Losung: Weh dem, der mit seinem Schöpfer hadert, eine Scherbe unter irdenen Scherben! Spricht denn der Ton zu seinem Töpfer: »Was machst du?« Jesaja 45,9
Lehrtext: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Matthäus 6,9-10
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich ärgere mich auch über
die gestiegenen Energiepreise und eine Inflation von 10 Prozent. Aber ich werde
mich hüten, meinen Ärger an Gott auszulassen, als ob er daran schuld wäre.
Nein, nein, da müssen wir uns in Deutschland schon an die eigene Nase fassen
und fragen, was schief gelaufen ist. Aber ich will das jetzt nicht in allen
Einzelheiten analysieren.
Auch das Jammern über die Preissteigerungen ist bei vielen, sehr vielen in unserem Land noch immer ein „Jammern auf hohem Niveau“. Ja, es stimmt schon, es werden immer mehr, die jetzt in finanzielle Schwierigkeiten geraten und sich Sorgen machen müssen, wie es weitergeht. Von denen rede ich jetzt nicht, sondern von der Mehrheit, die nach wie vor im Wohlstand lebt. Im Vergleich zu den meisten Menschen auf unsere Erde, leben sehr viele bei uns immer noch gut. Doch es ist nun mal eine menschliche Eigenart, sich mit denen zu vergleichen, denen es noch besser geht als mit den anderen. Wer in dieser Situation mit Gott hadert, also ihn anklagt, ist ungerecht. Da haben andere in anderen Ländern mehr Grund dazu.
Das heißt aber nicht, dass
ich mit Gott überhaupt nicht hadern dürfte (Losung).
Auch die, denen es wirtschaftlich gut geht, treffen persönliche
Schicksalsschläge wie eine schwere Krankheit, ein Unfall oder ein Todesfall
unter Angehörigen. Sie haben allen Grund und jedes Recht zu hadern, auch und
gerade in Gottes Ohren. Die Bibel selbst nennt zahlreiche Beispiele vor allem im
Buch der Psalmen. Mit wem soll man denn sonst hadern? Wem soll man sonst mitten
in der Nacht seinen Schmerz sagen, sein Leid klagen, sein Unglück vorjammern? Gott
ist da schon die richtige Adresse. Heißt es nicht in der Bibel, dass man alle
seine Sorgen auf ihn werfen soll? Nicht wenige machen dann ja auch die
Erfahrung, dass es ihnen leichter ums Herz ist, wenn sie ihm einmal alles
vorgehalten haben, was sie verletzt und enttäuscht. Er hält das schon aus.
Und wer weiß, vielleicht hat
es auch seinen Grund, dass manche Bäume nicht in den Himmel wachsen. Es soll in
Afrika Menschen geben, die in die Kronen ihrer noch jungen und kleinen Palmen
Steine legen, damit diese gegen den Widerstand „ankämpfen“ müssen und dadurch
stärker werden, tiefere Wurzeln und einen festeren Stamm ausbilden. So sind sie
dann gerüstet, wenn die großen Stürme kommen. Nicht jede Last im Leben hat
ihren Nutzen und ihren Sinn. Aber manche schon.
Dann bete ich manchmal:
Gebet: Herr, wenn es dein Wille ist, dass ich jetzt
dieses Leid tragen muss, dann will ich mich fügen und es tun. Du weißt, wozu es
gut ist, auch wenn ich keinen Sinn darin sehe. Doch gib mir dann auch die
Kraft, dass ich es tragen kann. Du bist und bleibst doch mein Vater, der es
nicht böse mit mir meinen kann. Darum vertraue ich auf dich und deine Hilfe. Amen
Herzliche
Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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Nach einer Woche Urlaub im Ahrtal möchte ich auch mit Gott hadern ! Wenn man sieht, wie es da noch immer aussieht, fragt man "warum?".
AntwortenLöschenAber dann sieht man auch die große Solidarität der Menschen untereinander, das Viele, das schon geschafft ist und man kommt auf den Gedanken, dass auch diese Kathastrophe irgendeinen Sinn hat.
Liebe Grüße
Ulla
Zur Empathie gehört auch, dass ich Sorgen anderer ernst nehme, die mir selbst relativ unwichtig erscheinen und sie nicht mit dem Fingerzeig auf Afrika abtue. Gott hat uns mit Hormonen und Gefühlen und einem Willen geschaffen und Verantwortung gegeben. "Deutsch ergo glücklich" war da nicht mit einprogrammiert. Nur Gott verdient ein "ja und amen." Sonst niemand.
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