Losung: Josef sprach zu seinen Brüdern: Zankt nicht auf dem Wege! 1.Mose 45,24
Lehrtext: Ertrage einer den andern und vergebt
euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch
vergeben hat, so vergebt auch ihr! Kolosser 3,13
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Bibel hat für den heutigen Sonntag eine
klare und unmissverständlich Botschaft. In der Wochenlosung (Wochenspruch)
heißt es: »Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder
heißen.“ Die Tageslosung für heute sagt: „Zankt nicht!“ Und im Lehrtext steht:
„Vertragt euch und vergebt einander!“
Aber warum haben wir uns in den christlichen
Ländern seit den Zeiten der Bibel nie daran gehalten? Warum halten wir
Deutschen uns nicht daran, trotz der beiden Weltkriege in den letzten hundert Jahren, trotz der millionen Toten, Verstümmelten, Bombardierten, Geflüchteten
und Vertriebenen?
Friedenstüchtig statt kriegstüchtig
Jedesmal hat die jeweilige Regierung der
Bevölkerung weisgemacht, warum militärische Gewalt und Krieg nötig seien. Jedesmal ist man ihr gefolgt. Warum Feindschaft, warum Krieg? Ich
denke es ist die uralte Angst vor dem Feind, die einen alles vergessen lässt,
sogar den eigenen Glauben. Wer es versteht, diese Angst zu schüren, hat bei den
Menschen bis heute leichtes Spiel. Der kann sagen, dass Deutschland und die
Bundeswehr wieder kriegstüchtig werden müssen wie Verteidigungsminister Pistorius.
Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist er der beliebteste Politiker
im Land. Der Aufschrei aber, das entschiedene Nein! bleibt aus. Genau genommen
sagt er, dass die Menschen in
Deutschland wieder kriegstüchtig werden müssen. Und die Medien applaudieren
ihm. Wir aber müssen friedenstüchtig werden.
Ich habe einen Sohn, zwei Schwiegersöhne und drei
Enkelsöhne. Ich will unter gar keinen Umständen, dass sie irgendwelchen fremden
Interessen oder Ängsten geopfert werden wie die Kinder und Enkel in den letzten
Kriegen. Nicht irgendein Teufel, sondern die menschliche Angst ist der
schlimmste Gegenspieler Gottes und zerfrisst das Gottvertrauen wie Krebs.
Nein gegen Gewalt
Das Nein gegen militärische Gewalt beginnt
meines Erachtens schon früher, indem ich mich schon im Kleinen bemühe, mich mit
meinen Angehörigen und Mitmenschen zu vertragen, ihnen zu vergeben, selbst um
Vergebung zu bitten und auf Streit soweit wie möglich zu verzichten. Das Nein
gegen militärische Gewalt beginnt damit, dass ich nicht nur friedfertig bin,
sondern aktiv Frieden stifte und mich so als Sohn oder Tochter Gottes erweise (Wochenspruch).
Dass ich widerspreche, wenn andere leichtfertig von Kriegstüchtigkeit und
Waffenlieferungen schwadronieren. Es beginnt damit, dass ich mich nicht scheue,
als naiv abgestempelt zu werden. Das Nein gegen militärische Gewalt beginnt
damit, dass ich dir mein Nein zumute.
Jesus: streitbar und gewaltlos
Um nicht missverstanden zu werden, ich bin
durchaus ein streitbarer Mensch, der widerspricht und auch mal öffentlich für
den Frieden demonstriert. Dass ich dabei verbal angegriffen werde, bin ich
gewohnt. Ich bemühe mich dann, nicht verbal zurückzuschlagen, sondern sachlich
zu bleiben und eine Beleidigung nicht persönlich zu nehmen. Das fällt mir nicht
so leicht, wie es hier steht. Aber ich weiß dazu keine Alternative. Ich möchte
mich an Jesus orientieren, der ebenfalls ein streitbarer Mensch war (siehe Matthäus 21, 23-46) und doch
der menschgewordene Friede Gottes für uns alle ist – bis heute. Er soll für
mich maßgeblich sein und nicht Politiker, Politikerinnen und Medien.
Die biblische Botschaft des heutigen Sonntags
ist klar. Jedenfalls für mich.
Gebet: Herr, in dieser gewalterhitzten
Welt bitte ich dich um einen kühlen Kopf und ein ruhiges Herz. Lass die
Besonnenheit über alle negativen Gefühle siegen, über die Bestrafungs- und
Vernichtungsfantasien derer, die sich selbst nicht im Griff haben. Schenke uns
Frieden zu unseren Zeiten; denn „es ist doch ja kein anderer nicht“, der der
Gewalt wehren und das Kriegsfeuer in den Köpfen löschen kann. Erbarme dich
unser und unserer Nachkommen. Wir alle, auf welcher Seite auch immer wir stehen,
sind deine Kinder, sind Brüder und Schwestern. Amen
Herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr
Hinweis für
Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle
Losungsauslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version
anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und
Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die
Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Twitter, Facebook etc.,
weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden
nachträglich korrigiert.
***********************************************************
1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
Reinhard Mey: Nein meine Söhne geb ich nicht!
AntwortenLöschenhttps://youtu.be/e0qPsYTBCtQ?si=d7tfupneN9Xz43C4
Hab mir das Lied angehört, vielen Dank, kannte ich nicht, schönen Sonntag, Lisi
LöschenIch frag mich auch wo die Stimmen derjenigen sind die das Peace Zeichen eintätowiert haben. Ich höre nichts.
AntwortenLöschenWaren die welche früher die Menschenkezzen gebildet haben nur dabei weil es Cool war dabei zu sein. Ich höre nichts von denen. Ich höre nur pro Ukraine und zurückschlagen. Es gibt auch keine Streitschlichter. Ich verstehe nicht nach den Erfahrungen
Vielen Dank für Ihre Auslegung Herr Löhr. Für den Frieden eintreten und erhalten ist das Wichtigste, gerade bei unserer Vergangenheit. Sie sprechen mir aus dem Herzen.
AntwortenLöschenMeine Erfahrung ist jene,wir sollten erstmal den Frieden versuchen in der eigenen Familie zu leben,da herrscht oftmals schon der größte Krieg.
AntwortenLöschenOder wie sollte ich zum Beispiel auch den Volksmord des ungeboren Lebens nennen,der uns jetzt vergreisen lässt.
Wo beginnt der Frieden?
Man sollte die Probleme beseitigen nicht die Kinder.
Aber wie gesagt was der Mensch säht wird er ernten.🙏