Samstag, 29. Februar 2020

Ich muss kein Engel werden hl

LosungIch will euch retten, dass ihr ein Segen sein sollt. Sacharja 8,13

Lehrtext: Ich danke unserm Herrn Christus Jesus, der mich stark gemacht und für treu erachtet hat und in das Amt eingesetzt, mich, der ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler war; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren. 1.Timotheus 1,12-13

Liebe Leserin, lieber Leser,

kann es sein, dass Gott dich braucht, ganz speziell dich, und zwar nicht nur deine Stärken und guten Seiten, sondern auch deine Schwächen und dein Versagen? Ich weiß das natürlich nicht. Vielleicht magst du darüber mal nachdenken. Doch ich glaube, dass das möglich, ja sogar wahrscheinlich ist. Bei vielen Menschen der Bibel war es jedenfalls so.
     Von ihnen wissen wir, dass auch sie keine Glaubenshelden waren, sondern Menschen mit hellen und dunklen Seiten, allen voran König David, der seine Macht missbraucht, Petrus, der Jesus verleugnet und der Apostel Paulus, der zunächst als fanatischer Verfechter des jüdischen Glaubens die ersten Christen drangsaliert hat
(Lehrtext).

Menschen mit Brüchen

     Doch Gott hat sie nicht unschädlich gemacht, sondern zur Einsicht in ihr Fehlverhalten gebracht. So haben sie als Menschen mit Brüchen in ihrem Lebenslauf von ihrem Glauben erzählt, haben Psalmen gedichtet und anderen Jesu Botschaft vom barmherzigen und gnädigen Gott weitergegeben. Nicht zuletzt ihre Schwächen und ihre Schuld machen sie darin bis heute glaubwürdig.
     Darauf kommt es doch an, dass ich mich so wie ich bin Gott anvertraue. Dass ich von ihm sagen kann, er hat mir unvollkommenen Menschen geholfen und vergeben. Ich muss nicht tadellos sein und erst recht nicht anderen etwas vorspielen, was ich in Wirklichkeit gar nicht bin. Ich kann zu dem stehen wie ich bin, ob es anderen passt oder nicht, weil Gott zu mir steht.
     Damit, so denke ich, wird mein Glaube auch für andere glaubwürdiger. Und vielleicht ermutige ich sie damit unabsichtlich und unbewusst, selbst zu unserem wunderbaren Gott Vertrauen zu fassen.

Gebet: Danke, Herr, dass ich nicht erst ein Engel werden muss, um deiner Liebe würdig zu sein. Du hilfst mir, so wie ich bin. Du machst mir immer wieder Mut zum Leben auch auf die Gefahr hin, dass mir manches nicht gelingt. So bist du in schweren und in guten Zeiten bei mir, segnest mich und gibst mir Kraft. Ich will mich an dir orientieren und dir folgen so gut ich kann. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Freitag, 28. Februar 2020

gottverlassen? hl

LosungMein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne. Psalm 22,2

Lehrtext: Petrus wurde im Gefängnis festgehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn zu Gott. Apostelgeschichte 12,5Liebe Leserin, lieber Leser,


es ist was Schönes, Gott mit einem unbeschwerten Herzen danken zu können. Es ist was Schönes, die Güte des Lebens erfahren zu dürfen: Zeiten, in denen man gesund ist, wo einem nichts weh tut, wo man ein Dach über dem Kopf hat, ein eigenes Bett, genug Vorräte und vor allem liebe Angehörige und Freunde, die man gerne sieht. Zeiten ohne Angst, Schmerzen und Not. Was will man mehr?
     Viele in unserem Land erleben solche Zeiten. Was für ein Glück! Aber, dann wendet sich plötzlich das Blatt, und was eben noch ganz selbstverständlich schien, ist es plötzlich nicht mehr: Da wird ein Kind oder Enkelkind ernsthaft krank. Da gibt es Streit. Wachsen einem die beruflichen oder finanziellen Probleme über den Kopf. Da muss man Abschied nehmen von einem lieben Menschen. Oder man ist aus verschiedenen Gründen selbst am Ende seiner Kraft.     
     In der Bibel, im Psalm 22 hat ein Mensch so gebetet, wie es in der Losung steht. Viel später haben die ersten Christen sich die Leidensgeschichte von Jesus mit solchen Lebens- und Glaubenserfahrungen aus der hebräischen Bibel weitererzählt. Sie haben damit zum Ausdruck gebracht, dass Jesus ganz im Sinn des Glaubens ihrer Vorfahren gelebt und gelitten hat. Es kam ihnen nicht auf den tatsächlichen Wortlaut oder eine genaue, historische Überlieferung an, was Jesus gesagt hatte und erleiden musste. Ihnen war der Glaube wichtig, den die Evangelisten auf verschiedene Weise zur Sprache gebracht haben.     

Beten wie die Vorfahren im Glauben

Nicht zuletzt deshalb können auch wir uns Geschichten, Worte und Verse aus der Bibel zu eigen machen und so beten, wie unsere Glaubensvorfahren zu jener Zeit: „Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln“. Oder „Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?“ Aber auch „Aus der Tiefe rufe ich, Herr zu dir, Herr höre meine Stimme“ und eben auch in großer Not „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
     Hoffentlich werde ich einmal nicht so wie in der Losung beten müssen. Und wenn doch, so will ich daran denken, dass andere für mich mitbeten und mitglauben (Lehrtext).

Gebet: Herr, ich bin mit meinem Glauben nicht allein. Andere glauben mit mir. Und sollte ich aus Verzweiflung um Hilfe schreien müssen (Losung), so höre mich und lass mich nicht in Einsamkeit und Leid ertrinken. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Donnerstag, 27. Februar 2020

Meine Ehre ist sein Geschenk hl

LosungBei Gott ist mein Heil und meine Ehre. Psalm 62,8

Lehrtext: Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. Matthäus 5,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

hast du „Ehre im Leib“? Kann man dich „bei deiner Ehre packen“? Hast du eine „Berufsehre“? …..
     Ehre – was ist das eigentlich? „Meine Ehre heißt Treue“ (gegenüber Hitler), hieß der Wahlspruch der SS, der auf die Koppelschlösser (Gürtelschnallen) ihrer Uniformen geprägt war. Gemäß diesem Wahlspruch sind Tausende in einen sinnlosen Tod gegangen.
     In muslimischen Clans und Großfamilien kommt es hin und wieder zu „Ehrenmorden“, wenn zum Beispiel eine junge Frau aus dem Wertezwang der Familie ausbricht und ein, auch sexuell selbstbestimmtes Leben führen will. Ehre ist demnach ein durch die Werte einer Gemeinschaft bestimmtes Verhalten, dem man sich unterwirft. Andernfalls geht man der Ehre verlustig, verliert Gesicht und Ansehen und bringt Schande über sich und die Gemeinschaft, der man angehört. Im Extremfall wird dann der Ehrverlust durch den Tod dessen, gesühnt, der für die angebliche Schande verantwortlich ist.
     Doch der Ehrbegriff hat sich in der Geschichte der Menschen schon oft gewandelt. Was einst unmöglich schien, ist inzwischen akzeptiert. Deshalb läuten bei mir die Alarmglocken, wenn manche von ihrer Ehre reden. Das bedeutet in aller Regel nichts Gutes.
     Demgegenüber sagt die Bibel, dass meine Ehre nicht bei mir liegt, nicht in dem, was ich vermag, tue oder unterlasse, sondern bei Gott. Im Zusammenhang heißt die heutige Losung: »Gott steht mir bei, und niemand kann mich zu Fall bringenEr rettet mich, er steht für meine Ehre ein. Bei ihm bin ich geborgen.«
     Meine Ehre ihm gegenüber ist nicht meine Treue, sondern seine. Meine Ehre ist nicht meine moralische oder religiöse Kraft, sondern seine bedingungslose Gnade. Meine Ehre ist nicht meine Gerechtigkeit, sondern seine Vergebung. Meine Ehre ist sein Geschenk.
     Man soll einem Menschen die letzte Ehre erweisen, indem man ihm ein letztes Geleit gibt, auch wenn er zu seinen Lebzeiten schwierig war. Man soll das tun, auch wenn er nach menschlichen Maßstäben kriminell war. Man soll das tun, auch wenn er arm, bedeutungslos, behindert oder dement war. Egal wie - er war ein Mitglied der menschlichen Familie. Er gehörte dazu.
     Was man aber nicht tun soll, ist, einen anderen zu ehren, indem man sich selbst klein macht oder sich mit Ehrbezeugungen bei ihm einschmeichelt. Für mich als evangelischen Christen gilt nach wie vor: „Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr“, was Sonntag für Sonntag in den meisten Kirchengottesdiensten gesungen wird. Außer ihm erkenne ich niemand an, der als Mensch über mir stünde, keinen staatlichen oder kirchlichen Würdenträger, keinen Star, keinen Wirtschaftsboss, keinen General, keinen Wissenschaftler usw. Sie mögen einen höheren Rang haben, einen höheren Wert haben sie nicht.
     Meine Ehre ist sein Geschenk, habe ich geschrieben. Es liegt für mich in der Krippe und hängt für mich am Kreuz. Mehr Ehre ist nicht möglich. Und falls mich andere deswegen belächeln oder verspotten oder gar einmal verfolgen sollten (Lehrtext) – meiner Ehre können sie damit nichts anhaben. Sie ist für sie unerreichbar. Doch sie können sie mit mir teilen, wenn auch sie sich diese Ehre schenken lassen.

Gebet: Herr, dass du mich gewollt und geschaffen hast, dass du mich kennst und für mich da bist, dass du mich segnest, behütest, mich rettest und mir vergibst – das ist meine Ehre. Dafür kann ich nichts tun. Dafür hast du alles getan. Danke!

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Mittwoch, 26. Februar 2020

Wichtige Ereignisse hl

LosungO dass mein Leben deine Gebote mit ganzem Ernst hielte. Psalm 119,5

Lehrtext: Es begab sich aber, als die Zeit erfüllt war, dass Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, da wandte er das Angesicht, entschlossen, nach Jerusalem zu wandern. Lukas 9,51

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Es begab sich aber“, so beginnt die Geschichte mit Jesu Geburt in Bethlehem. So endet sie mit seinem Leiden und Sterben in Jerusalem (Lehrtext). „Es begab sich aber“, so werden die beiden wichtigsten Ereignisse in der Bibel und für die Welt eingeleitet. Sind das auch die wichtigsten Ereignisse für mich? Schwer zu sagen, da mir das, was ich selbst erlebe und mit meinen Sinnen erfahre näher liegt als was ich glaube.
     Zu den wichtigsten Ereignissen meines Lebens gehört die Geburt meiner Kinder. Wichtig sind meine persönlichen Erfahrungen von Freude und Leid. Und doch, wichtig ist mir im Lauf meines Lebens auch mein Glaube geworden, so wichtig, dass ich hin und wieder bete: „Herr, wenn ich auch alles wieder hergeben muss, was mir wichtig ist, so erhalte mir doch meinen Glauben bis zuletzt.“ Erst wenn ich auch ihn noch verlieren würde, hätte ich wirklich alles verloren, auch mich selbst.
     Zu meinem Glauben gehört, dass Jesus den Weg hinauf nach Jerusalem und weiter hinauf ans Kreuz als den Weg der Liebe gegangen ist. Dort sollte sich vollenden, was Gott vorgesehen hatte. Aus meiner Menschensicht war sein Tod eine Katastrophe. Aus seiner Sicht war er die Erösung.
     Jesus hatte sich allen Anfechtungen und Versuchungen zum Trotz nicht beirren lassen, diesen Weg zuende zu gehen. So hat er Gottes Willen erfüllt. Ich habe bei weitem nicht diese Kraft (Losung). Ich muss sie auch nicht haben. Denn, wie ich in der Bibel lese: Seine Kraft ist in mir schwachem Menschen mächtig. (2. Korinther 12,9) Auf ihn kommt es an, dass geschieht, was Gott will, nicht auf mich.

Gebet: Herr, du bist den Weg zu Gott gegangen. Auf ihm will ich dir folgen. Du hast die Bahn geebnet und die Tür zum Vater aufgetan. So komme auch ich ans Ziel, das ich aus eigener Kraft nicht erreichen würde. Und wenn mich doch meine Kräfte verlassen, wenn ich strauchle und falle, so wirst du mich tragen. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Dienstag, 25. Februar 2020

Das Beste hoffen hl

LosungIch will euch mehr Gutes tun als je zuvor, und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin. Hesekiel 36,11

Lehrtext: Gott kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk. 2.Korinther 9,8  

Liebe Leserin, lieber Leser,

     in dem achtziger-Jahre-Song „Forever young“ der Band Alphaville heißt eine Zeile: „Hoffen wir das Beste und erwarten wir das Schlimmste“. Damit haben sie ziemlich genau die Stimmung der jungen Generation in den westlichen Ländern getroffen. Und daran hat sich, soweit ich das beurteilen kann, bis heute nichts geändert. Auch die kühnsten Optimisten haben, wenn sie zu sich selbst ehrlich sind, beim Blick auf die Zukunft ein mulmiges Gefühl. Und umgekehrt, die schlimmsten Pessimisten hegen doch insgeheim die Hoffnung, dass sie nicht Recht haben mögen und es nach wie vor Grund zur Hoffnung gibt.
     Ich bin kein Optimist und bin kein Pessimist. Ich glaube an Gott. Ich vertraue darauf, dass er die große Macht ist, die alles gut geschaffen hat und vollenden wird. Ich vertraue darauf, dass er für seine Kinder, also auch für dich und für mich, ein guter Vater ist und mehr Gutes tun wird als je zuvor (Losung).
     Aber auch ich habe meine Bedenken und manchmal auch meine Ängste, dass unsere Welt den Bach runtergeht, wenn ich darauf schaue wie wir Menschen uns verhalten ich eingeschlossen. Wie wir am Ast unserer Lebensgrundlagen sägen, auf dem wir alle sitzen. Wie schwer wir uns tun, im Kleinen wie im Großen miteinander gut auszukommen. Ja, solange ich nur auf uns Menschen schaue, auf unsere begrenzten Fähigkeiten und Möglichkeiten, auf unsere Kurzsichtigkeit und Gier, auf die Aggressionen und die Egoismen - solange bin ich ein Pessimist.
     Sobald ich aber auf Gott schaue, wächst in mir der Glaube, dass er die Welt in der Hand
hat und die Hoffnung, dass er alles regiert und das Vertrauen, dass alles ein gutes Ende nimmt. Er spart nicht mit seinem Segen, er hält seine Hilfe nicht zurück, er stellt für seine Gnade keine Bedingungen. Unser Gott, so wie ich ihn durch Jesus kenne, verschwendet seine Liebe an seine Geschöpfe und beschenkt uns reich mit vielen Gaben und Talenten. Ja, König David hat recht, wenn er betet: „Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.“ Mit diesem Glauben kann ich unbeschwert und zuversichtlich leben. Und das will ich auch tun, allen schlechten Nachrichten zum Trotz. 

Gebet: Herr, du bist der große Menschenfreund, darum hoffe ich das Beste. Ich habe bisher keinen Mangel leiden müssen. Du wirst mir auch künftig zum Leben geben, was ich brauche. Du sorgst nicht nur für meine leiblichen Bedürfnisse, sondern sättigst auch die Seele mit deinem Trost. Und wenn ich im Blick auf unsere Welt und meine Grenzen unsicher werde, so stärke meinen Glauben, dass ich auf dich schaue und wieder zuversichtlich werde. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Montag, 24. Februar 2020

Glauben ohne Zwang hl

LosungLasst uns unsere Wege prüfen und erforschen, und lasst uns zurückkehren zum HERRN! Klagelieder 3,40

Lehrtext: Wer dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm. 1.Korinther 6,17 

Liebe Leserin, lieber Leser,

im kommunistischen Machtbereich unter Stalin und Mao wurden viele Mitglieder der eigenen und einzigen Partei gezwungen, sich selbst zu kritisieren, sich zu beschuldigen und anzuklagen. Sie wurden daraufhin gemäß ihrer sogenannten Selbstkritik verurteilt, in Arbeitslager gesteckt oder gleich umgebracht. Die Mächtigen hatten einfach Angst, dass die Partei, die ihre Machtbasis war, von subversiven Kräften unterwandert und sie so gestürzt werden könnten.
     Nein, erzwungene Selbstkritik ist nichts wert genauso wenig wie erzwungener Glaube. Dass ich mich Gott zuwende, kann nur meine eigene, freie Entscheidung sein. Er selbst zwingt auch niemand, ihm zu vertrauen und ihn zu lieben. Druck, und wenn er noch so raffiniert ausgeübt wird, hat im Glauben nichts zu suchen. Man kann vielleicht bitten oder, noch besser, mit gutem Beispiel vorangehen. Ob aber die eigenen Kinder und Enkel, der Partner, die Partnerin oder andere folgen, ist allein deren Entscheidung. In unserer Kirche ist man mit vierzehn Jahren religionsmündig. Spätestens dann kann man in Glaubensdingen selbst entscheiden, was man will.
     In der Losung ist es die blanke Not, die Menschen veranlasst, sich selbst kritisch zu prüfen, was sie vor Gott falsch gemacht haben könnten. Und so ermuntern sie sich gegenseitig, zu ihm und seinen Geboten zurückzukehren.
     Im Neuen Testament lese ich, dass es sich umgekehrt verhält. Da wendet sich Gott in Jesus den Menschen zu und wirbt um ihre Liebe, indem er sie zuerst liebt (1. Johannes 4,19). Für mich war es eine der wichtigsten Entdeckungen meines Lebens, als ich eines Tages erkannt habe: Ich bin schon immer von Gott geliebt, ohne dass ich irgendeine Vorleistung erbringen musste. Das hat mir auch in kritischen Situationen geholfen, an ihm festzuhalten (Lehrtext). Und genau das wünsche ich auch dir für den heutigen Tag, die neue Woche und darüber hinaus.

Gebet: Herr, ich danke dir, dass ich vor dir nicht zu Kreuze kriechen muss, sondern dass du zu mir kommst, um mit mir zu leben. Lass mich deine Gegenwart jeden Tag spüren, besonders wenn es mir nicht gut geht. Du bist ja meine Freude in den schönen Zeiten und mein Trost, wenn ich einsam bin. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Sonntag, 23. Februar 2020

Tiefer sehen, mehr vertrauen. (Predigt) hl

Predigt von Hans Löhr am Sonntag Estomihi in den Kirchen in Thann und Sommersdorf. Predigttext: Lukas 18, 31-43


Liebe Gemeinde,
als ich das letzte Mal zu euch hier gepredigt habe, ging es um das Thema: „Es ist wichtiger, wie du glaubst als was du alles glaubst.“ Darum geht es auch in der biblischen Geschichte vom Blinden von Jericho, die heute unser Predigttext ist. Doch hört zunächst den ersten Teil, in dem davon die Rede ist, dass Jesu Jünger nichts begriffen haben.
 Jesus nahm seine zwölf Jünger beiseite und sagte ihnen: »Wir gehen jetzt nach Jerusalem. Dort wird sich alles erfüllen, was die Propheten über den Menschensohn geschrieben haben. Man wird ihn denen übergeben, die Gott nicht kennen. Die werden ihren Spott mit ihm treiben, ihn misshandeln, anspucken und schließlich auspeitschen und töten. Aber am dritten Tag wird er von den Toten auferstehen.« Die Jünger begriffen nichts. Was Jesus damit sagen wollte, blieb ihnen verborgen, und sie verstanden es nicht.“ Lukas 18,31-34.
Die Jünger sind sozusagen taub für das, was Jesus sagt, mehr noch, sie sind blind für das, wer Jesus ist und worum es ihm geht. Sie wollen und können nicht wahrhaben, dass er in der Hauptstadt Jerusalem auf Betreiben der Mächtigen in Staat und Kirche misshandelt und getötet werden wird. Ist er aus ihrer Sicht nicht Gottes Sohn? Ist er aus Gottes Sicht nicht sein Menschensohn? Da muss er doch für seine Gegner unangreifbar sein.
Der Weg ans Kreuz ist der Weg der Liebe
     Die Jünger erkennen nicht, dass Jesus den Weg der Liebe geht, genauer: der Feindesliebe. Nur auf diesem Weg kann er seine Freunde und Feinde, kann er uns und alle Menschen, ja die ganze Schöpfung erlösen. Denn, wie er selbst sagt, „niemand hat größere Liebe als wer sein Leben lässt für seine Freunde“ und nach seinem Tod muss man hinzufügen, auch für seine Feinde. Und die Feindesliebe ist nichts Geringeres als Gottes Liebe zu den Menschen. Sie ist mit Jesus auf die Welt und somit auch zu uns gekommen. Sie zeigt sich in allem, was er sagte und tat.
     Die meisten Menschen in der Bibel und auch später in der Kirche bis in unsere Gegenwart haben geglaubt und glauben noch, dass Gott nur seine Freunde lieben würde, dass Jesus nur sie erlösen würde. Alle anderen aber seien verdammt und verloren. Dieser Irrtum hat viel Leid in die Welt gebracht und hat dazu geführt, dass sich Christen bekriegt haben, weil sie sich gegenseitig den rechten Glauben abgesprochen haben.
     Wir heute können und dürfen glauben, dass kein Geschöpf verloren und verdammt ist, das Gott geschaffen hat. Auch der Mörder von Hanau, der sich der gerechten, menschlichen Strafe durch Selbstmord entzogen hat, ist und bleibt ein Kind Gottes. Das ist für uns nur schwer anzunehmen, weil unser Herz oft zu eng ist für unsere Feinde und Verbrecher. Ja, er wäre zu Recht von einem menschlichen Gericht abgeurteilt und dann lebenslang eingesperrt worden.
Gottes weites Herz
Aber Gott richtet und urteilt anders als wir Menschen das tun. Sein Herz ist weit genug auch für die Feinde. Darum heißt es in der Bibel von ihm, er sei barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte. Ich weiß, dass vielen das nicht gefällt. Ich habe selbst meine Probleme damit. Doch er tut nicht, was wir wollen, sondern was er will. Er regiert nicht nach unseren Vorstellungen, sondern nach seinen. Das habe ich zu respektieren.
     Und das haben auch Jesu Jünger nicht verstanden. Sie haben allzu menschlich von ihm gedacht. Sie haben übersehen, dass Jesus mit allen Geschöpfen seines himmlischen Vaters Erbarmen hat. Sie waren blind für seine voraussetzungslose und grenzenlose Liebe. Und davon handelt nun der zweite Teil des heutigen Predigttextes:

Ein Blinder wird geheilt

(HL: bindet sich eine Augenbinde um, wirft sich eine Decke über und nimmt einen Stock)
SG: Jesus und seine Jünger waren unterwegs nach Jericho. In der Nähe der Stadt saß ein Blinder an der Straße und bettelte. Er hörte den Lärm der vorbeiziehenden Menge und fragte nach:
HL: »Was ist denn da los?«
SG: Einige riefen ihm zu: »Jesus aus Nazareth kommt vorbei!« Als er das hörte, schrie er laut:
HL: »Jesus, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!« 
SG: Die Leute, die der Menschenmenge vorausliefen, fuhren ihn an, er solle still sein. Aber er schrie nur noch lauter:
HL (geht auf die Knie): »Jesus, hab Erbarmen mit mir!«
SG: Jesus blieb stehen und ließ den Mann zu sich führen. Als dieser nahe herangekommen war, fragte er ihn: »Was soll ich für dich tun?«
HL: »Herr, ich möchte sehen können!« 
SG: »Du sollst sehen können!«, sagte Jesus zu ihm. »Dein Glaube hat dich geheilt.« Im selben Augenblick konnte der Blinde sehen. Er folgte Jesus und lobte Gott. Und auch alle, die seine Heilung miterlebt hatten, lobten und dankten Gott.“ (Lukas 18,35-43. Ende des Predigttextes)
Hast du schon mal so gebetet wie der Blinde von Jericho und gesagt: „Herr, hab Erbarmen mit mir!“ Ja, das hast du so oft du am Sonntag einen traditionellen Kirchengottesdienst besucht hast. Auch heute wieder. Du hast das, was der Pfarrer auf Griechisch vorgesungen hat, auf Deutsch nach gesungen: „Kyrie eleison – Herr, erbarme dich!“ Genau das waren die Worte des Blinden von Jericho, die die Kirche in den Gottesdienst übernommen hat. Doch so zu rufen und zu beten hat nur Sinn, wenn du auch glaubst, dass Gott, so wie er dir in Jesus begegnet, Erbarmen mit dir hat.
Ein Blinder sieht tiefer
     Das Merkwürdige dieser Geschichte aus Jericho ist nun, dass im Grunde genommen die Sehenden blind und der Blinde sehend war. Die vielen Leute, einschließlich der Jünger Jesu glaubten nicht, dass Er sich des Blinden erbarmen würde. Deshalb wollten sie ihn mundtot machen, weil er ihrer Meinung nach störte und fehl am Platz war. Aber, so heißt es in der Geschichte, er fügte sich nicht, sondern schrie nur umso lauter: „Jesus, hab Erbarmen mit mir!“.
     Wer macht eigentlich dich mundtot, wenn du rufen möchtest und solltest „Herr, hab Erbarmen mit mir, hilf mir!“ Vielleicht sind das deine Zweifel, dein Kleinglauben oder deine Bequemlichkeit, die dich davon abhalten, so zu beten. Vielleicht sind es auch deine Sorgen, die dich gefangen nehmen oder die Alltagsgeschäfte, die dir kaum noch Zeit lassen, dich auf Gott und seine Hilfe zu besinnen.
     Der Blinde von Jericho sah sozusagen mit seinem inneren Auge die göttliche Kraft in Jesus, die ihn heilen konnte. Und er wusste: Jetzt oder nie. Wenn ich nicht jetzt all meinen Glauben zusammenkratze und all mein Vertrauen auf ihn setze, dann bleibe ich für immer blind. Dann muss ich für immer in der Nacht leben. Und darum scherte er sich nicht um die Leute. Es ging ja nicht um ihre Meinung, sondern um seine Rettung. Sollten sie von ihm halten, was sie wollten. Er würde sich nicht mundtot machen lassen. Er würde so lange und so laut schreien, bis Jesus ihn hören musste. Und so geschah es auch.
     Die Leute sahen in dem, was Jesus sagte und tat, hauptsächlich ein Spektakel, ein Schauspiel, das ihre Sensationslust befriedigte. Tiefer sahen sie nicht. Sie waren blind für Gott, der in ihm zu ihnen kam. Aber der Blinde sah und schrie.
     Zwischenbemerkung: Wen siehst eigentlich du in Jesus? Wer und was ist er für dich? Wenn du im Gottesdienst „Herr, erbarme dich“ singst, meinst du das wirklich so? Und kannst du in Jesus die voraussetzungslose und grenzenlose Liebe Gottes sehen? Ich selbst habe lange dazu gebraucht. Doch eines Tages sind mir beim Blick auf das Altarkreuz die Augen aufgegangen. Und ich sah: Der da leidet und stirbt, tut das für mich. So groß ist seine Liebe. Und viel später, wenige Jahre vor Ende meiner Dienstzeit, sah ich noch tiefer und sah: Der da leidet und stirbt, tut das auch für seine Feinde. Und darum galt sein letztes Gebet ihnen, als er am Kreuz sagte: »Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun«.
Die Würde des Blinden und unsere Würde
     Doch nun geschieht in unserer Geschichte noch etwas Bemerkenswertes. Jesus lässt den Blinden zu sich bringen. Und dann? Nein, dann heilt er ihn nicht. Er prüft auch nicht seinen Glauben. Prüft nicht seinen Lebenswandel. Verlangt kein polizeiliches Führungszeugnis. Er achtet den Menschen in dem Blinden, er achtet seine Würde. Und statt ihn schnell mal eben zu heilen, fragt er ihn: »Was willst du, dass ich dir tun soll?« Natürlich wusste Jesus und wussten auch alle Leute, die das miterlebt hatten, was der Blinde wollte. Doch er wollte ihn nicht entmündigen, sondern aus seinem eigenen Mund den Wunsch hören. Der Blinde war für Jesus nicht ein Objekt, nicht ein Gegenstand, den er behandelte. Er war für ihn ein eigenständiger Mensch, der selbst handeln, der entscheiden und sagen konnte, was er wollte.
     Das Gleiche gilt auch für dich und mich. Wir sind für Gott keine Marionetten, die er nach Belieben tanzen lässt. Er hat uns Würde gegeben, die uns niemand nehmen darf. Für ihn sind wir ein Gegenüber, sind seine selbstständigen Kinder, die sich für oder gegen ihn, für oder gegen den Glauben entscheiden können. Und darum, so meine ich, sollten wir von unserer Würde auch Gebrauch machen und ihm auch selbstständig und freiwillig sagen, was wir wollen und wofür wir ihm danken.
     Aber weißt du auch wirklich, was du von Gott willst? Das Sprichwort sagt: Ein Gesunder hat viele Wünsche, ein Kranker nur einen. Was ist zur Zeit dein größter Wunsch, dein wichtigstes Anliegen, das du Gott im Gebet sagen möchtest?
     Natürlich weiß er, was ein jeder von uns braucht und will. Aber er will es von uns selbst hören. Auf diese Weise machen wir uns bewusst, was wir wirklich wollen und zeigen ihm unseren Glauben, indem wir ihm das sagen. Jedes Gebet ist ein Ausdruck unseres Gottvertrauens. Und genau damit und dadurch hilft er dir und mir, so wie er auch dem Blinden von Jericho geholfen hat. Deshalb sagt Jesus am Ende der Geschichte: „Dein Glaube hat dich geheilt.“ Denn ohne Glauben hätte er nicht aus ganzem Herzen „Kyrie eleison!“ gerufen, hätte er nicht „Herr, hab Erbarmen mit mir!“ geschrien.
     Nein, liebe Freunde, es kommt nicht darauf an, was du alles glaubst, sondern wie du glaubst. Jesus prüft dein Glaubenswissen nicht. Aber ihm ist dein Vertrauen wichtig. Zeige ihm mit deinen Gebeten, dass du ihm vertraust und rechne fest damit, dass er dir helfen wird. Das geschieht nicht immer genau so wie du es willst. Aber er hilft dir so, wie es für dich aufs Ganze gesehen am besten ist. Amen

Siehe auch die Predigt zum selben Thema aus 2013

Samstag, 22. Februar 2020

Wer ist verantwortlich? hl

Losung: Ihr sagt: »Der Herr handelt nicht recht.« So höret nun, ihr vom Hause Israel: Handle denn ich unrecht? Ist's nicht vielmehr so, dass ihr unrecht handelt? Hesekiel 18,25

Lehrtext: Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. 1.Johannes 1,8-9

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Wie kann Gott das zulassen? Das ist nicht gerecht!“ Wer weiß, wie viele Menschen das schon gesagt haben. Bei vielen kann ich diese Frage verstehen. Beantworten kann ich sie nicht. Den Amoklauf mit elf Toten am letzten Mittwoch in Hanau hat ein Mensch zu verantworten. Er hat sich dazu entschieden, andere aus Hass zu ermorden. Wollte ich Gott dafür verantwortlich machen, dann müsste ich zugleich wollen, dass wir alle seine willenlosen Marionetten sind, die keine eigenen Entscheidungen treffen können. Aber der Preis der Willensfreiheit ist, dass der Mensch sich auch für das Böse entscheiden, es wollen und tun kann.
     Verantwortlich ist und bleibt der Mörder, der auch noch seine Mutter und sich umgebracht hat. Verantwortlich sind wir alle, dass wir verächtliches Denken und Reden über Menschen mit Migrationshintergrund unterlassen und andere in die Schranken weisen, die sich so äußern.
     Auch bei Unglücksfällen sind fast immer Menschen die Verursacher aus Unachtsamkeit, Trunkenheit oder regelwidrigem Verhalten. Viele Krankheiten sind selbstverschuldet wegen falscher Ernährung, zu wenig Bewegung und schlechter Angewohnheiten. Ich denke, jeder weiß oder spürt selbst, wo er sich ändern müsste. »Aber wenn wir sagen, wir haben keine Schuld, so betrügen wir uns selbst.« (Lehrtext) Jedenfalls sollte man bei allem, wofür Menschen verantwortlich sind, Gott erst einmal aus dem Spiel lassen und sich an die eigene Nase fassen.

Fragen, auf die es keine Antwort gibt

     Doch warum hat Gott die Opfer von Hanau nicht geschützt? Sie hatten ja keine Wahl. Warum schützt er nicht die missbrauchten Kinder? Warum nicht Menschen vor Demenz? Warum nicht die Tiere vor dem entsetzlichen Leid, das wir Menschen ihnen antun? … Wir bitten ihn doch immer wieder, dass er uns behüten möge. Und wenn ich auf mein Leben zurückschaue, dann hat er das auch getan. Aber warum bei anderen nicht?
     Ich weiß es nicht. Alles was mir bleibt, ist, ihm das Leid der Opfer zu klagen und um seine Kraft für ihre Angehörigen und Freunde zu bitten. Alles was mir bleibt, ist, trotzdem oder gerade deshalb an ihm festzuhalten. Ich weiß sonst keine Hilfe.   

Gebet: Herr, gib mir die Kraft, dass ich jeden Tag aufs Neue für meine Mitmenschen und für mich Verantwortung übernehme. Dass ich mich in meiner kleinen Welt bemühe um Gerechtigkeit, Frieden und Mitmenschlichkeit. Dass ich freundlich bleibe, versöhnlich und hilfsbereit. Ich klage dir das Leid aller, die Opfer werden von Machtgier, Geldgier, Rassismus und Hass. Höre meine Klage und erhalte mir den Glauben. Amen

Herzliche Grüße,

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Freitag, 21. Februar 2020

goldener Sternenstaub hl

Losung: Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen. Und der Mensch gab einem jeden seinen Namen. 1.Mose 2,19.20

Lehrtext: Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie? Matthäus 6,26

Liebe Leserin, lieber Leser,

1969 sang Joni Mitchell ihr Lied über das legendäre Woodstock-Konzert. 400 000 junge Leute trafen sich damals in der Nähe von New York unter dem Motto „Freiheit, Liebe, Frieden“, um die großen Stars der Rock- und Popmusik zu hören. Auch ich glaubte damals noch, dass wir, die junge Generation, die durch Macht und Geld, Krieg und Gewalt verdorbene Welt retten könnten.
     Und Joni Mitchell sang: „We are stardust, we are golden, caught in the devil's bargain. And we've got to get ourselves back to the garden“ – „Wir sind Sternenstaub, wir sind golden. Wir sind gefangen in des Teufels Geschäft. Und wir müssen unseren Weg zurück in den Garten (= das Paradies) finden“.

Vom Tod der Sterne zum Leben auf der Erde

     Heute, 50 Jahre später, stimmt es noch immer, dass Gott »alle Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel« und auch dich und mich aus Staub gemacht hat. Ja, wir sind Sternenstaub, Milliarden Jahre alter Kohlenstoff, entstanden im Todeskampf früherer Sterne. Sie haben ihre Materie in einem letzten Aufbäumen (Supernova) in das Weltall geschleudert. Dann sind sie erloschen, und in seinen Tiefen ist aus ihrem Staub die winzige Erde entstanden und aus der Erde das Tier und der Mensch. Und ja, wir sind „golden“ und nicht Dreck. Für Gott sind wir kostbar, kostbarer als alles andere. Warum nicht auch für uns selbst?
     So können wir heute die Schöpfung nacherzählen und das Wunder unserer Existenz bestaunen. Was da für ein ungeheurer, unvorstellbarer Aufwand getrieben werden musste, damit es Menschen geben kann, damit es dich und mich gibt, ist Thema anderer Losungsauslegungen (siehe hier und hier).
     Heute, 50 Jahre später, stimmt es aber schon lange nicht mehr, dass wir die Welt retten könnten. Es stimmte auch damals nicht. Und es stimmt auch nicht, dass wir „unseren Weg zurück in den Paradiesgarten“ finden müssen. Jeder Versuch, das zu tun, führt eher in die Hölle des politischen oder religiösen Fanatismus als ins Paradies.

Gottes Aufgabe für den Menschen

     Nein, wir retten die Welt nicht. Unsere Aufgabe von Gott heißt, sie so, wie sie ist, zu bebauen und zu bewahren. Aber sie erlösen aus dem Todesgriff von Macht und Geld, Krieg und Gewalt, Sünde und Schuld – das kann nur Gott. Und ich glaube mit der Bibel, dass er das durch seinen Sohn Jesus Christus getan hat, auch wenn sich das endgültig erst in seiner Zukunft erweisen wird.
     Bis dahin will ich versuchen, mein Leben so gut es geht zu leben, gemeinsam mit den Vögeln unter dem Himmel und den Tieren auf dem Felde. Von ihnen, sagt Jesus, soll ich lernen, mir nicht so viele Sorgen um den morgigen Tag zu machen. Gott selbst sorgt für mein Auskommen so wie er sich auch um seine Tiere sorgt.

Gebet: Herr, was du geschaffen hast, erscheint mir so alltäglich und selbstverständlich, und doch ist jeder Vogel und jeder Wurm ein unfassbares Wunder. In deinen Augen sind alle deine Geschöpfe kostbar, denn du hast sie gewollt und gemacht. Wir alle können auf deiner Erde gemeinsam auskommen, wenn wir ihr und uns mit Respekt und Feingefühl begegnen. Rette uns aus unserer Gier und Angst, womit wir uns und anderen das Leben verderben. Gib uns Gottvertrauen, damit wir dankbar und zufrieden werden. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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