Montag, 31. Oktober 2022

Für das Böse gibt es keinen Endsieg hl

Losung: Schafft Recht und Gerechtigkeit und errettet den Beraubten von des Frevlers Hand und bedrängt nicht die Fremdlinge, Waisen und Witwen und tut niemand Gewalt an. Jeremia 22,3 

Lehrtext: Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. Römer 12,9 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

das Losungswort heute galt ursprünglich dem König und den Mächtigen im Volk Israel (Jeremia 22,2). Der Prophet Jeremia hat aufgrund der chaotischen Zustände im Land und in der Hauptstadt Jerusalem die Katastrophe vorausgesehen. Ihm war klar, dass die schreiende Ungerechtigkeit und Gewalt gegen die Schwachen ein schlimmes Ende nehmen würde. Und so war es dann auch, weil die Mächtigen nicht auf ihn gehört haben. Jeremia hatte in sich einen „Gerechtigkeitskompass“, der mit seinem Glauben zu tun hatte. Gott, so war er überzeugt, würde das Leiden der Unterdrückten nicht länger mitansehen.

Und so ist es immer in der Geschichte der Menschheit gekommen: Unrecht, schrankenlose Machtentfaltung, Korruption, Unterdrückung, Ausbeutung, Gewalt haben ihre Zeit. Doch dann kommt der Punkt, an dem die Unterdrücker hinweggefegt werden. Sie stürzen über ihre eigene Sünde und Schuld. Für das Böse gibt es keinen Endsieg.

Putin,

So wird es auch mit Putin sein. Noch scheint er fest im Sattel zu sitzen. Doch der Tag wird kommen, wo er im eigenen Land zur Rechenschaft gezogen wird. Seine Lügen werden nicht Bestand haben. Und seine militärischen Gewalttaten werden nicht zum Erfolg führen. Wie das geschehen und wie lange das dauern wird, weiß ich nicht. Aber ich bin überzeugt, dass es geschieht.

die Ukraine,

Auch die Ukraine muss nach dem Krieg erst noch beweisen, ob sie aus einem der korruptesten Länder weltweit (Link vom ZDF) zu einem demokratischen Rechtsstaat wird. So wie sie Deutschland permanent moralisch unter Druck setzt mit Forderung nach immer mehr Waffen und finanzieller Unterstützung, ist der Weg dahin noch weit.

der Westen,

Allerdings darf sich derWesten insgesamt nicht selbstgefällig auf der sicheren Seite wähnen (Link vom ZDF). Die Zustände und das Unrecht in Afghanistan, im Irak, in Libyen, im Jemen schreien zum Himmel. Die US-Amerikaner und ihre Verbündeten, wozu auch Deutschland gehört, haben überall da, wo sie militärisch eingegriffen haben, Scherbenhaufen hinterlassen und nichts zum Besseren gewendet. Und das Betteln unserer Regierung um Gas und Öl vor den menschenverachtenden Scheichs in Katar und Saudi-Arabien war entwürdigend und hat das Gerede von der „werteorientierten Außenpolitik“ Lügen gestraft.

Muss Politik, muss Machtpolitik zumal immer wieder mit gespaltener Zunge sprechen und mit zynischer Doppelmoral taktieren? Ich glaube nicht, dass daraus Gutes kommen kann. Wie es aussieht, zahlen wir jetzt schon einen Preis.

und ich.

Aber auch im persönlichen, im familiären und privaten Bereich muss sich jeder immer wieder fragen: Habe ich ein falsches Herz, das nach außen hin freundlich tut, aber voll von bösen Gedanken ist? Das das Böse heimlich hinnimmt, wenn es sich davon einen Vorteil verspricht? (Lehrtext). Lauter unangenehme Fragen, auf die nur jeder für sich selbst eine Antwort geben kann.

Gebet:. Herr, in deinem Licht wird vieles offenbar, was wir gerne verstecken würden. Auch wenn uns das vor unseren Mitmenschen gelingt, vor dir nicht. Du kennst uns, du kennst mich, durch und durch. Ich würde gern im Geist Jesu leben und handeln, doch dann versage ich wieder. Ohne dich, ohne deine Hilfe und Kraft, kann ich nicht der sein, der ich vor dir sein soll und der ich vor mir sein will. Ohne dich, ohne deine Hilfe und Kraft, würde die Welt im Chaos versinken. Du hast sie, du hast uns immer wieder gerettet. Auch dieses Mal hoffe ich auf dich. Amen 

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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Sonntag, 30. Oktober 2022

Trotz dem alten Drachen hl

 Losung: Gott der HERR ist Sonne und Schild. Psalm 84,12 

Lehrtext: Jesus sprach zu den Jüngern: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben? Markus 4,40 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ohne Sonne keine Energie. Ohne Energie kein Licht. Ohne Licht keine Wärme. Ohne Energie, Licht und Wärme kein Leben. Ohne Gott keine Sonne und darum kein Leben. Wie soll man anschaulich von ihm reden, als in Bildern dieser vergänglichen Welt? (Losung) Die Sonne ist vielleicht die beste Metapher, das beste Beispiel für Gott und dafür, was er für alle seine Geschöpfe bedeutet. Jesus fügt noch hinzu, dass er seine Sonne über Gläubige und Ungläubige scheinen lässt, und er, was seinen lebensspendenden Segen betrifft, nicht unterscheidet. Nur Menschen sind fähig, einander in den Schatten zu stellen und sich das Licht der Sonne zu missgönnen.

»Warum so furchtsam?«, fragt Jesus und fügt hinzu: »Habt ihr kein Vertrauen auf Gott?« Das gilt nicht nur bei einer Sonnenfinsternis wie vor wenigen Tagen über dem Westen Deutschlands. Das gilt bei allem, was uns das Leben verfinstert. Das gilt gerade jetzt in besonderem Maße, da eine schlechte Nachricht die andere jagt und die Sorgenfalten auf der Stirn immer mehr zunehmen.

Ich ändere die Weltlage nicht, auch wenn ich mir Sorgen mache oder sogar Angst habe. Darauf habe ich keinen Einfluss. Aber darauf, wie ich auf solche besorgniserregenden Nachrichten reagiere. Ich kann mich von ihnen ins Bockshorn jagen lassen. Oder ich kann mit einem Vers aus dem Gesangbuch sagen:

Gebet:. »Trotz dem alten Drachen, / trotz dem Todesrachen, / trotz der Furcht dazu!
Tobe, Welt, und springe; / ich steh hier und singe / in gar sichrer Ruh.
Gottes Macht hält mich in acht;
Erd und Abgrund muss verstummen, / ob sie noch so brummen.«  

(aus dem Choral EG 396 „Jesu, meine Freude“, Vers 3)

Trotz, trotz, trotz – In der Bachmotette zu „Jesu, meine Freude“ singt der Chor immer wieder dieses für den Glauben so wichtige „trotz“. Wenn mich die Furcht beschleichen will oder Sorgen mir den Schlaf rauben, dann ist dieses „Trotz“ Medizin für meine Seele. Dann bäume ich mich damit innerlich auf und sage mir „Sei es wie es sei. Gottes Macht hält mich in acht." Er ist meine Sonne und mein Schutzschild (Losung). Nein, ich lasse mir meinen Lebensmut nicht nehmen!“ Und du sollst das auch nicht. 

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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Samstag, 29. Oktober 2022

beflügelt hl

Losung: Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. Jesaja 49,13 

Lehrtext: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis. 2.Korinther 1,3-4 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

»So ein Tag, so wunderschön wie heute« singen die Fußballfans, wenn ihre Mannschaft ein wichtiges Spiel gewonnen hat. »Halleluja, lobet den Herrn« sangen, ja jauchzten die Israeliten, als die babylonische Gefangenschaft nach so vielen Jahren zu Ende war, sie wieder nach Jerusalem zurückkehrten und Stadt und Tempel aufbauten. Und was singst du, wenn sich bei dir etwas Wunderbares ereignet hat?

Vielleicht kennst du ein schönes, modernes Lobpreislied, dass dir auf der Zunge liegt und das du dann singst. Natürlich singen viele im Gottesdienst. Aber nicht wenige singen auch beim Autofahren, denn da hört sie niemand außer Gott. Da kann man auch mal so richtig aus sich rausgehen, was man sich in der Öffentlichkeit oft nicht traut.

Mein absoluter Lieblingslobpreishit, wenn ich mal so sagen darf, ist ein alter Choral. Doch in dem Text steckt immer noch die Kraft, mich aufzurichten und mich über meinen Gott zu freuen: »Du, meine Seele, singe,/ wohlauf und singe schön / dem, welchem alle Dinge / zu Dienst und Willen steh’n. / Ich will den Herren droben / hier preisen auf der Erd‘; / ich will ihn herzlich loben / solange ich leben werd‘.«

Natürlich singe ich dieses Lied, wenn ich Grund habe, zu danken und mich zu freuen. Und wenn ich‘s genau bedenke, habe ich fast jeden Tag Grund dazu. Aber ich singe es erst recht, wenn es mir nicht so gut geht. Und schon während ich singe und lange danach geht es mir besser. Denn die Verse dieses Chorals von Paul Gerhardt richten meine Gedanken und Gefühle wieder auf Gott, den großen Tröster. Und die wunderbare Melodie von Johann Georg Ebeling verleiht meiner Seele Flügel. 

Gebet:. Herr, was wäre mein Glaube ohne seine Lieder! Ein dürrer Baum, eine nüchterne Kopfgeburt. So aber kann ich meinem Herzen Luft machen und meiner Freude an dir freien Lauf lassen. Mit den Liedern preise ich deine Wunder und danke ich dir für deinen täglichen Segen. Doch ich will dir jetzt auch einmal ganz besonders danken für alle, die solche Lieder schreiben und komponieren in der Vergangenheit und in der Gegenwart und auch für die, die sie auf ihren Instrumenten begleiten und bekannt machen. Amen 

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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Freitag, 28. Oktober 2022

Kindergottesdienst hl

Losung: Kinder, die das Gesetz nicht kennen, sollen es auch hören und lernen, den HERRN, euren Gott, zu fürchten alle Tage. 5.Mose 31,13 

Lehrtext: Herrlichkeit und Ehre und Frieden allen denen, die das Gute tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen. Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott. Römer 2,10-11 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ist die heutige Losung die Keimzelle unseres Kindergottesdienstes? Vielleicht. Sehr früh haben jüdische Eltern schon die Kinder in ihren Glauben mit einbezogen und erzählen ihnen bis heute, zum Beispiel bei der Feier des Passafestes, die Geschichte vom Auszug aus Ägypten und der Rettung am Schilfmeer.

Mir war der Kindergottesdienst immer ein besonderes Anliegen, aber nicht, um den Kindern Vorschriften und die Furcht vor Gott (Losung) nahezubringen, sondern die Freude an ihm und das Vertrauen in ihren himmlischen Vater. Dazu haben Jugendliche, Frauen und Männer unserer Gemeinde die biblischen Geschichten als kleine Theaterstücke aufgeführt, in Kleingruppen mit den Kindern darüber geredet, mit ihnen gebetet, Spiele gemacht und Lobpreislieder gesungen. Erfreulicherweise kamen verhältnismäßig viele Kinder in diese Art Kindergottesdienst, den wir „Sonntagskinder“ nannten.

Erwachsene und Kinder sind gleichwertig

Im Kirchenvorstand habe ich Wert darauf gelegt, dass der Kindergottesdienst mindestens die gleiche Bedeutung hat wie der Erwachsenengottesdienst. Schließlich heißt es im Lehrtext: „Es ist kein Ansehen der Person vor Gott.“ Darum wollten auch wir in dieser Hinsicht zwischen Erwachsenen und Kindern keinen Unterschied machen. Also haben wir in die Arbeit für die Kinder viel Zeit und Geld investiert. Dabei ging es uns nicht nur um die Zukunft unserer Gemeinde, sondern zuerst um den Glauben der Kinder. Wir wollten das, was uns möglich war, beitragen, damit ihr Glaube wachsen konnte. Und, was soll ich sagen, die Kindergottesdienstarbeit hat auch uns, den Erwachsenen, viel Freude und Spaß gemacht und unseren eigenen Glauben gestärkt.

Gebet:. Herr, du hast die Kinder zu dir kommen lassen und ihnen die Erwachsenen nicht vorgezogen. Sie lagen dir besonders am Herzen und das tun sie auch jetzt. Segne und behüte du unsere Kinder und Enkel und schenke uns die Freude, für sie da sein zu dürfen. Und vor allem, hab Dank, dass du sie uns geschenkt hast. Amen 

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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Donnerstag, 27. Oktober 2022

Der solidarische Gott hl

 Losung: So sollst du nun wissen, dass der HERR, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten. 5.Mose 7,9 

Lehrtext: Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat. Hebräer 10,23 

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Menschen der Bibel hatten die gleichen schwankenden und manchmal verzagten, himmelhochjauchzenden und manchmal zu Tode betrübten Herzen wie wir. Und darum wurden sie auch immer wieder unsicher im Glauben und zweifelten, ob denn das auch stimmt, was die Priester und Schriftgelehrten zu ihnen sagten, dass Gott treu sei und man sich auf in verlassen könne. Natürlich hätten sie das gerne geglaubt. Und spätere Generationen bis hinauf zu uns, hätten das auch gerne geglaubt. Und du und ich, wir wünschen uns das auch.

Aber sprechen nicht zu oft unsere negativen Lebenserfahrungen dagegen? Sprechen nicht die weltweiten Katastrophen und unsere persönlichen Probleme dagegen?

Ja, das tun sie. Und so war es auch bei allen vor uns, die mit ihrem Gott gerungen und um ihren Glauben gekämpft haben. Nur welcher Gott ist ihnen in ihrem Glauben und Leben begegnet? Der barmherzige und treue? Oder der so oft unbegreifliche und unverständige, von dessen Hilfe und Nähe man in seinem Unglück nichts erfahren hat. Vor dem man sich gefürchtet hat, weil eigenes Leid als seine Strafe empfunden wurde?

Ein anderer Eindruck von Gott

Ich denke, den Eindruck, den so viele von ihm hatten und zum Teil noch immer haben, hat Gott in Christus widerlegt. Den Eindruck, er sei ein allmächtiger Marionettenspieler, der uns Menschen nach Lust und Laune an unseren Fäden zappeln lässt.

Stattdessen hat er in Jesus menschliche Gestalt angenommen und das Leben eines Menschen mit allen Höhen und Tiefen geteilt (vgl. Philipper 2,6-8), von der armen Geburt im Stall bis zum qualvollen Tod am Kreuz. Er wurde von den Mächtigen in Staat und Kirche bekämpft, von ihren Schergen gefoltert und geschmäht und schließlich in einem verlogenen Schauprozess verurteilt und hingerichtet.

Er wurde aber auch von vielen, meist einfachen Menschen geliebt, da er für sie da war und mit ihnen lebte. Er heilte ihre Kranken und nahm ihnen die Angst vor ewiger Strafe. Er brachte ihnen in seiner Person den barmherzigen Gott und Vater nahe, der nicht richtet, sondern rettet, der nicht verwirft, sondern alle seine Geschöpfe bedingungslos liebt, selbst seine Feinde.

In dem leidenden Jesus ist Gott ganz nah bei den Leidenden und bleibt ihnen treu bis zuletzt. In ihm finden sie ihren Trost, haben sie ihre Hoffnung, schöpfen sie ihre Kraft, auch die Lasten zu tragen. In ihm überwinden sie ihre Angst vor den Menschen und vor dem Tod. In ihm und durch ihn wird ihnen alle Schuld vergeben. In ihm sind und bleiben sie die freien Söhne und Töchter des lebendigen Gottes. In ihm leben sie. In ihm sterben sie. In ihm werden sie auferstehen – so wie du und ich. 

Gebet:. Herr, an dir halte ich fest. Ich habe sonst keinen Halt, wenn es mir den Boden unter den Füßen wegzieht. Wenn mich aber das Leben an dir irre macht, so halte du mein schwankendes Herz. Ich will dich nicht verlieren, sonst wäre ich verloren. Herr, an dir halte ich fest; denn du hältst an mir fest. Amen 

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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Mittwoch, 26. Oktober 2022

Vom Richter zum Retter hl

Losung: Steh auf, Gott, richte die Erde, denn dein Eigentum sind die Nationen alle. Psalm 82,8 

Lehrtext: Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Johannes 3,17 

Liebe Leserin, lieber Leser,

es müssen zu jeder Zeit zahllose Gegebenheiten im Universum auf das Feinste aufeinander abgestimmt sein, damit Leben auf der Erde weiterhin möglich ist. Ändert sich von alledem nur eine Winzigkeit, ist es aus mit uns. Ich kann nur hoffen und beten, dass Gott weiterhin alles in Balance hält, damit es nicht zusammenstürzt. Für ihn wäre es ein Leichtes, die Menschenwelt wieder zu verderben. Aber er tut es nicht. Davon spricht der Regenbogen aus der Noahgeschichte, den Gott als Zeichen seines Friedens in die Wolken gesetzt hat. Davon spricht vor allem die Weihnachtsgeschichte. Sie erzählt davon, dass der Erlöser geboren ist, der Retter, und nicht der Verderber.

Seit Kain und Abel

Die wahren Verderber sind wir Menschen selbst. Immer wieder trachten wir seit Kain und Abel uns selbst nach dem Leben, mit Steinen und Keulen, Spießen und Schwertern, Bomben und Raketen. Mit unserer Lebensweise sind wir drauf und dran, den Ast, auf dem wir sitzen, abzusägen und die Lebensgrundlagen zu zerstören. Das alles und noch mehr wissen wir, und trotzdem setzen wir auf ständiges Wirtschaftswachstum mit einem hohen Verbrauch fossiler Energien. Trotzdem setzen wir auf Rüstung und Konfrontation, weil die einen an der Macht bleiben wollen und die anderen Angst haben. Was hat sich seit Kain und Abel eigentlich geändert?

Der Erlöser aus dem Stall

Gott hat seinen Sohn in den Stall von Bethlehem gesandt, damit er die Welt, damit er uns erlöse, rette (Lehrtext) – von uns selbst, aus unserer Gleichgültigkeit und Feindschaft, aus Gier und Angst, aus dem gnadenlosen Egoismus und aller Gottesblindheit.

Er hat in sich den Richter überwunden und ist zum Retter geworden. Doch die Frage bleibt, ob wir seine Hand fassen, die er uns mit Jesus reicht, um uns vor dem Ertrinken zu bewahren, ob wir uns überhaupt retten lassen wollen. Ich glaube, dass er sich davon nicht abhalten lässt. Zuzuschauen wie wir, seine Kinder, untergehen, das bringt er nicht übers Herz. 

Gebet: Herr mein Gott, auf dich hoffe ich. Ich weiß nicht, was noch alles kommt. Aber das glaube ich, dass du kommst und das letzte Wort behältst, ein Wort des Segens und des Friedens. Du, mein Erlöser, lebst und willst, dass auch ich mit deinen Geschöpfen leben soll. Amen 

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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Dienstag, 25. Oktober 2022

Wie die Bibel lesen? hl

Losung: Der HERR sprach zu Jona: Meinst du, dass du mit Recht zürnst? Jona 4,4 

Lehrtext: Wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid. Und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest. Galater 6,1 

Liebe Leserin, lieber Leser,

lange Zeit haben Christen die Bibel so gelesen, wie Muslime den Koran heute noch lesen, als ein heiliges Buch aus feststehenden, ewigen Wahrheiten, die man alle unhinterfragt glauben muss. Aber schon Martin Luther hat vor 500 Jahren beim Lesen der Bibel seinen Verstand nicht ausgeknipst und mit seiner Kritik nicht hinterm Berg gehalten, was zum Beispiel die neutestamentlichen Schriften wie den Jakobusbrief oder die Offenbarung des Johannes betrifft. Für ihn war der entscheidende Maßstab seiner Kritik, was in der Bibel den Geist Jesu atmet („Was Christum treibet“) und was nur vom üblichen, menschlichen Geist zeugt, der allzu oft von problematischen Gefühlen bestimmt ist.

Da nun mal irrtumsfähige Menschen mit ihren Vorurteilen und Interessen, Ängsten und Wünschen und dem Wissensstand vor 2000 bis 3000 Jahren die biblischen Schriften verfasst haben, findet man immer beides: wunderbare Glaubensaussagen von großer Tiefe neben nur allzumenschlichen, zeitgebundenen und persönlich gefärbten Sätzen.

Paulus - ein Mensch in seinem Widerspruch

Ein gutes Beispiel dafür ist der hochintellektuelle und gleichzeitig hochemotionale Apostel Paulus, bei dem ein scharfer Verstand und ein hingebungsvoller Glaube mit aggressiven Urteilen und negativen Gefühlen vermengt sind. Das macht mir den Apostel aber sympathisch, weil es ihn menschlich macht, und ich seine Schriften mit Zustimmung und Kritik, Nachsicht und Widerspruch lesen kann. So auch seinen Brief an die Galater, aus dem der heutige Lehrtext stammt.

Diesem Lehrtext kann ich durchaus zustimmen. Aber ihm, Paulus, möchte ich sagen, dass er sich doch als erster an seine eigenen Sätze halten möge oder zumindest zugeben, dass auch er immer wieder daran scheitert. Jedenfalls kann ich den Lehrtext nicht vereinbaren mit folgendem Satz, der ebenfalls aus seinem Brief an die Galater stammt: »Wie schon einmal, so sage ich es noch mal: Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es (von mir) empfangen habt, der sei verflucht.« (Galater 1,9).

Sanftmut statt Gewalt, Selbstkritik statt Selbstgerechtigkeit

Solche Sätze haben später in der Kirchengeschichte viel Unheil angerichtet. Sie führten dazu, dass Christen, die nicht linientreu waren, verketzert, aus der Kirche ausgestoßen und nicht selten verbrannt wurden. Dem tschechischen Reformator Jan Hus ist es so ergangen. Und Martin Luther hat 100 Jahre später einfach nur Glück gehabt, dass sein Kurfürst die Hand schützend über ihn gehalten hat, oder besser gesagt, dass Gott ihn vor dem Scheiterhaufen bewahrt hat.

Ja, Paulus hat im Lehrtext schon recht. Es steht uns Christen gut an, wenn wir uns unsere Fehler und Irrtümer nicht um die Ohren schlagen, sondern wenn einer dem anderen mit Sanftmut zurechthilft, ohne Rechthaberei, Druck oder gar Gewalt. Und erst recht, ohne ihn zu verfluchen. Selbstgerechtigkeit hilft uns in den Schwierigkeiten, die wir miteinander haben, nicht weiter, aber Selbstkritik. Kein Mensch ist perfekt und fehlerlos, Paulus nicht und ich erst recht nicht.“

Gebet: Herr, ich danke dir für den Glauben der Menschen in der Bibel, aus dem mein Glaube wächst. Ohne sie würde ich von dir nichts wissen und könnte ich nicht auf dich vertrauen. Amen 

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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Montag, 24. Oktober 2022

Gutes Leben – gesunder Glaube hl

Losung: Du, unser Gott, bist gerecht bei allem, was über uns kommt; du hast die Treue bewahrt, wir aber haben uns schuldig gemacht. Nehemia 9,33 

Lehrtext: Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. 1.Johannes 1,9 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

Losung und Lehrtext heute lassen mich drei grundsätzliche Aussagen machen, die aus meiner Sicht für unseren christlichen Glauben kennzeichnend sind.

1. Gott ist treu – durchgängig. Zum Glück! Darum kann ich ihm trauen. Und was ist mit mir? Zu oft versuche ich mein Leben ohne ihn hinzubiegen. Nein, ich bin Gott nicht immer treu. Leider. Und wenn es dann mit dem Hinbiegen nicht klappt? Dann, ja dann wende ich mich ihm kleinlaut wieder zu.

2. Ich bin Gott nicht treu. Darum liebt er mich. Um nicht falsch verstanden zu werden: er liebt mich
nicht dafür, dass ich immer wieder um mich selbst kreise und so ihm untreu bin,
sondern darum, weil ich treuloser Mensch seine Liebe und Treue brauche.
Wer wüsste es besser als er, dass ich mir mit meiner Untreue selbst schade? Deshalb sandte er Jesus zu den Treulosen zum Zeichen seiner Treue. Wer allerdings von sich behauptet, Gott immer treu zu sein, der ist es vielleicht gerade in diesem Augenblick nicht.

3. An Gott kann ich mich nicht versündigen, nur an mir selbst und meinen Mitmenschen (Hiob 35,5-8). Diese Schuld, mit der ich mir selbst schade und unter der ich leide, vergibt mir mein treuer Gott durch Jesus Christus. Denn er heilt, statt zu strafen und hilft, statt mich meinem Schicksal zu überlassen. Das ist das Evangelium, die gute Botschaft, für ein gutes Leben und einen gesunden Glauben.

Gebet: Herr, weil du mir treu bist, will auch ich dir treu sein. Weil du mich gottesblinden Menschen heilst, will ich auf dich schauen und mich an dir orientieren. Weil du für mich da bist, will ich für meine Mitmenschen da sein. Ich lobe und preise deine Treue durch Jesus Christus. Amen 

Herzliche Grüße und eine gesegnete neue Woche,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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Sonntag, 23. Oktober 2022

Ein Gespenst geht um in Europa (Predigt) hl

Liebe Gemeinde, 

heute geht es in der Predigt darum, wie wir uns mit unserem Glauben gegen ein Gespenst wehren können. Denn ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst der Angst. Viele fragen sich bang, was wohl mit dem Ukraine-Krieg auf uns noch alles zukommt. Wie wir künftig genug Energie bekommen. Ob wir die steigenden Preise und die Kreditzinsen künftig noch stemmen können. Ob die Inflation weiter steigt und die Ersparnisse wegfrisst. Ob wieder eine neue Corona-Variante zuschlägt und unser Leben lähmt. Ob das mit dem Klimawandel so weitergeht und welche Zukunft dann vor allem unsere Kinder und Enkel haben. Und zu alledem kommen vielleicht noch persönliche Sorgen und Probleme, mit denen man sich halt so rumschlägt.

Ja, das Gespenst der Angst geht um in Europa, in unserem Land, in unseren Dörfern. Doch diesem Gespenst, liebe Freunde, werden wir keine Macht über uns einräumen. Denn wir glauben an den allmächtigen Gott und vertrauen darauf, dass er uns gerade in schwierigen Zeiten nahe ist und wir mit ihm auch durch finstere Täler kommen. Jenes Gespenst will das Immunsystem, also die Widerstandskraft unserer Seele zerstören. Aber das werden wir nicht zulassen. Wir sind seit unserer Taufe mit Gottvertrauen geimpft, darum lassen wir uns von der allgemeinen Angst in dieser Zeit nicht anstecken. 

Dazu will ich mit euch zusammen zuerst auf die Bibel hören, was sie uns in dieser Situation zu sagen hat. Und dann werde ich noch davon sprechen, wie sich Martin Luther gegen die Anfechtungen seiner Zeit und in seinem Leben gewehrt hat.

Wir sind ja nicht die ersten, die mit den großen Problemen ihrer Zeit und auch mit privaten Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Wenn man auf die Geschichte zurückschaut, dann hat es den Anschein, als ob für die Menschen zu allen Zeiten die Frage im Mittelpunkt stand: wie kann ich mit meinen Ängsten fertig werden, wie meine Lasten schultern, was kommt noch alles auf uns zu? Das war auch bei den Menschen zur Zeit der Bibel so.

Nur was wir hier in Deutschland in den letzten 77 Jahren erlebt haben, war die große Ausnahme. Wir hatten keinen Krieg, keinen Hunger und im Westen Deutschlands auch keine Diktatur. Äußerlich gesehen ging es den meisten von uns so gut wie keinem unserer Vorfahren. Doch mit einem Mal bedroht uns nun vieles gleichzeitig. Kein Wunder, dass das vielen in unserem Land Angst macht. Was also sagt die Bibel und wie sind die Menschen damals mit ihren Problemen umgegangen?

Was die Bibel zu sagen hat

Als erstes fällt mir ihr Dennoch-Glaube auf. Wenn es für sie schwierig wurde, haben sie ihren Glauben nicht weggeworfen, sondern sich nur umso fester an Gott gehalten. Das hat ihrer Seele Kraft gegeben, auch in schlechten Zeiten durchzuhalten und nicht vorschnell aufzugeben. Und darum haben sie in ihren Psalmen und Gebeten solche Sätze wie diese gesagt:

»Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not. Darum fürchten wir uns nicht, selbst wenn die Erde erbebt, die Berge wanken und in den Tiefen des Meeres versinken«. (Psalm 46,2+3)

Und, liebe Freunde, ist das heute anders? Wer sonst ist denn »unsere Zuflucht und Stärke und ein bewährter Helfer in Zeiten der Not«? Herr Biden in Washington vielleicht oder Herr Scholz in Berlin? Frau von der Leyen in Brüssel oder Herr Söder in München? Vorhin, in der Lesung, haben wir diesen Satz gehört: »Verlasset euch nicht auf die Herrschenden; sie sind Menschen, die können ja doch nicht helfen.« (Psalm 146) Nein, wir verlassen uns auf Gott wie alle, die glauben seit biblischen Zeiten bis heute, wie auch unsere Vorfahren sich auf ihn verlassen haben. Darum gehen wir doch in die Kirche und feiern Gottesdienst. Darum falten wir daheim unsere Hände und beten. Das macht unsere Seele wieder stark und immun gegen die Angst.

Gottvertrauen statt Panik

Statt in Panik zu verfallen, haben sich die Menschen in der Bibel ihres Gottvertrauens vergewissert. Sie ließen sich jenes Gotteswort gesagt sein, das noch heute als Tauf- und Konfirmationsspruch gewählt wird: »Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der Herr, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst.« (Josua 1,9)

Die Nachrichten, liebe Freunde, können uns tatsächlich einschüchtern. Aber die Nachrichtensprecherin kann uns nicht beistehen. Sie kann nur sagen, was geschieht, und das ist meistens nicht gut. Darum halte ich mich an jene Zusage aus dem Alten Testament. Und du sollst das auch tun. Und wenn du nachher aus der Kirche gehst, sollst du dir sagen: »Gott steht mir bei, wohin ich auch gehe.«

Mag sein, dass andere dich deshalb für naiv halten, dass sie dich insgeheim auslachen, weil du an Gott glaubst. Lass dich deshalb nicht verunsichern. Zur Zeit Jesu war das nicht anders. Da heißt es im Markusevangelium: »Jesus hörte nicht auf das, was von den Leuten gesagt wurde, und sprach: ‚fürchte dich nicht, glaube nur!‘ (Markus 5,35+36) Ja, das will ich tun, denn »der Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat«, heißt es im ersten Brief des Johannes (1. Joh 5,4). Heute hat es den Anschein, als ob die Welt über den Glauben gesiegt und ihn überwunden habe. Doch das war auch vor 2000 Jahren nicht anders. Der Glaube muss sich immer wieder neu in den Herausforderungen der jeweiligen Zeit bewähren und die Gläubigen dürfen sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Was haben denn die, die nicht glauben stattdessen anzubieten? Und wenn sie Sorgen haben, wer sorgt dann für sie? Wir hier kennen wenigstens dieses Bibelwort: »Alle eure Sorge werft auf ihn; denn ER sorgt für euch!« (1.Petrus 5,7)

Dennoch glauben

Ich könnte jetzt noch mehr Bibelworte nennen, die uns in schwierigen Zeiten Mut machen. Doch lasst mich noch dieses eine sagen. In Psalm 73 sagt ein geplagter Mensch zu Gott: Wie groß auch die Probleme sind, »dennoch bleibe ich stets an dir, Herr; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setzte auf den Herrn.«

Vom Glauben der Menschen in der Bibel hat auch Martin Luther gelernt. Deshalb heißt es in seinem persönlichen Glaubensbekenntnis ganz ähnlich: 
»Ich glaube an Gott den Vater, den allmächtigen Schöpfer des Himmels und der Erde. Das heißt: Ich setze mein Vertrauen auf keinen Menschen auf Erden, auch nicht auf mich selbst, auch nicht auf meine Kraft, Können, Besitz, Frömmigkeit oder was ich sonst habe. Ich setze mein Vertrauen auf keine Kreatur, sie sei im Himmel oder auf Erden. Ich wage und setze mein Vertrauen allein auf den unsichtbaren, unbegreiflichen, einzigen Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat und allein über alles Geschaffene herrscht. Ich vertraue beständig auf ihn, wie lange er auch auf sich warten lässt. Weil er denn Gott ist, so weiß er, wie er's mit mir aufs Beste machen soll. Weil er mein Vater ist, will er's auch tun und tut es herzlich gern.«
Luthertext revidiert von Hans Löhr, Weimarer Ausgabe Band 6, S.215, 23-216, 29 (Auszug)

Ja, ein Gespenst geht um in Europa, das Angst macht. Ein Gespenst mit vielen Namen. Auch ich schaue bedenklich und sorgenvoll auf das, was zur Zeit geschieht und frage mich, wo das noch alles hinführt. Doch zugleich weiß ich, dass stimmt, was ein Film aus den 80er Jahren sagt: „Angst essen Seele auf“. Das will ich nicht, auf keinen Fall. Wenn ich spüre, dass Sorgen von mir Besitz ergreifen und die Angst in mir hochkriecht, dann sage ich das Gott und füge hinzu:

Gebet: „Herr, mit deiner Hilfe wehre ich mich gegen dieses Gespenst. Du hast versprochen, bei mir zu sein, gerade wenn es schwierig wird. Lass mich deine Nähe spüren, dass ich neuen Lebensmut schöpfe und dir vertraue. Was auch kommt, du hast die Kontrolle. Dein Wille geschieht, und nicht meiner. In Jesus kommst du als der menschenfreundliche und barmherzige Gott zu mir, der seine Geschöpfe nicht vergisst. Denn du bist mir treu, und ich will dir auch treu sein. Amen

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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Samstag, 22. Oktober 2022

Auf Augenhöhe hl

Losung: Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir. 2.Chronik 20,12 

Lehrtext: Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens. Hebräer 12,2 

Liebe Leserin, lieber Leser,

als Mensch, besser als Kind Gottes, bist du auf Augenhöhe mit den Mächtigen und Berühmten, den Schönen und Reichen, den Stars und Helden, den Klugen und Genies. Du kannst sie respektieren und ihre Leistungen anerkennen. Du magst sie auch ein wenig bewundern. Doch sobald du zu ihnen aufblickst, erniedrigst du dich selbst.

Da ist nur einer, zu dem ich mit dir aufblicke: Jesus am Kreuz, dein und mein König mit der Dornenkrone, dein und mein Heiland und Erlöser (um diese kaum noch gebräuchlichen Begriffe wieder zu benutzen und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen). Denn außer ihm ist keiner, auf den es im Leben und Sterben ankäme, der dich gerade dann am meisten liebt, wenn du es am wenigsten verdienst. Der gerade dann für dich da ist, wenn alle anderen dich aufgegeben haben, und dem ich glaube, weil er an mich glaubt. Er ist deine und … 

Gebet: … meine Hoffnung und meine Freude, / meine Stärke, mein Licht. / Christus, meine Zuversicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, / auf dich vertrau ich, und fürcht mich nicht. Amen 

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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Freitag, 21. Oktober 2022

Aschenputtel hl

Losung: Der HERR hat mich gesandt, zu schaffen den Trauernden zu Zion, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauer, schöne Kleider statt eines betrübten Geistes gegeben werden. Jesaja 61,1.3 

Lehrtext: Jesus erzählt: »Der Sohn sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an.« Lukas 15,21-22

 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

„Als nun niemand mehr daheim war, ging Aschenputtel zu seiner Mutter Grab unter dem Haselbaum und rief: "Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, / Wirf Gold und Silber über mich." Da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid herunter und mit Seide und Silber ausgestickte Pantoffeln. In aller Eile zog es das Kleid an und ging zur Hochzeit. Seine Schwestern aber und die Stiefmutter kannten es nicht und meinten, es müsse eine fremde Königstochter sein, so schön sah es in dem goldenen Kleide aus. An Aschenputtel dachten sie gar nicht und dachten, es säße daheim im Schmutz und suchte die Linsen aus der Asche. Der Königssohn kam ihm entgegen, nahm es bei der Hand und tanzte mit ihm. Er wollte auch sonst mit niemand tanzen, also dass er ihm die Hand nicht losließ, und wenn ein anderer kam, es aufzufordern, sprach er: "Das ist meine Tänzerin" …

Dein Festkleid

Was stocherst du in der Asche vergangener Zeiten und trauerst verpassten Gelegenheiten nach? Was bemitleidest du dich und entwertest dich selbst? Du musst nicht zu den Gräbern gehen. Weißt du nicht, was der lebendige Gott bereits in Händen hält, um es dir zu schenken? Freudencreme und schöne Kleider! Oder, falls du ein Mann bist, der das liest: Das beste Rasierwasser und den teuersten Anzug. Öffne die Augen und greif zu. Trage die beste Creme auf und ziehe diese Kleider an. Nimm das wohlriechende Rasierwasser und trage den Anzug. Es ist Gottes Gabe für dich, damit du dich wohlfühlst vor ihm und den Menschen. Damit du weißt, zu wem du gehörst (Lehrtext) und wer dir deinen Wert und deine Würde gibt. Sollen andere in Sack und Asche gehen, wenn sie wollen. Du aber bist festlich gekleidet in Freude und Zuversicht, in Liebe und Gottvertrauen. Damit bist du gut angezogen, sehr gut sogar, und kannst dich sehen lassen vor ihm und aller Welt.

Meinung und Wahn

Der Königssohn hat sich nicht täuschen lassen. Nur einer, nur seiner hat der Schuh gepasst, den Aschenputtel auf der Treppe verloren hatte. Und so wurde das arme Stiefkind seine Frau und Königin in seinem Reich. Den bösen Stiefschwestern aber, so erzählt es das Märchen, haben die Tauben die Augen ausgehackt. Ja, das hören Kinder in ihrem kindlichen Gerechtigkeitsgefühl mit Genugtuung. Doch so denken auch nicht wenige, die meinen, sie seien erwachsen und wähnen, dass die Bösen, die bestraft werden müssten, immer die anderen seien, man selbst aber vor Gott und den Menschen gut dastände. 

Gebet: Mein Gott und Vater, ich bin es wert, dass ich dein Sohn heiße, weil du es willst und mich kleidest mit Segen und Gnade. Daran lass mich denken, wenn ich mich morgens ankleide. So gehe ich selbstbewusst und zuversichtlich in den neuen Tag. Amen 

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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Donnerstag, 20. Oktober 2022

Mein Orden hl

Losung: HERR, ich preise dich! Du hast mir gezürnt! Möge dein Zorn sich wenden, dass du mich tröstest. Jesaja 12,1 

Lehrtext: Jesus spricht: Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder. Matthäus 9,13 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

leider habe ich noch nicht das Bundesverdienstkreuz, obwohl ich mir doch mein Leben lang nichts zu Schulden habe kommen lassen, was mich mit Recht und Gesetz in Konflikt gebracht hätte. Nun ja, Bußgeldbescheide wegen zu schnellen Fahrens habe ich schon erhalten und im Gymnasium den einen oder anderen Verweis und Arrest. Vielleicht liegt‘s daran. Vielleicht aber auch daran, dass ich einfach nicht bedeutend genug bin und nichts zustande gebracht habe, was eines Bundesverdienstkreuzes würdig wäre. Schnief, wo ist das nächste Taschentuch?

Aber ein anderes Kreuz habe ich schon gekriegt. Nein, nicht das eiserne, mit dem mein Vater im letzten Krieg dekoriert wurde. Darauf lege ich als Pazifist nun wirklich keinen Wert. Das Kreuz, das ich bekommen habe, ist das Jesuskreuz. Und du auch. Der Bundespräsident hat mich nicht zur Ordensverleihung eingeladen. Aber Jesus.

Ohne Rute und schwarzes Buch

Er sagt: „Hans, du bist ein Sünder. Deshalb bin ich zu dir gekommen. Also komm du auch zu mir. Du hast mit deiner spitzen Zunge manchen verletzt. Das war nicht recht. Das weißt du selbst. Und auch sonst hättest du manches besser machen können. Aber deshalb rufe ich dich nicht zu mir, sondern weil du mich brauchst. Weil du die Liebe, mit der Gott dich liebt, ihm, deinen Mitmenschen und auch dir selbst schuldig geblieben bist. Doch ich komme zu dir nicht wie der Pelzmärtl mit Rute und schwarzem Buch. Ich komme als Christuskind, um dich aufs Neue zu beschenken mit Gottes bedingungsloser Liebe im Zeichen meines Kreuzes. Damit zeichne ich dich aus, aber die anderen, die du nicht so magst, ebenso. Vergiss nicht, nur solche wie du, nur die Sünder bekommen ein Kreuz, - mein Kreuz. ‚Und die Gerechten‘, fragst du? Kennst du einen?“ 

Gebet: Herr, es gibt wenige Tage, an denen ich so mit mir selbst beschäftigt bin, dass ich nicht merke wie schön deine Sonne scheint. Es gibt viele Tage, an denen ich so mit mir selbst beschäftigt bin, dass ich nicht merke, wie sehr du mich liebst. Und das ist mein eigentliches Problem, meine wirkliche Sünde, dass ich immer wieder blind bin für dich, meine Sonne. Wenn ich auf dich nicht achte, so achte ich dich nicht. Dann muss ich allein mit mir zurechtkommen. Und das tut mir nicht gut. Doch du wirst wieder den Weg zu mir finden und mich heilen von meiner Gottesblindheit. Amen 

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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Mittwoch, 19. Oktober 2022

Herr, erbarme dich! hl

Losung: Eile, mir beizustehen, Herr, meine Hilfe! Psalm 38,23 

Lehrtext: Der blinde Bartimäus rief: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Markus 10,48-49 

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Kyrie eleison, Herr, erbarme dich!«, ruft der blinde Bartimäus, rufen seit 2000 Jahren Christen in ihren Gottesdiensten, rufen wir heute noch Sonntag für Sonntag in unseren Kirchen.

Doch mit welcher Einstellung rufen wir? Aus Gewohnheit? Rein mechanisch, ohne weitere darüber nachzudenken? Mit leisem Zweifel, ob der Kyrios, der Herr auch hört und tut, was wir rufen? Aus Verzweiflung, weil er der letzte Strohhalm für unsere Hoffnung ist? Oder aus Vertrauen, dass er längst weiß, was wir brauchen und tun wird, was seinem Willen entspricht?

Was willst du?

Als Bartimäus endlich vor Jesus steht, fragt ihn dieser: "Was willst du, dass ich dir tun soll? "Jeder, der dabei war, wusste, was Bartimäus wollte und Jesus natürlich auch. Doch er bevormundete den Blinden nicht, sondern ließ ihm die Freiheit, selbst zu sagen, was er wollte. Und Bartimäus antwortete aus tiefstem Herzen: »Herr, dass ich wieder sehen kann.« Ich bin noch heute bewegt, wenn ich diese Geschichte lese und habe manchmal einen Kloß im Hals, wenn ich im Gottesdienst das Kyrie eleison singe und dabei an Bartimäus denke.

Und das habe ich aus der Geschichte gelernt: Wenn Jesus auch weiß, was ich brauche, soll ich dennoch mit meinen eigenen Worten sagen, was ich mir sehnlich wünsche. Zwar wird nur geschehen, was er will. Aber dass ich entschieden meinen Wunsch äußere, zeigt ihm, wie ernst es mir damit ist. Indem er mich das sagen lässt, hilft er mir bereits. Er verwendet sozusagen die Energie meines Willens, dass geschehen kann, was gut für mich ist. Vielleicht geschieht etwas ganz anders, als ich mir vorgestellt habe. Aber dass er mir hilft, darauf vertraue ich. 

Gebet: Herr, ich glaube fest daran, dass du dich deiner Geschöpfe und somit auch meiner erbarmst. Dich lässt nicht kalt, wie es mir geht. Du freust dich mit mir und leidest mit mir. Du lässt mich nicht im Stich. Darauf verlasse ich mich. Denn du bist meine Hilfe (Losung). Amen

Herzliche Grüße,                        

Ihr / dein Hans Löhr

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