A. Losung: Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir.
Psalm 143,8
B. Lehrtext: Der Engel des Herrn erschien dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir's sage.
Matthäus 2,13
Liebe Leserin, lieber Leser,
bei meinem letzten Aufenthalt in New York kam ich mit der U-Bahn im Central Station, im berühmten New Yorker Hauptbahnhof, an. Als ich schließlich oben in dem riesigen Bahnhofgebäude auftauchte, wusste ich nicht, welchen Ausgang ich Richtung Rockefeller Center nehmen sollte, wo meine Frau auf mich wartete. Ich überlegte kurz: Soll ich irgend einen Ausgang nehmen und dann draußen schauen, wie ich mich zurecht finde? Oder soll ich jemand fragen, dass er mir den richtigen Weg sagt? Ich fragte einen Mann mit dunkler Hautfarbe, der in der Nähe stand. Ich kannte ihn nicht, und er kannte mich nicht. Ich vertraute darauf, dass die Antwort richtig sein würde und ging den Weg, den er mir zeigte. Erst draußen vor dem Bahnhof wusste ich, dass es der richtige Ausgang war und lief zu Fuß durch den New Yorker Regen zum vereinbarten Treffpunkt.
Wenn ich schon einem wildfremden Menschen mitten in New York vertrauen kann, dass er mir den richtigen Weg zeigt, wie viel mehr kann ich erst Gott vertrauen, dass er mich durch alle Umwege und Irrwege dieses Lebens den richtigen Weg finden lässt. Den Weg, auf dem ich das Ziel erreiche, das er mir setzt,
Der Mann im Central Station war kein Engel. Oder vielleicht doch? Sind nicht alle Engel, die uns den richtigen Weg zeigen? Und sind nicht wir Gottes Engel, wenn er uns braucht, anderen dasselbe zu tun? Ich glaube, dass Menschen für den richtigen Weg kein Navigationssystem brauchen, sondern andere, die, ohne viele Worte zu machen, einfach mit ihrem Leben zeigen, wo's lang geht.
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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