Freitag, 7. Februar 2020

Wie Zähneputzen hl

Losung: Diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden. 5.Mose 6,6-7

Lehrtext: Das Ziel der Unterweisung ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungeheucheltem Glauben. 1.Timotheus 1,5

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Ach Gott, das habe ich vergessen!“ Wie oft dieser Satz heute wohl in unserem Land gesagt wird? Und wie viele denken dabei wirklich an Gott? Oder ist es nicht so, dass sie gerade Gott vergessen haben, obwohl sie ihn ständig im Munde führen: „Oh Gott“, „mein Gott“, „um Gottes willen“, „Gott sei Dank“, „grüß Gott“ …«? Das zumindest, möchte ich allen, die gottvergessen oder ihn los sind, sagen: Er vergisst euch nicht, denn ihr gehört ihm. Ihr seid seine Kinder, darum bleibt er euch treu, auch wenn ihr ihm untreu seid. Und selbst wenn ihr gottlos seid, so werdet ihr ihn zu eurem Glück und Heil nicht los.
     Doch was kann man dagegen tun, dass man Gott und sein Wort vergisst? Dieses Problem hat schon die Menschen zur Zeit des Alten Testaments beschäftigt. Und so stehen im 5. Buch Mose ein paar Anweisungen, die auch die heutige Losung enthalten:
    »Hört, ihr Israeliten! Der HERR ist unser Gott, der HERR allein. Ihr sollt ihn von ganzem Herzen lieben, mit ganzer Hingabe und mit all eurer Kraft. Bewahrt die Worte im Herzen, die ich euch heute sage! Prägt sie euren Kindern ein! Schreibt euch diese Worte zur Erinnerung auf ein Band und bindet es um die Hand und die Stirn! Ritzt sie ein in die Pfosten eurer Haustüren und Stadttore! « (5. Mose 6,4-9)
     Diese Anweisungen gelten noch heute und werden von den frommen, insbesondere den orthodoxen Juden genau befolgt. Und wie ist das bei uns Christen? In den katholischen Regionen des Alpenlandes gibt es in der Wohnstube den „Herrgottswinkel“, in dem ein Kruzifix hängt, das mit Palmkätzchen oder Blumen geschmückt wird. Und sonst? Da gäbe es das Losungsbüchlein mit den beiden Bibelworten ‚Losung‘ (aus dem Alten Testament) und ‚Lehrtext‘ (aus dem Neuen Testament) für jeden Tag. Manche halten täglich für ein paar Minuten ‚Stille Zeit‘, um sich auf Gott zu besinnen. Andere beten einigermaßen regelmäßig früh, mittags und abends oder bevor sie ins Auto steigen. Wieder andere haben irgendwo im Haus ein Kreuz über der Tür oder ein gerahmtes Bibelwort.
     Hinter all diesen Erinnerungshilfen steht die Erfahrung, dass man Gott im Alltag nur allzu leicht vergisst. Doch was nützen diese Hilfen, wenn ich nicht ein Minimum an Gebetsdisziplin aufbringe und Gott wenigstens beim Aufwachen begrüße und sage: „Guten Morgen, lieber Gott, schön, dass du da bist“? Ein Geheimnis für einen lebendigen Glauben ist, dass ich regelmäßig bete. Gut, wenn es zur Gewohnheit wird wie das tägliche Zähneputzen.

Gebet: Herr, das wäre ein Unglück, wenn ich dich vergessen würde. Du bist es doch, der mir täglich neue Kraft gibt, der mich tröstet und mir hilft. Du bist es doch, der mich immer wieder froh und dankbar macht auch für die unscheinbaren Dingen wie die ersten Frühlingsblumen. Du allein bist mein Gott, der du mir mit Jesus zeigst, wie du mich liebst. Darum will ich auf dein Gebot achten und dich und meine Mitmenschen lieben wie mich selbst. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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