Mittwoch, 19. Oktober 2022

Herr, erbarme dich! hl

Losung: Eile, mir beizustehen, Herr, meine Hilfe! Psalm 38,23 

Lehrtext: Der blinde Bartimäus rief: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Markus 10,48-49 

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Kyrie eleison, Herr, erbarme dich!«, ruft der blinde Bartimäus, rufen seit 2000 Jahren Christen in ihren Gottesdiensten, rufen wir heute noch Sonntag für Sonntag in unseren Kirchen.

Doch mit welcher Einstellung rufen wir? Aus Gewohnheit? Rein mechanisch, ohne weitere darüber nachzudenken? Mit leisem Zweifel, ob der Kyrios, der Herr auch hört und tut, was wir rufen? Aus Verzweiflung, weil er der letzte Strohhalm für unsere Hoffnung ist? Oder aus Vertrauen, dass er längst weiß, was wir brauchen und tun wird, was seinem Willen entspricht?

Was willst du?

Als Bartimäus endlich vor Jesus steht, fragt ihn dieser: "Was willst du, dass ich dir tun soll? "Jeder, der dabei war, wusste, was Bartimäus wollte und Jesus natürlich auch. Doch er bevormundete den Blinden nicht, sondern ließ ihm die Freiheit, selbst zu sagen, was er wollte. Und Bartimäus antwortete aus tiefstem Herzen: »Herr, dass ich wieder sehen kann.« Ich bin noch heute bewegt, wenn ich diese Geschichte lese und habe manchmal einen Kloß im Hals, wenn ich im Gottesdienst das Kyrie eleison singe und dabei an Bartimäus denke.

Und das habe ich aus der Geschichte gelernt: Wenn Jesus auch weiß, was ich brauche, soll ich dennoch mit meinen eigenen Worten sagen, was ich mir sehnlich wünsche. Zwar wird nur geschehen, was er will. Aber dass ich entschieden meinen Wunsch äußere, zeigt ihm, wie ernst es mir damit ist. Indem er mich das sagen lässt, hilft er mir bereits. Er verwendet sozusagen die Energie meines Willens, dass geschehen kann, was gut für mich ist. Vielleicht geschieht etwas ganz anders, als ich mir vorgestellt habe. Aber dass er mir hilft, darauf vertraue ich. 

Gebet: Herr, ich glaube fest daran, dass du dich deiner Geschöpfe und somit auch meiner erbarmst. Dich lässt nicht kalt, wie es mir geht. Du freust dich mit mir und leidest mit mir. Du lässt mich nicht im Stich. Darauf verlasse ich mich. Denn du bist meine Hilfe (Losung). Amen

Herzliche Grüße,                        

Ihr / dein Hans Löhr

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