Losung: Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Maleachi 3,20
Lehrtext: Die Nacht ist vorgerückt, der Tag
ist nahe herbeigekommen. Römer 13,12
Liebe Leserin, lieber Leser,
heute sollen mal zwei Große Losung und
Lehrtext auslegen, zwei Liederdichter aus dem Evangelischen Gesangbuch (EG). Zur
Losung zitiere ich Christian David mit Vers 1 aus dem Lied „Sonne der
Gerechtigkeit“ (EG 263):
Sonne der
Gerechtigkeit, / gehe auf zu unserer Zeit; / brich in deiner Kirche an, / dass die
Welt es sehen kann. / Erbarme dich, Herr.
Das war auf den Kirchentagen in den siebziger
und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ein großer Hit. Und ich habe
dieses Lied gern gesungen, wollte ich doch auch, dass Jesus als „Sonne der
Gerechtigkeit“ (Losung) in der Kirche
aufgeht. Dass er über ihre Mauern hinausstrahlt in die Welt als Licht der
Hoffnung für alle Unterdrückten und Ausgebeuteten. Ich habe heute noch die
Klänge im Ohr, wenn dieser Choral von Dutzenden von Posaunenchören angestimmt
wurde und den Gesang der großen Kirchentagsgemeinde begleitete.
Und zum Lehrtext fällt mir das Lied von Jochen
Klepper ein „Die Nacht ist vorgedrungen“ (EG 16), ein Adventslied, das demnächst wieder vielfach in unseren
Gottesdiensten erklingt und in dem es im ersten und im vierten Vers heißt:
Die Nacht ist
vorgedrungen, / der Tag ist nicht mehr fern. / So sei nun Lob gesungen / dem hellen
Morgenstern! / Auch wer zur Nacht geweinet, / der stimme froh mit ein. / Der
Morgenstern bescheinet / auch deine Angst und Pein.
Noch manche Nacht wird fallen / auf Menschenleid und -schuld. / Doch
wandert nun mit allen / der Stern der Gotteshuld. / Beglänzt von seinem Lichte,
/ hält euch kein Dunkel mehr, / von Gottes Angesichte / kam euch die Rettung
her.
Der segnende Christus
Jochen Klepper hatte eine jüdische Frau und wurde deshalb von den Nationalsozialisten schikaniert. Kurz bevor sie und die beiden Töchter in ein Vernichtungslager abtransportiert werden sollten, hat er sich mit ihnen am 11. Dezember 1942 in Berlin das Leben genommen. Der letzte Eintrag in seinem Tagebuch lautet: »Wir sterben nun – ach, auch das steht bei Gott – Wir gehen heute Nacht gemeinsam in den Tod. Über uns steht in den letzten Stunden das Bild des Segnenden Christus, der um uns ringt. In dessen Anblick endet unser Leben.“
Gebet: Ja, Herr, die Nacht ist vorgedrungen, die Nacht, in der wieder so viele geweint haben und vor Kummer und Sorgen nicht schlafen konnten. Doch auch nach dieser Nacht bist du, Jesus, mein Morgenstern, aufgegangen über unserem Menschenglück und Menschenleid und bescheinst tröstend und mild Angst und Schmerz. Noch brennen uns die Augen von unseren Tränen. Doch wir singen dir dein Lob und danken dir für deinen Trost. Du bist der Stern der Gottesliebe. Du vertreibst die Finsternis um uns und in uns. Durch dich wird alles gut. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
Kleine Auswahl weiterer Lieder von Jochen Klepper im evangelischen Gesangbuch: EG 64: „Der du die Zeit in Händen hast“ (Melodie: EG 363). EG 452: „Er weckt mich alle Morgen“. EG 486: „Ich liege, Herr, in deiner Hut. EG 532: „Nun sich das Herz von allem löste“
Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden
Sie alle Losungsauslegungen seit 2010: Weiter nach unten
gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der
rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die
Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Twitter, Facebook etc.,
weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich
korrigiert.
***********************************************************
1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.