Losung: Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt, und wer Reichtum liebt,
wird keinen Nutzen davon haben. Prediger 5,9
Lehrtext: Seid nicht geldgierig, und lasst euch genügen an dem, was da ist.
Denn der Herr hat gesagt (Josua 1,5): »Ich will dich nicht verlassen
und nicht von dir weichen.« Hebräer 13,5
Liebe Leserin, lieber Leser,
wann ist ein Mensch geldgierig? Am Mittwoch habe ich in der
Süddeutschen Zeitung gelesen, dass einzelne Investmentbanker in den USA umgerechnet
bis zu 2.000.000.000 Dollar (= 2 Milliarden) pro Jahr verdienen. Das sind 201.799,14 Euro pro Stunde. Und das Tag und Nacht, ob sie arbeiten, schlafen
oder in der Sonne liegen. Bis zur Finanzkrise 2008 nannten sie sich „Master oft
the Universe“, Herrn des Universums, ein Titel, der nur Gott zusteht.
Im Vergleich dazu ist jeder, der das hier liest, ein armer
Schlucker, was den Kontostand betrifft. Trotzdem will ich mich von der Bibel
(Lehrtext) warnen lassen. Denn geldgierig können auch Arme oder wenig Begüterte
sein. Die Mitglieder der ersten christlichen Gemeinden, an die sich der
Hebräerbrief richtet, waren, soweit man weiß, nicht reich. Dennoch werden sie
vor Geldgier gewarnt.
Ich meine, jeder muss sich selbstkritisch prüfen, welche
Bedeutung das Geld für ihn hat. Jesus sagt: »Ihr könnt nicht Gott dienen und
dem Mammon (= Geld)« und Martin Luther: »Das, woran dein Herz hängt, ist dein
Gott.« Also frage ich mich: Liebe ich Geld? Bin ich geldgierig? Gibt es dafür Anzeichen
in meinem Leben?
Dass jemand, der mit wenig auskommen muss, aufs Geld schaut,
ist normal. Auch in unserer Gemeinde leben Menschen von Hartz IV oder beziehen
eine bescheidene Rente. Oder sie stecken in großen finanziellen Schwierigkeiten,
weil sie sich übernommen oder verrechnet haben. Dann hilft oft nur noch die
Schuldnerberatung des diakonischen Werks oder anderer karitativer
Einrichtungen. Doch im Vergleich zu früheren Generationen geht es uns im
Durchschnitt gut. Eigentlich dürfte da Geld gar keine so große Rolle mehr
spielen, eigentlich. Und in Wirklichkeit?
„Lasst euch genügen an dem, was da ist “, heißt es im
Lehrtext, und weiter: „Denn der Herr hat gesagt: »Ich will dich nicht verlassen
und nicht von dir weichen.«“ Wie die letzte Finanzkrise gezeigt hat, kann einen
das Geld schneller verlassen, als einem lieb ist. Und die nächste Krise wird mit
oder ohne Griechenland kommen. Wie es danach aussieht, weiß niemand. Aber auch
dann geht die Welt nicht unter. Auch dann, wenn ich Geld verloren haben sollte,
bin ich kein Verlierer, weil Gott versprochen hat, bei mir zu bleiben und bei
dir auch. Seine Hilfe kann ich mir nicht verdienen noch sie bezahlen. Er gibt
sie umsonst.
Übrigens, Jesus besaß damals gar nichts und hat doch so
viele reich gemacht. Dazu ein Vers von Theo Lehmann:
In
einer geborgten Krippe, da kam der Sohn Gottes zur Welt.
Aus einem geborgten Boot hat er vom Reich Gottes erzählt.
Aus einem geborgten Boot hat er vom Reich Gottes erzählt.
Auf einem geborgten
Esel ritt er in Jerusalem ein.
In einem geborgten Festsaal lud Jesus zum Abendmahl ein.
In einem geborgten Festsaal lud Jesus zum Abendmahl ein.
In einem geborgten
Steingrab, da lag er, von Wächtern umstellt.
Der Tote ist auferstanden. Er lebt. Ihm gehört jetzt die Welt.
Der Tote ist auferstanden. Er lebt. Ihm gehört jetzt die Welt.
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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