Dienstag, 28. November 2023

Licht auf meinem Weg hl

Losung: Wenn dein Wort offenbar wird, so erleuchtet es und macht klug die Unverständigen. Psalm 119,130 

Lehrtext: Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Lebt als Kinder des Lichts. Epheser 5,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

hinter dem heutigen Losungswort muss eine Erfahrung gestanden haben, die jemand gemacht hat. Die Erfahrung ist verloren gegangen, und so ist nur das Wort selbst übrig geblieben. Jetzt liegt es an dir und an mir, ob wir mit diesem Wort eine eigene Erfahrung verbinden können. Hast du es schon einmal erlebt, dass jemandem, der in der Bibel gelesen hat, plötzlich ein Licht aufgegangen ist? Ist es dir vielleicht selbst so ergangen?

Reden wie der Blinde von der Farbe

Ich selbst habe lange, zu lange von Gott geredet wie der Blinde von der Farbe. Dass daran irgendwas falsch gewesen sein könnte, scheint auch anderen nicht aufgefallen zu sein. Aber am Ende meines Theologiestudiums hatte ich begriffen, dass ich unmöglich von ihm reden kann ohne von Jesus Christus zu reden und umgekehrt.

Das Wort „Gott“ ist zunächst nichts anderes, als ein Allerweltswort, das viele im Munde führen, ohne sagen zu können, was sie darunter verstehen. Ständig wird es in Floskeln verwendet wie: „Gottseidank”, „Um Gottes willen“, „O Gott!“, „Mein Gott!“, „Ach Gott“, „gottlob“, „gottverdammt“ und so weiter. Auf diese Weise reden auch eingefleischte Atheisten von Gott. Aber Gott ist mehr als eine Floskel im Mund eines winzigen und schwachen Menschen. Er ist mehr als der unpersönliche Schöpfer von Himmel und Erde und allem was lebt, mehr als bloße Energie. Er ist kein alter Mann mit Bart und auch kein Prinzip, keine stärkste Kraft oder höchster Wert.

Der Mensch gewordene Gott

Für mich ist Gott in Jesus Mensch geworden und hat sich in ihm gezeigt, wie er für mich und für dich und für alle Menschen sein will:
Für mich ist er der Schöpfer, der an seinem Geschöpf Anteil nimmt und den Menschen, also dich und mich, fragt: „Adam, wo bist du?“ Der meine Antwort will. Der will, dass ich mich vor ihm verantworte. 
Für mich ist er der „Jahwe“, der „IchBinDa“ aus der Geschichte von Abraham am brennenden Dornbusch.
Für mich ist er der Hirte aus Psalm 23, zu dem ich sagen kann „Du bist bei mir“.
Für mich ist er der nahe Gott aus Psalm 139, der mich von allen Seiten umgibt, der seine Hand über mir hält, für den ich nicht verloren gehen kann.
Für mich ist er der Herr aus Psalm 103, „den meine Seele lobt und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Der mir mein Versagen verzeiht, meine Schwächen heilt, meine Schuld vergibt und mich mit Güte und Liebe beschenkt.“

Dieser Gott ist mein Gott und kein anderer. Er begegnet mir in Jesus Christus
als Kind im Stall,
als Mann am Kreuz,
als Freund der Armen,
als Anwalt der Machtlosen,
als Kraft der Schwachen,
als Friedefürst unter den Kriegsknechten,
als Wahrheit in einem Meer der Lüge,
als Befreier aus den gottlosen Bindungen dieser Welt,
als der, dem ich mich anvertrauen kann im Leben und im Sterben ... 
In ihm und nur in ihm erkenne ich, wer und wie Gott ist.

Ob auch auf mich zutrifft, was der Lehrtext sagt? Das entscheide nicht ich. Das ist seine Sache. Doch so viel kann ich in Anlehnung an die Losung und mit Psalm 119 Vers 105 zu ihm  sagen: 

Gebet: Herr, „dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

Übrigens, gerade sehe ich ein Foto auf Tagesschau online mit einem Fahrzeug, das Geiseln durch die Nacht in die Freiheit fährt und die Gefangenen der anderen Seite zu ihren Familien zurückbringt. Auf der Tür des Fahrzeuges ist das Rote Kreuz zu sehen, das Kreuz Jesu. Und so fährt das Fahrzeug hin und her vom muslimischen Halbmond zum jüdisch-israelischen Davidstern und zurück. Und genau da, liebe Leserin, lieber Leser, gehört es hin, ist sein Platz, zwischen den Fronten und Feinden, ohne Parteinahme für die einen oder die anderen, das Kreuz als Zeichen der unparteiischen Menschlichkeit Jesu, als Fingerzeig Gottes. Und genau da ist auch dein und mein Platz.

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

5 Kommentare:

  1. So ist es, Amen !

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  2. Herzlichen Dank für Ihre erhellenden und berührenden Worte!

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  3. Ein wunderbarer Morgen mit ihren Beiträgen, Herr Löhr, vielen Dank

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  4. Da ist uns wieder ein Licht aufgegangen. Danke.

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