Ich trenne mich von dir“ in einer SMS beendet  immer wieder eine Liebesgeschichte.) Wir sitzen uns für unangenehme Themen meist nicht mehr gegenüber, sehen uns dabei nicht mehr in die Augen, müssen die Reaktionen des Anderen nicht mehr hautnah erleben. Das ist nicht gut. Denn da wird eine Kälte und eine Härte alltäglich, die wir im direkten Austausch nicht an den Tag legen würden.

„Kehrt um zu Gott! Denn jetzt beginnt seine neue Welt!“ hat Johannes der Täufer den Leuten eingeschärft. Mit Jesus kommt die Liebe Gottes ‚zum Anfassen‘ zu uns. Kann sein, dass uns da manches leidtut, was wir in der Vergangenheit gemacht haben, ohne groß nachzudenken. Gut, wenn es dann jemanden gibt, dem wir das sagen und darüber auch gemeinsam beten und die Themen Gott übergeben können.

Nichts anderes heißt das alte ‚Buße tun‘. Umkehren im eigenen Denken. Und sich dann anders als früher verhalten. Das hört sich doch machbar an, oder?

Gebet: Vater, du lässt uns nicht mit einem Schulterzucken gehen, wenn wir uns aus Bequemlichkeit oder Unwohlsein von dir abwenden. Dir ist es ernst mit uns. Danke, dass du uns gegenüber hartnäckig bist und uns in manchen Dingen wieder und wieder ansprichst. Bis wir merken, dass wir mit deiner Hilfe das Umdenken lernen sollten. Amen.


Herzliche Grüße!

Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr








Dienstag, 23. Juni 2015

Anders reich sein. Losung und Lehrtext für Dienstag, 23.06.2015. ebl

Losung: Du erfreust mein Herz, ob jene auch viel Wein und Korn haben.
Psalm 4,8

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie's mir auch geht.
Philipper 4,11

Liebe Leserin, lieber Leser,
ich erinnere mich noch an meinen ersten Umzug. Der ging von Poppenreuth, wo ich aufgewachsen bin, nach Neuendettelsau. Dort habe ich mein Theologiestudium angefangen. Alles, was mir gehört hat, passte damals in den VW-Bus meiner Eltern. Inclusive Fahrrad. (Den VW-Bus haben sie wieder mitgenommen, nachdem ich meine Sachen ausgeladen hatte.) Und heute? Heute ist der Dachboden vom Pfarrhaus voll mit dem und jenem. Gut, dass wir keinen einzigen brauchbaren Kellerraum haben. Sonst stünde der auch voll mit dem und jenem.

Das Verrückte ist: Das Gefühl, zufrieden zu sein und gut leben zu können, steigt nicht proportional zum Besitz an. Salami, Weißbrot und ein guter Tropfen gemeinsam mit ein paar Freunden im Bonner Hofgarten haben mich als Studentin tief zufrieden heimradeln lassen. Es sind die nicht materiellen Dinge, die kostbar sind: die Hand voll verlässlicher Freunde, bei denen ich auch mal mein Herz ausschütten kann. Die liebevollen Zeichen, die mir deutlich machen: ‚Dein Platz ist jetzt hier und es ist schön, dass es dich gibt‘. Das Glück, mit anderen schöne Dinge wie die Musik und Loblieder für Gott teilen zu können.

Je weniger ich besitze, desto freier bin ich innerlich. Soviel zu haben, dass ich mir um das Nötigste für uns Vier+x (also unsere Familie inclusive wechselnder Katzen-Mitbewohner) keine Sorgen machen muss, empfinde ich als großen Segen. Aber wirklich viel haben will ich nicht. Damit Gott weiterhin den größtmöglichen Raum in mir hat und ich anders reich bin.


Gebet: Vater, danke, dass du so großzügig bist. Du gibst mir viel mehr als das Nötigste zum Leben. Danke für verlässliche Freunde, für Momente intensiver Gemeinschaft im Glauben und für viel Unterstützung.
Halte in mir die Bereitschaft zum Teilen wach und den Blick für diejenigen, die ideelle oder materielle Hilfe brauchen. Bewahre mir bitte einen gesunden inneren Abstand zum ‚Noch-mehr-haben-Wollen‘. Amen.


In Vorfreude auf die langsame Rückkehr des Sommers grüße ich dich und Sie herzlich!

Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr







Montag, 22. Juni 2015

Erst mal den Chef fragen. Losung und Lehrtext für Montag, den 22. Juni 2015 ebl

Losung: Du gibst meinen Schritten weiten Raum, dass meine Knöchel nicht wanken.
2.Samuel 22,37

Lehrtext: Jesus sah einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm.
Matthäus 9,9


Liebe Losungsgemeinschaft,
könnte ich das auch so sagen wie David? „Du, HERR, hast den Weg vor mir frei gemacht, nun kann ich ohne Straucheln vorwärtsgehen.“ In den Zeiten, in denen ich mich selber mehr dahinstolpern sehe als dass ich aufrecht gehe, ist es eher schwierig.

Und trotzdem kann diese Erfahrung von David mich ermutigen, wenn ich sie aufmerksam lese. „Du, Herr …“ beginnt sie. Das bedeutet ja, dass David erst einmal von sich selber wegschaut und sich auf Gott konzentriert. Er bespricht seine Probleme mit Gott im Gebet, bittet ihn vertrauensvoll um Hilfe. Und Gott handelt. Er macht den Weg vor David frei – löst scheinbar unüberwindliche Hindernisse auf eine Weise gemeinsam mit David, die verblüfft.

Dass in harten Lebensphasen der beste Schritt hin zu einer Veränderung zum Guten die Konzentration auf Gott ist, wird auch im heutigen Lehrtext deutlich. Der Zöllner Matthäus, langjähriger Kollaborateur der römischen Besatzer, muss erst seinen Schreibtisch an der Zollstation verlassen und Zeit mit Jesus verbringen, um ganz anders und ganz neu anfangen zu können. Auch er tauscht sich erst intensiv mit Jesus aus, bevor er selber aktiv wird.

Salopp formuliert, kann die Ermutigung für heute heißen: „Erst mal den Chef fragen. Er hat den Durchblick. Und dann auf seinen Rat hören und zuversichtlich in den Tag starten.“

Gebet: Vater, du hast in meinem Leben schon oft den Weg vor mir frei gemacht. Schwierigkeiten und Hindernisse haben mich nicht zerbrechen können, weil du da warst. Das macht mich zuversichtlich für heute und für die Zukunft. Du bist mein verlässlicher Begleiter. Als Schöpfer der Welt und als unser Vater ist dir nichts unmöglich. Danke, Herr, für jede Hilfe. Amen.



Dir und Ihnen herzliche Grüße aus Sommersdorf!

Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr





Sonntag, 21. Juni 2015

Das wäre die Lösung hl

Losung: Gib mir weder Armut noch Reichtum, gib mir zu essen, soviel ich brauche. Sprüche 30,8
 
Lehrtext: Unser tägliches Brot gib uns heute. Matthäus 6,11
 
Liebe Leserin, lieber Leser,
 
das wär's. Das wäre die Lösung für den Hunger in der Welt, für die Griechenland-Krise, für die Verteilungskämpfe in Wirtschaft und Gesellschaft, für den Konflikt in der Ukraine und in anderen Weltregionen. Das wäre die Lösung in den Familien und auch für das eine oder andere meiner Probleme – dass man endlich einmal mit dem zufrieden ist, was man hat, dass einem das tägliche Brot reicht und man auf den täglichen "Kaviar" verzichten kann. Um nichts anderes beten wir ja, sooft wir das Vaterunser beten (Lehrtext).
Aber was nützt dieses Gebet, wenn man trotzdem immer mehr und mehr will? Wenn man die Gier nicht im Griff hat? Die Machtgier, die Habgier, die Geldgier, die Geltungssucht, die Eigensucht, die Sucht, immer das letzte Wort haben und haben und haben zu müssen…? Wäre das wirklich die Lösung, sich mit dem täglichen Brot zufrieden zu geben? Ich meine ja. Was meinst du?
Ob man mit dem Vaterunser die Welt regieren kann nach dem Motto: „Wir brauchen nicht immer noch mehr und mehr. Uns reicht, was wir haben?" Ja das ginge, wenn die Welt das zuließe. Aber ich kann mich selbst vom Vaterunser regieren lassen, kann genügsamer werden. Jeder kann das, der Einfluss und Verantwortung hat im Kleinen wie im Großen.

Gebet: Herr, bewahre mich in gleicher Weise vor Armut und Reichtum, dass ich zufrieden sein kann mit dem täglichen Brot und dem, was ich zum Leben brauche. Amen
Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag!
 
Ihr / dein Hans Löhr 

Samstag, 20. Juni 2015

Schlussstrich hl

Losung: Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten. Jesaja 53,5

Lehrtext: Christus hat unsre Sünde selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. 1.Petrus 2,24

Liebe Leserin, lieber Leser,

tust du dich schwer mit der biblischen Aussage, dass einer für alle hat leiden müssen, dass einer für andere die Sünde getragen und die Strafe auf sich genommen hat, dass ein Unschuldiger für die Schuldigen hat sterben müssen? Ich schon. Was für einen Sinn soll das haben und was hat das mit mir zu tun? Ich kann mich einer Antwort nur vorsichtig annähern. Und es kann keine allgemeingültige Antwort sein, sondern eine persönliche, vorläufige, die ich für mich gefunden habe.
Beispiel 1: Das kommt schon mal vor, dass es in unserer Familie Streit gibt, wer denn nun die Pistazien aufgegessen hat, die doch für alle gedacht waren. Wenn dann der Streit zu eskalieren droht, weil einer die Schuld auf den anderen schiebt, sage ich manchmal: ‚Na gut, dann war's eben ich. Und jetzt ist Schluss.‘ Die ideale Lösung ist das auch nicht. Aber das Streitfeuer fällt in sich zusammen und allmählich kehrt wieder Friede ein.
Beispiel 2: Wenn du auf dem Gehsteig eine zerbrochene Saftflasche siehst, dann bückst du dich, sammelst die Scherben ein und trägst sie zum nächsten Abfallbehälter. Mancher, der an dir vorbei geht, denkt dann: ‚Wie ungeschickt ist doch dieser Typ, dass er eine Flasche fallen lässt.‘ Aber das darf dir dann nichts ausmachen. Wichtig ist nur, dass die Scherben vom Gehsteig verschwinden und sich niemand verletzt oder weiterer Schaden entsteht. Es würde nichts bringen, nach dem Schuldigen zu fahnden. Der ist längst über alle Berge. Es bringt nur etwas, wenn du dich so verhält, als seist du selbst der Schuldige gewesen, der Verursacher der Scherben, und sie beseitigst.
Vielleicht weißt du noch ein besseres Beispiel, wie einer, der selbst keine Schuld hat, für die Schuld anderer einsteht.
Bei Jesus nun geht es nicht um solche Geringfügigkeiten wie aufgegessene Pistazien oder zerbrochene Saftflaschen, sondern um das Versagen, die Fehler und die Schuld von uns allen. Indem er das alles aufs Kreuz (Holz) hinaufgetragen hat, macht er deutlich: Gerechtigkeit heißt, dass man für die eigene Schuld einstehen und die Konsequenzen tragen muss. Sie kann aber auch heißen, dass einer bereit ist, für die Schuld anderer einzustehen und die Konsequenzen auf sich zu nehmen, damit endlich vergeben und ein Schlussstrich gezogen werden kann. Gott zeigt uns diesen Weg zum Frieden und zur Versöhnung. Er ist ihn in Jesus vorausgegangen. Doch wer hat die Kraft und die Größe ihm zu folgen?
Nein, ich erfasse den Sinn des Opfertodes Jesu am Kreuz in seiner ganzen Tiefe noch immer nicht. Und es wäre noch viel dazu zu sagen. Aber ich vertraue darauf, dass Gott mir vergibt, wenn ich ihn darum bitte, weil Jesus alle meine Schuld abgebüßt hat. Das befreit mich und motiviert mich, so zu leben, wie es ihm gefällt.

Gebet: Herr, ich danke dir, dass du mir mein Versagen nicht nachträgst. Du nagelst mich nicht auf meine Schuld fest. Du bist mir nicht böse und verfolgst mich nicht mit deinem Zorn. Um meines Bruders Jesus willen vertraue ich darauf, dass du mir vergibst, wenn ich dich aufrichtig darum bitte. Gib mir auch die Kraft, so zu leben, wie du es von mir erwartest und wie es mir und anderen gut tut. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Freitag, 19. Juni 2015

Der Herr ist DEIN Hirte! hl

Losung: Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Psalm 23,2-3

Lehrtext: Jesus sprach: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. Johannes 10,27-28

Liebe Leserin, lieber Leser,

falls Ihnen /dir das heutige Losungswort etwas sagt, dann kennst du den Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“. Und wenn deine Seele zur Zeit hungert und dürstet, weil sie ausgezehrt ist von Stress und Sorgen, dann kommt dieses Bibelworte gerade recht. Dann sollst du wissen: Ja, Gott führt dich dorthin, wo du neue Kraft bekommst. Vielleicht bist du dort noch nicht angekommen. Vielleicht suchst du noch nach anderen Dingen, die deine Seele wieder satt machen könnten. Aber jetzt hast du die Zusage der Losung gelesen. Jetzt weißt du wieder, auf wen du dich verlassen, wem du folgen kannst, wer dich nicht mit billigem Trost abspeist, sondern dafür sorgt, dass du innerlich nicht verhungerst und verdurstest. Denn der Herr ist nicht irgend ein, sondern dein Hirte. Er sorgt dafür, dass du Ruhe findest, aufatmen und wieder neue Kraft tanken kannst. Deine Verzweiflung, deinen Schmerz, deine Enttäuschung – gib sie ihm. Wenn Tränen kommen, lass sie fließen. Wenn du das Bedürfnis hast, dir dein Leid von der Seele zu schreien, setzt sich ins Auto und schreie. Er wird dich hören.Höre du auch auf seine Stimme und folge ihm.

Gebet: Ein Psalm Davids.

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. 
Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. 
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. 
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. 
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Donnerstag, 18. Juni 2015

Aufs Herz kommt es an hl

Losung: Ein fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, entfällt auch der Mut. Sprüche 15,13

Lehrtext: Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens. Matthäus 12,34-35

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie ist heute deine Grundstimmung? Bist du betrübt oder gleichmütig oder fröhlich? Wenn du fröhlich bist, wirst du allen, die dir heute begegnen eine kleine Freude machen. Denn Fröhlichkeit steckt an. Schlechte Laune leider auch.
Jeder wäre gerne fröhlich, kann es aber nicht ständig sein. Mir geht es jedenfalls so. Manchmal ärgere ich mich, manchmal bin ich enttäuscht, manchmal gestresst und manchmal bitter. Das sieht man mir dann auch an. Natürlich kann ich Gründe für meine schlechte Stimmung nennen. Aber ich habe nun mal auch Verantwortung für mein Gesicht. Schminken hilft da nichts. Ich kann doch nicht mit einem Clown-Gesicht herumlaufen. Die Ursache liegt tiefer, in meinem Herzen und höher, in meinem Gehirn. Es liegt an mir, wie ich meine Mitmenschen erlebe und wie sehr ich mich von ihnen beeinflussen lasse. Meistens kann ich sie nicht ändern, aber mich. Es liegt an mir, wie ich das, was ich erlebe, bewerte, ob ich aus einer Maus einen Elefanten und aus allem ein Drama mache oder ob ich mit meinem Gott über Mauern springe (Psalm 18,30).
Doch wer kann schon auf Kommando fröhlich sein? Nun, ich kann an den Voraussetzungen arbeiten, dass es mir wieder besser geht und ich fröhlicher werde. Und da spielt der Glaube eine Rolle.
Wenn ich nach dem Aufwachen erst mal innehalte und bete, bevor ich in den Tag hineinstolpere, stelle ich schon mal die Weichen für meine Gemütslage. Auch wenn es draußen kalt und grau ist und regnet, kann ich doch dankbar sein, diesen Tag zu erleben und als Geschenk aus Gottes Hand zu nehmen. Auch wenn ich berechtigte Sorgen habe, kann ich doch Gott bitten, meine Last mitzutragen und es mir wieder leichter zu machen.
Aber erst recht, wenn mich nichts Besonderes betrübt und bedrückt, kann ich ein fröhliches Gesicht machen und mich freuen über all das, was in meinem Leben gut läuft statt nach einem Anlass zu suchen, wie ich mich bei Gott und der Welt beschweren könnte. Du findest doch immer was, entweder um fröhlich zu sein oder grießgrämig. Also lass uns lieber nach dem suchen, was uns froh stimmt. 
»Einen fröhlichen Menschen erkennt man an seinem strahlenden Gesicht, aber einem verbitterten fehlt jede Lebensfreude.« So heißt die heutige Losung in einer neuen Übersetzung (HFA). Es würde mir sehr gefallen, wenn man meinem Gesicht ansähe, dass mein Herz voll Dankbarkeit und Freude ist über meinen Gott und dass man das auch aus dem heraushört, was ich sage und wie (Lehrtext). Dafür kann ich etwas tun und du auch.

Gebet: »Ich lobe meinen Gott, von ganzem Herzen. Ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir. Halleluja« (EG 272)

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Mittwoch, 17. Juni 2015

Ein Blick zurück, ein Blick nach vorn hl

Losung: Der HERR, unser Gott, hat uns behütet auf dem ganzen Wege, den wir gezogen sind… Darum wollen wir auch dem HERRN dienen; denn er ist unser Gott. . Josua 24,17

Lehrtext: Ihm aber, der euch zu bewahren vermag, dass ihr nicht zu Fall kommt, der euch hinzustellen vermag vor seine Herrlichkeit als Makellose, vor Freude Jubelnde, ihm, dem alleinigen Gott, der durch Jesus Christus, unseren Herrn, unser Retter ist, ihm sei Ehre. Judas 1,24-25

Liebe Leserin, lieber Leser,

blicke zurück auf dein Leben. Kannst du zufrieden damit sein, wie es bisher verlaufen ist? Nun gut, da war auch manches dabei, worauf du gern verzichtet hättest, mancher Streit, manch falsche Entscheidung, die eine oder andere Trennung, vielleicht auch ein Unglück oder eine schwere Krankheit und vor allem manche Enttäuschung. Aber das alles gehört nun mal zu deinem Leben dazu, hat dich geprägt, hat dich vielleicht reifer und stärker gemacht.
Auch das gehört zu deinem Leben, was dir gelungen ist, manches Glück und manche Freude, vielleicht eine wunderbare Genesung oder dass du in einer gefährlichen Situation bewahrt worden bist, deine Angehörigen usw. Und auch das, dass du in diesem Land zu dieser Zeit geboren bist und leben kannst inmitten von Wohlstand und einer langen Friedensperiode.
Vielleicht gibt es aktuell Dinge, die dich aufregen oder ärgern, dich traurig machen oder wütend. Aber viele deiner Probleme, wenn auch nicht alle, würden zusammenschnurren auf einen kümmerlichen Rest, wenn du jetzt mitten im Bürgerkrieg in Syrien sein müsstest oder als Flüchtling ohne Perspektive in einem Lager in Südeuropa.
Wenn du das alles bedenkst, vielleicht kannst du dann gemeinsam mit den Israeliten sagen: »Der Herr, mein Gott, hat mich behütet den ganzen Weg, den ich bisher (durchs Leben) gegangen bin.« (Losung) So weit der Blick zurück.
Und nun der Blick nach vorn. Du hast hoffentlich noch eine recht lange und gute Zukunft. Aber du weißt auch, dass du das nicht in der Hand hast. Niemand kennt die Herausforderungen, die auf ihn warten. Niemand kann garantieren, dass er aus eigener Klugheit immer die richtige Entscheidung treffen und den richtigen Weg wählen wird. Und darum heißt es im heutigen Lehrtext: »Gott allein kann uns davor bewahren, dass wir vom rechten Weg abirren. So können wir von Schuld befreit und voller Freude vor ihn treten. Ihm, dem einzigen Gott, der uns durch Jesus Christus, unseren Herrn, gerettet hat, gehören Ehre und Ruhm.« (HFA)
Lass uns beide gemeinsam auf diesen Gott in Jesus Christus vertrauen. Einen besseren Begleiter durchs Leben als ihn kenne ich nicht.

Gebet: Herr, ich bin dankbar, dass du mich bis hierher gebracht hast. Ich ehre dich mit meinem Dank. Und ich bin zuversichtlich, dass du mich auch in Zukunft gut durch die Zeit bringen wirst. Ich ehre dich mit dieser Zuversicht. Dir will ich dienen mit meinen Möglichkeiten, weil du mein Gott bist. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Dienstag, 16. Juni 2015

Kinder – das schönste Geschenk, das größte Lob hl

Losung: Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN. Psalm 127,3

Lehrtext: Jesus sprach: Habt ihr nie gelesen: »Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet«? Matthäus 21,16

Liebe Leserin, lieber Leser,

Moment mal, Kinder machen wir doch selber! Zumindest sagt man das so. Hat man so etwa auch zur Zeit der Bibel gedacht, weil im Psalm 127 extra betont wird, dass Kinder ein Gottesgeschenk sind?
Heute kann es dir schon passieren, dass du ausgelacht wirst, wenn du das sagst. Im Zeitalter, wo Lebewesen geklont werden, Eizellen eingefroren, Embryonen von Leihmüttern ausgetragen; wo man von Designer-Babys spricht, die durch Manipulationen an den Genen „hergestellt werden“, wo man längst vor der Geburt bestimmen kann, welche Krankheiten das Kind hat, wo behinderte Kinder gar nicht erst geboren werden sollen… In einer solchen Zeit davon zu reden, dass Kinder ein Geschenk Gottes sind, dazu gehört Mut.
Andererseits kommt es immer wieder vor, dass Eltern zum Glauben zurückfinden, wenn sie das Wunder der Geburt erleben und das Wunder des eigenen Kindes in Händen halten. Ein Kind zu haben, ist eben nicht selbstverständlich. Nicht wenige Paare leiden darunter, dass sie trotz aller medizinischen Möglichkeiten keins bekommen können. Darum will ich jetzt einfach nur mal dankbar sein für die Kinder, die Gott mir gegeben hat. Zwar können mir meine Kinder manchmal ganz schön auf die Nerven gehen. Und trotzdem sind und bleiben sie ein Geschenk, das ich um keinen Preis der Welt mehr hergeben will.
Ja, Kinder sind ein Geschenk Gottes und eines seiner sichtbaren Wunder. Und da du auch einmal ein Kind warst und innerlich hoffentlich noch bist, warst und bist auch du ein Geschenk Gottes und eines seiner großartigen Wunder. Das gibt dir eine Würde, die dir kein Mensch geben und keiner nehmen kann. Das macht dich einzigartig und kostbar.
Der erste Schrei eines Neugeborenen ist das vielleicht schönste Gotteslob, das es gibt (Lehrtext). Mit dem ersten Schrei im Stall von Bethlehem hat das Jesuskind seinen Vater im Himmel gepriesen und zugleich für jeden Menschen auf der Erde ein Hoffnungssignal ausgesandt: „Hört ihr Menschengeschwister, Gott hat euch nicht vergessen. Er kommt, euch zu helfen. Lobt ihn mit mir und vertraut eurem Gott. Er hat euch geschaffen. Er hat euch bis jetzt am Leben erhalten. Er wird euch retten aus aller Not, aus aller Schuld und auch aus dem Tod.“

Gebet: Danke, Vater im Himmel, für unsere Kinder und Enkelkinder. Sie geben unserem Leben Sinn, sie schenken uns Freude und sind eine Herausforderung, an der wir wachsen können. Doch nicht sie sollen für uns da sein, sondern wir für sie. Dazu hast du sie uns geschenkt. Segne sie, damit sie die Bestimmung erfüllen können, die du ihnen gegeben hast, und behüte sie auf ihrem Weg. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Montag, 15. Juni 2015

Gerechtigkeit für die Benachteiligten! hl

Losung: Der HERR wird aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen. Jesaja 25,8

Lehrtext: Das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist. 1.Korinther 1,28

Liebe Leserin, lieber Leser,

gibt es eine Gerechtigkeit für die Benachteiligten und Gedemütigten, die Erniedrigten und Beleidigten, die Verachteten und Ausgestoßenen? Für die Kinder Indiens, die unter furchtbaren Bedingungen die Grabsteine der Deutschen brechen? Für die Näherinnen in Bangladesch, deren Leid an unseren Kleidern klebt? Für die Kaffeebauern in Tansania, die keine Chance haben, einen angemessenen Preis für ihr Produkt zu erzielen, solange wir billigen Kaffee trinken…?
Gibt es für sie alle eine Gerechtigkeit? Ja, sagt die Bibel, ja sagt Maria, die Mutter Jesu und singt: »Gott streckt seinen starken Arm aus und fegt die Hochmütigen mit ihren stolzen Plänen hinweg. Er stürzt Herrscher von ihrem Thron, und Unterdrückte richtet er auf. Die Hungrigen beschenkt er mit Gütern, und die Reichen schickt er mit leeren Händen weg.« (Lukas 1, 52)
Diejenigen, die jetzt so sicher sitzen, lachen darüber. Aber vor ihnen saßen andere auch sicher, und dann war es plötzlich vorbei mit aller Herrlichkeit, mit all dem Unterdrücken und Ausbeuten. Wo sind sie geblieben, die Herrscher von Babylon und Assur, die Pharaonen, die römischen Kaiser und die adeligen Zwingherren? Was blieb von Napoleon, Hitler und den Kommunisten? Sind nicht vor sieben Jahren während der Finanzkrise zahlreiche Banker ins Bodenlose gestürzt? Und was wird nach der nächsten Finanzkrise sein? Was, wenn die europäische Union auseinanderfliegt oder der Konflikt mit Russland außer Kontrolle gerät?
Losung und Lehrtext heute stellen unbequeme Fragen. Sie erinnern daran, dass wir, die wir im Wohlstand leben, keinen Kuschelgott haben, der in der Couchecke des Wohnzimmers sitzt. Unser Gott kümmert sich um unsere persönlichen Angelegenheiten, um unser individuelles Leid, um unsere Sorgen und Ängste. Aber er kümmert sich auch um seine gedemütigten Kinder in den armen Ländern dieser Erde und will, dass sie uns nicht egal sind. Er stellt uns eine Aufgabe und die heißt: Soziale Gerechtigkeit in unserem Land und weltweit. Wir können dieses Ziel nicht erreichen, aber kleine Schritte in die richtige Richtung tun. Wir können zum Beispiel nachfragen, unter welchen Umständen die Waren produziert worden sind, die wir kaufen und uns für die Produkte entscheiden, die fair gehandelt werden…

Gebet: Herr, bewahre mich vor Hochmut und Gleichgültigkeit, vor Arroganz und Überheblichkeit. Gib mir ein Herz für Menschen, die auf der Schattenseite leben und lass mich erkennen, dass auch sie deine Kinder und meine Brüder und Schwestern sind. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Sonntag, 14. Juni 2015

Kinder der Liebe hl

Losung: Gott, deine Güte ist besser als Leben. Psalm 63,4

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. Römer 8,38-39

Liebe Leserin, lieber Leser,

‚Wenn sie mich nicht mehr liebt, dann will ich nicht mehr leben.‘ Mit diesem Gedanken im Kopf ist schon mancher junge Mann aus dem Leben geschieden, dem die Liebe seines Mädchens mehr als alles bedeutet hatte und der darum völlig verzweifelt war, als er nicht mehr geliebt wurde. Denn ohne diese Liebe schien sein Leben für ihn nicht mehr lebenswert.
»Gott, deine Güte, ja deine Liebe bedeutet mir mehr als mein Leben«, sagt König David (Losung in HFA-Übersetzung). Denn von dieser Liebe kann mich nichts scheiden, auch der Tod nicht«, so der Apostel Paulus (Lehrtext).  Gibt es noch etwas, von dem mich nichts scheiden kann außer dieser Liebe? Ja, die unpersönliche Schwerkraft zum Beispiel. Ihr bin und bleibe ich ausgesetzt vom ersten Augenblick meines Lebens an und über meinen Tod hinaus. Die Schwerkraft ist so fundamental, so allgegenwärtig, dass ich mir darüber keine Gedanken mehr mache, sondern sie als selbstverständlich hinnehme. Aber irgendwann wird auch sie ein Ende haben.
Alles vergeht. Nur die Liebe Gottes nicht. Sie ist die eigentliche Kraft, aus der heraus alles geschaffen worden ist und in der alles zu seinem Ziel kommt. Aus dieser Liebe und in sie hinein bist du geboren worden. In ihr lebst du in diesem Augenblick. Sie umgibt dich von allen Seiten und hält dich. In ihr wirst du sterben, um für immer mit ihr vereint zu sein, mit der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist. Wie gut das tut, sich das immer wieder mal bewusst zu machen gerade dann, wenn es dir nicht gut geht! „Gott ist die Liebe“, sagt die Bibel. Wie schön ist dieser Glaube!
Nein, wir sind nicht Kinder des Zufalls, der Gleichgültigkeit, der kosmischen Kälte. Wir sind Kinder der Liebe Gottes und bleiben es für immer. Davon kann uns nichts mehr trennen. Nicht einmal der Tod. In diesem Sinn kann ich mich David anschließen und mit ihm sagen: »Herr, deine Liebe bedeutet mir mehr als mein Leben!«

Gebet (Psalm 63 in Auszügen. HFA):
Gott! Du bist mein Gott! Ich sehne mich nach dir, dich brauche ich! Deine Liebe bedeutet mir mehr als mein Leben! Mein Leben lang werde ich dir danken.
Ich bin glücklich und zufrieden. Wenn ich nachts in meinem Bett liege, denke ich über dich nach, meine Gedanken sind dann nur bei dir. Denn du hast mir immer geholfen; ich preise dich, unter deinem Schutz bin ich sicher und geborgen. Ich klammere mich an dich, und du hältst mich mit deiner starken Hand. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Samstag, 13. Juni 2015

Medizin für Leib und Seele hl

Losung: HERR, mein Gott, als ich schrie zu dir, da machtest du mich gesund. Psalm 30,3

Lehrtext: Betet füreinander, dass ihr gesund werdet. Jakobus 5,16

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Ausdruck „gesundbeten“ ist zu Unrecht verrufen. Jedenfalls ist das meine Erfahrung. Ich habe es mehrfach erlebt, dass Menschen zu mir sagten, es sei ihnen wieder besser gegangen, nachdem ich für sie gebetet hatte. Oft war ich davon selbst überrascht, weil ich meinem Gebet eine solch unmittelbare Wirkung gar nicht zugetraut hatte. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass ein auf richtiges und hingebungsvolles Gebet wesentlich dazu beitragen kann, dass ein Mensch wieder gesund wird. Natürlich ist das kein Automatismus. Nicht jeder, für den ich gebetet habe, ist wieder gesund geworden. Aber es waren mehr, als ich zu hoffen wagte.
Wenn ich im Krankenhaus Besuche mache, bete ich zumeist, dass Gott dem Patienten durch die Kunst der Ärzte, das Pflegepersonal und die Medizin helfen möge. Und wenn der Patient auf dem Weg der Besserung ist, danke ich für diese Art von Hilfe. Meistens befinden sich im Krankenzimmer, in dem ich den Patienten aus unserer Gemeinde besuche, noch ein oder zwei andere Patienten, manchmal auch Angehörige. Oft ist es dann so, dass auch diese bei meinem Gebet, das zunächst nur dem von mir Besuchten gilt, die Hände falten oder zumindest still werden und zuhören. Gerade Kranke spüren besonders intensiv, dass sie ihr Leben und ihre Gesundheit nicht selbst in der Hand haben. Auch wissen Sie, dass die Macht und die Möglichkeit der Ärzte begrenzt ist. Da tut es ihnen gut, wenn sie von Gott hören und eingeladen sind, darauf zu vertrauen, dass er hilft. Ob sie ihn dann wieder vergessen, wenn sie genesen sind?
Manchmal werde ich gebeten, für einen kranken Angehörigen zu beten. Meistens tue ich das sofort, damit ich's ja nicht vergesse. Ich hoffe, dass man auch für mich beten wird, wenn ich einmal ernstlich krank bin, so wie es der Lehrtext sagt. Beten tut einfach gut, je konkreter man betet, desto besser.
Was wohl der Beter im heutigen Losungswort zu Gott geschrien hat? Ich habe ein Bibelwort, das ich bete, wenn ich mir Sorgen um meine Gesundheit mache, aber auch, wenn meine Seele leidet. Es steht im Buch des Propheten Jeremia im Kapitel 17 Vers 14 und heißt: »Heile mich, Herr, so werde ich heil; hilf mir, so ist mir geholfen!« Viel mehr braucht es nicht. Gott weiß schon, was er tun soll. Er weiß es auch ohne mein Gebet. Aber es gehört zur Medizin, mit der er mich heilt.

Gebet: »Heile mich, Herr, so werde ich heil; hilf mir, so ist mir geholfen!« Amen

Herzliche Grüße und Gottes Segen besonders denen, die eine schwere Zeit durchmachen.

Ihr / dein Hans Löhr 

Freitag, 12. Juni 2015

Vom Geld hl

Losung: Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt, und wer Reichtum liebt, wird keinen Nutzen davon haben. Prediger 5,9

Lehrtext: Seid nicht geldgierig, und lasst euch genügen an dem, was da ist. Denn der Herr hat gesagt (Josua 1,5): »Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.« Hebräer 13,5

Liebe Leserin, lieber Leser,

wann ist ein Mensch geldgierig? Am Mittwoch habe ich in der Süddeutschen Zeitung gelesen, dass einzelne Investmentbanker in den USA umgerechnet bis zu 2.000.000.000 Dollar (= 2 Milliarden) pro Jahr verdienen. Das sind 201.799,14 Euro pro Stunde. Und das Tag und Nacht, ob sie arbeiten, schlafen oder in der Sonne liegen. Bis zur Finanzkrise 2008 nannten sie sich „Master oft the Universe“, Herrn des Universums, ein Titel, der nur Gott zusteht.
Im Vergleich dazu ist jeder, der das hier liest, ein armer Schlucker, was den Kontostand betrifft. Trotzdem will ich mich von der Bibel (Lehrtext) warnen lassen. Denn geldgierig können auch Arme oder wenig Begüterte sein. Die Mitglieder der ersten christlichen Gemeinden, an die sich der Hebräerbrief richtet, waren, soweit man weiß, nicht reich. Dennoch werden sie vor Geldgier gewarnt.
Ich meine, jeder muss sich selbstkritisch prüfen, welche Bedeutung das Geld für ihn hat. Jesus sagt: »Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon (= Geld)« und Martin Luther: »Das, woran dein Herz hängt, ist dein Gott.« Also frage ich mich: Liebe ich Geld? Bin ich geldgierig? Gibt es dafür Anzeichen in meinem Leben?
Dass jemand, der mit wenig auskommen muss, aufs Geld schaut, ist normal. Auch in unserer Gemeinde leben Menschen von Hartz IV oder beziehen eine bescheidene Rente. Oder sie stecken in großen finanziellen Schwierigkeiten, weil sie sich übernommen oder verrechnet haben. Dann hilft oft nur noch die Schuldnerberatung des diakonischen Werks oder anderer karitativer Einrichtungen. Doch im Vergleich zu früheren Generationen geht es uns im Durchschnitt gut. Eigentlich dürfte da Geld gar keine so große Rolle mehr spielen, eigentlich. Und in Wirklichkeit?
„Lasst euch genügen an dem, was da ist “, heißt es im Lehrtext, und weiter: „Denn der Herr hat gesagt: »Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.«“ Wie die letzte Finanzkrise gezeigt hat, kann einen das Geld schneller verlassen, als einem lieb ist. Und die nächste Krise wird mit oder ohne Griechenland kommen. Wie es danach aussieht, weiß niemand. Aber auch dann geht die Welt nicht unter. Auch dann, wenn ich Geld verloren haben sollte, bin ich kein Verlierer, weil Gott versprochen hat, bei mir zu bleiben und bei dir auch. Seine Hilfe kann ich mir nicht verdienen noch sie bezahlen. Er gibt sie umsonst.  

Übrigens, Jesus besaß damals gar nichts und hat doch so viele reich gemacht. Dazu ein Vers von Theo Lehmann:
In einer geborgten Krippe, da kam der Sohn Gottes zur Welt.
Aus einem geborgten Boot hat er vom Reich Gottes erzählt.
Auf einem geborgten Esel ritt er in Jerusalem ein.
In einem geborgten Festsaal lud Jesus zum Abendmahl ein.
In einem geborgten Steingrab, da lag er, von Wächtern umstellt.
Der Tote ist auferstanden. Er lebt. Ihm gehört jetzt die Welt. 

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Donnerstag, 11. Juni 2015

Wirf den Sorgenstein! hl

Losung: Gott spricht: Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen. Psalm 50,15

Lehrtext: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. 1.Petrus 5,7

Liebe Leserin, lieber Leser,

mit der heutigen Losungsauslegung kann ich nahtlos an die von gestern anknüpfen. Dieses Mal ist es Gott selbst, der dich ermuntert, ihn anzurufen, wenn du in Not bist. Er hält sich aus deinem Leben nicht heraus, schwebt nicht distanziert über den Wolken, sondern kümmert sich um dich. Schließlich hat er dich geschaffen, weil er wollte, dass du lebst. Du bist wichtig für ihn und deshalb ist er daran interessiert, wie es dir geht. Und genau das macht Gott zu deinem Gott, dass er für dich da ist. Nichts anderes besagt der Name „Gott“, wenn man ihn aus dem Hebräischen ins Deutsche übersetzt.
Aber auch dazu ermuntert er dich, dass du ihn für seine Hilfe preist. Unser Gott wird von uns nicht aus lauter Heidenangst vor seinem Zorn gefürchtet, sondern für seine Hilfe gepriesen. Er ist der von seinen Menschenkindern Gepriesene, der Helfer und Retter in aller Not, dein Schöpfer, Vater und Erlöser. Um ihn anzurufen, brauchst du kein Telefon, kein Handy. Dafür brauchst du Glauben, auch wenn er nur so klein wie ein Senfkorn ist, und ein Stoßgebet.
Auch Petrus ermuntert dich, deine Sorgen nicht ständig mit dir herum zu schleppen, sondern sie auf Christus zu werfen (Lehrtext). Er will sie dir nehmen, er will sie für dich tragen, er will dich von ihnen befreien. Nimm Petrus beim Wort. Mach einen Spaziergang, heb irgendwo einen Sorgen-Stein auf, wirf ihn weg und sag dazu:
Gebet: Herr Jesus, ich werfe jetzt mit diesem Stein meine Sorgen zu dir: …(nenne die Sorgen, die dich quälen). Fang sie auf und nimm sie weg. Doch du selbst komm zu mir und hilf mir, dir zu vertrauen und leichter zu leben. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

PS: Das ist unser 1500. Beitrag. Meine Frau und ich danken allen Lesern in vielen Ländern, die uns bis jetzt treu geblieben sind und denen, die im Lauf der Zeit hinzugekommen sind. Ihre Rückmeldungen haben uns immer wieder motiviert, diesen Dienst weiterzuführen.

Mittwoch, 10. Juni 2015

Gott macht es dir wieder leicht hl

Losung: Meine Sünden haben mich ereilt; ich kann sie nicht überblicken. Eile, HERR, mir zu helfen! Psalm 40,13.14

Lehrtext: Jesus sprach: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Matthäus 11,28

Liebe Leserin, lieber Leser,

Hast du noch den Überblick?
Auch König David hat falsche Entscheidungen getroffen, hat eigenmächtig gehandelt, ohne nach Gott zu fragen, hat sich von seiner Gier treiben lassen. Und nun hat er den Überblick verloren, steckt in „unlösbaren Schwierigkeiten“, sieht sich nicht mehr hinaus. Doch er tut das einzig Richtige. Verzweifelt schreit er zu Gott: »Jeder Mut hat mich verlassen. Herr, ich bitte dich: Rette mich, komm mir schnell zu Hilfe!« (HFA)
Gott hatte den Überblick über König Davids Leben und er hat den Überblick über dein Leben. Wo du nicht mehr weiter weißt, weiß er es. Wo du vor einer Wand stehst, öffnet er eine Tür. Wo dich deine Sorgen zu erdrücken drohen, sorgt er für dich. Deine Probleme mögen groß sein, aber dein Gott ist größer.
Vielleicht denkst du jetzt: ‚Das sind doch nur fromme Floskeln.‘ Wende dich wie David an Gott und hab Geduld. Bald wirst du erfahren, wie wahr diese Zusagen sind. Ich habe das erlebt und zahllose andere Menschen auch. Schau auf dein eigenes Leben. Hast du nicht schon früher die Erfahrung gemacht, wie es nach einer scheinbar aussichtslosen Situation wieder weitergegangen ist? Warum sollte es dieses Mal anders sein? Gott wendet sich nicht von dir ab, weil du versagt hast und gescheitert bist. Im Gegenteil. Gerade wenn du in selbstverschuldeten Schwierigkeiten steckst, wendet er sich dir in Jesus zu und sagt: „Komm mit deiner Last, mit deinen Sorgen, mit deiner Schuld, mit allem, was dich bedrückt. Gib es mir. Ich will es dir wieder leicht machen.“ (Lehrtext)

Gebet: Herr ich bitte dich für jeden, der das liest und heute unter schweren Sorgen zu leiden hat. Mache ihm Mut zum Glauben, zum Beten, dazu, dir ganz und gar zu vertrauen. Denn du tröstest die Verzagten, heilst die Verwundeten und rettest aus Not und Schuld. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Dienstag, 9. Juni 2015

Welche Zukunft willst du haben? hl

Losung: Die Völker hören auf Zeichendeuter und Wahrsager; dir aber hat der HERR, dein Gott, so etwas verwehrt. 5.Mose 18,14

Lehrtext: Einer ist euer Lehrer: Christus. Matthäus 23,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie sieht es wohl hinter dem Vorhang aus, der vor der Zukunft hängt? Das möchten Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten doch zu gern wissen, damals im alten Israel wie auch heute in der modernen Welt. Aber ist denn die Zukunft etwas, das schon feststeht, das sich nach und nach enthüllt und unabänderlich auf uns zu-kommt?
Der Journalist Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, schrieb dazu in seinem Leitartikel zu Pfingsten: »Das Wort "zukunftsfähig" ist ein verlogenes Wort, weil es so tut, als gäbe es eine feststehende Zukunft, für die man sich fähig machen müsse. Es gibt aber keine Zukunft, von der man sagen könnte, dass es sie einfach gibt. Es gibt nur eine, die sich jeden Augenblick formt - je nach dem, welchen Weg ein Mensch, welchen eine Gesellschaft wählt, welche Entscheidungen die Menschen treffen, welche Richtung die Gesellschaft einschlägt. Zukunft gibt es nicht festgefügt, sie entsteht in jedem Moment der Gegenwart, ist darum in jedem Moment veränderbar. Die Zukunft ist nicht geformt, sie wird geformt. Die Frage ist also nicht, welche Zukunft man hat oder erduldet, die Frage ist, welche Zukunft man haben will und wie man darauf hinlebt und hinarbeitet. Die Frage ist nicht, was auf die Gesellschaft zukommt, sondern wohin sie gehen will.« 
Aus meiner Sicht gilt das nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für jeden von uns persönlich. Mit meiner Art heute zu leben entscheide ich über mein Leben morgen. Wer also wissen will, was die Zukunft bringt, muss die Gegenwart studieren. Wer wissen will, was morgen auf ihn zu-kommt, muss auf den Weg achten, den er heute geht. Und dazu braucht es keine Wahrsager und Zeichendeuter, die genauso zukunftsblind sind wie jeder andere. Dazu braucht es das, was der Lehrtext sagt, dass ich heute so lebe wie es mein Lehrer Christus gesagt und vorgelebt hat.
Die täglich neue Herausforderung ist doch, ob ich das will, ob ich auf ihn hören und auf ihn schauen und mich nach ihm richten will. Die Zukunft meiner Partnerschaft und meiner Familie hat ganz viel damit zu tun, ob ich in dem, was ich von anderen erwarte, ihnen zuvorkomme. Ob ich für ihre Probleme Verständnis aufbringe, ob ich bereit bin, ihre Schwächen auszugleichen und ihre Fehler zu verzeihen, ob ich sie annehmen kann wie sie sind und nicht wie sie meiner Meinung nach sein sollten, ob ich mich mit ihnen freuen und mit ihnen leiden kann, ob sie sich auf mich verlassen können und ich bereit bin, für sie da zu sein. Das ist der Sinn der Goldenen Regel, die Jesus uns in der Bergpredigt gibt: »Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt!« Mit einem Wort, die Liebe ist ein machtvolles Gestaltungselement für meine Zukunft und die der anderen, mit denen ich zusammenlebe und -arbeite. Aber Gleichgültigkeit, Herzenskälte und Ichbezogenheit sind ebenfalls machtvolle Instrumente, die Zukunft zu gestalten. Aber dann nicht zum Guten, sondern zum Bösen. Ich habe die Wahl, wem ich folgen, auf wen ich hören will: Auf Christus oder auf meinen Egoismus. Auf die Stimme der Liebe oder der Selbstsucht.
Aber hat Gott denn nicht einen Plan mit mir, der feststeht und meinen künftigen Weg festlegt? Ja und nein. Sein Plan für mich ist der Weg, den Jesus gegangen ist und auf dem ich ihm folgen kann durch Freude und Leid. Aber ich kann mich auch anders entscheiden und andere Wege gehen mit den entsprechenden Folgen. Diese Freiheit lässt er mir. Der katholische Christ Heribert Prantl hat Recht, wenn er schreibt: »Es gibt nur eine Zukunft, die sich jeden Augenblick formt - je nach dem, welchen Weg ein Mensch, welchen eine Gesellschaft wählt, welche Entscheidungen die Menschen treffen.« Es ist auch mein Glaube oder Unglaube, der über meine Zukunft entscheidet.

Gebet: Herr, hilf mir, die richtigen Entscheidungen zu treffen und den Weg zu gehen, den du mir zeigst. Ich vertraue darauf, dass du selbst der Weg bist, der mich sicher durch dieses Leben bringt hin zu dir, wo du vollendest, was du mit mir begonnen hast. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Montag, 8. Juni 2015

Gott in seinen Gaben ehren hl

Losung: Ein Sohn soll seinen Vater ehren. Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre?, spricht der HERR. Maleachi 1,6

Lehrtext: Alle Zungen sollen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. Philipper 2,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde« –So beginnt unser Glaubensbekenntnis. So haben wir es gelernt. Gott ist unser Vater und als solcher hat er Himmel und Erde für uns geschaffen. Für uns! Für wen denn sonst? Anders gesagt, Himmel und Erde sind Gottes Geschenk für dich und für mich. Also da kann man nicht meckern. Aber dankbar kann man für ein solches Geschenk sein, sorgsam damit umgehen, es wertschätzen und den, der es uns gegeben hat. 
Gestern hat mir ein ehemaliger Konfirmand die Prospekte von zwei großen Discounter für die kommende Woche vorbeigebracht. Zu meiner großen Verblüffung fand ich in beiden eine gleichlautende Anzeige: »Weil jeder Schritt für mehr Tierwohl ein guter Schritt ist. Mit dem Kauf von Schweine- und Geflügelfleisch sowie -wurst aus unserem Sortiment unterstützen Sie den Wandel zu einer tiergerechteren Haltung. Initiative Tierwohl.« 
Da schau her, dachte ich mir, es geht also doch etwas. Wenn nur genügend Verbraucher auf die Supermärkte Druck ausüben, weil sie lieber etwas mehr für Fleisch aus artgerechter Tierhaltung zahlen als Billigfleisch von Tieren kaufen, die mit Medikamenten vergiftet und auf qualvolle Weise gehalten werden. Wir Kunden und Verbraucher sind eine Macht, wenn wir nicht gierig immer nur nach dem Billigsten verlangen, sondern mit Hirn und Herz, also auch mit Verantwortungsgefühl einkaufen. Mir ist schon klar, dass es noch ein weiter Weg ist, bis wir wirklich überall Fleisch kaufen können, das von gesunden und artgerecht gehaltenen Tieren stammt. Aber wie die Prospekte zeigen, erste Schritte zu diesem Ziel werden schon getan. 
Gott sagt in der heutigen Tageslosung durch den Propheten Maleachi: ‚Ich bin doch euer Vater. Wo also ist meine Ehre?‘ Ja, Gott ist mein Vater, und als solcher hat er mir das Leben gegeben und dazu die Welt, in der ich existiere und mehr noch, auch den Glauben, durch den ich erkenne, wie er zu mir ist. Aber wo ist seine Ehre? Wie zeige ich, dass ich sein Geschenk und damit ihn selbst wertschätze (= ehre)?
Ich soll mein eigenes Leben nicht wegwerfen noch durch eine falsche Lebensweise wie Sucht und schlechte Angewohnheiten zerstören. Das leuchtet ein. Ich soll aber auch die Welt, die er für mich gemacht hat, nicht durch Gedankenlosigkeit und Gier, durch Egoismus und Dummheit zerstören. Soll auch die Tiere, die er geschaffen hat, als seine Gabe wertschätzen ebenso wie das Wasser und die Luft, das Klima und den Boden. Und das hat auch damit zu tun, was ich einkaufe, was ich esse, wie ich überhaupt konsumiere. Ich kann in jedem Gottesdienst Lobpreislieder singen oder den Choral „Allein Gott in der Höhe sei Ehr“. Doch das bleibt leeres Geschwätz, wenn ich ihn nicht auch mit meinem alltäglichen Leben und Verhalten ehre.
Dem heutigen Lehrtext zufolge soll in allen Sprachen (= Zungen) bezeugt werden, dass Christus der Herr ist nicht nur über uns Menschen, sondern über die ganze Schöpfung, auch über die Tiere. Es gibt keinen Bereich in der Welt, auf den er nicht Anspruch hätte. Indem ich das nicht nur behaupte, sondern mich in meinem Umgang mit Gottes Schöpfung danach richte, ehre ich den Vater im Himmel.

Gebet: Ja, Herr, ich will dich ehren. Aber mir gelingt das nicht, wenn mir nicht bewusst ist, dass die Welt, in der ich lebe, dein Geschenk für mich ist. Vergib mir meine Gedankenlosigkeit und wecke in mir die Ehrfurcht vor dem Leben, das du geschaffen hast. Amen

Herzliche Grüße und eine gesegnete neue Woche!

Ihr / dein Hans Löhr