Losung: Gott verletzt und verbindet; er zerschlägt und seine Hand heilt. Hiob 5,18
Lehrtext: Von Gott kommt alles, durch Gott lebt alles, zu Gott geht alles. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen. Römer 11,36
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Apostel Paulus war ein kluger Kopf. Er hat intensiv über Gott nachgedacht und dann den Satz aus dem heutigen Lehrtext in seinen Brief an die Römer geschrieben. Für mich ist seine Aussage selbstverständlich. Gilt das auch für dich? Kommt wirklich ausnahmslos alles von Gott? Lebt alles durch ihn? Geht alles zu ihm? Ich wüsste nicht, was ich dagegen einwenden könnte.
Meine Werturteile
Meine Aufgabe sehe ich darin, alles mit Gott in Verbindung zu bringen. Bei seiner Schöpfung fällt mir das, mit Ausnahme von uns Menschen, noch verhältnismäßig leicht, angefangen von den Elementarteilchen bis hin zum gesamten Universum. Denn da ist nichts, das ich böse nennen könnte. Keine Naturkatastrophe, kein Tier ist böse. Sie sind, was sie sind. Einen Wert legen nur wir Menschen ihnen bei, wenn wir sagen "Ein schlimmes Erdbeben" oder "Ein böser Wolf". Das gilt auch, wenn ich meiner Katze den Kopf streichle und sage. "Guter Kater". (Obwohl, er ist tatsächlich ein guter Kerl und sein Bruder auch. Das lasse ich mir nicht ausreden, auch nicht von mir selbst).
Aber bei Menschen tue ich mich schwer damit. Kommen auch die, die für mich böse sind, von Gott? Leben sie durch ihn und gehen sie zu ihm? Am liebsten würde ich die Folterknechte und Vergewaltiger, die Ausbeuter und Unterdrücker, die Kriegsherren und ihre zahlreichen Knechte "Ausgeburten der Hölle" nennen. Was meinst du?
Nur ist es nicht so einfach, die Welt in Gute und Böse einzuteilen. Weiß ich wirklich so genau, wer zu wem gehört und zu wem ich gehöre? Ich bin nicht Richter. Ich sollte mich besser mit meinen Verdammungsurteilen zurückhalten und dem das Urteil überlassen, der sagt. "Ziehe erst den Balken aus deinem Auge bevor du dich über den Splitter im Auge deines Menschenbruders aufregst. Dann kannst du klar sehen." (Matthäus 7,4+5)
Doch ich will mich nicht in Einzelheiten verlieren. Vielmehr soll mir der heutige Lehrtext helfen, ersteinmal jeden Menschen daraufhin anzusehen, dass er von Gott kommt, durch ihn lebt und zu ihm geht - so wie ich. Das fällt mir schwer, sehr schwer. Aber eine andere Möglichkeit habe ich nicht, wenn ich Christ sein will.
Seine Werturteile
Ausnahmslos alles kommt von Gott, sagt mir der Lehrtext. Alles kommt von dem, der das Gute, der die Liebe in Person ist. Von ihm heißt es in der Bibel: "Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr (!) gut." (1. Mose 1,31) Das ist es, nein, er ist es, der seiner Schöpfung ihren Wert gibt, auch dir und auch mir. Deshalb kann und will ich nicht alles gutheißen, was andere machen, aber auch nicht, was ich denke und fühle, sage und tue. Doch bevor ich den Stab über anderen breche oder mich selbst verdamme, sollte ich auf den schauen, der vergibt und vom Bösen erlöst; von dem alles kommt, durch den alles lebt, zu dem alles geht.
Gebet: Herr, ich will versuchen, alles, was ist, mit deinen Augen zu sehen. Aber es fällt mir schwer, auch die Menschen und ihre Taten, die für mich böse sind, mit dir zusammenzubringen. Vieles verstehe ich nicht, was zur Zeit wieder geschieht, all das Morden und Töten, alles Heucheln und alle Selbstgerechtigkeit. Und ich selbst habe mit mir zu tun, dass ich nicht verdamme und meine, es besser zu wissen und zu machen. Ich gestehe, ich habe keine Hoffnung, wenn ich auf unsre Menschenwelt schaue. Und doch ist auch sie deine Welt. Darum schaue ich auf dich und sage: 'Herr, erbarm dich über uns!' Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Wie wahr, danke!!Einen gesegneten Samstag!!
AntwortenLöschenBevor ich den Stab über andere breche - wie oft passiert das ohne Nachdenken, dass man den Stab über andere bricht und man checkt es erst später, wenn man darüber nachdenkt und dann verdammt man sich selber, dann hilft nur noch beten und das hilft und befreit!!!! Elisabeth
AntwortenLöschenMachen wir Menschen selbst nicht die Kriege und so vieles andere Böse?
AntwortenLöschenGott verhindert es nicht,warum auch immer?!Das wäre meine Frage !
Vielleicht, damit wir lernen, die Liebe Gottes zu leben, immer wieder von Neuem, bis es letztendlich klappt? Wenn es so ist, ist auch das ein großes Wunder Gottes; wie dankbar können wir sein für jeden neuen Tag, an dem wir die Chance haben, Gottes Liebe zu leben :)
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