Donnerstag, 15. August 2013

Wer hört schon gern auf Unheilspropheten… ebl

Losung: Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr leben könnt. Amos 5,14

Lehrtext: Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Römer 12,17

Armer Amos! Was hast du für einen unangenehmen Auftrag als Prophet! Eigentlich wolltest du dich in Tekoa auf das Züchten von Schafen und auf das Bewässern deiner Maulbeerfeigenbäume beschränken. Stattdessen musst du alles stehen und liegen lassen, vom Süden hoch in den Norden Israels wandern und den Leuten dort im Namen Gottes den Spiegel vorhalten. Die wollen da gar nicht hineinschauen! Denn in ihrem Leben läuft es rund, politisch und wirtschaftlich sieht es gut aus. Was soll da dein Geschwätz von innerem Verfall und von schlimmen sozialen Missständen, die Gott so unter seinem Volk nicht länger hinnehmen will? Wieso sollten sie auf dich alten Unheilspropheten hören? Wieso sollten anfangen, über ihr Leben nachzudenken?
Tja, liebe LosungsleserInnen, wer von uns macht das gerne?
"Kommt zurück zum Guten, kehrt euch ab vom Bösen! Dann werdet ihr am Leben bleiben" (Amos 5, 14), legt Amos den Leuten in Israel nahe. Manche haben ihn ernst genommen und angefangen, kritisch über ihre Lebensgewohnheiten nachzudenken, andere nicht. Amos sagt deutlich, worum es geht: "Hasst das Böse, liebt das Gute! Sorgt vor Gericht dafür, dass Recht Recht bleibt!" War damals nicht einfach, ist es auch heute nicht. Vieles fällt damals wie heute unter die Überschrift 'Kavaliersdelikt' - die Steuerhinterziehung (die Großen machen's doch vor ... ) genau so wie der Seitensprung (macht doch heute fast jeder ...). Und doch ist klar: Gott will es nicht.

Paulus schreibt in seinem Brief an die Christen in Rom, dass unser Glaube vor allem in unserem Verhalten deutlich wird. "Wenn euch jemand Unrecht tut, dann zahlt es niemals mit gleicher Münze heim. Seid darauf bedacht, vor den Augen aller Menschen bestehen zu können." (Rö.12, 17) Das gelingt mir nicht immer. Und trotzdem fordern Losung und Lehrtext mich heute auf, es immer wieder neu zu versuchen.

Gebet: Gott, es ist unangenehm oder tut sogar weh, wenn mir jemand meine Schwächen und Fehler vorhält, wie Amos das machen musste. Aber es ist manchmal nötig. Gib mir die Bereitschaft, berechtigte Kritik an mich heran zu lassen. Verändere du mich und arbeite an meiner Herzenshaltung. Danke, Vater. Amen.

Einen guten Tag!

Deine / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

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