Dienstag, 11. Oktober 2022

Mitten im Leben hl

Losung: Sieh nun herab von deiner heiligen Wohnung, vom Himmel, und segne dein Volk Israel. 5.Mose 26,15 

Lehrtext: Simeon sprach: Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. Lukas 2,30-32 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

zu Gott schaue ich auf und richte deshalb unwillkürlich meinen Blick nach oben zum Himmel. So steht es auch in der Bibel, so habe ich es gleichsam mit der Muttermilch aufgesogen und verinnerlicht. Und auch die Losung heute bestärkt wieder alle, die Gott im Himmel suchen.

Doch seit den Zeiten der Bibel haben wir ein anderes Weltbild. Da ist die Erde nicht mehr eine Scheibe, die auf einem Urozean schwimmt und darüber, wie eine Art Käseglocke, das feste Himmelsgewölbe, das „Firmament“, an dem die Sterne befestigt sind und durch dessen Löcher es ab und zu herabregnet. Zumindest in den entwickelten Ländern wissen es so gut wie alle, dass die Erde eine Kugel ist. Und wenn wir Europäer den Himmel in der einen Richtung sehen, so sehen ihn die Neuseeländer in der entgegengesetzten.

Du bist gesegnet

Aber wo ist dann Gott? Der alte Simeon, von dem im Lehrtext die Rede ist, entdeckt das Heil und das Licht der Völker in dem neugeborenen Jesuskind, welches seine Eltern zur traditionellen, jüdischen Beschneidung in den Tempel bringen. Ob er auch schon weiß, dass in ihm Gott den Menschen begegnet? Dass man ihn nicht mehr im Himmel suchen muss, wenige oder viele Kilometer über der Erde, sondern dass Gott da ist, mitten in der Freude und im Leid der Menschen? Mitten im Alltag? Mitten in deinem und meinem Leben?

Um sein Volk zu segnen, um dich und mich zu segnen, muss Gott nicht aus himmlischen Höhen auf uns herabsehen (Losung). Da genügt es, dass er da ist. Und wer glaubt und erlebt, dass Gott für ihn da ist, der erfährt sich auch als ein gesegneter Mensch.

Gesegnet? Alle Menschen sind von ihm gesegnet mit Leben und Lebenszeit, viele mit Partnern, mit Kindern und Enkelkindern, mit Freunden und Freundlichkeit, mit Hilfsbereitschaft ihrer Mitmenschen, mit Lebenskraft und Geisteskraft, mit Gefühlen und Seelenstärke, mit der Schönheit der Natur und ihren Gaben, mit Kunst und Können und vielem anderen mehr. Doch Gott segnet dich auch mit Glaube, Hoffnung und Liebe. Ja, du bist eine Gesegnete, ein Gesegneter des Herrn. Vertraue auf die Kraft seines Segens!

Gebet:

1. Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen,
sondern überall uns zu dir bekennen.
Nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen.
Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.
2. Keiner kann allein Segen sich bewahren.
Weil du reichlich gibst, müssen wir nicht sparen.
Segen kann gedeihn, wo wir alles teilen,
schlimmen Schaden heilen, lieben und verzeihn.
Amen (EG 170. D. Trautwein 1978)

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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