Losung: Ihr sollt
genug zu essen haben und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen. Joel 2,26
Lehrtext: Gott hat
sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel
Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit
Freude erfüllt. Apostelgeschichte 14,17
Liebe Leserin, lieber Leser,
das tägliche Losungswort wird in fast allen Ländern und in
nahezu allen Sprachen der Welt gelesen. Aber die Situation, in die dieses
Gotteswort hinein spricht, ist höchst unterschiedlich. Und so wird dieses Wort
auch unterschiedlich verstanden: Wir hier in Westeuropa haben genug zu essen.
Für uns, die wir satt sind, ist das Bibelwort heute eine Bestätigung. Für
andere, die jetzt hungern, ist es ein Versprechen.
Das Tischgebet mit dem wir Gott loben und danken, erinnert
uns, dass das Essen auf dem Tisch nicht selbstverständlich ist, sondern - bei
aller menschlichen Arbeit, die in der Produktion und Zubereitung der
Nahrungsmittel steckt - ein Geschenk. Doch die Nahrung ist noch mehr als das.
Der Apostel Paulus sagt im Lehrtext, dass sie für jeden Menschen, gleich
welcher Religion oder Weltanschauung, ein Hinweis auf Gott sei, fast schon ein
Gottesbeweis.
Wir Bewohner der reichen Länder können erklären, wie der
Regen zustande kommt. Wir können mit Kunstdünger und Gülle die Fruchtbarkeit
der Böden vorübergehend erhöhen. Wir können sogar Einfluss auf das Klima
nehmen, ob gewollt oder ungewollt. Aber damit lösen wir die Verteilungsprobleme
auf der Erde nicht, sondern tragen nur zu ihrer Verschärfung bei. Ja es ist
möglich, dass wir mit unserer Art zu wirtschaften den Ast absägen, auf dem wir
sitzen. Aus meiner Sicht hat das auch damit zu tun, dass die Gier die
Dankbarkeit und damit auch Gott selbst verdrängt hat.
Aber das soll dich und mich erst recht motivieren, uns
weiterhin für mehr Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen
und dabei immer wieder diese Worte zu beten: „Alle guten Gaben, alles was wir
haben, kommt, o Gott, von dir. Dank sei dir dafür! Amen“
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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