Losung: Jakob zog seinen Weg. Und es begegneten ihm die Engel Gottes. 1.Mose 32,2
Lehrtext: Sind die Engel nicht alle dienende
Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil erben werden? Hebräer 1,14
Liebe Leserin, lieber Leser,
gibt es Engel? Im Mittelalter sollen Theologen
ernsthaft diskutiert haben, wie viele Engel auf eine Nadelspitze passen. Damals
herrschte noch der Glaube vor, Engel seien eigenständige Wesen. Nun ja, dieser
Glaube ist bei Juden, Muslimen und auch Christen noch weit verbreitet, und ich
will ihn auch niemandem ausreden. Ich kann aber nur das sagen, was ich selbst
glaube und verstehe und was meines Erachtens die Bibel zum Ausdruck bringt,
wenn sie von Engeln spricht.
Für mich sind Engel und Teufel Widerfahrnisse
beziehungsweise eindrückliche Erfahrungen, gute (Losung) und böse (Buch
Hiob / Faust). Sie sollen mir dazu dienen (Lehrtext), auf Gott aufmerksam zu werden und was er mir gerade zu sagen hat. Wie
ist das mit dir?
Vierzehn Englein
Als Kind habe ich mir die Engel noch als
weibliche Wesen in langen, weißen Kleidern und mit großen Flügeln vorgestellt,
die mich behüten und an meinem Bett wachen. Und manchmal hat meine Mutter mit
mir gebetet: (klick) »Abends wenn ich schlafen geh
/ vierzehn Englein um mich stehn: / zwei zu meiner Rechten / zwei zu
meiner Linken / zwei zu meinen Häupten / zwei zu meinen Füßen
/ zweie, die mich decken / zweie, die mich wecken / zweie, die
mich führen / zu des Himmels Türen.«* Das hat mir gut getan. Aber lieber war mir schon damals: »Breit
aus die Flügel beide, o Jesu meine
Freude…«, vielleicht, weil man das als Kind besser singen konnte: Evang. Gesangbuch EG, Nr. 477
Vers 8.
Heute sind, wie gesagt, Engel (und
Teufel) ein anderes, ein verständliches, bildhaftes Wort für Widerfahrnis.
Jakobs Engelerscheinung und ihre Botschaft
Jakob sind merkwürdige Dinge widerfahren, für die die Bibel das Wort „Engel“ verwendet. Er träumte auf der Flucht vor seinem Bruder Esau, den er so schändlich betrogen hatte, von einer Himmelsleiter, auf der Gottes Engel hinnieder- und hinaufgestiegen sind. Und als er nach vielen Jahren wieder nach Hause zog, um sich mit seinem Bruder zu versöhnen, begegneten ihm erneut Gottes Engel (Losung) als ein gutes Vorzeichen. Da wusste oder besser, da vertraute er, dass Gott es gut mit ihm meinte und ihn weiterhin segnen und beschützen würde.
Engel ohne Flügel
In der Rede von den Engeln verbirgt sich Gott
selbst, der sich dem Menschen zuwendet mit einer wichtigen Botschaft (Verkündigung
an Maria) oder indem er ihn beschützt (Schutzengel). Und meistens sind in einem
bestimmten Augenblick die Engel schlicht und einfach normale Menschen wie in
dem Gedicht von Rudolf Otto Wiemer**. Das sind manchmal wunderbare Erfahrungen.
Da meinst du, Gottes Gegenwart förmlich zu spüren. Engelgleiche Widerfahrnisse
eben.
Wie gesagt, ich möchte niemand seine
Vorstellung von Engeln nehmen. Aber ich kann dir nur das sagen, was ich
selbst glaube und verstehe. Von Engeln auf einer Nadelspitze halte ich
allerdings gar nichts. Aber dass du anderen zum Engel werden kannst, da bin ich mir sicher.
Gebet: Herr, du bist mir in
meinem Leben schon oft begegnet, und erst im Nachhinein habe ich gemerkt, dass
du es warst, der bei mir war. Ich danke dir für die Menschen, durch die du mich
gesegnet und behütet hast. Ich danke dir für den Glauben, den sie in mir
geweckt haben. Ich danke dir, dass ich in dem Vertrauen leben kann, dass eine
gute, stärkende, helfende, liebende Kraft, dass du in meinem Leben
wirkst. Ich danke dir für Jesus, der mich begleitet und heilt, führt und beschützt. Amen
Herzliche Grüße, einen schönen Martinstag und ein gesegnetes Wochenende!
Ihr / dein Hans Löhr
* aus Engelbert Humperdincks Märchenoper
"Hänsel und Gretel"
** Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, - die Engel.
Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein,
oft sind sie alt und hässlich und klein, - die Engel.
Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand, - die Engel.
Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand,
oder er wohnt neben dir, Wand an Wand, - der Engel.
Dem Hungernden hat er das Brot gebracht, - der Engel.
Dem Kranken hat er das Bett gemacht,
und er hört, wenn du ihn rufst, in der Nacht, - der Engel.
Er steht im Weg und er sagt: Nein, - der Engel,
groß wie ein Pfahl und hart wie ein Stein –
es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, - die Engel.
Von Rudolf Otto Wiemer
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
Lieber Herr Löhr,
AntwortenLöschenhaben Sie auch ein gesegnetes Wochenende und vielen Dank , dass Sie jeden Tag Ihre Gedanken zur Tageslosung mit uns teilen! Herzliche Grüße
Ein wunderbares Gebet.Eine wunderbare Auslegungen.
AntwortenLöschenWieviel Hilfe und helfende Hände
er mir schon geschickt hat.
Auch Ihnen einen schönen Martinstag.
Liebe Grüsse Ute
Ein wunderbares Gebet
LöschenEin ganz verbindliches „Dankeschön“ möchte ich Ihnen, lieber Herr Löhr senden. Ich freue mich so sehr, dass Sie weiterhin schreiben und uns Ihre Glaubenserfahrungen und Ihr Glaubenswachstum mitteilen.
AntwortenLöschenEinige Jahre lese ich treu Ihre Auslegungen und bemerke dabei wie innig Ihr Verhältnis mit Jesus geworden ist. Ich selbst führe ein enges Lebensverhältnis mit Jesus und möchte IHM immer ähnlicher werden.
Ihre heutige Darlegung ist auch meine Ansicht und es ist Freude in mir, wenn ich das ausführe für andere, was der Herr mir eingibt.
So sind wir in Jesus Geschwister!
Alles Liebe weiterhin
Ihre G. Städter