Losung: Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr leben könnt. Amos 5,14
Lehrtext: Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber
jedermann. Römer 12,17
Armer
Amos! Was hast du für einen unangenehmen Auftrag als Prophet! Eigentlich
wolltest du dich in Tekoa auf das Züchten von Schafen und auf das Bewässern
deiner Maulbeerfeigenbäume beschränken. Stattdessen musst du alles stehen und
liegen lassen, vom Süden hoch in den Norden Israels wandern und den Leuten dort
im Namen Gottes den Spiegel vorhalten. Die wollen da gar nicht hineinschauen!
Denn in ihrem Leben läuft es rund, politisch und wirtschaftlich sieht es gut
aus. Was soll da dein Geschwätz von innerem Verfall und von schlimmen sozialen
Missständen, die Gott so unter seinem Volk nicht länger hinnehmen will? Wieso
sollten sie auf dich alten Unheilspropheten hören? Wieso sollten anfangen, über
ihr Leben nachzudenken?
Tja,
liebe LosungsleserInnen, wer von uns macht das gerne?
"Kommt
zurück zum Guten, kehrt euch ab vom Bösen! Dann werdet ihr am Leben
bleiben" (Amos 5, 14), legt Amos den Leuten in Israel nahe. Manche haben
ihn ernst genommen und angefangen, kritisch über ihre Lebensgewohnheiten
nachzudenken, andere nicht. Amos sagt deutlich, worum es geht: "Hasst das
Böse, liebt das Gute! Sorgt vor Gericht dafür, dass Recht Recht bleibt!"
War damals nicht einfach, ist es auch heute nicht. Vieles fällt damals wie
heute unter die Überschrift 'Kavaliersdelikt' - die Steuerhinterziehung (die
Großen machen's doch vor ... ) genau so wie der Seitensprung (macht doch heute
fast jeder ...). Und doch ist klar: Gott will es nicht.
Paulus schreibt
in seinem Brief an die Christen in Rom, dass unser Glaube vor allem in unserem
Verhalten deutlich wird. "Wenn euch jemand Unrecht tut, dann zahlt es
niemals mit gleicher Münze heim. Seid darauf bedacht, vor den Augen aller
Menschen bestehen zu können." (Rö.12, 17) Das gelingt mir nicht immer. Und
trotzdem fordern Losung und Lehrtext mich heute auf, es immer wieder neu zu
versuchen.
Gebet: Gott, es ist unangenehm oder tut sogar
weh, wenn mir jemand meine Schwächen und Fehler vorhält, wie Amos das machen
musste. Aber es ist manchmal nötig. Gib mir die Bereitschaft, berechtigte
Kritik an mich heran zu lassen. Verändere du mich und arbeite an meiner
Herzenshaltung. Danke, Vater. Amen.
Einen
guten Tag!
Deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr
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