Montag, 25. Mai 2015

Unverbrüchliche Treue hl

Losung: Es wird geschehen zu der Zeit, dass das Reis aus der Wurzel Isais dasteht als Zeichen für die Völker. Jesaja 11,10

Lehrtext: Simeon sprach: Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor den Augen aller Völker bereitet hast, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel. Lukas 2,30-32

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennen Sie / kennst du Psusennes I.? Nein? Ich kannte ihn auch nicht bevor ich diese Auslegung schrieb, obwohl er zu seiner Zeit der vielleicht mächtigste Mann der Welt war. Psusennes war Pharao im alten Ägypten und regierte von um 1040 bis um 994 vor Christi Geburt. Zur selben Zeit lebte ein Bauer im heutigen Palästina, weit draußen  in einem unbedeutenden Landstrich. Seinen Namen könntest du kennen. Er steht in der heutigen Losung und heißt Isai. Er  hatte sieben Söhne und zwei Töchter. Der jüngste seiner Söhne war ein Schafhirte. Seinen Namen aber kennst du mit Sicherheit. Ihn kennt die ganze jüdische, christliche und muslimische Welt. David hieß er, besiegte als Halbwüchsiger den riesigen Goliath und wurde später der berühmteste König von Israel. Aber um ihn geht's nicht einmal im heutigen Losungswort. Vielmehr geht es um Gottes Treue. Der Prophet Jesaja sagt, dass aus der Wurzel, also aus dem Geschlecht des Isai noch einmal ein König hervorgehen würde, größer und mächtiger als David. Er würde ein Zeichen sein für alle Völker der Welt. Und heute ist sein Zeichen (Lehrtext) auch in allen Völkern der Welt zu sehen bei denen, die zu ihm gehören.
Dreitausend Jahre später ist der Name des Pharao Psusennes I. vergessen. Doch den Namen des Heilskönigs, der von Bauern und Hirten abstammt, kennt alle Welt, ob religiös oder nicht. Denn sein Name ist, wie die Bibel sagt, über allen anderen Namen. Jesus heißt er, auf Deutsch: Gott hilft. Ja, Gott ist treu. Was er im Kleinen beginnt, das führt er aus, bis er sein Ziel erreicht hat.
Der Lehrtext erzählt davon, dass der alte Simeon diesen Heilskönig auf dem Arm hatte als er noch das Baby von unbedeutenden Leuten aus Nazareth war. Doch Simeon, obwohl schon halb blind, erkannte mit den Augen seines Glaubens, wen er da vor sich hatte und pries Gott für seine Treue.
Gott ist treu. Das zeigt er mir mit David und das zeigt er mir erst recht mit Jesus. Darum will ich mich auf ihn verlassen im Leben und im Sterben und ihm wieder treu sein.
Kennen Sie / kennst du Psusennes I.? Jetzt schon. Aber du wirst diesen Namen vermutlich wieder vergessen. Den Namen David und erst recht den Namen Jesus aber wirst du nicht mehr vergessen. Denn er sagt dir, wer dir treu ist und was dir hilft. (siehe oben)

Gebet: Herr, ob meine Pläne gelingen, weiß ich nicht. Viele von ihnen zerschellen an den Klippen der Zeit. Aber du herrschst in Ewigkeit und führst deine Pläne hinaus. Niemand kann dich daran hindern. Du bietest mir in Jesus an, auch mein Gott zu sein. Darüber freue ich mich; denn wem du treu bist, dem bleibst du treu, egal, was auch immer geschieht.  So will ich auch dir treu sein. Und wenn ich es einmal nicht mehr bin, hältst du mir dennoch die Treue. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten zweiten Pfingstfeiertagen!

Ihr / dein Hans Löhr 

Sonntag, 24. Mai 2015

Wendepunkt Pfingsten (Predigt) hl


Liebe Freunde,

hat es in deinem Leben schon mal einen richtigen Wendepunkt gegeben? So dass es hinterher ganz anders weiterging als zuvor? Manchmal ist es ein anderer Mensch, der in dein Leben tritt und dazu beiträgt, dass du dich neu orientierst. Manchmal ist es eine Krise oder eine Krankheit, nach der du anders weiterlebst als zuvor: Bewusster, gesünder, dankbarer. Manchmal ist es der Tod eines Partners oder eine Trennung oder Scheidung, nach der du dich neu sortieren musst und anfängst, selbst Verantwortung für dein Leben zu übernehmen, selbst Dinge zu tun, die bisher immer der Partner an deiner Stelle getan hat. Manchmal hat das auch mit dem Glauben zu tun, wenn ein Mensch zum ersten Mal in seinem Leben eine persönliche Beziehung zu Gott bekommt und danach einen neuen Lebenssinn erfährt, neue Werte und Ziele, für die er sich einsetzt.
Wendepunkt Pfingsten
Die Jünger Jesu haben beim ersten Pfingstfest einen solchen Wendepunkt erlebt. Wir haben vorhin in der Lesung davon gehört. Kurz gesagt: Bis dahin waren sie Schüler, also Menschen, die sich nach Jesus richteten und von ihm lernten. Aber danach, waren sie Apostel, Menschen, die nun selbst vom Heiligen Geist erfüllt waren, die nun selbst glaubten, predigten, Gemeinden gründeten und leiteten und sich für andere Menschen einsetzten. Pfingsten hat die Jünger sozusagen erwachsen gemacht. Von nun an konnten sie Dinge sagen und tun, die sie zuvor nicht konnten. Sie konnten so mitreißend predigen, dass auch Menschen, die andere Sprachen gesprochen hatten, sie verstanden. Sie konnten nun selbst Wunder tun wie es Jesus zuvor getan hatte.
Gut, das war vor zweitausend Jahren. Aber welche Bedeutung hat das Pfingstfest für dich heute? Ist es nur eine Erinnerung an damalige Ereignisse, oder sollst auch du den Heiligen Geist empfangen? Und wenn ja, wie soll das geschehen?
Ein ungewöhnlicher Vergleich
Ich möchte zunächst einen etwas ungewöhnlichen Vergleich bringen. Die Entwicklung, die die Jünger Jesu durchgemacht haben und die an Pfingsten zum Ziel gekommen war, möchte ich mit dem Kochen vergleichen. Für mich ist das naheliegend, weil ich, seitdem meine Frau nun die ganze Pfarrstelle übernommen hat, nun für die Familie koche und dabei einiges lerne.
Früher bin ich beim Herumtippen auf der Fernbedienung schon mal in eine Kochsendung geraten. Ich hab ein paar Minuten zugeschaut und dann habe ich wieder abgeschaltet. Ich musste nicht und ich wollte nicht kochen lernen. Deswegen haben mich Kochsendungen gelangweilt. Sie hatten mit mir nichts zu tun. Wenn meine Frau gekocht hat, habe ich auch hin und wieder zugeschaut, habe auch mal probiert und mich dann natürlich immer anerkennend geäußert. Sie sollte wissen, dass sie das ganz hervorragend macht und dass ich dazu ganz und gar nicht in der Lage war. Jetzt schaue ich mich nach Rezepten um und koche genau nach deren Vorgaben: Drei Esslöffel Öl, eine ganze Zwiebel, ein Pfund Kartoffeln usw. Ich bemühe mich, alles richtig zu machen. Schließlich soll es der Familie auch schmecken. Zuerst war ich nur ein interesseloser, gelangweilter Zuschauer bei Kochsendungen. Ich war Konsument von dem, was meine Frau gekocht und mir vorgesetzt hat, ohne viel Ahnung davon zu haben wie sie das gemacht hat. Und jetzt bin ich ein Koch-Schüler. Die Bibel würde sagen: Ein Koch-Jünger. Ich koche zwar, und meine Kinder sind nicht mal unzufrieden, aber nur nach den Rezepten und Vorschriften anderer. Doch ein richtiger, ein guter Koch braucht keine Kochbücher mehr. Der erfindet selbst neue Rezepte und bringt anderen das Kochen bei. Der ist sozusagen vom Koch-Jünger zum Koch-Apostel geworden, zu einem, der selber Rezepte schreiben und andere das Kochen lehren kann. So weit bin ich beim besten Willen nicht und ich weiß auch nicht, ob ich jemals dahin kommen will oder kann.
Kochen und glauben
So ähnlich wie mit dem Kochen ist es auch mit dem Glauben. Du kannst Zuschauer sein, zum Beispiel jetzt im Gottesdienst, und beobachten, was der Pfarrer da vorn sagt und was er macht. Letzten Endes aber bist du dann unbeteiligt. Du bist dann nicht in die Kirche gekommen, um dir hier etwas sagen zu lassen oder im Glauben zu wachsen oder gar dein Leben zu ändern. Du willst vielmehr, dass alles so bleibt wie es ist.
Vielleicht aber bist du im Gottesdienst eher ein Konsument. Du lässt dir hier ein paar religiöse Angebote machen, du lässt sozusagen andere für dich kochen und wählst dann aus, was dir schmeckt: Hier ein Häppchen und dort ein Häppchen. Du lässt andere für dich beten, bist aber selbst nicht mit dem Herzen dabei, vielleicht beim Schlusssegen. Du hörst anderen beim Singen zu, singst aber nur ab und zu selber mal mit. Du pickst dir aus der Lesung oder aus der Predigt ein zwei Sätze heraus, die dich bestätigen. Alles andere aber lässt du vorbeirauschen. Wenn es so ist, dann soll der Gottesdienst für dich eine möglichst anregende Unterhaltung sein, die dich hier und da ein bisschen bewegt, rührt und besinnlich stimmt. Dann ist das so, als ob du von dem, was ein anderer kocht, ein bisschen probierst und schmeckst. Aber so richtig essen tust du nicht. Satt wirst du woanders.
Oder Möglichkeit Nummer drei. Du verstehst dich als Jünger beziehungsweise Schüler von Jesus und lässt dir hier sagen, wie du glauben und leben sollst. Dann kochst du sozusagen selbst. Aber du kochst nach einem Rezept, das andere für dich aufgeschrieben haben. Du bemühst dich, alles richtig zu machen, damit dein Leben gelingt. Du kommst hierher, weil dir das, was hier gesagt wird, gut tut. Die Worte, Gebete und Lieder helfen dir, dich innerlich neu auszurichten. Aber ein mündiger Glaube, den du selbst verantwortest, ist das nicht. Du glaubst sozusagen nach Rezept, so wie ich koche.
Vom Jünger zum Apostel
Ein Jünger Jesu zu sein ist zwar schon sehr viel, doch noch nicht alles. Es fehlt noch der letzte Schritt, dass du sein Apostel wirst. Aber was ist das? Apostel sind dem Wortsinn nach Menschen, die von Gott in seinem Namen zu anderen gesendet werden. Sie glauben nicht nur im eigenen Interesse und fragen sich nicht nur: Was habe ich davon, wenn ich glaube? Sie tun auch etwas für andere. Von solchen „Aposteln“ gibt es in unseren Gemeinden einige. Ich denke zunächst einmal an alle, die in unserer Kirchengemeinde mitarbeiten  ob hauptamtlich, nebenamtlich oder ehrenamtlich. Ich denke an die Pfarrerin und den Diakon, aber auch an die Mesnerinnen, an diejenigen, die Orgel spielen, die mitarbeiten bei den Sonntagskindern, der Jungschar, dem Teenkreis oder bei den ganz Kleinen, den Wichteln. Ich denke auch an diejenigen, die in der Lichtblick-Band mitspielen oder die im Kirchenvorstand Verantwortung für die Gemeinde übernommen haben. Sie alle stehen im Dienst einer Sache, die größer ist als sie selbst.
Das macht Gemeinde aus, dass es solche Menschen in ihr gibt. Auch du bist Apostel, stehst im Dienst Gottes, wenn du, auch ohne offizielles Amt, für andere da bist, für sie betest, deinen Kindern oder Enkeln biblische Geschichten vorliest, einem Sterbenden die Hand hältst, einen einsamen Menschen besuchst und überhaupt hilfsbereit bist. Dann hast auch du deinen Wendepunkt erlebt: weg von der blanken Eigensucht und hin zu dem, der dich braucht. Gott sei Dank gibt es viele in unserer Gemeinde, die so sind.
Hin- und Zu-Wendung
Ihr alle, die ihr euch jetzt vielleicht in dem, was ich soeben sagte, wiedererkannt habt, ihr alle seid Apostel von Jesus, tragt in euch seinen Heiligen Geist, durch den er euch dazu befähigt, für andere da zu sein. Denn der große Wendepunkt im Leben eines jeden, der glaubt, ist die Liebe zu Gott und seinen Mitmenschen. Vom Jünger zum Apostel Jesu wird man, wenn du nicht nur glaubst, weil es dir gut tut, sondern wenn du um deines Glaubens willen auch anderen Gutes tust. Dann kochst du sozusagen nicht nur nach Vorschrift, sondern weißt selber, was andere brauchen, damit sie satt werden und es ihnen gut geht.

Darum lautet die Botschaft von Pfingsten: Du bist von Gott dazu bestimmt, mehr zu sein. Du bist dazu bestimmt, ein Mensch zu sein, der nicht nur zuschaut, nicht nur passiv konsumiert, nicht nur macht, was andere sagen, sondern selbst glaubt und sich seinem Nächsten zuwendet. Du bist dazu bestimmt, Jesu Apostel zu sein, in seinem Namen ausgesandt in deine Partnerschaft, in deine Familie, an deinen Arbeitsplatz, in die Nachbarschaft, in deine Gemeinde, dorthin wo du lebst und arbeitest. Da sollst du mit deinem Verhalten, deinen Worten und Taten sein Zeuge zu sein, erfüllt von seinem Geist, dem Geist der Liebe und der Freiheit, dem Geist von Pfingsten. Amen
Hans Löhr

Samstag, 23. Mai 2015

Damals wie heute hl

Losung: Keiner wird zuschanden, der auf dich harret; aber zuschanden werden die leichtfertigen Verächter. Psalm 25,3

Lehrtext: Ihr werdet euch freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit. 1.Petrus 1,8-9

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist für mich immer ein kleines Wunder, dass im Gebetbuch der Bibel, dem Buch der Psalmen, immer wieder Sätze zu finden sind, die ich auch nach 3000 Jahren noch genauso beten kann wie sie König David damals gebetet hat. Was hat sich in dieser Zeit nicht alles verändert! Wie viele Weltreiche sind entstanden und wieder untergegangen, wie viele Generationen von Menschen wurden geboren und sind gestorben! Was wurde seitdem nicht alles entdeckt und erfunden! Wie soll man da noch mit den gleichen Worten beten können wie ein Mensch damals?
Zwei Dinge machen das möglich: 1. Davids Gott ist derselbe, wie unser Gott. 2. Auch wir Menschen sind im Grunde dieselben geblieben. Wir kämpfen damals wie heute mit Sorgen und Ängsten und suchen danach, worauf wir vertrauen und hoffen können. Wir wissen vielleicht mehr und wir haben mehr Möglichkeiten als damals und trotzdem wissen wir genauso wenig, was die Zukunft bringt und welcher Weg der richtige ist. Darum bete ich mit den Worten von König David aus dem Psalm 25, aus dem auch unser Losungswort stammt und lade dich dazu ein:
Gebet: »Herr, ich sehne mich nach dir! Mein Gott, auf dich setze ich mein ganzes Vertrauen. Lass mich jetzt nicht fallen! Ich weiß: Keiner wird scheitern, der auf dich hofft; wer aber treulos ist und dich leichtfertig verlässt, der wird zu Fall kommen. Herr, zeige mir, welchen Weg ich einschlagen soll, und lass mich erkennen, was du von mir willst! Schritt für Schritt lass mich erfahren, dass du zuverlässig bist. Du bist der Gott, der mir hilft, du warst immer meine einzige Hoffnung. Denke daran, dass du mir schon früher dein Erbarmen und deine Liebe bewiesen hast!« (Psalm 25) HFA
Auch im Lehrtext wird von einer Glaubenserfahrung gesprochen, die wir heute noch machen. Da heißt es: »Ihr habt den Herrn Jesus nie gesehen und liebt ihn doch. Ihr glaubt an ihn, obwohl ihr ihn auch jetzt nicht sehen könnt, und eure Freude ist grenzenlos,  denn ihr kennt das Ziel eures Glaubens: die Rettung für alle Ewigkeit.« HFA
Damals wie heute kann man Jesus nicht sehen, sondern nur glauben. Aber wer sich darauf einlässt und sein Vertrauen auf ihn setzt, kann die Freude erleben, die aus dem Glauben kommt und den Trost spüren, dass er einmal als der sterben wird, der bereits gerettet ist. Für mich ist das eine große Entlastung, weil ich mich nicht mehr mit der Frage herumschlagen muss, was einmal nach meinem Tod sein wird. Umso mehr kann ich mich dem Leben hier zuwenden und Gott danken, dass er es mir gegeben hat.

Herzliche Grüße und ein frohes Pfingstfest!

Ihr / dein Hans Löhr

p.s. Ein herzliches Dankeschön allen, die für unsere Waisenkinder in Kilanya (Tansania) gespendet haben. Wir können 1300 Euro überweisen, die Hälfte davon als Lebensmittelhilfe und die andere für Tische und Schränke, die im Waisenzentrum dringend benötigt werden.
Hier noch einmal die Bankverbindung, falls noch jemand etwas geben möchte: IBAN Gabenkasse Sommersdorf DE45765600600001910400 Kennwort: Kilanya 
Am Pfingstsonntag und Pfingstmontag findet im Zusammenhang mit dem Töpfermarkt und einer Oldtimer-Show (Messingklasse!) auf Schloss Sommersdorf auch ein Flohmarkt statt, dessen Erlös den Waisenkindern zugute kommt. Um 10 Uhr beginnt der Pfingstgottesdienst in der Sommersdorfer Schlosskirche. Ich werde zum Thema „Bist du ein Meisterkoch?“ predigen. Was das mit Pfingsten zu tun hat? Lassen Sie sich überraschen.

Das uralte Wasserschloss Sommersdorf und daneben unsere Kirche mit den berühmten Sommersdorfer Mumien, die leider nicht besichtigt werden können, ist einen Ausflug wert. Da erlebt man Franken von seiner schönsten Seite. Vielleicht begegnen wir uns ja auf dem Flohmarkt, dann kann ich durch eine Schießscharte wenigstens die Mumiensärge zeigen.

Freitag, 22. Mai 2015

Die Sonne kommt durch. Losung für Freitag, 22.05.2015 ebl

Losung: Du wirst fröhlich sein über den HERRN und wirst dich rühmen des Heiligen Israels.
Jesaja 41,16

Lehrtext: Paulus schreibt: Freut euch in dem Herrn! Dass ich euch immer dasselbe schreibe, verdrießt mich nicht und macht euch umso gewisser.
Philipper 3,1


Liebe Leserinnen und Leser,
als ich am letzten Sonntag früh gegen 8 Uhr in Richtung Burgoberbach gefahren bin, weil wir uns zur Bandprobe vor den ‚Lichtblick‘-Gottesdiensten treffen wollten, habe ich mich ziemlich ‚unfroh‘ gefühlt. Noch müde, zugleich ein bisschen unter Druck, weil am Nachmittag noch ein dritter Gottesdienst anstand und ich gewusst habe: „Das wird heute lang ….“ Und dann – am Mittag? Nach dem zweiten Lichtblick bin ich wieder ins Auto gestiegen und hätte unterschreiben können, was heute in der Losung steht: „Du aber wirst jubeln über mich, den Herr; den heiligen Gott Israels wirst du rühmen.“
Die beiden Gottesdienste haben mir gut getan. Die vielen Lieder (die Probe eingerechnet, singen wir da gut und gern achtzehn Titel J) haben meine Seele leicht gemacht und gute Gespräche mit nachdenklichen Leuten haben das Ihre getan. Doch mir wird immer klarer: Ich brauche immer wieder die Gemeinschaft. Die lebendige, emotionale Gemeinschaft, die Leben und Glauben zusammendenkt und mit mir lebt. Was für ein Segen, dass ich das immer wieder neu geschenkt bekomme.

Lustig, dass es Paulus so geht wie mir: Er wiederholt sich so oft, dass es ihm selber auffällt. Aber das können wir ja auch nicht oft genug hören: „Freut euch, weil ihr zum Herrn gehört! Ich werde nicht müde, euch das immer und immer wieder zu sagen; weiß ich doch, dass es euch (und mir, EBL) Gewissheit gibt.“


Gebet: Danke, Vater, dass für mich immer wieder die Sonne durchkommt, weil es dich in meinem Leben gibt. Dass ich mich mit deiner Hilfe immer wieder freischwimme aus alltäglichem Kleinkram und dem, was mir das Hirn und Herz verkleben will. Danke für eine Glaubensgemeinschaft, in der einer für den anderen da ist und du alles zusammenhältst. Hilf denen unter uns, die bisher eine solche Gemeinschaft vergeblich gesucht haben, dass sie fündig werden. Damit sie sich immer öfter FREUEN können. Begleite du diejenigen unter uns, die jetzt auf Reisen gehen oder Ferien daheim machen dürfen. Schenk denjenigen unter uns fröhliche Lichtblicke, die arbeiten müssen. Amen.


Gedanklich schon ein bisschen im Süden, grüße ich Sie und euch vergnügt J

Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

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Donnerstag, 21. Mai 2015

Wer oder was leitet mich? (ebl)

Losung: Ich will dich mit meinen Augen leiten.
Psalm 32,8

Lehrtext: Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu.
Lukas 10,39

Liebe Losungsgemeinschaft,
uns helfen Bilder aus unserer ganz normalen Alltagswelt, wenn wir über Gott und uns nachdenken. Das ging auch David schon so. Er nimmt einfach mal an, dass er von Gott so geführt wird wie auch ein Mensch einen anderen durch seinen Blick leiten kann. Nur ein Beispiel: Ich sitze schon im Kino, das Saallicht ist noch an. Da kommt eine Freundin überraschend zur Tür herein, sieht sich suchend nach einem Platz um und fängt meinen Blick auf. Ich muss nur kurz auf den Sessel neben mir schauen, sie wieder ansehen und vielleicht noch frech angrinsen – schon habe ich sie neben mir und wir genießen den Film gemeinsam.

„Ich will dich lehren und dir sagen, wie du leben sollst; ich berate dich, nie verliere ich dich aus den Augen“ – so ist in der ‚Hoffnung für alle‘ die heutige Losung übersetzt. Sie ist als Zusage Gottes an mich selbsterklärend.

Im Lehrtext für heute schaut Lukas von der anderen Seite her auf das Thema ‚Wer oder was leitet mich?‘ Es fasziniert ihn, dass in einer Kultur, in der Gastfreundschaft über alles geht, Maria alles um sich herum vergisst, als Jesus kommt. Sie hängt nur noch seinen Lippen. Jesus sagt das an späterer Stelle auch ausdrücklich, dass Maria das einzig Richtige macht, wenn sie sich hinsetzt und sich Zeit nimmt für ihre Glaubensfragen und fürs genaue Hinhören auf das, was Jesus sagt.


Gebet: Herr, danke für diesen beiden klaren Anstöße, die du uns heute gibst. Für jeden von uns zählt die Frage, wer oder was uns leitet und bestimmt. Du bietest uns an, uns immer wieder klare Orientierungshilfen zu geben und uns zu beschützen. Das tut gut. Danke, Herr. Danke auch für den Hinweis auf Maria und ihre unbedingte Aufmerksamkeit für dich. Wo ich dir begegne, da möchte ich dir zuhören können wie sie. Amen.



Herzliche Grüße aus dem heute leider grauen Sommersdorf!

Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

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Mittwoch, 20. Mai 2015

Danke für knallrote Poller ebl

Losung: Du bist die Zuversicht aller auf Erden und fern am Meer.
Psalm 65,6

Lehrtext: Lasst euch nicht abbringen von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt. Überall auf der Welt, so weit der Himmel reicht, ist es verkündigt worden.
Kolosser 1,23

Liebe Losungsgemeinschaft,
Wie kann David das behaupten, dass Gott die Hoffnung aller Völker bis in die fernsten Länder ist? Wissen tut er es ganz sicher nicht. Aber er wünscht es sich. Und trägt seinen Anteil dazu, indem er seine Gedanken über Gott und für Gott weitergibt an andere. Ob er sich je hätte träumen lassen, dass seine Gebete tatsächlich inzwischen weltweit gesprochen werden und Gott die Ehre geben? Ist doch grandios, was für den Herrn der Welt alles möglich ist, oder?

Was Paulus an die Christinnen und Christen in der Stadt Kolossae schreibt, könnte er dir und mir als Ermutigung heute genauso sagen: „Bleibt nur fest und unerschütterlich in eurem Glauben, und lasst euch durch nichts davon abbringen! Keine Macht der Erde soll euch die Hoffnung dieser rettenden Botschaft rauben, die ihr gehört habt und die überall in der Welt verkündet worden ist.“ (Hfa)

Das muss ich mir selber immer wieder einmal klar machen. Seltsamerweise gerade als Pfarrerin in einer sogenannten ‚Landeskirche‘: Ich drohe unterzugehen in Vorschriften, Handreichungen, Gesetzestexten, Anschreiben, Erwartungen, Veranstaltungen, in Bürokram en masse. Und wenn (oder weil?) das die Gefahr ist, kommen Losung und Lehrtext angeschwommen wie ein dicker, luftgefüllter, knallroter Poller, an dem ich mich festhalte und der mich wieder an die Oberfläche katapultiert und mich atmen lässt.

Gebet: Danke, Gott, dass du immer wieder solche knallroten Poller zu mir hintreiben lässt. Ich ziehe mich an den heutigen Bibelversen hoch, ich halte mich daran fest. Du machst uns klar, dass es um dich und ums Evangelium geht, sprich, die Spitzennachricht von dir für andere. Ich will es mir merken. Amen.

Einen schönen Tag und herzliche Grüße aus Sommersdorf!

Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr



Dienstag, 19. Mai 2015

Er ist auf Sendung. ebl

Losung: Der HERR sprach zu Mose: Ich will ihnen auch in Zukunft einen Propheten senden wie dich, einen Mann aus ihrem Volk. Ihm werde ich meine Worte eingeben, und er wird sie den Israeliten mitteilen.  (5.Mose 18,18 in der Version von ‚Hoffnung für alle‘)

Lehrtext: Immer wieder hat Gott schon vor unserer Zeit auf vielfältige Art und Weise durch die Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen. Doch jetzt, in dieser letzten Zeit, sprach Gott durch seinen Sohn zu uns. (Hebräer 1,1-2 in der Version von ‚Hoffnung für alle‘)


Liebe Leserinnen und Leser dieser Auslegung,
das ist doch eine beruhigende Aussicht für die Israeliten: Egal, ob sie als Flüchtlinge unterwegs sind oder sesshaft werden, Gott will und wird mit ihnen in Verbindung bleiben. Er wird ihnen deutlich machen, wie es am Besten für seine Leute weitergehen kann, auch wenn sie sich im völlig unbekannten Ausland ansiedeln.

Vielleicht ist man sensibler für die Frage nach Orientierung und Halt, wenn man entwurzelt und damit unsicher ist?

Jesus hat den Leuten Gott auf eine unüberbietbare Weise nahe gebracht. Wir können im Neuen Testament viele kurze Erzählungen nachlesen, wo das deutlich wird.

Das ist heute schwierig geworden. Im vielstimmigen Konzert der Sinnangebote ist das Evangelium nach Meinung vieler Leute eben eine Stimme. Manchmal ganz interessant zu hören, wenn die Predigten gut gemacht sind. Aber ‚Lebenswegweiser‘ ist das, was Jesus als wertvoll weitergegeben hat, nicht für jeden.

Muss mich das belasten? Eigentlich nicht (- auch wenn es das manchmal tut, ich gebe es offen zu). Denn mit der heutigen Losung wird klar: Die Initiative ist Gottes Sache. Er ist ‚auf Sendung‘ und braucht mich höchstens dafür.  Ich zwinge oder verändere mit meiner kleinen Kraft nichts. Aber gern und gut von Gott erzählen – da kann ich dran bleiben. Das ist meine oder noch besser unsere Zuständigkeit.

Gebet: Gott, wir können von dir etwas erfahren, wenn wir uns dafür interessieren. Wir können in neuen Bibelübersetzungen lesen, die gut verständlich sind und vieles erklären, was heute im ersten Moment nicht mehr leicht zu verstehen ist. Wir können Gottesdienste im Radio hören und im Fernsehen mitfeiern und sogar im Netz. Das ist großartig. So steht zwischen dir und uns manchmal nur die innere Trägheit. Nimm sie weg. Sprich mit uns.  Amen.


In diesem Sinn wünsche ich dir und Ihnen überraschende Begegnungen mit Leuten, denen der Glaube etwas bedeutet.
Deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr

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Montag, 18. Mai 2015

Achtung für Hasenfüße. (ebl)


Losung: Ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. Psalm 51,19

Lehrtext: Die Pharisäer sprachen zu Jesu Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? Matthäus 9,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

‚Hasenfuß‘ war früher ein Schimpfwort für ängstliche Leute, die sich gern wegdrückten. Nach Hasenfüßen dreht man sich nicht um, die will keiner im Team, Hasenfüße sind nicht attraktiv. Für uns. Für Gott schon. Ihn ziehen Hasenfüße an, weil er ihnen helfen möchte. Er beachtet sie – und achtet sie.
Durch Jesus wird die Vorliebe Gottes für diejenigen, die wir entweder links liegen lassen oder von denen wir uns ganz bewusst distanzieren, so richtig offensichtlich. Betrüger, Prostituierte – Leute aller Couleur lädt er sich ein. Redet mit ihnen, isst mit ihnen und lacht und weint und diskutiert und vergibt und segnet.

Ihr Leben verändert sich, Jesus wirkt in ihnen Wunder.

Wir sind, wenn es nach Jesus geht, seine Lehrlinge. Schauen ihm beim Leben zu und machen’s ihm nach. Das ist für uns Gutbürgerliche beim heutigen Thema eine echte Herausforderung.

Gebet: Vater, es ist fast beschämend zu sehen, mit welcher Gelassenheit und Achtung du den Leuten begegnest, denen wir lieber aus dem Weg gehen würden. Wenn es uns möglich sein soll, dir auch in diesem Punkt nachzufolgen, dann musst du an unserem Herzen arbeiten. Amen.

Herzliche Grüße und einen guten Wochenanfang!

Eure / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr






Samstag, 16. Mai 2015

Aus Liebe und Dankbarkeit hl

Losung: Fürchtet den HERRN und dient ihm treu von ganzem Herzen; denn seht doch, wie große Dinge er an euch getan hat. 1.Samuel 12,24

Lehrtext: Jesus Christus hat sein Leben für uns gegeben, um uns von aller Schuld zu befreien und sich so ein reines Volk zu schaffen, das nur ihm gehört und alles daran setzt, das Gute zu tun. Titus 2,14

Liebe Leserin, lieber Leser,

warum soll jemand, der an Gott glaubt, seine Gebote beachten und Gutes tun? Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, weil Gott das so will und es uns deshalb gebietet. Nun gut, ganz falsch ist dieser Gedanke nicht, aber eben auch nicht ganz richtig.
Unsere beiden Bibelworte heute sind wegweisend für evangelische Ethik, also für die Lehre vom richtigen Verhalten und für das Ethos, also dafür, wie ich mich dann tatsächlich verhalte. Kurz und gut: Dass wir uns bemühen, Gottes Gebote zu beachten und Gutes zu tun, geschieht aus Liebe und Dankbarkeit und vielleicht noch aus der Einsicht und Erfahrung, dass uns das selber gut tut. Wenn wir Gutes tun, tun wir im Grunde nicht Gott einen Gefallen, sondern uns selbst. Wenn wir es aus Liebe und Dankbarkeit tun, dann tun wir es freiwillig und gern, weil es etwas Wunderbares ist, diesem unserem Gott zu gehören. Und darüber freut er sich.
Es ist wie wenn zwei Menschen sich lieben. Dann ist einer für den anderen da, ist zuvorkommend und hilfsbereit, um ihm eine Freude zu machen und ihn nicht zu enttäuschen. Wenn aber die Liebe nachlässt, laufen sie Gefahr, selbst nachlässig zu werden, sodass der eine hinter dem anderen herräumen muss und dem, der es sich in der Beziehung bequem gemacht hat, Vorwürfe macht: „Jetzt mach du doch auch mal…!“, „Ich hab dir schon hundertmal gesagt, dass du das tun sollst!...“
Darum wäre es so wichtig, die Liebe immer wieder aufzufrischen, die Liebe zum Partner und die Liebe zu Gott. Ein gutes Mittel dazu ist, dass man sich an die gemeinsamen guten Zeiten erinnert und daran, was der eine dem anderen Gutes getan hat. Darum will ich „die großen Dinge“ (Losung) nicht vergessen, die Gott durch Jesus an mir getan hat. Und etwas Größeres, als dass einer für mich aus Liebe sein Leben gibt (Lehrtext),  gibt es nicht.

Gebet: Ja, Herr, ich will dir mit ‚Herzen, Mund und Händen‘ danken: mit meiner Liebe, mit dem, was ich sage und dem, was ich tue. Denn du hast große Dinge an mir getan. 'Von Mutterleib und Kindesbeinen an' hast du mir Gutes erwiesen und tust es noch. Bist mir treu geblieben all die vielen Jahre und hast mir immer wieder mein Versagen verziehen. Darum will auch ich dir treu sein und meinen Mitmenschen Gutes tun, um dir eine Freude zu machen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

p.s.: Da ich von Freitag bis Sonntag mit Konfirmanden auf dem Teenager-Missions-Treffen im Schwarzwald bin, erscheint die nächste Losungsauslegung erst übermorgen, am Montag, den 18. Mai; dann wieder von meiner Frau.

Freitag, 15. Mai 2015

Machst du das Richtige? hl

Losung: Der HERR spricht: Möge doch ihr Herz so bleiben, dass sie mich allezeit fürchten und meine Gebote halten, damit es ihnen und ihren Kindern gut geht, für immer! 5.Mose 5,29

Lehrtext: Es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade. Fest im Glauben wird man nicht, indem man auf bestimmte Speisen verzichtet. Das hat noch niemandem genützt. Hebräer 13,9.10

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Mache ich es richtig?“ – Wohl jeder stellt sich immer wieder mal laut oder leise diese Frage. Mache ich es richtig als Ehefrau? Als Vater? Als Kollegin? Als Chef? Inzwischen gibt es ja für jede Rolle, die ein Mensch hat, mehrere Ratgeber. Die Buchhandlungen quellen davon über, weil so viele Menschen unsicher sind wie sie sich richtig verhalten sollen.
Verunsichert waren Menschen auch zur Zeit der Bibel gerade bei dem Thema, bei dem auch heute noch so viele unsicher sind, beim Glauben. Wie glaube ich richtig? Was muss ich tun, damit ich bei Gott nichts falsch mache? So fragte man damals wie heute.
Wie aber bekomme ich Sicherheit gerade im Hinblick auf Gott? In der Losung sagt er, dass es Menschen selbstsicher und glaubenssicher macht, wenn sie vor ihm Respekt haben und seine Gebote beachten. Im Lehrtext heißt es dazu, dass das Herz eines Menschen durch Gnade fest werde, anders gesagt, dass Glaubenssicherheit ein Geschenk Gottes sei.
Wenn ich auf mein Glaubensleben zurückschaue, kann ich das bestätigen. Letztlich war es nicht mein Verdienst, dass ich nach wie vor auf Gott vertraue. Aber zugleich weiß ich auch, dass ich für meinen Glauben verantwortlich bin und etwas tun kann. Manche Menschen, auch in der Bibel, meinen, wenn sie bestimmte Dinge richtig machten, wäre auch ihr Glaube richtig. Manche fasten deswegen oder verzichten auf bestimmte Speisen (Lehrtext) oder beachten genau bestimmte Bräuche oder halten sich ganz genau an moralische Regeln oder sonstige religiösen Vorschriften.
Einerseits bewundere ich sie, dass sie ihren Glauben so ernst nehmen und sich so sehr darum bemühen, nichts falsch zu machen. Andererseits tun sie mir leid, weil es nicht darum geht, alles richtig zu machen, sondern das Richtige, und das ist, dass ich Gott und meinen Nächsten liebe wie mich selbst und meinem Vater im Himmel, so wie er sich mir in Jesus zeigt, ganz und gar vertraue. Das ist alles, was ich tun kann und tun soll. Alles weitere ergibt sich daraus von selbst.

Gebet: Herr, was für einen wunderbaren Glauben schenkst du mir, der mich nicht an Vorschriften und Gesetze bindet. Du knechtest niemanden und legst niemandem Lasten auf, die er nicht tragen kann. Dir zu vertrauen, das macht mich glaubenssicher und frei. Dich zu lieben, das macht mein Herz fest. Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!

Ihr / dein Hans Löhr

Donnerstag, 14. Mai 2015

Schwerter zu Pflugscharen! hl

Losung: Der HERR wird zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Kein Volk wird mehr das andere angreifen und niemand lernt mehr das Kriegshandwerk. Jesaja 2,4+5

Lehrtext: Unser Gott ist voll Liebe und Erbarmen; er schickt uns den Retter, das Licht, das von oben kommt. Dieses Licht leuchtet allen, die im Dunkeln sind, die im finsteren Land des Todes leben; es wird uns führen und leiten, dass wir den Weg des Friedens finden. Lukas 1,78-79

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Gott ist voll Liebe und Erbarmen“ (Lehrtext). So oder so ähnlich hast du es schon oft gelesen oder gehört. Aber jetzt stell dir mal vor, du würdest diesen Satz in seiner ganzen Tragweite verstehen mit all den Folgen, die das für dein Leben hat. Stell dir mal vor, du würdest diesen Satz nicht nur verstehen, sondern würdest das auch erleben, dass du von Gott geliebt bist und er zu dir barmherzig ist, du würdest das geradezu körperlich spüren und nicht nur als Information hören. Was würde sich da in deinem Leben nicht alles ändern und in meinem auch! Du hättest keinen Stress mehr, müsstest dich nicht mehr ärgern, würdest nicht von deinen Launen geplagt, hättest keine Sorgen mehr und keine Angst, wärst nicht mehr unzufrieden und enttäuscht, und ich auch nicht. Das alles würde wegschmelzen wie Schnee in der Sonne von Gottes Liebe.
Stattdessen würdest du Gott wiederlieben von ganzem Herzen und mit all deiner Kraft und würdest auf die gleiche Weise auch deine Mitmenschen lieben, weil du dich auch selbst lieben könntest, ohne mit dir unzufrieden zu sein oder dir Selbstvorwürfe machen zu müssen. Stell dir mal vor, wie gut dir das täte und denen, die mit dir zusammen leben und arbeiten auch. Ja, stell dir das mal vor, oder besser,  vertraue mal nur eine Stunde darauf, dass es wirklich so ist und lebe danach. Nur eine Stunde, die jetzt beginnt. Das müsste doch zu schaffen sein.
Menschen, die sich so geliebt wissen und wieder lieben, „finden den Weg des Friedens“, sagt der Lehrtext. Sie müssen sich nicht mehr gegenüber anderen behaupten, sich nicht mit Ellbogen durchsetzen, anderen drohen oder mit ihnen in ständigem Streit liegen. Völker, die sich von Gott etwas sagen lassen, werden sich nicht mehr gegenseitig angreifen noch „das Kriegshandwerk lernen“; sagt die Losung. Statt Geld für sündhaft teure und todbringende Waffen zu vergeuden, werden sie es in Projekte investieren, die auf der Welt zu mehr Versöhnung und Gerechtigkeit beitragen.
Mir ist klar, dass das ein Traum ist, aber einer, den der Prophet Jesaja aus der Bibel geträumt hat und der seitdem nicht mehr vergessen ist. Vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in New York steht die große Statue eines sowjetischen (!) Künstlers, die einen Mann zeigt, der sein Schwert in eine Pflugschar umschmiedet. Dieses Bild zeigt nicht die Wirklichkeit unserer Welt, aber das Ziel, auf das wir uns alle zubewegen müssen, wenn der Friede eine Chance haben soll.

Gebet: Herr, du weißt es genau, es ist die verfluchte Angst zu kurz zu kommen, die uns Menschen aggressiv macht im Kleinen wie im Großen. Wir fürchten, nicht genug Geld, Ansehen und Macht zu haben. Wir fürchten, gegenüber anderen benachteiligt zu sein, wenn es um eine Beförderung geht, ums Erben, um Lohn, Aufmerksamkeit, Anerkennung und Lob. Dabei bräuchten wir diese Angst nicht zu haben, weil jeder, der im Vertrauen lebt, von dir geliebt zu sein, alles hat, was er für ein glückliches und sinnvolles Leben braucht. Du hast diese Angst überwunden. Befreie du auch mich davon und schenke mir dieses Vertrauen. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Himmelfahrtstag!

Ihr / dein Hans Löhr 

p.s. Ich bin gebeten worden, die neue Bankverbindung für Spenden für unsere Waisenkinder in Kilanya anzugeben. Näheres zum Bedarf habe ich bereits vorgestern mitgeteilt.
IBAN Gabenkasse Sommersdorf DE45765600600001910400 Kennwort: Kilanya 
Ein herzliches Dankeschön allen, die bisher schon gespendet haben und spenden. Ohne eure Hilfe wäre die Situation in diesem abgelegenen Dorf in Tansania hoffnungslos.
Am Pfingstsonntag und Pfingstmontag findet im Zusammenhang mit dem Töpfermarkt auf Schloss Sommersdorf auch ein Flohmarkt statt, dessen Erlös den Waisenkindern zugute kommt. Das uralte Wasserschloss Sommersdorf und daneben unsere Kirche mit den berühmten Sommersdorfer Mumien, die leider nicht besichtigt werden können, ist immer einen Ausflug wert. Vielleicht begegnen wir uns ja auf dem Flohmarkt, dann kann ich durch eine Schießscharte wenigstens die Mumiensärge zeigen.

Mittwoch, 13. Mai 2015

Eine besondere Uniform hl

Losung: Der HERR spricht: Zum Licht für die Nationen werde ich dich machen, damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht. Jesaja 49,6

Lehrtext: Jesus sprach: Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Apostelgeschichte 1,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Ihr werdet meine Zeugen sein“ – das waren der Apostelgeschichte zufolge die letzten Worte, die der auferstandene Jesus zu seinen Jüngern sagte, bevor er zu Gott zurückkehrte. Und diese Worte gelten auch dir und mir. Wir werden seine Zeugen sein, besser, wir sind es, wo auch immer wir leben und arbeiten.
Aber was heißt das? Sollen wir alle Missionare werden? Jesu Zeugen werden nicht nur in Neuguinea, in Tansania oder Brasilien gebraucht, sondern mindestens ebenso hier. Er braucht dich und mich zunächst einmal dazu, dass wir nach den Maßstäben unseres Glaubens leben in der Partnerschaft, in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft. Viele Menschen, so ist mein Eindruck, haben kaum noch Maßstäbe und Prinzipien, an denen sie sich orientieren. Aber du und ich, wir bemühen uns, anständig und ehrlich zu sein, hilfsbereit und freundlich, zuvorkommend und großzügig. Sooft uns das gelingt, sooft sind wir seine Zeugen. Denn der Wert unseres Glaubens bemisst sich für andere an unserem Verhalten. Einerseits sind und bleiben wir normale Menschen mit Fehlern und Schwächen. Andererseits ist es unser Verhalten, das den Unterschied ausmachen soll, das zeigen soll, wer und was uns wichtig ist, „wes Geistes Kind“ wir sind und wessen Licht durch uns scheint. Es würde mir gefallen, wenn man mir an meinem Verhalten anmerkte, dass ich Christ bin und nicht an meinen Lippenbekenntnissen.

Gebet: Herr, es wäre mir eine große Ehre, wenn ich deine „Uniform“ tragen dürfte: Die Mütze der Aufrichtigkeit, die Jacke der Großzügigkeit, das Hemd der Güte, die Hose der Freundlichkeit, den Gürtel des Anstands, die Schuhe der Hilfsbereitschaft; mit einem Wort: Die Uniform der Nächstenliebe. Sie würde meinen Mitmenschen zeigen, zu wem ich gehöre, für wen ich eintrete, in wessen Namen ich lebe. Hilf mir, dass ich mich dieser Ehre würdig erweise. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

p.s. Ich bin gebeten worden, die neue Bankverbindung für Spenden für unsere Waisenkinder in Kilanya anzugeben. Näheres zum Bedarf habe ich bereits gestern mitgeteilt.
IBAN Gabenkasse Sommersdorf DE45765600600001910400 Kennwort: Kilanya 
Ein herzliches Dankeschön allen, die bisher schon gespendet haben und spenden. Ohne eure Hilfe wäre die Situation in diesem abgelegenen Dorf in Tansania hoffnungslos.

Am Pfingstsonntag und Pfingstmontag findet im Zusammenhang mit dem Töpfermarkt auf Schloss Sommersdorf auch ein Flohmarkt statt, dessen Erlös den Waisenkindern zugute kommt. Das uralte Wasserschloss Sommersdorf und daneben unsere Kirche mit den berühmten Sommersdorfer Mumien, die leider nicht besichtigt werden können, ist immer einen Ausflug wert. Vielleicht begegnen wir uns ja auf dem Flohmarkt, dann kann ich durch eine Schießscharte wenigstens die Mumiensärge zeigen.