Dienstag, 20. August 2013

Was mir noch mehr hilft hl

Losung: Lass meinen Mund deines Ruhmes und deines Preises voll sein täglich. Psalm 71,8

Lehrtext: Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten sie. Apostelgeschichte 16,25

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich weiß nicht was Ihnen / Dir hilft, durch die Wechselfälle des Lebens zu kommen. Da Du die Losungsauslegung liest, nehme ich an, dass es der Glaube ist. Eine betagte Frau, die ich letzten Freitag beerdigt habe, und die schwere Schicksalsschläge erlitten hatte, sagte einmal zu mir: „Ohne Glauben hätte ich das alles nicht durchgehalten.“ Nun, es hilft sicherlich, Gott in schwierigen Zeiten um Hilfe zu bitten. Und ich tue das natürlich auch.
Aber, da ist etwas, das mir noch mehr hilft. Und davon spricht das heutige Losungswort aus dem Psalm 71. Wenn's mir gar nicht gut geht und ich in Gefahr gerate, mich selbst zu bemitleiden und mein Schicksal zu bejammern, dann hilft mir am besten und schnellsten, wenn ich Gott für mein Leben insgesamt lobe und ihm danke. Denn das Loben und Danken lässt mich auch die Dinge sehen, die jetzt gut sind auch wenn gleichzeitig manches schlecht läuft. Ich bin immer wieder erstaunt, was für eine Kraft darin steckt. Und in dieser Kraft kann ich auch das tragen, was mich zurzeit bedrückt.
In jenem Psalm 71 steht auch noch dieser Vers: „Not und Elend hast du mich erfahren lassen, aber du erhältst mich am Leben und bewahrst mich vor dem sicheren Tod. Darum will ich dir mit dem Spiel auf der Harfe danken. Ich lobe deine Treue, du, mein Gott!“
Ja, so merkwürdig es in den Ohren mancher klingen mag, auch meine Not und mein Elend hat mit Gott zu tun. Manchmal weiß ich schon, warum ich in Schwierigkeiten geraten bin. Manchmal weiß ich es nicht. Aber daran halte ich mit dem Beter dieses Psalms fest, dass der, der mich in Not und Elend hat geraten lassen, mir da auch wieder heraus helfen wird. Gott ist eben das Ganze und nicht begrenzt auf das, was ich mir unter lieb und gut vorstelle. Er hat mit meinem ganzen Leben zu tun, mit jedem Bereich, und ich habe es mein ganzes Leben lang mit ihm zu tun.
Paulus hat das wohl ähnlich gesehen, als er im Gefängnis Gott so laut lobte, dass selbst die anderen Gefangenen es hörten. Er wusste, Gott hat mich ins Gefängnis gebracht zu einem Zweck, den ich vielleicht im Augenblick nicht verstehe. Und er wird mich wieder herausbringen. Darum will ich nicht jammern, sondern ihn loben und sei es mitten in der Nacht.

Gebet: Herr, Dein Wille geschieht in allem, was sich ereignet. Manchmal verstehe ich Deinen Willen nicht. Mir fehlt eben der Überblick und ich erkenne nicht, wie alles mit allem zusammenhängt. Aber ich will Deinen Willen annehmen und mich ihm beugen, wenn es anders nicht geht. Du weißt, ich bin kein Glaubensheld. Aber ich halte daran fest, dass mir auch die bösen Dinge zum Guten dienen müssen, weil Du mein Gott bist und mir hilfst. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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