Losung: Die Wege des HERRN sind richtig und die Gerechten wandeln darauf; aber die Übertreter kommen auf ihnen zu Fall. Hosea 14,10
Lehrtext: Redet einander zu und richtet euch gegenseitig auf, wie ihr es ja tut. 1.Thessalonicher 5,11
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich nehme mal an, dass jeder
Mensch so etwas wie einen moralischen Kompass hat, obwohl ich mich schwer tue,
das auch Sexualverbrechern, die sich an kleinen Kindern vergehen, zuzugestehen.
Es fragt sich allerdings, welche Art von Moral jemand hat und woran er sich
orientiert.
Für dich und für mich hat
der moralischer Kompass mit dem Glauben zu tun und wahrscheinlich auch mit
bestimmten biblischen Geboten. Für mich sind jedenfalls die Zehn Gebote eine
Orientierungsmarke und ebenso das Liebesgebot von Jesus. Das heißt nicht, dass
ich diese Gebote zu 100 Prozent erfüllen würde. Aber ich bemühe mich, ihnen soweit
wie möglich gerecht zu werden. Mein moralischer Kompass ist also auf »die Wege
des Herrn«, womit die Gebote gemeint sind, ausgerichtet.
Dass die »Übertreter«
automatisch zu Fall kommen würden, kann ich so nicht erkennen. Aber das glaube
ich schon sagen zu können, dass, wer sich an den biblischen Geboten orientiert,
manchen Fallstrick vermeidet. Aber auch ein solcher moralischer Kompass ist
keine Garantie dagegen, ins Unglück zu stürzen.
Im Lehrtext rät Paulus, dass
nicht jeder für sich allein »die Wege des Herrn« suchen soll, sondern dass man
das besser gemeinsam tut, also sich gemeinsam des Glaubens und der Orientierung
an Gottes Geboten vergewissert. Dazu kann ein Gottesdienst oder ein Hauskreis
ein geeigneter Ort sein. Doch dabei ist entscheidend, dass nicht einer den
andern vom hohen moralischen Ross herunter niedermacht, sondern dass wir uns immer
wieder gegenseitig aufrichten und einander Mut machen.
"Alles zum besten kehren"
Jedenfalls brauche ich keinen Guru, der den Anschein erweckt, alles besser zu wissen und richtig zu machen. Ich habe noch keinen perfekten Menschen kennengelernt, aber viele, die nach außen hin eine glatte Fassade zeigen, hinter der es oft erbärmlich zugeht. Das ist auch bei den sogenannten „Heiligen“ nicht anders. Wenn man von ihren besonderen Fähigkeiten und ihrem außergewöhnlichen Verhalten absieht, kommt auch unter dem Heiligenschein ein normaler Mensch zum Vorschein, der mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat. Was die menschlichen Schwächen betrifft, sieht es ausnahmslos bei allen so aus wie bei „Hempels unterm Sofa“.
Das hilft dagegen, überheblich und selbstgerecht zu werden und mit denen solidarisch zu sein, die versagen. Allerdings erlebe ich es leider oft, dass man sich über sie „das Maul zerreißt“, weil man sich dann für kurze Zeit besser fühlen und überlegen halten kann. Demgegenüber schreibt Martin Luther in seiner Auslegung zum 8. Gebot: »Wir sollen Gott lieben und achten, dass wir unsern Nächsten nicht belügen, verraten, verleumden oder seinen Ruf verderben, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum besten kehren.« (aus: Kleiner Katechismus) "Alles zum besten kehren"? Hm, da muss ich mich erstmal an die eigene Nase fassen.
Gebet: Herr Jesus Christus, du bist mein Kompass.
Auf dich schaue ich. Mit dir finde ich meinen Weg. Geh nicht voraus, sondern
bleib mir zur Seite, damit du mich aufrichten kannst, wenn ich falle. Amen
Herzliche
Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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