Montag, 27. Mai 2024

Keine Opfer, nirgends und nie mehr! hl

Losung: Mit Gott wollen wir Taten tun. Psalm 60,14

Lehrtext: Ich bitte euch nun, liebe Brüder und Schwestern, bei der Barmherzigkeit Gottes: Bringt euren Leib dar als lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer – dies sei euer vernünftiger Gottesdienst! Römer 12,1 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Keine Menschenopfer, nirgends und nie mehr! Wenn ein Opfer gebracht werden soll, kann ich das nur von mir verlangen. Kein Apostel darf von anderen ein Opfer verlangen (Lehrtext) oder gar erzwingen, kein Papst, keine politische oder militärische Macht, kein Präsident, kein Minister und keine Ministerin. Kein Politiker und keine Politikerin. Kein General. Kein Journalist und keine Journalistin. Kein Profiteur der Rüstungsindustrie.

Wenn in einem Krieg Menschen geopfert werden sollen, dann nur die, die sich selbst opfern wollen. Aber wer von denen, die ständig Waffenöl ins Kriegsfeuer gießen, in dem andere verbrennen, ist denn bereit, selbst zu kämpfen? Ich kenne niemand in Deutschland, der nach Waffen für die Ukraine ruft und selbst bereit wäre, seine Gesundheit, sein Leben und das seiner Kinder für die Ukraine zu opfern. Warum eigentlich nicht? Warum sollen andere tun, wozu man selbst - gelinde gesagt- nicht bereit ist?

Kriegsdienstverweigerer und Deserteure

860.000 wehrfähige ukrainische Männer sind vor dem Krieg und der drohenden Einberufung durch die Selenskij-Regierung in die europäische Union geflohen. In Worten: achthundertsechzigtausend, die  meisten nach Deutschland. Sie werden schon wissen, warum sie ihre Gesundheit und ihr Leben nicht opfern wollen. Jedenfalls nicht für ihre Regierung, nicht für die wirtschaftlichen, militärischen und machtpolitischen Interessen der Nato und der europäischen Union. Nicht für die deutschen Medien. 

Russische Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aber werden von unserer Regierung abgewiesen. Deutschland hat seit dem Angriff Putins auf die Ukraine gerade mal 90 russischen Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren Asyl gewährt (ChatGPT). Ich schäme mich in Grund und Boden für unser Land.

Schon vergessen?

Zur Erinnerung: im Zweiten Weltkrieg sind 5,3 Millionen Deutsche Soldaten entweder gefallen, an Verletzungen gestorben oder gelten als vermisst. Durch die Bombenangriffe der Alliierten, Vertreibungen und Kriegsverbrechen wurden noch einmal zwischen 1,6 und 3,5 Millionen deutsche Zivilisten getötet. Von der Roten Armee der Sowjetunion starben im Zweiten Weltkrieg 8,7 Millionen bis 11 Millionen Soldaten, erlagen ihren Verletzungen oder gelten als vermisst. Die zivilen Verluste der Sowjetunion durch Massaker, verübt hauptsächlich durch deutsche Soldaten, sowie infolge von Hunger und Deportationen belaufen sich auf 13 bis 16 Millionen Menschen. - Es ist mir unbegreiflich, wie schon wieder zum Krieg gegen Russland verdeckt und teilweise offen getrommelt wird. Das geschieht wie immer unter dem Vorwand, andere und das eigene Land schützen und verteidigen zu wollen. Aber wir Menschen sind vergesslich, weil wir vergessen wollen und offenbar fehlt es allzu vielen an Vorstellungskraft und Empathie für das Leid anderer, vor allem der Frauen und Kinder.

Gott braucht und will keine Menschenopfer. Er hat uns geschaffen, damit wir leben und nicht unser Leben und das unsere Kinder für fremde Interessen opfern, für politische Schlagwörter, für die Interessen der Mächtigen, verblendet durch Kriegspropaganda aller Art damals wie heute.
Darum: Keine Menschenopfer nirgends und nie mehr! Wer unbedingt Menschen opfern will, soll sich selbst opfern und andere verschonen.

Quälen für Gott?

Das gilt meiner Überzeugung nach auch für den Apostel Paulus, wenn er im Lehrtext schreibt, »Bringt euren Leib dar als lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer«. Da ich selbst Theologe bin, weiß ich, mit welchen Ausreden man den Apostel entschuldigen will. Auch wenn es bei ihm nicht um Todesopfer geht, so werden doch bis heute vor allem junge Menschen zumeist im Hinblick auf ihre Sexualität mit dieser Forderung gequält. Das geschieht von denen, die meinen zu wissen, was ein solches „lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer“ sei. Auch hier gilt, wer meint, auf diese Weise ein solches Opfer fordern zu müssen, soll sich selbst opfern und andere, gerade auch seine Kinder, in Ruhe lassen.

Aufopfern

Und dann ist da noch die Erwartung zumeist an Frauen, dass sie sich für andere aufopfern sollen für die Familie, für pflegebedürftige Eltern oder Schwiegereltern, für den eigenen Mann oder Lebensgefährten … Für mich gilt hier das gleiche, was ich gerade geschrieben habe. Wer meint, dass Aufopferung nötig sei, soll sich selbst aufopfern und damit aufhören, andere zu bedrücken und ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen.

Was den Glauben zerstört

Unser Gott jedenfalls will keine Menschenopfer weder solche noch solche. Das glaube ich. Und er hat auch nicht seinen Sohn Jesus für unsere Sünden am Kreuz "geopfert". Diese Vorstellung mag vielleicht vor 2000 Jahren noch nachvollziehbar gewesen sein. Heute zerstört sie nur noch den Glauben. Opferpriester waren damals an der Tagesordnung. Sie dienten in heidnischen Tempeln oder im Tempel von Jerusalem. Da ist das Blut der Opfertiere in Strömen geflossen. Wofür? 

Im Alten Testament beim Propheten Jesaja heißt es dazu: »Was soll mir die Menge eurer Opfer?, spricht der HERR. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fettes von Mastkälbern und habe kein Gefallen am Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke… Und wenn ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut. Wascht euch! Lasst ab vom Bösen! Lernt Gutes tun! Trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten, schafft den Waisen Recht, führt der Witwen Sache! So kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR« (Jesaja 1,11-18 in Auszügen. Siehe auch Amos 5,21-24 sowie Psalm 40,7)
Nein, keine Tier- und Menschenopfer, nirgends und nie mehr! Wer unbedingt Menschen opfern will, soll sich selbst opfern und andere verschonen.

Und so bitte ich dich: Höre auf dein Herz, höre auf deinen Glauben, höre auf deinen Gott, der seinen Sohn Jesus nicht geopfert hat, sondern ihn uns geschenkt hat, dass das Opfern ein Ende nehme und Friede werde auf Erden.

GebetHerr, seit 1700 Jahren* fürchten Christen einander mehr als dass sie dir vertrauen. Hassen sie einander mehr als dass sie dich lieben. Benutzen sie ihre Hände zum Töten statt zum Gebet — als ob es Weihnachten, Karfreitag und Ostern nie gegeben hätte. Ich bekenne, auch mir fehlt es immer wieder an Liebe und Verständnis für die, die anders sind als ich. Darum bitte ich dich: Heile mein Herz, schärfe meinen Verstand, wecke mein Gewissen, dass ich mit dir tue (Losung), was dem Frieden dient. Amen

Herzliche Grüße,    

Ihr / dein Hans Löhr

* Seitdem das Christentum  unter Kaiser Konstantin Staatsreligion wurde. 

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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10 Kommentare:

  1. Herzlichen Dank für diese Auslegung. Bleiben Sie , lieber Herr Löhr und Ihre Lieben , behütet !

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  2. Vielen Dank für diese Gedanken. Seien sie gesegnet und behütet

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  3. Das sehe und empfinde ich ebenso.
    Wenn das der Verbrecher Putin und seine Vasallen nur auch so sähen, dann würden sie ihren Krempel packen und nach Hause fahren.
    Tun sie aber nicht ! Was nun ???

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  4. Lieber Herr Löhr,
    vielen Dank für diese Gedanken und ihre Haltung in einer Zeit der vielen „Mitläufer“ .
    Seien Sie behütet und weiterhin stark in ihren Worten.
    Danke. Norbert

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  5. Mal scharf nachdenken, warum zum Krieg gegen Russland aufgefordert wird? Wollen Sie unter Russlands Diktator leben? Wenn die Zahlen stimmen, dann hat er auch schon 500000 geopfert, so einfach ist es halt doch nicht..

    .

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  6. Danke für diese Auslegung Hr. Löhr! Sie sprechen mir aus dem Herzen.
    Gottes Segen Ihnen und ihrer Familie

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  7. Nie wieder Krieg! Wie oft ist das gesagt und beschlossen worden! Aber wie sieht es jetzt damit aus? Die Menschheit scheint nichts gelernt zu haben. Was soll man als einfacher Bürger nur machen?

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  8. Ich bin nicht für "freiwillige" Kriegsteilnehmer/Soldaten "die sich opfern wollen" .... Krieg geht letzten Endes immer zu Lasten der Zivilbevölkerung, mit unsäglichem Leid.
    Freiwillige "Aufopfernde" fände ich total problematisch. Sie könnten die ungute Kriegstreiberei noch verstärken.

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  9. Karl Felleiter27.05.24, 20:35

    Wie wohltuend, dass es noch Leute wie Sie gibt Herr Löhr, die sich nicht vom herrschenden (kriegstüchtigem) Zeitgeist beeinflussen lassen!
    Wie notwendig wäre es, wenn sich auch die Kirchenleitung mal eindeutig in diesem Sinne äußeren würde! Wenn der Papst Klartext redet, wird er von allen Seiten angegriffen und niemand steht ihm bei.

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  10. Danke für die klaren Worte.
    Es ist sehr erschreckend zu sehen was in Deutschland, Europa und weltweit passiert.
    Nie wieder Krieg!

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