Freitag, 30. August 2013

Boah, ist das krass! hl

Losung: Kommt nun, lasst uns wandeln im Licht des HERRN! Jesaja 2,5

Lehrtext: Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt. Philipper 2,14-15

Liebe Leserin, lieber Leser,

„tue und sei etwas Besonderes, was dich von dem, wie man sonst so lebt, unterscheidet“. Immer wieder werden die Menschen der Bibel mit einem solchen Anspruch herausgefordert. Und heute sind wir es, Sie, Du und ich, die so angesprochen werden. Offenbar genügt es nicht, einfach so dahinzuleben wie es sonst in unserer Gesellschaft üblich ist. An meinem Leben, an meinem Verhalten soll deutlich werden, wem ich gehöre, wem ich vertraue, nach wem ich mich richte. »Ihr sollt ja rein und fehlerlos sein und euch als Gottes vollkommene Kinder erweisen mitten unter verirrten und verdorbenen Menschen; ihr sollt leuchten unter ihnen wie die Sterne am nächtlichen Himmel.«, heißt es im Lehrtext (Übersetzung: Gute Nachricht). „Boah, das ist ganz schön krass” höre ich da unsere Konfirmanden sagen. Und sie haben Recht.
Doch es hilft nichts. Die Bibel stellt nun mal diesen Anspruch auch an mich. Dabei weiß ich ganz genau, dass ich niemals »rein, fehlerlos und vollkommen« sein werde. Aber das soll keine Ausrede sein. Ich will die Herausforderung annehmen und immer wieder von neuem an mir arbeiten und meine Zeit nicht mit „Murren und Zweifeln“ (Lehrtext) vertun.
Nein, ich muss nicht das gesteckte Ziel erreichen und ein makelloses und tadelloses Leben führen. Aber ich muss wissen, dass es dieses Ziel gibt und mich auf den Weg dahin machen. Wie weit ich dabei kommen werde, ist nicht entscheidend, sondern dass ich in der richtigen Richtung, „in seinem Licht“ (Losung) unterwegs bin. Und wenn ich davon abweiche, wird Gott mir vergeben und mich auf die „rechte Straße” (Psalm 23) zurückführen. Und wenn ich erschöpft am Wegrand sitze, wird er mir neue Kraft geben (Jesaja 40,31), damit ich weiter gehen kann. Und wenn ich mein Leben nur bruchstückhaft leben kann, wird er es vollenden (Philipper 1,6). Das glaube ich.
Ob das dann schon etwas Besonderes ist? Ob ich damit schon unter meinen Mitmenschen leuchte wie ein Stern am Nachthimmel (Lehrtext)? Ehrlich gesagt, ich kann mir das nicht vorstellen. Das ist auch besser so, weil ich mir nicht anmaßen will, die Menschen in unserem Land ein »verdorbenes und verkehrtes Geschlecht« zu nennen. Das Urteil darüber steht nicht mir zu, sondern Gott, der gerecht ist, aber auch barmherzig. Der zurechtweist und vergibt.

Gebet: Mein Gott, Du kennst meine Stärken und Schwächen, meinen Glauben und meine Zweifel . Du weißt, ich bin immer wieder auf Dich angewiesen, dass Du mir die Kraft zum Leben und zum Glauben gibst. Sieh nicht mein Versagen an, sondern mein Bemühen und lass mich im Licht Deiner Gnade meinen Weg finden. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Donnerstag, 29. August 2013

Feindesliebe im Großen und im Kleinen hl

Losung: Der HERR wird dir seinen guten Schatz auftun, den Himmel, dass er deinem Land Regen gebe zur rechten Zeit und dass er segne alle Werke deiner Hände. 5.Mose 28,12

Lehrtext: Der Vater im Himmel lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Matthäus 5,45

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute steht mal der Lehrtext im Mittelpunkt. Ich zähle diesen Vers aus der Bergpredigt Jesu (Matthäus Kap. 5 bis 7) zu den wichtigsten Worten der Bibel und damit auch für meinen Glauben. Es geht hier um die Feindesliebe, die Jesus von mir verlangt, und für die er Gott zum Beispiel nimmt. Er will, dass ich nicht meine Feinde besiege, sondern meine Feindseligkeit, dass ich nicht andere beherrsche, sondern mich selbst. Er fordert von mir, dass ich den Hass hasse und die Verachtung verachte, aber nicht andere Menschen und auch nicht mich selbst. Gott tut das ja auch nicht. Er ist der Vater aller Menschen, auch derer, die ich nicht mag, und lässt über ihnen seine Sonne aufgehen und es regnen.
Er ist auch der Vater der syrischen Regierungstruppen, die in diesen Tagen von den Streitkräften der selbstgerechten Regierungen in Washington, London und Paris angegriffen werden sollen. Falls es wirklich Giftgasangriffe der syrischen Regierung gegen Teile des eigenen Volkes gegeben haben soll, ist das in keiner Weise zu rechtfertigen oder hinzunehmen. Aber in keiner Weise war und ist und wird der Krieg ein Mittel sein, um Gerechtigkeit wiederherzustellen. Spätestens seit der dreisten Lüge der amerikanischen Regierung, mit der sie vor der Weltöffentlichkeit der Vereinten Nationen den Krieg gegen den Irak begründet hat, traue ich denen, die der Gewalt das Wort reden, nicht mehr. Damals wurde das üble Regime von Saddam Hussein gestürzt mit dem „Erfolg“, dass es seitdem noch um vieles übler um den Irak bestellt ist. Weit über 100.000 Zivilisten sind seit dem Einmarsch der Amerikaner ums Leben gekommen und noch immer sterben im Irak täglich Menschen durch Anschläge. Allein in diesem Jahr schon wieder einige tausend.
Die Maßstäbe der Bergpredigt Jesu würden sich nicht für die Politik eigenen, heißt es. Doch wozu eine Politik ohne diese Maßstäbe führt, können wir täglich im Fernsehen sehen und in der Zeitung lesen.
Ich weiß, wie schwer es ist, selbst nach den Maßstäben der Bergpredigt zu leben. Ich weiß, wie oft ich daran immer wieder scheitere. Doch das spricht nicht gegen die Bergpredigt Jesu und seine Forderung an mich, meine Feinde zu lieben, sondern gegen meinen kraftlosen Glauben und mein mangelndes Vertrauen. Und ich weiß, wenn ich will, dass die Maßstäbe der Bergpredigt im Großen gelten sollen, dann muss ich im Kleinen, also bei mir damit beginnen. Dann, so glaube ich, wird der Herr die Werke auch meiner Hände segnen (Losung).

Gebet: Allmächtiger Gott, der Du diese Welt und auch mich in Deinen Händen hältst, hilf, dass sich in diesen Tagen die Kräfte der Besonnenheit, Vernunft und Friedensliebe durchsetzen. Doch fordere auch mich heraus, die zu lieben, mit denen ich mich schwer tue. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr


Mittwoch, 28. August 2013

Ein Funken Gottvertrauen hl

Losung: Schaff uns Beistand in der Not; denn Menschenhilfe ist nichts nütze. Psalm 60,13

Lehrtext: Jesus sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter. Lukas 7,14-15

Liebe Leserin, lieber Leser,

doch, das meine ich auch: Es gibt Notlagen, aus denen dir kein Mensch helfen kann (Losung). Ich denke dabei insbesondere an seelische Nöte. Natürlich findet man für alles mögliche Experten. Für seelische Probleme die Psychotherapeuten, Berater und auch die Telefonseelsorge. Ihr Dienst ist wichtig, und sie haben auch schon vielen Menschen helfen können, aber eben nicht allen. Ich habe Menschen erlebt, die an ihren fixen Ideen zu Grunde gegangen sind. Alle Versuche, sie daraus zu befreien, sind fehlgeschlagen. Manche leiden am Leben so sehr, dass sie nicht weiter leben wollen und vielleicht auch nicht weiter leben können. Von außen sehen ihre Probleme gar nicht einmal so schlimm aus. Aber offenbar leben solche Menschen in tiefster Einsamkeit und Verzweiflung, in die kein Menschenwort und keine Menschenhand mehr hinab reicht.
Sie / Du und ich, wir können für solche Menschen beten auch dann, wenn das Gebet augenscheinlich nichts bewirkt. Noch besser wäre es, mit ihnen zu beten, wenn sie denn dazu bereit sind. Am besten aber wäre es, wenn sie aus ihrer tiefen Not selbst zu Gott schreien und ihn um Hilfe anrufen würden so wie es die Losung sagt.
Gott hat die Macht, auch aus einer ausweglosen Situation zu retten. Das sagt der Lehrtext, wenn er davon erzählt, wie Jesus einen Toten zum Leben erweckt. Auch eine tote Seele, eine tote Beziehung oder Partnerschaft, eine tote Hoffnung kann er wieder zum Leben erwecken wenigstens dann, solange noch ein Funken Gottvertrauen übrig ist.

Gebet: Nein, mein Gott, ich will die Hoffnung für ..… nicht aufgeben auch wenn ich keinen Silberstreifen am Horizont sehen kann. Mag es auch nach menschlichem Ermessen keine Hoffnung mehr geben, will ich dennoch das glauben: Solange Du nicht sagst, dass es aus ist, ist es nicht aus. Solange Du die Kraft gibst, auf Dich und Deine Möglichkeiten zu vertrauen, hat jeder noch eine Chance. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Dienstag, 27. August 2013

Wo sonst?! hl

Losung: Unsre Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Psalm 124,8

Lehrtext: In dem Namen Jesu sollen sich beugen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind. Philipper 2,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

gestern ging es in der Losungsauslegung darum, dass ich mir bewusst mache, wie gütig Gott zu mir ist. Heute geht es darum, welcher Gott es ist, bei dem ich Hilfe finde. Und das ist eben nicht irgendein Nischengott, den ich bei Bedarf hervor hole, sondern der Herr, der Himmel und Erde gemacht hat und Dich und mich.
Mit diesem Satz aus der heutigen Losung beginnt jeder Sonntagsgottesdienst in der Kirche. Damit bekennen wir, an wen wir glauben, wem wir vertrauen, wen wir ehren. Alles was sonst noch im Gottesdienst geschieht, geschieht im Namen des allmächtigen Schöpfers und seines Sohnes Jesus, den er aus dem Tod auferweckt und zum Herrn über uns Lebende und unsere Toten gemacht hat (Lehrtext).
Der zweite Teil von Vers 7 vor unserer heutigen Losung im Psalm 124 soll mal mein Grabspruch sein. Er leitet das Bekenntnis ein, in wessen Namen meine Hilfe steht.

Gebet: Mein Gott, wo sonst soll ich Hilfe suchen als bei Dir?! Wer sonst hat die Macht und die Kraft, mir so zu helfen wie Du es getan hast und tust und tun wirst?! Ich halte mich an Dich. Und wenn ich in diesem Glauben schwankend werde, so halte Du mich. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

Montag, 26. August 2013

angestupst hl

Losung: Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel. Psalm 48,10

Lehrtext: Lasst uns aufeinander acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen. Hebräer 10,24-25

Liebe Leserin, lieber Leser,

warum besuchen Sie / warum besuchst Du hin und wieder einen Gottesdienst? In ihrem Psalmlied sagen die Korachiter: Wir machen uns da gemeinsam bewusst, wie gütig Gott zu uns ist (Losung). Na, das ist doch mal ein wirklich guter Grund, nächsten Sonntag einen Gottesdienst zu besuchen. Ich geh doch nicht hin, weil ich muss. (Nun ja, als Pfarrer muss ich schon. Schließlich werde ich dafür auch bezahlt.) Ich geh doch auch nicht in erster Linie wegen der anderen Leute dahin. (Nun ja, es schadet auch nicht, im Gottesdienst Menschen zu treffen, mit denen ich mich verbunden fühle). Und ich geh auch nicht deshalb hin, nur weil ich was von Gott brauche. (Nun ja, eigentlich schon. Denn ich brauche immer was von ihm, zumindest seinen Segen). Ja, im Gottesdienst wird mir bewusst, wie gut Gott zu mir ist. Und dazu helfen die Lob- und Danklieder, die ich mit anderen zusammen singe.
Das sehen andere auch so, deshalb können wir in unseren Kirchen und in der Schule in Burgoberbach nach wie vor Gottesdienst feiern. Aber dann bleiben manche doch wieder weg. Manche aus Bequemlichkeit, andere aus Vergesslichkeit, einige, weil ihnen andere Dinge wichtiger sind. So sind wir Menschen eben. Und deshalb brauchen wir auch immer wieder mal einen Anstoß von außen.
Lassen Sie sich / lass Du Dich durch die heutige Losung und den Lehrtext anstupsen, am nächsten Sonntag in den Gottesdienst zu gehen. Ich glaube, dass Dir das, mehr noch, dass Gott Dir gut tun wird.

Gebet: Herr, ich bin froh, dass wir Gottesdienst feiern können. Ich erlebe es immer wieder als aufbauend, wenn ich dazu mit anderen zusammen bin und mit ihnen zusammen Deine Nähe spüre. Ja, wenn ich mir bewusst mache, wie gütig Du zu mir bist, spielt das, was mir fehlt, keine so große Rolle mehr. Erhalte mir die Freude, Dich mit anderen zu loben und zu preisen und von Dir gesegnet zu werden. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Freitag, 23. August 2013

Geben macht glücklicher hl

Losung: Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. 1.Samuel 2,7

Lehrtext: Gebt, so wird euch gegeben. Lukas 6,38

Liebe Leserin, lieber Leser,

in der Süddeutschen Zeitung vom letzten Montag steht über einem Artikel groß und fett die Überschrift: »Eine große Spende bitte« und darunter: „Ein Besuch bei reichen Menschenfreunden – und solchen, die auch ohne Vermögen gut sein wollen”. Der Artikel berichtet von Amerikanern, die gern und viel gegeben auch deshalb, weil ihr Staat seinen Bürgern wenig bietet. Da ist zum einen Tiana Jackson, eine alleinerziehende schwarze Mutter, die vor ihrem gewalttätigen Mann ins Frauenhaus geflohen ist und sich mit 234 Dollar Sozialhilfe im Monat durchschlägt. »Und doch«, heißt es in dem Artikel, »knapst sie stets ein, zwei Dollar ab, sobald sie in ihrem Elendsviertel einen Bettler sieht. Geben ist ihr seliger denn nehmen.« Tiana arbeitet hart daran, aus ihrer Armut herauszukommen und irgendwann einmal eine gut verdienende Managerin zu werden. »Dann«, so sagt sie, »bin ich am Ziel: Ich möchte eine Philanthropin (Menschenfreundin) sein!«
Und der Artikel berichtet von Tom Schlafy, einem vermögenden Juristen. Menschenfreundlichkeit hat in seiner Familie Tradition. Wenn man ihn fragt, warum er regelmäßig ein Drittel, bisweilen gar die Hälfte seines hoch sechsstelligen Jahreseinkommens für gemeinnützige Zwecke gibt, verweist der 64 -jährige auf die Bibel: »Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel gefordert« (Lukasevangelium). Warren Buffet, der zurzeit berühmteste, steinreiche Investor, und Bill Gates, der reichste Mann der Welt, der sein Geld mit Microsoft-Produkten verdient, haben gelobt, bis zu ihrem Tod mindestens die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. 102 Superreiche haben inzwischen dieses Gelöbnis ebenfalls unterschrieben. Sie sagen: »Es erfüllt mich, es macht mich glücklich, dass Richtige zu tun.« Einer dieser Superreichen sagte noch: »Ein Mann, der reich stirbt, stirbt in Schande.«
Alison Ferring spendet zusammen mit Ehemann John jedes Jahr zwei bis zweieinhalb Millionen Dollar, und die zwei oder drei Dollar, die sie dem Bettler an der Ecke in die Hand drückt, zählt sie dabei nicht mit. Sie wirbt auch bei anderen Reichen um richtig große Spenden. »Gib, bis es weh tut, erst dann darfst du stolz auf dich sein«, ist ihr Leitspruch. Denn »solange es nicht weh tut, fühlt sich deine Menschenliebe kaum anders an, als wenn du die Wasserrechnung bezahlst.«
Von Tiana Jackson, der alleinerziehenden Mutter, die von dem Wenigen, das sie hat, noch den Bettlern was gibt, sagt sie: »Das ist mehr wert als die Million eines Milliardärs, das ist wirkliche Philanthropie (Menschenliebe)!«

Gebet: Großer Gott, ich weiß nicht, warum es mir im Vergleich zu den meisten Menschen auf der Erde so gut geht. Ich weiß nur, dass ich auch nicht besser bin als sie. Du bist so überaus großzügig zu mir. Lass auch mich etwas großzügiger sein und das leben, was Dein Sohn Jesus gesagt hat, dass geben glücklicher macht als nehmen. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

Donnerstag, 22. August 2013

Hiiilfe!!! hl

Losung: Der HERR erhörte unser Schreien und sah unser Elend, unsere Angst und Not. 5.Mose 26,7

Lehrtext: Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt. Hebräer 5,7

Liebe Leserin, lieber Leser,

was schreien Sie /schreist Du, wenn Du in einer großen Notlage bist und dringend Hilfe brauchst? „Hiiilfe!!!“? Besser nicht, denn da kriegen viele Menschen Angst und laufen eher davon als dass sie Dir zu Hilfe eilen. Wer Hilfe braucht, soll „Feuer!!!“ schreien, das macht sie neugierig und lockt sie an. So habe ich es irgendwann mal gelesen. Na hoffentlich kommen wir niemals in eine solche Notlage. Aber wer weiß das schon? Gott jedenfalls musst Du nicht mit einem solchen Trick überlisten, dass er kommt und Dir hilft. Zu helfen, das gehört zu seinem Wesen. In der Grundschule habe ich anhand der Geschichte, wie das Volk der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten gerettet wird, und aus der auch unsere heutige Losung stammt, seinen Namen so erklärt:
Gott sagt: „Ich sehe Deine Not”+ „Ich höre Dein Gebet” + „Ich habe Mitgefühl mit Dir”+ „Ich tröste Dich mit meinem Namen”+ „Ich helfe Dir mit starker Hand” = Jahwe (der hebräische Gottesname, der auf Deutsch soviel heißt wie „Ich bin da!”) Das ist sein Wesen und sein Wesen ist sein Name: „Ich bin da!” Und sein Name ist die Antwort auf Deine Not.  Das galt für die Israeliten damals. Das gilt für Dich heute.
Auch Jesus Christus hat sich in seiner Todesangst im Garten Gethsemane kurz bevor er gekreuzigt wurde an seinen Vater im Himmel gewandt. Er hat ihn unter Tränen angerufen, ihm den Tod zu ersparen. Doch dann hat er gesagt: »Nicht wie ich will, sondern wie Du willst.« Nein, er ist nicht vom zeitlichen Tod verschont worden. Er hat dasselbe Schicksal erlitten, das auf uns alle wartet. Aber er ist von Gott aus dem Tod errettet worden so wie auch Du und wie ich errettet werden, weil wir ihn in Ehren halten (Losung).

Gebet: Du bist ein Gott, den das Schicksal Deiner Menschen und den auch mein Schicksal nicht kalt lässt. Darum vertraue ich darauf, dass Du mir hilfst, wenn ich es brauche. Hilf auch denen, für die ich Dich bitte. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Mittwoch, 21. August 2013

Dem Frieden gehört die Zukunft hl

Losung: Er wird Frieden gebieten den Völkern. Sacharja 9,10

Lehrtext: Der Friede Christi regiere in euren Herzen; zum Frieden seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Und dafür sollt ihr dankbar sein. Kolosser 3,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

sehnen Sie sich  / sehnst Du Dich auch danach, dass endlich im Kleinen wie im Großen Frieden herrschen möge auf dieser Erde? Was sich zurzeit in Ägypten abspielt oder in den letzten Wochen wieder im Irak – es ist einfach unerträglich! Und dann ist da noch der fast vergessene Krieg gegen die Zivilbevölkerung im Kongo und der Afghanistan-Krieg, wo deutsche Soldaten ohne Aussicht auf langfristigen Erfolg eingesetzt werden. Wann endlich wird ein für alle Mal Friede sein? Wenn der große König der Endzeit, der Messias, in Jerusalem einzieht, dann, so glauben es die Juden bis heute, wird für immer Friede sein (Losung). Auch wir Christen erleben, dass in dieser unerlösten Welt immer wieder von neuem Hass und Gewalt ausbrechen. Aber wir glauben dennoch, dass mit Jesus der Friedenskönig schon gekommen ist. Er hat nicht gewartet bis zum Ende der Zeit, sondern ist mitten in diese Welt voll Kampf und Krieg, voll Hass und Gewalt gekommen.
Und, hat es was genützt? Ich glaube, die Frage ist so falsch gestellt. Die Botschaft, die vom Friedenskönig Jesus ausgeht, heißt für mich: Hass, Gewalt und Krieg werden nicht das letzte Wort haben. Ihnen gehört nicht die Zukunft. Aber denen, die sich im Kleinen wie im Großen darum bemühen, Frieden zu stiften.
Ich muss dabei bei mir selbst anfangen und die Aggressionen, die Enttäuschungen und die Wut, die ich in mir spüre, so klein wie möglich halten. Ich muss versuchen, mich selbst zu beherrschen. Ganz auslöschen kann ich meine negativen Gefühle aber nicht. Doch ich bin ihnen auch nicht schutzlos ausgeliefert. »Der Friede Christi« kann auch in meinem Herzen regieren (Lehrtext), wenn ich es ihm öffne. Das heißt nicht, dass ich nicht mehr streiten darf. Im Gegenteil, wenn es um Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit geht, muss auch mal gestritten werden, doch so, dass das Ziel echte Versöhnung ist und kein fauler Friede.

Gebet: Herr Jesus Christus, gib mir bitte die Kraft, meine negativen Gefühle zu beherrschen. Aber noch besser ist es, wenn Du mich mit Deinem Frieden beherrschst und in meinem Herzen regierst.

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

Dienstag, 20. August 2013

Was mir noch mehr hilft hl

Losung: Lass meinen Mund deines Ruhmes und deines Preises voll sein täglich. Psalm 71,8

Lehrtext: Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten sie. Apostelgeschichte 16,25

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich weiß nicht was Ihnen / Dir hilft, durch die Wechselfälle des Lebens zu kommen. Da Du die Losungsauslegung liest, nehme ich an, dass es der Glaube ist. Eine betagte Frau, die ich letzten Freitag beerdigt habe, und die schwere Schicksalsschläge erlitten hatte, sagte einmal zu mir: „Ohne Glauben hätte ich das alles nicht durchgehalten.“ Nun, es hilft sicherlich, Gott in schwierigen Zeiten um Hilfe zu bitten. Und ich tue das natürlich auch.
Aber, da ist etwas, das mir noch mehr hilft. Und davon spricht das heutige Losungswort aus dem Psalm 71. Wenn's mir gar nicht gut geht und ich in Gefahr gerate, mich selbst zu bemitleiden und mein Schicksal zu bejammern, dann hilft mir am besten und schnellsten, wenn ich Gott für mein Leben insgesamt lobe und ihm danke. Denn das Loben und Danken lässt mich auch die Dinge sehen, die jetzt gut sind auch wenn gleichzeitig manches schlecht läuft. Ich bin immer wieder erstaunt, was für eine Kraft darin steckt. Und in dieser Kraft kann ich auch das tragen, was mich zurzeit bedrückt.
In jenem Psalm 71 steht auch noch dieser Vers: „Not und Elend hast du mich erfahren lassen, aber du erhältst mich am Leben und bewahrst mich vor dem sicheren Tod. Darum will ich dir mit dem Spiel auf der Harfe danken. Ich lobe deine Treue, du, mein Gott!“
Ja, so merkwürdig es in den Ohren mancher klingen mag, auch meine Not und mein Elend hat mit Gott zu tun. Manchmal weiß ich schon, warum ich in Schwierigkeiten geraten bin. Manchmal weiß ich es nicht. Aber daran halte ich mit dem Beter dieses Psalms fest, dass der, der mich in Not und Elend hat geraten lassen, mir da auch wieder heraus helfen wird. Gott ist eben das Ganze und nicht begrenzt auf das, was ich mir unter lieb und gut vorstelle. Er hat mit meinem ganzen Leben zu tun, mit jedem Bereich, und ich habe es mein ganzes Leben lang mit ihm zu tun.
Paulus hat das wohl ähnlich gesehen, als er im Gefängnis Gott so laut lobte, dass selbst die anderen Gefangenen es hörten. Er wusste, Gott hat mich ins Gefängnis gebracht zu einem Zweck, den ich vielleicht im Augenblick nicht verstehe. Und er wird mich wieder herausbringen. Darum will ich nicht jammern, sondern ihn loben und sei es mitten in der Nacht.

Gebet: Herr, Dein Wille geschieht in allem, was sich ereignet. Manchmal verstehe ich Deinen Willen nicht. Mir fehlt eben der Überblick und ich erkenne nicht, wie alles mit allem zusammenhängt. Aber ich will Deinen Willen annehmen und mich ihm beugen, wenn es anders nicht geht. Du weißt, ich bin kein Glaubensheld. Aber ich halte daran fest, dass mir auch die bösen Dinge zum Guten dienen müssen, weil Du mein Gott bist und mir hilfst. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

Montag, 19. August 2013

Wer berät Dich? hl

Losung: Weise mir, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit. Psalm 86,11

Lehrtext: Paulus schreibt: Wir danken Gott ohne Unterlass dafür, dass ihr das Wort der göttlichen Predigt, das ihr von uns empfangen habt, nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das in euch wirkt, die ihr glaubt. 1.Thessalonicher 2,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

König David, aus dessen 86. Psalm die heutige Losung stammt, hatte genug Berater, die ihm sagen konnten, was zu tun ist. Und heutzutage herrscht an Beratern und Beraterinnen noch weniger Mangel als je zuvor. Da gibt es die Unternehmensberater, die Politikberater, die Fitnessberater, die Erziehungsberater, die Finanzberater, die Energieberater und so weiter. Und wer sich keine persönliche Beratung leisten kann, kann sich Ratgeberliteratur ohne Ende in der Buchhandlung besorgen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir Menschen heute nicht mehr wissen, wie das Leben geht und deshalb erst von Experten beraten werden müssen. Aber wissen es die Experten wirklich so viel besser? Was ihr Spezialgebiet angeht, vermutlich. Aber wenn es darum geht, wie man sein Leben führen soll, damit es gelingt – nach wem soll man sich da richten?
Auch König David hat sich von anderen beraten lassen, wenn es um Steuern oder den Anbau von Feldfrüchten ging. Aber wenn es darum ging, welchen Weg er durch sein Leben nehmen soll, dann hat er Gott um Rat gebeten. Er wusste, dass er auf dem richtigen Weg war, wenn er nach Gott und seinen Geboten fragte, ihm gehorchte und ihn mit seinem Leben ehrte.
Menschenworte gibt es ohne Ende. Aber Gottes Wort hört nur der, der glaubt, sagt der Apostel Paulus (Lehrtext). Es genügt nicht, in der Bibel zu lesen oder im Losungsbüchlein und dann dahinter einen Haken zu machen nach dem Motto: Geschafft! Damit Gottes Wort in mir wirken kann, muss ich darüber nachdenken, was es für mich bedeutet. Und deshalb haben meine Frau und ich diesen Dienst der Losungsauslegung auch „Nachdenken über die Bibel” genannt. Denn nichts, so eine weltweite Umfrage in Christengemeinden, verändert einen Menschen mehr als das.

Gebet: Mein Gott, ich habe schon so viele Ratschläge in meinem Leben erhalten, aber wenn es um die wesentlichen Dinge meines Lebens geht, will ich mich an Dich und Dein Wort halten. Du weißt, dass ich das nicht immer getan habe und in der Gefahr stehe, auch jetzt auf Menschenworte mehr zu geben als auf Dein Wort. Bewahre mich auch vor dieser Gefahr und gib mir ein Ohr, das Deine Stimme aus den vielen 1000 Stimmen heraus hört, die auf mich einreden. Amen

Herzliche Grüße und eine gesegnete neue Woche!

Ihr / Dein Hans Löhr 

Freitag, 16. August 2013

Gott braucht viele Akteure ebl

Losung: Siehe, ich will meinen Boten senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Maleachi 3,1

Lehrtext: Johannes der Täufer sprach: Es kommt einer, der ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse. Lukas 3,16

Liebe Losungsgemeinschaft,

nur einen einzigen Vers aus dem Alten Testament zu lesen, herausgelöst aus dem Zusammenhang, macht das Verstehen manchmal schwierig. Heute tauchen wir noch einmal in die Welt eines Propheten ein, allerdings ist es diesmal Maleachi. Wir wissen von ihm praktisch nichts, das Alte Testament gibt uns fast keine biographischen Anhaltspunkte. Irgendwo zwischen 515 und 450 vor Christi Geburt hat dieser Maleachi gelebt und auch er hat die Aufgabe, dem Volk Gottes kritisch den Spiegel vorzuhalten - unter anderem spricht er sich klar gegen Scheidung aus. "Gebt Acht! Ich sende meinen Boten, der mir den Weg bahnen soll" (Kapitel 3, Vers 1), lässt Gott über Maleachi den Israeliten ausrichten.
"Und, wer war dieser geheimnisvolle Bote?" ist in nahe liegende Frage. Die Lösung des Rätsels, wer damit gemeint ist, finden wir im Neuen Testament am Anfang aller Evangelien. Wo von Johannes dem Täufer erzählt wird (der neben vielen anderen Männern und Frauen auch Jesus getauft hat, siehe Markus-Evangelium Kapitel 1, Vers 9), wird darauf hingewiesen, dass er als Wegbereiter für Jesus schon seit Jahrhunderten angekündigt ist - mit eben diesem Losungssatz des heutigen Tages.
Doch die Geschichte, die Gott  mit uns schreibt, hört da nicht auf. Johannes weiß, dass auch er nur ein winziger Teil, ein kleines Puzzlestück in dem großen Bild ist, das von Gott gestaltet wird. Ganz bescheiden sagt er zu seinen Zuhörern - und damit sind wir beim heutigen Lehrtext: "Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber der, der mächtiger ist als ich. Ich bin nicht einmal gut genug, ihm die Schuhe aufzubinden. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit dem Feuer des Gerichts taufen." (Neues Testament, Evangelium des Lukas, Kapitel 3, Vers 16)
Ich bin getauft, du vielleicht auch und Sie auch. Wir gehören zur Gemeinschaft um Jesus Christus, wir schreiben gemeinsam mit ihm die Geschichte Gottes mit unserer Welt. Über die Jahrtausende hinweg, als kleinste Teile eines großen Ganzen. Doch auf jeden von uns kommt es an.

Gebet: "Danke, Gott, dass wir nicht zufällig auf dieser Welt herumirrlichtern. Du gehst beharrlich den Weg durch die Zeit mit uns. Du hast Maleachi 'gebraucht' und Johannes. Du brauchst mich und jeden, der dir sein Herz öffnet und deine Macht anerkennt. Danke für diese Ehre. Amen."

Auf dem Sprung in vierzehn Tage ohne  Notebook und Schreibtisch grüße ich dich und Sie voller Vorfreude auf unseren Urlaub!

Deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr


PS: Einen gemeinsamen Lichtblick darf es aber vorher gerne noch geben  :-) Er dreht sich inhaltlich um Jesus als Provokateur...

Donnerstag, 15. August 2013

Wer hört schon gern auf Unheilspropheten… ebl

Losung: Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr leben könnt. Amos 5,14

Lehrtext: Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Römer 12,17

Armer Amos! Was hast du für einen unangenehmen Auftrag als Prophet! Eigentlich wolltest du dich in Tekoa auf das Züchten von Schafen und auf das Bewässern deiner Maulbeerfeigenbäume beschränken. Stattdessen musst du alles stehen und liegen lassen, vom Süden hoch in den Norden Israels wandern und den Leuten dort im Namen Gottes den Spiegel vorhalten. Die wollen da gar nicht hineinschauen! Denn in ihrem Leben läuft es rund, politisch und wirtschaftlich sieht es gut aus. Was soll da dein Geschwätz von innerem Verfall und von schlimmen sozialen Missständen, die Gott so unter seinem Volk nicht länger hinnehmen will? Wieso sollten sie auf dich alten Unheilspropheten hören? Wieso sollten anfangen, über ihr Leben nachzudenken?
Tja, liebe LosungsleserInnen, wer von uns macht das gerne?
"Kommt zurück zum Guten, kehrt euch ab vom Bösen! Dann werdet ihr am Leben bleiben" (Amos 5, 14), legt Amos den Leuten in Israel nahe. Manche haben ihn ernst genommen und angefangen, kritisch über ihre Lebensgewohnheiten nachzudenken, andere nicht. Amos sagt deutlich, worum es geht: "Hasst das Böse, liebt das Gute! Sorgt vor Gericht dafür, dass Recht Recht bleibt!" War damals nicht einfach, ist es auch heute nicht. Vieles fällt damals wie heute unter die Überschrift 'Kavaliersdelikt' - die Steuerhinterziehung (die Großen machen's doch vor ... ) genau so wie der Seitensprung (macht doch heute fast jeder ...). Und doch ist klar: Gott will es nicht.

Paulus schreibt in seinem Brief an die Christen in Rom, dass unser Glaube vor allem in unserem Verhalten deutlich wird. "Wenn euch jemand Unrecht tut, dann zahlt es niemals mit gleicher Münze heim. Seid darauf bedacht, vor den Augen aller Menschen bestehen zu können." (Rö.12, 17) Das gelingt mir nicht immer. Und trotzdem fordern Losung und Lehrtext mich heute auf, es immer wieder neu zu versuchen.

Gebet: Gott, es ist unangenehm oder tut sogar weh, wenn mir jemand meine Schwächen und Fehler vorhält, wie Amos das machen musste. Aber es ist manchmal nötig. Gib mir die Bereitschaft, berechtigte Kritik an mich heran zu lassen. Verändere du mich und arbeite an meiner Herzenshaltung. Danke, Vater. Amen.

Einen guten Tag!

Deine / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 14. August 2013

Mein Vertrauen wert ebl

Losung: Wie um Jerusalem Berge sind, so ist der HERR um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit. Psalm 125,2

Lehrtext: Der Herr lasse euch wachsen und immer reicher werden in der Liebe untereinander und zu jedermann, damit eure Herzen gestärkt werden und untadelig seien in Heiligkeit vor Gott, unserm Vater, wenn unser Herr Jesus kommt. 1.Thessalonicher 3,12.13

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich habe bisher in meinem Leben zum Glück sehr selten die Erfahrung machen müssen, dass ich den Eindruck hatte, die ganze Welt hätte sich gegen mich verschworen. Aber als es einmal doch in meiner Münchner Zeit so weit war, da habe ich die rückhaltlose Unterstützung einiger weniger Menschen umso mehr schätzen gelernt. Seitdem weiß ich, dass ich diesen Leuten - die zum Glück alle in meinem Leben heute noch eine wichtige Rolle spielen - vertrauen kann. Eine ähnliche Erfahrung macht derjenige, der unseren heutigen Losungsvers vor langer Zeit geschrieben hat. "Wie um Jerusalem Berge sind, so ist der HERR um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit", lesen wir im Psalm 125 im Alten Testament. Ich denke, es ist legitim, wenn ich von guten Erfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich Rückschlüsse auf mein Leben mit Gott ziehe. So schlussfolgere ich: Wenn es schon so hilfreich und entlastend ist, in Krisen eine Hand voll wirklicher Freunde um sich zu haben - wie viel wertvoller ist es da, Gott in dieser Helferschar zu wissen als den "Allmächtigen, den Herrn des Himmels und der Erde"!
Dieser Allmächtige kommt nicht an seine Grenzen und will auch uns immer mehr aus unseren eigenen Grenzen lösen. Paulus bittet für die Christen in der griechischen Stadt Thessaloniki fast euphorisch (1.Thess.3, 12.13): "Der Herr lasse eure Liebe zueinander und zu allen Menschen wachsen und überströmen, sodass sie so stark wird wie unsere Liebe zu euch. Er mache euch innerlich stark, damit ihr vor unsrem Gott und Vater in untadeliger Heiligkeit dasteht, wenn Jesus, unser Herr, mit allen seinen Engel kommt. Amen."

Gebet: Wir beten mit Paulus: "Herr, lass unsere Liebe zueinander und zu allen Menschen wachsen und überströmen. Mach du uns innerlich stark, damit wir vor dir als deine geliebten und geheiligten Kinder bestehen, wenn Jesus am Ende dieser Weltenzeit zu uns kommt. Du stehst mit deiner schützenden Macht um uns wie eine Berg-Kette. Du bist unser Vertrauen wert. Amen."

Herzliche Grüße aus dem Sommersdorfer Pfarrhaus!

Deine / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 13. August 2013

Zweifachzusage ebl

Losung: Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen. Josua 1,5

Lehrtext: Auf alle Gottesverheißungen ist in Jesus Christus das Ja. 2.Korinther 1,20

Liebe Leserinnen und Leser dieser Auslegung,
einige von euch und von Ihnen kenne ich persönlich, andere nicht. Daher kenne ich auch nicht alle Lebensgeschichten, in die Gott heute 'hinein spricht'. "Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen", versichert er uns an diesem Dienstag (nachzulesen im Alten Testament, Buch Josua Kapitel 1, Vers 5) . Das wird demjenigen unter uns gut tun, der weiß, dass er alkoholabhängig ist und gegen die Sucht kämpfen muss. Es wird die unter uns ermutigen, die sich zur Zeit recht allein gelassen fühlen. Es macht diejenigen zuversichtlicher, die Angst vor der Zukunft haben.

Paulus hat im Lauf seines Lebens als Missionar sehr einprägsame Erfahrungen mit Gott gemacht. Er bringt sie für sich und als zweite Ermutigung für uns knackig auf den Punkt: "Auf alle Gottesverheißungen ist in Jesus Christus das Ja." Da ist nichts, so verstehe ich Paulus, was Gott an Führung und Trost und Lebenshilfe versprochen hat, das nicht von Jesus in seinem Leben und Reden unter den Leuten aufgenommen worden ist und zuletzt durch sein Leben eingelöst wurde. Gott ist verlässlich - das sollten wir uns gerade dann vorsagen, wenn es gerade bei uns innerlich nicht so sommerlich und warm aussieht.

Gebet: "Vater, heute sind Losung und Lehrtext eine wertvolle Zusage für jeden von uns. Hilf uns, dass wir diese Zusagen hören können, wenn sie unsere Situation treffen - und dass sie uns ruhig und hoffnungsvoll stimmen. Danke, Gott. Amen."

Feriengrüße aus Sommersdorf
 
schickt Ihnen und dir

Ihre / deine Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 12. August 2013

Gott hat's drauf ebl

Losung: Der HERR antwortete Hiob: Wo warst du, als ich die Erde gründete und zum Meer sprach: »Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!«? Hiob 38,4.11

Lehrtext: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. Johannes 1,1.3

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute nimmt uns die Tageslosung mit hinein in das Buch Hiob - DAS Buch zum Thema 'Umgang mit Leidens-Erfahrungen'. Hiobs Leben scheint nach einer langen Phase von Gesundheit und Glück und Erfolg nur noch aus Katastrophen zu bestehen. Er verliert alles - seinen Hof, seine Tiere, seine Familie, sein soziales Umfeld. Am Schluss ist er nur noch ein Bündel Haut und Knochen, das von Schwären überzogen ist. Und warum das alles? Weil Gott und sein Widersacher darum streiten, ob Hiob auch in den schlimmsten Krisen an Gott festhält oder nicht.
In diesem Kampf streitet Hiob auf das Heftigste mit Gott - schreit ihn an und überzieht ihn  mit Vorwürfen. Und was macht Gott? Er entgegnet Hiob:

"Wo warst du, als ich die Erde gründete und zum Meer sprach: »Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!«? (Altes Testament, Buch Hiob, Kapitel 38, Verse 4 und 11) Gott macht Hiob klar, wer 'das Heft in der Hand hat'. Nämlich er, der Schöpfer der Welt. Hiob reagiert auf eine Weise, die manchen von uns bestimmt überrascht. Er betet nach dieser Lektion in Demut: "Ich weiß jetzt, dass dir nichts unmöglich ist; denn alles, was du planst, führst du auch aus." (Kapitel 42, Vers 2)

Wie ein Echo nimmt Johannes in seinem Evangelium gleich zu Beginn diese Demut vor der Allmacht Gottes auf, wie Hiob sie am Schluss empfunden hat. Johannes schreibt:
"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. "
(Neues Testament, Evangelium des Johannes, Kapitel 1, Verse 1 und 3) Die Entscheidung, Gott in seinen Möglichkeiten über alles zu stellen, steht unserem Zeitgeist klar entgegen. Es ist (wieder einmal) die Entscheidung jedes Einzelnen unter uns, diese Macht für das eigene Leben anzuerkennen.

Gebet:  "Vater, du bist der Schöpfer unserer Welt, der Anfang und das Ende von allem, was ist. Manchmal kommt uns das aus dem Blick und wir denken, dass wir allein die Macher sind. Hol du uns dann zu dir zurück. Zeig' uns, wo unsere Verantwortung und unsere Möglichkeiten liegen und hilf uns, dich als den Herrn der Welt sehen und ehren zu können. Amen.

Einen guten Start in die neue Woche

wünscht dir und Ihnen

deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Freitag, 9. August 2013

Herr, ich suche Deine Ruhe hl

Losung: Der HERR, euer Gott, schafft euch Ruhe und gibt euch dieses Land. Josua 1,13

Lehrtext: So lasst uns bemüht sein, zu dieser Ruhe zu kommen. Hebräer 4,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie verlieren / Du verlierst immer wieder mal Deine innere Ruhe? Gerätst immer wieder mal in Hektik und Stress? Ich auch. Und warum? Weil ich vieles persönlich nehme. Weil ich, wenn ich beleidigt und verletzt werde, meine, mich selbst verteidigen zu müssen und dann zum verbalen Gegenangriff übergehe. Weil ich dazu neige, schlechte Nachrichten allzu nahe an mich heranzulassen. Ich brauche dann etwas Zeit, bis ich alles, was mir weh tut, wieder loslassen und es im Gebet zu meinem Gott bringen kann.  Und dann schaue ich mit ihm zusammen meine Situation noch einmal an. Das ändert manches. Und manchmal höre ich mir dann dieses Lied an:

Gebet: (klick) Auge im Sturm
Herr, ich suche Deine Ruhe,
Fern vom Getöse dieser Welt.
Ich hör jetzt auf mit allem, was ich tue
Und tu` das eine, das im Leben zählt.
Ich geh` im Geist jetzt vor Dir auf die Knie
Und höre auf die Stimme meines Herrn .
Führe Du mein Innerstes zur Ruhe,
Und lass Dein Feuer meine Hast verzehren !
Du bist ein starker Turm ,
Du bist das Auge im Sturm .
Du sprichst zum aufgewühlten Meer
Meiner Seele in mir, Herr,
Friede mit Dir, Friede mit Dir!
Herr, ich suche Deinen Frieden,
Das, was die Welt nicht geben kann,
In Harmonie und tief versöhnt zu leben,
Denn das fängt erst in Deiner Nähe an!
Ich löse mich von allen Ambitionen
Und werd` so still wie ein gestilltes Kind;
Denn Du hast mehr für mich als Illusionen,
Dein Rat für mich verweht nicht mit dem Wind.
Du bist ein starker Turm ,
Du bist das Auge im Sturm .
Du sprichst zum aufgewühlten Meer
Meiner Seele in mir, Herr,
Friede mit Dir, Friede mit Dir.
(Albert Frey)

Herzliche Grüße, Hans Löhr 

Donnerstag, 8. August 2013

Ja, komm! hl

Losung: Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR. Sacharja 2,14

Lehrtext: Der Seher Johannes schreibt: Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. - Amen, ja, komm, Herr Jesus! Offenbarung 22,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

bis zur Adventszeit ist es zwar noch ein bisschen hin, aber irgendwie freue ich mich jetzt schon darauf, dann wieder den Choral singen zu können (klick) „Tochter Zion (= Jerusalem), freue Dich, jauchze laut, Jerusalem!“ Auch wer vielleicht sonst mit Chorälen aus dem Gesangbuch nicht sehr viel anfangen kann, dieses Lied gefällt fast jedem. Es hat eine wunderschöne Melodie, aber auch einen wunderbaren Text. Der Herr, der König, kommt. Er kommt zu Jerusalem, der Tochter Zion. Er kommt zu Dir und zu mir und zu allen, die sich zu ihm halten. Keiner von uns muss sich erst auf einen mühevollen Weg machen, ihn zu suchen. Ja, Gott kommt. Das ist die gute Nachricht inmitten von so viel schlechten Nachrichten. Der frühere Bundespräsident Gustav Heinemann hat diesen denkwürdigen Satz gesagt: »Die Herren dieser Welt gehen. Unser Herr aber kommt!«
Und so endet die Bibel auch mit diesem Satz (Lehrtext): »Ja, ich komme bald.« Und alle, die ihn hören, sagen:

Gebet: »Amen, ja, komm, Herr Jesus!«

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

Mittwoch, 7. August 2013

Hier bin ich! hl

Losung: Sei mir ein starker Hort, zu dem ich immer fliehen kann, der du zugesagt hast, mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg. Psalm 71,3

Lehrtext: Christus spricht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Matthäus 11,28

Liebe Leserin, lieber Leser,

eigenartig, wie jener unbekannte Mensch im Psalm 71 betet: »Sei mir ein sicheres Zuhause, wohin ich jederzeit kommen kann! Du hast doch zugesagt, mir zu helfen; du bist mein Fels und meine Burg! Du bist meine Hoffnung, Herr, dir habe ich von Jugend auf vertraut!« (Übersetzung: Hoffnung für alle) Er bittet Gott, dass er für ihn ein »sicheres Zuhause« sein möge und zugleich sagt er »Du bist meine Burg«. Ja was jetzt? Bin ich bei Gott sicher, oder bin ich es nicht? Muss ich ihn erst darum bitten, oder ist er bereits mein Zufluchtsort, wo ich geborgen bin?
Ich denke, nicht Gott ist das Problem, sondern das Herz jenes Unbekannten, das meinem so ähnlich ist. Das eine Mal fühlt man sich ganz und gar im Glauben bei Gott geborgen. Und dann passieren wieder Dinge, wo man unsicher wird, schwankend und sich bang fragt: „Gilt das alles auch jetzt, wo es mir so schlecht geht?“ Okay, in der Vergangenheit habe ich mich auf Gott verlassen können. Aber was ist jetzt? Und was wird morgen sein? Und was wird sein, wenn alles noch schlimmer kommt als es momentan ist? Wird er mich auch dann schützen?
Jesus kennt solche verunsicherten und schwankenden Menschenherzen (Lehrtext). Er sagt zu denen, die sich von ihm etwas sagen lassen, ganz lapidar: »Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.« (Übersetzung: Hoffnung für alle). Ich verstehe sein Wort so, dass ich mich erst gar nicht mit irgendwelchen Fragen und Zweifeln aufhalten soll, sondern einfach losgehen, zu ihm kommen und sagen:

Gebet: Jesus, Du hast mich gerufen, weil Du mir helfen willst. Hier bin ich. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

Dienstag, 6. August 2013

Worüber Gott sich freut. hl

Losung: So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben? Hesekiel 33,11

Lehrtext: Johannes der Täufer sprach: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer zu essen hat, tue ebenso. Lukas 3,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

»böse Wege« – wir doch nicht! Oder befinden Sie sich / befindest Du Dich auf einem bösen Weg? Wer will so etwas schon zugeben? Und überhaupt, was ist ein böser Weg? Okay, wenn ich fremd gehe, bin ich auf einem bösen Weg. Da helfen keine Ausflüchte. Und sonst? Vielleicht bin ich auch auf einem bösen Weg, wenn ich mir durch falsche Ernährung und zu wenig Bewegung selber schade. Oder wenn ich auf dem Weg des Streits mit anderen weitergehe und nicht versöhnungsbereit bin. Oder auch wenn ich es unterlasse, einem anderen Gutes zu tun, obwohl ich es ohne großen Aufwand könnte. Oder wenn ich mich abhängig gemacht habe, nicht nur von Alkohol oder Drogen, sondern auch vom Fitnessprogramm oder von dem, was ich in dieser Woche erledigen möchte ohne Rücksicht auf andere, die vielleicht auch meine Zeit bräuchten.
Aber deswegen gleich sterben? (Losung) Beim Propheten Hesekiel geht es darum, dass die Leute von Gott nichts mehr wissen wollten und ihr Leben ohne ihn gelebt haben. Das trifft auf Sie und auf Dich nicht zu, sonst würdest Du diese Losungsauslegung nicht lesen. Und trotzdem, vielleicht gibt es doch Bereiche in unserem Leben, aus denen wir Gott fernhalten. Aber das kann nur jeder für sich beantworten. Die gute Nachricht ist, dass Gott uns auch dann nicht aufgibt, wenn wir ihm die kalte Schulter zeigen. Er sagt: »Ich, der Herr, schwöre, so wahr ich lebe: Ich habe keine Freude daran, dass der Gottlose sterben muss. Nein, ich freue mich, wenn er von seinen falschen Wegen umkehrt und am Leben bleibt (Hesekiel 33,10)«. Die Tür, seine Tür bleibt offen. Eintreten muss ich selbst.
Johannes der Täufer forderte sichtbare Zeichen der Buße, der Umkehr (Lehrtext). Für ihn war die konkrete Hilfe für Bedürftige so ein Zeichen. Der Griff in den Geldbeutel kostet wohl jeden eine gewisse Überwindung. Aber wenn man sich dazu überwunden hat, spürt man auch, wie gut es einem selber tut, auf einem guten Weg zu sein.

Gebet: Herr, Du kennst die Sackgassen, in die ich mich selbst manövriert habe. Du hast mir immer wieder heraus geholfen und mich auf einen Weg gebracht, der mir und anderen gut getan hat. Du musst das auch in Zukunft tun, damit ich durch die Zeit hindurch den Weg finde zu Dir. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

Montag, 5. August 2013

Da kriegen die Probleme ein Problem hl

Losung: Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen ehren. Psalm 86,9

Lehrtext: Paulus schreibt: Wir wollen das Evangelium auch denen predigen, die jenseits von euch wohnen. 2.Korinther 10,16

Liebe Leserin, lieber Leser,

Martin Luther überschreibt in seiner Übersetzung den Psalm 86, aus dem die heutige Losung kommt, mit »Gebet in Bedrängnis«. Und in der Tat, ein großer Teil des Psalms ist ein einziger Hilferuf von David zu Gott. Und mittendrin steht plötzlich dieses Wort, dass alle Völker kommen werden, um den Herrn anzubeten. Warum?
Ich denke, David gibt mir einen entscheidenden Hinweis, wie auch ich beten kann, wenn es mir schlecht geht. Das Eine ist es, Gott die eigenen Probleme und Sorgen zu sagen. Aber ich darf dabei nicht stehen bleiben. Wenn ich mir klar mache, welcher Gott das ist, zu dem ich bete, dann kriegen meine Probleme ein Problem. Dann fangen sie nämlich an zu schrumpfen und ihre Macht und Wucht zu verlieren. Frei nach dem oft zitierten Satz: „Sage Gott nicht, groß wie Deine Probleme sind, sondern sage Deinen Problemen, wie groß Dein Gott ist.“ Er ist der Schöpfer von Himmel und Erde und aller Menschen, die sich darauf befinden, aller Völker und Nationen. Er hat sie alle in der Hand, auch mich. Und mit mir hat er auch meine Probleme in der Hand und kann sie zu meinen Gunsten lösen.
Es hilft mir, wenn ich mich erst einmal zurücklehne, bevor ich zu ihm mit meinem Anliegen komme und mir klar mache, was für ein wunderbarer, großartiger und mächtiger Gott es ist, dem ich gehöre und den ich um Hilfe bitten kann. Nicht umsonst steht unmittelbar nach dem heutigen Losungswort dieser Satz im Psalm 86: »Herr, du bist groß und mächtig, ein Gott, der Wunder tut; nur du bist Gott, du allein!«
Wann die Völker kommen werden, um ihn anzubeten und zu ehren, weiß ich nicht. Aber das weiß ich, dass sich seit David Gottes Wort auf der ganzen Erde verbreitet hat (Lehrtext) und dass es in allen Völkern Menschen gibt, die seinen Namen ehren. Zu ihnen will auch ich gehören. Und Du?

Gebetsverse aus Psalm 86:   Herr, zeige mir deinen Weg, ich will dir treu sein und tun, was du sagst. Gib mir nur dies eine Verlangen: dich zu ehren und dir zu gehorchen! Von ganzem Herzen will ich dir danken, Herr, mein Gott; dich will ich preisen. Denn deine Liebe zu mir ist grenzenlos! Darum wende dich mir zu und hab Erbarmen! Hilf mir! Gib mir deine Kraft! Dir bin ich treu ergeben. Amen (Übersetzung: Hoffnung für alle)

Herzliche Grüße und eine gute neue Woche mit diesem Gott!


Hans Löhr 

Freitag, 2. August 2013

Göttliches Gärtnern ebl

Losung: Ich, der HERR, behüte den Weinberg und begieße ihn immer wieder. Damit man ihn nicht verderbe, will ich ihn Tag und Nacht behüten. Jesaja 27,3

Lehrtext: Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. 1.Thessalonicher 5,23

Liebe Leserinnen und Leser,

wer jemals ein kleines (oder größeres) Gartenbeet hatte, der weiß es selbst: Gemüse und Obst will gehegt und gepflegt sein, damit es wächst. Gerade in heißen Tagen wie diesen ist das Gießen und regelmäßige Ernten ein absolutes Muss. Wenn die Bibel solche Bilder aus der Feldwirtschaft benutzt, dann konnte sie über Jahrtausende sicher sein, dass jeder, der davon  gehört hat, sie auch verstanden hat. Gott wird oft als eine Art 'Gärtner' dargestellt, der sich um uns Menschen als seine 'Pflänzchen' mit äußerster Sorgfalt kümmert. Heute werden wir verglichen mit Weinstöcken einer teuren Lage "Ich, der Herr, behüte den Weinberg und begieße ihn immer wieder. Damit man ihn nicht verderbe, will ich ihn Tag und Nacht behüten." (Altes Testament, Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 27, Vers 3).
So wichtig sind wir Gott, dass er nicht nur das Nötigste tut, sondern rund um die Uhr nach uns sieht. Das könnte für manchen unter uns den Beigeschmack einer Dauerkontrolle haben. Doch darum geht es Gott nicht, wie ich  meine. Es geht ihm um eine stete Verbindung zu uns und darum, dass wir darauf vertrauen: Immer ist Gott gegenwärtig.

Was Paulus den Christen in Thessaloniki am Ende eines Briefes (1. Thess. 5, 23) schreibt, schicke ich euch heute als Gruß und als guten Wunsch für das erste Ferienwochenende, das vor uns liegt: "Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus." 
Herzliche Grüße aus Sommersdorf!

Eure / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

PS: Sehen wir uns im Lichtblick am kommenden Sonntag? Wir würden uns freuen.


PPS von Hans Löhr: Die Gärtnerin hat heute Geburtstag ;-)

Donnerstag, 1. August 2013

vergesslich ebl

Losung: So lass nun deine Kraft, o Herr, groß werden, wie du gesagt hast. 4.Mose 14,17

Lehrtext: Christus ist mächtig unter euch. 2.Korinther 13,3

Liebe Leserinnen und Leser,

heute hilft es, den Zusammenhang zu kennen, in dem der Losungsvers dieses Donnerstags steht. Knapp zusammengefasst, könnten wir sagen: Gott ist sauer. Seine Leute, die Israeliten, sind nun schon eine ganz beachtliche Zeit mit ihm unterwegs. Von Ägypten, wo sie wie Sklaven vor sich hin vegetierten, auf dem Weg in das Land der Freiheit, das Gott ihnen zugesagt hat. Aber immer wieder vergessen sie, wer sie führt. Sie geraten von einer Panik in die nächste und Gott ist von diesem mangelnden Vertrauen - ja, sagen wir es auf unsere menschliche Weise - verletzt. Er sagt zu Mose sinngemäß: "Gut, wenn sie sich  nicht auf mich verlassen wollen, dann sollen sie sehen, wie sie ohne mich zurechtkommen. Aber, lieber Mose, das kann ich dir schon jetzt sagen: Es wird für sie schlimm ausgehen."
Und nun kommt Mose Gott auf eine Art, die überraschend vertraut für mich ist. Er macht ihm klar, dass er seinen Namen für immer ruinieren würde, wenn nun die Israeliten auf ganzer Linie scheitern würden. Denn bisher war doch immer vollmundig behauptet worden, dass es Gott JAHWE selber wäre, der seine Leute führte. "So lass nun deine Kraft, o Herr, groß werden, wie du gesagt hast", bittet Mose Gott auf fast provokante Weise (nachzulesen im 4. Buch Mose, Kapitel 14, Vers 17). Und Gott? Er sagt ganz einfach: "Gut, Mose, weil du mich darum bittest. Aber - folgenlos wird diese Abkehr von mir trotzdem nicht bleiben. Ich führe zwar meine Leute weiter. Aber diejenigen, die als Vorbilder und Anführer an mir gezweifelt haben, die werde ich für ihr Verhalten strafen. Sie werden das versprochene Land nicht betreten. Und die anderen werden lange zusätzliche Jahre in dieser karstigen Landschaft herumziehen müssen."
Gott wirkt, so verstehe ich das, nicht immer gegen den Willen eines Menschen. Aber wenn wir uns einlassen auf ihn und selber wollen, dass er gemeinsam mit uns unseren Weg geht, dann entfaltet er seine ganze Macht. "Christus ist euch gegenüber nicht schwach, sondern erweist unter euch seine Kraft", kündigt Paulus den Leuten in Korinth an (2. Brief von Paulus an die Gemeinde in Korinth, Kapitel 13, Vers 3).

Gebet: "Gott, du machst uns heute deutlich, dass es dir sehr ernst ist mit uns Menschen. Du liebst uns und daher willst du  uns nahe sein. Wenn wir dich als Schöpfer und Erlöser kennen, dann sollten wir dir vertrauen und dir die Ehre geben. Verzeih, wo wir das nicht getan haben oder nicht tun. Du bist ein lebendiger Gott - lass uns das nicht vergessen. Amen."

Herzlich grüßt euch und Sie

Eure / Ihre


Elfriede Bezold-Löhr