Freitag, 14. Oktober 2022

Knien vor dem König hl

Losung: HERR Zebaoth, du bist allein Gott über alle Königreiche auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht. Jesaja 37,16 

Lehrtext: Paulus schreibt: Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden seinen Namen hat, dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit. Epheser 3,14-16 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

also vor dem König der Welt würde ich auch gerne knien. Ich kann mir das ausmalen, wie er auf seinem Sternenthron sitzt hoch über  über allen Sonnen und Planeten und auch über dem Staubkorn Erde, auf dem das einzige Leben existiert, von dem wir wissen. Ja, so vor dem Erhabenen zu knien, würde mich selbst erheben. Von seinem Glanz würde auch auf mich etwas abfallen. Seine Macht würde auch mich schützen. An seinem Reich, seiner Kraft, seiner Herrlichkeit würde auch ich teilhaben.

Doch nun kommt wieder einmal das „Aber“. Lese ich zum Beispiel das 13. Kapitel des Johannesevangeliums, so kniet der König der Welt vor mir, dient mir und wäscht mir die Füße. Wo ist plötzlich alle Macht und Kraft und Herrlichkeit hin? Statt goldener Wiege im Palast, ein Futtertrog im Stall. Statt Sternenthron, das Kreuz. Statt Diamantkrone, die Dornenkrone.

Der Versuch, das Rad zurückzudrehen

In manchen Kirchen hat man versucht, das Rad wieder zurückzudrehen und mit menschlichen Vorstellungen von Pracht und Größe, Glanz und Gloria, Reichtum und Macht das Sklavenimage Jesu zu vertuschen. Aber das ist nie vollständig gelungen. Immer wieder wurde im Laufe Der Geschichte die arme und machtlose Kirche gefordert. Das vielleicht überzeugendste Beispiel war Franziskus von Assisi, der mit seiner Lebensweise und seinem äußeren Auftreten die wandelnde Kirchenkritik seiner Zeit war.

Der Glaube wäre längst in menschlicher Pracht, Macht und Herrlichkeit untergegangen, wenn nicht Krippe und Kreuz Wegweiser in die andere Richtung wären. Dort ist Christus, bei den Armen und den Kindern, bei den Kranken und Untröstlichen und allen, die unter ihren Menschengeschwistern leiden.

Vor wem ich kniee

Vor dem, der vor mir kniet, will auch ich knien. Ich will das nicht öffentlich tun, um meinen Glauben nicht zur Schau zu stellen, aber wenigstens im Geiste und wenn ich allein bin. Sonst aber will ich vor niemandem auf die Knie gehen, außer vor denen, die darauf angewiesen sind, dass ich ihnen die Strümpfe anziehe und die Schuhe binde. 

Gebet: Herr Jesus Christus, dich ehre ich in deiner menschlichen Armut und Ohnmacht. Dich ehre ich in deiner göttlichen Herrlichkeit und Kraft. Jenseits von allem, was mich beeindrucken will mit Äußerlichkeiten aller Art, gewinnst du mein Herz mit deiner Demut und Liebe. Amen 

Herzliche Grüße,                           

Ihr / dein Hans Löhr

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1 Kommentar:

  1. Lieber Hans Löhr, danke, dass Sie Ihren Glauben jeden Tag wieder zur Schau stellen. Das ist mir eine grosse Hilfe. Dadurch fühle ich mich nicht so alleine. Echter Glaube ist leider so oft nur hinter der Hand. Was ist echter Glaube? Leider nicht immer was die Kirchen uns vorgeschrieben haben.
    Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst!
    Niemand ist mehr wert, als der Andere
    Amen, Halleluja
    Elisabeth

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