Losung: Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der HERR. Sprüche 20,12
Lehrtext: Philippus lief hin und hörte, wie der Mann laut aus dem Buch des Propheten Jesaja las. Er fragte ihn: "Verstehst du denn, was du da liest?" Der Äthiopier sagte: "Wie kann ich es verstehen, wenn mir niemand hilft!" Und er forderte Philippus auf, zu ihm in den Wagen zu steigen. Apostelgeschichte 8,30-31
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Finanzminister (Kämmerer) aus Äthiopien, ein Jude, konnte lesen, ohne Frage (Lehrtext). So wie in unserer Gesellschaft die meisten lesen können. Aber zwischen Buchstaben lesen und den Inhalt verstehen, ist doch bis heute ein beachtlicher Unterschied. So verfehlt meines Erachtens das buchstäbliche Verstehen der Bibel den Sinn und den Zweck des Lesens. Dann kommt es zu Missverständnissen, wie sie mehrfach im Johannes-Evangelium erzählt werden. Manche Zuhörer Jesu verstanden ihn wortwörtlich und haben ihn deshalb nicht verstanden, zum Beispiel Nikodemus (Johannes 3,1-12) oder die samaritanische Frau am Brunnen (Johannes 4,4-34) ja sogar Petrus (Johannes 13,1-17).
Meines Erachtens kommt es entscheidend auf den Geist an, der aus der Bibel spricht und für den ich spezielle, im Glauben geschulte Augen und Ohren brauche (Losung). Hören und sehen, können auch die Tiere. Aber glauben und verstehen, kann nur der Mensch.Aber inzwischen ist viel Zeit vergangen. Es blieb mir gar nichts anderes übrig, als immer wieder englischsprachige Texte zu lesen, Predigten zu hören und in den zeitgemäßen Gottesdiensten englische Lobpreislieder zu singen. Und siehe da, plötzlich verstand ich mehr und mehr. Und wenn ich heute meine alten Hits höre, verstehe ich ziemlich gut, was darin gesungen wird.
Liebe zur Sache
Doch zurück zum Lehrtext. Um eine Sache immer besser und tiefer zu verstehen, braucht es Erfahrung, Hintergrundwissen, Übung und Zeit. Vor allem aber braucht es Liebe zu dieser Sache und damit auch die Bereitschaft, dran zu bleiben und nicht gleich wieder aufzugeben, wenn es mal schwierig wird. Beim Lesen der Bibel braucht es noch Glauben, aber auch Zweifel; Mut, die von Menschen der Bibel und ihrer Zeit verfassten, Schriften auch kritisch zu lesen und die Bitte um den heiligen Geist.
Mit Fundamentalismus aber und unkritischer, scheinbarer Bibeltreue wird man schnell dogmatisch und im schlimmsten Fall fanatisch. Da rinnt einem der Geist von Jesu froher Botschaft sozusagen durch die Finger.
Gut dran ist, wer die Größe hat, sich einen "Philippus" einzuladen (Lehrtext) und mit ihm oder ihr gemeinsam Gottes Wort zu lesen, zu hören und damit zu leben. Es geht eben um den Glauben, den man auch versteht.
Gebet: Herr, ich bitte dich um einen lebendigen Glauben in meiner Zeit. Ich will deine frohe Botschaft heute neu verstehen, will von ihr, will von dir gestärkt und getröstet werden, ermutigt und erfreut. Lass dazu aus den toten Buchstaben der Bibel deinen Geist auferstehen. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Guten Morgen lieber Herr Löhr
AntwortenLöschenUnd Sie sind ein solcher Philippus, der uns täglich einen neuen Blick auf Texte zu werfen. Vieles Dank.
Ich wünsche Ihnen und allen die hier lesen einen gesegneten Tag. Rahel
Dem schließe ich mich an. Gut einem Philippus zu haben wie dich lieber Hans. Der uns täglich durch sein umfassendes Wissen bereichert. Gott segne dich dass du auch weiterhin ein Segen für uns sein kannst. Amen.
LöschenIhre Auslegungen jeden Morgen sind für mich guter Start in den Tag. Sie sind tröstend und aufrichtend. Herzlichen Dank dafür. Mögen wir auch heute wieder behütet und auch getröstet werden!
AntwortenLöschenAuch ich möchte mich bei Ihnen bedanken. Ich schaffe es nicht oft in die Kirche zu gehen. Die morgendlichen Losungen, Ihre Auslegung und die Gebete geben mir für den Tag viel Kraft und häufig auch Nachdenklichkeit, oft sprechen mein Mann und ich dann gemeinsam noch einmal darüber. Ich freue mich jeden Morgen auf das Handy zu schauen und danke Gott, dass es Sie für uns gibt. Ihnen und Ihren Lieben wünsche ich einen wunderschönen Tag. Danke Herr Löhr
AntwortenLöschenDem schließe ich mich an.
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