Donnerstag, 27. Februar 2020

Meine Ehre ist sein Geschenk hl

LosungBei Gott ist mein Heil und meine Ehre. Psalm 62,8

Lehrtext: Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. Matthäus 5,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

hast du „Ehre im Leib“? Kann man dich „bei deiner Ehre packen“? Hast du eine „Berufsehre“? …..
     Ehre – was ist das eigentlich? „Meine Ehre heißt Treue“ (gegenüber Hitler), hieß der Wahlspruch der SS, der auf die Koppelschlösser (Gürtelschnallen) ihrer Uniformen geprägt war. Gemäß diesem Wahlspruch sind Tausende in einen sinnlosen Tod gegangen.
     In muslimischen Clans und Großfamilien kommt es hin und wieder zu „Ehrenmorden“, wenn zum Beispiel eine junge Frau aus dem Wertezwang der Familie ausbricht und ein, auch sexuell selbstbestimmtes Leben führen will. Ehre ist demnach ein durch die Werte einer Gemeinschaft bestimmtes Verhalten, dem man sich unterwirft. Andernfalls geht man der Ehre verlustig, verliert Gesicht und Ansehen und bringt Schande über sich und die Gemeinschaft, der man angehört. Im Extremfall wird dann der Ehrverlust durch den Tod dessen, gesühnt, der für die angebliche Schande verantwortlich ist.
     Doch der Ehrbegriff hat sich in der Geschichte der Menschen schon oft gewandelt. Was einst unmöglich schien, ist inzwischen akzeptiert. Deshalb läuten bei mir die Alarmglocken, wenn manche von ihrer Ehre reden. Das bedeutet in aller Regel nichts Gutes.
     Demgegenüber sagt die Bibel, dass meine Ehre nicht bei mir liegt, nicht in dem, was ich vermag, tue oder unterlasse, sondern bei Gott. Im Zusammenhang heißt die heutige Losung: »Gott steht mir bei, und niemand kann mich zu Fall bringenEr rettet mich, er steht für meine Ehre ein. Bei ihm bin ich geborgen.«
     Meine Ehre ihm gegenüber ist nicht meine Treue, sondern seine. Meine Ehre ist nicht meine moralische oder religiöse Kraft, sondern seine bedingungslose Gnade. Meine Ehre ist nicht meine Gerechtigkeit, sondern seine Vergebung. Meine Ehre ist sein Geschenk.
     Man soll einem Menschen die letzte Ehre erweisen, indem man ihm ein letztes Geleit gibt, auch wenn er zu seinen Lebzeiten schwierig war. Man soll das tun, auch wenn er nach menschlichen Maßstäben kriminell war. Man soll das tun, auch wenn er arm, bedeutungslos, behindert oder dement war. Egal wie - er war ein Mitglied der menschlichen Familie. Er gehörte dazu.
     Was man aber nicht tun soll, ist, einen anderen zu ehren, indem man sich selbst klein macht oder sich mit Ehrbezeugungen bei ihm einschmeichelt. Für mich als evangelischen Christen gilt nach wie vor: „Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr“, was Sonntag für Sonntag in den meisten Kirchengottesdiensten gesungen wird. Außer ihm erkenne ich niemand an, der als Mensch über mir stünde, keinen staatlichen oder kirchlichen Würdenträger, keinen Star, keinen Wirtschaftsboss, keinen General, keinen Wissenschaftler usw. Sie mögen einen höheren Rang haben, einen höheren Wert haben sie nicht.
     Meine Ehre ist sein Geschenk, habe ich geschrieben. Es liegt für mich in der Krippe und hängt für mich am Kreuz. Mehr Ehre ist nicht möglich. Und falls mich andere deswegen belächeln oder verspotten oder gar einmal verfolgen sollten (Lehrtext) – meiner Ehre können sie damit nichts anhaben. Sie ist für sie unerreichbar. Doch sie können sie mit mir teilen, wenn auch sie sich diese Ehre schenken lassen.

Gebet: Herr, dass du mich gewollt und geschaffen hast, dass du mich kennst und für mich da bist, dass du mich segnest, behütest, mich rettest und mir vergibst – das ist meine Ehre. Dafür kann ich nichts tun. Dafür hast du alles getan. Danke!

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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