Freitag, 31. Dezember 2010

Hoffnungsvorrat hl

Losung: Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren, und es ist aus mit uns. Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will eure Gräber auftun und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Hesekiel 37,11-12

Lehrtext: Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben. Johannes 14,19

Liebe Leserin, lieber Leser,

als Michael kurz vor Weihnachten die Krebsdiagnose bekommen hatte, war er am Boden zerstört. Er liebte sein Leben, seine Frau, seine Kinder, seine Arbeit. Und nun? All die Pläne die er noch hatte, was hatten sie jetzt noch für einen Wert? Er fiel in ein tiefes schwarzes Loch. Seine Hoffnungen konnte er begraben und sich gleich dazu. Und so war er denn auch mehr tot als lebendig.
Das war vor drei Jahren. Doch dann las er die Jahreslosung für das Jahr 2008. Seine Frau hatte von der Gemeinde eine Kerze bekommen, auf der sie abgedruckt war. Es würde ein trauriges Silvester werden, dieses Jahr, dachte sie und zündete am letzten Abend des alten Jahres die Kerze an. Aber als die Kerze mit ihrem hellen, warmen Schein das Wohnzimmer füllte, begann für Michael auch das Bibelwort auf ihr zu leuchten. Lange schaute er in die Flamme und immer wieder las er diese Worte: »Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben.« Er spürte förmlich, wie neue Hoffnung in ihn hineinströmte, wie sein Lebensmut zurück kehrte und er entschloss sich, im neuen Jahr um seine Gesundheit zu kämpfen.
Drei Jahre sind seitdem vergangen. Michael lebt noch immer. Er hat eine harte Zeit hinter sich: Chemotherapie, Bestrahlungen, Reha und die Nachuntersuchungen, vor denen er jedes Mal ein bisschen Angst hat. Aber dann zündet er wieder die Kerze mit dem Bibelwort an. Es ist inzwischen die sechste oder siebte, die im Wohnzimmerschrank steht. Damals hat er sich auf Vorrat zehn Stück auf einmal vom Pfarrer besorgen lassen. "Hoffnung", so sagte er zu sich, "Hoffnung kann man nicht genug haben". Und so hat er sich einen Hoffnungsvorrat angelegt. Von dem zehrt er noch heute.

Gebet: Herr Jesus Christus, so viele Menschen haben sich schon in ihren Ängsten an dein Wort geklammert, weil sie nicht sterben wollten. Vielen hast du neue Kraft gegeben und in ihnen neue Hoffnung geweckt. Lass mich festhalten an deinem Wort, wenn die Angst mich überfällt. Und wenn ich einmal von dieser Welt gehen muss, dann mach mich gewiss, dass du lebst und ich mit dir. Amen

 Alle guten Wünsche für den Jahresabschluss und Gottes Segen für 2011!

Ihr / Dein Hans Löhr

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Das Geheimnis hl

A. Losung: Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott und sonst keiner mehr.
Jesaja 45,22

B. Lehrtext: Legt ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmt das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist und Kraft hat, eure Seelen selig zu machen.
Jakobus 1,21

Liebe Leserin, lieber Leser,

schon komisch, dass Gott sein Volk und mit ihm auch uns ständig daran erinnern muss, wer Gott ist und an wen wir uns wenden sollen, damit uns geholfen werden kann. Die Bibel ist voll von Beispielen, wie die Israeliten in Krisenzeiten immer wieder vom lebendigen Gott abgefallen sind und sich irgendwelchen anderen Dingen zugewandt haben, von denen sie sich Hilfe versprachen: Horoskopen, Wahrsagern, Hexen, geschnitzten Götzen, Amuletten, fremden Göttern usw.
Wir Menschen brauchen offenbar etwas zum Anschauen und Anfassen, von dem wir uns versprechen, dass es uns Halt geben könnte. Aber gerade das macht die Wirklichkeit unseres Gottes aus, dass man ihn sich nicht so ohne weiteres vorstellen kann, um ihn danach wieder weg zu stellen. Er ist nicht mit unseren Händen zu begreifen und mit unserem Verstand auch nicht. Die Bibel sagt: Gott ist höher als alle Vernunft. Letztlich bleibt uns nichts anderes übrig, als dass wir uns diesem unsichtbaren und darum auch allgegenwärtigen Gott vertrauensvoll in die Arme werfen.
Unser Gott lebt in seinem Wort mitten unter uns. Wir haben nichts anderes, was Kraft hat uns aus Angst und Leid, Schuld und Tod zu retten  als sein Wort. Johannes schreibt am Anfang seines Evangeliums:  »Dieses Wort wurde (in Jesus Christus) Mensch und wohnten mitten unter uns.« Das ist es, was wir an Weihnachten feiern: Gott wird in dem Kind in der Krippe begreifbar und bleibt doch ein Geheimnis.


Gebet: Du bist ein barmherziger Gott. Du verzeihst, wenn wir uns in Panik nach irgendwelchen nutzlosen Hilfen umsehen und dich darüber vergessen. Aber damit tun wir uns selbst nichts Gutes. Darum bitten wir dich, gib uns die Geistesgegenwart und das Vertrauen, dass wir uns in allen Notlagen in deine Arme werfen. Du bist der einzige, der Macht hat zu helfen. Bewahre uns diesen Glauben. Amen



Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Menschenwürde hl

Losung: Haben wir nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott geschaffen? Warum verachten wir denn einer den andern? Maleachi 2,10

Lehrtext: Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Römer 15,7

Liebe Leserin, lieber Leser,

"Die Würde des Menschen ist unantastbar" heißt es im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Aber was ist es, das einem Menschen Würde verleiht? Nicht nur einem angesehenen Mitglied dieser Gesellschaft, nicht nur einem Prominenten oder einem sogenannten Leistungsträger, sondern auch einem behinderten Kind und einem demenzkranken Greis? Wer nicht an Gott glaubt, aber stattdessen, dass wir Menschen Zufallsprodukte der Evolution sind, tut sich mit der Menschenwürde schwer. Ist sie auch ein Zufallsprodukt? Was ist sie dann wert? Was ist der Mensch dann wert?
Nach allem, was ich weiß, sind wir Menschen in einem langen, evolutionären Prozess im Laufe von Jahrmilliarden entstanden. Aber dabei hat der, vor dem 1000 Jahre wie ein Tag sind, seine Hand im Spiel. Es ist Gottes Wille, dass es jeden einzelnen von uns gibt. Er ist es, der uns alle miteinander erschaffen hat: Deutsche und Russen, weiße Europäer und schwarze Afrikaner, Obdachlose und Investmentbanker, Männer und Frauen, Kinder und Erwachsene, Kranke und Gesunde, Junge und Alte, Christen und Muslime, Gläubige und Ungläubige. Wir haben alle diesen einen Vater, auch wenn es nicht alle wissen oder glauben. Und darum haben wir keinen Grund, uns gegenseitig herabzusetzen oder auf andere, die nicht so sind wie wir, herab zu sehen.
Wir teilen alle dieselbe Menschenwürde, weil Gott uns nach seinem Bild geschaffen hat. Als Christen können wir froh und dankbar sein, dass wir zum Glauben gekommen sind und Gott in seinem Sohn Jesus Christus erkennen können. Es wäre schön, wenn wir mit unserem Leben andere, die noch suchen, dazu einladen, sich von unserem Gott finden zu lassen. Doch dazu sollten wir auch die akzeptieren, auf Deutsch, annehmen, die uns ablehnen. Diese Empfehlung gibt uns der Apostel Paulus, der die Gemeinde Jesu Christi auf den Tod gehasst hatte und dennoch von Jesus angenommen wurde, damit er ihm diene.

Gebet: Allmächtiger und heiliger Gott, weil Du mir Würde gibst, bin ich schon wer noch bevor ich etwas aus mir machen muss. Du hast meinen Nachbarn und Arbeitskollegen, auch denen, die ich nicht leiden kann, die gleiche Würde wie mir gegeben. So will ich Dich darin ehren, dass ich zuvorkommend und freundlich zu ihnen bin. Verbrenne alle meine Überheblichkeit und Selbstgefälligkeit im Feuer Deiner Liebe. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Dienstag, 28. Dezember 2010

Wo geht's lang? hl

A. Losung: Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir.
Psalm 143,8

B. Lehrtext: Der Engel des Herrn erschien dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir's sage.
Matthäus 2,13 

Liebe Leserin, lieber Leser,

bei meinem letzten Aufenthalt in New York kam ich mit der U-Bahn im Central Station, im berühmten New Yorker Hauptbahnhof, an. Als ich schließlich oben in dem riesigen Bahnhofgebäude auftauchte, wusste ich nicht, welchen Ausgang ich Richtung Rockefeller Center nehmen sollte, wo meine Frau auf mich wartete. Ich überlegte kurz: Soll ich irgend einen Ausgang nehmen und dann draußen schauen, wie ich mich zurecht finde? Oder soll ich jemand fragen, dass er mir den richtigen Weg sagt? Ich fragte einen Mann mit dunkler Hautfarbe, der in der Nähe stand. Ich kannte ihn nicht, und er kannte mich nicht. Ich vertraute darauf, dass die Antwort richtig sein würde und ging den Weg, den er mir zeigte. Erst draußen vor dem Bahnhof wusste ich, dass es der richtige Ausgang war und lief zu Fuß durch den New Yorker Regen zum vereinbarten Treffpunkt.
Wenn ich schon einem wildfremden Menschen mitten in New York vertrauen kann, dass er mir den richtigen Weg zeigt, wie viel mehr kann ich erst Gott vertrauen, dass er mich durch alle Umwege und Irrwege dieses Lebens den richtigen Weg finden lässt. Den Weg, auf dem ich das Ziel erreiche, das er mir setzt,
Der Mann im Central Station war kein Engel. Oder vielleicht doch? Sind nicht alle Engel, die uns den richtigen Weg zeigen? Und sind nicht wir Gottes Engel, wenn er uns braucht, anderen dasselbe zu tun? Ich glaube, dass Menschen für den richtigen Weg kein Navigationssystem brauchen, sondern andere, die, ohne viele Worte zu machen, einfach mit ihrem Leben zeigen, wo's lang geht.



Herzliche Grüße

Hans Löhr

Montag, 27. Dezember 2010

Ich bin dein! hl

Losung: Ich bin dein, hilf mir! Psalm 119,94 

Lehrtext: Herr, du lässt deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Lukas 2,29-30

Liebe Leserin, lieber Leser,

das heutige Losungswort erinnert mich an eine Szene aus dem Film "Martin Luther – er veränderte die Welt". Man sieht Luther noch als Mönch wie er in der Klosterzelle mit Gott und dem Teufel ringt. Er sieht in Gott nur den Richter, der gnadenlos jede Verfehlung des Menschen verfolgt und erfährt sich selbst als ohnmächtig gegenüber der Macht der sündigen Gefühle und Gedanken. Da kommt sein Abt in die Zelle und sagt: "Bruder Martin, was suchst du?" Und Luther antwortet: "Einen barmherzigen Gott, einen, der mich liebt und den ich lieben kann." Da nimmt der Abt die Kette mit dem Kreuz vom Hals, drückt sie Martin Luther in die Hand und sagt: "Schau auf Christus und sag: Erlöse mich, ich bin dein!".
Ich bin dein – drei kleine Wörter, die uns aus allen Ängsten, aus der Einsamkeit, aus unserem Versagen retten können. Es nützt nichts, wenn du das nur liest und dir deinen Teil dazu denkst. Probiert es aus!  Leg dich, wenn du nicht einschlafen kannst, auf den Rücken. Blicke nach oben und sag Gott mehrmals diese drei Wörter ins Ohr: "Ich bin dein!" Und vielleicht kommst du eines Tages dazu, noch hinzuzufügen: "Dir gehört mein Leben. Verfüge darüber, wie du es für richtig hältst."
Der Lehrtext enthält ein Wort des Simeon, eines alten Mannes, der miterlebte, wie Maria und Josef nach jüdischer Tradition das Jesus-Baby zur Beschneidung in den Tempel brachten. Als Simeon das Kind sah, sprach er den Satz aus unserem Lehrtext. Ein ganzes Menschenleben lang hatte er darauf gewartet, den Messias oder, in unserer Sprache, den Heiland zu sehen. Seine alten Augen waren nicht mehr gut. Aber Simeon sah mit seinem Herzen und damit sah er besser als viele andere. Sein sehnsuchtsvolles Herz erkannte, dass Gott sein Versprechen wahr gemacht und die Menschen nicht vergessen hatte. Jetzt konnte er in Ruhe sterben.

Gebet: Vater im Himmel, lass auch mich mit meinem Herzen in dem Kind in der Krippe dich, meinen Heiland und Retter, erkennen. Was immer mich beunruhigt und quält, es soll mich von dir nicht trennen. Es soll mich nur noch mehr zu dir hin bringen. Denn ich gehöre nicht mir, sondern dir. Danke, dass du mich gefunden hast. Nun bin ich dein - für immer. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Großes beginnt bei Gott klein ebl

A. Losung: Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht, der hat Freude daran.
Psalm 111,2

B. Lehrtext: Sie legten die Kranken Jesus vor die Füße, und er heilte sie, sodass sich das Volk verwunderte, als sie sahen, dass die Stummen redeten, die Verkrüppelten gesund waren, die Gelähmten gingen, die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels.
Matthäus 15,30-31

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Leserinnen und Leser,

selten wirkt Gott in unserem Leben durch Donnerschläge - meistens nehmen Veränderungen, die er in unserem Leben bewirkt, im Kleinen ihren Anfang. Doch beharrlich wächst das, was er anstößt, weiter. Oft sehen Menschen erst im Rückblick, in ihrer Lebensbilanz, wie segensreich Gott da gewirkt hat.
Wenn wir morgen die Heilige Nacht feiern, wird es ähnlich sein: Gott als Mensch fängt klein an. Unscheinbar und wenig spektakulär. Doch was ist aus diesem unscheinbaren Anfang geworden? Diesem Neugeborenen wächst die Macht zu, Menschen zu heilen und zu erlösen. "Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht, der hat Freude daran." (Psalm 111,2) So die heutige Losung. Und aus dem Matthäusevangelium ein 'Kurzbericht' dessen, wozu Jesus als der Sohn Gottes fähig ist: "Sie legten die Kranken Jesus vor die Füße, und er heilte sie, sodass sich das Volk verwunderte, als sie sahen, dass die Stummen redeten, die Verkrüppelten gesund waren, die Gelähmten gingen, die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels." (Matthäus 15,30-31) Die Geburt dessen, der heil machen kann - hier und heute, dich und mich! - feiern wir morgen. Meine Vorfreude wächst!

Gesegnete Tage wünschen wir Euch und Ihnen,
in denen jenseits von allem Trubel
die Weihnachtsbotschaft Euer Herz erreichen möge.

Eure / Ihre Pfarrfamilie Löhr



Herzliche Grüße

Elfriede Bezold-Löhr 

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Mein Ansprechpartner ebl

A. Losung: Wenn sie aber zu euch sagen: Ihr müsst die Totengeister und Beschwörer befragen, so sprecht: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen?
Jesaja 8,19 

B. Lehrtext: Niemand kann zwei Herren dienen. 

Matthäus 6,24

Liebe Leserinnen und Leser,

wer ab und zu am Wochenende die Rubrik 'Vermischtes' im Anzeigenteil der einschlägigen Tageszeitungen liest, der stößt auf überraschend viele Angebote für einen Blick in die Zukunft. Ich habe mich schon oft gefragt: Reagiert überhaupt jemand auf solche Inserate - und wenn ja, wer tut es?
Der Wunsch, 'hinter den Vorhang sehen zu können', ist uralt. Daher ist im Alten Testament auch die Rede davon, unsere heutige Losung bezieht sich darauf: "Wenn sie aber zu euch sagen: Ihr müsst die Totengeister und Beschwörer befragen, so sprecht: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen?" (Jesaja 8,19) Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass wir als Christinnen und Christen bei Gott Rat suchen sollen, wenn wir nicht mehr weiter wissen.
"Niemand kann zwei Herren dienen" (Matthäus 6,24), schreibt der Evangelist Matthäus. Wer das versucht, den zerreißt es irgendwann innerlich. Freilich braucht es Geduld und eine gewisse Erfahrung auf dem Weg mit Gott, um seine Anstöße für unser Leben auch wahrzunehmen und zu 'entziffern'. Dazu möchte ich Euch und mich heute ermutigen. Bleibt mit Gott im Gespräch - und traut ihm zu, dass er auf unsere Fragen heute Antworten hat.

Ihre / Eure Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 21. Dezember 2010

Jesus first ebl

A. Losung: Ich bin der HERR, dein Gott, und du solltest keinen andern Gott kennen als mich und keinen Heiland als allein mich. Hosea 13,4 
B. Lehrtext: Das ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Johannes 17,3 

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freundinnen und Freunde,

auf dem Teppich meines Arbeitszimmers bilden sich gegenwärtig fünf Inseln aus Papier: Konzept und Aufgabenliste für den Wichtelgottesdienst am Vormittag des 24. Dezember, Ablauf und kurzer geistlicher Impuls für die Kinderweihnacht am Nachmittag, wichtige Notizen zur Christnacht um 23 Uhr, ein Predigtentwurf für den ersten Weihnachtsfeiertag und die Unterlagen für die musikalische Weihnachtsandacht am zweiten Weihnachtsfeiertag abends.
Ich würde so gerne jeden mit der Weihnachtsbotschaft erreichen: den Dreijährigen genauso wie die erschöpfte Mama und den eigentlich weihnachtsüberdrüssigen Teenager ebenso wie den lebensmüden alten Menschen.
Dieses Ziel kann zum Stressfaktor werden.

Da kommen Losung und Lehrtext dieses Tages für mich genau zum richtigen Zeitpunkt. "Ich bin der HERR, dein Gott, und du solltest keinen andern Gott kennen als mich und keinen Heiland als allein mich. (Hosea 13,4)
Jesus betet im Neuen Testament für uns: "Und das ist das wahre, das ewige Leben, dass sie dich kennen, den einen und einzig wahren Gott, und mich, seinen Sohn Jesus, den du in diese Welt gesandt hast." (Johannes 17,3 nach 'Willkommen daheim')
Derjenige, der handelt, ist Gott und bleibt Gott. Nicht ich muss in den Herzen und Seelen der Weihnachtsgottesdienstbesucher etwas anrühren, sondern ER wird es tun. Ein guter Grund, die unvollendeten Papierinseln auf dem Teppich meines Arbeitszimmers gelassen wachsen zu sehen.

Ähnlich möge es euch gehen mit allem, was ihr euch noch vor dem Weihnachtsfest vorgenommen habt. 'JESUS FIRST' - ein gutes Motto.

Herzlich grüßt Sie und Euch

Ihre / Eure Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 20. Dezember 2010

Friedliebend und doch konfliktfähig ebl

A. Losung: Abner rief Joab zu: Soll denn das Schwert ohne Ende fressen? Weißt du nicht, dass daraus am Ende nur Jammer kommen wird?
2.Samuel 2,26

B. Lehrtext: Wenn möglich, soweit es in eurer Macht steht: Haltet Frieden mit allen Menschen!
Römer 12,18

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Leserinnen und Leser,

heute geht es in der Losung und im Lehrtext um die Frage, wie wir in Frieden miteinander leben können. Dass Völker oder Stämme gut nebeneinander auskommen, war schon zu Zeiten des Alten Testamentes eine Herausforderung. Es erinnert mich an aktuelle afrikanische Stammeskämpfe, wenn ich lese, dass sich das Südreich Juda und das Nordreich Israel erbittert bekämpften, bis Abner, General  der Israeliten, von Joab, General aus Juda, erschöpft den Waffenstillstand erbittet. "Abner rief Joab zu: Soll denn das Schwert ohne Ende fressen? Weißt du nicht, dass daraus am Ende nur Jammer kommen wird?" (2.Samuel 2,26) Nach vielen Toten sahen diese Männer endlich ein, dass man mit Gewalt Konflikte nicht wirklich löst.
Paulus hat zu dem Thema unseren ganz normalen Alltag vor Augen und bittet uns da: "Wenn möglich, soweit es in eurer Macht steht: Haltet Frieden mit allen Menschen!" (Römer 12,18) Das heißt keineswegs, dass wir jeder Auseinandersetzung aus dem Weg gehen sollen. Ganz sicher nicht. Manchmal müssen Dinge ausgesprochen und Meinungsverschiedenheiten klar benannt werden. Aber wir werden an anderer Stelle in der Bibel ermutigt, uns dabei an zwei Grundregeln zu halten: Zum Ersten sollten wir zunächst mit dem Betreffenden unter vier Augen reden. Das Gespräch über den Anderen verbietet sich eigentlich und auch die größere Runde ist erst dann notwendig, wenn das Vieraugengespräch scheitert. Zum Zweiten ist es wichtig, dass unser Gegenüber auch im Streit seine Würde behalten darf. Denn die ist ihm von Gott gegeben, und wir sollten sie schon deshalb nicht verletzen.


Mit diesem alltagstauglichen biblischen Rat wünsche Ich euch und Ihnen einen guten Start in diese Weihnachtswoche.

Ihre / Eure Elfriede Bezold-Löhr

Freitag, 17. Dezember 2010

Gefahr für den Sonntag

A. Losung: Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebenten Tage sollst du ruhen.
2.Mose 34,21

B. Lehrtext: Wer zu Gottes Ruhe gekommen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen.
Hebräer 4,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

"Ohne Sonntag gibt's nur Werktage" - heißt das Motto der kirchlichen Kampagne zum Schutz des Sonntags. Durch verkaufsoffene Sonntage, durch Schichtarbeit, durch zunehmende Ausnahmeregelungen für Erwerbstätigkeit aller Art wird der Sonntag als Feiertag immer mehr ausgehöhlt. Aber gerade der Sonntag ist ein klares Beispiel für die christlich-jüdische Tradition, aus denen wir kommen und für die Leitkultur, die das christliche Europa über viele Jahrhunderte geprägt hat.
In einer politischen Partei, die der Wirtschaft besonders nahe steht, spricht der Generalsekretär inzwischen offen davon, dass die christlich-jüdische Tradition nicht mehr maßgeblich sei. Wörtlich heißt es da: "Die Formel vom christlich-jüdischen Leitbild kann kein integratives Leitbild sein." Und weiter: Das Grundgesetz verlange nach einem Leitbild, das unabhängig von Religion und persönlichen religiösen Überzeugungen sei. Zudem sei die Formel vom christlich-jüdischen Abendland "zur Beschreibung unserer Vergangenheit nicht vollständig". (zitiert nach "Der Spiegel" vom 9.12.2010).
Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass in der französischen Revolution vor 220 Jahren ebenfalls neue Leitbilder propagiert worden sind, um das christlich-jüdische Leitbild "abzuhängen". Schon damals wurde der Sonntag zu Gunsten von 10 Arbeitstagen und einem Ruhetag abgeschafft. Auch in der kommunistischen, russischen Revolution vor 92 Jahren wurde der Sonntag zunächst abgeschafft, bis er 22 Jahre später aufgrund des Widerstands in der Bevölkerung doch wieder eingeführt werden musste. Die Nationalsozialisten ließen zwar den Sonntag als arbeitsfreien Tag unangetastet, nutzten ihn aber als Tag der Propaganda für die arbeitsfreien Massen. An die radikale Beseitigung der christlich-jüdischen Kultur wollte man sich erst nach dem so genannten Endsieg machen.
Die größte Gefahr aber droht dem Sonntag von uns selbst, wenn es uns nicht gelingt, wenigstens an einem Tag in der Woche Ruhe zu geben. Ruhe – das heißt nicht nur Erholung für den Körper, sondern auch für die Seele. Ich meine, dass das die größtmögliche Seelen-Wellness ist, wenn sie "zu Gottes Ruhe gekommen ist", anders gesagt, wenn ich mal eine Atempause einlege, um mir von Gott neue Kraft für die Woche geben zulassen.
Domenica - "Tag des Herrn" heißt der Sonntag im Italienischen. Ob wenigstens die Italiener wissen, wem sie den Sonntag verdanken?


Gebet: Herr, ich danke dir für das Geschenk des Sonntags. Ich brauche diesen Ruhetag. Er würde meinem Körper und meine Seele noch besser tun, wenn ich selbst mehr zur Ruhe käme. Motiviere mich, noch mehr auf dein Gebot zu achten und deinen Feiertag zu heiligen. Amen

Herzliche Grüße und ein ruhiges, besinnliches Adventswochenende!



Ihr / Dein

Hans Löhr

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Rindssuppe hl

A. Losung: Ich will einen ewigen Bund mit meinem Volk schließen, dass ich nicht ablassen will, ihnen Gutes zu tun.
Jeremia 32,40

B. Lehrtext:  Gott hat auch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
Römer 8,32

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn es einem gut geht, dann erscheinen solche Worte, wie im heutigen Losungstext, übertrieben. Wenn du aber so richtig am Boden bist, wie es das Volk Israel damals war, zu dem der Prophet Jeremia sprach, dann hilft einem ein homöopathischer Zuspruch wenig. Dann brauchst du eine richtig dicke und kräftige Verheißung. Keinen dünnen Kamillentee, sondern eine kräftige Nudelsuppe mit Rindfleisch. Und so eine wohlriechende, dampfende, stärkende Suppe lässt Gott durch den Propheten Jeremia seinen verzagten Menschen auf den Tisch stellen. Da kann ich nur sagen: "Mahlzeit!" Oder besser: "Gesegneten Appetit!" Wenn also deine Seele heute hungert oder sonst wie schwächelt, dann lass dir diese "Verheißungsuppe" schmecken. Stocher nicht erst lange darin herum, sondern iss! Manchmal kommt der Appetit auch mit dem Essen. Das ist bei einer guten Suppe nicht anders wie beim Wort Gottes.
Unser Gott ist nicht knauserig. Er speist uns nicht mit einem dünnen Tee ab, sondern schöpft aus dem Vollen. Mit Jesus schenkt er uns alles, alles, was deine Seele braucht, um wieder gesund und kräftig zu werden. Lass dich einfach beschenken. Sage nicht: "Das hätt's doch nicht gebraucht", sondern: "Danke, genau das habe ich jetzt gebraucht." Jetzt, so kurz vor Weihnachten, dürfen wir Gott gegenüber ruhig anspruchsvoll sein. Wer einem alles schenken will, bei dem ist falsche Bescheidenheit fehl am Platz.

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Dienstag, 14. Dezember 2010

Innere Kämpfe hl

Losung: Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir. 

Psalm 51,13
Lehrtext: Maria sprach: Er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.
Lukas 1,48 


Liebe Leserin, lieber Leser,

es gehört zu den Eigentümlichkeiten von uns fehlbaren Menschen, dass wir ein Leben lang mit unseren Schwächen zu kämpfen haben. Nach außen mögen wir womöglich gefestigt erscheinen und ein ordentliches Leben führen. Aber jeder weiß selbst, was bei ihm im Argen liegt. Und die, die uns am nächsten stehen, wissen es oft auch. Gerade vor dem heiligen Gott erkennen wir, wo es bei uns fehlt.
Das heutige Losungswort ist ein Ausdruck dieses inneren Kampfes. Es mag ja tröstlich sein, dass es auch den Menschen der Bibel nicht anders ergangen ist. Aber noch tröstlicher ist für mich, wie der Beter des 50. Psalms damit umgegangen ist. Im Zusammenhang heißt es:
"Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimmt deinen heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe und mit einem willigen Geist rüste mich aus."
Ich kann diese Worte auswendig. Meine Mutter hatte sie mir einst beigebracht. Und seitdem habe ich sie nicht wieder vergessen. Gott sei Dank, denn ich brauche sie heute genauso wie damals. Sie sind meine Waffe in diesem Kampf.
Auch Maria war ein fehlbarer Mensch mit Schwächen. Umso größer erlebte sie das Wunder, dass ausgerechnet sie Jesu Mutter werden soll, wie es der Engel ihr angekündigt hat. Und das ist es, was sie glückselig gemacht hat, dass Gott gerade unvollkommene und scheinbar unbedeutende Menschen nicht übersieht, sondern sie würdigt, etwas für ihn zu tun.

Gebet Ja, Vater, ich bitte dich, dass ich beständiger werde im Glauben. Danke, dass du dich trotz meiner Schwächen nicht von mir abwendest. Du weißt, wie sehr ich dich brauche. So hilf mir in meinen Kämpfen und stärke mich, dass ich will, was du willst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Montag, 13. Dezember 2010

Magnetische Sehnsucht hl

A. Losung: Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen.
Psalm 130,6
B. Lehrtext: Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt. Darum, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden befunden werdet.
2.Petrus 3,13.14

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sehnsucht, das kennt wohl jeder von uns. Die Sehnsucht nach der oder dem Liebsten. Die Sehnsucht nach der Heimat oder Ferne. Die Sehnsucht nach Kindern oder die der Kinder nach ihren Eltern. Die Sehnsucht nach dem Morgen in einer langen, schlaflosen Nacht mit Kummer und Schmerzen. Die Sehnsucht nach dem Sonnenaufgang, wie sie  früher die Wächter auf den Mauerzinnen hatten. Und dann gibt es noch die Sehnsucht nach Gott.
Im Psalm 130, aus dem die heutige Tageslosung stammt, geht es um Schuld, in die ein Mensch gesunken ist. Es wird nicht gesagt, um welche Art von Schuld es sich handelt. Aber offenbar ist sie tief genug, dass sich dieser Mensch von Gott getrennt fühlt. Er leidet in der kalten und finsteren Gotteinsamkeit. Er weiß, dass er sich selbst in diese verzweifelte Lage gebracht hat. Er weiß, dass er sich nicht wie Münchhausen am Schopf aus diesem Sumpf ziehen kann. Aber Gott wird es tun, weil er barmherzig ist. Auch die längste Nacht wird ein Ende haben und die wärmende Sonne aufgehen .
Vielleicht befinden Sie sich / befindest Du Dich zur Zeit in einer ähnlichen Situation. Dann denke daran, dass es deine Sehnsucht nach Gott ist, die ihn wie ein starker Magnet wieder zu dir zieht. Und er lässt sich gern von dir anziehen so wie die Sehnsucht des Verlorenen Sohnes nach dem Elternhaus den Vater angezogen hat, dass er ihm entgegen laufen, ja entgegen rennen und wieder in seine Arme schließen musste. Jesus hat uns das erzählt (Lukas 15,11-20).
Im heutigen Lehrtext wird die Sehnsucht nach einer umfassenden Gerechtigkeit angedeutet, die es in dieser Welt nicht geben kann. Doch Petrus schreibt, dass Gott nach der vergänglichen eine neue Erde und einen neuen Himmel schaffen wird. Dann werden die, die jetzt nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, satt werden (Matthäus 5, 6). Wir brauchen auf unserer alten Erde die Sehnsucht nach absoluter Gerechtigkeit, damit wir hier wenigstens um relative Gerechtigkeit bemüht sind. Mit der Vision einer neuen Erde und eines neuen Himmels im Herzen, können wir auch unsere alte Welt ein bisschen besser machen. "Weltverbesserer", das ist in unserem Land inzwischen ein Schimpfwort geworden. Für uns Christen sollte es ein Ehrentitel sein, den wir dann zu Recht tragen, wenn wir nicht nur die Welt, sondern auch uns selbst besser machen wollen.

Gebet: Herr, ich sehne mich nach dir. Du weißt, wie oft ich nicht nur an dieser Welt, sondern auch an mir selbst leide. Doch wie soll ich ohne dich gesund werden? Darum bitte ich dich im Dunkel meiner Not und Schuld: Komm! Komm und bring mir dein Licht, dass du mich wieder mit deiner Liebe wärmst und heilst. Amen


Herzliche Grüße und Gottes Segen in der neuen Woche!

Hans Löhr

Freitag, 10. Dezember 2010

Wohltuendes "Mittelmaß" ebl

A. Losung: Armut und Reichtum gib mir nicht; lass mich aber mein Teil Speise dahinnehmen, das du mir beschieden hast.
Sprüche 30,8

B. Lehrtext:  Die Jünger gaben dem Volk die Brote. Und sie aßen alle und wurden satt.
Matthäus 14,19-20

Liebe Leserinnen und Leser,

als Losung ist heute interessanterweise zu lesen: "Armut und Reichtum gib mir nicht; lass mich aber mein Teil Speise dahinnehmen, das du mir beschieden hast." (nachzulesen im Buch der Sprüche Kap.30, Vers 8). In der Fortsetzung ist als Erklärung für diese Bitte noch angefügt: "Habe ich zu viel, so sage ich vielleicht: "Wozu brauche ich den Herrn?' Habe ich zu wenig, so fange ich vielleicht an zu stehlen und bringe deinen Namen in Verruf." Darin steckt nach meinem Empfinden viel Weisheit. Genug zum Leben zu haben, ist ein 'dicker' Grund, zufrieden zu sein. Viele von uns, auch wir als Pfarrfamilie, sind dankenswerter Weise in eben dieser Situation. Wir haben ein warmes Haus, wärmende Kleidung, immer eine Mahlzeit auf dem Tisch - und ein Netz von wertvollen Beziehungen zu anderen Menschen. Was wollen wir mehr? Wem unter Euch, unter Ihnen geht es ähnlich? Grund zu einem kleinen dankbaren Stoßgebet! Und zum Teilen mit anderen, denn auch dazu gibt es immer wieder die Gelegenheit - und die meisten von uns haben haben auch die materiellen Möglichkeiten. Auf dieser Großzügigkeit liegt Jesu Segen - diese Erfahrung können wir mit seinen Jüngern teilen: "Die Jünger gaben dem Volk die Brote. Und sie aßen alle und wurden satt.(Matthäus 14,19-20).

Dankbarkeit und gute Erfahrungen beim Geben und Teilen!

Ihre / Eure Elfriede Bezold-Löhr

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Kraftspender ebl

A. Losung: Du bist mein Schutz und mein Schild; ich hoffe auf dein Wort.
Psalm 119,114

B. Lehrtext: Weil wir unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt haben, darum arbeiten wir so hart und kämpfen wir, denn er ist der Retter aller Menschen, ganz besonders derer, die glauben. 1.Timotheus 4,10

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freundinnen und Freunde,

erklären muss ich heute zu Losung und Lehrtext nichts - die Verse aus Altem und Neuem Testament sind schlicht zwei Glaubensbekenntnisse: "Du bist mein Schutz und mein Schild; ich hoffe auf dein Wort." (aus Psalm 119,114) Vielleicht liest mancher von Euch heute diese mail, der ohne Freude in den Tag gestartet ist. Demjenigen könnte es helfen, für einen Moment die Augen zu schließen und dieses Bekenntnis nachzusprechen. Damit wird es sein eigenes - und indem er es spricht, verändert sich etwas in ihm. Seine Nöte sind deshalb nicht mit einem Schlag verschwunden - aber sie erscheinen ihm in einem anderen Licht. Denn er weiß: "Ich trage sie nicht allein." Mit dieser Haltung 'werben' wir für Gott, der uns hält und uns ein anderes Leben gibt: "Darum mühen wir uns ab und kämpfen, weil wir unsere ganze Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt haben, der alle Menschen retten will, ganz besonders natürlich alle, die ihm schon ihr Vertrauen entgegenbringen. (1.Timotheus 4,10 nach 'Willkommen daheim')

Mut und Kraft für diesen Tag wünscht Euch und Ihnen

Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Zukunftsmusik ebl

A. Losung: Ich will mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens.
Jesaja 65,19
B. Lehrtext: Sind wir Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.
Römer 8,17

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freundinnen und Freunde,

während die Zukunftsprognosen hinsichtlich unseres Lebens auf diesem Planeten eher nachdenklich stimmen - gegenwärtig findet ja wieder einmal eine Weltklimakonferenz statt, bei der wohl keine oder nur magere Ergebnisse erreicht werden - macht Gott uns auf eine ganz andere und viel umfassendere Weise Hoffnung. In der Losung lesen wir heute von ihm folgende Verheißung: "Ich will mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens." (Jesaja 65,19) Und im Neuen Testament wird mit dem 'Lehrtext' diese Aussicht unterstrichen: "Der Heilige Geist bestätigt uns, dass wir tatsächlich Gottes Kinder sind und damit auch all das erben werden, was der Vater seinem Sohn Jesus und mit ihm auch uns zugedacht hat. Wir müssen nur - egal, ob in guten Zeiten oder in Leiden - ganz nahe bei ihm bleiben. Was die Leiden anbelangt, bin ich der festen Überzeugung, dass sie im Vergleich zu der Herrlichkeit, die
wir erleben werden, völlig unbedeutend sind." (Römerbrief, Kapitel 8)
Also gilt das Motto: Festhalten an unserem Glauben. Offen zu Gott stehen. Und dabei baut uns schöne Zukunftsmusik auf!

Herzlich grüßt Euch und Sie
Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 7. Dezember 2010

Keine Steinewerfer im Glashaus ebl

A. Losung: Einen jeglichen dünkt sein Weg recht; aber der HERR prüft die Herzen.
Sprüche 21,2

B. Lehrtext:
Wir wissen, dass Gottes Urteil recht ist.
Römer 2,2

Liebe Leserinnen und Leser,

"Wer im Glashaus sitzt ..." ist der Abschnitt überschrieben, aus dem heute unser Vers aus dem Neuen Testament entnommen ist. Ich zitiere ihn im Zusammenhang, dann ist er besser verständlich: "Dürfen wir auf diese Menschen (die sich in ihrem Denken Gott gegenüber verschlossen haben) herabblicken? Nichts wäre verhängnisvoller als das. Denn sobald wir meinen, über andere Menschen richten zu können, sprechen wir uns unser eigenes Urteil. Wer andere richtet, hat nichts mehr, womit er sein eigenes Handeln entschuldigen könnte. DENN VOR GOTTES GERICHT KOMMT ALLES ANS LICHT, UND JEDER WIRD AN DEM MASSSTAB GEMESSEN, DEN ER AN ANDERE ANGELEGT HAT." (Nach der Übersetzung 'Willkommen daheim').

Wie schnell bin ich dabei, mein eigenes Handeln als das angemessene und 'richtige' zu sehen - und in der Konsequenz über die, die so ganz anders 'ticken' als ich, den Stab zu brechen. Aber davor werden wir heute mit deutlichen Worten in der Tageslosung gewarnt: "Einen jeglichen dünkt sein Weg recht; aber der HERR prüft die Herzen." (Sprüche 21,2) Niemand, wirklich niemand kann einem anderen ins Herz sehen. Daher ist jedes Urteil, das ich über den anderen fälle, vorschnell. Ich sollte es Gott überlassen - oder gnädig urteilen. Denn eines weiß ich sicher: Ich bin auf ein gnädiges Urteil angewiesen --- bei anderen Menschen oft, bei Gott in jedem Fall.

Nachdenkliche Grüße schickt Euch und Ihnen

Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 6. Dezember 2010

Grundgerüst hl

A. Losung: Die Befehle des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz.
Psalm 19,9

B. Lehrtext: Bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist.
2.Timotheus 3,14

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freundinnen und Freunde,

eines können wir nicht sagen: "Wir haben es nicht besser gewusst." Wenn es um persönliche Entscheidungen geht in unserem Alltag, dann wissen wir im Herzen oft recht gut, wie es nach Gottes Willen gehen müsste. Kein Reden am Arbeitsplatz über Leute, die nicht anwesend sind. Kein Ausnutzen von Schlupflöchern bei der Steuererklärung. Kein gepflegter Dauerstreit über Jahre mit dem Nachbarn wegen eines Grundes, den man eigentlich nicht mehr weiß. Kein achtloses Hinweggehen über die Interessen anderer. Keine gestresste Selbstzerfleischung jetzt vor Weihnachten, um alles und allen gerecht zu werden.
Die zehn Gebote, wie sie Gott uns Menschen als 'Grundgerüst' für ein gutes Zusammenleben gegeben hat, kennen wir dem Inhalt nach alle. Aber die entscheidende Frage ist: Gelten sie für Dich und für mich Tat-sächlich?
"Die Befehle des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz." (Psalm 19,9) heißt die heutige Tageslosung. Und der Lehrtext ermutigt uns, an diesen uralten göttlichen Weisheiten überzeugt festzuhalten: "Bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist." (2.Timotheus 3,14) Daran festzuhalten, ist (manchmal) alles andere als leicht. Aber die Gebote Gottes bewahren mich davor, kopflos ins Chaos zu rutschen. Manchmal müssen wir um Gottes Willen verzichten lernen und das eine oder andere nicht tun. Ich mache die Erfahrung: Es ist der bessere Weg, als alles nach meiner eigenen Vorstellung zu machen. Gott hat letztendlich wirklich den Durchblick - darum will ich ihm vertrauen und versuchen, seinen Willen zu leben. Das gute ist: Er unterstützt mich dabei und ist geduldig!

Einen guten Start in die neue Woche wünscht Ihnen und Euch

Elfriede Bezold-Löhr

Samstag, 4. Dezember 2010

Schlüsselwort Beziehung hl

A. Losung: Du bist meine Hilfe; verlass mich nicht und tu die Hand nicht von mir ab, Gott, mein Heil!
Psalm 27,9

B. Lehrtext: Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen.
Titus 2,11


Liebe Leserin, lieber Leser,

was hilft einem kranken Menschen wieder gesund zu werden? Ist es die medizinische Versorgung? Sind es Tabletten oder Tropfen? Das alles spielt wohl eine gewisse Rolle. Doch entscheidend ist, dass der Kranke von anderen Zuwendung erfährt. Die moderne Medizin mit ihren teuren Apparaten hat sich lange selbst überschätzt. Einer meiner Freunde ist Chef eines Krankenhauses in Oberfranken. Er sagte mir vor kurzem: "Hans, inzwischen wächst auch bei uns Gott sei Dank die Einsicht, wie wichtig die persönlichen Beziehungen für einen Kranken sind. Drum nehme ich mir immer Zeit, wenigstens ein paar Sätze mit ihm zu reden und ihm die Chance zu geben, mir zu sagen, was er auf dem Herzen hat. Wer aber als Kranker sich selbst überlassen ist, weil sich niemand um ihn kümmert, nicht nur um seinen Körper, sondern auch um seine Seele, der neigt dazu, sich selbst aufzugeben. Seine Chancen, wieder gesund zu werden, sind deutlich schlechter."
Was hilft einem Menschen wie dir und mir, schwere, ja schwerste Lebenskrisen zu überstehen? Auch da sind persönliche Beziehungen von entscheidender Bedeutung. Einsame Menschen sind öfter krank, mehr depressiv und sterben früher. Das haben viele Statistiken belegt. Aber da gibt es noch eine andere persönliche Beziehung, die auch Einsamen Halt und Kraft gibt: Das Vertrauen darauf, dass du einen persönlichen Gott hast, der dir hilft und dich nicht verlässt. Von diesem Gott spricht die heutige Tageslosung. Mit ihm kannst du reden, ihn kannst du bitten, ihm kannst du ein Lied singen, ihm danken, ja, ihn kannst du sogar anklagen. Das alles haben Menschen getan, von denen die Psalmen in der Bibel stammen. Inzwischen wundert es mich, warum so viele ohne dieses heilsame und heilende Gottvertrauen zurecht kommen wollen. Eigentlich ist es eine Tragödie, dass die große Hilfe so nah ist und doch nicht gefunden wird. Wie viel leichter würden sich viele tun, hätten auch sie eine persönliche Beziehung zu ihrem Schöpfer und Erlöser. Jetzt in der Adventszeit und an Weihnachten bestünde wieder die Chance, etwas davon zu erfahren, dass Gott sich uns Menschen zuwendet. Sein Sohn Jesus ist die "heilsame Gnade", von der der Lehrtext spricht , die allen Menschen erschienen ist. In seiner Nähe werden wir gesund, körperlich und seelisch, zeitlich und ewig.

Gebet: Weißt du, Gott, was mir besonders gut tut? Dass ich dich nicht erst lange suchen muss, sondern dass du einfach da bist, jederzeit. Und gerade dann, wenn es mir gar nicht gut geht, bist und bleibst du meine Hilfe. Gerade an Weihnachten, gerade im Jesuskind erkennen ich, was für ein liebevoller, barmherziger Vater du bist. Lass dich von allen finden, die nach dir fragen und die dich suchen, auch von mir. Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!

Ihr / Dein Hans Löhr

Freitag, 3. Dezember 2010

Schepperndes Blech hl

A. Losung: Wenn ich auch noch so viele meiner Gebote aufschreibe, so werden sie doch geachtet wie eine fremde Lehre.Hosea 8,12
B. Lehrtext: Jesus sprach: Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Matthäus 7,21

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn ich noch so viel von Gott redete und würde ihn nicht lieben, so wäre ich ein schepperndes Blech.
Und wenn ich für soziale Gerechtigkeit kämpfte und für einen guten Zweck spendete und würde meinen Nächsten nicht lieben, so wäre ich ein hohler Kürbis.
Und wenn ich die besten Zeugnisse hätte und eine gehobene Stellung und könnte mich selbst nicht lieben, so wäre ich ein saurer Wein.Und wenn ich die 10 Gebote mit allen Auslegungen aufsagen könnte und würde mich nicht daran halten, so wäre ich doch nur Altglas.
Die Liebe zu Gott kümmert sich um die Geringen. Die Liebe zum Nächsten ehrt Gott. Die Liebe zu mir lässt mich freundlich sein zu dir.
Mein Glaube geht durch den Magen der Hungernden. Von meiner Hoffnung beißen die Gescheiterten. An meiner Liebe wärmen sich die Verachteten.
Oder mein Glaube ist kein Glaube, sondern kalter Rauch. Oder meine Hoffnung ist keine Hoffnung, sondern eine Seifenblase. Oder meine Liebe ist keine Liebe, sondern eine Maske.

Gebet: Herr, meine Kraft ist oft klein. Ich würde gern mehr für dich und meine Mitmenschen tun, aber dann bin ich zu selbstbezogen, zu geizig und zu bequem. Ich würde gern hingebungsvoller glauben, beharrlicher hoffen, brennender lieben, aber dann lass ich mich wieder treiben von dem, was mir gerade passt. Herr, meine Kraft ist klein, darum schaue ich auf dich. Denn dein ist die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen Herzliche Grüße

Hans Löhr

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Gott wieder herbei beten hl

A. Losung: Ich will singen von der Gnade des HERRN ewiglich und seine Treue verkünden mit meinem Munde für und für.
Psalm 89,2

B. Lehrtext: Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! 1.Korinther 15,57


Liebe Leserin, lieber Leser,

um so überschwänglich reden zu können, wie es der Beter des 89. Psalms tut, muss etwas passiert sein. Und es ist etwas ganz furchtbares passiert. Gott hat seinen früheren Treueschwur für das Volk Israel und dessen König David gebrochen und den Bund, den er vormals mit ihnen geschlossen hatte, zerbrochen. In diesem Psalm wird nicht einmal der Grund für Gottes Sinneswandel genannt. Wir erfahren nur die schrecklichen Folgen: Eroberung der Königstadt Jerusalem, Zerstörung der Paläste und Mauern, das Ende des Königtums, Triumph der Feinde. Aber warum, so frage ich mich, singt dann der Psalmbeter von Gottes Gnade und ewiger Treue?
Ich denke, dass es ein Lied der Verzweiflung ist. Der Beter erinnert inmitten der großen Not Gott daran, was er doch dem Volk und dem König einst Gutes gesagt und getan hat. Er erinnert Gott an dessen frühere Zusagen und Treueschwüre. So versucht er ihn umzustimmen. Er möchte durch sein Gebetslied erreichen, dass Gott zu sich selbst sagt: 'Ja, der Mensch hat recht. Auch wenn sich das ganze Volk samt seinem König gründlich daneben benommen hat, will ich doch zu meinem Treueschwur stehen, den ich ihnen einst gegeben hatte und ihnen wieder zur Seite stehen.'
Einerseits erschreckt mich dieser Psalm, da er sagt: Gottes Geduld ist endlich. Wir dürfen uns nicht allzu sicher fühlen, auch wenn wir glauben und getauft sind. Sein Strafgericht kann jederzeit über uns Menschen hereinbrechen. So ist dieser Psalm eine ernste Mahnung, dass wir uns bei allem Gottvertrauen darum bemühen, seinen Willen zu tun und seine Gebote zu halten.
Andererseits macht mir dieser Psalm auch Mut, Gott an seine Zusagen und Versprechen zu erinnern, gerade dann, wenn ich davon nichts spüre. Ich glaube, Gott will, dass wir ihn immer wieder bei seinem Wort nehmen und sagen:
(Gebet:) »Himmlischer Vater, es tut mir leid, dass ich dich mit meiner Sünde enttäuscht habe. Ich weiß, dass ich dich damit verlassen habe und in mein eigenes Verderben gelaufen bin. Aber nun habe ich mich besonnen und komme zu dir zurück. Du bist ein strenger Gott. Ja. Aber mehr noch bist du barmherzig und gnädig. Sei mir wieder gut und denk daran, was du mir mit deinem Sohn Jesus versprochen hast. Du willst mir vergeben und mich im Kampf gegen das Böse unterstützen. Ich vertraue darauf und danke dir, dass du mir durch Jesus Christus hilfst, es zu besiegen (Lehrtext). Amen«
Gerade dann, wenn Gott sich vor uns verborgen hat, müssen wir ihn unter allen Umständen wieder herbei beten.

Herzliche Grüße

Ihr / Dein Hans Löhr

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Das rechte Wort zur rechten Zeit hl

Losung: An jenem Tage wird dein Mund aufgetan werden, sodass du reden kannst und nicht mehr stumm bist. Hesekiel 24,27

Lehrtext: Wenn sie euch vor Gericht stellen, dann sorgt euch nicht darum, wie oder was ihr reden sollt, denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Matthäus 10,19

Liebe Leserin, lieber Leser,

als Theologiestudent und Vikar war ich mit Karl Steinbauer, einem 43 Jahre älteren Pfarrer befreundet. Während des Nationalsozialismus wurde er ein paar Mal verhaftet und verbrachte einige Zeit im Konzentrationslager Sachsenhausen. Er lebte nach der Devise aus der Bibel (Apostelgeschichte Kapitel 5): »Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen«. Das brachte ihn damals in Schwierigkeiten. Merkwürdig war, dass er immer wieder milde Richter fand. Er erklärte es mir mit dem Bibelwort aus dem heutigen Lehrtext.
Auch als er wegen einer regimekritischen Weihnachtspredigt vor das Kriegsgericht gestellt wurde, vertraute er auf dieses Wort. Er konsultierte keinen gerissenen Rechtsanwalt. Er bereitete sich nicht mithilfe von Gesetzestexten auf die Verhandlung vor. Er trat im festen Glauben vor den Richter, dass er mit Gottes Hilfe schon die richtigen Worte finden würde. Und zur Überraschung aller wurde er in diesem Fall freigesprochen. Seine Erfahrungen hat er in einem kleinen, längst vergriffenen Büchlein mit dem Titel "Weihnachtspredigt vor dem Kriegsgericht" niedergelegt.
Es muss nicht gleich eine Gerichtsverhandlung auf Leben und Tod sein, in der sich dieses Bibelwort bewährt. Es gibt genügend andere Situationen, wo man darauf angewiesen ist, die richtigen Worte zu finden. Man kann sie sich irgendwo zusammenklauben. Man kann aber auch darum bitten und darauf vertrauen, dass Gott sie einem im entscheidenden Augenblick eingeben wird.

Gebet: Herr, ich habe mich schon öfter zu unbedachten Worten hinreißen lassen und damit Menschen verletzt. Damit habe ich auch mir selbst geschadet. Darum bitte ich Dich, dass Du mir hilfst, das zu sagen, womit ich vor Dir und den Menschen bestehen kann. Wenn ich aber den Mund aufmache, will ich freundlich und klar sagen, was hilfreich und wahr ist und was gesagt werden muss. Amen
Herzliche Grüße

Hans Löhr