Losung: Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre. Psalm
62,8
Lehrtext: Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen
schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. Matthäus
5,11
Liebe Leserin, lieber Leser,
hast
du „Ehre im Leib“? Kann man dich „bei deiner Ehre packen“? Hast du eine „Berufsehre“?
…..
Ehre – was ist das eigentlich? „Meine Ehre
heißt Treue“ (gegenüber Hitler), hieß der Wahlspruch der SS, der auf die Koppelschlösser
(Gürtelschnallen) ihrer Uniformen geprägt war. Gemäß diesem Wahlspruch sind Tausende
in einen sinnlosen Tod gegangen.
In muslimischen Clans und Großfamilien
kommt es hin und wieder zu „Ehrenmorden“, wenn zum Beispiel eine junge Frau aus
dem Wertezwang der Familie ausbricht und ein, auch sexuell selbstbestimmtes Leben
führen will. Ehre ist demnach ein durch die Werte einer Gemeinschaft bestimmtes
Verhalten, dem man sich unterwirft. Andernfalls geht man der Ehre verlustig,
verliert Gesicht und Ansehen und bringt Schande über sich und die Gemeinschaft,
der man angehört. Im Extremfall wird dann der Ehrverlust durch den Tod dessen, gesühnt, der für
die angebliche Schande verantwortlich ist.
Doch der Ehrbegriff hat sich in der
Geschichte der Menschen schon oft gewandelt. Was einst unmöglich schien, ist
inzwischen akzeptiert. Deshalb läuten bei mir die Alarmglocken, wenn manche von
ihrer Ehre reden. Das bedeutet in aller Regel nichts Gutes.
Demgegenüber sagt die Bibel, dass meine
Ehre nicht bei mir liegt, nicht in dem, was ich vermag, tue oder unterlasse, sondern
bei Gott. Im Zusammenhang heißt die heutige Losung: »Gott steht mir bei, und niemand kann mich zu Fall bringen. Er rettet mich, er steht für meine Ehre ein. Bei ihm bin ich geborgen.«
Meine Ehre ihm
gegenüber ist nicht meine Treue,
sondern seine. Meine Ehre ist nicht
meine moralische oder religiöse Kraft, sondern seine bedingungslose Gnade. Meine
Ehre ist nicht meine Gerechtigkeit, sondern seine Vergebung. Meine Ehre ist sein Geschenk.
Man soll einem
Menschen die letzte Ehre erweisen, indem man ihm ein letztes Geleit gibt, auch
wenn er zu seinen Lebzeiten schwierig war. Man soll das tun, auch wenn er nach
menschlichen Maßstäben kriminell war. Man soll das tun, auch wenn er arm,
bedeutungslos, behindert oder dement war. Egal wie - er war ein Mitglied der
menschlichen Familie. Er gehörte dazu.
Was man aber nicht
tun soll, ist, einen anderen zu ehren, indem man sich selbst klein macht oder sich
mit Ehrbezeugungen bei ihm einschmeichelt. Für mich als
evangelischen Christen gilt nach wie vor: „Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr“, was
Sonntag für Sonntag in den meisten Kirchengottesdiensten gesungen wird. Außer
ihm erkenne ich niemand an, der als Mensch über mir stünde, keinen staatlichen
oder kirchlichen Würdenträger, keinen Star, keinen Wirtschaftsboss, keinen
General, keinen Wissenschaftler usw. Sie mögen einen höheren Rang haben, einen
höheren Wert haben sie nicht.
Meine Ehre ist
sein Geschenk, habe ich geschrieben. Es liegt für mich in der Krippe und hängt
für mich am Kreuz. Mehr Ehre ist nicht möglich. Und falls mich andere deswegen
belächeln oder verspotten oder gar einmal verfolgen sollten (Lehrtext) – meiner Ehre können
sie damit nichts anhaben. Sie ist für sie unerreichbar. Doch sie können sie mit
mir teilen, wenn auch sie sich diese Ehre schenken lassen.
Gebet: Herr, dass du mich gewollt und
geschaffen hast, dass du mich kennst und für mich da bist, dass du mich
segnest, behütest, mich rettest und mir vergibst – das ist meine Ehre. Dafür
kann ich nichts tun. Dafür hast du alles getan. Danke!
Herzliche
Grüße,
Ihr
/ dein Hans Löhr
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