Losung: Alle, die dem HERRN widerstehen, werden zu ihm kommen und beschämt werden. Jesaja 45,24
Lehrtext: Da fragte ihn der Hohepriester abermals und sprach zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? Jesus aber sprach: Ich bin's; und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels. Markus 14,61-62
Liebe Leserin, lieber Leser,
am Ende der Zeit werden alle Geschöpfe Gottes vor ihm
versammelt werden, alle ohne Ausnahme. Und er wird auf seine Weise jedes
Geschöpf richten und ihm so gerecht werden. Und irgendwann sind dann auch wir
Menschen dran, alle ohne Ausnahme.
Meine Vision
Was er zu den anderen Geschöpfen sagen wird, weiß ich
nicht. Was er zu uns sagen wird, weiß ich auch nicht. Aber ich habe ein Bild
vor Augen, besser eine Szene. Ich sehe uns vor ihm stehen: Alte und Junge,
Männer und Frauen, Kinder, Kranke und Gesunde, Arme und Reiche, Afrikaner,
Asiaten, Europäer, Amerikaner. Ich sehe Juden, Muslime, Buddhisten, Hindus, Anhänger
größerer und kleinerer Religionen, sehe Atheisten und Christen aller
Bekenntnisse.
Und als Gott sich uns allen in der Person seines
Sohnes Jesus Christus zuwendet, weint er und sagt: „Ihr habt mir viel Leid
zugefügt, weil ihr einander so viel Leid angetan habt mit eurer Rechthaberei,
mit eurer Machtgier und Habgier. Ihr habt einander unterdrückt, gequält, belogen
und betrogen. Habt euch verletzt mit Worten und Waffen und in euren Kriegen immer
wieder getötet und gemordet, gerade auch eure Kinder. Warum?“
Unsere Antwort
Und wir werden antworten: „Du hast uns so gemacht, wie
wir sind. Du, Gott, bist selbst schuld an all dem Elend und Leid, das über uns
und deine Geschöpfe gekommen ist. Wir fragen dich: warum hattest du uns die
Freiheit gegeben, dass wir uns so oder so entscheiden konnten? Dass wir das
Gute wie das Böse wählen konnten? Dass wir dir widerstehen (Losung) und dich verlassen oder zu
dir kommen und dir folgen konnten – und das Eine wie das Andere von einer Sekunde
auf die andere?“
Seine Gegenrede
Und Gott wird sagen: „Ja, ich habe euch die Freiheit
gegeben, weil ich euch liebe, damit ihr mich und einander wieder lieben könnt.
Denn Liebe gibt es nicht ohne Freiheit und Freiheit nicht ohne Liebe. Doch eure
Gegenliebe war schwächer als ich gehofft und eure Eigenliebe stärker als ich
befürchtet habe. So bin ich zu euch gekommen im Kind im Stall und im Mann am
Kreuz, damit Friede auf Erden werde und unter euch.
Aber ihr habt der Gewalt und der Gier nicht
abgeschworen. Habt die Angst vor euresgleichen nicht abgelegt. Eure Fäuste
blieben geballt zum Schlag. Ihr habt euch nicht die Hände zur Versöhnung
gereicht. Ihr habt euch weiterhin gefürchtet, obwohl ich bei euch war. Habt einander
nicht über den Weg getraut, weil ihr mir nicht vertraut habt. So viel Leid, so
viel! Wofür? Ihr hättet als meine Kinder ein besseres, ein leichteres Leben
haben können. Doch ihr habt es euch selbst schwer gemacht.“
Mit gesenktem Kopf
Und wir Menschen werden stumm bleiben, weil wir dazu
nichts zu sagen haben. Wir werden beschämt unsere Köpfe senken, wenn wir Gottes
Tränen sehen und mit einem Mal alles erkennen, was wir nicht erkennen wollten:
all unsere Fehler, all unser Versagen, all unsere Schuld (Losung). Und Gottes Stimme wird
aus dem Mund Jesu kommen und sagen: „Das ist das Gericht über euch alle, dass
ihr euch jetzt vor mir schämt. Ich weiß, ihr würdet am liebsten im Boden
versinken. Doch da sollt ihr nicht sein. Eure Scham hat euch gerichtet. Meine
Gnade hat euch befreit. Eure Schuld ist vergeben. Meine Liebe hat euch erlöst.
Lebt mit mir im Licht.“
Das, liebe Leserin, lieber Leser, glaube ich – für mich
und für dich.
Gebet: Herr, deine Tränen machen
mir Kummer. Dein Schmerz tut mir weh. Deine Güte beschämt mich. Nicht erst am
Ende der Zeit, sondern heute. Ich brauche mich nicht zu rechtfertigen, weil ich es nicht kann. Darum bekenne ich dir mein
Versagen. Zugleich vertraue ich dir, dass du mich annimmst und bei mir bleibst
in diesem Leben und danach. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus
dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der
Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht.
Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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